Spionageschiff? Spionageflugzeug!

Nachdem die Geschichte um das Flottendienstboot Oker der Deutschen Marine ziemlich viel Wirbel machte, schon bevor das Boot zu einer Aufklärungsmission im östlichen Mittelmeer und vermutlich vor der syrischen Küste eingetroffen war (hier Teil 1, Teil 2, Teil 3 und Teil 4 der Story), ist eigentlich erstaunlich, dass eine andere Mission bislang unbemerkt geblieben scheint, die nach Plan heute zu Ende gehen soll. Bereits in der vergangenen Woche teilte das Verteidigungsministerium den Abgeordneten des Bundestages mit:

Beteiligung der Bundeswehr an Operationen gegen den internationalen  Terrorismus: Operation ACTIVE ENDEAVOUR (OAE)
Der Schwerpunkt der Seeraumüberwachung ist das zentrale und östliche Mittelmeer.
Die NATO E3A AWACS (Airborne Warning and Control System) wird vom 13.08.12 bis voraussichtlich 23.08.12  mit einem deutschen Besatzungsanteil zur Seeraumüberwachung im zentralen und östlichen Mittelmeer eingesetzt. Das Flugzeug operiert vom griechischen Stützpunkt Aktion aus.

So ein AWACS-Flugzeug kann ja aus rein physikalischen Gründen schon viel, viel weiter schauen als ein Boot auf See. Und Seeraumüberwachung auch im östlichen Mittelmeer ist ein weiter Begriff. Ist die Vorstellung lebensfremd, dass die NATO die Chance nutzt(e), nach Syrien reinzuschauen?

(Ja, ich weiß, dass ELINT/SIGINT der Flottendienstboote was anderes ist als das Luftlagebild (und ggf. auch Seelage), das die AWACS generieren. Technisch gesehen können beide, wenn auch mit unterschiedlichen Ansätzen und Ergebnissen, in Syrien aufklären.)