Offiziell: Deutschland kann NATO-Verpflichtungen wegen Materialproblemen nicht erfüllen
Die Materialprobleme der Bundeswehr, die in den vergangenen Tagen in der politischen Debatte in Deutschland Wirbel machten, werden nun auch zu einem außenpolitischen Thema: Die deutschen Streitkräfte können ihre gegenüber der NATO eingegangenen Verpflichtungen nicht erfüllen. Das hat inzwischen auch Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen eingeräumt.
Bei den fliegenden Systemen liegen wir im Augenblick unter den vor einem Jahr gemeldeten Zielzahlen, was wir binnen 180 Tagen der Nato im Alarmfall zur Verfügung stellen wollen. (…) Dahinter steckt der Ersatzteilengpass bei den Flugzeugen und der Ausfall von Marinehubschraubern.
zitiert Bild am Sonntag (Link aus bekannten Gründen nicht) die CDU-Politikerin.
Zuvor hatte auch der Spiegel berichtet, dass die Bundeswehr hinter den Verpflichtungen zurückbleibe:
Das Verteidigungsministerium hat eingeräumt, dass die Bundeswehr gegenwärtig den vertraglichen Anforderungen nicht genügt, die sich aus den aktuellen Nato-Verteidigungsplanungen zwingend ergeben.
Auf Anfrage des SPIEGEL erklärte das Ministerium, dass die Zielzahlen des „Nato Defence Planning Process“ für das Jahr 2014 „aktuell bei den fliegenden Systemen nicht erreicht“ werden. Im Ernstfall eines Angriffs etwa auf ein baltisches Nato-Mitglied könnte die Bundeswehr zum Beispiel die 60 angemeldeten Eurofighter nicht stellen.
Die Konsequenzen aus diesen Zahlen, das hat die Ministerin gegenüber BamS betont, betreffen zwar nicht laufende Einsätze oder kurzfristige Krisenreaktionen der NATO wie die verstärkte Luftüberwachung über dem Baltikum. Dennoch ist das im Bündnis eine weitere zumindest politische Schlappe, nachdem Deutschland sich oft genug vorhalten lassen muss, weit unter* den angestrebten Aufwendungen von zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts für die Verteidigung zu bleiben.
Hinter dem Ersatzteilengpass steckt eine Sparrunde vor ein paar Jahren – bei der das Verteidigungsministerium wie alle Ressorts eine globale Minderausgabe erbringen musste. Die wurde durch einen Verzicht auf die Bestellung von Ersatzteilen erwirtschaftet, der sich jetzt zum Beispiel beim Eurofighter auswirkt.
(Die in anderen Threads bereits aufgelaufenen Kommentare dazu verschiebe ich hierher.)
*es muss natürlich unter halten – pardon, durch einen Fehler meinerseits stand da in der ersten Version über...
(Foto: Verteidigungsministerin von der Leyen am 31. August bei einer Pressekonferenz in ihrem Ministerium – ©Thomas Köhler/photothek.net)
Sorry ich hatte den Hinweis auf den Spiegelbericht irgendwo gelesen, finde die Stelle aber nicht mehr. Bundeswehr erfüllt Nato-Anforderungen derzeit nicht. http://spon.de/aekLH Jetzt kommt das Beste: „Im Ernstfall eines Angriffs etwa auf ein baltisches Nato-Mitglied könnte die Bundeswehr zum Beispiel die 60 angemeldeten Eurofighter nicht stellen.“ ich denke okay wenn die Russen am Freitag in Litauen einmarschieren könnte es ein paar Wochen dauern bis alle 60 angemeldeten Eurofighter eingreifen können. Aber nein VdL spricht in der Bild: “Bei den fliegenden Systemen liegen wir im Augenblick unter den vor einem Jahr gemeldeten Zielzahlen, was wir binnen 180 Tagen der Nato im Alarmfall zur Verfügung stellen wollen” 180 Tage man kann es nicht glauben das sind 6 Monate, die Bundeswehr ist nicht in der Lage innerhalb eines halben Jahres verteidigungsbereit zu sein.
Spätestens mit der SPIEGEL-Meldung frage ich mich, warum Alldas dem Parlament nur nach Presseberichten oder gar nicht mitgeteilt wird. Die Äusserungen der Ministerin zur Einsatzbereitschaft und zum Haushaltsmittelbedarf in den letzten Wochen wurden ohne oder mit diesem Wissen getroffen?
Inwieweit ist die Lösung dieser Probleme im HH 2015 und in der Mittelfristplanung berücksichtigt?
Hoffe diese Fragen werden bald offiziell gestellt.
@Memoria:
„Spätestens mit der SPIEGEL-Meldung frage ich mich, warum Alldas dem Parlament nur nach Presseberichten oder gar nicht mitgeteilt wird. Die Äusserungen der Ministerin zur Einsatzbereitschaft und zum Haushaltsmittelbedarf in den letzten Wochen wurden ohne oder mit diesem Wissen getroffen?“
Wer sagt, dass es dem Parlament nicht mitgeteilt wird. Diverse Mitglieder des VA waren diverse male in der Truppe – derlei Punkte wurden auch bei einem Herrn Arnold angebracht. Wenn das Parlament sowas also nicht weiss, dann nur, weil das Parlament das nicht wissen will. Der Wehrbeauftragte _DES DEUTSCHEN BUNDESTAGES_ bekommt befasst sich auch regelmäßig mit derlei Dingen und erstattet Bericht.
Was Haushaltsmittel angeht: Selbst wenn man für 2015 die Mittel erhöhen würde – der Finanzplanungsrhythmus der Bw ist zu träge. Wann müsste man denn eine Beschaffung im Jahre 2020 finanziell einplanen?
Nach dem Herr Putin innerhalb von 2 Tagen bzw. 14 Tagen einmarschieren will nach seinen Drohungen sind Zahlen von 60 EF innerhalb von 1/2 Jahr einfach lächerlich. 60 Maschinen von 109 müssten in 24 Stunden in der Luft sein!
Interessant zu wissen wäre jetzt, wie sieht es denn mit den Klarständen beim EF bei den Briten oder in Italien aus ? Denn ich vermute, daß die Briten vielmehr einsatzbereite EF prozentual stellen könnten und daß es sich nicht nur um ein EF Problem handelt, sondern um Desorganisation bei der BW!
Ich denke wir bräuchten dringend mehr EF, wenigstens 180, besser die ursprünglichen 250, damit wir auch unsere Nato-Verpflichtungen erfüllen können!
Und niemand fragt die Ministerin, warum sie nach dem NATI-Gipfel nicht mehr Haushaltsmittel gefordert hat, um die Mängel schnellst möglich zu schliessen?
Wusste sie hiervon vor 2 Wochen nichts oder hat sie damals gelogen?
Gab es das überhaupt schon mal, daß die BW ihre Nato-Verpflichtungen nicht erfüllen konnte(außer daß die BW in den fünfziger Jahren nicht so schnell aufgebaut werden konnte wie der Nato versprochen)? Früher hätte dafür ein Minister zurücktreten müssen.
Die Lösung mit den fehlenden 18 Maschinen wäre einfach durch Leasing oder Kauf gebrauchter Kampfflugzeuge zu schließen, nur die Pilotenausbildung würde länger dauern, wenn man wollte.
Und für fehlende Ersatzteile, die noch Jahre fehlen sollen, habe ich kein Verständnis. In der Privatwirtschaft würden solange Überstunden, Sonderschichten und Samstagsarbeit durchgeführt, bis alles geliefert ist.
Ich kann mir nicht vorstellen, daß die Rüstungsindustrie ihre Produktion von Ersatzteilen nicht hochfahren könnte, wenn die Politik dies verlangt hätte oder verlangen würde. Ich vermute eher, daß die Politik diese Mehrkosten der Produktionssteigerung nicht bezahlen will.
Wie gut, dass die Planung der Haushaltsmittel für die nächsten Jahre weitere Einsparungen vorsieht. Da kann man nur das Material schnell genug ausfasen und hoffen, dass die zur Verfügung gestellten Mittel den Erhalt der Zielstruktur gewährleisten…
Die ganze Regierung lügt und Mutti interessiert sich mehr für französische Finanzdefezite als
für unsere Bundeswehr !
[Dringende Bitte: Debatte hier ja, einfach Stammtischparolen absondern ist nicht der Stil.Danke. T.W.]
Die Kritik an der Politik ist sicherlich berechtig!
Aber hätten nicht die Führer vor Ort schon viel früher ‚unklar‘ melden müssen? Ich kann mir gut vorstellen, dass irgendwo ein Offz in der Kette aus einem unklar ein klar gemacht hat.
Müsste sich nicht auch das Offz Korps etwas vorhalten lassen?
Weit „unter“ zwei Prozent meinen Sie wohl, oder?
Wie, die hat das zugegeben? Kann mich mal einer kneifen?
@kooper Da wird aus rot dann gelb/rot, gelb, gelb/grün usw., aber das liegt dann am Gesamtblick ;-)
Da sollte einfach weiter umorganisiert werden, dass hilft gegen Transparenz. Und als erstes aus SALIS mal SALPS machen.
Bei Hinweisen auf Probleme während meiner aktiven Zeit, wurde uns gesagt, wir liegen bei einer Vorwarnzeit von 48 Moaten.
Also wieso die Aufregung?
Es gibt Staaten, die interessieren sich einen Treck um das Geschwafel unserer Politiker und Militärs, wenn es um deren Machtinteressen geht.
Wir werden spätestens dann wach, wenn unser Zahlungssystem in Rubel umgestellt wird.
@T.W.
“ sich oft genug vorhalten muss, weit ÜBER den angestrebten Aufwendungen […] zu bleiben.“
Ich vermute einen Tippfehler, nicht, dass das einer ihrer möglicherweise abschreibenden Kollegen noch so übernimmt ;)
On topic:
Wir schaffen es also nicht, innerhalb eines HALBEN JAHRES sechzig EF einsatzklar zu bekommen?
Und das kommt jetzt mal so nebenher an die Oeffentlichkeit? Wenn das nicht nach einem ernsthaften Untersauchungsausschuss schreit, dann weiß ich auch nicht…(ja, ich bin mir bewusst, dass das unwahrscheinlich ist, schon alleine deswegen, weil auch der VA da wohl kaum mit weisser Weste rauskommen würde…Und wer klagt sich schon gerne selber an?)
Sorry, auch Stammtischparolen können Wahrheiten enthalten.
Die sind im Gegensatz zu manch einem politischem Statment wenigstens für jeden Verständlich.
Die Jet Piloten fliegen doch schon seit Jahren unterhalb der NATO Stundenforderung!
In Hessen gab es mal den Kultusminister Holzapfel. Der hat vorgerechnet dass 100% der Unterrichtsstunden ja gar nicht möglich sein können (wg Krankheit usw).
Daher sind 80% ja so gut wie 100%. Und wenn man so eine Iteration über die Jahre ein paar mal macht dann sind auf einmal 50% Klarstand (hier der Sprung zur Bundeswehr) ne ganz passable Zahl.
Der Spuk hatte damals mit einer hohen Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit geendet und das Schulsystem würde ordentlich reformiert. Ich hoffe dass jetzt endlich das öffentliche Murren laut genug wird, dass sich etwas grundlegend
ändert. Hierfür muss vdL dem Volk aber auch erklären wieso und wofür wir eine leistungsfähige Bundeswehr brauchen und hier fürchte ich liegt bei unserer Regierung noch ein Defizit.
Endlich ist das System der Unfehlbarkeit gebrochen, das totale Versagen wurde eingestanden.
Nur bedingt abwehrbereit 2.0, kann konsterniert werden.
Jetzt, da es offiziell bekannt ist, können sich die demokratischen Institutionen dieses Landes dazu entscheiden, diese Situation zu bewerten und endsprechend darauf reagieren. Das ist gut so. Nun bekommt dieses Land das Militär, für welches es sich entscheidet und nicht nur das, welches es sich „erspart“ hat..
Jetzt sollte man in der Lage sein drastische Maßnahmen anzugehen,
es steht einiges zur Auswahl:
Verzicht auf ethisch nicht gewollten und teuren Aggressor Capabilities. z.B Bomber, Kampfhubschrauber, Kanonenboote, KPz, etc. zugunsten
einer Umwandelung in eine quantitativ und qualitativ robustes paramilitärisches THW.
oder
Begrenzung der Aufgabe der Streitkräfte ganz klar auf:
„Der Bund stellt Streitkräfte ausschließlich zu direkten Verteidigung des eigenen Grenzverlaufes und des dadurch umrissenen Territorialgebietes auf.“
oder
umbau der Bundeswehr zu einer qualitativ u. quantitativ angemessenen Interventionsstreitkraft, welche der bündnispolitischen, ökonomischen, sowie ethischen Vernetzung dieses Landes eingebunden in EU, NATO etc. oder vergleichbaren Ordnungssysteme gerecht wird.
die Liste ließe sich fortsetzen.
Egal was man sich aussucht, das etablierte Meinungsmuster des Weiter so müssten durchbrochen werden.
Eine schwierige Aufgabe für unsere Gesellschaft.
@Closius
Wenn kein Geld für Ersatzteile vorhanden ist, ist auch kein Geld für Leasing da.
Bei unserem starren „Töpfesystem“ müssen da schon Anstrengungen her und die müssen politisch gewollt sein .
Wer will aber extra Geld für das Militär locker machen, wenn das Wählerstimmen kostet?
Das man das noch erleben darf.
Den Offenbahrungseid.
Manchmal wünscht man sich, dass das eigene Wissen und die daraus persönlich abgeleitenden Schlüsse für die Zukunft dann doch nicht so desaströs eintreffen.
Diesmal hingegen bin ich erleichtert.
Wir sind jetzt in der wichtigsten Phase der „Interviews mit Sterbenden“: Die Akzeptanz.
Jetzt kann man endlich offen über einen Weg aus dem Elend sprechen. Ist ja immerhin auch schon was….
Ich bin mal gespannt wann das in den internationalen Medien aufschlägt. Ich hoffe das Echo wird vernichtend …
Und nun stelle man sich vor, diese Infos wären Ende letzten Monats schon an die Öffentlichkeit gedrungen. Was hätte sich Merkel auf dem NATO Gipfel alles anhören müssen. Schade, daß es eben erst jetzt passiert ist.
Wer ist denn eigentlich der Herr Thomas de Mazière?
Was macht der denn heutzutage?
Übrigens hatte der vorherige Luftwaffeninspekteur, Herr General a.D. Kreuzinger-Janik, die Jet-Luftwaffe bis 2018 für Auslandseinsätze abgemeldet.
Leasing welches Land hat noch den Qwatsch
Den es geht Um Militär die sollten ins Gelände gehen und das dürfen die ja nicht
Die sollten Fahrzeuge Kaufen und nach 20 Jahre los werden das wäre Billiger als das was jetzt geht , den Unimog U 5000 sollen gehen und gegen 5023 ausgetauscht werden nur das die alten 1300 bleiben werden
und ein 20 Jahre altes Auto sind Kratzer nicht mehr so wichtig
@CRM-Moderator:
Das Thema hatten wir ja schon öfter aber nochmal:
Ggü. wem hat der damalige InspLw die Fähigkeiten abgemeldet?
GI? NATO? IBuK? Bundestag?
Ich finde es gut, dass das Thema „Ausrüstungsmängel“ endlich den Weg in die Öffentlichkeit gefunden hat.
Bisher war es ein Nischenthema für Experten – wie zum Beispiel in diesem Blog. Aber jetzt hat es die Leitmedien erreicht. Ich bin mal gespannt, ob und wann der Zustand der Bundeswehr auch international öffentlich diskutiert wird.
Hier mag es sich als Vorteil erweisen, dass die Verteidigungsministerin Wert auf ihre Reputation – national und international – als zupackende Politikerin legt. Wegducken, Beschwichtigen und Aussitzen wäre da sehr gefährlich.
Teilweise verlogen ist natürlich die Reaktion der Politik. Der Wehrbeauftragte des Deutschen Bundestages weist seit Jahren auf Missstände bei Ausrüstung und Ausstattung hin. Die Liste der Bundestagsabgeordneten – gerade der Fachabgeordneten aus dem Verteidigungsausschuss – die regelmässig Truppenbesuche machen, ist lang. Jetzt die überraschte Unschuld vom Lande zu spielen und sofort das politische Schwarze-Peter-Spiel zu beginnen, ist mehr als durchsichtig und kann nicht von eigenem Versagen ablenken.
verdammt „attraktiv“ die bundeswehr mit ihren teilstreitkräften !!!
als einstieg in das berufsleben für jeden jungen menschen…würde ich lieber persönlich einen sehr großen bogen drummachen – ab zur nächsten baustelle^^
Aktiv. Attraktiv. Anders. jaja einer der attraktivsten arbeitgeber deutschlands
Laut SZ online sagt unser AM Steinmeier erneut zu, dass Deutschland mehr internationale Verantwortung übernehmen insbesondere im Kampf gegen IS ÜBERNEHMEN wird! Wie soll man dies in Anbetracht der jetzigen Situation bewerten???
@Memoria:
Im Dez 2010 hat er bei der deutschlandweiten Geschwaderrundreise ggü. den Jetcrews kundgetan, dass er die Jet-Luftwaffe für Auslandseinsätze (ausser QRA) beim damaligen Minister bis 2018 abgemeldet hat.
Siehe VBSK Jet News 1/2011 S.17 „Tina Tata Kuchen“
Die JetNews erscheint zwar nur 1x im Jahr, aber dafür…..
Heute ist (hoffentlich) ein guter Tag für die Bundeswehr.
Die Liste der eklatanten Mängel und Problemen liesse sich noch endlos fortsetzen. Stichworte: Geschütze Fahrzeuge und deren Substitute, Nachfolger G36, Nachbeschaffung Fernmeldesysteme, Folgekosten Fähigkeitstransfer Hubschrauber, verworrene Kommandostrukturen ( BAIIN, Kdo Heer, Planungsamt, Amt Heeres Entwicklung, AusbKdo), eklatanter Nachwuchsmangel im Bereich der Mannschaften, dynamisches Verfügbarkeitsmanagement…
Ich hoffe das jetzt endlich mal gegengesteuert wird.
Was ich mich frage:
Laut Bundeshaushalt 2014 stehen für „Materialerhalt“ ca. 2,3 Milliarden Euros zur Verfügung. Immerhin 100 Millionen mehr als im Vorjahr. Davon knapp 1,4 Mrd. für „flugtechnisches Gerät“.
So Daumen mal Fensterkreuz sind das bestimmt so Anderthalb Millionen je Stück beim größeren Krempel. Als Laie fragt man sich: Reicht das nicht?
Zum anderen: Dieser Mangel wird doch schon länger bekannt sein. Warum gerade jetzt die sich überschlagenden Meldungen?
Weil’s gerade günstig mit dem Russ‘, der auch wieder mal pünktlich vor der Tür steht, zusammenpasst, kann man dem wehrmüden Volk mal eine richtige Aufrüstung unterjubeln, so nach dem Motto „Naomi Klein für Arme(e)“…
und wir haben einen Drohenden Konflikt im Baltikum überlassen wir das auch Putin wie die Ostukraine ( Neurussland ) schon Verloren ist.
Nur weil Russland nicht Eimarschiert ist sind alle zufrieden und es wird schon als Sieg gefeiert
Das Problem ist einfach, warum sollen wir uns teuer auf Nato Standard hochrüsten? Eine Äußere Kriegerische Bedrohung gibt es in der breiten Öffentlichkeit nicht. Daher wird sich das ganze schnell wieder totlaufen. Eine Erhöhung von EP14 wird Schäuble schon nicht mitmachen.
Bitte nicht unterm Gürtel Diskussion anfangen
Herr S hat andere Probleme mit der AfD die er mit Alterstar Sinn bekämpft
Frau L hat keine Ahung und hat deshalb auch keine Ahnung um was alles es hier dreht und was ihr Vorgänger wieder alles Verbockt hat angeblich laut Internet hat er Wichtigige Aufträge einfach gestrichen ohne zu wissen was das bedeutet , wie der auch schon Bundespolizei Sprit strich die Mitten im Jahr keinen Sprit mehr hatten
Alarich liegt eigentlich mit seinem letzen Kommantar zienmlich richtig. Ob der in den jüngsten 4 bis 5 Threads gegenständlichen Personen, kann man eigentlich nur hoffen, daß das alte römische Sprichwort „Audacter calumniare: Semper aliquid haeret!“ seine Gültigkeit behält, auch wenn der erse Halbsatz für dei meisten Persönlichkeiten erstunken und erlogen wäre.
Extrem OT:
Welches gezogene Geschütz wird hier abgefeuert?
http://www.youtube.com/watch?v=ncfkq4afBAQ
Und vielleicht doch nicht so OT, weil dieses (wohl nicht mehr im Truppendienst befindliche) Geschütz offensichtlich fehlerfrei funktioniert und es allerdings aus der Zeit des ersten „Bedingt Abwehrbereit“, wenn nicht aus noch früheren Zeiten stammt ;)
Nicht nur viele Soldaten, der Wehrbeauftragte oder der Vors DBwV werden ein Eingeständnis zum Thema „bedingt einsatzbereit“ gar nicht glauben können. Ich kann mich noch an das Interview des Vors DBwV im Morgenmagazin im Zuge der Haushaltsdebatte erinnern. Mängel in der Materialerhaltung, Infrastruktur, Ausrüstung sowie Nato-Verpflichtungen – alles wurde thematisiert. Nichts passierte: vdL erhielt eine BMVg-Vorlage, dass zuvor genannter an Wahrnehmungsdefiziten leide. Daher „hochmedern und voll einsatzbereit“. Scheinbar dreht sich da nun einiges. VdLs einzige Alternative: Flucht nach vorne! Morgen werden die Zeitungen voll sein. Wie lange kann sich die Bundeskanzlerin raus halten?
Wir.Sind.Handlungsunfähig:
Mein Gott, und so einem Laden habe ich vor fast zwei Dekaden mal mein Leben anvertraut…
Wenn ich mir den Wortlaut der Meldung so ansehe dann ist der Ministerin anscheinend immer noch nicht klar, wie schlecht es um die Ausrüstung der Bundeswehr bestellt ist. Das klingt so ein klein wenig nach „Ja, also so ein paar Flieger können wir aktuell nicht beistellen, aber ansonsten sind wir toll…“
Naja, von Außen betrachtet wirkt es immer noch so, als wäre die Ministerin in ihrem Ministerium nicht richtig angekommen.
OT:
Es fällt mir langsam auf, das Frau von der Leyen sehr bevorzugt „Bild“ als Gesprächspartner wählt. Über Motive kann reichlich spekuliert werden, Will sie Nachfragen vermeiden?
@ JCR
… ist der hier: http://www.boeller-kanone.de/
Kann sicher auch von der Bundeswehr bei Bedarf gebucht werden ;-)))
Mir ist es echt ein Rätsel das es trotz eines kräftigen Militär Haushalt dazu kommen konnte. Gerade der Artikel der Zeit über die französischen Fähigkeiten hinterlässt doch ein ziemliches Fragezeichen. Geringerer Haushalt aber weit aus mehr Fähigkeiten.
Da scheint ja was ganz gehörig schief zu laufen.
@woody: Sie dient sich fast vergleicbar von der Frau OG §mit Halbtags- und Kita-Probblemen“ so langsam von „Puper-Illu“ und „Tralline“ zu „Bild“ hoch. Bild geibt es wenigstens in der Kantine zu kaufen.
@Alarich: TdM hält sich doch für D_E_N staatstragenden Preussen. Der macht doch keine Stockfehler auf Kreisliga-Niveau.
Die BamS ist vdLs Hofberichterstatterin. Ich denke, dass VdL spätestens am Freitag die Lage recht klar vor Augen geführt wurde. Fraglich ist nur, wie sie in Abstimmung mit der BK den politischen Schaden gering halten kann. TdM (CDU) soll nicht beschädigt, die Finanzlinie gahalten und das Thema wieder unter die Decke gebracht werden. Bin gespannt, ob das gelingt. Einige MdBs, insbesondere von der Opposition, werden nachhaken. Auch Arnold will vdL nicht zu groß werden lassen und einige Journalisten haben sich im Thema festgebissen.
Die Schocktherapie könnte lauten:
D-Day 2.0 JETZT!
ALARM!
Und dann eine Bestandsaufnahme.
Urlaub. BFD. ZAW. HIL. ILÜ. Skimeisterschaft, usw.
Und der Großteil der auf dem Papier bestehenden Zahlen bzw. Verfügbarkeitsmeldungen würden von einer Sekunde auf die andere zerplatzen.
Benedikt | 27. September 2014 – 21:12
„Das Problem ist einfach, warum sollen wir uns teuer auf Nato Standard hochrüsten? Eine Äußere Kriegerische Bedrohung gibt es in der breiten Öffentlichkeit nicht. Daher wird sich das ganze schnell wieder totlaufen.“
Na, hoffentlich. Die Frage nach der Wehrbereitschaft auf NATO-Standard hat sich die Politik auch gestellt, und – natürlich informiert über äußere kriegerische Bedrohungen und den Zustand der Bundeswehr – hat sie sich zum Unterlaufen dieser Standards entschlossen – schon vor Jahrzehnten.
Jetzt eben der Blowback einer jüngeren Medienstrategie:
Wenn den Alfred Tetzlaffs der Nation alle „Informationen“ gegeben werden, um den Einmarsch der Russen zu prognostizieren und damit sie die „Putin-Versteher“ in den Kommentarbereichen besiegen, ergibt das vielleicht noch keine breite Öffentlichkeit, reicht der Presse aber durchaus, um irgendwann den Finger in die Wunde zu legen.
@Schorsch
Zukunftsweisendes Modell? ;)
Die Deutsche Bahn setzt in Frankfurt auch öfters mal eine Dampflok Baujahr 1941 vom Traditionsverein ein, um Schotterwagen zu schleppen wenn sie es selbst wieder mal nicht hinkriegt, eine Güterzuglok zu organisieren….
Also es ist NICHT richtig, dass der Haushaltsstopp 2010 die Misere auch nur annähernd verursacht hat. Auch die Mehrkosten der einzelnen Neusysteme sind problematisch, aber nicht entscheidend.
Vielmehr sind es die mörderischen Materialerhaltungkosten, die man mit den vielen neuen Waffensystemen einfach akzeptiert.
Würde man die im Griff haben, wäre die Bundeswehr auch nicht unterfinanziert. Der Kahn würde auch mit ein paar Milliarden Zugabe kaum gebremst auf das Ufer zurasen.
Na, kann wer (z.B.) die Materialerhaltungskosten versus Flugstunden mal nennen? Und glaube keiner, dass die Kosten pro Flugstunde der „neuzulaufenden“ Lfz-Systeme sich in der stabilisierten Nutzungsphase noch deutlich senken!
DAS ist das Kernproblem!
Wir.sind.bedient. oder besser: Wir.sind.verarscht.
@Insider:
Nur leider hat es nach meinem Eindruck der InspH versäumt das Thema dyn. Verfügbarkeitsmanagement in der VA-Sitzung deutlich zu thematisieren.
Man ist halt Weltklasse.
@Viva:
Genau solche selbstgefälligen und realitätsfernen Vorlagen sind das wahre Problem der Bundeswehr – weitaus mehr als Haushaltsmittel.
Deutschland hat in der Zielstruktur 225 Kampfpanzer, Russland je nach Quelle 6.000 bis 20.000 ! Deutschland hat 4 U-Boote, Russland ca. 50-60 U-Boote. Russland hat 300 Transportflugzeuge, Deutschland in der Zielstruktur 40. Aber Deutschlands Bruttosozialprodukt ist fast doppelt so hoch wie das Russlands, am Geld liegt es somit nicht..
Die deutsche Wehrlosigkeit ist selbstverschuldet.Deutschland fährt einen riskanten Kurs. Eine Demokratie sollte sich verteidigen können. Deutschlands Schwäche lädt Putin und Co. ein, ihre Aggressionen weiter zu verfolgen. Eskalation durch Schwäche !
@ JCR
… scheint, dass inzwischen fast alles wo vorher Bundes… draufstand im Eimer ist. Von Bundesfernstraßen über Bundesbahn bis Bundeswehr.
Gab’s da nicht mal ein Poster mit einem Opa und Jet-Helm: „Sleep tight tonight – your Air Force is awake“?
Aber nun wieder ernsthaft bleiben. Ist alles schlimm genug. Die „Männer mit den goldenen Sternen“ werden’s schon richten. Habe in fast 40 Jahren Bw viele von denen kennengelernt.