Monat: April 2012

Atalanta: Am Strand, aber nicht an Land (neu: Mandatstext)

Erwartungsgemäß hat das Bundeskabinett heute ein neues Mandat für die deutsche Beteiligung an der EU-Antipirateriemission Atalanta verabschiedet – und genau so erwartungsgemäß hat die Opposition bereits angekündigt, dieser Ausweitung des Mandats nicht zuzustimmen. Kernpunkt der Aufgabenerweiterung für die EU-Piratenjäger ist ja die Möglichkeit, künftig auch an Land, an der somalischen Küste, zu agieren. Wie das konkret im Mandat gefasst ist, weiß ich derzeit nicht, weil mir der Mandatstext noch nicht vorliegt, aber klar ist schon: Bis zu zwei Kilometer tief

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Wieder mehr Opium in Afghanistan

Düsterer Lesestoff für heute morgen, vom Guardian: Opium farming will increase across Afghanistan in 2012, driven by insecurity, massive corruption and economic fears for the future, spreading to more areas than it has in the past four to five years, the United Nations has warned. Die Übersicht, über die der Guardian berichtet, wurde nach Angaben der Kabuler Korrespondetin des Blattes auf der Webseite der entsprechenden UN-Organisation eingestellt – ohne Kommentar. Aber vielleicht zeigt das auch jemand den Außen-Verteidigungsministern der NATO,

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Verteidigungsausgaben: Der Westen spart

Das schwedische Friedensforschungsinstitut SIPRI hat heute seine aktuelle Übersicht zu den weltweiten Militärausgaben vorgelegt. Die Gesamtzahl klingt erst mal nicht schlecht: Die weltweiten Ausgaben für Militär und Rüstung sind im vergangenen Jahr erstmals seit langer Zeit nicht gestiegen. Und was vermutlich hier zu Lande gut ankommt: In Westeuropa sind sie zurückgegangen, erstmals auch in den USA. Ob man die Zahlen insgesamt als positiv bewertet, dürfte vom Standpunkt abhängen. Denn während vor allem Europa weniger für seine Soldaten und Militärgerät ausgab,

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No rush to the exits? Der nächste, bitte: Australien

Beim Abzug aus Afghanistan, hatten die USA betont, werde es für den Westen keinen rush to the exits, kein Wettrennen zum Ausgang, geben. Langsam wird allerdings ein bisschen unübersichtlich, was geordnete Abzugsplanung, Rennen zum Ausgang oder vielleicht doch afghanischer Wunsch ist, diese Fremden loszuwerden. Wie auch immer, nächste Runde: Australien kündigt den Abzug 2013 an, ein Jahr früher als bislang geplant.

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Mehr Geld für Spezialisten in Uniform

Ich ahne ja schon den Unmut… Nach einem Bericht der Neuen Osnabrücker Zeitung gibt es jetzt konkrete (Erfahrungs)Werte, wie sich die Prämien für Spezialisten in Mangelberufen, genannt sind IT-Spezialisten, bei der Bundeswehr auswirken: Bis zu 20 Prozent mehr Sold für bis zu sechs Jahre, zitiert das Blatt einen Bericht des Parlamentarischen Staatssekretärs Thomas Kossendey. Nun ist das ja genau das, was die Bundeswehr und das Ministerium zur Steigerung der Attraktivität der Truppe angekündigt hatten. Dennoch ist absehbar, dass sich die

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RC N Watch: Mehr Taliban in Kundus

Im Zusammenhang mit der heutigen Anschlagswelle der Taliban hab‘ ich natürlich extrem viele – ausländische – Quellen gelesen und bin dabei unter anderem auf einen interessanten Kommentar in der indischen Zeitung The Hindu gestoßen: In Afghanistan, a kind of suicide Jenseits des OpEd ist mir allerdings ein Absatz ins Auge gesprungen: For more than a fortnight now, the fighting that has marked each Afghan spring has been joined. Kunduz residents — in particular, the districts of Chahar Dara, Dasht-i-Archi and

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Der blutige Info-Krieg: Konzertierte Taliban-Attacken in Afghanistan

Unter militärischen Gesichtspunkten, das dürfte keine Frage sein, war der heutige Angriff der Taliban in der Hauptstadt Kabul und anderen Orten Afghanistans kein allzu schwerwiegendes Problem. Schwer bewaffnete Aufständische verschanzten sich an symbolisch wichtigen Stellen Kabuls und verwickelten die Sicherheitskräfte in stundenlange Feuergefechte oder griffen ISAF-Basen in anderen Provinzen an. Die Auswirkungen dieser Gefechte blieben örtlich begrenzt, auch wenn die Auseinandersetzungen in der Hauptstadt am Abend nach mehr als acht  Stunden immer noch andauerten. Die Zahl der Opfer blieb, gemessen

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Koordinierte Taliban-Angriffe in Afghanistan

Das ist eine Geschichte, die sich derzeit entwickelt: Seit etwa 14 Uhr afghanischer Ortszeit (11.30 MESZ) gibt es in der afghanischen Hauptstadt Kabul und in anderen Orten in Afghanistan eine Serie von angeblich koordinierten Angriffen der Aufständischen gegen ausländische Botschaften und ISAF, aber auch gegen das afghanische Parlament und Ministerien. Noch ist alles im Fluss, ich versuche die einlaufenden Meldungen zu sammeln:

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Ein Gefallener, 25 Suizide

Die Situation von US-Soldaten und Bundeswehrsoldaten ist nicht direkt vergleichbar – erheblich längere, öftere und auch meist härtere Einsätze, dazu eine andere Art von Personalauswahl und Vorausbildung belasten einen amerikanischen Soldaten anders als einen deutschen. Aber weil auch hier die Diskussion über den Umgang mit Veteranen beginnt, empfiehlt sich ein vorsorglicher – und besorgter – Blick auf die Lage beim großen Verbündeten: For every soldier killed on the battlefield this year, about 25 veterans are dying by their own hands.

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