Erster Luftwaffen-Abwurf von Hilfsgütern über Gaza (mit Statement Pilot)
Die Bundeswehr hat am (heutigen) Samstag erstmals Hilfsgüter über dem Gaza-Streifen abgeworfen. Ein Flugzeug der französisch-deutschen Transportstaffel setzte über dem Kriegsgebiet vier Paletten mit Nahrungsmitteln und Medikamenten per Lastenfallschirm ab. Die von Jordanien initiierten Airdrops der eigenen Luftwaffe, der USA, Frankreichs und nun auch Deutschlands sollen angesichts der unzureichenden Lieferungen auf dem Landweg die Versorgung der vom Krieg zwischen Israel und der Hamas betroffenen Zivilbevölkerung ergänzen.
Der erste Abwurf aus einer Luftwaffenmaschine vom Typ Hercules C-130J fand über der Ortschaft Jabalia im Norden des Gaza-Streifens statt. Aus einer Flughöhe von 3.000 Fuß (gut 900 Meter) wurden die Paletten mit vier Tonnen Hilfsgütern von Deutschland und Frankreich abgesetzt.
Zu dem Abwurf veröffentlichte die Luftwaffe ein Video:
… und (nachgetragen) ein Statement des Piloten:
(Das von der Luftwaffe, also nicht von externen Medien, selbst geführte Interview mit dem Piloten Oberstleutnant Tim – kein Nachname genannt – habe ich nur als Audio eingestellt; das Bild dazu ist ein Screenshot aus dem Video)
Verteidigungsminister Boris Pistorius hatte in der vergangenen Woche auf Bitten des Auswärtigen Amtes die Beteiligung der Bundeswehr an der Luftbrücke für den Gaza-Streifen in Auftrag gegeben. Nach dem ersten Flug dankte der Minister seinem französischen Kollegen Sebastian Lecornu für die Zusammenarbeit:
Die USA hatten am Vortag ihre elfte Mission zum Abwurf von Hilfsgütern über dem Kriegsgebiet gestartet. Dabei wurden zwei Maschinen des Typs C-130 und ein Großraumflugzeug vom Typ C-17 eingesetzt. Parallel dazu läuft die Lieferung auf dem Seeweg; ein erstes Schiff war von Zypern aus mit Hilfsgütern beladen ebenfalls am Vortag vor der Küste des Gaza-Streifens angekommen.
Bundeskanzler Olaf Scholz will am Samstag zu einer Reise nach Jordanien und Israel aufbrechen. Bei seinen Gesprächen dürfte es auch um die Frage gehen, ob sich für den Gaza-Streifen eine Waffenruhe erreichen lässt.
Nachtrag: An den heutigen Hilfslieferungen aus der Luft beteiligte sich neben Jordanien, den USA und Deutschland auch Ägypten, wie die jordanischen Streitkräfte mitteilten:
Als Teil einer Reihe von Bemühungen des Haschemitischen Königreichs Jordanien, die Standhaftigkeit der Brüder in Gaza zu unterstützen und die Last des tobenden israelischen Krieges zu lindern, der einen Schatten auf die Atmosphäre des heiligen Monats Ramadan wirft, haben die jordanischen Streitkräfte ihre Einsätze fortgesetzt. Die Arabische Armee hat heute, Samstag, unter Beteiligung einer Reihe von Ländern, fünf Luftabwürfe mit medizinischer und Nahrungsmittelhilfe durchgeführt.
Zwei C130-Flugzeuge der Royal Jordanian Air Force beteiligten sich an der Abwurfoperation, die mehrere Standorte im nördlichen Gazastreifen zum Ziel hatte. Eines dieser Flugzeuge führte einen dringenden medizinischen Abwurf auf dem jordanischen Feldlazarett Gaza/77 durch, ein Flugzeug der Royal Jordanian Air Force für die schwesterliche Arabische Republik Ägypten, ein Flugzeug der Vereinigten Staaten von Amerika. Ein weiteres Flugzeug gehört der Bundesrepublik Deutschland und dies ist seine erste Teilnahme an dem Einsatz der jordanischen Streitkräfte.
Der Prozess der Landung jordanischer Hilfe erfolgte in Zusammenarbeit mit dem Sultanat Brunei und verkörpert die feste und unterstützende Position Jordaniens gegenüber dem Gazastreifen sowie den Schwerpunkt darauf, den palästinensischen Brüdern unter verschiedenen Umständen weiterhin Hilfe zu leisten.
Die Streitkräfte bestätigen, dass sie weiterhin humanitäre und medizinische Hilfe über eine Luftbrücke schicken, die mit Hilfsflugzeugen vom Flughafen Marka zum internationalen Flughafen Al-Arish oder über Luftabwürfe im Gazastreifen oder Hilfskonvois am Boden verteilt werden soll.
(übersetzt mit Google Translate)
(Foto: Eine C-130J der Bi-Nationalen Staffel „Rhein“ wirft Hilfsgüter über dem Gazastreifen ab – Christian Timmig/Bundeswehr; Video – Luftwaffe; Foto Pilot – Luftwaffe; Karte: OpenStreetMap)
…Ein weiteres Flugzeug gehört der Bundesrepublik Deutschland und dies ist seine erste Teilnahme an dem Einsatz der jordanischen Streitkräfte…
Ist das jetzt eine deutsche Operation mit Hilfe der Franzosen oder eine französische mit deutschen Maschinen oder eine jordanische die von Frankreich und Deutschland unterstützt wird? Ich bin etwas verwirrt, wer führt und koordiniert das jetzt eigentlich?
[Es sieht so aus, dass die Jordanier im Lead sind. Die haben das auch initiiert. T.W.]
@all
Oben nachgetragen ein Interview mit dem Piloten, das die Luftwaffe selbst geführt hat – das beantwortet evtl. auch einige aufgelaufene Fragen.
Das sogenannte Schwerkraft-Absetzverfahren ist eine Möglichkeit Luftlandetruppe zu versorgen. Da gab es bisher beachtliche Defizite! Welchen Preis zahlt als die Bundeswehr? Rein finanziell aber auch in Bezug auf auf das Schaffen neuer Defizite? Bzgw. Das Fortschreiben vorhandener Defizite? Allein Paletten und bis hin zu Fallschirmen (auch für andere Verfahren) waren und sind in der BW Mangelware.
Pistoruis: Crews seien „ausgebildet und sehr erfahren“. Dem ist in der Regel nicht so, weder A 400 – noch Hercules.
Der tatsächliche Nutzen ist sehr umstritten (bekannt), Es geht eher den Bundeskanzler Scholz, der zu Gesprächen in den Nahen Osten gereist ist.
@ v.dimpsk
Die streitkräftegemeinsamen Verfahren zur Versorgung/Folgeversorgung der Luftlandetruppe nach Fallschirmsprung aber auch Landung mit Hubschraubern sind erheblich. Durchhaltefähigkeit gering. Das ist das Schwerlastverfahren (übrigens im Kern schon Jahrzehnte alt – Transall) nur ein Defizit. Der erhoffte Fortschritt ist ausgeblieben, da sich die Fähigkeiten der sogenannten streitkräftegemeinsamen Luftlandelogistik im Wesentlichen nur auf die Nationale Krisenvorsorge (MilEvak sagt man landläufig) konzentrieren. Da wird dann auch viel mit konventioneller Vorverlegung gelöst. Das was wir gerade sehen, ist show of Force, fast ohne praktischen Mehrwert für die Hungernden. Es liefert Bilder, das sahen wir ja schon bei US.
Das Thema Luftandetruppe ist ein anderes Thema. Durchaus wert mal betrachtet zu werden. Wozu braucht man tatsächlich leichte Kräfte in LV/BV? Man konnte sie schon in StabOp’s nicht wirklich gebrauchen, sagten einige „kluge“ Leute. Man hat alles runtergefahren. Doch für LV/BV?
Oder halt für show of force, wie im Gaza.
Einleitend möchte ich kurz anhand mehrerer Quellen die derzeitige Lage im Gaza hinsichtlich der Ernährung darstellen. Da unter diesem Artikel (https://augengeradeaus.net/2024/03/mit-sondergenehmigung-luftwaffe-beteiligt-sich-am-abwurf-von-hilfsguetern-ueber-gaza/comment-page-1/#comments) die Diskussion über die Sinnhaftigkeit der Luftversorgung, unter der Annahme, der Sinn sei eine adäquate Versorgung, entbrannt ist, möchte ich zeigen, dass die Lage im Gaza kritischer ist, als von einigen angenommen.
Wie eine ausreichende Ernährung aussieht, hängt von verschiedenen Faktoren (Alter, Gewicht, Geschlecht, körperliche Aktivität, körperliche Verfassung etc.) ab und davon, was gegessen (Anzahl der Kalorien, Ballaststoffe, Makro- und Mikronährstoffe etc.) wird. Vereinfacht ausgedrückt benötigt eine erwachsene Person durchschnittlich 2000-2500 Kalorien pro Tag bei einer ausgewogenen Ernährung, damit keine Mangelerscheinungen auftreten.
Mit einer kurzen Recherche in Google erfährt man, dass in etwa für die Jahre 2010-2014 von verschiedenen Seiten die Zahl 2279 Kalorien pro Person im Gaza errechnet wurde. Diese Zahl hat sich durch den Krieg jedoch erhöht (Anm.: Vor allem durch Stress und Krankheiten.) und dürfte mittlerweile am oberen Ende des von mir genannten Durchschnittsbedarfs liegen.
Was wurde bisher durch die Luftbrücke geliefert?
Sucht man dazu, wird man schnell fündig. Im Artikel von CISIS (Center for Strategic and International Studies) mit dem Titel „Air Supplies to Gaza: Commendable Political Theater but No Long-Term Solution“ vom 07.03.2024 findet man folgende Informationen:
– Am 1. und am 4. März wurden jeweils ca. 36000 Einheiten MRE (Meals Ready-To-Eat) abgeworfen.
– Ein MRE enthält ca. 1250 Kalorien.
– Es werden für einen Erwachsenen zwei MRE benötigt, für Kinder wahrscheinlich [sic] eines.
– Für eine ausreichende Versorgung müssten unter der Annahme, ein Drittel der Bevölkerung seien Kinder, ca. 3,3 Millionen pro Tag geliefert werden.
– Für eine maximal auf Effizient getrimmte Beladung wären unter diesen Annahmen ca. 250 Flüge mit C-130 nötig, bei ca. 100 eingesetzten C-130.
– Ungefähr 60 Nationen fliegen Flugzeugmuster der C-130.
In diesem Artikel lese ich, dass vier Paletten zu insgesamt vier Tonnen von der deutschen C-130 abgeworfen wurden. Informationen über die Zusammensetzung dieser Paletten wurde nichts genannt, auch nicht im Interview. (Anm.: Keinesfalls ein Angriff auf T.W. Er kann für fehlende Informationen nichts.)
Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass eine C-130 je nach Ausführung sechs bis acht 463L-Paletten tragen kann und mit dem Artikel von CSIS komme ich tatsächlich auf eine Beladung von ziemlich genau vier Tonnen.
Laut diesem Artikel der Bundeswehr (https://www.bundeswehr.de/de/organisation/luftwaffe/aktuelles/luftbruecke-fallschirm-luftwaffe-gaza-versorgen-5758826) gibt es ein neues Absetzverfahren, mit dem eine C-130 bis zu 18 Tonnen Güter abwerfen können soll. Daher meine Fragen:
– Wieso wurde dieses Verfahren nicht angewandt?
– Wieso wurden nur vier Tonnen abgeworfen?
– Kann mich jemand aufklären: Was ist mit „neues Absetzverfahren“ gemeint? Da wird doch das allgemein bekannte beschrieben, oder nicht?
Des Weiteren entnehme ich dem Artikel der Bundeswehr folgenden Abschnitt:
„Gleichzeitig muss der Eigenschutz des Flugzeuges und seiner Besatzung gewährleistet sein. Beschuss vom Boden kann in Krisengebieten nicht ausgeschlossen werden. Deshalb wird vor jedem Flug eine Risikoanalyse durch die Soldatinnen und Soldaten der militärischen Sicherheit durchgeführt, die die Lage vor Ort kennen. Obwohl reduzierte Flughöhe und Fluggeschwindigkeit das Absetzen erleichtern, müssen Mindestwerte eingehalten werden. Zusätzlich verfügt die Hercules über eigene Schutzsysteme.“
Meine Sorgen hinsichtlich möglicher Gefahren durch Beschuss wurden an anderer Stelle als unbegründet zurückgewiesen. Ich lasse diesen Abschnitt kommentarlos hier stehen und frage lediglich: Inwiefern unbegründet?
Diese Fakten lassen für mich nur eine Bewertung zu: Der Sinn der Luftbrücke kann niemals eine adäquate Versorgung der dortigen Bevölkerung sein, sondern dient entweder zu politischen Zwecken (Anm.: Was genau soll mit „Nichts“ erreicht werden? Zeigen, dass die dortige Bevölkerung nicht vergessen wurde? oder zu Ausbildungszwecken (Anm.: Sehr zynisch, angesichts des Leids und der Gefahrenlage.). Selbst unter großzügiger Herausrechnung negativer Faktoren unter gleichzeitiger Begünstigung von positiven müssten für eine vollständige Versorgung die Lieferungen um den Faktor 90 erhöht werden, eine Steigerung von 8900 Prozent! Und selbst wenn man annimmt, dass die Luftbrücke nur eine untergeordnete Rolle spielt: Was bitte ist der direkte Effekt von Lieferungen im Promillebereich? In der Physik spricht man von „vernachlässigbar klein“, von „spürbar“ kann hier keine Rede sein. Und von medizinischen Hilfsgütern oder einfach Decken und Kleidung wurde noch kein Wort geschrieben.
Warum werden Lasttransportverfahren angewandt, die vielleicht zur Versorgung vorgelagerter Truppenteile geeignet sind, aber ganz sicher nicht für die Versorgung einer notleidenden Bevölkerung? Und warum wurden nicht bereits frühzeitig Schiffe gechartert und beladen? Die Probleme sind nicht erst seit Mitte Februar bekannt. Warum wurde mit den Planungen eines Hafens zur Versorgung nicht bereits frühzeitiger begonnen? Soll jetzt zwei Monate lang „Nichts“ geliefert werden und man muss förmlich darauf hoffen, dass die Lastwagen-Konvois nicht wieder auf der Fahrt auseinandergenommen werden?
Ehrlich gesagt endet die Woche so, wie sie begonnen hat: „Pennen“.
[Sorry, Leute, aber dass die Lieferung von Hilfsgütern aus der Luft kein adäquater Ersatz für Lieferungen auf dem Landweg sein kann, ist weder neu noch überraschend – und diese Debatte hier als scheinbar neu aufzumachen, ist nicht im Interesse aller Leser*innen. T.W.]
Nun man kann zumindest darauf schließen, dass eine Unterstützung der seeseitigen Belieferung angezeigt wäre?
@ T.W.
Mein Kommentar sollte keine Überraschung zum Ausdruck bringen, zumindest nicht im Hinblick auf die Eignung als Ersatz. Ich persönlich finde es nur erschreckend, wie wenig eine solche Luftbrücke an Hilfe eigentlich bringt – und wie wenig von Seite der ausführenden Kräfte darauf eingegangen wird. Und den Kommentaren unter dem letzten Artikel zufolge scheinen manche ja durchaus von der praktischen Sinnhaftigkeit überzeugt zu sein. So irrelevant kann eine aussagekräftige Bezifferung dann meiner Meinung nach nicht sein und für manche Person scheinen diese Zahlen möglicherweise tatsächlich eine Neuigkeit zu sein.
Darüber hinaus habe ich einige Fragen gestellt, die ich durchaus interessant finde. Mir ist zum Beispiel nicht klar, wie eine Steigerung von 4 auf 18 Tonnen funktionieren soll und was in diesem Zusammenhang ein „neues Absetzverfahren“ bedeutet. Angenommen, das Volumen ist gleich: Dann kann ja eigentlich nur die Dichte erhöht werden, um mehr Masse zu transportieren? Damit würde dann aber auch die Anzahl an möglichen Gütern eingeschränkt werden, um auf 18 Tonnen zu kommen. Oder gibt es dann auch ein anderes Packverfahren?
Zudem wird zumindest von der Bundeswehr eine mögliche Gefährdung während der Flüge beschrieben. Das sollte meiner Meinung nach nicht außer Acht gelassen werden.
Wie man eine Bevölkerung über den Luftweg versorgt sieht man anschaulich an der Berliner Luftbrücke – allerdings mit Landung (Land bzw. Wasserung):
https://de.wikipedia.org/wiki/Berliner_Luftbr%C3%BCcke
@P.H.
Daneben fehlt es ja auch an Trinkwasser und Hygieneprodukten. Vor dem Ausbruch von Seuchen – z.B. Cholera – wurde bereits gewarnt, gehört hierüber hat man seitdem nichts mehr. Im Prinzip ist die Lage in Gaza der eines Erdbebengebietes in welches nur marginal Hilfe kommt.
Es muß gesagt werden, daß nach internationalen Standards ISR als de facto Besatzungsmacht für die Versorgung der Bevölkerung verantwortlich ist, zumindest in den Gebieten, in denen nicht gekämpft wird.
Ich bin gespannt, wie dies im Nachgang juristisch aufgearbeitet werden wird, insbesondere wenn man Parallelen zum Verhalten RUS in der UKR zieht.
Ich verstehe die Nörgelei nicht.
– Dass die BW seit Jahrzehnten sowas nicht mehr ausreichend geübt hat – geschenkt.
Aber wie soll man denn besser üben, als durch einen „scharfen“ Einsatz?!
– Die Absetzmenge ist nicht riesig und wird nicht den kompletten Gaza-Streifen versorgen können – bekannt.
Aber besser, als nix. Und wenn es auch auf die Gesamtversorgungslage kaum Einfluss hat, so hat es doch für den ein oder anderen in Gaza einen riesigen Einfluss.
– Diese „Absetzpaletten“ sind nun auch kein Hexenwerk und können binnen kürzester Zeit in (fast) beliebiger Menge günstig (!) produziert werden.
– Okay, die Fallschirmkits sind was teurer in der Beschaffung, aber solange man das Problem tendenziell mit Geld lösen kann, soltte das für die Bundesrepublik Deutschland kein direktes Problem darstellen.
„Freuen“ wir uns also, dass wir hier marketingtechnisch helfen können und gelichzeitig die Einsätze – auch mit internationalen Teams – geübt werden können.
@ P.H. und Kommentar von T.W.:
“ Sorry, Leute, aber dass die Lieferung von Hilfsgütern aus der Luft kein adäquater Ersatz für Lieferungen auf dem Landweg sein kann, ist weder neu noch überraschend – und diese Debatte hier als scheinbar neu aufzumachen, ist nicht im Interesse aller Leser*innen. T.W.”
Ja, aber warum spielen dann alle Medien bei dieser Kosmetik mit und berichten darüber umfangreich, meist kritiklos? Die humanitären Probleme sind so nicht lösbar. Das ist Augenwischerei. Aber ja, anscheinend erfüllt es diesen Zweck gut.
Ich verstehe die Kritik an den air drops nicht so recht – wenn sie auch nur ein bißchen helfen, sind die Einsätze unter den aktuellen Gegebenheiten gerechtfertigt. Zudem sind sie einfach ein gutes politisches Zeichen/statement an alle Seiten in dem Konflikt. Militäreinsätze, gerade die der BRD, sind oft mehr als politisches Zeichen zu sehen, weniger als vollumfängliche Lösung aller Weltprobleme.
„Ich verstehe die Kritik an den air drops nicht so recht – wenn sie auch nur ein bißchen helfen“
Wenn die 100-fache Menge gebraucht wird, und das jeden Tag, dann ist die Kritik sehr wohl berechtigt, weil damit der öffentliche Druck nachlässt, der Israel zwingt sich an das Völkerrecht zu halten. Die Besatzungsarmee ist für das Wohl der Zivilbevölkerung verantwortlich, und das heisst, Hilfsgüter müssen auf den Landwege rein, und nicht ein paar Paletten an Fallschirmen, oder ärmlich zusammengezimmteren schwimmenden Pontons, die man durchs Mittelmeer schleppt.