RC N Watch: Mehr Taliban in Kundus
Im Zusammenhang mit der heutigen Anschlagswelle der Taliban hab‘ ich natürlich extrem viele – ausländische – Quellen gelesen und bin dabei unter anderem auf einen interessanten Kommentar in der indischen Zeitung The Hindu gestoßen: In Afghanistan, a kind of suicide
Jenseits des OpEd ist mir allerdings ein Absatz ins Auge gesprungen:
For more than a fortnight now, the fighting that has marked each Afghan spring has been joined. Kunduz residents — in particular, the districts of Chahar Dara, Dasht-i-Archi and Aliabad — have reported the presence of new groups of jihadists who have arrived from camps in Pakistan, pressuring the sons of peasant families to join their ranks.
Neue Kämpfer der Aufständischen in Char Darrah. Dasht-e Archi. Aliabad. Die Orts Distriktsnamen kennen wir. Die tauchen nämlich immer wieder in Bundeswehrmeldungen auf. Das mit dem Zustrom von Dschihadisten aus Pakistan, das habe ich bislang wohl überlesen. Klingt aber nicht gut für Kundus.
Mit den paschtunischen Enklaven im Norden, wie Chahar Dara usw. liegt der Fehler in der Vergangenheit. Vor ca. 100 Jahren meinte ein paschtunischer König in AFG, er könnte durch die Schaffung von paschtunischen Siedlungsgebieten im Norden seine Macht stabilisieren. Heute sind es permanente Konfliktgebiete mit dem Rest der hießigen Bevölkerung in Norden von AFG.
Kontrolliert in den Süden umsiedeln mit paschtunischen Dörfern und dann wäre relative Ruhe im Norden. Nur eine kontrollierte Umsiedelung ist wieder politisch nicht korrekt. Wenn die Taliban mehrere Tausend Hazara töten und die Nordallianz mehr als tausend Paschtunen, wie 2001 in Mazar el Sharif geschehen, dann ist das Geschrei wiederum groß.
Wenn zwei Parteien, Volksgruppen miteinander nicht leben können oder wollen, dann wirkt es eben deeskalierend, wenn sie getrennt werden ! Leider traut sich dies niemand laut zu sagen !
Ein solches Verhalten der Aufständischen erscheint mir sehr logisch. Man suche sich das schwächste Glied in der Kette der ISAF – Nationen, stelle der entsprechenden Heimatfront möglichst viele Särge vor die Kameras und schon hat man einem weiteren ISAF-Staat von Schlachtfeld verjagt. Kein Wunder, dass deutsche Bereiche da einen strategischen Fokus bekommen.
Schon ca. 2005 wurde der strategische Fehler gemacht, dass man sich kultursensibel zurückzog, als es erste Aufstände gab. Diese Feigheit der Deutschen haben sich die Aufständischen gemerkt und werden es erneut versuchen.
Dasht-e Archi, Chahar Dara und Aliabad sind Namen von Distriken, nicht von Ortschaften oder Dörfern. Sie sind neben Khan Abad, Qala-e Zal, Imam Sahib und Kunduz Distrikt die Verwaltungseinheiten der Provinz Kunduz mit ihren ca. 1 Mio. Einwohnern.
Es trifft genau das ein, was alle erwarten – die Taliban kommen zurück.
Spätestens 2014 herrscht dort wieder das Regime und man wird sich fragen was 10 Jahre Krieg überhaupt bewirkt haben….
@MacUser
Schon klar; unscharf formuliert, ändere ich.
@ Georg
Diese „ethnische Flurbereinigung“ wird sicher sehr bald nach der Neuordnung Afghanistans mit dem Abzug der Masse der ISAF geschehen. Man muss wirklich kein Hellseher sein, um zu ahnen, dass die afghanischen Stammesführer im Norden überhaupt keine Skrupel haben werden, dafür zu sorgen, dass diese paschtunischen Enklaven entweder in den Süden umgesiedelt oder anderswie „mundtot“ werden. Man sollte sie womöglich noch recht bald als Fahrer oder Übersetzer einstellen, dann kann sie ja Deutschland beim Abzug gleich mitnehmen… Wir haben dann etwas Gutes getan und der Norden hat Ruhe. Aber Scherz beiseite- allmählich dürfte wohl auch den Traumtänzern aller Ebenen das Wort verstummen – angesichts der lebendigen Streitkultur im Lande.
@ Sun Tzu
Ich denke mein Kommentar im vorvorgehenden Thread (15.04. 19:04 uhr), als Antwort auf ihre Frage (Wie wird es AFG weitergehen ?), ist untergegangen, deshalb sei er hier nochmals verlinkt.
http://augengeradeaus.net/2012/04/koordinierte-taliban-angriffe-in-afghanistan/#comment-34084
@ Georg | 16. April 2012 – 9:27
Leider kann man ihrer „Blaupause“ weitgehend zustimmen.
Nur worin liegt die Ursache?
Kernproblem dieser Einsätze ist meiner Meinung, dass sie mit viel Idealismus angefangen, dafür mit wenig Ressourcen ausgestattet wurden.
Als man Deutschland 1945 niedergerungen hatte, gingen die USA mit Marschallplan und stationierten Soldaten in Deutschland in die Vollen. Bis 1990 wurde unser Land von unseren alliierten Babysittern an die Hand genommen und in die richtige Richtung geführt, mit vielen Soldaten und noch mehr Geld. Und Deutschland musste nur von „1932“ in die Demokratie geführt werden, nicht von „1617“ (manch einer nennt hier auch als Vergleichsdatum für den Entwicklungsstand 799 n. Chr. in Anlehnung an die Kaiserkrönung Karls des großen im Jahre 800 und dem damit verbunden staatsstrukturellen Schritt der Abschaffung einer Stammesgesellschaft in Europa).
Und nun glauben wir (wieder), wir müssten nur überall einmarschieren, den Menschen von den Segnungen der Demokratie und Genderpolitik erzählen und schon hätten wir aufgeklärte Demokratien nach unserem Maßstab geschaffen?
Das ist entweder infantil oder Hasardeurwesen. Wer Nationbuilding betreiben will, sollte dafür mindestens ein bis zwei Generationen und viel viel Geld einplanen.
Das schlimme daran ist jetzt nur: Wir können uns nicht einfach zurückziehen, weil dann in der gegenwärtigen Situation eine fundamentalistische Ideologie Deutschland als nächstes Okkupationsgebiet betrachten wird.
@Sun Tzu – Leider muss ich Ihnen bzgl. Marshallplan wiedersprechen. Deutschland war das Land welches am wenigsten aus dem Topf des Marshallplanes bekommen hatte.
Das wir unseren wirtschaftlichen Aufstieg der finanziellen Großzügigkeit der Amerikaner verdanken, wird zwar gerne in Schulstunden propagiert, ist aber inhaltlich falsch.
Ich kann Ihnen zu diesem Thema Wilhelm Röpke „Jenseits von Angebot und Nachfrage“ empfehlen. Dort erklärt Wilhem Röpke wie knapp wir nach dem 2WK an einem strukturschwachen Staat wie z.b Portugal vorbeigeschrammt sind. Es war der unglaubliche Verdienst von Ludwig Erhard sich bei der Einführung der D-Mark völlig gegen den Willen der Siegermächte zu stemmen und in einer Nacht und Nebel Aktion die D-Mark einzuführen. Wäre es nach dem Willen der Amerikaner gegangen, hätten wir Jahre am Tropf des Marhallplanes gehangen und wären heute in der selben fatalen Situation wie viele europäische Staaten.
Der Erfolg Deutschlands war also weniger der Verdienst der Fürsorge der Siegermächte, sondern das zum richtigen Zeitpunkt die richtigen Leute an der richtigen Stelle saßen.
Um jetzt den Bogen nach Afg. zu spannen:
Wir könnnen uns in Afg. so viel Zeit nehmen wie wir wollen und auch so viel Geld reinschaufeln wie wir wollen. Am Ende bleibt doch nur ein völlig rückständiges Land. Afghanistan lebt noch in der Steinzeit und echter Fortschritt kann nur aus eigenem Antrieb erfolgen. Doch über diese Mentalität verfügen die Afghanen noch gar nicht. Die neue Welt macht ihnen Angst und der Islam bietet einfache Lösungen um dieser neuen Welt zu „begegnen“.
So ein Staat ist noch Lichtjahre davon entfernt Persönlichkeiten wie einen Ludwig Erhard oder einen Mustafa Kemal Atatürk hervor bringen zu können. Wobei letzterer sich sicher im Grabe umdreht über die Rückwärtsgewandtheit seiner Kinder, die ihr Heil wieder in den Schriften des Korans suchen.
@ Bang50 | 16. April 2012 – 20:00
Aus Mangel an Recherchezeit: Ich beziehe mich hier auf das Cold War International History Project, Washington DC und der KfW, die aus dem deutschen Teil des ERP hervorgegangen ist. Bei Gelegenheit schaue ich mir die von Ihnen genannte Quelle mal an.
Das, worauf hier unsere Meinungsverschiedenheit hinausläuft, lässt sich mit folgendem Spruch zusammenfassen: „Man kann dem Gaul einen Eimer mit Wasser hinhalten, saufen muss er aber selber!“ Deutschland hat dies nach dem 2. WK getan. Ihre Zweifel, ob dies in Afg. ähnlich schnell so erfolgreich laufen kann, teile ich. Nur können wir es uns leisten, die „Herde“ Afg. verdursten zu lassen? (Um im Bild zu bleiben …) Die Kunst von Nation-Building besteht nun darin, herauszufinden, wer nun den teueren Wassereimer säuft und lostrabt und wer in störrisch umschmeißt oder in die falsche Richtung trabt.
Dass Deutschland erstaunlich schnell erstaunlich viel aus dem gemacht hat, was ihm gegeben wurde, bestreitet niemand. Nur hätte es ohne diese Mittel wesentlich länger gedauert, wenn es überhaupt funktioniert hätte. Denn die guten Leute eines Volkes sind für begrenzte Zeit bereit, Entbehrungen hinzunehmen. Geht es aber nicht voran, machen sie sich davon. Diesen Teufelskreis erleben wir möglicherweise wieder in Afg, wenn wir 2014 abziehen.
Westdeutschland bekam 1948-1953 aus dem ERP 1,4 Mrd. $, was nach heutigen Werten 100-130 Mrd. Euro entspricht (je nach Rechenweise). Westdeutschland lag damit nach England, Frankreich und Italien auf Platz 4, was aufgrund der vergangenen Kriegsfeindschaft schon bemerkenswert ist. Beteiligt waren insgesamt ca. 18 Länder. Eine qualifizierte Runterbrechung auf Mittel pro Bürger ist mir leider nicht bekannt (wie viele Menschen jeweils abgedeckt wurden, ist wohl auch nicht bekannt).
Dass Deutschland die D-Mark gegen den Willen der West-Alliierten eingeführt hat, halte ich für ein Gerücht. Die Währungsreform 1948 ging auf den Colm-Dodge-Goldsmith-Plan zurück, wurde Anfang 1948 auf einer Konferenz der Westalliierten in London endgültig beschlossen, was dann zum Bruch mit der UdSSR auf der Konferenz vom 20.03.1948 in Berlin führte … was dann in der Berliner Luftbrücke gipfelte … nur soviel zur Zeitgeschichte.
Die überlieferten Quellen geben da allenfalls ein „Good Cop- Bad Cop“ Spiel her – ähnlich der gegenwärtigen „Kritik“ eines Karsai an der „bösen“ Nato. Der alliierte Kontrollrat (bzw. seine West- Folgegremien) hat sich nie die Zügel aus der Hand nehmen lassen, auch wenn er sie gern locker lies.
Was ergeben sich daraus für Schlüsse aus Afghanistan?
Blind Geld reinpumpen ist falsch, volle Zustimmung. Wenn man was erreichen will, muss man individuell Menschen dazu bringen, ihren Hintern hoch zu bekommen. Vereinzelt funktioniert das. Von außen kann man nur die „Leuchttürme“ schützen und fördern, die Fläche muss das Volk selbst machen.
Interessant/lehrreich in diesem Zusammenhang sind möglicherweise die Vorgänge in Italien ab 1948, die eine kommunistische Übernahme in Italien verhinderten – wohl eine der wenigen bekannt gewordenen erfolgreichen CIA- Operationen im kalten Krieg.
Müssen/Sollten wir bei der Stabilisierung vielleicht (wieder) andere Wege gehen? Nun, dafür müssten wir erst einmal akzeptieren, was der Feind ist. Das ist mit bundesdeutscher politischer Korrektheit leider nicht möglich.
Wenn wir uns zudem ansehen, was Afghanistan zivilisatorisch vor 1973 war, dann hege ich die Hoffnung, dass man nicht vollkommen in der Steinzeit anfangen muss bzw. auch dort eine brauchbare Lernkurve generiert werden kann.
„Ein solches Verhalten der Aufständischen erscheint mir sehr logisch. Man suche sich das schwächste Glied in der Kette der ISAF – Nationen, stelle der entsprechenden Heimatfront möglichst viele Särge vor die Kameras und schon hat man einem weiteren ISAF-Staat von Schlachtfeld verjagt.“
Das würde ich so ohne weiteres nicht behaupten – das RC N hat den Nachteil, das es ebenfalls an einer sehr offenen Landesgrenze liegt… Es wäre nicht das erste Mal, dass Aufständische aus dem Osten auf einmal an der nördlichen Landesgrenze wieder ins Land einsickern. Schwächstes Glied in der von ihnen erwähnten Kette wäre m.E.n. auch eher Italien und nicht zwangsläufig Deutschland.
Zitat:“Wenn wir uns zudem ansehen, was Afghanistan zivilisatorisch vor 1973 war, dann hege ich die Hoffnung, dass man nicht vollkommen in der Steinzeit anfangen muss bzw. auch dort eine brauchbare Lernkurve generiert werden kann.“
2001 lag jedenfalls die Analphabetenrate in AFG bei 68 %, im Jemen bei 62 %, in Pakistan bei 57 %, in Ägypten bei 48 %. Im Gegensatz dazu liegt sie in Oman, dem Nachbarstaat von Jemen bei nur 20 %. In ähnlicher Größenordnung liegt sie in den Golf-Emiraten und interessanterweise in Saudi Arabien wiederum bei 37 %.
Offensichtlich gibt es einen direkten Zusammenhang zwischen Radikalisierbarkeit der Bevölkerung und deren Bildungsquote. Die Taliban bekämpfen die Bildungsanstrengungen des Westen und der gemäßigten Afghanen ja nicht ohne strategisches Ziel !
1973 konnte sich AFG ebenfalls nicht alleine ernähren und war von Entwicklungshilfe, bzw. von Geldzahlungen aus dem Ausland abhängig. Es gab lediglich eine gebildete Oberschicht in Kabul. Das Land selbst war vermutlich genauso arm wie heute.
Vermutlich ist pro Einwohner in AFG mittlerweile mehr Geld ins Land gepumpt worden, als mit dem Marshallplan nach Europa kam (auch nach heutiger Kaufkraft gerechnet ). Es ist nur wieder von westlichen Organisation und von korrupten Afghanen wieder aufgesaugt worden, da das Land die Milliarden von Dollar und Euro zur Entwicklung gar nicht aufnehmen konnte. Erinnert etwas an Griechenland und die nicht abgerufenen EU-Subventionsmittel.
Der Unterschied ist leider mit Geld nicht zu kompensieren, sondern nur mit Entwicklung und Bildung und die dauert in AFG vermutlich noch Jahrhunderte. Für den Westen ein völlig illusorisches Unterfangen.
Wie schon gesagt worden ist, muss dieser Anstoss und das Bestreben sich zu entwickeln von den Afghanen selber kommen.
@ Sun Tzu
Kurz ganz schnell weil das missverständlich von mir formuliert war:
Die D-Mark wurde durch die Amerikanern vorbereitet und auch gedruckt.
Die Vorstellungen darüber was man von dieser Währung erwarten sollte und wie man sie vorallem wirtschaftspolitisch bedienen sollte, gingen aber weit auseinander.
Auf der einen Seite standen die Wirtschaftsexperten der Amerikaner die im Geiste von Keynes und Marx erzogen wurden und im Marshallplan und Schulden machen die Lösung sahen.
Auf der anderen Seite standen Franz Böhm, Alexander Rüstow, Wilhelm Röpke, Ludwig Erhard welche die Lösung in der freien Marktwirtschaft gepaart mit monetärer Diziplin sahen.
Aus Wikipedia entnommen Ludwig Erhards Rolle bei der D-Mark Einführung:
„Erhard wurde erst fünf Tage vor dem geplanten Termin von den West-Alliierten über den Zeitpunkt der bevorstehenden Währungsreform am 20. Juni 1948 informiert. Einen Tag vor der Reform ließ er über Rundfunk verkünden, Zwangsbewirtschaftung und Preisbindungen seien aufgehoben. Am nächsten Tag wurde er zum amerikanischen Militär-Gouverneur Lucius D. Clay zitiert, der ihm vorwarf, er habe eigenmächtig Vorschriften des alliierten Besatzungsrechts verändert. Erhards Antwort: „Ich habe sie nicht verändert, ich habe sie abgeschafft!“ Legendär ist aus dieser Unterredung auch folgender Dialog: Clay zu Erhard: „Meine Berater sagen mir, dass Ihre Entscheidung falsch ist“, worauf Erhard ihm erwiderte: „Das sagen meine auch!“[3]. Ob Erhards eigenmächtige Entscheidung, die dann mit dem „Leitsätzegesetz“ vom 21. Juni 1948 bestätigt wurde, eine der Voraussetzungen für das spätere Wirtschaftswunder war, bleibt umstritten.“
In den 50ern wurde dann der Unterschied in den Lösungsansätzen deutlich. Deutschland machte sich auf den Weg zum Wirtschaftswunder und Grossbritannien das den „Marshall Weg“ gegangen war, sah ärmer aus als die besiegte Nation.
Um es nicht ganz off topic werden zu lassen:
Der weise Mann hat 500Jahre lang diese Welt beherscht. Er hat versucht den Völkern Bildung und Werte zu vermitteln. Das geschah in einer Zeit als unser Wissen wie Magie wirkte und unsere Werte eine magische faszination besaßen. Doch was ist davon übrig geblieben? Wir haben den Kapitalismus in die Welt gebracht aber nicht vermittelt wozu der Mensch existiert und lebt.
Die Gläubigen welche von uns zum Christentum bekehrt wurden haben zwar einen tieferen Sinn in ihrem Handeln gefunden, sehen sich aber der Willkür einer degenerierten Gesellschaft und einer radikalen Religion ausgesetzt. Der Beistand den sie sich vom Vatikan erhoffen kommt nicht, da dieser viel zu beschäftigt damit ist seinen eigenen Zerfall zu verhindern.
Die westliche Welt schweigt weil es heute der Zeitgeist ist fremde Werte (seien sie auch noch so barbarisch) als legitim zu betrachten und die eigenen Werte zu verteufeln.
Wenn uns etwas aus unserem Kontinent lockt, dann sind es nicht mehr die Werte für die wir früher so leidenschaftlich gestritten haben, sondern nur eine klebrige Moral wie z.b „Menschenrechte“ welche unsere Gewinnsucht maskieren soll.
Die Völker dieser Welt, welche uns früher bewunderten, haben uns nun durchschaut und haben sich im 20Jh von uns abgewendet.
Was bleibt?
Ich meine die Erkenntnis das man einem Volk nicht von außen den richtigen Weg überstülpen kann. Egal wie groß die Anstregung und wieviel Geld man dafür verwendet. Diese Länder müssen nun selbst ihren Weg finden, auch wenn es bedeutet das sich Milliarden von Menschen gegenseitig massakrieren. Das 21Jh wird nicht das Jahrhundert von Europa, Amerika oder Russland sein. Es werden die Jahrhunderte der kleinen Nationen sein, welche ihren Weg finden müssen. Dabei wird sehr viel Blut fließen und das Beste was wir machen können ist uns raus halten.
Unsere Herrschaft ist zu Ende gegangen weil wir selbst unseren Weg verloren haben und irgendwann keine Lösungen mehr anbieten konnten außer „konsumieren“. Wir sind krank geworden. Im Herzen wissen wir das. Anstatt also in der Welt herum zu rennen und unsere wieso schon schwachen Kräfte für sinnlose Zeitgeistmotive weiter zu schwächen, sollten wir alle Kraft darauf verwenden uns selbst zu heilen. Ob wir dafür noch genügend Kraft haben ist fraglich. Sollten wir es jedoch schaffen unsere Gesellschaft wieder auf ein starkes Wertefundament zu stellen, die demographische Katastrophe abzuwenden und unsere Städte nicht zu Schlachtfeldern von multiethnischen/religösen Konflikten werden zu lassen, dann haben wir vielleicht auch wieder eine Idee davon was den Menschen wirklich bewegt und für was es sich lohnt zu streiten.
Okay war doch nicht so schnell ;-)
Mac User schrieb:
„Dasht-e Archi, Chahar Dara und Aliabad sind Namen von Distriken, nicht von Ortschaften oder Dörfern. Sie sind neben Khan Abad, Qala-e Zal, Imam Sahib und Kunduz Distrikt die Verwaltungseinheiten der Provinz Kunduz mit ihren ca. 1 Mio. Einwohnern.“
Sorry, aber es sind sehr wohl auch Ortsnamen. Aliabad ist ein größerer Ort, der dem Distrikt seinen Namen verlieh, ebenso verhält es sich mit Chahar Darah (Kuhdorf), Qal´ah-ye Zal (größeres Kuhdorf), Khanabad (Stadt) und Imam Sahib (Stadt). Der Distrikt Archi ist ebenfalls nach der Ortschaft benannt.
Dasht-e Archi meint übrigens die Wüste, Einöde Archi und wird meist von der einheimischen Bevölkerung genutzt, um den Raum des Distrikts Archi zu beschreiben.