Autor: T.Wiegold

AWACS, ein deutsches Schicksal (2)

Der Vollständigkeit halber bleibt zu dem AWACS-Eintrag vom vergangenen Donnerstag noch nachzutragen: Die Bundeswehr lässt zwar ihre Soldaten nicht in den Überwachungsflugzeugen über Afghanistan mitfliegen. Indirekt aber, berichtet die Süddeutsche Zeitung, sind die Deutschen dennoch dabei: Mit Wartungstrupps der Bundeswehr auf der Basis Konya in der Türkei und in Masar-i-Scharif in Afghanistan. Und: Auswärtiges Amt und Verteidigungsministerium sind ganz offiziell unterschiedlicher Ansicht, ob die deutsche Nicht-Beteiligung am AWACS-Einsatz am Hindukusch nun mindestens für ein Jahr gilt oder nach 90 Tagen

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Piraten und neue Schiffsnamen?

Diese Mitteilung der NATO ist doch ein bisschen erstaunlich: At 0622 UTC / 16 JAN 11 / a Pirate Action Group consisting of previously pirated FV TAI YUAN 227 (now new name MALAYSIA 618) with two skiffs was reported, course 207 speed 6kts. Wie bitte? Die Tai Yuan 227 wurde im Mai vergangenen Jahres von den Piraten entführt. Und jetzt benennen die Seeräuber gekaperte Schiffe um? Oder geht das von den Heimatbehörden aus? Was kommt als nächstes? Antragsformulare für Munition?

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Somalias Piraten: neue Taktik, neue Dynamik und ein neuer Rekord

Die Pirateriesituation am Horn von Afrika hat seit Jahresbeginn kräftig an Dynamik und Dramatik zugenommen. Genau genommen vermutlich schon stetig über die vergangenen Wochen, aber jetzt wird es langsam sichtbar: Mit der bislang nördlichsten erfolgreichen Kaperung haben die Seeräuber aus Somalia eine neue Rekordmarke gesetzt. Die Entführung der Mannschaft eines dänischen Frachters – unter Zurücklassung des Schiffes – ist neu. Die zunehmende Zahl gekaperter Schiffe, die als schwimmendePlattform dienen, hat den Piraten eine Basis See verschafft. Und auch weitere Details

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Einsparvorgabe: drei Milliarden Euro?

Wenn Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble in der Serie Top-Ökonomen für die  Financal Times Deutschland einen Kommentar unter der Überschrift Der Schuldenberg Europas muss zum Hügel werden schreibt, ist das für mich, das gebe ich zu, erst mal kein Leseanreiz. Aber ich hätte es mir doch besser angeschaut, denn durch einen Leserhinweis (vielen Dank!) wurde ich auf einen interessanten Halbsatz aufmerksam gemacht (Hervorhebung von mir): Ob Sozialhilfeempfänger, staatlich gefördertes Unternehmen oder Beamter: Alle müssen Opfer bringen. Daher werden die deutschen Kapitalgesellschaften durch

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Ach, Kollegen.

Schön, dass es euch aufgefallen ist: Beim Bundeswehreinsatz in Afghanistan ist es zu einem teuren Zwischenfall gekommen. Nach in Informationen der BILD ist eine der drei deutschen Aufklärungsdrohnen (unbemannte Flugzeuge) nach einem Triebwerksschaden in der Nähe von Masar-i-Scharif abgestürzt. Es handelte sich dabei um eine über 30 Millionen Euro teure „Heron 1“. Der Versuch, das völlig zerstörte Wrack zu bergen, blieb ergebnislos. Die Bundeswehr hat die drei Drohnen  von der israelischen Luftwaffe geleast, für insgesamt 110 Millionen Euro. Das ergänze

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Piraten entführen sechs Seeleute und verzichten auf Waffenfrachter

Die – man muss es leider so sagen – Erfolgsgeschichte der Piraten vor Somalia ist um eine bizarre Wendung reicher. Inzwischen scheint festzustehen, dass die Seeräuber bereits am vergangenen Mittwoch den dänischen Frachter Leopard südöstlich des Hafens Salalah in Oman kaperten, dann aber das Schiff verließen. Die sechs Seeleute an Bord, zwei Dänen und vier Filippiner, nahmen sie aber offensichtlich mit auf das Piraten-Mutterschiff, ein ebenfalls gekapertes taiwanesisches Fischerboot. Die Ladung des Frachters, nach Annahme der EU-Anti-Pirateriemission Atalanta Waffen und

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Piraten vor der Küste von Oman

Mir stehen für die Piraten-Aktionen am Horn von Afrika natürlich viel, viel weniger Informationen zur Verfügung als den Seestreitkräften der Länder, die dort mit Kriegsschiffen gegen die Piraterie aktiv sind. Aber selbst mir fällt spätestens nach der Kaperung des dänischen Frachters Leopard was auf. Mal ein Blick auf die Karte, die die eingegebenen Daten bei somalipirates.crowdmap.com erzeugt: Das sind die erfolgreichen Kaperungen östlich und südöstlich des Hafens Salalah in Oman in den Monaten Dezember 2010 und Januar 2011. Im Einzelnen:

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Schiff gekapert, Crew entführt? (Update)

Eine etwas merkwürdige Meldung aus dem Piratengebiet vor Somalia: Der dänische Frachter Leopard soll im Golf von Aden von Piraten gekapert worden sein – und dann wurde, meldet AFP unter Berufung auf einen Schiffahrtsdienst, die Crew entführt, das Schiff aber zurückgelassen.Was das ganze noch mysteriöser macht: Die Leopard soll angeblich Waffen geladen haben. Die Mannschaft, zwei Dänen einschließlich des Kapitäns, seien auf ein taiwanesisches Fischerboot gebracht worden, das den Piraten als Mutterschiff dient. Dazu gab es – relativ unüblich –

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AWACS, ein deutsches Schicksal

Was ist wohl das umstrittenste Waffensystem der jüngeren deutschen Militärgeschichte? Welches System, an dem Bundeswehrsoldaten Dienst tun, führte in den vergangenen 20 Jahren zum heftigsten Streit bis hin zu mehrfachen Urteilen des Bundesverfassungsgerichts? Vielleicht Kanonen oder Raketen, weitreichende Artillerie oder sicherlich die Tornado-Jagdbomber der Luftwaffe mit der Ausrüstung zum Abwurf von (amerikanischen) Atombomben? Weit gefehlt. Den meisten Streit gab es um eine unbewaffnete Flugzeugflotte mit Luxemburger Zulassung, die nicht von der Luftwaffe betrieben wird und für das Soldaten (und Soldatinnen)

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