CNN-Bericht: Hinweis auf geplanten russischen Anschlag auf Rheinmetall-Chef
US-Nachrichtendienste haben nach einem Bericht des TV-Senders CNN einen geplanten russischen Mordanschlag auf Rheinmetall-Chef Armin Papperger aufgedeckt und zusammen mit deutschen Sicherheitsbehörden vereitelt. Pappergers Unternehmen ist nicht nur die größte deutsche Rüstungsfirma, sondern liefert vor allem einen Großteil der deutschen militärischen Unterstützung für die Ukraine.
CNN berichtete über den vereitelten (Korrektur, nicht verteilten) Anschlag am (heutigen) Donnerstag:
US intelligence discovered earlier this year that the Russian government planned to assassinate the chief executive of a powerful German arms manufacturer that has been producing artillery shells and military vehicles for Ukraine, according to five US and western officials familiar with the episode.
Nach dem Bericht (komplett nachzulesen hier) hatten die US-Dienste Hinweise auf mehrere solcher Anschläge. Die Planungen für ein Attentat auf Papperger seien aber am weitesten fortgeschritten gewesen.
Eine offizielle Bestätigung für die Meldung gibt es, erwartungsgemäß, nicht. Auch gegenüber CNN wollten sich weder US- noch deutsche Behörden oder das Unternehmen selbst dazu äußern.
(Foto: Eröffnung des des Instandsetzungsstützpunkts der Rheinmetall Ukrainian Defense Industry LLC am 10.06.2024 in der Westukraine. Von links: Oleksandr Kamyschin, ukrainischer Minister für strategische Industrien, Rheinmetall-CEO ‚Armin Papperger, Dmytro Klimenkov, stellvertretender Verteidigungsminister der Ukraine – Foto Rheinmetall)
Per Definition die Vereitelung eines staatsterroristischen Akt durch Russland gegen ein deutsches Ziel.
Der Artikel bei CNN liest sich wie eine Räuberpistole. Vielleicht ist ja wirklich etwas dran, man braucht aber nicht alles RUS in die Schuhe schieben, das wird immerhin auch erwähnt.
Allerdings sind die USA sehr vorsichtig:
https://www.stripes.com/theaters/europe/2024-06-30/us-military-bases-germany-terrorism-threat-14342506.html
Wenn die US Gefährdungsstufe „C“ auch unserer entspricht ist das schon heftig.
[Hm, Sie haben das hier vergessen zu erwähnen:
https://edition.cnn.com/2024/07/09/politics/intelligence-russian-sabotage-threat-us-bases-europe/index.html
T.W.]
Das war erwartbar.
Diskutieren konnte man nur über das Ausmaß und die Art und Weise.
Klar dürfte sein das entsprechende Zielpersonen so gut wie tot sein würden hätte der FSB direkt vor Ort seine besten Leute eingesetzt. Stichwort u.a. Polonium 141…
Das war nicht der Fall. Es wurden wohl für kleines Geld „Amateure“ angeworben. Lediglich mit Internetkontakt und nicht wirklich rückverfolgbar. Clever…
Schon vor geraumer Zeit hatte ich mir Sorgen über unsere Außenministerin gemacht, Die ja vielen Potentaten regelmäßig auf die Füße tritt, sie wollte ursprünglich mal einen Elektro-Dienstwagen ( die sind bekanntlich ungepanzert)…
Im Kreml gab es bestimmt Planspiele zur direkten Ausschaltung westlicher Politiker.
Das wurde (bisher) verworfen. Hätte wohl auch fatale Auswirkungen auf die Beziehungen verbündeter Länder…
Korrektur:
Gemeint war natürlich Polonium 210:
https://www.pharmazeutische-zeitung.de/ausgabe-502006/polonium-210-als-ideales-gift/#:~:text=Der%20russische%20Ex%2DSpion%20Alexander,und%20leicht%20zu%20handhaben%20ist.
Hat natürlich den Nachteil das ( auch aufgrund der geringen Halbwertszeit ) die ganze Geschichte recht schnell einen staatlichen Akteur nahelegt…
Gab ja schon mindestens einen bekannten Fall…
Bin gespannt, wie die ADF, die Linke und das BSW das nun verkaufen wollen bzw. werden… wahrscheinlich alles nur imperialistische Propaganda! :rolleyes:
@TW
„Hm, Sie haben das hier vergessen zu erwähnen: …“
Ich verstehe nicht ganz was Sie damit sagen möchten. Davon ab: die Bw hat durchgängig Gefährdungsstufe A (ja, auch das ist eine Gefährdungsstufe), aber mir wäre nicht bekannt, daß irgendwo die entsprechenden Absicherungsmaßnahmen durchgeführt würden (vielleicht in einigen besonderen Liegenschaften).
Gibt es vergleichbare historische Fälle mit Geheimdienstbezug? Ab wann gilt ein Rüstungskonzern sowie dessen Mitarbeiter als legitimes militärisches Ziel?
Einerseits höchst bedenklich, dass von den Anschlagsvorbereitungen gegen einen DEUTSCHEN Unternehmer die DEUTSCHEN Dienste mal wieder wohl erst durch amerikanische Kollegen aufgeschreckt wurden.
Andererseits gut, dass ausländische Partnerdienste ihre bräsigen deutschen Kollegen immer noch rechtzeitig mit wichtigen Informationen versorgen.
Tja, aber Waffenlieferungen an die Ukraine sind die Riesen-Eskalation gegenüber Russland, gelle?!
Wer jetzt immer noch nicht begriffen hat, dass Putin und seine Kamarilla längst unerklärten Krieg gegen Deutschland und die NATO führen, dem ist nicht mehr zu helfen.
@Lucky Sailor
Wenn man die Rechte bzw. die Möglichkeiten des BND immer weiter beschneidet, dann braucht man sich nicht wundern, wenn die eigenen Aufklärungsergebnisse gelinde gesagt „mau“ sind.
Die Möglichkeiten, die dabei diverse „3-Letter Agencies“ in den USA, bezgl. Kommunikationsüberwachung, haben, lassen uns dagegen geradezu blind wirken.
Denn mit der Erklärung des Bundesverfassungsgerichtes vom 19.05.2020, dass sich die strategische Kommunikationsüberwachung des BND, bei der Aufklärung im Ausland, an das GG zu halten hat und nur per richterlichem Beschluss, bei eindeutigem Verdacht aktiv werden darf, hat uns einer wichtigen Quelle der Informationsgewinnung beraubt.
Somit sollte man sich nicht über „bräsige“ Kollegen beschweren, wenn man die eigenen NDs immer weiter beschneidet und sie somit immer mehr auf das „good will“ befreundeter Dienste angewiesen sind.
„CNN berichtete über den verteilten Anschlag am (heutigen) Donnerstag“
Herr Wiegold, ich will ja nicht klugsch.. aber muss es nicht „vereitelt“ heissen?:
[Danke für den Hinweis. Blöder Typo, ist korrigiert. T.W.]
Erschreckend, aber leider nicht überraschend.
Gut, dass es vereitelt wurde. Ich hoffe, dass jetzt mindestens eine deutsche Staatsanwaltschaft wegen versuchten Mordes, Anstiftung dazu, Verabredung zu einem Verbrechen und allen anderen in Betracht kommenden Straftatbeständen ermittelt und dann etwaige konkrete Verdächtige per internationalem Haftbefehl zu Fahndung ausschreibt. Mord verjährt nicht. In Russland und seinem Lager würde der Haftbefehl sicherlich ignoriert, aber für den Rest der Welt würde das immerhin eine lebenslange Reisebeschränkung bedeuten, und evtl. ist dann ja doch mal jemand unvorsichtig genug, sich irgendwo verhaften zu lassen. Dann könnten deutsche Gerichte die Sache auch mal genauer beleuchten, so wie z. B. wegen des Berliner Diskothekenanschlags und des Tiergartenmords.
@Thomas Melber: Ich fände es sinnvoll und natürlich gut, wenn (hoffentlich) durchgeführte Absicherungsmaßnahmen nicht öffentlich bekannt gemacht würden…
Man wünscht sich fast (ohne Herrn Papperger jetzt den Tod wünschen zu wollen) die Russen hätten damit Erfolg gehabt bzw. es versucht und wären erwischt worden, einfach damit die Politik endlich zum Handeln ggü. Russland gezwungen wird.
So wie das jetzt läuft (und wie ich diese Bundesregierung und insbesondere ihren Kanzler kenne) wird die russische Sabotagekampagne in Europa praktisch ungestört weiterlaufen, Russland keine Konsequenzen spüren und das ganze weitermachen, bis sie es dann irgendwann tatsächlich schaffen; und dann wahrscheinlich dank Lernerfahrung mit etwas deutlich größerem als jetzt. Den Brandanschlag auf Diel und mehrere Explosionen in verschiedenen Munitionsfabriken hatten wir schon.
Russland versteht genau eine Sprache und die kommt aus dem Kanonenrohr. Ich bange schon wie viele Menschenleben es noch kosten wird (sowohl in der Ukraine, als auch hier), ehe man das in der Politik begreift und handelt. Die Russen für ihren Teil werden erst aufhören wenn sie physisch nicht mehr in der Lage dazu sind.
Voodoo sagte am 11.07.2024 um 21:23 Uhr:
„Bin gespannt, wie die ADF, die Linke und das BSW das nun verkaufen wollen bzw. werden… wahrscheinlich alles nur imperialistische Propaganda! :rolleyes:“
Ich fürchte, sie könnten darauf hinweisen, dass in Russland und den russisch besetzten Gebieten bereits diverse Personen (Funktionsträger und Propagandisten) das Ziel von Bomben- und anderen Attentaten wurden und dass es höchstwahrscheinlich nicht jedes Mal der eigene FSB war, der dahintersteckte.
Ich meine auch, dass Russland hier der Agressor ist, und die Freiheit der Menschen und die Menschenrechte mit großem Abstand am stärksten mit Füßen tritt und die Ukraine besser möglichst schnell gewinnen sollte! Aber leider geht bei einem Krieg erfahrungsgemäß die Unschuld auf allen Seiten ziemlich schnell verloren. :-( Sind wir geneigt, mit den Anschlägen der einen Seite zu sympathisieren oder sie zumindest milder zu beurteilen, während wir die der anderen verurteilen? Mir geht es auch so, aber das hängt wohl eher damit zusammen, mit welcher Seite wir insgesamt sympathisieren. Das Abwägen von Für und Wider, sogar einer Rechtfertigung (z. B. der Anschlag auf den Tyrannen, um Menschen vor seiner Schreckensherrschaft zu schützen) füllt ganze Bibliotheksschränke und ist schon das Sujet antiker Theaterstücke, also ein Thema, das die Menscheitsgeschichte schon immer begleitet und die Menschen aufgewühlt hat. Zu Recht.
@Thomas Melber 11.07.2024 um 23:18 Uhr
Ja, die Bw hat seit ca. 20 Jahren die Gefährdungsstufe A, zumindest auf dem Papier, aber nichts dafür getan, um ihre wichtigen militärischen Anlagen wirksam gegen Sabotage zu schützen.
So wird zum Beispiel das (EINZIGE) Marineoperationskommando (MOC) in Glücksburg lediglich durch einen löchrigen Zaun und betagte zivile Wächter „geschützt“ und wäre jederzeit ein leichtes Ziel für Terroristen oder SpezNaz-Operationen gegnerischer Streitkräfte.
Auch nach dem Angriff Putins auf die Ukraine wurde die sogenannte Gefährdungsstufe A nicht erhöht, da dieses kostenträchtige und personalintensive Folgen für die in dieser Kaserne eingesetzten Marinekräfte hätte.
Es muss wahrscheinlich auch hier erst etwas passieren, bevor man den Schutz dieser Kaserne im Marinekommando Rostock wirklich ernst nimmt.
Comes with the job description…
Waffenhändler sein heißt auch dem Abschaum sich auszusetzen. Das über den Brandanschlag bei Diehl in Berlin sowenig Aufhebens gemacht wurde ist für mich ähnlich unverständlich.
Hybrider Kriegszustand ist in Deutschland längst da.
Wir Deutschen drehen uns das nur schön, weil es anscheinend noch nicht richtig weh getan hat.
Wir tun sicher gut daran, bei Lage. Analysen ganz nüchtern Aktivitäten wie Erpressungen, Morde und Verletzungen des Kriegsvölkerrechts als – ökonomisch gesehen preiswerte – Elemente des russischen Machtprojektions-Portfolios in Betracht zu ziehen. Nicht umsonst lautet ein russisches Sprichwort „Macht ist die Angst der Anderen“.. Die Frage, ob solche Mittel angewendet werden, dürfte mehr von Opportunität-Überlegungen als von ethischen Erwägungen bestimmt sein. Und selbst, was die Ethik betrifft, sollte gesehen werden, dass die orthodoxe Kirche von einem ehemaligen KGB-Offizier gelautet wird.
Die gute Nachricht, wir können unsere weichen Ziele schützen und so den Angriff als „hybrid“ abstempeln und den Kreml zappeln lassen.
Warum ist das so wichtig? So kann die Regierung das unkommentiert lassen. Denn auch die FDGO kennt eine Kriegsdefinition und würde das Ziel getroffen, wären wir recht schnell bei „Spannungen“
Apollo 11 sagt: 11.07.2024 um 20:52 Uhr
„Das war nicht der Fall. Es wurden wohl für kleines Geld „Amateure“ angeworben. Lediglich mit Internetkontakt und nicht wirklich rückverfolgbar. Clever…“
Ist schon einmal der Gedanke gekommen, dass wir eher die Zuschauer (oder Teilnehmer?) des Kampfes im Informationsraum sind?
Es ist mal wieder Sommerloch.
Auf Inforadio wurde zusammengefasst, was man über den Fall gesichert herausgefunden hat. Aufmerksam wurden die US-Behörden wohl durch verdächtige ‚Reisebewegungen‘. Was immer das heißen mag. Weitere Ermittlungen ergaben Hinweise (keine BE-weise) für Ausspähversuche. Das ist es.
Es bedarf schon sehr laaaanger Haare um daran den Verdacht für einen Mord-Anschlag herbei zu ziehen.
Es ist wohl der Gier der freien Presse nach Schlagzeilen geschuldet. Allerdings assoziiere ich solches Gebaren eher mit der Zeitung mit den großen Buchstaben.
Nun sind politische Attentate ja nix neues. Aber soweit ich das überblicke haben sie entweder alle eines von drei möglichen Motiven oder eine Mischung daraus: Schadensbregrenzung, Rache oder die Beseitigung einer gefährlich gewordenen Konkurrenz.
Im Fall von Herrn Pappberger passt nichts davon. Darüber hinaus hat die Ermordung von Managern noch nie irgendetwas verändert. Das gilt auch für Offiziere oder Amtsträger. rifft, dann wurden die Opfer sehr schnell ersetzt und Business as usual wurde fortgeführt.Wenn es nicht gerade die Figur an der Spitze eines Staates t Die RAF Morde an Repräsentanten der deutschen Wirtschaft haben das zu genüge bewiesen.
Generalbundesanwalt war nicht informiert. Ab wann muss der informiert werden? Wie Konkret war es wirklich?
https://www.tagesschau.de/inland/rheinmetall-anschlagsplan-papperger-100.html
doc sagt: 12.07.2024 um 10:39 Uhr
„Das über den Brandanschlag bei Diehl in Berlin sowenig Aufhebens gemacht wurde ist für mich ähnlich unverständlich.“
Die öffentlich bekannten Fakten: Galvaniken brennen auch sonst einmal aus technischen Ursachen. Sie werden als sog. Störfallbetrieb eingestuft. Das Berliner Werk gehört zwar zur Firma Diehl, hat aber wohl nur zivile Produkte bearbeitet. Der Brand soll in einem Raum im Gebäudeinneren ausgebrochen sein.
Nun kann man immer besonders perfide Taktiken vermuten. Wenn aber schnöde technische Fehler zur Erklärung ausreichen, sollte man für die „Feindeinwirkung“ schon ein paar griffige Anhaltspunkte haben.
Einmal ein Vergleich aus vergangener Zeit: Wenn immer es eine Störung in der DDR- Volkswirtschaft gab, rückte die Stasi aus, um Sabotage des Klassenfeindes nachzuweisen. Regelmäßig kam man aber zur Erkenntnis, dass nur der real existierende Sozialismus mit all seinen Mängeln zugeschlagen hatte.
Wir sollten uns nicht selbst hysterisch machen und alles was irgendwo und irgendwie schief geht, dem „Russen“ zuschreiben. Dann machen wir seine Propagandaarbeit.
Die verstärkten russ. Massnahmen zur hybriden Kriegführung entsprechen in vollem Umfang offizieller Militärdoktrin. („Gerassimov- Doktrin“, 2014) Wer jetzt überrascht ist, hat seine Haussufgaben nicht gemacht oder ist Putin- Freund.
Jetzt, 2,5 Jahre nach Beginn „Spezialoperation“ zeigen sich erste Ergebnisse subversiver Bemühungen, in Europa und auf Nato- Vertragsgebiet wirken zu können. Brandstiftung, Giftanschläge, Fensterstürze, Desinformations- und Manipulationskampagnen ( die leider gerade bei unseren AfD- Patrioten gut verfangen), Cyberangriffe- das ganze Programm nicht- militärischer Aggression.
DEU sollte endlich Schluss machen mit den Träumen von einer russischen Kehrtwendung zurück zu Friede, Handel und Partnerschaft. RUS sieht sich gem. Doktrin und zigfachen Äusserungen seiner Führung längst im Konflikt- und auf dem Wege zum Krieg mit EU, Nato, westlichen Demokratien.
Russ. Sabotagetrupps, gesteuert von GRU und FSB, sind schon längst unter uns und deren Aufträge sind eindeutig.
Warum lässt man Russen überhaupt noch einreisen? Warum werden Sanktionen gerade von DEU nicht rigoros und lückenlos durchgesetzt? Nun, weil wir Profit nunmal über alles stellen.
Wir bedienen Einzelinteressen und vernachlässigen „den Schutz des deutschen Volkes“.
@Schlammstapfer
„Aufmerksam wurden die US-Behörden wohl durch verdächtige ‚Reisebewegungen‘. “
Es ist doch nett wenn die US Dienste ein wachsames Auge auf unsere Rüstungsmanager haben 😎
Davon ab war die Flucht der Ukrainer natürlich eine gute Gelegenheit für RUS hier Agenten einzuschleusen – wer weiß schon wer Ukro-Ukrainer oder Russo-Ukrainer ist? Auch Legenden lassen sich gut produzieren, es werden sicher viele Blanko-Unterlagen / Formulare und Dienstsiegel u.a. erbeutet worden sein, so wie z.B. durch den IS in Mossul. Ein Abgleich mit UKR Meldedaten oder auf Plausibilität erfolgt ja eher nicht, oder?
„Eine offizielle Bestätigung für die Meldung gibt es, erwartungsgemäß, nicht. Auch gegenüber CNN wollten sich weder US- noch deutsche Behörden oder das Unternehmen selbst dazu äußern.“
Man darf zwar grundsätzlich bei Putin viel Böses annehmen, aber hier ist die Berichterstattung m.M etwas dünn belegt.
Es ist schon verwunderlich, dass diese (vermeintlichen) Aktionen genau erst jetzt zum NATO Gipfel lanciert werden.
Und harte Fakten sind auch nicht wirklich aufgezeigt. Vielleicht auch deshalb die verhaltene Reaktion seitens der BR. Die Zitate zu Frau Baerbock sind auch nur phrasenhafte Gedanken.
Also nochmal: Putin ist vieles zuzutrauen, Misstrauen ist berechtigt, aber diese Form und Zeitpunkt der Warnung vor dem Bösen durch US Medien scheint mir zu durchsichtig. Auch wenn offensichtlich viele Menschen Gefallen darin finden.
@BJK2107
Das mag auf der einen Seite zwar stimmen, auf der anderen Seite sind genau solche Aktivitäten Seitens der Russen in Europa aber schon zigfach belegt. Das ganze schließt sich überdies auch nicht aus; nur weil ich die Meldung bis zu einem politisch opportunen Zeitpunkt zurückhalte, muss sie ja nicht falsch sein.
@Schlammstapfer
Daß Attentatspolitik nichts bewirkt, möchte ich so nicht stehenlassen. Selbstverständlich gibt es Personen, zu deren Talenten es gehört, Interessen zu bündeln, und die auch politische Gegner einzubinden vermögen, beispielsweise ihrer Biographie wegen.
Die Ermordung Patrice Lumumbas hat den Kongo strategisch verändert, bis heute, über 60 Jahre später.
(Für Vergeßliche: https://www.theguardian.com/global-development/poverty-matters/2011/jan/17/patrice-lumumba-50th-anniversary-assassination)
Mit der Ermordung Jitzchak Rabins wurden die verfolgten politischen Ziele zu 100% erreicht, bis heute, fast 30 Jahre später.
Daß man dem Flugzeug Dag Hammarskjölds bedauerlicherweise keinen Begleitschutz mitgeben konnte, spielte eine immer präsente Hintergrundrolle bei der Verzwergung der UN, deren Rolle die des Bittstellers wurde, nicht die eines souveränen Akteurs.
Herr Papperger gehört sicher nicht in diese Kategorie. Wir sollten aber zur Kenntnis nehmen, daß die Ermordung russischer Industrieller eine wesentliche Säule des russischen Machtsystems bildet. Es ist völlig normal, wenn nach einer oppositionellen Äußerung empfohlen wird, der- oder diejenige möge nur noch Hotelzimmer im Erdgeschoß buchen, der Tendenz wegen, unerklärbarerweise aus Hotelfenstern zu fallen.
Würde es auch für deutsche Manager zur Selbstverständlichkeit, daß man aus dem Fenster fällt, nachdem man sich die Ungnade Putins zugezogen hat, so hätte das bedeutende politische Auswirkungen.
@Hans-Joachim-Zierke
Ich habe die Meldung zum Anlass genommen um ein wenig über die Wirkung politischer Attentate zu recherchieren. Die Liste politischer Attentate vom Beginn des 20. Jahrhunderts bis heute ist ziemlich lang.
Wenn man die Räuberpistole von CNN aber mit etwas vergleichen sollte, dann mit Attentaten, die im Auftrag einer Regierung erfolgt waren.
Ihr Beispiel Lumumba fällt in diese Kattegorie. Hier wurde eine politische Konkurrenz im Auftrag eines staatlichen Players beseitigt. Gar keine Frage. Wenn die Opber über großen Einfluss verfügt hatten, dann wurden durch die Attentate entsprechende Wirkungen erzielt Egal wer der Aufftraggeber war.
Warum mache ich diese Trennung, obwohl ein Attentat wie das von Ihnen genannte auf Jitzchak Rabin den Verlauf der Geschichte Israels betimmt massiv beeinflusst hat?
Attentate durch nationalistische, religiöse oder anderweitig extremistische Spinner sind im allgemeinen Hass-Verbrechen. Egal ob wir uns nun das Attentat auf Heinz Lüpke oder das auf Mahatma Gandhi anschauen.
Attentate im Auftrag einer Regierung sind natürlich genauso zu verurteilen, aber das Motiv ist im Allgemeinen nicht Hass. Adnan Kashoggi wurde getötet weil er den saudischen Herrschern unbequem wurde. Zudem war die Ermordung auch ein Zeichen das andere Oppositionelle abschrecken sollte. Dasselbe Motiv wird hinter dem Anschlag auf Alexej Navalny gesteckt haben. Auch wenn hier der Auftraggeber nicht derselbe war.
Staatliche Akteure wählen ihre Opfer mit Bedacht und unter Abwägung der möglichen Folgen. Ohne Herrn Pappberger zu nahe treten zu wollen, aber den Mann zu töten wäre im Verhältnis zum zu erwartenden Gain viel zu viel Auffwand.
@Thomas Melber
Zitat:“Davon ab war die Flucht der Ukrainer natürlich eine gute Gelegenheit für RUS hier Agenten einzuschleusen – wer weiß schon wer Ukro-Ukrainer oder Russo-Ukrainer ist?“
Natürlich ist die Möglichkeit nicht auszuschließen. Schaut man sich an, wieviele Attentäter im Auftrag von Al Kaida, und Islamischen Staat erst durch die Flüchtlingswelle ihre Wege nach EUropa und speziell zu uns nach Deutschland gefunden haben.
Allerdings haben die Russen dass gar nicht wirklich nötig. Die sind hier bestimmt längst gut vernetzt. Schon seit Mitte der Achtziger Jahre, als Helmuth Kohl die Russland-Deutschen zur Heimkehr eingeladen hatte. Und dann muss man sich nur mal die AfD genau anschauen.
@Apollo 11
„Im Kreml gab es bestimmt Planspiele zur direkten Ausschaltung westlicher Politiker.
Das wurde (bisher) verworfen. Hätte wohl auch fatale Auswirkungen auf die Beziehungen verbündeter Länder…“
Diese Planspiele gibt und gab es auch in der NATO. Es wurde aber ein (wohl geheimes und informelles) gegenseitiges Abkommen getroffen, dass man das eben nicht gegenseitig macht. Fidel Castro war davon berühmterweise nicht geschützt, trotzdem gelang kein Versuch, aber ich würde auch da spekulieren, dass es vermutlich nicht ernsthaft genug versucht wurde. Eben um eine weitere Eskalation zu vermeiden.
Denn Krieg ist ja immer nur schön, wenn er weit weg ist und andere betrifft.
Grundlegend ist in einem Krieg natürlich ein Rüstungsunternehmen samt Chef legitimes militärisches Ziel. Aber wir sind ja nicht offiziell im Krieg mit Russland und wollen es auch nicht sein.
Ein Hamburger Nachrichtenmagazin legt noch ein paar Fakten und qualifizierte Vermutungen nach: Männer aus Ländern der ehemaligen SU, angeheuerte Handlanger; sind in der Nähe der Rheinmetallzentrale und an Reisezielen von Pappberger gesehen worden; für Festnahmen haben die Hinweise nicht gereicht.
M.E. waren es nach diesen Informationen bis zum Zeitpunkt der Veröffentlichung keine ernsthaften Anschlagsvorbereitungen. Was war es dann? Varianten:
Beschäftigung der gegnerischen Sicherheitsbehörden; sozusagen die Billigdrohne der Geheimdienstarbeit.
Die Entdeckung war beabsichtigt, um ein allgemeines Unsicherheitsgefühl zu erzeugen oder die Öffentlichkeit zu manipulieren.
Noch eine Bemerkung zur Einschleusung: In D leben ca. 2 Mio. Menschen mit russischem Migrationshintergrund. Diese sind heute in allen gesellschaftlichen Bereichen vertreten. Sicher stehen die allermeisten auf dem Boden des Grundgesetzes, es gibt aber auch z.B. die Nachtwölfe Deutschland.
@all
Wenn ich einige – natürlich nicht freigeschaltete – Kommentare sehe, scheint mir, der eine oder andere braucht sehr dringend eine Abkühlungsphase. Den pöbelnden Hasston schmeiße ich raus.
@Schlammstapfer
„Staatliche Akteure wählen ihre Opfer mit Bedacht und unter Abwägung der möglichen Folgen.“
Als Patrice Lumumba von Belgien mit Einverständnis der USA ermordet wurde, hat man nicht damit gerechnet, eine Blutspur aus Dutzenden Diktatoren sowie lokaler Gewaltherrscher mit Millionen ziviler Opfer zu schaffen. Wenn sich solche Aktionen staatlicher Akteure mit einem Überlegenheitsgefühl paaren, kommt sogar üblicherweise heraus, daß die Folgen langfristig völlig anders ausfallen als erwünscht.
Kurzfristig war natürlich alles in Ordnung. Die Uranminen in Katanga waren unter westlicher Kontrolle verblieben. (Manchmal wird vergessen, woher das Uran für Hiroshima und Nagasaki kam: Shinkolobwe, Katanga, Kongo.)
Auch der belgische Einfluß war vorläufig gesichert. Offensichtlich hat sich aber _NIEMAND_ Gedanken darüber gemacht, was nach den nächsten 5 Jahren oder so kommen solle. Es ist der Normalfall, gerade in kolonialistisch angehauchten Zusammenhängen, daß dies _NIEMAND_ tut.
In der heutigen Zeit ist kaum eine andere Macht so von chauvinistischen Überlegenheitsgefühlen erfüllt wie Rußland. Für ein plastisches Bild dieser Entrücktheit von globaler Wirklichkeit reicht es, einige Tage lang übersetztes russisches Staatsfernsehen zu genießen, dessen politische Abendsendungen.
Die russische Regierung teilt diese Entrücktheit. Genau das war ja die Basis der Illusion, die Ukraine in wenigen Tagen erobern zu können. Die einzige Person in Putins Machtzirkel, die außerhalb der Nebelblase lebt, dürfte Elwira Nabiullina sein.
Die Überlegung „Niemand in Rußland kann glauben, daß…“ verfängt nicht. Natürlich kann man. Es wird fortgesetzt unter Beweis gestellt. Gern vergessen wir, was alles gedacht werden kann unter Verhältnissen, die ein formiertes Denken erfordern.
Wer es unanständig findet, unsere eigene Geschichte zu nehmen dafür, kann beispielsweise das katholisch-formierte Denken im Spanien des 17. Jahrhunderts gegenüber den Niederlanden zum Beispiel nehmen, mit allen seinen lächerlichen Illusionen.
@Segestes
„M.E. waren es nach diesen Informationen bis zum Zeitpunkt der Veröffentlichung keine ernsthaften Anschlagsvorbereitungen.“
In fast allen Fällen erfolgreicher Attentate wäre das Auskundschaften geeigneter Orte ebenfalls nicht geeignet gewesen, jemanden zu verhaften oder zu beschuldigen.
(Gut, in Diktaturen geht das bisweilen ein bißchen leichter.)
Wichtig ist vor allem, sich das Zustandekommen eines Attentats mit der Handschrift eines staatlichen Akteurs nicht notwendigerweise als einen rationalen Planungsprozeß vorzustellen. Nehmen wir doch mal das wichtigste Attentat der letzten 150 Jahre:
Gavrilo Princip war ein selbstradikalisierter Jugendlicher, für dessen Handeln man heute „dem Internet“ die Schuld geben würde. Er und seine Freunde waren mordwillig, aber nicht -fähig.
Mordfähig wurden die Attentäter, nachdem ihr Willen einem Kreis von Leuten bekannt wurde, die man als Vorfeldorganisation des serbischen Staates bezeichnen könnte, die mit der serbischen Administration aber nur lose verbunden war.
Dem serbischen Staat als solchem war vorab nichts bekannt, einzelnen seiner Vertreter waren Elemente der Attentatsvorbereitungen bekannt, ohne daß sie ein Gesamtbild hatten. Sie haben nichts dagegen unternommen, aber „plausible deniability“ war gegeben.
Wo Staaten im Trüben fischen, ist das Wasser oft … trüb. Und die Abläufe sind meist sehr viel verschwommener als in den Verschwörungstheorien, mit denen wir eingedeckt werden.
Zu Sarajewo 1914:
Der Chef des serbischen militärischen Geheimdienstes Oberst Dragutin Dimitrijević, (Spitz- und Tarnname Apis) war eine Führungsfigur der Geheimorganisation Schwarzen Hand und war der „Mastermind“ hinter der Verschwörung, die zu der Ermordung Erzherzog Franz Ferdinands (und Gräfin Sophie Chotek).
Nix „Vorfeldorganisation des serbischen Staates“
Der Vergleich eines politischen Attentates auf einen politischen und /oder militärischen Führer mit dem auf ein Leiter eines großen Rüstungsunternehmens ist auch nicht angebracht.
@Hans-Joachim Zierke
Wenn ich geschrieben habe, dass staatliche Akteure ihre Opfer mit Bedacht und unter Abwägung der möglichen Folgen auswählen, dann beinhaltet das natürlich die Frage nach dem unmittelbaren Nutzen. US-Regierungen, aber nicht nur die, interessieren sich wenig für die langfristigen Folgen ihres Handelns. Wenn es anders wäre, sie hätten sich Entscheidungen, wie die Invasion des Irak, bestimmt zweimal überlegt und man hätte von Afghanistan die Finger gelassen.
Ausserdem ist irren bekanntlich menschlich und auch Abwägungsprozesse können fehlerhaft sein.
Das von Donald Trump angeordnete Attentat auf Qasem Soleimani zum Beispiel war ein reiner Akt der Rache, weil die US-Regierung in Soleimani den Drahtzieher von Anschlägen auf US-Soldaten im Irak sahen.
Eine weitergehende Wirkung hatte das Attentat eigentlich nicht. Zumindest werden im Irak und in Jordanien auch weiterhin Anschläge auf US-Soldaten verübt.
Dieser Abwägungsprozess fehlt meiner Ansicht nach bei Tätern, die spontan aus einer tiefsitzenden Abneigung gegen ihre Opfer handeln. Ich formuliere jetzt mal vorsichtiger, um den Hausherren nicht zu reizen. Egal ob der Täter nun religiöse oder politische Gründe hat oder, wie im Fall John Hinckley (das Attentat auf Ronald Reagan) der nach späterem Gerichtsbeschluss für unzurechnungsfähig und psychisch krank erklärt worden war.
Was den Attentäter getrieben hat, der versucht hat Donald Trump zu töten, das werden wir erfahren oder auch nicht. Schaut man sich aber mal an, wen die Republikaner an Stelle von Trump aufstellen könnten, dann bleibt es bei meiner Ansicht, das der Täter die Folgen seines Handels nicht durchdacht hat. Da sind Leute dabei, die noch viel gefährlicher sind als Trump.
@Hr. Zierke:
Also was man Hern Papperger lassen muss, dass er sehr proaktiv und umtriebig ist. Bestätigte sogar der Chef von KNDS (ehemalige KMW). Um seine Tätigkeiten während des Ukrainekrieges mal kurz zusammenzufassen:
Bereits im März 2022 reiste er nach Kiew (Großangriff war im Februar), bot dort alte Schweizer Panzer an und steckte es an die Springerpresse ohne die Bundesregierung zu informieren. Das setzte den Ton.
Auch die Einbindung von Oerlikon in die ukrainischen Waffenlieferungen wie zu Zeiten des zweiten Weltkrieges, als sie wegen des Versailler Vertrages (Dtschld. durfte keine Flugabwehr entwickeln und in „Mini-Rapallo“ fiel man auf Schweiz zurück; lieferten bis zum Ende und auch weiter im kalten Krieg, Insofern kein Vorwurf, da man von Beständigkeit ausgehen konnte, was Schweiz nicht lieferte), hätte die Schweiz tiefer hineingezogen.
Zu beiden Dingen sagte sagte die Schweiz „Njet“! Die Chefin der Schweizer Inst musste gar zurücktreten, als sie andeutete, dass man die Schweizer Panzer einfach konfiszieren könnte, da in Italien gelagert. Hätte man tun können, aber unsere hiesigen Panzerfans hätten das auch so klar kommunizieren sollen, dass man die Milliardärsspielwiese Schweiz um einiges erleichtert.
Der russische Attentatsplan lässt ihn in meiner Ansicht eher steigen als fallen. Bisher nahm ich ihn als unverschämt wahr, der Einfluss auf deutsche Außenpolitik nehmen möchte. Mit den Anschlagsplänen der Russen scheint er allerdings einiges richtig zu machen.
Da der Attentäter, der auf Trump geschossen hat, tot ist, bleibt nur die Hoffnung, dass es sich zuvor irgendwem oder irgendwie mitgeteilt hat.
Die Motivlage kann da sehr vielfältig sein und ohne weitere Informationen bleibt es bei Spekulationen. Der Schütze war wie sein Vater registrierter Republikaner, hatte aber mit 17 einmal Geld für die Demokraten gespendet. Seine Mutter ist demgegenüber offenbar registrierte Demokratin. Zeugen beschreiben den Jungen Mann als weitgehend unpolitisch und ohne erkennbare radikale Tendenzen. Also überhaupt keinerlei klares Bild…
[Und damit beenden wir bitte die Debatte über das Attentat auf Trump, die nicht in diesen Thread gehört. T.W.]
„Grundlegend ist in einem Krieg natürlich ein Rüstungsunternehmen samt Chef legitimes militärisches Ziel.“
Ist ein Manager neuerdings Kombattant?
Die Rüstungsfabrik ok, auch wenn dabei Zivilisten (Mitarbeiter, Manager) zu Schaden kommen, aber ein gezieltes Attentat auf einen nicht Kombattanten?
wohl eher nicht, aber das interessiert eh keinen mehr, in Russland sind ja auch Kinderkliniken „legitime“ Ziele
@ Someone
„Einbindung von Oerlikon in die ukrainischen Waffenlieferungen wie zu Zeiten des zweiten Weltkrieges, als sie wegen des Versailler Vertrages (Dtschld. durfte keine Flugabwehr entwickeln und in „Mini-Rapallo“ fiel man auf Schweiz zurück; lieferten bis zum Ende und auch weiter im kalten Krieg,“
Das gilt bis heute auch fuer Bofors in Schweden. – Ich weiss nur nicht, wer dort den Verkaeufer (als Ziel) darstellt.
@ Alex 2.0 (12.07.2024 um 0:34 Uhr)
Auf Anhieb fällt mir das das eigentümliche Ableben diverser Ingenieure im Iran ein … u.a. der Spiegel berichtete darüber – via Gockel mit den Stichwörten „spionage-israel-soll-iranische-atom-wissenschaftler-ermordet-haben“ gut zu finden …
@ Hans-Joachim Zierke
Die von Ihnen genannten seltsamen Fensterstürze haben auch eine gewisse Tradition. Stalin konnte seinen Widersacher Trotzki zwar zunächst entmachten, aus dem Land ekeln aber nicht mundtot machen. Um seine Macht zu sichern, musste er ihn schließlich 1940 ermorden lassen. In dieser bewährten stalinistischen Art muss nun Putin sein Heil suchen, um zu überleben.
Nicht zu vergessen das Gulagwesen unter Berija, dem Geheimdienstler, dessen Ermordung 1953 ausgerechnet nach dem deutschen Aufstand und natürlich Stalins merkwürdiger Tod im Frühjahr 1953 selbst. Da könnte einem Geheimdienstler wie Putin schon anders zumute werden bei den genannten Traditionen.
@Schlammstapfer
„Wenn ich geschrieben habe, dass staatliche Akteure ihre Opfer mit Bedacht und unter Abwägung der möglichen Folgen auswählen, dann beinhaltet das natürlich die Frage nach dem unmittelbaren Nutzen. US-Regierungen, aber nicht nur die, interessieren sich wenig für die langfristigen Folgen ihres Handelns. Wenn es anders wäre, sie hätten sich Entscheidungen, wie die Invasion des Irak, bestimmt zweimal überlegt und man hätte von Afghanistan die Finger gelassen.
Ausserdem ist irren bekanntlich menschlich und auch Abwägungsprozesse können fehlerhaft sein.“
Völlig einverstanden.
Und jetzt sehen wir uns mal um nach einem Akteur, dessen Abwägungsprozesse in besonderer Weise defekt und besonders wenig realitätstüchtig sind.
In zwei Wochen Ukrainekrieg verliert Rußland so viele Soldaten, wie die USA in Afghanistan und Irak in 20 Jahren Jahren verloren haben.
Bei einem solchen Akteur nützt es nichts, daß er vor der Ermordung eines deutschen Managers einen Abwägungsprozeß durchgeführt haben mag. Im Vergleich zu Vladimir Putin gehen Richard Bruce Cheney und George Walker Bush als Lichtgestalten durch, die ein Erzengel mit der Weisheit aller 7 Himmel beträufelt.
(Ja, mir ist bekannt, daß Vladimir Putin in einer fernen Vergangenheit einen freundlicheren Umgang mit der Realität gepflegt hat. Das bedeutet in 2024 genau nichts.)