Doppelt so viel Geld für besondere zeitliche Belastungen
Über Twitter hatte ich es schon kurz mitgeteilt, jetzt noch mal etwas ausführlicher: Die finanzielle Abgeltung des Dienstzeitausgleichs, die Vergütung für besondere zeitliche Belastungen von Soldaten, wird fast verdoppelt. Verteidigungsminister Thomas de Maiziére sagte am Mittwoch beim Parlamentarischen Abend des Deutschen Bundesverbandes in Berlin, diese Vergütung werde auf 65,40 Euro angehoben. Darauf hätten sich die zuständigen Ressorts der Bundesregierung – also in diesem Fall vor allem: Verteidiungs- und Finanzministerium – verständigt.
Die Erhöhung hatte der Minister bereits im Oktober vergangenen Jahres in Aussicht gestellt, allerdings unter dem Vorbehalt der Einigung zwischen den Ministerien (ich zitiere mich mal selbst):
Während das vor allem für Spezialisten gilt, sollen alle Soldaten von der Fast-Verdoppelung der Vergütung für besondere zeitliche Belastungen profitieren: Für einen 24-Stunden-Dienst wird sie von brutto 35,79 Euro auf 65,40 Euro angehoben. Immerhin sei diese Zulage seit fast 15 Jahren nicht erhöht worden, sagte der Minister. Eine gewünschte Vervierfachung wäre zwar schön gewesen, aber das ist nicht finanzierbar. Und: Die Verdoppelung muss auch gegenüber anderen Ressorts durchgesetzt werden.
Nun kommt natürlich die berechtigte Frage, ab wann das gilt. Da muss ich eingestehen, dass ich ein akustisches Problem mit der Lautsprecheranlage des Bundeswehrverbandes hatte: Entweder ab 1. Juni oder ab 1. Juli. Dürfte sich aber am (morgigen) Donnerstag klären. Die Neuregelung soll im August mit einem neuen Dienstzeitausgleich (DZA)-Erlass veröffentlich werden und rückwirkend zum 1. Juli dieses Jahres gelten.
„bei unseren Leisten“. der Server laesst mich den Typo gerade nicht berichtigen
Um die Frage zu beantworten, was ich mit meinem Vergleich bzgl. der Überstundenvergütung von Landesbeamten und Soldaten beabsichtigt habe:
Gerne wird der eine odere andere Vorteil, den ein Soldat hat, mit der Begründung abgeschafft, dass Beamte / Lehrer / Polizisten / usw. eben jene bestimmten Rechte auch nicht haben (siehe Melderecht).
Ich bin eben der Meinung, wenn man hier einen Vergleich anstellt, sollte man halt auch konsequent sein und dann darf man eben auch mal die Überstundenvergütung heranziehen.
Es gibt auf beiden Seiten die jeweiligen Vorzüge (z. Bsp.: unentgeltliche ärztliche Truppenversorgung vs. geringere Versetzungshäufigkeit).
es ist wohl nicht sinnvoll eine Berufsgruppe gegen eine andere auszuspielen im Glauben, dass es dann gerechter wäre, aber in der Tat macht genau dies der Minister, wenn er Beklagt, dass Soldaten Betreungseinrichtungen günstig nutzen können und Lehrer nicht! Neid ist da ein schlechter Helfer man sollte eher mit Sachargumenten seinen Berufsstand vertreten und da das Einkommen nicht vom Berufsethos abhängt, müsste dies doch ohne Aufregung möglich sein.
@Sönke Marahrens
Wieso? Kern meiner gesamten Argumentation ist doch, dass man eben nichts mit einander vergleichen kann, was nicht vergleichbar ist.
Das was ich geschrieben hatte sollte doch nur die Unsinnigkeit eines Vergleiches zwischen Soldaten und Lehrern unterstreichen.
Wenn das nicht rüberkam, schade ;)
@Koffer
Sorry, nein, das kam so nicht an….weil Sie nur Vorurteile bedient haben!
Was ein Lehrer fürchtet sind, Schueler die mit Schusswaffen durchs Schulhaus rennen und ihre Mitschueler abknallen, Ueberstundenbezahlung gibt es keine, auch wenn sie Woche lang auf Klassenfahrt 24h/7 Alleinverantwortliche sind,, Schulreisetitel betragen ca 5000 Euro (bei ueber 100 A13/A15) und 13 Wochen Urlaub relativieren sich sehr schnell auf 6 Wochen Sommerferien (in der Regel Hochsaison), wenn sie das erste Mal eine 12 Klasse Deutsch korrigiert haben……und daneben den Unterricht weiter vorbereiten müssen…..die Geschichte vom da ziehe einen Ordner ist dabei auch nur eine Mär…… Achso einen eigenen Arbeitsplatz mit dienstlichem PC haben Sie auch nicht…… Und wenn Sie ein Schulnetz mit 1300 Nutzen betreuen, bekommen Sie, falls es sich die Schule leisten kann , Lehrer wird man wie man Offizier wird, aus Ueberzeugung!
Ich akzeptiere und respektiere Ihre persönliche Einstellung zum Thema wirklich, aber ich fuerchte, dass Sie, wenn Sie nicht sehr gut aufpassen, Sie irgendwann mal hoellisch Schiffbruch erleiden können! Entweder wenn Sie irgend wo hinkommen, wo man Sie deswegen ausnutzt bis der Arzt kommt (kein Scherz), oder wo man/frau es eben anders sieht….
Deshalb sollte man Berufsgruppen nicht ausspielen und jede Gruppe für sich im demokratischen Sinn für ihre Interessen streiten! Da gibt es nichts anrüchiges und das Berufsethos (oder Soldatentum) ist von der Vergütung (in Geld, Zeit oder anderen Entschädigungen) unabhängig oder steht das in einem Zusammenhang (würde mich sehr wundern). Alles ist für sich zu begründen und im Enzelfall zu bestreiten und am Beispiel Arztzwang beim Bund, wird deutlich, dass es den nicht gibt weil wir keine Krankenversicherung bezahlen, sondern weil der Staat dadurch Vorteile hat und wir bekommen auch keine Überstunden in angemessener höhe bezalt, weil wir Betreuungseinrichtungen haben, sondern weil es dem Staat viel Kosten würde mehr Personal zu beschäftigen oder die mehrgeleistete Arbeit anders abzugelten (und das gilt ja gerade auch für die fleißigen Beschäftigten und Soldaten (auch Lehrer)!
@sönke marahrens
Natürlich habe ichnnur Vorurteile bedient! Anders lässt sich doch die absurde Idee Soldaten mit Beamten zu vergleichen gar nicht besser kommentieren ;)
Und an dem Tag, an dem ich glaube der Dienstherr nutzt mich aus oder fordert mehr als er nach Tradition und Sitte fordern darf, werde ich einfach meinen Anschied nehmen! Wo ist das Problem ;)
@Elahan
Warum sind Sir eigentlich noch Soldat, wenn alles (angeblich) so ungerecht, grausam und gemein ist??!?!
@Koffer
Woraus entnehmen sie meinen Aussagen,das alles so ungerecht, grausam und gemein ist?
Selbst wenn es so wäre (was es in aus meiner Sicht nicht ist) wäre ein Auscheiden als Berufssoldat nur mit erheblichen Nachteilen bei der Altersvorsorge (da geringes Brutto und keine Überstundenbezahlung :-)) verbunden. Was ist denn der Sinn dies Blogs? Eine Lobegemeinschaft für die politische Führung (Dienstgeber) der BRD zu sein? Wir unterhalten uns zu einem Thema in diesem Thread und wenn wir da nicht gleicher Meinung sind ist doch nicht mein Beruf in Frage gestellt. Hängen sie denn gleich ihren Dienst an den Nagel nur weil ihnen mal was nicht passt. Ich habe gelernt, dass man ohne etwas persönlich zu nehmen oder Dinge zu verallgemeinern man Streiten kann und Widerspruch (ob gerechtfertigt oder nicht) ist der Kern unseres Berufes unsere Vorgesetzten haben sogar Anspruch darauf, dass wir die Hand heben wenn wir mal eine Andere Position vertreten und trotzdem unseren Dienst ableisten. Zum Thema Flugsicherheit und Menschenführung auch die Heeresflieger und Feuerwerker (bald auch die Fallschirmspringer) arbeiten nach dem Prinzip CRM der Luftwaffe und ich finde es ist gut mit dem Soldatentum vereinbar :-)
@Elahan
1. „Dienstgeber“ ist ein seltsamer Begriff, „BRD“ noch viel mehr…
2. Hinsichtlich der schlechten Nachversicherung stimme ich Ihnem uneingeschränkt zu!
„Zum Thema Flugsicherheit und Menschenführung auch die Heeresflieger und Feuerwerker (bald auch die Fallschirmspringer) arbeiten nach dem Prinzip CRM der Luftwaffe und ich finde es ist gut mit dem Soldatentum vereinbar :-)“
Ob CRM bei der Lw funktioniert oder nicht, darüber haben wir offensichtlich unterschiedlichem Meinungen! Ich für meinen Teil halte es 1. für unsoldatisch und 2. ineffektiv. Aber das ist im Ergebnis eine Entscheidung der Lw und ich betrachte das gerne von Aussen ;)
Und eines ist ABSOLUT sicher, bei uns FschJg wird CRM NIEMALS eingeführt werden
@Koffer
Arbeitgeber gefällt ihnen doch noch weniger und wie ich unser Land abkürze hat nichts mit der inhaltlichen Diskussion zu tun, denn sie wissen ja was ich meine. Deutschland ist mir zu lang und einfach nur ein D führt zu Verwechslung, gerne können sie etwas anderes verwenden! Ich habe auf die BRD geschworen und das Deutschland eine Bundesrepublik ist und kein Zentralstaat ist gut und zum Glück im GG festgeschrieben! Sollten sie damit ein Problem haben ist es ihres :-)! Wir hatten diese Diskussion schon oft und hier ist sie O.T. Auch ob CRM funktioniert oder nicht ist O.T. und da es im Moment in vielen anderen Bereichen eingeführt wird (oder man es nur umbenennt, denn im Prinzip ist es Menschenführung mit Fehlerkultur und die gibt es in allen Bereichen in denen man sich Unfälle und den Verlust von Material/Personal nicht leisten kann. Es ist mitnichten nur eine Entscheidung der Lw (siehe auch Einführung im medizinischen Bereich) aber dies wird noch ein eigener Thread in diesem Blog werden (nach meiner Überzeugung).CRM ist schon bei den FschJg eingeführt denn ihre Nachprüfer müssen die Lehrgänge besuchen und das ist gut so und erfolgreich! Auch ob die Springerausbildung durch CRM besser würde und die Kampfkraft dadurch geschwächt oder erhöht würde wäre ein eigener Thraed und sollte entspannt unter Abwägung der Vor- und Nachteil behandelt werden aber man wir eher durch unnötige Verluste die Springerei mit Rundkappe leider ganz einstellen. So ist es wer zu spät kommt…..
und nun sind wir wieder beim Thread finanzielle Abgeltung des Dienstzeitausgleichs mit Vergütung für besondere zeitliche Belastungen die evtl zu mehr Attraktivität für Soldaten auch bei der Nachwuchsgewinnung führt.
@Koffer, was bringt Sie denn auf das schmale Brett, dass „CRM die Kampfkraft senken wuerde“?
1. Warum glauben Sie, ist die Rolle des Chef des Stabes in den deutschen Streitkraeften so anders als bei den Anglo Amerikanern?
Lagevortrag zur Unterrichtung und Lagevortrag zur Entscheidung sind die Klassiker des CRM…. der Stab als Gruppe (Team in der Lw ;-))wertet den Auftrag aus, der Stab plant….
nicht der Kdr in seiner Selbstherrlichkeit….. und das ist eine bewusste Entscheidung
das gehoert zu den Uebergaengen des Kriegshandwerks zu einer intellektuellen Auseindersetzungen mit der Materie Krieg, das ist Clausewitz und Scharnhorst pur!
Wenn Sie Zeit haben, empfehle ich Ihnen folgendes Buch „Logik des Misslingens“ von Prof Doerner……
Warum glauben Sie, muessen Sie bei einer OpPlanung 2 unabhaengige Loesungen ausplanen?
Weil „ich mache alles richtig“ eine nette Grundanahme des Menschen (insbesondere von Vorgesetzten) ist , die sich aber in der Regel nicht in der Realitaet bewaehrt.
@Elahan
Sorry, aber CRM so aber Sie müssten schon auf einem Finger stend einen Handstand machen, bevor ich auch nur bereit wäre zu erwägen, dass das CRM irgendwelche Vorteile für eine ECHTE Armee hat.
Und um das alles noch viel schlimmer zu machen: selbst wenn „richtiges“ CRM in der Lw funktionieren würde, dann bliebe dennoch die Tatsache, dass heutzutage CRM in der Le gerne zur Begründung für Verantwortungsdiffusion benutzt wird :(
Nochmals: wenn die Lw das Zeug mag – meinetwegen! Solange es keine negativen Auswirkungen auf und hat (was es bei gemeinsamen Op aber leider manchmal hat), ist es die Entscheidung der Jungs in Blau.
Ärgerlich wäre nur, wenn (wieder einmal) versucht werden würde Äpfel mit Birnen zu vergleichen und das Heer zu seinem „Besten“ zu zwingen!
@Elahan
Nur weil FschJg hin und wieder an Lehrgängen der Lw mit CRM teilnehmen heißt ja noch LANGE nicht, dass wir den Unfug bei uns auch Umsetzen ;)
@Sönke Marahrens
Warum ist der ChdSt bei uns wichtiger als bei den Angloamerikanern? Weil seit dem großen Moltke wir ein bestimmte Denkschule fördern, zu der auch die Trennung von Planungsarbeit und Führung gehört.
Leider setzt die Bw diese Trennung seit ihrer Gründung nur noch eingeschränkt um, aber die Erinnerung an die „TF“ als sie noch 300/1 hieß bzw. noch davor (1910) als sie noch gar keine Nr hatt, ist halt immer noch da und blitzt hin und wieder als Erinnerung an längst vergangene Zeiten durch :))
General Finster plädiert für eine neue Fehlerkultur in der Bw und hält auch Vorträge zu diesem Thema. Ob das Auswirkungen auf Bezahlung hat, halte ich für eher unwahrscheinlich, aber es könnte Auswirkungen auf die Verteilung von Dienstlasten/Arbeitszeit und die Einführung von TRM in die Truppe haben.
@Koffer,
nur weil Sie es nicht CRM sondern Denkschule nennen wollen, bleibt es denoch CRM ;-),
Ich wuerde behaupten, dass ein Grossteil der heutigen Offizier an den mathematischen Anforderungen der alten Kriegsakademien scheitern wuerde, wie sollen die dann die Denkschule eines Moltke beherrschen?
….. aber dazu hat man ja heute sein Iphone oder sein FueInfoSys…….wobei, eine der groessten Huerden bei der Einfuehrung der FueInfoSyse (wie auch bei SASPF) ist die dabei enstehende Transparenz……nicht die damit verbundene immer zitierten Inflexibilitaeten….. die abgebildeten Prozesse wurden naemlich von den Operateuren a. erarbeitet oder b. weil man mal wieder keine Zeit hatte vernachlaessigt ;-)
Aber ich gestehe natuerlich ein, das grosse Truppenfuehrer so etwas nicht brauchen, die koennen das alles von allein…….!
Aber lassen Sie doch uns (und ihren) kleineren Geistern, die Moeglichkleit besser zu werden ;-)
@Elahan
1. Fehlertoleranz innder Bw, das wird ein hartes Brot!
Wünschenswert wäre es ja, aber mir fehlt hier der Glaube…
2. Nebenbei die korrekte Abkürzung für die Bundesrepublik ist gem. NATO und ISO „DEU“.
Und warum sollte ich ein Problem mit der föderalen Gliederung haben?
@Sönke Marahrens
@Elahan
1. Fehlertoleranz innder Bw, das wird ein hartes Brot!
Wünschenswert wäre es ja, aber mir fehlt hier der Glaube…
2. Nebenbei die korrekte Abkürzung für die Bundesrepublik ist gem. NATO und ISO „DEU“.
Und warum sollte ich ein Problem mit der föderalen Gliederung haben?
@Sönke Marahrens
„Aber ich gestehe natuerlich ein, das grosse Truppenfuehrer so etwas nicht brauchen, die koennen das alles von allein…….!“
Diese Aussage suggeriert, dass nur bei Anwendung von CRM ein Truppenführer (bzw. Führer) das Wissen und die Fähigkeiten seiner Untergebenen nutzt. Das Gegenteil ist der Fall! Im Heer nutzen Vorgesetzte schon seit Preussens Zeiten das Wissen ihrer Soldaten! Nur bei uns führte das (wenigstens bis im die 80er hinein) nicht zu Verantwortungsdiffussion ;)
@Koffer
Bevor wir T.W. noch weiter mit O.T. strapazieren, schlage ich vor, dass wir das Thema CRM/TRM vorurteilsfrei erläutern und diskutieren wenn das Thema ein Thread wird und dafür, dass es ein Thema wird, wird unsere Führung, um von den wahren Problemen abzulenken, sorgen!
„„Wo Menschen handeln, vor allem wenn sie unter hohem Druck und Gefahr handeln, passieren auch Fehler“, betonte der General. Er erklärte, dass es auch zur Auftragstaktik gehöre, verantwortungsvoll mit Fehlern umzugehen und nannte im gleichen Zuge den Begriff „Fehlerkultur“. Eine wichtige Voraussetzung dafür sei ein tragfähiges Vertrauen und ein leistungswilliges und –fähiges Personal, das sich durch Erziehung, Bildung und Ausbildung zu gefestigten Führungskräften entwickelt.“ (Gen Finster)
….. und da ist es die erste Pflicht eines Führers unnötigen Druck und Gefahr durch unsinnige (es gibt auch sinnvolle) Überstunden zu verhindern. Die poli. Führung möchte Breite vor Tiefe, das bedeutet, dass die Durchhaltefähigkeit abnimmt! Wenn es aber dann nachher tatsächlich gefragt ist zu sagen STOP wir können nicht mehr, dann kommt unser Berufsverständnis zum Tragen und wir machen die Sache doch, auf Kosten unserer Untergebenen! Damit dies nicht schon im Grundbetrieb geschieht, wäre es wichtig, ein Regularium zu bekommen welches den politisch Verantwortlichen die Grenzen zeig und das ist nunmal Verfügbarkeit und Finanzmittel. Im Übrigen sehe ich da nicht schwarz, wir sind da auf einem Guten Weg und die Resource fähiges Personal in der nötigen Zeit wird ja heute schon besser organisiert als früher, wo der einfache Soldat ständig für unsinnige Tätigkeiten, ohne Entschädigung, mißbraucht wurde. Ich habe Hoffnung und der Kampf um die Besten in der BRD (DEU)/EU wird zeigen, dass sie nicht ganz unberechtigt ist.
@Koffer
Die Aussage soll suggerieren, dass grosse Truppenfuehrer von Haus aus alles richtig machen, und daher implizit auch CRM machen bzw es nicht brauchen, da sie ja auch perfekt, insbesondere unter Belastung, Details „managen“;-) ohne den Ueberblick zu verlieren.
Was ich aber nicht verstehe, ist Ihre Idee, das CRM Verantwortungsdiffusion bedeutet?
Aus meiner Sicht bedeutet CRM das Verantwortungda wahrgenommen wird, wo sie auch tatsaechlich getragen werden kann und muss. Und nicht, dass irgendjemand glaubt, er trage Verantwortung kraft Amtes, aber wie gesagt, grosse Truppenfuehrer…….. ;-)
@Elahan
Was ist denn TRM?
@Sönke Marahrens
Verantwortung ist unteilbar. Alles andere widerspricht dem Führungsdenken des Heeres.
Background to CRM/TRM
Team Resource Management training is most often traced to a NASA Workshop in 1979 that focussed on improving air safety by reducing human error. The workshop was convened to consider NASA research which indicated that the majority of aviation accidents were caused by failures of interpersonal communication, leadership, and decision making in the cockpit.
TRM may be defined as:
The effective utilisation of all available resources to achieve safe and efficient operations.
The objective of TRM is to enhance the communication and management skills of the crew members concerned. The emphasis is placed on the non-technical aspects of crew performance.
TRM training is intended to raise the issue of human error without pointing the finger of blame at any individuals and to take steps to minimise the occurrence of incidents and accidents. This will not necessarily be achieved by teaching theory; it needs to become part of a state of mind with a constant awareness of the possible traps and active pursuit of more effective performance.
Extensive study has been applied to the causal factors of aviation accidents; research has been carried out by:
NASA
Major Airlines
International Civilian Aviation Authorities
Military
From this research human performance has been cited as the casual factor in the majority of accidents. It is generally accepted that greater than 75% of accidents have human error as a major factor.
@Koffer
„Verantwortung ist unteilbar. Alles andere widerspricht dem Führungsdenken des Heeres.“
Ok, jetzt verstehe ich Sie, Sie tragen also keine, weil ja die Gesamtverantwortung fuer das deutsche Heer beim InspH liegt… ;-), da hat mein Insp mehr Vertrauen in mich, der hat mir auch Verantwortung uebertragen …..
@Sönke Marahrens
Sorry, aber die Lw ist nicht wirklich für echte Verantwortungsdelegstion bekannt!
Bitte verwechsem Sie nicht Delegation von Verantwortung an unterstellte FÜHRER/Projektverantwortliche mit Verantwortungsdiffussion durch Stäbe, Arbeitsgruppen und sog. Fachstränge…
@Koffer
Ich verwechsele gar nichts…. Ich folge nur ihrer Argumentation, Aber Sie sollten mal ein Truppenpraktikum in einem LV Gefechtsstand, einem fliegenden Verband oder einer FlarakGrp machen ;-)
PS ich bin gerade in der SKB ;-)
Cool – echt viele Kommentare! Aber Hauptsache die Erhöhung der Zulage ist durch. Alleine die Einsatzvorbereitung würde richtige Geld abwerfen. Freizeitausgleich war da mit Ausnahme der „Kuschelwoche“ nicht drin! Da bin ich gespannt, wie das zukünftig werden soll. Zurück zum Thread. Ich bin froh, dass die Erhöhung kommt. Auch wenn sie nicht Guttenbergs Dimension von über 90 Euro hat. Bei dem Minister muss man froh sein, dass nicht alle Zulagen auf dem Alter des Dienens geopfert werden. DBWV sei Dank. Das wäre was für de Maizières nächste Amtszeit ;-))
Auch in einem Cockpit, gibt es einen Kommandanten der sagt wo es lang geht unabhängig von der Teilstreitkraft! Es geht nicht um das wer sondern um das wie.
Bei CRM sind die wichtigen Elemente:
Kommunikation, Kooperation, Situative Aufmerksamkeit, Führungsverhalten und Entscheidungsfindung.
Bei der finanzielle Abgeltung des Dienstzeitausgleichs und der Vergütung für besondere zeitliche Belastungen entscheidet der Chef gem. Erlaß und das ist so, egal ob man den Erlaß gut finet oder nicht, denn das ist „treues Dienen“. Wenn der Chef die Regeln bricht, gibt es die Möglichkeit zum Widerspruch alles andere wäre „blinder Gehorsam“.
CRM zeigt Möglichkeiten auf, das eine vom anderen zu trennen. Es ist in erster Linie ein Arbeitswerkzeug für die Truppe/Arbeitsebene und kein Werkzeug zu beschreiben wer führt!
Man kann den DZU Erlaß finden wie man will, solange er gilt, ist er zu befolgen und trotzdem, darf man ihn kritisieren! Oder tut das weh?
Auch in einem Cockpit, gibt es einen Kommandanten der sagt wo es lang geht unabhängig von der Teilstreitkraft! Es geht nicht um das wer, sondern um das wie.
Bei CRM sind die wichtigen Elemente:
Kommunikation, Kooperation, situative Aufmerksamkeit, Führungsverhalten und Entscheidungsfindung.
Bei der finanziellen Abgeltung des Dienstzeitausgleichs und der Vergütung für besondere zeitliche Belastungen entscheidet der Chef gem. Erlass und das ist so, egal ob man den Erlass gut findet oder nicht, denn das ist “treues Dienen”. Wenn der Chef die Regeln bricht, gibt es die Möglichkeit zum Widerspruch alles andere wäre “blinder Gehorsam”.
CRM zeigt Möglichkeiten auf, das eine vom anderen zu trennen. Es ist in erster Linie ein Arbeitswerkzeug für die Truppe/Arbeitsebene und kein Werkzeug zu beschreiben wer führt!
Man kann den DZU Erlass finden wie man will, solange er gilt, ist er zu befolgen und trotzdem, darf man ihn kritisieren! Oder tut das weh?
@Sönke Marahrens
„Ich verwechsele gar nichts…. Ich folge nur ihrer Argumentation, Aber Sie sollten mal ein Truppenpraktikum in einem LV Gefechtsstand, einem fliegenden Verband oder einer FlarakGrp machen ;-)“
Sorry, aber genau DAS sind Beispiele wo keine Delegation von Verantwortung statt findet!
In den LV Gefechtsständen wird im Sinne einer „Befehlstaktik“ geführt (direkte Kontrolle um einheitliches Ergebnis zu erzielen) und in fliegenden Verbänden wird den Lfz-Fhr im Regelfall alles frei gestellt zu tun und zu lassen.
Beides ist keine Delegation von Verantwortung gem. dem Führungsverständnis des Heeres.
Ich will Ihnen ein kleines Beispiel nennen um den Unterschied zu verdeutlichen:
Als es erstmals im RC (N) begann zu kochen (in 2008) war der damalige ComRC ein Lw General, der offensichtlich keine Ahnung von Truppenführung hatte.
Der Com PRT war ein klassischer Heeresoffizier und ein altgedienter „Troupier“.
Da innerhalb kürzester Zeit die Stärke der operativen Kräfte vor Ort von einer schwachen Kp (die Schutzkompanie in Stärke von ca. 100) auf fast 400 aufwuchs (verstärkte FschJgKp mit knapp über 200, die Schutzkompanie in Stärke von weiterhin ca. 100 und eine schwache Aufklärungskompanie in Stärke irgendwas zwischen 50 und 100). Dazu kamen noch die „Wirkmittel“ (so nannte man das damals): CIMIC, San etc.
Da dieser Aufwuchs aufgrund der Lageentwicklung sehr kurzfristig erfolgte, war der PRT Stab nicht entsprechend aufgewachsen und J2/J3/OPZ war noch nicht einmal annähernd in der Lage diese Kräfte zur Wirkung zu bringen.
Was entschied der Heeresoberst also?
Die OPZ führte nur noch die „Wirkmittel“ und die IRF und für die eigentlichen Kräfte wurden drei Gefechtsstände auf Kompanieebene geschaffen (FschJg, Schtz u. AufklKp).
Das lief auch einige Wochen sehr gut, bis der ComRC (Lw-General) dies untersagte mit der Aussage: Wir in der Luftwaffe führen den Luftkrieg halb Europas von einem Gefechtsstand, da werden hier doch wohl 400+ durch die OPZ geführt werden können.
Natürlich sind die Argumente hierzu führten offensichtlich (und auch zum Teil nicht von der Hand zu weisen), aber im Endeffekt war eines klar: da hatte jemand nicht verstanden wie man Heereskräfte führen muss…
Soviel zum Thema Delegation von Verantwortung in der Lw!
Natürlich ist das sehr pointiert und mir ist auch klar, dass mangelhafte Anwendung von Führungsgrundsätzen durch EINEN Lw-General noch kein Beweis für meine These ist, aber für mich ist das ein symptomatisches Beispiel für das was ich an Lw „Führungsverständnis“ in den letzten 15 Jahren erlebt habe…
Und nebenbei: ich derzeit auch, aber die SKB hat ja noch weniger Ahnung von Führung als alle anderen milOrg Bereich :((
@Elahan
Ich weiß, ich kenne die Argumente was CRM sein SOLL und was es ANGEBLICH bewirkt.
Und wie gesagt: wenn die Lw damit glücklich ist. Bitte schön! Solange man uns damit zufrieden läßt und in gemeinsamen Operation sich an Grundsätze deutschen Führungsverständnisses hält, geht mich das reichlich wenig an…
@Koffer
Sie müssen echt mal einen LV Gefechtsstand besuchen!
natürlich gibt es einen centralized Mode aber doch nur solange, wie man zentralisiert führen kann, Sie wuerden es nicht anders machen….. Wenn die Fuehrungslast bestimmte Schwellwerte ueberschreitet, geht das System in decentralized ueber …
Nun aber vom Führungsverhalten eines Einzelnen auf das Aller zu schließen, da sollten wir dann doch drüber stehen….. Und btw wer sagt, dass Ihre tradierten Führungsgrundsätze tatsaechlich fuer die Situation geeignet waren? Die ZDV/HDv ?
@Sönke Marahrens
„Sie müssen echt mal einen LV Gefechtsstand besuchen!
natürlich gibt es einen centralized Mode aber doch nur solange, wie man zentralisiert führen kann, Sie wuerden es nicht anders machen…“
Nein, eben nicht. Nach Heeresverständnis (zumindest in der reinen Lehre, die aber durch FüInfoSys, LoNo etc. stärkt gefährdet ist) würden wir es eben aus Prinzip nicht im „centralized mode“ machen.
Ich kann übrigens intellektuell verstehen, warum es die Lw anders macht.
Gerade vor dem Hintergrund der Besonderheiten des Auftrages der Lw kann das System solange es in sich geschlossen bleibt und die Schnittstellen zu anderen System mit abweichendem Führungsvrständnis (z.B. Heer) klar definiert sind durchaus funktionieren.
Und nochmals: wenn die Lw damit glücklich ist: Bitte schön! Es ist ja Ihre TSK :))
„Nun aber vom Führungsverhalten eines Einzelnen auf das Aller zu schließen, da sollten wir dann doch drüber stehen…“
Das habe ich doch in meinem post selbst zugestanden!
Aber ich habe auch viele vergleichbare (wenn auch nicht so exponierte) Beispiele mit Lw Kameraden erlebt.
„Und btw wer sagt, dass Ihre tradierten Führungsgrundsätze tatsaechlich fuer die Situation geeignet waren? Die ZDV/HDv ?“
1. Ich war dabei.
2. Zwei große Weltkriege in denen sich unser System für Landstreitkräfte bewährt hat.
3. Die HDv 100/100 und ihre Vorläufer…
@Koffer
1. Wuerde ich gelten lassen ;-)
2. und 3 wuerde ich fuer AFG nicht automatisch gelten lassen ;-)
Und das die Einsatzgrundsaetze von Truppen im territorialen Einsatz (PRT) mit denen der Kampftruppe im Gefecht uebereinstimmen, wuerde mich jetzt wundern….
Vgl dazu Leistenschneider, „Auftragstaktik im preussisch deutschen Heer“, S. 76 ff zum Thema „Freiheit der Form statt Normalangriff“
„im Krieg ist jeder Fall, jede Gefechtslage an sich Original und bedarf der besonderen Form“ usw
Und falls FueInfoSys und LoNo die Freiheit der Form gefaehrden, dann liegt das Problem zwischen den Kopfhoerern der Anwender und nicht in den Systemen….
Ein FueInfoSys haette aber z.B. einem General Rommel unvoreingenommen seine logistische Reichweite dargestellt …….ohne dass es dafuer vor dem Kriegsgericht haette landen koennen, wie es fast seinem Chef des Stabes OTL Westphal passiert waere, als dieser nicht wusste, wo Rommel war…. mit einem (funktionierenden) Blue Force tracker waere das nicht passiert……
Wenn Sie Stryker mit den „bewaehrten“ Einsatzgrundsaetzen fuehren wuerden, wuerden die auch nicht alles entfalten koennen.
Oder andersrum, wenn man immer nur versucht, den „bewaehrten“ Meldezettel auf dem Bildschirm abzubilden….dann sollte man lieber ohne FueInfoSys kaempfen…., das geht schneller, aber man wird halt kein Stryker sondern bleibt PzGren…. das kann gut sein, dass kann aber auch schlecht sein, da fehlen die Vergleiche….
Das Hauptproblem liegt darin, dass bis heute die Anzahl der Operateure, die an „Prozesse“ (Normalangriff) glauben, deutlich hoeher ist, als die, die an eine dynamische Gefechtsentwicklung (Freiheit der Form), und fuer beide lassen sich FueInfoSyse bauen…. die sehen halt nur ein bisschen anders aus….
(Und CRM koennen Sie ohne Schaden an ihrer Stabsarbeit in ihrem Stab einsetzen….ich wuerde behaupten, das wuerde die Qualitaet insbesondere nach 24h/36h Gefecht signifikant messbar erhoehen, ohne auf einen Einsatzgrundsatz verzichten zu muessen, aber vielleicht kaemen Sie zu Neuen…. wer weis das schon?
Eine US Erkenntnis aus Gulf War II war, dass Soldaten irgendwann mal schlafen muessen…… der Einsatz staendig aktueller und neuer Aufklaerungsdaten fuehrte
zu einem „Weiter- Weiter“, dass der Mensch (Soldat) irgendwann mal nicht aushielt…..
Dazu gibt es auch eine Story aus Yom Kippur, wo ein TrpArzt seinen BrigadeKdr per Injektion ausser Gefecht setzte, als dieser im Zustand voelliger Erschoepfung anfing irre Visionen zu entwickeln…
@Sönke Marahrens
„Das Hauptproblem liegt darin, dass bis heute die Anzahl der Operateure, die an “Prozesse” (Normalangriff) glauben, deutlich hoeher ist, als die, die an eine dynamische Gefechtsentwicklung (Freiheit der Form),“
Keine Ahnung wovon Sie reden! Die höchste Kunst ist die die dynamische Gefechtsführung auf der Basis von allgemeingültigen Grundsätzen aber frei von Regeln!
Und natürlich gelten die Grundsätze der 100/100 überall und in jedem Szenario, denn die TF ist eine Philosophie und kein Regelwerk!
Die Grundsätze gehen zurück auf den grossen Moltke und weitere Heroen wie zB Beck und nichts was in den letzten 100 Jahren geschehe ist, hat an diesen Grundsätzen wesentliches geändert…
Und das ein Führer auch mal schlafen muss, das lernt ein Heeresoffizier spätestens aufndem EK1…
@koffer
Wenn das so wäre, dann dürfte Ihnen ihr FueInfosys ja keine Probleme bereiten ;-)…..
Meine Herren,
kann es sein, dass die Kommentare sich relativ weit vom Thema des Threads entfernt haben? Sozusagen schon fast OT sind?
T.W.
Sorry gelobe Besserung !
war aber gerade so spannend ;-)
@T.W.
„relativ weit vom Thema des Threads entfernt“
Es könnte sein, dass Sie recht haben ;)
Aber wie mein Vorredner schon sagte: …es war doch so spannend :D