Nachwuchswerbung? Hier ist die „Bild-Kampagne“
Die Kampagne der Bundeswehr zur Nachwuchswerbung in den verschiedenen Bild-Kanälen (Bild, Bild am Sonntag, bild.de) ist wie angekündigt im April angelaufen. Damit man mal einen Eindruck bekommt, wie diese im Vorfeld heftig diskutierten Advertorials aussehen – hier der Link zur heutigen Anzeige auf bild.de (sehr schöne URL übrigens: http://www.bild.de/ratgeber/partner/buehnen-specials/bundeswehr-reform)
Und ein Screenshot der Anzeige:
„Neue Job-Perspektiven beim Bund“ – habe mich heute morgen vor lauter „Jobbern“, die beim „Bund“ mal so richtig abhängen wollen, kaum retten können… Und diese „Action-Fotos“ machen ja richtig Lust auf mehr…
Den Senf des Bendler-Bloggers gibt es hier: http://bendler-blog.de/2011/04/03/nachwuchswerbung-online-avertorial-bei-bildde/
Etwas OT: http://www.welt.de/debatte/article13063856/Stirbt-in-Zukunft-nur-der-Osten-fuers-Vaterland.html
Normalerweise meide ich die Welt, aber Artikel ist für einen Artikel über die Bundeswehr gar nicht mal so schlecht, auch wenn er stellenweise etwas … „schräg“ begründet ist…
Nachtrag: Es muss natürlich „aber dieser Artikel“ heißen…
Wolffsohn schreibt schon seit geraumer Zeit gegen die „Ossifizierung“ der Bundeswehr an.
Es ist genauso gekommen, wie ich es befürchtet habe. Peinlich, amateurhaft. So wird das nix.
Der Auftrag an die Werber – Werbung von Geringqualifizierten für die Mannschaftslaufbahn in der Infanterie – scheint durch die Kampagne durch, doch die vorgestellten „Karrieren“ in der Bundeswehr entsprechen diesem Bild keineswegs.
Alle drei Manschaftsdienstgrade die dort vorgestellt werden sind mittel- bis hochqualifiziert (gemessen am Alter und der Dienstgradgruppe) und ihre Dienstposten entsprechen nicht dem Bereich in dem der Bedarf am dringlichsten ist. Wie kann ich einen Hauptschulabsolventen in die Infanterie locken in dem ich zwei weibliche Stabsdienstsoldaten, eine davon Abiturientin auf einem typischen „Vor-Studiums-Dienstposten“ (liesst sich als vierjährige Beschäftigung als Assistentin in der Redaktion im Lebenslauf), und einen 26er auf einem Tender (übrigens ein Aufgabenfeld das in Zukunft auf den „Zukunftsplattformen“ F125 und K131 von Unteroffizieren wahrgenommen wird) , der sich damit für eine zivile Karriere in der Schifffahrt oder Meteorologie mit entsprechendem FH-Studium prädestiniert, vorstelle?
Mir scheint die Werber haben, vielleicht unterbewusst, „Mustermannschaftsdienstgrade“ gesucht die dem eigenen Selbstbild als Akademiker noch am nächsten kamen.