Erneuter Hilfsflug der Bundeswehr über dem Gaza-Streifen – Deutschland unterstützt Jordanien mit Flugbenzin
In einem gemeinsamen Einsatz mit Jordanien, den USA und Ägypten hat die Bundeswehr erneut Hilfsgüter über dem Gaza-Streifen abgeworfen. Auf vier Paletten wurden 4,4 Tonnen Lebensmittel mit Lastenfallschirmen über dem Strand des vom Krieg zwischen Israel und der Hamas weitgehend zerstörten Nordens abgesetzt.
Aus der Mitteilung der jordanischen Streitkräfte, die die Hilfseinsätze initiiert hatten und von deren Flugplätzen am (heutigen) Sonntag die Maschinen mit den Hilfslieferungen starten:
Heute, Sonntag, führten die jordanischen Streitkräfte – die Arabische Armee – sechs Luftabwürfe mit Nahrungsmittelhilfe durch, die auf mehrere Orte im nördlichen Gazastreifen zielten.
Die Landung wurde von zwei C130-Flugzeugen der Royal Jordanian Air Force, einem Flugzeug der benachbarten Arabischen Republik Ägypten sowie zwei Flugzeugen der Vereinigten Staaten von Amerika und einem Flugzeug der Bundesrepublik durchgeführt von Deutschland.
Dieser Schritt erfolgte im Rahmen der internationalen Bemühungen des Königreichs, mehr internationale Stellen zu mobilisieren, um Nahrungsmittelhilfe an Bewohner zu liefern, die infolge des anhaltenden israelischen Krieges, insbesondere während des heiligen Monats Ramadan, unter Hungersnot leiden.
Es ist der zweite Einsatz der Luftwaffe, nachdem bereits am (gestrigen) Samstag von einer deutschen Maschine vier Paletten abgesetzt worden waren. Wie am Vortag brachte die Hercules C-130J der französisch-deutschen Lufttransportstaffel Hilfsgüter ins Kriegsgebiet, die von Deutschland und Frankreich zur Verfügung gestellt worden waren. Für die internationale Mission hatte Deutschland zudem Jordanien Treibstoff für Flugzeuge zur Verfügung gestellt, wie Bundeskanzler Olaf Scholz nach seinem Treffen mit dem jordanischen König Abdullah II. in Akaba im Süden des Landes mitteilte.
Zur Dokumentation das Statement des Kanzlers nach dem Gespräch mit dem König in der Abschrift des Bundespresseamtes:
Scholz: Ich habe mich hier sehr ausführlich und intensiv mit dem König von Jordanien unterhalten. Das war ein wichtiges Gespräch. Der König genießt in der gesamten Region hohes Ansehen. Er ist einer derjenigen, die unermüdlich und mit großem Einsatz für eine friedliche Entwicklung in der gesamten Region tätig sind. Wir haben uns schon sehr oft miteinander unterhalten, zuletzt in München am Rande der Sicherheitskonferenz. Heute war es eine Fortsetzung des Gesprächs in einer ganz besonderen Situation. Es geht auch um humanitäre Hilfe, die nach Gaza gelangen muss. Sie wissen, dass Flugzeuge der Bundeswehr hier angekommen sind und Hilfslieferungen zusammen mit Jordanien organisieren. Wir haben die jordanische Armee mit Kerosin weiter unterstützt, damit die notwendigen Dinge getan werden können.
Gleichzeitig haben wir uns sehr sorgfältig über die Frage unterhalten, wie es jetzt zu einer länger anhaltenden Waffenpause kommen kann. Wie es gelingen kann, dass die Geiseln freigelassen werden und die humanitäre Hilfe, die nach Gaza kommt, gesteigert werden kann.
Alles hat, wie mir die sorgfältigen Erörterungen noch einmal sehr deutlich gemacht haben, nur dann Sinn, wenn es gleichzeitig darum geht, eine langfristige Entwicklung für ein friedliches Miteinander zwischen Israel und einem palästinensischen Staat zu ermöglichen. Das hat einen sehr großen Umfang in unseren Gesprächen eingenommen, weil wir uns genau darüber unterhalten haben, wie das von einer Sache, über die immer geredet wird, in absehbarer Zeit zu einer realistischen Perspektive werden kann.
Ich bin dem König sehr dankbar für seine intensiven, unermüdlichen Bemühungen, für Frieden und Sicherheit zu sorgen. Er ist ein guter Gesprächspartner und ein guter Freund.
Frage: Herr Bundeskanzler, wie wollen Sie den israelischen Ministerpräsidenten von einer Bodenoffensive in Rafah abhalten? Sind Sie dazu bereit, auch Druck auf ihn auszuüben?
Scholz: Es ist ganz klar, dass wir jetzt alles dafür tun müssen, dass die Situation nicht noch schlimmer wird, als sie ist. Israel hat jedes Recht, sich gegen den Angriff zu verteidigen, den die Hamas mit dem furchtbaren Überfall auf israelische Bürgerinnen und Bürger begonnen hat. Gleichzeitig darf es eben nicht dazu kommen, dass jetzt viele, die in Gaza nach Rafah geflohen sind, unmittelbar von dem bedroht sind, was an militärischen Handlungen und Operationen dort vorgenommen wird. Deshalb habe ich genauso wie der amerikanische Präsident sehr deutlich gemacht, dass wir finden, dass das jetzt etwas ist, bei dem man sehr, sehr sorgfältig alles tun muss, um weitere große Opferzahlen zu vermeiden. Deshalb auch meine Sorge im Hinblick auf eine solche Operation.
Frage: Herr Bundeskanzler, was würde es bedeuten, wenn Netanjahu seine Ankündigung wahr macht und die Bodenoffensive startet? Würde das noch dem Völkerrecht entsprechen? Müssten dann gegebenenfalls Konsequenzen gezogen werden, zum Beispiel die Einstellung von Waffenlieferungen?
Scholz: Für mich ist ganz klar, dass es jetzt doch darum geht, die Möglichkeit zu konkretisieren, die sich in den bestehenden Gesprächen zeigt, nämlich zu einem Waffenstillstand zu kommen, der länger hält. Dann gelingt es eben auch, dass jetzt verhindert werden kann, dass eine solche Bodenoffensive das ist, was in der nächsten Zeit stattfindet. Ich denke, dass eine große Zahl von Opfern bei einer solchen Offensive jede friedliche Entwicklung in der Region sehr schwer machen würde. Das wissen auch viele in Israel. Deshalb wird das für mich ein ganz wichtiger Teil der Argumentation sein. Dazu gehört natürlich auch immer, dass ich wie schon in der Vergangenheit sage: Alles, was gemacht wird, muss sich an den Regeln des Völkerrechts orientieren.
Frage: Herr Bundeskanzler, die Bundeswehr beteiligt sich an den sogenannten „air drops“, also an Hilfslieferungen aus der Luft, über dem Gazastreifen. Das sind bisher nur kleine Hilfslieferungen. Sie plädieren dafür, dass es andere Wege geben soll. Wie zuversichtlich sind Sie, dass Sie heute in dieser Frage Ergebnisse erzielen und den israelischen Präsidenten überzeugen können?
Scholz: Deutschland ist unverändert ganz vorn, wenn es darum geht, humanitäre Hilfe nach Gaza kommen zu lassen. Deutschland ist in dieser Hinsicht der zweitgrößte Finanzierer. Das darf man nicht vergessen. Insofern ist das für uns jetzt nichts Neues. Wir haben die Flugzeuge jetzt eingesetzt, um Hilfsgüter aus der Luft nach Gaza kommen lassen zu können. Wir unterstützen auch andere Bemühungen, die das möglich machen.
Aber eines ist ganz klar: Es gibt nur einen Weg, auf dem das in großer Zahl und in großem Umfang geschehen kann, nämlich dadurch, dass mehr Lastwagen nach Gaza gelangen. Sie müssen von der israelischen Armee kontrolliert werden; das ist klar. Es geht um Hilfsgüter und medizinische Materialen. Es geht darum, dass keine Waffen dazwischen sind. Aber trotzdem ist das, was heute dorthin gelangt, viel zu wenig. Wir alle haben die Sorge, dass es zu Hungerkatastrophen kommt und dass Menschen an Krankheiten sterben, weil es nicht genügend Arzneimittel gibt. All das muss verhindert werden.
Frage: Herr Bundeskanzler, können Sie etwas dazu sagen, was Ihnen der König in diesem Konflikt für das Gespräch mit Netanjahu möglicherweise mit auf den Weg gegeben hat?
Scholz: Wir haben sehr intensiv und sorgfältig über alle Fragen gesprochen, auch sehr weitreichende Fragen, was die Zukunft betrifft. Aber das Besondere an diesen Gesprächen ist es ja, dass dabei auch viele vertrauliche Dinge erörtert werden. Trotzdem kann ich Ihnen versichern, dass es sehr konkret geworden ist.
(Foto: Absetzen von Hilfsgütern über dem Norden des Gaza-Streifens am 17. März 2024 – Sherifa Kästner/Bundeswehr)
@T.W.
Ich verstehe die unterschiedlichen Beiträge zu Luftwaffen-Abwürfen von Hilfsgütern über Gaza
nicht (nur) als Beitrag zur damit im Zusammenhang stehnden Bewertung der unterschiedlichen Möglichkeiten von See-/Land/- und Luftwegen.
Der vergleichweise großzügige Ansatz von Ressourcen für die Versorgung aus der Luft (hier im Schwerpunkt des offenbar nicht gerade zahlreichen Lufttransportmaterials) wirft nicht nur Fragen über die Sinnhaftigkeit vor Ort auf. Auch die entstehenden Fähigkeitsdefizite sind möglicherweise eine Betrachtung wert. Die Notwendigkeit von Hilfe durch unser Land, durch unsere Bundeswehr, egal ob Ukraine oder Gaza, sollte nicht den Blick verstellen, was für Lücken in der Bundeswehr entstehen.
Das Foto dieses Fadens zeigt recht anschaulich worum es geht. Daher stelle ich die Kommentierung hier ein.
wenn man sich das Bild über dem Beitrag Mal genauer ansieht… erkennt man verschiedene IDF Stellungen. Eins schein auch dem Fahrzeugpark nach zu urteilen ein Kompanie Gefechtsstand oder ähnliches zu sein… wer überprüft jetzt eigentlich ob die Hilfsgüter von Palästinensern eingesammelt werden, ob die da überhaupt hin gehen dürfen oder können ohne von der IDF beschossen zu werden oder ob die Israelis schlicht selbst das Zeug einsammeln damit die Hamas das nicht in die Hände bekommt. ¿?¿
Ich muss einmal ganz kurz klugscheißen: Flugbenzin und Kerosin sind zwei verschiedene Dinge! Manche Leute triggert das wie andere das Wort „Luftabwehr“.
Flugbenzin (AvGas, MoGas) findet in Otto- und Rotationskolbenmotoren Verwendung, Kerosin (Jet A-1, JP-8, TS-1) hingegen in Turbinentriebwerken und unter Umständen Dieselmotoren. Flugbenzin führt somit nur noch ein Nischendasein in der Privatluftfahrt, der Verbrauch von Kerosin in Deutschland ist etwa 1,400-mal so hoch.
[Sorry, mein Fehler, ich habe das in der Tat gleichgesetzt. Der Vergleich mit „Luftabwehr“ wird dafür sorgen, dass ich das so schnell nicht vergesse… T.W.]
Warum feiert man sich schon wieder dafür mit einer zu 80% leeren Maschine über Gaza geflogen zu sein?
„Bilder sagen mehr als tausend Worte.“
Ich kann mich nur @Küstengang01 und @Kindly old Gentleman anschließen.
1. Das Verfahren ist für den Zweck der Versorgung einer Zivilbevölkerung, die sich in Millionen beziffert maximal innefizient bzw. ungeeignet.
a.) Die Mengen sind lächerlich gering.
b.) Die effektiv für die Zivilbevölkerung nutzbare Menge wird aufgrund der Abwurf-Position noch einmal verringert. (Wer kommt da überhaupt hin und kann es abholen? Wennn es ohnehin über ISR Stellungen abgeworfen wird, warum kann die IDF in Kooperation mit UN und Rotem Kreuz nicht gleich selbst Versorgungspunkte für die Zivilisten einrichten?)
c.) Die Zahl der verfügbaren Fallschirmsysteme dürften eine dauerhafte Fortführung dieser Show-Aktion sehr schnell in Frage stellen. Eine Nachbeschaffung bei der Bundeswehr wird natürlich Jahre dauern, zu völlig überhöhten Preisen erfolgen („Neu-Entwicklung/ Zertifizierung“…lassen dann beim Antsschimmel bestimmt grüßen) oder überhaupt nicht im erforderlichen Umfang erfolgen.
2. Wo sind die maritimen Nationen mit Ihren Docklandungsschiffen? Mindestens die Niederlande und Frankreich sind hierfür gut ausgestattet. Für Humanitäre Einsätze an der Küste (ohne Hafen) sind sie eigentlich prädestiniert und können gleich ganz andere Mengen an Land bringen (Mit Landungsbooten und Hubschraubern.)
3. Am Ende ist – bei aller Solidarität – Israel dafür verantwortlich, in den besetzten und gesicherten Gebieten für eine Versorgung der Zivilbevölkerung zu sorgen.
Selber! Mit militärischer Logistik, wenn man dem Roten Kreuz und Co. nicht vetraut.
Gleichzeitig muss eine vernünftige Koordination mit vertrauenswürdigen humanitären Organisationen aufgebaut werden.
Ach ja, wie schön, das wir uns jetzt mit dem Abwurf von Hilfsgütern durch die Luftwaffe beschäftigen dürfen. Das hat unsere Regierung doch fein gemacht, das lenkt von den diplomatischen Misserfolgen in Israel ab./sarc
Ehrlich gesagt sind mir die Ukrainer (nicht nur geografisch) näher als Palästinenser und Israelis. Es ist alles schrecklich und überflüssig wie ein Kropf, genauso wie die rund 170 anderen bewaffneten Konflikte und Kriege auf dieser Welt, die hier im Westen keine oder nur wenig Beachtung finden. Und meistens aus den selben Gründen.
Die Israelis ziehen gerade die neue Generation palästinensischer Terroristen heran, die in 10-15 Jahren das Ruder übernehmen werden. Das sind dann die Kinder und Jugendlichen, die diesen Krieg gerade miterleben. Und täglich grüßt das Murmeltier….
Antonio Guteress lässt sich heute vernehmen, „er befürchte eine Menschen gemachte große Hungerkatastrophe“ in Gaza. 50% der Gazarianer seien „von extremem Hunger bedroht“ (UNRWA).
Damit hat er zweifellos recht. Abgesehen von mehreren irritierenden Äußerungen seit 07/10/23 ist ihm hier zuzustimmen.
Was machen die IC, ISR oder die arabischen „Bruderstaaten“ zur Linderung der Not? Israel und die muslimischen Nachbarn wenig bis nichts, aus unterschiedlichen Gründen, die in diesem und im Vorgängerfaden hinlänglich diskutiert wurden.
Aktuell bleiben also das Air Dropping, der Landweg und die kommende Seebrücke.
Die Unzulänglichkeiten und Kostenineffektivität des Absetzens per Fallschirm, durch Jordanien (einzig nennenswerte arabische Aktion) ins Leben gerufen, sind bekannt. Ein Verzicht darauf wäre dennoch fatal, nicht wegen des Ausbleibens von Hilfe, sondern über die dann arabische Auffassung dem Westen sind wir gleichgültig. Air Dropping bedeutet also eine kleine humanitäre, aber bedeutende politische Maßnahme.
Der Landweg könnte die wirksamste Hilfe darstellen, so wie über ein Jahrzehnt vor der Hamas-Attacke. Die Lkw ohne Sicherung über den/die Grenzübergänge in den Küstenstreifen zu senden führt zu den bekannten Bildern von Gewalt, Plünderung und Versorgung der Skrupellosen, vor allem der Hamas selbst. Israel könnte die Transporte sichern, scheut aber offenbar den Einsatz von Infanterie, die erwartbar angegriffen würde und zudem seitens der IDF im Orts- Häuserkampf unverzichtbar wertvoll ist.
Die Seebrücke (nicht Einzelschiffe von „Open Arms“) von Zypern aus wird wohl noch knapp 2 Monate bis zur umfassenden Realisierung warten müssen, solange nämlich bis der provisorische Seehafen, zu errichten durch die U.S. Navy, seine Arbeit aufnehmen kann.
„Provisorischer“ Seehafen muss aufhorchen lassen. Wie lange geht dies, wollen die USA den Betrieb über die Navy aufrecht erhalten? Eine Dauerlösung kann es kaum werden.
Was bleibt? Seit dem Osloer Abkommen von 1993 hat sich Positives wenig getan. Fast unwichtig wie häufig Biden anruft, Scholz oder Bärbock Israel besuchen. Von den Betroffenen beiden Kontrahenten will keiner die 2-Staaten-Lösung. Hamas, und wohl auch die Konkurrenz von Fatah und Hisbollah, will alles im ehemaligen britischen Mandatsgebiet, Israel keinen von ihr geführten Palästinenserstaat. Ob Araber oder Ägypter sich danach sehnen ist gleichfalls zweifelhaft.
Ich bin überzeugt, das Projekt „Zwei Staaten“, einen jüdischen und gleichberechtigt einen arabisch-palästinensischen wird es nicht (nie?)geben.
@Schaddedanz, wie kommen sie auf die 80% Luft? Ja 4 Paletten mit insgesamt 4,4 Tonnen Fracht klingt wenig, wenn ich mir aber das Foto vergrößere sieht mir das nicht nach genormten Europaletten aus sondern größer.
Alle hier aufgeführten Aspekte bzgl. Sinnhaftigkeit, Effizienz, Effektivität usw. sind richtig. Als Antwort gilt: das ist der Primat der Politik. Der Kanzler hat es gesagt:“ Deutschland ist unverändert ganz vorn, wenn es darum geht, humanitäre Hilfe nach Gaza kommen zu lassen…“ Wichtig ist also das Bild von Fallschirmen mit Hilfsgütern und ganz groß die deutschen Farben auf den Päckchen. Wenn man es rechtzeitig hinbekommen hätte, dann wären wahrscheinlich auch die Fallschirme noch in Schwarz Rot Gold (sarc)
@Pio-Fritz
„… Es ist alles schrecklich und überflüssig wie ein Kropf, genauso wie die rund 170 anderen bewaffneten Konflikte und Kriege auf dieser Welt, die hier im Westen keine oder nur wenig Beachtung finden. …“
Außenpolitik ist eine Frage der Disziplin, man braucht davon genauso viel um sich aus den Angelegenheiten anderer Länder raus zu halten, wie um sich in Angelegenheiten einzumischen.
Aber larifari hier und larifari dort bewirkt nur eines, nämlich das man sich lächerlich macht.
@Pio-Fritz
„Die Israelis ziehen gerade die neue Generation palästinensischer Terroristen heran, die in 10-15 Jahren das Ruder übernehmen werden. Das sind dann die Kinder und Jugendlichen, die diesen Krieg gerade miterleben. Und täglich grüßt das Murmeltier….“
Das machen die sog. „Palästinenser“ seit Jahrzehnten ganz alleine. In Schulen und Kindergärten. Die Videos suchen Sie bitte selbstständig.
Die sog. „Brüdervölker“ nehmen ihre „Brüder“ nicht auf. Was glauben Sie, könnte der Grund dafür sein?
„Die sog. „Brüdervölker“ nehmen ihre „Brüder“ nicht auf. Was glauben Sie, könnte der Grund dafür sein?“
Sie wollen a.) keine Terroristen, und b.) , vor allem wollen sie damit nicht die endgültige Vertreibung ihrer Brüder aus Palestina zementieren. Man muss sich das Bild daoben nur mal ansehen, nicht die 4 Paletten an den Fallschirmen, sondern das Land darunter. Plattgemacht, der sprichwörtliche Parkplatz. Kann das richtig sein?
Wie wollen da 1.5 Mio. Menschen überleben? Wir bewegen uns da am Rande eines Kriegsverbrechens.
@ ORR Tue Gutes und sprich darüber! Ich schäme mich nicht für die Farben meines Landes. Viel übler finde ich, dass wir beide Seiten finanzieren, ohne dass es irgendwelche Fortschritte gibt. Wie wäre es denn mit Lebensmittel gegen Geiseln?
@M_Wolffsohn in der NZZ zu Brudervolk, Brüder, Terroristen, Kombattaten.
„Israel und Palästina: Zwei Völker – ein Land. Jede Seite will Deckungsgleichheit von politischer Geografie und Demografie, sprich einen eigenen Staat auf eigenem Land mit eigener Bevölkerung. Möglich ist das nicht, auch nicht mit Gewalt. Was tun“?
Genau diese beiden Sätze beschreiben das unverändert bestehende Dilemma kurz und knapp.
Noch ein Anreiz zur Zeitungslektüre des Wolffsohn Artikels:
„Zur Palästinenser-Tragödie gehören die Heuchelei und der Missbrauch ihres Schicksals durch die arabischen Staaten sowie durch die eigene Führung“.
Lesenswert.
@Flo
„Schaddedanz, wie kommen sie auf die 80% Luft? Ja 4 Paletten mit insgesamt 4,4 Tonnen Fracht klingt wenig, wenn ich mir aber das Foto vergrößere sieht mir das nicht nach genormten Europaletten aus sondern größer.
Die „Paletten“ auf dem Bild sind 0815 Sperrholzplatten damit die Säcke über den Rollenboden raus geschoben/gezogen (Fallschirm) werden können. Wir reden also von 172 x 250 cm, eine standard LD8 Palette hat 153 x 244 cm.
4 x 172 cm = 688 cm (Frachtraum C130J = 1690 cm)
Und nein, das sind dann ja nicht nur 60%. Den die Paletten sind max. 120 cm hoch es würden aber +- 200 cm höhe rein passen.
Ich kann mich da nur wiederholen, wen es darum geht diese Menge an Menschen auch nur mit dem nötigsten an Nahrung zu versorgen dann darf da auch nicht eine Tonne Ladevolumen pro Flug verschwendet werden.
Von dieser GAZA-Geschichte bin ich extrem angwiedert ( wie übrigens auch von dem Hamas-Terror, nicht falsch verstehen…)
Die Luftoperationen u.a. der Bundeswehr und anderer Staaten sind ja lobenswert, aber wie hier schon erwähnt ein Tropfen….. ihr wisst schon…
Als ehemaliger Wehrpflichtiger in den 80ern mit Wehrübungen bis in die 90er war damals die Entscheidung zwischen Wehr und Zivildienst rein moralisch nicht so himmelweit unterschiedlich wie es scheint.
Damals gab es für die BW keine Auslandseinsätze, keine Polizeiaufgaben und keine Grenzsicherung.
Wäre das bei allen militärischen Einheiten weltweit so, wäre die Erde ein friedlicherer Planet…
Im Falle des GAZA Einsatzes der israelischen Armee mit ihren vielen Wehrpflichtigen wäre ich in jedem Fall raus. Stichwort Kollateralschäden… damit willst du als Einsatzkraft nichts zu tun haben…
Mit dieser dt. Staatsräson „no matter what“ bzgl. Israel kann ich auch nur bedingt etwas anfangen…
@Klaus-Peter Kaikowsky (KPK) sagt: 19.03.2024 um 16:28 Uhr
Und bietet Wolffsohn eine Lösung an? Oder zumindest einen Ansatz?
Die Probleme sind doch hinlänglich bekannt und werden von der Politik ignoriert.
@all
Noch ein Hinweis zur Debatte: Hier ein wörtliches Zitat aus Twitter/X in die Kommentare zu werfen und als Quelle lediglich „bei X“ anzugeben, ohne auch nur den Namen des Urhebers zu nennen, ist kein Diskussionsbeitrag.
@Pio-Fritz: Lehnen Sie sich zurück, atmen Sie aus. Deutschland spielt im Nahen- und Mittleren Osten keine Rolle (mehr). Aus Gründen werden Spins und Narrative (auch hier) verbreitet. Daher, einfach zurücklehnen und den Aufprall deutscher Sipo/AP genießen (Geopolitische Ost/Süd Isolation).
P.S: Die Offensive in Rafah wird nicht kommen. Warum? Netanjahu kann die Schuld am Überleben der Hamas dem Ausland zuschreiben (Olmert/Haaretz: „Die W’keit die Hamas militärisch auszulöschen ist gleich null“) und die „unzerbrüchlichen“ Unterstützer Israels hoffen auf ein (weiteres) Feigenblatt.
P.P.S: Senator (D/NY) Shomer hat es gut zusammengefasst. Ich füge hinzu, die Geschicke der Welt liegen nun zu beträchtlcihem Teil in den Händen von Extremisten.
Was bietet Wolffsohn als Möglichkeit zur Konfliktlösung in NZZ an:
„Machbar ist nur, was denkbar ist. Als einzige Alternative bieten sich föderative Strukturen an. Konkret: eine Mischung aus Kantonen in einem Bundesstaat «Israel-Palästina», bestehend aus Israel plus Westjordanland und Gazastreifen, sowie Jordanien-Palästina, denn rund 80 Prozent der Jordanier sind Palästinenser. «Frieden durch Föderalismus». Wenn «die» Palästinenser auch künftig auf Gewalt setzen, werden sie sich eines Tages auf einer fernen Insel wiederfinden“.
Noch deutlicher geht es nicht.
Leider funktioniert auch eine bundesstaatliche Lösung mit ausgeprägter (!) palästinensischer Selbständigkeit nur ohne Hamas, nicht nur aus israelischer Sicht, sondern auch im Interesse der Gazarianer selbst liegend.
Provisorischer Hafen dauert noch.
Baubeginn erst kommenden Mittwoch. Vor Ende Mai kaum Arbeitsbereitschaft.
„Etwa 260 Seeleute der Naval Beach Group 1 werden drei Meilen vor Gaza ein 72 Fuß breites und 270 Fuß langes Schwimmdock errichten.
Sie werden auch die mit dem Pier verbundenen Dammfähren betreiben und Fracht auf Lastwagen umladen, die Hilfsgüter nach Gaza bringen, sagten Marinebeamte“.
https://www.navytimes.com/news/your-navy/2024/03/20/navy-sending-sailors-and-ships-to-help-build-gaza-aid-pier/#:~:text=Roughly%20260%20sailors%20from%20Naval,to%20Gaza%2C%20Navy%20officials%20said.
Merkposten:
China’s Middle East diplomat meets Hamas‘ Haniyeh in Qatar
https://www.al-monitor.com/originals/2024/03/chinas-middle-east-diplomat-meets-hamas-haniyeh-qatar
Yemen’s Houthis Tell China, Russia Their Ships Won’t Be Targeted
https://www.bloomberg.com/news/articles/2024-03-21/china-russia-reach-agreement-with-yemen-s-houthis-on-red-sea-ships
Am Rande: Baerbock: Humanitäre Hilfe erst wenn die Hamas die Waffen niederlegt? (vgl SZ/Tagesthemen). Dann wird das Verfahren Nicaragua/BRD in Den Haag ja doch noch spannend. Humanitäre Hilfe für Zivilisten von einer Kapitulation einer Kriegspartei abhängig machen. Das topt dann noch Dirk Niebels „Parkplatz“ Andeutung zu Gaza und die „Krieg mit Russland“-Sache.
Eine solche Aussage von Frau Baerbock findet sich weder bei der SZ noch bei den Tagesthemen. Sie meinen doch die heutige Rede im Bundestag?
@ForceB:
„Die Hamas müsse ihre Waffen niederlegen und die Geiseln freilassen, fordert Baerbock. Dann könne auch die erforderliche humanitäre Hilfe geliefert werden.“
https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-nahost-donnerstag-118.html
Bei SZ steht es auch so, Link aus bekannten Gründen nicht. Habe die Rede nicht gehört, aber wenn sie das Solo nicht gesagt hat, möge man die Journalisten an Ihre Standards erinnern.
Was ich in den letzten Monaten so beobachtet habe, wird da ganz schnell ein Strick draus.
Und nach der schallenden Ohrfeige für den Kanzler in Aqaba, blöd halt.
@AoR:
Die Aussage ist im Kontext gehört ganz eindeutig auf die Hilfslieferungen per Lkw bezogen.
@AoR: Die Hamas ist keine Kriegspartei sondern steht offiziell auf der Terrorliste der EU. Die Außenministerin fordert damit eine Terrororganisation auf, den Terrorismus aufzugeben. Auch wenn man das als Wortklauberei ansehen mag: rechtlich macht es einen großen Unterschied, ob ich einen formal erklärten Krieg führe (Haager Landkriegsordnung etc), oder eine Anti-Terror-Operation durchführe. Die Bilder mögen praktisch identisch sein, die rechtliche Situation vermutlich eine deutlich andere.
Grundsätzlich ist das Zitat, wenn es so getätigt wurde, durchaus clever. Signalisiert es doch, dass der Westen zur sofortigen Hilfe bereit ist, die Hamas aber eben auch ihren Teil dazu beitragen muss. Und eben nicht nur Israel. Damit ist auch die muslimische Welt gefordert, Einfluss auf die Hamas auszuüben.
@Flying-Tiger: Ich bezweifle, dass die Rechte von Zivilisten von einer Einstufung einer Konfliktpartei in bewaffneten Konflikten betroffen sind. Geht ja um die Wahrung der Menschenrechten – besonders Nichtkombattanten – in Bewaffneten Konflikten. Also egal ob GWOT oder Spezielle Militäroperation oder Whatever, Menschen haben Rechte und vor allem Ansprüche gegenüber den Kriegsparteien.
@ForceB: Hm ob das hilft?
@AoR: In der Bewertung der Einflusslosigkeit deutscher SiPo durch andauernde politische „Hicc-Ups“ und die an Inkompetenz erinnernden Äußerungen von Fachbeamten (ich meine nicht den Kanzler oder die Ministerin) stimme ich zu. Der Skill nur genehme Briefings zu lesen, simple Lösungen zu fordern und so wenig wie möglich zu arbeiten ist mittlerweile atemberaubend auf der oberen und teilweise auch obersten Führungsebene verbreitet. Das erklärt in Teilen das strategische Dilemma.
Trotzdem ist der bereits genannte definitorische Unterschied zwischen staatlichem Akteur und nicht-staatlicher Terror-Organisation essentiell. Völkerrechtlich kann man da einiges versuchen, aber lediglich nationalstaatliches Handeln ist relevant. Ein Erbe des „War on Terror“ und des Versagens von R2P als Modell. Ich finde Sie macht Ihren Job schon ganz gut – zumindest besser als Ihre SPD-Vorgänger
@Paradox77: Die Redenschreiber sollten die Methoden gegnerischer „Hybrid-Warrior“ Im Sprachraum beachten.