Tod auf Route Cherry
Auf der Versorgungsroute Cherry im nordafghanischen Unruhedistrikt Char Darrah bei Kundus ist am Mittwochmorgen ein deutscher Soldat bei einem Sprengstoffanschlag gefallen. Generalinspekteur Volker Wieker berichtete am Nachmittag in Berlin, etwa 14 Kilometer nordwestlich des Provincial Reconstruction Teams (PRT) Kundus sei eine Routinepatrouille mit mindestens zwei improvisierten Sprengfallen (Improvised Explosive Devices, IED) angegriffen worden. Dabei seien drei geschützte Fahrzeuge getroffen worden – ein Transportpanzer Fuchs, ein Spähwagen Fennek eines Joint Fire Support Teams und ein Patrouillenfahrzeug Dingo. Ein deutscher Soldat wurde tödlich verwundet, ein weiterer leicht, außerdem erlitt ein afghanischer Dolmetscher mittelschwere Verwundungen. Die Patrouille war Teil der Operation Agas-e Bahar (Frühlingsanfang), die die Bewegungsfreiheit im Norden von Char Darrah sicher stellen soll.
(Foto: Bundeswehr/ Andrea Bienert)
Zahlreiche Details des Anschlags sind nach wie vor unklar. Nach Wiekers Angaben steht noch nicht fest, wo sich der tödlich verwundete Soldat zur Zeit der Detonationen aufhielt – deshalb könne aus der Verwundung nicht darauf geschlossen worden, ob der Fuchs, in dem der Getroffene unterwegs war, ausreichend geschützt war. (Zum genauen Typ des Transportpanzers machte der General deshalb auch keine Angaben.) Außerdem dauere die Bergung der angesprengten Fahrzeuge noch an. Die Einsatzkräfte, die zum Anschlagsortfuhren, hätten zudem ein verdächtiges Fahrzeug, das sich ihnen mit hoher Geschwindigkeit genähert habe, erst mit Warnschüssen stoppen müssen.
Der Generalinspekteur und Verteidigungsminister Thomas de Maizière lehnten es ab, Angaben zu Einheit und Dienstgrad des Gefallenen und des Verwundeten zu machen. Zwar seien die Angehörigen inzwischen informiert, er wolle aber, dass seine Kameraden so lange wie möglich von dem Vorfall persönlich erführen und nicht aus dem Radio, sagte der Minister.
De Maiziere, der mit schwarzer Krawatte vor die Journalisten trat, zeigte sich von diesem ersten tödlichen Anschlag in seiner Amtszeit trief betroffen. Dieser Anschlag berührt auch uns alle, er trift auch uns alle ins Herz, sagte der Minister. Ich trauere um diesen gefallenen Kameraden, die ganze Bundeswehr trauert um einen guten Kameraden.
Nachtrag: Jetzt kommt eine ergänzende E-Mail aus dem Ministerium: Bei diesem Anschlag ist ein ein 33-jähriger Hauptmann, aus dem Bereich der Division Spezielle Operationen, gefallen.
Zum Reinhören: Die (kurze) Pressekonferenz des Ministers und des Generalinspekteurs im O-Ton
(Direktlink: http://audioboo.fm/boos/366791-de-maiziere-wieker-25-mai-2011)
Reine Spekulation: Könnte sich um eine klassische Strategie gehandelt haben. Eine IED für den M-Kill, um so die Besatzungen aus den geschützten Fahrzeugen zu locken, und eine weitere (größere) IED, um sie zu treffen, wenn sie ungeschützt sind.
Meines Wissens nach, sofern es zutrifft, im Norden weitaus seltener als im Osten oder vor allem Süden.
Es bleibt abzuwarten wie groß die Ladung war bzw. die Ladungen waren und welche TPz-Version verwendet wurde. Die IEDs werden jedoch – wie im Süden – auch im Norden immer größer.
Jahrelang würde über IEDs geredet und bis heute hat die Bundeswehr kein vernüftiges C-IED-Konzept.
Stattdessen läuft man weiter mit Abspannstangen und Metalldetektoren durch Felder.
Ein deutsches Route Clearing Package läßt auch noch auf sich warten.
Ein „Route Clearing Package“ ist auch kein Allheilmittel. Die europäischen Nationen, die die Ausstattung beschafft haben singen nicht gerade Loblieder darauf! Aber besser als es derzeit ist, allemal!
Klar ist ein RCP kein Allheilmittel, aber die Bw hat weder etwas im Ausland gekauft noch selbst etwas entwickelt. Es blieb über Jahre und bis zum heutigen Tage bei „Hacke, Spitze, eins, zwei, drei“. Wir sind uns sicher einig: Haben ist besser als brauchen.
Auch andere Elemente eines umfassenden C-IED-Konzeptes wurden nicht systematisch umgesetzt – oder gar von höherer Stelle im BMVg verhindert.
Erst NACH den Gefallen im vergangenen Jahr an der Dutch-Bridge und der Präsenz von amerikanischen RCP macht man sich in der Bundeswehr (Bedarfsträger und Bedarfsdecker) ernsthafte Gedanken – wenn es mal wieder länger dauert.
Es heißt „Road Clearance Package“, nicht Route Clearing.
Und die Diskussion über ein solches ist auch fragwürdig, da es nicht die Ursache, sondern nur die Auswirkung bekämpft. Zweitens ist das ganzheitliche ISAF Modell, in dem solch ein Package zwar Sinn macht, in seiner bisherigen Form jedoch fragwürdig.
Die Truppe durch stärker gepanzerte Fahrzeuge besser zu schützen wäre zwar operativ gesehen ebenso sinnvoll, ist aber nur ein weiterer Stein auf dem wackeligen Haufen, den man versucht zu halten. Strategisch muss für dieses Gebiet umgedacht werden. Und nicht lediglich sinnvolle operative Maßnahmen ergreifen, für ein ansonsten unsinniges Konzept.
Auch wenn das vielleicht ein unpassender Zeitpunkt ist: Gibt es von den LOCs irgendwo eine Liste mit groben Ortsangaben oder gar eine Karte?
Im konkreten Fall: „Norden von Char Darrah“ und „14 km nordwestlich des PRT“ einerseits und wie anderswo vermeldet „Straße nach Taloqan“ passen nur bedingt zusammen.
Ich würde mal vermuten, dass es sich bei der LOC Cherry um die von Kunduz nach Nordwesten gehende Straße handelt (über Isa Khan grob in Richtung Gor Tepa – vgl. die Bilderserie von der Road Clearance im Januar). Für jemanden der dort unten war ist wohl offensichtlich was gemeint ist. Der Rest der Bevölkerung kann mit den Ortsangaben glaub eher wenig anfangen.
@J.R.
Sehe das Problem auch, und über meinem Schreibtisch hängt die passende Karte. bin aber derzeit unterwegs und kann deshalb nicht genau liefern… Kommt dann irgendwann später.
Wozu auch? Wir sind ja bald wieder weg und der nächste Gegner hat doch wieder richtige Minensperren. Da kann dann der Keiler endlich mal zeigen was er kann.
„Dieser Anschlag berührt auch uns alle, er trift auch uns alle ins Herz, sagte der Minister.“
Wenn die Gegenseite solche Worte hört, muss sie meinen, dass wir kurz vor der Aufgabe stehen. Früher gab es für solche Fälle wesentlich angemessene Formulierungen wie „in stolzer Trauer“, die neben dem Traueraspekt auch Behauptungswillen signalisierten. Da der Tod von Soldaten unvermeidlicher Bestandteil von Kampfeinsätzen ist, sollte man m.E. überlegen, ob man die Reaktion auf diese Unvermeidlichkeit nicht der Realität anpasst.
@T. Wiegold
„und über meinem Schreibtisch hängt die passende Karte. bin aber derzeit unterwegs und kann deshalb nicht genau liefern…“
Meines Wissens nach sind die Routenbezeichnungen Verschlussache? Zumindest waren alle Karten, die ich zu dem Thema in den Händen hielt, eingestuft.
@Delta0219
Ach so.
@T. Wiegold
Ein entsprechender Vermerk müsste am Kartenrand zu finden sein, z.B. „VS-NfD“ oder „NATO-Confidential“ etc.
Aber mittlerweile gab es so viele Fälle von mutmaßlichem Geheimnisverrat, dass ohnehin jeder die Bezeichnungen herausfinden kann, der über Google-Grundkenntnisse verfügt.
Der GI hat von Cherry gesprochen, wäre also der erste Adressat.
@T. Wiegold
War kein Vorwurf an Sie! Ich hätte mich eigentlich an J.R. und seine Frage richten sollen: „Gibt es von den LOCs irgendwo eine Liste mit groben Ortsangaben oder gar eine Karte?“
Es dürfte mittlerweile ein buntes Portpourri von Internetquellen geben, auf denen man die LOCs und ihre Bezeichnungen einsehen kann, nur mal so ins Blaue geraten.
Und warum hat die Bw kein passendes C-IED Konzept, wenn jeder Soldat der im Einsatzland aufschlägt und für Verwendungen ausserhalb des Feldlagers vorgesehen ist, ein NATO-zertifiziertes (und befohlenes) Training absolvieren muss, bevor er raus darf??
Warten wir doch erst einmal ab, bevor wir munter im Blauen herunstochern.
Hört man sich Verteidigungsminister und GI an, so frage ich mich, ob das wirklich die richtige Kommunikationsstrategie ist.
Die beiden hören sich an, als ob sie gerade tief getroffen vom Hof geprügelt wurden. Resignation statt Kampfgeist.
Als Stratege der IMU/Aufständischen/Taliban weiß man nun, dass Deutschland noch immer nicht mit Gefallenen umgehen kann. Nicht einmal die militärische Führung. Also wird man weiter wohl dosiert die deutsche Heimatfront mit Särgen konfrontieren, auf dass Deutschland bald emotional zusammenbreche. Wer sich zudem heute mal angesehen hat, wie offenbar massenweise die Kommentarspalten der Onlinezeitungen mit oft identischen Textbausteinen im Tenor „zieht die Bundeswehr ab“ zugespamt wurden, der muss hier schon eine gezielte PSYOP vermuten. Schließlich wissen auch die Aufständischen, dass sie im Feld nicht gewinnen können, sehr wohl aber an der deutschen Heimatfront. Für Aufständische reicht es nun mal, dem deutschen Wähler/Politiker die Lust am kämpfen zu nehmen, um deutsche Soldaten so vom Schlachtfeld zu jagen. Dazu muss die Willenskraft der Heimatfront gebrochen werden. Eine politisch-militärische Führung, die so auftritt, macht es dem Feind verdammt leicht. Jetzt muss nur noch Claudia Roth empört und ein Stück weit traurig den Abzug fordern und die fünfte Kolonne der Taliban in diversen Redaktionen drauflos schreiben … und die bundesdeutsche Willenskraft ist futsch.
Was schrieb Clausewitz noch mal dazu:
„Wollen wir den Gegner niederwerfen, so müssen wir unsere Anstrengung nach seiner Widerstandskraft abmessen; diese drückt sich durch ein Produkt aus, dessen Faktoren sich nicht trennen lassen, nämlich: die Größe der vorhandenen Mittel und die Stärke der Willenskraft.
Die Größe der vorhandenen Mittel würde sich bestimmen lassen, da sie (wiewohl doch nicht ganz) auf Zahlen beruht, aber die Stärke der Willenskraft läßt sich viel weniger bestimmen und nur etwa nach der Stärke des Motivs schätzen. Gesetzt, wir bekämen auf diese Weise eine erträgliche Wahrscheinlichkeit für die Widerstandskraft des Gegners, so können wir danach unsere Anstrengungen abmessen und diese entweder so groß machen, daß sie überwiegen, oder, im Fall dazu unser Vermögen nicht hinreicht, so groß wie möglich. Aber dasselbe tut der Gegner; also neue gegenseitige Steigerung, die in der bloßen Vorstellung wieder das Bestreben zum Äußersten haben muß. Dies ist die dritte Wechselwirkung und ein drittes Äußerstes, worauf wir stoßen.“
@ Delta 0219, Voodoo
Na, wenn’s nur VS-NfD ist, dann ist’s kein Geheimnisverrat. ;)
Und ja, man findet meist mit etwas Suchen ein paar genauere Angaben. Zur LOC Kamins und LOC Little Pluto gibt es im Netz sogar eine winzige Karte. (In „Unter Beschuss“ hat es sogar eine Karte, in der die vier großen LOCs um Kunduz eingezeichnet sind: LOC Jupiter nach Norden, LOC Taurus nach Osten, LOC Pluto nach Süden und LOC Kamins nach Westen.) Aber zur LOC Cherry konnte ich außer der Anschlagsmeldung noch nichts findet.
An der Stelle dann aber auch: Muss dieses Rumgefriemele wirklich sein? Die frei verfügbaren Straßeninfos zu Afghanistan sind eh schon nicht top, da muss man die Sache nicht noch unübersichtlicher machen. Aber statt wenigstens sowas simples wie einen Index anzubieten lieber öffentlich verwendete Straßenbezeichnungen zur Verschlußsache zu erklären würde ins Bild passen.
Oh Obacht, jetzt haben sie bestimmt ein paar MilNWBw Offiziere nahe an der Herztod getrieben, mit ihrer Aussage ;-) VS-NfD gilt schon als eingestufter Datensatz, weswegen man z.B. keinen Schriftverkehr oder Akten zur Bearbeitung mit nach Hause neben darf, ergo auch keine Karten im Netz. Aber da es mittlerweile so viele Berichte in- und ausländischer Presse mit Ortangaben und LOCs gab, dürfte keine Route mehr unbekannt sein.
Aber wir driften vom eigentlichen und traurigen Thema ab… Wir befinden uns wohl wieder in einem neuen Kapitel beim ewigen Wettlauf zwischen „Wirkung“ und „(Panzer-)Schutz“ – erst recht, wenn das Fz ein FUCHS 1A8 war, was mehr oder weniger laut gemunkelt wird.
„Sun Tzu Kommentar wartet auf Freigabe. | 25. Mai 2011 – 18:49“
Wieso ist mein Kommentar oben nicht freigegeben, obwohl schon spätere Kommentare lesbar sind?
[Ist repariert. T.W.]
Verbessert mein Feind die Stärke der Panzerung, verstärke ich meine Wirkladung.
Scheiße.
Meine Gedanken sind bei dem Gefallenen und seiner Familie.
Gute Besserung an die Verwundeten.
Brisante Vorwürfe im heute-journal:
Angst vor dem Scharfen Schuss :
Taliban wurden beobachtet wie sie IED gelegt haben, man hat sie aber gewähren lassen
Juristen haben das Sagen
weiter: BW bricht bei afgh. Polizei ein und findet Sprengmittel, welche schon längst beseitigt gewesen sein sollten.
Ich könnt …
Auch die beste Panzerung hilft nicht wenn man oben aus der Luke schaut. Ob es in diesem Fall so war kann ich natürlich nicht sagen und möchte es auch nicht behaupten.
Ich selbst habe aber meinen Kopf außerhalb gehabt, es lässt sich nicht immer vermeiden. Im Falle des Ansprengens hat man dann natürlich enorme Nachteile.
Zitat:“Verbessert mein Feind die Stärke der Panzerung, verstärke ich meine Wirkladung.“
Solange bis die Wirkladung zu unhandlich bzw. die Logistik zu kompliziert wird. Im Irak setzte eine Sättigung in der IED Größe ein. Danach ist man zu EFP-IED`s übergegangen. So viel Raffinesse scheinen Taliban und co. zum Glück nicht zu besitzen.
Meine Trauer und mein Mitgefühl gilt den Angehörigen des Gefallenen und der Verletzten.
Meine Wut richtet sich auf ein politisches System, das zulässt das eigene Soldaten geopfert werden, ihnen aber aus politischen Gründen verbietet sich vernünftig zur Wehr zu setzen und ihre Waffen entsprechend einzusetzen.
Wenn das was Uli Gack im heute-journal berichtet hat zutrifft, ist dies ein handfester Skandal. Danach sollen die Bombenleger von der Bw beobachtet worden sein, aber aus politischen Gründen durften die Bombenleger mit der PzHaubitze 2000 nicht bekämpft werden. Angst vor Kollateralschäden von zivilen Juristen im Ministerium.
Es ist schon eine seltsame Form wie sich Deutschland an einem Krieg beteiligt und welche Vorstellung man sich von seinen eigenen Soldaten macht.
Der Minister sagt in seiner kurzen Ansprache, das Soldaten die einzige Berufsgruppe sind, die im Extremfall ihr Leben für ihren Auftrag geben müssen. Es ist an der Zeit, dass der Minister feststellt, das Soldaten als einzige Berufsgruppe bei der normalen Ausübung ihres Dienstes das Recht haben den Feind zu töten und zwar nicht nur in Notwehrsituationen. Damit dies wirklich jeder im Land kapiert, sollte er dies zeitgleich mit der Opferrolle des Soldaten bei jeder Rede erwähnen.
Hier der Link zu dem angesprochenen Beitrag von Uli Gack im heute-journal mit den erwähnten Vorwürfen:
http://www.zdf.de/ZDFmediathek/hauptnavigation/nachrichten/#/beitrag/video/1345088/Afghanistan:-Bundeswehrsoldat-get%C3%B6tet
@ Bang50
Die notwednige Raffinesse hatten sie auch nicht im Irak, aber „gute“ Nachbarn, die diese industriell gefertigten Ladungen an die „Freiheitskämpfer“ ausgeliefert haben. Diese passenden Freunde hat der Iran in AFG nicht so im Übermaß, daher eher das geringe Interesse an einer Verteilung. Das strategische Ziel, nicht von US-Kräften eingekreist und angegriffen zu werden hat der Iran schon lange erreicht, jetzt muss das Ganze nur am Laufen gehalten werden.
„Taliban wurden beobachtet wie sie IED gelegt haben, man hat sie aber gewähren lassen
Juristen haben das Sagen“
Wer konnte den Befehl geben gegen die IED´s Leger vorzugehen?
Wer war in Verantwortung? G.Kneip?
Wieso?, nur wegen ein paar monatiger anwaltlicher Ermittlungen?
In einer echten Einsatzarmee, mit einem richtigen politischem Willen, sobald man
Echtzeit-Reconnaissance-View hat, wird sofort vorgegangen mit Hellfires (Apache). Das sollte doch mit der Pz 2000 auch möglich sein, oder? Angst vor ziv. casuals? Ich bitte Sie…..wär nachts Bomben buddelt ist doch kein Ziv?;) Naja, vielleicht denkt Trittin und R. Arnold man baut Sandburgen zur der Zeit…
Sollte es sich herausstellen, dass das wirklich nur wegen der anwlt. Ermittlungen so vorgegangen ist, na dann gute Nacht…es macht mich traurig uns sehr wütend zu gleich.
Es tut mir richtig leid für die Betroffen, sehr sogar….ich kann es nicht in Worte fassen….
Vielleicht habe ich laut BMvG Presse InfoStab „nicht den nötigen Weitblick um den Gesamtkontext zu verstehen“, aber das ist mir scheiss egal ehrlich gesagt.
Sofern Juristen das Sagen vor Ort haben, habe ich auch da nix verloren…
schicken wir doch ein paar Sozialarbeiter, Frauenrechtlerinnen, Gleichstellungsbeaftragten, TÜV Prüfer, Zivis, R. Arnold, Alice Schwarzer und die Sache ist geritzt…
MkG
„….es tut mir leid Frau X, Ihr Mann ist „verstorben“…..im Dienst…eine Hälfte im Tpz, die andere 100m im Feld gefunden..wir hätten es verhindern können, wir hatten es aufm Schirm….ging aber nicht wegen politischem Debakel in DEU etc und der Diskussionen…..“
Es ist einfach nur verdammt traurig und es tut mir verdammt leid das Ganze…
Wer weiss, evtl haben die Kdr eine neue „geheime“ Richtlinie seit Oberst Klein…?
Wie würde man vorgehen wenn einige Söhne von Abgeordneten in KDZ dienen würden?
Egal, bitte entschuldigen Sie meine Beurteilung……ich könnt einfach nur kotzen….
MkG
Aus dem Beitrag wird nicht ganz klar, ob diese besagte IED auch für den Tod des Bundeswehrsoldaten verantwortlich war.
Nochmals bitte um Entschuldigung…aber unsere bürokratische Armee, bestimmt durch politische Differenzen im Inland steht wirklich auf einem verlorenem Posten. Wir sind noch lange nicht soweit (werden wir das irgendwann?), gegenüber feindlichen, handelnden, gewillten Kräften…und vorallem Guerilla in ihrem eigenem Land vorzugehen.
…
Aber wem erzähl ich das….ich bin nur ein einfacher Soldat mit (laut BMvG) beschränkter Sichweise…
MkG
…..diese besagte IED …..
das war jetzt juristisch gemeint, oder?
geht es noch hilfloser?
Verzeihung
@Roman | 25. Mai 2011 – 23:28 :
Stimmt nicht. Jeder Ingenieur kann sowas entwerfen, für die Herstellung reicht ein einfacher Metallbetrieb. Ist auch im Iraq so gemacht worden.
@ Nico
In Teilen hast du Recht, andererseits haben industriell gefertigte Ladungen die positiven Eigenschaften berechenbarer, zuverlässiger und effektiver bei vmtl. kompakteren Ausmaßen zu sein. Das sind alles nicht zu vernachlässigende Bedingungen. Denn ich brauche genügend Abstand, um das Projektil zuformen und muss dann ja auch noch i.d. R. ein fahrenden Ziel treffen. Das ist schon schwierig genug, da sollte ich mir nicht noch Gedanken um die Abbrenngeschwindigkeit des Laborats machen. Zudem wird nicht in jedem Dorf Unmengen an Kupfer rumliegen. Eine vorgefertigte IED ist vmtl. auch besser abgedichtet und wird nicht so schnell feucht, was ja oftmals unser Glück war/ist.
@UmPp:
Warum haben denn Juristen soviel zu sagen? Weil Kommandeure durch Absicherungsdenken nichts entscheiden wollen!!
Gerade beim Thema Anwendung von ROE sind Abgeordnete die falschen Prügelknaben.
Bei der weiterhin falschen Anwendung der ROE versagt in erster Linie seit Jahren die militärische Führung. Angefangen bei den Kdren PRT bzw. TF bis hoch zum GI.
Die ROE geben einen Handlungsspielraum, denn man nutzen kann – ja nutzen muss.
Ich habe mehrere Beispiele aus verschiedenen Kontingenten zu den Vorwürfen aus dem heute-journal im Hinterkopf . Wenn man vor dem Staatsanwalt mehr Angst hat als vor dem Feind und somit den Auftrag und eigene Truppe erheblich gefährdet, dann stimmt etwas in der Führungskultur und -ausbildung einer Armee grundsätzlich nicht. Ja dann ist diese Organisation eigentlich keine Armee mehr, sondern öffentlicher Dienst mit Waffen.
Wer einen Juristen fragt, ob dieser ein Problem sieht, der ist schon selbst Schuld.
Handeln im Rahmen der ROE und nicht Abschieben von Verantwortung auf Rechtsberater. Verantwortung war doch mal unteilbar…
Des Weiteren zeigt diese Diskussion, dass es immernoch kein schlüssiges C-IED-Konzept mit offensiven/ präventiven Elementen gibt.
Diese Probleme unter Beachtung der ROE zu lösen ist offenbar weiterhin nicht durchdacht und schon gar nicht Teil der Führerausbildung.
Wer miterlebt hat, wie Markus Maximus noch vor seinem Einsatz rumgetönt hat, mit ihm werde es solche Dinger nicht geben und nun das. Erst wird die UNO-Station vor seinen Augen überrannt, dann wird die PzH 2000 nicht eingesetzt. Dabei war er es, der sich dafür so stark gemacht hat. Städnig werden Operationen und Fahrten aufgrund von SIcherheitsbedenken abgesagt.
@Roman: Natürlich ist industriell i. d. R. besser als selbstgefertigt. Aber es geht auch noch handgemacht ;-)