Kasernen zurück in die Truppe – Update: Die ARD hat die Liste
Zu den 187 bereits aufgegebenen Bundeswehr-Liegenschaften, die die Streitkräfte nun doch behalten wollen, gibt es zwar vorerst keine öffentliche Übersicht. Das Verteidigungsministerium wolle zunächst das Gespräch mit den betroffenen Kommunen suchen, sagte eine Ministeriumssprecherin am (heutigen) Dienstag. Aber, Update: die Kolleg*innen von der ARD haben die Liste, und sie haben die hier und hier veröffentlicht.
Das Wehrressort hatte am (gestrigen) Montag angekündigt, zahlreiche bereits zur zivilen Nutzung vorgemerkte Grundstücke zurückholen oder behalten zu wollen. Zunächst sollen 187 bereits aufgegebene ehemalige militärische Liegenschaften für eine erneute Nutzung durch die Bundeswehr vorgesehen werden. Weitere 13 Liegenschaften sollen entgegen der bisherigen Planung nicht abgegeben werden, sondern weiterhin den Streitkräften zur Verfügung stehen.
Von diesen 13 nannte das Ministerium konkrete Beispiele: den ehemalige Fliegerhorst in Fürstenfeldbruck und Teile des stillgelegten Flughafens Tegel in Berlin. Begründet wird der Schritt mit der geplanten Vergrößerung der Bundeswehr und dem angesichts der sicherheitspolitischen Lage steigenden Bedarf.
Verteidigungs-Staatssekretär Nils Hilmer sicherte den betroffenen Kommunen zu, der Bund werde versuchen, bereits bestehende zivile Planungen für die jeweiligen Grundstücke zu berücksichtigen. Das Ministerium werde sich bemühen, in einem Dialog mit Ländern und Kommunen gute Wege zu finden, um die notwendigen Planungen der Bundeswehr im gemeinsamen Interesse umzusetzen.
Nachtrag: Aus den beiden Listen, die die ARD veröffentlicht hat, geht noch ein interessantes Detail hervor: Die Meierwik-Kaserne in Glücksburg soll nun definitiv nicht abgegeben werden. Das legt den Schluss nahe, dass damit auch die Entscheidung über den Erhalt des verbunkerten Maritime Operations Center (MOC)des Marinekommandos an diesem Standort getroffen ist.
(Hinweis: Die URL der Übersicht hat sich geändert; oben ist jetzt die neue Webseite verlinkt)
Kummersdorf hat mich halt nur gewundert, weil die ehemalige Heeresversuchsanstalt doch eigentlich unter Denkmalschutz steht bzw. wegen Blindgängern nicht zugänglich ist.
Das ist ein Riesenareal aber so unmittelbar sehe ich keinen Nutzen drin, es sei denn man baut dort etwas komplett neues.
„Die Meierwik-Kaserne in Glücksburg soll nun definitiv nicht abgegeben werden. Das legt den Schluss nahe, dass damit auch die Entscheidung über den Erhalt des verbunkerten Maritime Operations Center (MOC) des Marinekommandos an diesem Standort getroffen ist.“
Die Liegenschaft inkl. des Schutzbaus (wie die Marine den Bunker nennt) mag zwar erhalten bleiben – immerhin sind auf dem Gelände mehrere Gebäude zu Unterkünften für die in Flensburg angesiedelte Bundeswehrfachschule geschaffen worden.
Doch die operativen Fähigkeiten -also das Lagezentrum (für die Lagebilderstellung essentiell) wird auf Wunsch der Marineführung nächstes Jahr in Richtung Osten(!) an den Standort Rostock verlegen (in ein oberirdisches Gebäude).
Dem Personal ist dies bereits wohl mitgeteilt worden und erste Tests, die Funktionalität des Lagezentrums in Rostock zu etablieren laufen bzw. sind in den nächsten Wochen geplant.
Der „Bunker“ soll, so hört man aus Marinekreisen, nur als Alternative erhalten bleiben.
@ Groundabort In Magdeburg kann man gerade beobachten, wie Gebäude, die eine halbe Ewigkeit leer standen, auf Vordermann gebracht werden. Die werden einmal auf links gedreht. Natürlich sollte man gucken, ob Neubau nicht günstiger als Sanierung ist. Aber wo ein Wille und das entsprechende Geld ist, ist auch ein Weg. Und jetzt bitte Vollgas! @JCR Der Truppenübungsplatz Altmark, auf dem sich mal die Heeresversuchsanstalt Hillersleben, Kasernen der Sowjets und ein sowjetischer Truppenübungsplatz befanden, wurde auch größtenteils beräumt. Nur der A-Platz wird wohl nie beräumt werden. Da befindet sich die gesprengte Übungsanlage für den Westwall (Scharnhorst). Das tut sich niemand an.
Was die Kommunen betrifft, wird sich da das Wehklagen in Grenzen halten, denke ich. Soweit ich die bisherigen Äußerungen überblicke, geben sich die Bürgermeister mehrheitlich staatstragend.
Einige in strukturschwachen Regionen haben sich auch schon rundheraus positiv geäußert. Ist ja auch klar: Wo es wirtschaftlich mau ist und man erst mal in Planungs- und Erschließungsvorlage treten muss, um dann über Jahrzehnte hinweg ein paar Logistikkisten mit wenig Arbeitsplätzen und rechtlichem Sitz bei einem anderen Gewerbesteuerempfänger auf eine Kasernenfläche zu bekommen, da ist eine Rückkehr der Bundeswehr attraktiver: Der Bund baut, beauftragt vielleicht lokale Betriebe und stellt am Ende, direkt oder indirekt, auch zivile Mitarbeiter ein. Und da an solchen Standorten eher Bevölkerungsverlust als Wohnraummangel ein Thema ist, dürfte Stammpersonal mit Familie auch willkommen sein.
Andere Kommunen sind sicher gekniffen, Kiel zum Beispiel, das große Stadtentwicklungspläne auf Konversionsflächen hatte. Aber da wird ja weiter verhandelt, und vielleicht rückt die Bima noch ein paar Hektar wieder raus. Nach meinen Informationen gibt es wohl auch Standorte, bei denen den Kommunen schon signalisiert worden ist, dass das Nutzungsinteresse des Bundes nicht die gesamte ehemalige Militärliegenschaft betrifft. Das Airfiled Griesheim ist so ein Fall. Laut Stadt Darmstadt sind sowohl der dort geplante Zollstandort als auch die vorgesehene Gewerbeentwicklung weiterhin möglich.
Was alle wollen, ist eine schnelle Aussage dazu, ob auch wirklich eine militärische Nutzung auf das jeweilige Areal kommt oder ob es dann doch nicht mehr gebraucht wird. Umgehen können wird man mit beidem. Die schlechteste Lösung aus kommunaler Sicht dürfte sicher sein, dass die Flächen einfach auf unbestimmte Zeit in der Liegenschaftsreserve bleiben und einfach nichts mit ihnen passiert. Ich befürchte allerdings, dass genau das an vielen Stellen geschehen wird.
Also alle Kommentare habe ich nicht gelesen, es findet sich aber immer der Begriff ehemalige „BW-Standorte“. Für die Kaserne in Soest („Kanaal-van-Wessem-Kaserne“) trifft das nicht zu, hier waren Belgier bis in die 90er stationiert. Das dürfte auch auf viele Kasernen im Raum Paderborn, Bielefeld, Gütersloh zutreffen wo die Engländer lagen. Denke mal bei den 187 Standorten in anderen Bundesländern sind viele ehemalige Kasernen von NATO-Partnern, oder?
Die Kanaal-van-Wessem-Kaserne war von Mitte der 90er bis 2017 im Dornröschen-Schlaf und ist vor gut 6-8 Jahren vom Land NRW großzügig saniert worden als zentrale Erstunterbringung für Flüchtlinge in NRW. Aus dem Grund ist die Kaserne weiterhin im Besitz des Bundes und die Stadt hat bisher kein Auge auf den Komplex geworfen, die anderen 5 alten Kasernen der Belgier liegen zentraler und sind schon umgebaut, im Umbauprozess bzw. einer neuen Nutzung (Fachhochschule) zugeführt. Wenn ich das richtig verstanden habe werden diese 187 Standorte erst einmal geprüft und ich denke da fallen dann doch wieder welche aus der Liste raus.
@Andreas NRW
„… weil wir seither kein „Frontstaat“ mehr sind“.
Betrachtet man aktuelle Entwicklungen, sind wir gut beraten in vielen Bereichen eher zu dislozieren und nicht zu konzentrieren.
Weitreichende unbemannte Fluggeräte – wie wir sie im RUS/UKR-Krieg sehen – werden zur idealen und preiswerten Waffe um tief im rückwärtigen Raum wirken zu können.
….und dann gibt es da noch die ehemalige LwKaFüAnlage Meßstetten aka Bunker Martin.
Man kann nicht glauben, dass dieser/m keine Rolle im Rahmen LV/BV zugewiesen werden soll. Vgl. Glücksburg !
Zur Erinnerung/Chronologie:
https://www.schwaebische.de/regional/zollernalb/messstetten/messstetter-geissbuehl-entbehrlichkeitspruefung-setzt-fuer-bunker-martin-den-schlussakkord-2154942
Seitdem nun die Weltraumteleskope ebenda am Start sind, ist eine wesentliche Lageänderung eingetreten. Eine Abgabe des Objektes an die BImA ist damit jedenfalls definitiv vom Tisch.
Ob das Hohe Haus wohl noch einmal einen Blick auf den Tenor der Entscheidung (ganz sicher vor dem 24.02.2022 getroffen) zur „endgültigen“ Abgabe von Martin wirft? Zu wünschen wäre es.
Vielleicht hilft ja auch, dass mit Sigmaringen in Sichtweite nun doch wieder eine TUK verfügbar sein wird.
Tatsächlich sind auf der Liste einige Liegenschaften, die ich da nicht erwartet hätte.
Die Nike-Stellung in Pforzheim war einige Zeit im Gespräch für eine Porsche und Bosch Ansiedlung, was die Gemeinde dringend braucht. Auf der anderen Seite ist das Areal direkt an der A8 mit hervorragender logistischer Anbindung sowohl in Nord-Süd als auch Ost-West Richtung.
Für Logistik nahezu genial (nur ein Gleisanschluss fehlt)!
Für einen Kasernenbau dürften die Treibstoff Altlasten im Boden zu teuer sein
Die (ziemlich oberflächlich gehaltene) Liste wirft ohnehin, selbst für den Ortskundigen, Fragen auf, nur ein Beispiel:
– was soll StOÜbl. „Neuburg-Schrobenhausen“ sein ?
– was soll StOÜbPl. „Neuburg Forst“ sein ?
Diese Bezeichnungen – galten die jemals zur Zeit der Nutzung ?
Deren Lage ? Ist auch nur eines von beiden etwa aktuell „genutzt“ ?
(denn das eine wird als „ehemalig“ bezeichnet, das andere nicht – was soll der Vermerk „ehemalig“, wenn die Liste doch eigentlich logischerweise nur „ehemals“ genutzte „Liegenschaften“ oder „Objekte“ umfassen soll ?)
Danke für Aufklärung.
Die Javelin Barracks / RAF Brüggen wundern mich immer mehr.
Es kann gut sein, dass sich nicht wirklich mit dem Gelände an sich beschäftigt wurde.
Vielleicht zeigt sich an dem Beispiel schon die Qualität der LIste.
Ich habe mich gestern Abend mal etwas eingelesen und für den Standort scheint es keine Hoffnung mehr zu geben.
Früher gehörte dieser zu dem wohl größten Militärkomplex Europas. Das Gelände wurde über Jahrzehnte immer wieder verkleinert und in Naturschutzgebiete umgewandelt. Seit den frühen 1980er geht das so.
Direkt nördlich des Fliegerhorstes lag bis 1996 das Munitionsdepot Brüggen-Bracht, das größte Depot Europas.
Der Fliegerhorst selbst ist der letzte Rest, aber seit 16 Jahren nicht mehr als Flugplatz genutzt worden. Vor einer Woche sind die letzten Flieger dort eingetroffen. Ein Tornado und ein Jaguar der RAF, per Tieflader, für ein geplantes Museum.
Früher waren in der Ecke des Landes etliche Depots, 4 Fliegerhorste, Übungsplätze, das Hauptquartier der GB-Streitkräfte usw. Alles in relativer Nähe zueinander. Der gesamte Wald an der Grenze zu den Niederlanden wurde früher militärisch genutzt. In Nord-Süd-Ausrichtung ist das ein 25 km langes grünes Band.
Das restliche Gelände in Brüggen ist insgesamt 882 Hektar groß und es wurde bereits mit der Verwertung begonnen.
250 Hektor sind bereits vor Jahren an eine Bundesstiftung zur Schaffung eines Naturschutzgebietes gegangen. Ein 150 Hektar großes Stück wurde verkauft um dort ein Gewerbe- und Industriegebiet zu erstellen. Ein Windpark soll auf die Lande/Startbahn gesetzt werden.
Nur der Golfplatz der Basis soll erhalten werden.
https://www.verdion-javelin-park.com/de/
https://web.archive.org/web/20240422225211/https://www.ege-elmpt.de/projekt/das-ist-geplant/
Da fragt man sich jetzt, was genau daraus wird, da der finale Todesstoß ja bereits im Gange ist.
Der Abriss von Wohn- und Technikgebäuden läuft schon um für das Gewerbegebiet Platz zu machen.
Für die Außenanlagen gibt es eh kein Zurück mehr; Naturschutzgebiet, teilweise auch EU-Naturschutzgebiet mit aufwändiger Renaturierung. Die Basis ist quasi umzingelt davon, und obendrein durchschnitten von der A52. Es bleiben eigentlich nur ein paar Aircraftshelter und ein paar Hallen im Wald übrig.
Es tut sich ganz grundlegend etwas im Bereich von Liegenschaften des Bundes. So werden zivilen Nutzern (z.B. Firmen, Vereinen) Kündigungen ausgesprochen, die für diese nach Jahrzehnte langer Nutzung jetzt ziemlich überraschend kommen, und eine ziemlich kurzfristige Räumung bedeuten. Planung und vorbereitende Baumaßnahmen deuten auf eine künftige mil. Nutzung, z.T. auch in entstandenen Naherholungsgebieten.
Connecting the dots …
@Einsatztrainer Nord
Bezüglich Boostedt stimme ich in Hinsicht auf StOSchAnlage und StOÜbPl voll zu, das wird ja regelmäßig von allen TSK aus Schleswig-Holstein regelmäßig sowieso genutzt. Gut möglich auch, dass Teile des sehr großen StOÜbPl auch für Erweiterungsarbeiten der Rantzau-Kaserne gemäß neuen Bauplänen für Kasernen des BMVG genutzt werden könnten und parallel der Kern der noch bestehenden Infrastruktur erneuert wird, wobei vieles davon noch kurz vor der Schließung der Kaserne modernisiert wurde. Obwohl Boostedt nicht auf dieser Liste steht, sind ja immer noch die fast 1 Milliarde dafür im Raum.
Das Munitionsdepot dürfte ja als von der Rantzau-Kaserne unabhängige Liegenschaft laufen, zumindest war das früher so. Liegt ja auch einige Kilometer davon entfernt.
Ich kann mir übrigens auch schwer vorstellen, dass die nun nicht gerade weit von Boostedt entfernte Hindenburg-Kaserne in Neumünster (die ja auf der Liste steht) eine wirkliche Option zu Boostedt ist., da in Teilen von dieser bereits die Berufsfeuerwehr und das Katastrophenschutzzentrum Neumünster untergebracht sind. Diese wurde vom Stab/ der StKp PzBrig 18 Holstein ja schon Anfang der 2000er Jahre zugunsten der Rantzau-Kaserne in Boostedt geräumt.
Vielleicht gilt hier, abseits der Details, erst einmal der Grundsatz „Haben ist besser als brauchen“.
Wenn man den Verkauf aktuell stoppt, kann man die Liegenschaft später immer noch freigeben, sollte sich herausstellen, dass der tatsächliche mil. Nutzwert stark zu wünschen übrig lässt. Ist die Liegenschaft aber schon weg, ist es eher schwierig, die binnen akzeptabler Zeiträume wieder in die Verfügung zu bekommen und herzurichten.
Ansonsten sind auch kleine oder stark verkleinerte Liegenschaften durchaus nicht unattraktiv. Behelfs- und Ausweichplätze braucht auch die NATO im Konfliktfall durchaus. Und selbst wenn es nur um Orte geht, wo man kurzfristig eine Patriot-Einheit stationieren kann, wenn die Kugeln und Raketen fliegen, hilft es, wenn man hier schon Orte im Bestand hat, und nicht erst hausieren gehen, und ggf. im V-Fall auf den Parkplatz vom Famila oder Globus ein paar Wohn- und Sanitärcontainer hinstellen und einen mil. SB einrichten muss.
@SvD
Bezüglich der Javelin Barracks macht eine Weiternutzung auch unabhängig der ehemaligen Fliegerhorste und Depots am Niederrhein durchaus Sinn.
Die Liegenschaft liegt quasi auf der Marschstrecke der Allierten im Rahmen des HNS / WHNS.
Man sollte sich grundsätzlich vor Augen führen, dass es sich bei allen Liegenschaften der Liste nicht zwingend die frühere Nutzungsart wieder angestrebt wird.
Es gibt mehrere Fälle, in denen die Flächen schon anderweitig physisch belegt sind, zumindest teilweise. Von Bauhöfen und Solaranlagen habe ich inzwischen gelesen. Und zumindest im Fall Darmstadt (Airfield Griesheim) gibt es eine offizielle Aussage der Stadt, dass sie die Auskunft von BMVg bzw. Bima hätte, dass die in der Planung befindliche zivile Teilnutzung trotz der Aufnahme in die Liste weiter möglich bleibt. Ich denke, da wird es noch eine ganze Weile dauern, bis konkrete Entscheidung über genaue Nutzungsformen und -umfänge der einzelnen Areale gefallen sind. Insofern dürften Spekulationen, wie die künftige militärische Nutzung im Detail aussehen wird, derzeit weitgehend ins Leere laufen.
Was die Modernisierung der Liegenschaften bremst, sind bekannte Gesetze / Regelungen die jeder kennt.
Umweltschutzgutachten, Naturschutzbestimmungen, Denkmalrecht etc.
Bayern hat es vorgemacht mit dem Gesetz zur Förderung der Bundeswehr in Bayern.
Baden Württemberg zieht nach.
Was es jetzt wirklich bräuchte, um Drall, Druck und Geschwindigkeit in die Sache zu bringen, wäre ein Bundeswehr-Baubeschleunigungsgesetz. Eines, das uns zumindest teilweise von den neuen energetischen und sonstigen baurechtlichen Auflagen sowie den Umweltschutzvorgaben ausnimmt. Sonst dauert das alles ewig – selbst mit Kasernen aus der Massenfertigung, quasi von der Stange.
An manchen Standorten werden den alten Hasen jetzt schon die Buden gestrichen, weil das hohe Haus fest mit einem satten Einstellungserfolg im neuen Wehrdienst rechnet.
@Garten-Grenader
Das Gelände ist bereits voll verplant und teilweise verkauft oder verschenkt worden.
Da bleibt nicht mehr viel übrig.
Ein Blick auf den Plan hilft.
Die Projektseite selbst funktioniert nicht mehr wirklich, aber das webarchiv hat da eine funktionierende Kopie.
https://web.archive.org/web/20240422225211/https://www.ege-elmpt.de/projekt/das-ist-geplant/
@ Zeitgeschehen, 31.10.2025, 12:28 Uhr
„…Was es jetzt wirklich bräuchte, um Drall, Druck und Geschwindigkeit in die Sache zu bringen, wäre ein Bundeswehr-Baubeschleunigungsgesetz. Eines, das uns zumindest teilweise von den neuen energetischen und sonstigen baurechtlichen Auflagen sowie den Umweltschutzvorgaben ausnimmt…“
Bundeswehr-Baubeschleunigungsgesetz sehr gerne, aber bitte nicht bestimmte Gesetze aufweichen. Das führt unweigerlich dazu, dass wieder in die alten Muster verfallen wird.
Aus meiner Sicht Beschleunigung, aber unter Beachtung der Auflagen. Hier ist Hochtechnologie gefragt. Da ist Innovationsgeist drin und vor allem sind auch „Stückzahlen“ gefragt. Es geht nicht darum einen oder zwei Wohnblocks zu bauen. Es wird hunderte brauchen. Da lohnen sich auch entsprechende Investitionen, die dann selbstverständlich auch im zivilen Bereich genutzt werden können.
Insbesondere in Bayern gibt’s einige schlafende Riesen, wie das Lechfeld, die unter idealen Standortbedingungen nur darauf warten reaktiviert zu werden, das könnte sehr schnell gehen
@ORR
Für Baumaßnahmen der Alliierten – jetzt: der USA – gelten grundsätzlich ebenfalls keine deutschen Verordnungen, u.a. OK, das führt in der Bevölkerung gelegentlich zu Unmut, aber ISSO.
Eine willkommene Änderung wäre schon einmal die generelle Ausnahme von militärisch genutzten Bundeswehr-Liegenschaften vom (zivilen) Denkmalschutz. Wenn es kulturhistorisch bedeutende Bauwerke gibt, die erhalten werden sollen, dann kann diese Entscheidung auch Bw-intern getroffen werden.
Überhaupt sollte es in Deutschland eine klare Rangfolge der verschiedenen Vorschriften geben. So sollte eigentlich glasklar sein, dass bspw. Brandschutz vor Denkmalschutz zu gehen hat, aber speziell für Bauherrn ist das Hickhack zwischen den Behörden mitunter absurd.
@ORR
Da haben Sie recht. Gerade wenn man nahe der Liegenschaften Wohnbau betreibt, könnten dort nicht nur Staatsbediensteten Wohnungen entstehen, sondern auch im großen Ausmaß Wohnraum, der den Kommunen zur Verfügung gestellt werden kann. Insgesamt: Viel zu tun. Die heimische Bevölkerung und Wirtschaft einbinden und teilhaben lassen. Hilft uns allen.
@Andre Maier
zur Nike Station in Pforzheim:
Die mal vor rund 10 Jahren angedachte Nutzung von Porsche betraf nicht die Nike Station selbst, sondern die südlich der Nike Station (zw. Nike Station und Wurmberger Straße) gelegene Waldfläche mit Erddeponie. Porsche wäre auch nicht der Investor gewesen, sondern ein Logistiker im Auftrag von Porsche. Die Nutzung hatte sich aber dann schnell zerschlagen.
Als nächstes Stand dann – ebenfalls südlich der Nike Station auf gleicher Fläche wie für „Porsche“ – die allgemeine Nutzbarkeitmachung als Gewerbegebiet „Ochsenwäldle“ im Raum. Die Nutzung hat sich aber ebenfalls zerschlagen, wegen Artenschutz und vor allem den Ankaufkosten für die Waldfläche, welche im Eigentum des Landesforsten BW ist. Der aufgerufene Preis hätte sich niemals über die Kosten für die Bauplätze refinanzieren können.
Die Nike Station war nach meinem Kenntnisstand nicht von diesen Plänen umfasst und ist großteils zurückgebaut. Die rund 15 ha. Fläche, gerade wieder jüngst von außen begutachtet, sind aber immer noch großteils von Bäumen und ähnlichem befreit, da dort Kühe grasen. Die Unterkunftsgebäude für die dienstfreien Soldaten in Kieselbronn sind natürlich mittlerweile alle zivil genutzt.
Denkbare Nutzungen, erneut als Fliegerabwehrstellung wären aber wohl denkbar. Aber wenn man die südlichen Flächen, welche als Gewerbegebiet angedacht war, enbeziehen würde, wäre auch anderes denkbar.. Die Fläche wäre dann rund 100 bis 150 ha. groß. Dafür müsste man aber wohl durch eine entsprechende Privilegierung per Gesetz Abstriche beim Artenschtz ermöglichen.
Die strategische Lage der Fläche ist nach meiner laienhaften Einstellung so schlecht nicht. In weniger als fünf Minuten, bei Einbeziehung der angedachten Fläche für Gewerbe sogar fast unmittelbar, ist man an der Anschlussstelle Pforzheim Süd der BAB 8. Von dort aus sind sowohl Karlsruhe, aber auch Stuttgart in rund 40 Minuten erreichbar. Gerade als Standort einer Heimatschutzkompanie im Falle der LV könnte man da einen guten Bereich abdecken, da es sowohl in Karlsruhe aber vor allem in Stuttgart viele Objekte geben würde, welche schützenswert wären.
Auch als Ausbildungsstandort könnte der Standort attraktiv sein, weil er eben (auto-)verkehrsgünstig liegt.
Realistischer wäre aber wohl Logistik oder Depotflächen im Wald, wobei aufgrund der Topografie ein Gleisanschluss direkt am Gelände wohl eher unwahrscheinlich ist. Insoweit wäre wohl nur einen Straßenanbindung möglich, aber eben eine sehr gute.
Soviel zur Aufklärung bzgl. der aktuellen Situation der Nike Station in Pforzheim und die Fläche darum.
Gruß
Michael
Zu Kummersdorf: Dort gibt es eine Fahrzeugteststrecke (u.a. Verwindungsbahn), die heute noch genutzt wird zum
Testen von Fahrzeugen und zum Fahrtraining. Sie wird von einem Verein betrieben:
https://www.fkvv.de/nutzung-infrastruktur
Mir fehlen in der Debatte die teilweise noch vorhandenen Liegenschaften der Wehrverwaltung: es sind noch ehemalige geräumte Kreiswehrersatzämter unter BImA Betreuung. An die sollte man dringend gehen – Karlsruhe wäre so ein Kandidat