Monat: Juni 2012

Mehr Abzug durch die Luft

Wenn Laien oder Politiker von einem Abzug aus Afghanistan reden, zucken Militärs zusammen. Muss es doch aus militärischer Sicht korrekt Rückverlegung heißen. Doch die Terminologie ist derzeit das geringste Problem für die Planer der Bundeswehr, die einen – noch nicht genauer definierten – politischen Auftrag werden umsetzen müssen, bis Ende 2014 möglichst viel Personal und Material vom Hindukusch zurückzuholen. Bislang nämlich ist der Versuch dieser Planung für die Bundeswehr eine Aufgabe mit zu vielen Unbekannten, wie Vizeadmiral Manfred Nielson, Inspekteur

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Melden macht frei?

Die ärgerlichen bis wütenden Reaktionen, die das neue Meldegesetz mit seiner nun doch nicht vorgesehenen Neuregelung für Soldaten hervorgerufen hat, haben vermutlich die Innenpolitiker nicht erwartet und die Verteidigungspolitiker verpennt… (nur als Anhaltspunkt: der Eintrag hier im Blog hat inzwischen mehr als 60 Kommentare, bei tagesschau.de sieht es ähnlich aus.) Kurz eine Zusammenfassung der Lage: Schon bislang galt die Regelung, dass – unverheiratete – Soldaten ihren Lebensmittelpunkt und damit ihren Hauptwohnsitz am Dienstort haben. Das sollte mit der Neufassung des

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Fast wie aus einer anderen Welt: 87 neue Hubschrauber in 15 Jahren

So viel Lob hört Lutz Bertling nicht oft. Der Hubschrauberhersteller Eurocopter, schwärmte Innen-Staatssekretär Klaus-Dieter Fritsche, habe es immer verstanden, auf die Wünsche seiner Kunden und Helikopter-Nutzer einzugehen und termingerecht zu liefern. Bundespolizei-Präsident Matthias Seeger und das fliegende Personal der Bundespolizei sparten ebenfalls nicht mit lobenden Worten, als Eurocopter-Chef Bertling und seine Mitarbeiter am (gestrigen) Mittwoch die letzten zwei EC155-Helikopter einer rundum erneuerten Hubschrauberflotte an die Polizisten übergaben. Auf einen Beobachter vor allem der militärischen Hubschrauber-Nutzung wirkte der Festakt wie eine

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De Maizière und die Kommunikation der Bundeswehr

Es stimmt ja: Gerade in Zeiten der Bundeswehrreform ist die richtige Kommunikation unerlässlich, um die Bundeswehr in die Zukunft zu führen. Dies gilt für die Rekrutierung neuen Personals genauso wie für die Erklärung der Notwendigkeit von Auslandseinsätzen für die Bevölkerung. Das sagt übrigens in diesem Fall nicht die Bundeswehr, sondern das Institut für Information der Technischen Universität Dresden. Und das Institut hat deshalb eine Veranstaltung organisiert, bei der Verteidigungsminister Thomas de Maizière selbst vortragen wird – unter dem knappen Titel

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Doppelt so viel Geld für besondere zeitliche Belastungen

Über Twitter hatte ich es schon kurz mitgeteilt, jetzt noch mal etwas ausführlicher: Die finanzielle Abgeltung des Dienstzeitausgleichs, die Vergütung für besondere zeitliche Belastungen von Soldaten, wird fast verdoppelt. Verteidigungsminister Thomas de Maiziére sagte am Mittwoch beim Parlamentarischen Abend des Deutschen Bundesverbandes in Berlin, diese Vergütung werde auf 65,40 Euro angehoben. Darauf hätten sich die zuständigen Ressorts der Bundesregierung – also in diesem Fall vor allem: Verteidiungs- und Finanzministerium – verständigt. Die Erhöhung hatte der Minister bereits im Oktober vergangenen

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Hier rettet die Polizei

Aus guten Gründen, das habe ich auch anderswo schon mehrfach geschrieben, bin ich ein großer Anhänger der Trennung von Polizei- und Militäraufgaben. Kein vernünftiger Mensch kann wollen, dass Castor-Transporte von einem Fallschirmjägerbataillon gesichert werden. Ein wenig anders sieht es aber aus, wenn es nicht um exekutive Aufgaben im Inland geht – sondern um einen Einsatz im Ausland, mit dem deutsche Staatsbürger zum Beispiel aus einer Geiselsituation befreit werden sollen. Ist das eine Aufgabe für die Spezialkräfte der Bundeswehr – oder

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Sparen mit Pumas

Nein, liebe Kollegen von der Financial Times Deutschland (FTD), es ist keine Neuigkeit, dass die Bundeswehr nur noch 350 statt der ursprünglich geplanten 405 neuen Schützenpanzer Puma bekommen soll – das war schon seit dem vergangenen Jahr klar. Interessant ist aber, dass jetzt wohl Klarheit über die finanziellen Auswirkungen herrscht: 55 Schützenpanzer weniger sparen nach FTD-Angaben dem Bund 340 Millionen. Und: im kommenden Jahr sollen nur elf statt wie zuvor geplant 23 Pumas ausgeliefert werden.Darauf konnten sich die Herstellerfirmen Rheinmetall

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Neubürger für Wilhelmshaven

Die Stadt Wilhelmshaven kann sich auf viele Neubürger freuen: Der Marinestandort wird mit mehr als 8.500 Dienstposten künftig der größte Stationierungsort der Bundeswehr. Und viele dieser Soldaten werden künftig ihren Hauptwohnsitz in Wilhelmshaven haben, dort wählen und Steuergeld in die Gemeindekasse spülen … Dass das so werden könnte und vermutlich wird, liegt an der Neufassung des Meldegesetzes, die an diesem Donnerstag im Bundestag verabschiedet werden soll. Die Feinheiten vieler rechtlicher Bestimmungen außerhalb meines Bereichs habe ich, hoffentlich verständlich, nicht im

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Mitten im Info-Krieg

Der Abschuss einer türkischen Militärmaschine vor der syrischen Küste – die vorangegangenen Einträge auf Augen geradeaus! hier, hier, hier und hier –  ist ja längst eine Auseinandersetzung der Information Warfare, des Info-Kriegs, geworden. Und Fakten, in so einer Situation ohnehin schwierig zu bekommen, zu belegen und zu verifizieren, treten hinter Verlautbarungen noch mehr zurück als sonst… Da in einem Kommentar hier auf ein – mir zuvor nicht bekanntes – Blog verlinkt wurde, in dem es heißt, das Video mit der

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