Nordkoreanische Soldaten gegen die Ukraine: Angeblich Top-General an der Front
Ein möglicher Einsatz nordkoreanischer Kampftruppen an der Seite Russlands gegen die Ukraine scheint näher zu rücken. Der südkoreanische Geheimdienst berichtete von einem hochrangigen General Nordkoreas, der an die Frontlinie gereist sei. Nach Einschätzung der USA sollen sich bereits 10.000 Soldaten aus dem Land in Russland auf den Krieg vorbereiten.
Der südkoreanische Geheimdienst NIS briefte am (heutigen) Dienstag Abgeordnete über seine Erkenntnisse, wie die Nachrichtenagentur Yonhap meldete:
An advance team of North Korean troops, including a ranking Army general, is believed to be making its way to the front lines of the war in Russia near Ukraine, South Korea’s spy agency told lawmakers Tuesday. (…)
The lawmakers quoted the NIS as saying that it is verifying the intelligence that Kim Yong Bok, deputy chief of the General Staff of the Korean People’s Army, is in the advance unit moving to the front line. (…)
The NIS told lawmakers that the intelligence may suggest the deployment of the North Korean troops to the Kursk border region near Ukraine — a key battlefield that Russia is struggling to take back after a Ukrainian incursion in August — „is imminent.“
Konkrete Belege über die Geheimdienst-Aussage hinaus gibt es bislang nicht, ebensowenig wie für die Angaben der USA und auch der NATO zu nordkoreanischen Soldaten in Russland. Pentagon-Sprecherin Sabrina Singh hatte sich dazu am (gestrigen) Montag recht weitgehend geäußert:
We believe that the DPRK [Democratic People’s Republic of Korea] has sent around 10,000 soldiers in total to train in eastern Russia that will probably augment Russian forces near Ukraine over the next several weeks.
A portion of those soldiers have already moved closer to Ukraine, and we are increasingly concerned that Russia intends to use these soldiers in combat or to support combat operations against Ukrainian forces in Russia’s Kursk Oblast near the border with Ukraine.
NATO-Generalsekretär Mark Rutte hatte ebenfalls am Montag von einem beginnenden Einsatz gesprochen:
Today, I can confirm that North Korean troops have been sent to Russia, and that North Korean military units have been deployed to the Kursk region.
The deployment of North Korean troops represents: one, a significant escalation in the DPRK’s ongoing involvement in Russia’s illegal war. Two, yet another breach of UN Security Council resolutions. And three, a dangerous expansion of Russia’s war.
(wird ggf. ergänzt)
Bevor wir uns über Wirtschaftswissenschaften und Makro-Theorie wie auch Definitionen streiten, wir werden sehen. Mehr als Hoffnung haben wir der Ukraine nicht zu bieten über das hinaus, was wir bereits liefern. Über den Zustand innerhalb Russlands existieren auch mehr Narrative als valide Zahlen und Erhebungen. Nur ein Aspekt: Wenn es bisher nicht zur Innenlösung kam, wann dann?
Der Preis sowohl einer Vernichtung der Ukraine ist eben wie der Preis einer „Korealösung“ für uns sehr sehr hoch. Es sollte debattiert werden, ob unsere Konfliktbebältigungsstrategie by Joystick and Remote zum notwendigen Ergebnis führt.
Man würde ein Szenar der militärischen Verteidigung der Westukraine durch Partner in Erwägung ziehen (Ja im Falle Angriff auf diese auch A2/AD)
Alter Lanzerspruch: Hoffe auf das Beste (@FreeEurope, @Paradox) doch bereite für das Schlimmste ( Ich)
P.S: Wir bräuchten auch eine Definition „militärische Eskalationshoheit“
@FreeEurope sagt: 06.11.2024 um 14:25 Uhr
„Und die zeigen ja eindeutig, dass es für keinen der Unterstützerstaaten, und vor allen Dingen nicht für Deutschland (wir stehen im Ranking aktuell nur auf dem 14. Platz), ein wirtschaftliches Problem darstellt.“
Come on. Jetzt kommen Sie wieder mit der alten BIP-Geschichte. Schauen Sie mal lieber auf die absoluten Zahlen. DEU kann nichts dafür, daß die anderen Staaten so klein sind.
Auf die Personalprobleme gehen Sie gar nicht erst ein, ganz in Selenskiy-Manier. Wer soll das ganze Gerät bedienen? Die Antwort bleibt die UKR schuldig.
@AoR
Sehen Sie einen Unterschied von „militärische Eskalationshoheit“ im Vergleich zu Eskalationsdominanz?
@AoR:
“ Mehr als Hoffnung haben wir der Ukraine nicht zu bieten über das hinaus, was wir bereits liefern. “
Das ist ja nicht korrekt. In meinem Posting oben hatte ich doch mehrere schnelle und sehr kosteneffiziente Wege aufgezeigt, wie wir (Unterstützerstaaten) mehr liefern können. Speziell Nutzung der wachsenden ukrainischen Rüstungskapazitäten, sowie Nutzung der nach wie vor bestehenden westl. Lagerbestände.
„Über den Zustand innerhalb Russlands existieren auch mehr Narrative als valide Zahlen und Erhebungen.“
Auch das ist nicht zutreffend: Alle Faktoren, die ich in meinem längeren Kommentar genannt hatte, sind durch Daten belegt (und ich hatte bei weitem nicht alle wirtschaftlichen Probleme Russlands aufgeführt). Und werden ja selbst durch offizielle Stellen in Russland veröffentlicht / bestätigt. Dass z.B. Gazprom Milliardenverluste macht, lässt sich bei einem der größten international tätigen Gasunternehmen auch nicht verheimlichen. Genauso wenig wie die 21% Zinsrate der ru. Zentralbank.
„Nur ein Aspekt: Wenn es bisher nicht zur Innenlösung kam, wann dann?“
Kommt drauf an, was sie unter „Innenlösung“ verstehen: Eine Innenlösung könnte bedeuten
– die wirtschaftlichen Probleme werden so groß, dass Ru. seine Angriffswellen deutlich reduzieren muss (Defensive statt Offensive)
– die wirtschaftlichen Probleme werden so groß, dass die ru. Wirtschaft kollabiert
– die wirtschaftlichen Probleme werden so groß, dass Putin den Rückhalt in seinem Machtzirkel verliert
– wirtschaftliche Probleme + Mobilisierung lassen die Stimmung in der Bevölkerung kippen.
Ich spekuliere da nicht. Entscheidend ist, dass die ersten zwei Jahre für Ru. noch relativ einfach waren. Jetzt wird es wirtschaftlich von Monat zu Monat schwieriger werden, weil die Ressourcen zunehmend aufgebraucht werden, und zentrale Ressourcen wie der Wohlstandfonds kurz vor der Erschöpfung stehen.
Das ist eine Chance für die Unterstützer der Ukraine, die genutzt werden kann und muss.
Russland hat sich entschieden, einen Abnutzungskrieg führen zu wollen. Können sie haben, wir können den problemlos ökonomisch führen. Das BIP Russlands beträgt nur einen kleinen Bruchteil des BIP der Unterstützerstaaten. Und es beruhte weitgehend auf dem Export von Rohstoffen, und die profitabelsten Märkte für Russland sind inzwischen weggefallen (deswegen die Milliardenverluste bei Gazprom).
Nur zur Erinnerung: Den 1. WK hat das Kaiserreich verloren, weil seine Ressourcen erschöpft waren. Und seine Truppen standen in Frankreich und Belgien.
@KPK: Je definitiv, die Eskalationsdominanz ist meines Verständnis ein streng abgegrenzter Begriff aus der Konflikttheorie, welcher sich an einem Sprossenmodell einer Konfliktleiter orientiert. Salop betrachtet von Hybriden Maßnahmen bis Nuklearem Erstschlag. Zudem ist die Betrachtung eher statisch, also welche esklatorischen Maßnahmen stehen einer Partei im Moment der Betrachtung zur verfügung.
Militärische Eskalationshoheit sehe ich breiter unter einbeziehen politisch-ökonomischer Faktoren auf der einen Achse. Auf der anderen Achse wird eine großzügigere zeitliche Entwicklung einbezogen. ich weiß auch nicht ob ich den Begriff richtig aus der englischsprachigen Debatte geholt habe, ist aber eher geeignet zu erklären, wie sich Gesellschaften in Konflikten verändern (verändert werden). Gerade meine Beobachtung, dass bewusstes strukturieren faschistischer Organisation/Unterdrückung sich (leider) militärisch auszahlen kann.
@Pio-Fritz:
„Come on. Jetzt kommen Sie wieder mit der alten BIP-Geschichte. Schauen Sie mal lieber auf die absoluten Zahlen. “
Aus ökonomischer Sicht ist die Unterstützungsleistung im Verhälnis zum BIP die einzig relevante Größe. Denn sie zeigt auch die Belastung eines einzelnen Bürgers.
5 Mrd. € Unterstützung beispielsweise sind für ein kleines Land wie Lettland sehr viel, und würden sich im Geldbeutel eines Letten auch spürbar bemerkbar machen. Aber für ein Land wie D., Fr., UK, It. ist es eine sehr niedrige Summe, die der einzelne Bürger nicht spürt.
„DEU kann nichts dafür, daß die anderen Staaten so klein sind.“
Dass ist doch überhaupt nicht der Punkt. Es sind über 50 Unterstützerstaaten ganz unterschiedlicher Größe. Und mit dem estnischen Vorschlag von Hilfsleistungen in Höhe von 0,25% des BIP würde eine Summe zusammenkommen, die sowohl ausreichend ist, als auch für jedes Land problemlos tragbar wäre.
Insbesondere wenn man die teuren Goldrand-Lösungen beim Waffenkauf etwas zurückfährt, und stattdessen die Kapazität der ukr. Rüstungsindustrie ausnutzt (siehe oben).
„Auf die Personalprobleme gehen Sie gar nicht erst ein, ganz in Selenskiy-Manier. Wer soll das ganze Gerät bedienen? Die Antwort bleibt die UKR schuldig.“
Nein, bleibt sie nicht. Seit dem Frühjahr werden 14 neue Brigaden neu aufgebaut, das Personal ist dafür da und eingezogen. Jetzt werden weitere 160.000 Mann eingezogen. Das Kernproblem ist, dass man dafür nicht genug Waffen hat, speziell IFVs und APCs, um die 14 Brigaden als voll mechanisierte Brigaden aufzustellen.
Wenn man wie vorgeschlagen die Rüstungskapazität der Ukraine voll ausnutzt, ließen sich dagegen alle Brigaden komplett ausrüsten. Es ist eine Frage des Willens und der Entscheidungsfähigkeit der Unterstützerstaaten. Hier wäre jetzt dt. Führung nötig, die erfolgt aber leider nicht.
Wir könnten also für lächerliche 100 Millionen Euro der Ukraine 40 Geschütze kaufen? Witzig. Nicht. Wo gerade 150 Millionen Euro für die Grundsicherung im Alter fehlen. „Merkur: Ampel hat nicht genug Geld für Grundsicherung: Reicht „möglicherweise bis Ende Oktober““ 14 Milliarden für den Sieg der Ukraine? Die Koalition sieht sich gerade einer Haushaltslücke von 13,5 Milliarden Euro für 2025 gegenüber und ist deshalb heillos zerstritten. „ZDFheute: 12,7 Milliarden Euro weniger – was heißt das?“ Ähnliche Nachrichten kann man noch und noch in den deutschen Medien finden. Deutschland befindet sich das 2. Jahr in Rezession. Und hier wird frisch von 150 Millionen oder 14 Milliarden für die Ukraine fabuliert, während das Geld im eigenen Land hinten und vorne nicht reicht. Das ist echt ein wirklich bemerkenswerter Realitätsverlust.
BTW, las man nicht vor kuzem erst, daß allein das Auffüllen der Bestände der Bundeswehr mit Ausrüstung und Munition auf den Stand VOR dem Ukrainekrieg je nach Beschaffungsposten mehrere Jahre, teilweise Jahrzehnte und für irgend ein Gerät sogar ein ganzes Jahrhundert(!!!) brauchen würde? Also auf einen Stand OHNE Vollausstattung und mit einer Munitionsbevorratung von gerade mal 2-5 Tagen, je nach Quelle?
In den amerikanischen Sipo-Blogs spricht man inzwischen davon, daß „The NATO has to fix it’s German problem“, und was man andernorts über die deutsche Marine und ihre Fregatten sagt, will ich nicht wiederholen, weil es korrekt, aber zu deprimierend ist. Also höchste Zeit, noch mehr Geld und Mittel in die Ukraine zu geben…
@freeeurope:
Russland hat einen strukturellen Exportüberschuss durch die Rohstoffe. Den kann man mit Sanktionen und chienesisch-indischen Schänppchen reduzieren, aber nicht aufheben. Ab dann ist man im Rubelraum. Es würde mich null überraschen, wenn der Kreml ein Mefo-Wechsel-System wie die Nationalsozialisten eingerichtet hätte. Letztendlich hängt es davon ab, wie eingenordet und willig die russische Bevölkerung ist bzw. wie stark der Repressionsapparat.
@Mitleser:
„Deutschland befindet sich das 2. Jahr in Rezession. Und hier wird frisch von 150 Millionen oder 14 Milliarden für die Ukraine fabuliert, während das Geld im eigenen Land hinten und vorne nicht reicht. Das ist echt ein wirklich bemerkenswerter Realitätsverlust.“
Nein, ist es nicht. Bitte lernen Sie lesen: Die 14 Mrd. hatte ich auf alle über 50 Unterstützerstaaten bezogen, die gemeinsam in dieser Höhe die Kapazität der ukr. Rüstungsindustrie nutzen können. Pro einzelnem Land macht das einen sehr geringen Betrag aus.
Sicherheit ist nicht alles, aber ohne Sicherheit ist alles andere nichts. Die ganzen sozialen Wohltaten und korrupte Wählerbestechung durch populistische Politiker können wir eh in der Pfeife rauchen, wenn Ru. seinen imperialistischen Angriffskrieg und seinen hybriden Krieg gewinnt. Die Unterstützung für die Ukraine sind Peanuts dagegen!
https://www.ifw-kiel.de/de/publikationen/aktuelles/militaerhilfe-fuer-die-ukraine-stopp-kostet-deutschland-viel-mehr-als-fortfuehrung/
@someone
„Russland hat einen strukturellen Exportüberschuss durch die Rohstoffe. Den kann man mit Sanktionen und chienesisch-indischen Schänppchen reduzieren, aber nicht aufheben. Ab dann ist man im Rubelraum. Es würde mich null überraschen, wenn der Kreml ein Mefo-Wechsel-System wie die Nationalsozialisten eingerichtet hätte. “
Das wird Russland nicht entscheidend nützen. Die haben wegen der extremen Kriegskosten schon ein großes Haushaltsloch, dass derzeit noch vom Wohlstandsfonds ausgeglichen wird. Der ist aber spätestens Ende nächsten Jahres leer. Die Exporteinnahmen sind inzwischen viel zu gering, um den Krieg zu finanzieren. Gegen die massive Inflation helfen die Exporteinnahmen ebenfalls nicht. Gegen den Arbeitskräftemangel und die platzende Immobilienblase auch nicht.
@FreeEurope sagt: 06.11.2024 um 19:03 Uhr
„Seit dem Frühjahr werden 14 neue Brigaden neu aufgebaut, das Personal ist dafür da und eingezogen. Jetzt werden weitere 160.000 Mann eingezogen.“
Im Originalwortlaut des UKR-Verteidigungsministeriums gibt es vor den 160.000 Mann noch das Wörtchen „geplant“. D.h., sie sind noch nicht da. Und wenn sie da sind, müssen sie ausgebildet werden. Wo und von wem? Polen ist da ins Spiel gebracht worden.
da ist noch nichts sicher, diese Mobilisierung scheint sich auch schwierig zu gestalten.
Update:
Nach dem öffentlichen sehr heftigen blame-game über die massiven wirtschaftlichen Probleme Russlands zwischen der Zentralbankchefin und dem Rostec-Chef hat dann gestern sogar Putin höchstpersönlich öffentlich diese Probleme eingeräumt und sogar auch zugegeben, dass die westlichen Sanktionen gegen Russland wirksam sind.
Nachdem er seit Beginn der Vollinvasion ja stets seinen Propaganda-BS erzählt hat, dass die Sanktionen nicht nur wirkungslos seien, sondern Ru. sogar stärken würden.
Aber mittlerweile sind die wirtschaftlichen Probleme halt so offensichtlich, dass selbst der dümmste Russe die Propaganda-Märchen nicht mehr glaubt (na ja, bleiben ja noch genug dumme Deutsche übrig…..).
Dass Putin sich öffentlich äußert, dürfte auch der nächste Schritt im blame-game sein: Er bereitet das finale blame-game vor: Sich selbst reinzuwaschen und die Verantwortung auf Untergebene abzuwälzen. So wie er es immer macht. Da werden sicher demnächst Köpfe rollen: Wirtschaftsminister, Finanzminister, oder Zentralbankchefin……wer weiß…..Rücktritt, Verhaftung wegen angeblicher Korruption……oder es steht wieder einmal ein Fenster offen…….
@Pio-Fritz:
„Und wenn sie da sind, müssen sie ausgebildet werden. Wo und von wem? “
Der überwiegende Teil wird wie bisher in der Ukraine ausgebildet. Die jüngste Angabe (von vor ein paar Wochen), die ich dazu gelesen hatte, war, dass pro Monat 30.000 Mann ausgebildet werden können. Nach einer allgemeinen Grundausbildung erfolgt eine weitere Ausbildung einsatzspezifisch dann in den Einheiten.
Außerdem soll das Ausbildungsprogramm der Unterstützerstaaten fortgesetzt werden (Ausbildung in UK, Polen etc.)
nach meiner Kenntnis erfolgt die Ausbildung für ukr. Heereskräfte auch in Pol, GB, CAN, D, US (in D) und Frankreich:
z.B. https://www.swissinfo.ch/ger/ausbildung-ukrainischer-brigade-in-frankreich-angelaufen/87704405
Luftwaffe: Dänemark, Fr, (NOR?)
@FreeEurope
– Hätten Sie zu Putins Aussagen bezüglich der Zentralbank usw. mal eine Quelle?
– „eine weitere Ausbildung einsatzspezifisch dann in den Einheiten“ ist wohl ein Euphemismus für: Ab an die Front und verheizt.
– 14 Milliarden: Die will anscheinend kein europäischer Partner und auch die USA nicht ausgeben. Entweder fehlt der Glaube, daß weitere 14 Milliarden das Kriegsglück wenden könnten, oder es breitet sich die Erkenntnis aus, daß man schon zu viel gutes Geld dem schlechten hinterhergeworfen hat. Von den Haushaltskrisen in D, F, UK und anderen westeuropäischen Staaten mal ganz abgesehen. Und Polen steckt seine 4% GDP (Bravo Zulu hier für Polen!) in den Ausbau seiner Streitkräfte.
– 1.000 Abrams-Panzer: Der Gedanke ist richtig, bzw. war es. Im ersten Kriegsjahr, als die Russen noch desorientiert waren, hätten es 1.200 Abrams, einsatzbereit von der US Army aus deren aktiven Beständen übernommen, der Ukraine ermöglicht, die russischem Truppen aus ihrem Territorium hinauszuwerfen; Donbass außen vor gelassen. Der Gedanke ist weiland von diversen Thinktanks und Sipo-Blogs ventiliert worden. Die US Armee hätte ihren aktiven Bestand dann schrittweise durch die Aufarbeitung der in Yuma auf Halde liegenden Abrams wieder ausgeglichen. Dazu hat sich die US-Regierung aber nicht entschlossen.
Jetzt ist der Zug abgefahren. Die Zeit der Bewegungskreigsführung ist vorbei, die ukrainische Sommeroffensoive ist eindrucksvoll in der russischen Verteidigung steckengeblieben, die ukrainische Flugabwehr ist nicht oder nicht mehr in der Lage, mobilen Verbänden Deckung gegen Drohnen und Gleitbomben zu geben, siehe Kursk, wo der ukrainische Vorstoß zum reihenweisen Verlust von wertvollen Bradleys und Kampfpanzern geführt hat. Das Fenster gab es, aber es ist vorbei. Mal ganz abgesehen von den Personalproblemen der Ukraine. da geht der heldenklau um, die Bilder hat wohl jeder gesehen, wer das Land nicht verlassen kann, besorgt sich für Geld medizinische Atteste, auch das haben unsere Medien thematisiert, die Rada hat schon vor Monaten die Gesundheitsstandards für die Einberufung drastisch gesenkt (kann man auf deren Homepage nachlesen, das Gesetz), was irgendwie an den Vietnamkrieg erinnert, als die USA den Mindest-IQ gesenkt hat, um mehr Rekruten einziehen zu können, plus den 650.000 wehrfähigen Ukrainern in der EU und einer unbekannten Zahl in Nicht-EU-Staaten, die mit den Füßen abgestimmt haben. Jetzt nochmal 160.000 neue Soldaten? Viel Glück der Ukraine, aber das glaube ich erst, wenn ich es sehe.
– Daß Rußland zusammenbricht, keine Soldaten, keine Munition, keine Raketen, keine Panzer mehr hat hört man seit Jahren. Das hat sich inzwischen abgenutzt und ist so unglaubwürdig wie in dem Märchen mit „Der Wolf kommt!“. Daß die ukrainischen Festungsstädte gefallen sind und die Russen auch nach Abzug der ukrainischen Geländegewinne in den letzten Monaten jeweils mehrere hundert Quadratkilometer in stark verteidigtem (und urban geprägten!) Gebiet eingenommen haben spricht eine andere Sprache. In der Wette, ob Rußland oder die Ukraine als erster wie anno 1918 Deutschland zuzammenbricht würde ich derzeit nicht auf Rußland tippen. Seriöse Quellenangaben zur russischen Wirtschaftslage (Selenski und den britischen Geheimdienst lassen wir da mal außen vor) sind natürlich willkommen! Immer her damit.
@Mitleser
„Hätten Sie zu Putins Aussagen bezüglich der Zentralbank usw. mal eine Quelle?“
Ich hatte die Info von einem russischen Freund zugesandt bekommen. Es wurde ein Teil einer Video-Konferenz Putins mit seinen Experten im ru. Fernsehen veröffentlicht.
Bei einer Internetrecherche mit den zutreffenden Begriffen werden Sie aber auch fündig, z.B. hier: https://www.youtube.com/watch?v=8dTI8PyCIOQ
Wer russisch kann, ist natürlich generell im Vorteil. Derjenige wusste allerspätestens seit 2007 durch Lektüre ru. Zeitungen, Putins Erklärungen zur Weltpolitik, russischem Fernsehen in welche Richtung sich Russlands Politik entwickelt. Und dass Russlands erklärtes Ziel ein neues russisches Imperium (Putin hat als Minimalziel ein Imperium in den früheren Grenzen von 1890 genannt, also einschl. Finnland, dem gesamten Baltikum, Ostpolen, Moldau, Ukraine, Georgien, Aserbeidschan, Armenien, Kasachstan, Turkmenistan, Kirgistan, Tadschikistan, Mongolei), die Destabilisierung und langfristige Zerstörung der westl. liberalen Demokratien, die Zerstörung der EU und NATO ist.
Wer kein russisch kann, dem sei u.a. Meduza, Russian Media Monitor, War translated, Daniil Orain, Inside Russia, Vlad Vexler empfohlen.
Russische Wirtschaft: Die Wachstumszahlen einzelner Länder, die z.B. der IWF veröffentlicht, basieren auf über 100 einzelnen Datensätzen / Parametern, die die nationalen Statistikbehörden der einzelnen Länder an den IWF übermitteln. Russland hat jedoch kurz nach Beginn der Vollinvasion die Übermittlung von 2/3 dieser Datensätze eingestellt! Tja, warum wohl. Und jeder, der Russland gut kennt, weiß, dass die wenigen verbliebenen Daten mit Sicherheit geschönt sind.
Dass der IWF trotzdem auf Basis geschönter und fehlender Daten Wachstumszahlen zu Russland veröffentlicht hat, ist skandalös. Und dass diese realitätsfremden Daten dann bei uns in der Presse einfach so veröffentlicht werden, ohne mal kritisch nachzuhaken, ist ein gigantisches Versagen der betreffenden Journalisten. Zu faul für 10 Min. Recherche!! Länger hätte es nicht gebraucht, um an die Fakten zu kommen (wen es interessiert, dem empfehle ich zu dem Thema die Arbeiten von Jeffrey Sonnenfeld, Wirtschaftsprofessor Yale University).
Wirtschaftliche Analysen sind mein täglich Brot. Ich war in Russland, habe russische Freunde, beschäftige mich mit diesem Land und seiner Geschichte seit Jahrzehnten. Die Aussage, dass Russland eine unbesiegbare Superpower mit unendlichen Ressourcen ist, ist schlicht und ergreifend falsch. Es ist Teil der russischen Propaganda. Denn wenn man den Gegner für unbesiegbar hält, wird man nicht kämpfen wollen.
Aber Russland ist ein Riese auf tönernen Füßen. Sehr fragil, sehr verwundbar, und besiegbar, wenn man entschlossen handelt. Russlands größte Stärke ist unsere Schwäche, Ängstlichkeit und Unentschlossenheit. Und unsere Überschätzung der ru. Kapazitäten.
„Daß Rußland zusammenbricht, keine Soldaten, keine Munition, keine Raketen, keine Panzer mehr hat hört man seit Jahren.“
Falsch. Kein seriöser Analyst hat das je so geschrieben. Sondern es wurde und wird analysiert, was Ru. im einsatzfähigen Zustand zu Beginn der Vollinvasion hatte, was als Lagerbestand vorhanden war / ist, was Ru. real nachproduzieren kann, und was sie täglich an der Front an Material verlieren. Und die seriösen Analysten haben die Analysen auch laufend dem realen Kriegsgeschehen angepasst, wenn z.B. in Offensivphasen die Verlustraten bestimmter Waffensysteme angestiegen sind.
Bisher wiesen diese Analysen eine gute Präzision auf. Die Lagerbestände einiger Waffensystem neigen sich jetzt langsam dem Ende zu (weitreichende Rohrartillierie, MT-LB APCs, MLRS). Bei anderen Systemen dürfte es Ende 2025 knapp werden, und Ende 2026 / Mitte 2027 werden die Lagerbestände praktisch aller größeren Systeme aufgebraucht sein.
Die aktuellen Verlustraten praktisch aller Waffensysteme liegen deutlich oberhalb der Produktionskapazität für komplett neues Material. Wer sich für Details interessiert, dem empfehle ich z.B. die OSINT-Analysen von Perun, Covert Cabal, Andrew Perpetua, Oryxspioenkop.
Auf die anderen Falschbehauptungen werde ich jetzt nicht noch einmal eingehen. Die Fakten hatte ich in meinen vorherigen Kommentaren genannt.
[Es läuft auf einen persönlichen Schlagabtausch zwischen einzelnen Kommentatoren hinaus – bitte nicht. T.W.]
Quellen wären schon wichtig – ein „Vgl. Zeitung/Datum/Artikel kürzt ja auch den Beitrag – und noch wichtiger eine nüchterne Betrachtung dieser und der Inhalte, welche transportiert werden (sollen). Da ist schon viel Narrativ unterwegs (PsyOps, Spindoktoren). Auch der Kreml ist für jede Darstellung dankbar um Konfusion zu maximieren.
Maskirovka gehoert in beiden Konfliktseiten zum traditionellen Repertoire. RUS und UKR Fuehrer haben schliesslich die gleichen Kriegsschulen besucht.
Es gibt wenige unabhaengige Darstellungen ueber verbleibende/s Potential und Menschen.,
Wenige westliche Org haben Beobachter vor Ort.
Kann jemand eine Propaganda-Resistente Quelle benennen?
[Vorweg mal der Hinweis: Dieses mehr oder weniger deutlich ausgesprochene „ihr seid doof“ gegenüber anderen Kommentatoren führen wir jetzt hier nicht als Stil ein. Ist es denn wirklich so schwer, das zu kapieren? T.W.]
@AoR
@MikeMolto
Ich hatte doch jeweils mehrere Quellen für die angesprochenen Themenbereiche genannt. Ist es denn wirklich so schwer, einen Namen in die Suchzeile einer Suchmaschine einzugeben?
O.k., also hier noch einmal für die faulen und bequemen ;-) :
1. Angesehene OSINT-Quellen mit sehr gutem track-record zum Thema vorhandene Lagerbestände, und tägliche / wöchentliche Materialverluste an der Front:
a) Perun:
https://www.youtube.com/@PerunAU/videos
b) Covert Cabal:
https://www.youtube.com/@CovertCabal/videos
c) Andrew Perpetua (@AndrewPerpetua auf X):
https://docs.google.com/spreadsheets/d/1e_tI3ovN5jK-RrDPCpCy2lEtnX7XJaAHGF2zPMps11w/edit?gid=0#gid=0
https://map.ukrdailyupdate.com/
d) Oryx:
https://www.oryxspioenkop.com/2022/02/attack-on-europe-documenting-equipment.html
https://www.oryxspioenkop.com/2022/02/attack-on-europe-documenting-ukrainian.html
https://www.oryxspioenkop.com/2022/04/answering-call-heavy-weaponry-supplied.html
2) Think Tanks und einzelne Analysten mit sehr gutem track-record:
a) Institute for the Study of War:
https://www.understandingwar.org/
b) RUSI:
https://www.rusi.org/
c) Anders Puck Nilsen:
https://www.youtube.com/@anderspuck/videos
d) William Spaniel:
https://www.youtube.com/@Gametheory101/videos
3) Geopolitik (hauptsächlich ausführliche Interviews mit Experten):
a) Silicon Curtain:
https://www.youtube.com/@SiliconCurtain/videos
b) Times Radio:
https://www.youtube.com/@ListenToTimesRadio/videos
4) Staatsunabhängige, kritische Berichterstattung durch Russen:
a) Medzua:
https://meduza.io/en
b) Inside Russia:
https://www.youtube.com/@INSIDERUSSIA/videos
c) The Russian Dude:
https://www.youtube.com/@TheRussianDude/videos
d) Interviews russischer Bürger auf der Straße:
https://www.youtube.com/@1420channel/videos
e) Vlad Vexler: https://www.youtube.com/@VladVexlerChat/videos
5) Tägliche Berichterstattung über den Krieg:
a) Come Back Alive Foundation:
https://mil.in.ua/en
b) https://kyivindependent.com/
c) https://euromaidanpress.com/
d) https://en.defence-ua.com/
e) Militär und Geschichte: https://www.youtube.com/@milgeschichte/videos
f) Denys Davydov: https://www.youtube.com/@DenysDavydov/videos
g) https://www.youtube.com/@UkraineMatters/videos
h) https://www.youtube.com/@CombatVeteranReacts/videos
i) https://www.youtube.com/@JakeBroe/videos
j) https://deepstatemap.live/eng
k) https://www.pravda.com.ua/eng/
l) https://www.youtube.com/@RFU/videos
6. Russisches Staatsfernsehen mit englischer Übersetzung:
https://www.youtube.com/@russianmediamonitor/videos
[Der Trend, sich hier mit ganzen Aufsätzen zu Wort zu melden und das als Kommentar zu bezeichnen, nimmt zu. Finde ich nicht besonders lustig und werde ab jetzt da rigoros eingreifen. T.W.]
Vorab @T.W, haben Sie Dank für die Verteidigungslinie. Ich werde in folgendem Beitrag zu AP/SiPo/EU/Ukraine von @FreeEurope einen kleinen Preis verlangen. Mich als gemütlich und bequem zu bezeichnen ist eine harmlose Anschuldigung eingedenk dessen, was man auch hier schon mit u.A. kurdischer und palästinensischer Herkunft als Deutscher erleben musste. Geschenkt…
@FreeEurope: Ich möchte mein heutiges Dasein als Strohwitwer nutzen, gründlich zu Antworten und die letzten beiden Folgen Sicherheitshalber nachzuholen. Sie sehen, ich bin weder faul noch bequem, sondern einfach viel beschäftigt. Ein Einstellen Ihrer Quellen war wichtig, um den Nachweis zu erbringen, dass Sie auf sehr fundierten aber auch pro-Ukrainischen/pro-Demokratischen/liberalen Füßen stehen und sich so deutlich von Pro-Ukrainischen Trollen positiv abheben. Die Gefahr, die hierbei dennoch besteht, ist das ein gewisser „Frame“ der Wahrnehmung aufkommen kann, der durch einen Herdeneffekt in Netzwerken und sozialen Echokammern begünstigt wird. Zudem meine ich Ihren Beiträgen entnehmen zu können, dass ein kleiner Teil von Ihnen auch im Ausland ist und Sie mit Nachdruck die Menschen hier vor großer drohender Gefahr warnen möchten. Wir gehen in trauter Einigkeit.
Zu Beginn möchte ich in Anlehnung an @Mike Molto versuchen den „Frame“ etwas zu öffnen. Erst jüngst saßen die Spitzen der Deutschen Nachrichtendienste zusammen und haben vor dem Erstarken der russischen militärischen Fähigkeiten gewarnt und der Gefahr die direkt für das Bündnisgebiet ausgeht. Die drei Spooks, die jeweils für zahlreiche professionelle Analysten und Militärs sprechen haben Zugriff auf das, was ich gerne als professionelle Quellenarbeit und Analyse bezeichne. Die Mitarbeiter der genannten Behördenleiter sind sich der Schwächen von Analyse und Fallstricken der Wahrnehmung bewusst und arbeiten täglich daran, den Nebel des Krieges zu lüften. Hinzu kommt, dass es nicht nur die deutschen Nachrichtendienste sind, die warnen, sondern die Nachrichten- aber auch Geheimdienstchefs der allermeisten europäischen Staaten und darüber hinaus. (Jetzt folgt die Strafe, die dürfen sie selbst Gockeln, führende Journalisten und Medien der jeweiligen Länder haben berichtet. http://www.RealClearWorld.com ist auch noch interessant)
In einem zweiten Schritt möchte ich über eine Annahme sprechen die ich im Lichte des Fadens und der Entwicklung auf der Lage-/Landkarte nochmal verdeutlichen muss. Die Spooks haben die undankbare Aufgabe in die Zukunft/Glaskugel blicken zu müssen und Prognosen abzugeben. Wir sind beide Wirtschafts-/und Sozialwissenschaftler und wissen, hier bedient man sich Annahmen zu Entwicklungen in der Zukunft. Die Behörden sind auch per Vorschrift zum wissenschaftlichen Arbeiten angehalten.
Die Behauptung, Russland könnte bis 2030 eine reale militärische Gefahr für die NATO darstellen bedeutet für mich, dass massive militärische Ressourcen auf NATO-Gebiet gelenkt werden würden. Die Bedeutet (Annahme), dass Russland über diese Ressourcen verfügt. Dies Bedeutet auch (Annahme), dass nicht ein bedeutender Teil russischen Militär in der Ukraine steht. Dies Bedeutet auch (Annahme), dass die Ukraine militärisch besetzt/vernichtet/demilitarisiert/verloren ist. Warum? Verliert das Regime im Kreml in der Ukraine, hat er weder die Ressourcen noch eine Existenz.
Vulgo, ich erkenne einen diametralen Wiederspruch zwischen den Analysen der Profis und den Analysen der Hobbyanalysten. Und hier widerspreche ich Inhaltlich maßgeblich Ihnen und auch @Paradox77. Hintergrund meines Widerspruchs ist auch die Tatsache, dass Russland seine Rekrutierungsmethoden nicht geändert hat. In keiner Weise widerspreche ich in Fragen der Wirksamkeit der Sanktionen. Wo ich aber auch widerspreche ist die in meinen Augen grob fahrlässige Annahme, ein Ändern der Rekrutierungspolitik in Russland würde sicher zur Innenlösung führen. Klar wäre das ein Risiko für den Kreml. Was aber auch gilt ist, dass wenn er es ggf. nicht tut, sicher in seiner Macht final endet. Daher wird der Kreml ggf. mobilisieren und den „Totalen Krieg“ befehlen.
Weiter oben im Faden fiel die Aussage: „Die Karte lügt nicht“. Der Versuch der Ukraine über das Manöver in Kursk Druck von den anderen Fronten zu nehmen ist gescheitert. Ihre ukrainischen Quellen werden lebhaft von der Reaktion der ukrainischen Soldaten auf das Manöver berichtet haben. Der Ukraine fehlt es an Soldaten, Rekrutierungsbasis, Material und Munition.
Wollen wir dieses Risiko fahren und uns nicht die Frage stellen, ob ein Überschreiten der Schwelle hin zu robuster Unterstützung der Ukraine durch uns alle der realistischere Weg wäre? Ich halte es für gefährlich, es zum Mantra der Politik zu machen, unter keinen Umständen in den Verteidigungskampf der Ukraine einzugreifen. Eine vollständige Verteidigung der Westukraine durch uns Demokratien des Westens würde ukrainische Produktion schützen und etliches Personal frei machen. Zudem würde man die Korealösung zumindest als Worstcase-Scenario zementieren und hätte eine nachhaltige militärische Präsenz bereits in Osteuropa, sollte Russland tatsächlich wie prognostiziert aufrüsten.
Sich einen schmalen Fuß machen hat im Nahen und Mittleren Osten unendliches Leid und Verlust einer strategischen Region begünstigt. Wirklich jedes Übel wurde vor Entstehung beschrieben und davor gewarnt. Von Islamisten über Siedler über Iran über die Bedeutung der kurdischen Alliierten die Fallen gelassen wurden usw… Wenn wir jetzt noch gegenüber den Rassia-Mir Faschisten einen schmalen Fuß machen ist es irgendwann politisch-ökonomisch-militärisch für uns vorbei!
So jetzt Sicherheitshalber!
„Wer soll das ganze Gerät bedienen? Die Antwort bleibt die UKR schuldig.“
-Selbst unter der fraglichen Prämisse, dass die Ukraine keine Soldaten mehr mobilisieren kann ist die Annahme, dass die ukrainischen Streitkräfte so perfekt ausgerüstet seien, dass sie kein Gerät mehr benötigen eine wohl eher steile These.
„Daß Rußland zusammenbricht, keine Soldaten, keine Munition, keine Raketen, keine Panzer mehr hat hört man seit Jahren. Das hat sich inzwischen abgenutzt und ist so unglaubwürdig wie in dem Märchen mit „Der Wolf kommt!“. Daß die ukrainischen Festungsstädte gefallen sind und die Russen auch nach Abzug der ukrainischen Geländegewinne in den letzten Monaten jeweils mehrere hundert Quadratkilometer in stark verteidigtem (und urban geprägten!) Gebiet eingenommen haben spricht eine andere Sprache. “
a) Dass nach dem [unter exorbitanten russischen Personal- und Materialverlusten erzielten] Fall ukrainischen „Festungsstädte“ die ukrainische Front zusammenbricht und nun der ganz große russische Durchbruch erfolgt höre ich auch schon seit Jahren…
b) Dass Russland zusammenbricht ist eher fraglich, da man dort als alleiniger Aggressor ja die Möglichkeit hat das Op-Tempo den eigenen Möglichkeit anzupassen. Dass aber z.B. gepanzerte Fahrzeuge und Artilleriemunition auch für Russland endlich sind hat sich aber deutlich gezeigt.
@AoR @Free Europe
Wenn die Herren ihre Brieffreundschaft vertiefen wollen, bin ich gerne beim Austausch der Mailadressen behilflich; hier geht das jetzt nicht so weiter.
@ AoR: Ich glaube, dass das Grundproblem vieler „professioneller Regierungsanalysen“ das ist, dass zumeist eine gewisse soziale Erwünschtheit des Bedarfsträgers vorliegt – verbunden mit Zeit- und Entscheidungsdruck. Und das führt auch in dem Bereich (v.a. im ND-Bereich … ob Spooks oder Owls ist irrelevant) zu einer gewissen Grundfarbe von Analysen und Hintergrundpapieren, teilweise mit fragwürdiger Quellengenese und völlig statistikbefreit.
Ich bin seit über 25 Jahren in der wissenschaftlichen Arbeit und Analyse in verschiedenen Kontexten (Academia, Durchführung, NGOs, IOs) tätig und bei allem Respekt ggü den Kolleg*innen, aber wissenschaftliches Arbeiten ist in der klassischen Politikberatung in D mittlerweile ebenso superficial wie auf EU-Ebene. Auch Fragen der Datenqualität, Robustheit und Validität sind meist eher störend für die meisten Beteiligten. Erschreckend finde ich in dem Kontext des politischen Berlins (aber auch anderer Akteure im SiPo-Kontext) eine gewisse Wissenschaftsfeindlichkeit verbunden mit krachendem Anti-Intellektualismus.
Der Verteidigungspakt zwischen Russland und Nordkorea wurde in Ru. ratifiziert und ist somit in Kraft:
https://www.reuters.com/world/europe/putin-signs-mutual-defence-treaty-with-north-korea-2024-11-09/
Zur Erinnerung:
1. Nordkorea und Südkorea befinden sich offziell nach wie vor im Kriegszustand. Es gab nur eine Waffenstillstandsvereinbarung, aber keinen Friedensvertrag.
2. Südkorea ist einer der bedeutendsten Waffen- und Munitionshersteller weltweit (qualitativ wie quantitativ).
Südkorea wird sicherlich Konsequenzen aus dieser neuen Sicherheitslage ziehen.
@Paradox77: „Klar, aber das will man da oben nicht hören!“ Live erlebt, als wäre es gestern gewesen, ging sogar ums Thema.
Soweit Zustimmung, aber dass international alle gleichzeitig die Rüstungs- und Personalentwicklung russischer Streitkräfte schwindeln. Auf offenen, offiziellen und indirekten Kanälen?
Und in den Zusammenhängen wo der „Elfenbeinturm“ gemocked wurde meist in Zusammenhängen, in denen es nachvollziehbar war. Gerade weil Playern in wissenschaftlichen Modellen schwer das Ausmaß an Brutalität und Getriebenheit unterstellt/modelliert wird.
Dass es denen oft an innerer Distanz aber nicht an Karrierebewusstsein, mitunter kruden Weltanschauungen fehlt, Binse!
Das Delta Professional vs. Open Source/Debate mag (weit) kleiner sein als ich es empfinde, aber man sollte es betrachten und begründen,
Früher war das größte Problem in dem Bereich die Datenverfügbarkeit, weniger die Modellierung. Heute ist es anders rum. Daten sind zur Genüge vorhanden, wenn nicht als Rohdaten 1. oder 2. Ordnung sind sie qua Triangulation oder Ausschlussverfahren solide schätzbar. Schließende Statistik ist ja weit genug verbreitet und Data Scientists hält sich mittlerweile jede Org in dem Bereich und selbst der Bedarfsträger. Leider. Denn es schafft vielfach nur Scheinkorrelationen zwischen den Variablen und Datensätze werde meist fortgeschrieben. Das führt dann zu Situationen wie den Einschätzungen der militärischen Wirkungskraft Russlands in Transnistrien und die Logistikketten im rückwärtigen Bereich sowie bei anderen Waffengattungen. Ehe das zu OPSEC-Limbo führt … die Zeitreihen für manche „professionelle“ Analyse im Kontext russischer Pers- wie Matentwicklung sind arg dünn. Halt bootstrapping ;-)