RC N Watch: Rückschlag für die Pakistan-Route

Die USA haben heute bekannt gegeben, dass sie ihr Unterhändler-Team für die US- und ISAF-Nachschubrouten aus Pakistan abgezogen haben. Auch wenn der Pentagon-Sprecher betonte, auf Arbeitsebene gingen die Gespräche weiter: für eine Wieder-Eröffnung der Verbindungen zwischen Afghanistan und den Häfen Pakistans scheint es derzeit nicht allzu gut auszusehen. Selbst wenn es tatsächlich ein Agreement in concept, eine Grundsatzvereinbarung, geben sollte …

Das erhöht den – zumindest gefühlten – Druck auf die Alternative, die Routen von und nach Afghanistan über das Northern Distribution Network, den Norden Afghanistans und die zentralasiatischen Republiken. Und das macht den Knotenpunkt des Nordens, das Camp Marmal bei Masar-i-Scharif, um so bedeutender. Vor allem aber, aus deutscher Sicht: Es dürfte sich auch auf Überlegungen auswirken, wie angesichts der Bedeutung des mit zahlreichen deutschen Soldaten besetzten Umschlagspunktes Camp Marmal eine deutliche Reduzierung der Bundeswehr möglich wird, wenn für den Abzug, pardon, die Rückverlegung überwiegend über den Norden gerade dieses Camp wichtiger wird.

(Nebenbei noch ein deutsches Problem: Die Verhandlungen für Transporte über Usbekistan dürften damit nicht einfacher werden. Und bereits jetzt hat dieses Land einige Transporte an seiner Landgrenze zu Afghanistan gestoppt.)