Baltische Länder bauen neue Grenzbefestigung nach Osten: „Jeden Meter verteidigen“

Die drei baltischen Länder Estland, Lettland und Litauen haben einen gemeinsamen Plan für neue Sicherungsanlagen an den Grenzen zu Russland und Belarus vereinbart. Ein Bunkersystem soll das Territorium der drei NATO-Mitgliedsstaaten vor militärischem Eindringen schützen und im Kriegsfall durch weitere Sperren verstärkt werden.

Zu der Vereinbarung vom (heutigen) Freitag aus der Mitteilung des estnischen Verteidigungsministeriums:

Today, the defence ministers of Estonia, Latvia and Lithuania approved the concept of building anti-mobility defensive installations on the borders with Russia and Belarus. The ministers signed an agreement in Riga, according to which Estonia, Latvia and Lithuania will construct anti-mobility defensive installations in the coming years to deter and, if necessary, defend against military threats.
„To build the anti-mobility defensive installations is a carefully considered and thought-out project, the need of which stems from the current security situation. Russia’s war in Ukraine has shown that, in addition to equipment, ammunition, and manpower, physical defensive installations on the border are also needed to defend Estonia from the first meter,“ said Hanno Pevkur, Minister of Defence of Estonia. He emphasized that the purpose of defence installations is to prevent a military conflict in our region. „We are undertaking this effort so that the people of Estonia can feel safe, but if the slightest risk emerged, we would be ready for various developments more promptly,“ Pevkur added.
The concept of defensive installations is based on the decisions made at the NATO Madrid Summit which emphasized that Allies must be ready to defend the territory from the first meter and new regional defence plans must be developed. The concept combines prevention and field security measures. Elements on the terrain support the activities of the defending units at the base points to stop the aggressor´s troops if necessary. The elements are positioned in the landscape, taking into account the results of the analysis of the enemy´s intent, the environment, and the defence plan. The Baltic countries are one area of operations, and therefore defence installations will be built in coordination with Latvia and Lithuania.

In Friedenszeiten werde es weder Stacheldraht noch Sprengfallen oder andere Hindernisse an der Grenze geben, betonte der estnische Verteidigungsminister. Das geplante Netzwerk von Bunkern, Versorgungspunkten und Nachschublinien solle aber bereits aufgebaut werden.

Allein in Estland seien an der Grenze zu Russland 600 solcher Bunker geplant, berichtete der estnische Rundfunk. Die Verhandlungen mit den Eigentümern der dafür nötigen Grundstücke im Grenzbereich könne sich allerdings noch eine Weile hinziehen.

Das litauische Verteidigungsministerium meldete zwar auch die Vereinbarung der drei Länder, war in seinen Aussagen aber weniger präzise als Estland:

Die Minister Arvydas Anušauskas, Andris Sprūds und Hanno Pevkur kamen überein, dass Litauen, Lettland und Estland unter Berücksichtigung ihrer nationalen Bedürfnisse, geografischen Gegebenheiten sowie der vorhandenen und geplanten militärischen Fähigkeiten ihre Fähigkeiten zur Mobilitätsbekämpfung entlang der Ostgrenze der NATO zusätzlich verstärken werden.
„Mit dieser Initiative soll sichergestellt werden, dass alle drei baltischen Staaten, die zu den am stärksten durch die russische Bedrohung gefährdeten Ländern gehören, über eine Reihe wirksamer Maßnahmen zur Mobilitätsbekämpfung verfügen, um potenzielle feindliche Vorstöße über die Grenze hinweg wirksam zu stören und abzuschrecken. Dieses Projekt ist im trilateralen Kontext der baltischen Staaten von besonderer Bedeutung für die Schaffung einer gemeinsamen Mobilitätsbarriere. Die Unterzeichnung des Abkommens wird zu einer koordinierten Umsetzung dieser Idee in der Praxis führen“, sagte Anušauskas.
(Übersetzt mit DeepL.com)

(Archivbild Januar 2023: Estnische Soldaten als Grenzsicherung – Estnisches Verteidigungsministerium; Karte OpenStreetMap)