Baltische Länder bauen neue Grenzbefestigung nach Osten: „Jeden Meter verteidigen“
Die drei baltischen Länder Estland, Lettland und Litauen haben einen gemeinsamen Plan für neue Sicherungsanlagen an den Grenzen zu Russland und Belarus vereinbart. Ein Bunkersystem soll das Territorium der drei NATO-Mitgliedsstaaten vor militärischem Eindringen schützen und im Kriegsfall durch weitere Sperren verstärkt werden.
Zu der Vereinbarung vom (heutigen) Freitag aus der Mitteilung des estnischen Verteidigungsministeriums:
Today, the defence ministers of Estonia, Latvia and Lithuania approved the concept of building anti-mobility defensive installations on the borders with Russia and Belarus. The ministers signed an agreement in Riga, according to which Estonia, Latvia and Lithuania will construct anti-mobility defensive installations in the coming years to deter and, if necessary, defend against military threats.
„To build the anti-mobility defensive installations is a carefully considered and thought-out project, the need of which stems from the current security situation. Russia’s war in Ukraine has shown that, in addition to equipment, ammunition, and manpower, physical defensive installations on the border are also needed to defend Estonia from the first meter,“ said Hanno Pevkur, Minister of Defence of Estonia. He emphasized that the purpose of defence installations is to prevent a military conflict in our region. „We are undertaking this effort so that the people of Estonia can feel safe, but if the slightest risk emerged, we would be ready for various developments more promptly,“ Pevkur added.
The concept of defensive installations is based on the decisions made at the NATO Madrid Summit which emphasized that Allies must be ready to defend the territory from the first meter and new regional defence plans must be developed. The concept combines prevention and field security measures. Elements on the terrain support the activities of the defending units at the base points to stop the aggressor´s troops if necessary. The elements are positioned in the landscape, taking into account the results of the analysis of the enemy´s intent, the environment, and the defence plan. The Baltic countries are one area of operations, and therefore defence installations will be built in coordination with Latvia and Lithuania.
In Friedenszeiten werde es weder Stacheldraht noch Sprengfallen oder andere Hindernisse an der Grenze geben, betonte der estnische Verteidigungsminister. Das geplante Netzwerk von Bunkern, Versorgungspunkten und Nachschublinien solle aber bereits aufgebaut werden.
Allein in Estland seien an der Grenze zu Russland 600 solcher Bunker geplant, berichtete der estnische Rundfunk. Die Verhandlungen mit den Eigentümern der dafür nötigen Grundstücke im Grenzbereich könne sich allerdings noch eine Weile hinziehen.
Das litauische Verteidigungsministerium meldete zwar auch die Vereinbarung der drei Länder, war in seinen Aussagen aber weniger präzise als Estland:
Die Minister Arvydas Anušauskas, Andris Sprūds und Hanno Pevkur kamen überein, dass Litauen, Lettland und Estland unter Berücksichtigung ihrer nationalen Bedürfnisse, geografischen Gegebenheiten sowie der vorhandenen und geplanten militärischen Fähigkeiten ihre Fähigkeiten zur Mobilitätsbekämpfung entlang der Ostgrenze der NATO zusätzlich verstärken werden.
„Mit dieser Initiative soll sichergestellt werden, dass alle drei baltischen Staaten, die zu den am stärksten durch die russische Bedrohung gefährdeten Ländern gehören, über eine Reihe wirksamer Maßnahmen zur Mobilitätsbekämpfung verfügen, um potenzielle feindliche Vorstöße über die Grenze hinweg wirksam zu stören und abzuschrecken. Dieses Projekt ist im trilateralen Kontext der baltischen Staaten von besonderer Bedeutung für die Schaffung einer gemeinsamen Mobilitätsbarriere. Die Unterzeichnung des Abkommens wird zu einer koordinierten Umsetzung dieser Idee in der Praxis führen“, sagte Anušauskas.
(Übersetzt mit DeepL.com)
(Archivbild Januar 2023: Estnische Soldaten als Grenzsicherung – Estnisches Verteidigungsministerium; Karte OpenStreetMap)
Guten Abend @Voodoo wer sagt denn, dass die Gegenseite nicht auch auf die Taktik zurückgreifen kann?
Als Finte startet man dort einen Scheinangriff um so Kräfte der Verteidiger zu binden, wodurch an anderer Stelle automatisch Lücken enstehen, die ausgenutzt werden können.Schließlich könnten baltische Kräfte dann auch durch das Nato-HQ von dort abgezogen und an andere Stelle eingesetzt werden.
Die größe der einzelen Streitkräfte könnte sich hier somit als Problem erweisen.
Guten Abend @Dominik wurden denn von Seiten der USA im Irak oder Afghanistan A-Waffen eingesetzt?
Sofern eine Atommacht einen rein konventionell ausgestatteten Gegner attackiert bleibt es auch auf dieser Ebene. Ein nuklearer Schlagabtausch wäre nur dann denkbar wenn sich Atommächte gegenseitig bekriegen. In diesem Fall wären die ersten Ziele aber wohl kaum auf dem Schlachtfeld zu suchen sondern im Hinterland. Sprich man würde über ausgewählte Städte eine oder mehrere dieser Waffen zünden um die Moral der Zivilbevölkerung zu brechen. Das möchte niemand miterleben. Deshalb dienen solche Waffen der Aufrecherhaltung des status quo.
Gamechanger indes existierten nicht, weil jede Waffe zerstört werden kann.
Guten Abend Herr T.W., im Friedensbetrieb sind solche Stationierungen wohl kein Problem. Was sollte aber bei möglichen Unruhen oder einer allgemeinen Verschärfung der weltpolitischen Lage geschehen?
Die Soldaten werden dort für einen möglichen Krisenfall stationiert, der hoffentlich nie eintritt. Wenn aber ein scharfer Einsatz droht muss sich doch der Bundestag automatisch mit der sich veränderten Situation befassen, oder?
Darum geht es mir.
@ Windlicht
„Die Maginot-Linie hat eben nicht funktioniert!“
Keine faktenbasierte Lagebeurteilung!
Die Abschnitte der Maginotlinie Oberrhein und Saar (nicht Pfalz!) sowie Niedervogesen waren nur schwach ausgebaut und besaßen keine Artilleriewerke. Die Truppen des SF Sarre hatten einen Rückzugsbefehl erhalten, deshalb der deutsche Durchbruch. Alle großen Artilleriewerke des Nord-Est haben den deutschen Angriffen widerstanden, obwohl sie auch von Rückwärts angegriffen wurden.
Übriges sind die italienischen Streitkräfte im Juni 1940 an den Festungswerken der Maginotlinie in den Alpen auch gescheitert.
Quelle: L´Encyclodépie de l´Armee francaise. Hommes et ouvrages de la ligne Maginot.
Jean-Yves Mary et Alain Hohnadel. Fünf Bände.
Die Maginotline lag übrigens sieben bis zehn Kilometer hinter der jeweiligen Grenze, nur die Zollhäuser hatte leicht befestigt.
@Wandersmann:
Ich fass ihre Aussagen mal zusammen: „Russland ist unbesiegbar.“ Vad würde ergänzen man sollte direkt kapitulieren, andere eventuell noch ein „wenn die ersten russischen taktischen Atombomben explodieren. (bei einem Angriffskrieg von Russland wohlgemerkt, obwohl uns die letzten 2 Jahre doch eigentlich gezeigt haben, dass das atomare Tabu funktioniert.)
Die Tage kam doch das Video des ersten massiven Angriffs der Russen auf Awdijiwka raus. Hat trotz der massiven Kräfte nicht wirklich für einen Durchbruch gereicht, die russischen Lemminge sind aber außergewöhnlich willig in ihren Tod gelaufen. Da hat der faschistische Staat Russland klar Vorteile, was den Befehlsgehorsam der Bevölkerung angeht.
„… die feindliche Luftabwehr vollständig intakt zu sein scheint.“ Meinen Sie die „Luftabwehr“ (Flugabwehr/Luftverteidigung um bei der hier hochgehaltene Fachsprache zu bleiben), die gerade ukrainische Billigdrohnen zum größten Exporthafen für Öl und Gas der Russen bei Stankt Petersburg durchgelassen hat? oder auch zu anderen Rüstungsbetrieben und Öllagern?
Was die Produktion angeht, haben Sie natürlich erst einmal recht, Russland hat große natürliche Ressourcen, vor allem Öl und Gas, was natürlich hilfreich bei simpler Sprengstoffproduktion ist, bei „großem Land“ scheinen manche noch nie was von Mercator-Projektion gehört zu haben, Was viele aber vergessen ist, dass Russland praktisch keine relevanten eigenen Kapazitäten in der Herstellung von Produktionsmaschinen hat. Erlauben wir der Ukraine nachhaltig die russische Rüstungsindustrie zu treffen, sinkt die Produktionskapazität ohne westlichen Ersatz noch deutlicher.
@ Herr Wandersmann:
Wo habe ich derartiges behauptet?
Bezüglich Atomwaffeneinsatz: na ist doch super, wenn ein atomar bewaffneter Aggressor „niemals“ ein nicht atomar bewaffnetes Land mit Atomwaffen angreifen würde, dann brauchen sich Ukraine, Balten, Polen trotz der (immerhin seltener gewordenen) russischen Atombombendrohungen keine Sorge machen. Problem bleibt, dass Russland regelmäßig damit droht und selbst im eigenen Propagandafernsehen immer wieder Forderungen laut werden Kiew, Lwiv und andere ukrainische Städte mit Atombomben auszulöschen. Sogar russische Assets hier in Deutschland warnen öfters vor der atomaren Zerstörung der Ukraine, sollte die Ukraine kurz vorm „Gewinnen“ des Krieges sein.
@Wandersmann sagt: 21.01.2024 um 21:58 Uhr
Na, da geht es ja munter durcheinander bei Ihnen. Von der russischen Besetzung Islands bis Mitteleuropa als russisches Aufmarschgebiet. Totaler U-Boot Krieg im Atlantik usw. usw., ich komme mir vor, wie in einem Roman von Frank Schätzing, oder gab es gerade eine Wiederholung von „Jagd auf Roter Oktober“? Bitte nur ein Ping.
„Das Ziel dürfte im Fall eines Angriffs aber wohl kaum das Baltikum sondern die Nato sein.“
Jetzt wird es schwierig, wenn man wie Sie, geografische Lage und Institutionen miteinander vermischt. Die baltischen Staaten Lettland, Estland und Litauen, die im Baltikum liegen, sind Mitglieder der NATO.
Wenn ich Ihre Posts so lese, und auch die Vehemenz, mit der Sie Ihre Meinung bei den Mitforisten durchdrücken wollen, und das für mich zusammenfasse finde ich das ganz schön gruselig. Demnach hätte man konsequenterweise die Ukraine den Russen überlassen sollen, in der Hoffnung, das die dann zufrieden sind und uns nichts tun. Das ist die Quintessenz Ihrer Aussagen. So richtig ernst nehmen kann ich das nicht, ich finde das nur bedenklich.
Hallo Dominik, wenn Sie schon unbedingt den Vergleich mit der Ukraine wollen. In der Ukraine haben die USA das laute Nachdenken der russischen Führung über einen Kernwaffeneinsatz sowohl scharf als auch ausreichend indifferent kommentiert. Der russischen Führung wurde klargemacht, das Risiko eines Gegenschlages ist nicht Null.
Mein Baltikum- Szenarium setzt aber voraus, dass die USA vorher eindeutig jegliche Unterstützung ausschließen (m.E. für die mittlere Zukunft unwahrscheinlich.) D.h. es gibt keinen Gegenschlag bei einem eventuellen russischen Einsatz taktischer Kernwaffen. Die sowjetische und soweit bekannt die russischen Militärdoktrin sahen bzw. sehen den frühen Einsatz taktischer Kernwaffen vor. Die russischen Truppen werden sich nicht mühsam durch Befestigungen kämpfen, wenn sie mit einer Machtdemonstration (eben z.B. die Demoexplosion über der Rigaer Bucht) die Kapitulation erreichen können.
Wenn Sie einen geschichtlichen Vergleich möchten, die USA haben in Jalta Osteuropa für die sowjetische Unterstützung in Asien geopfert. Warum soll sich diese Geschichte nicht wiederholen?
Wenn ein Nachbar so übermächtig ist, dass man gegen ihn keine Chancen hat, muss man sich mit ihm arrangieren, nennt sich Realpolitik.
@Wandersmann:
„Guten Abend @FreeEurope, Marinekräfte haben in diesem Konflikt bisher kaum eine Rolle gespielt,“
Sorry, aber das ist vollkommen falsch: Russland wollte mit der Schwarzmeerflotte von See aus die Region Odessa erobern. Und die Ukraine komplett vom Seezugang abschneiden. Das gelang ihnen aber nicht, weil die Ukraine sehr geschickt – u.a. mit ihren eigens entwickelten Neptun Anti-Schiffs Marschflugkörpern, aber auch mit von ihren Allierten gelieferten Harpoon Raketen – die russ. Marine so unter Feuer genommen hat (z.B. Versenkung des Flagschiffs der Schwarzmeerflotte), dass Ru. diese Operation komplett aufgeben musste. Ein großer militärischer Sieg für die Ukraine.
Später konnte dann die Ukraine die strategisch wichtige Schlangeninsel und ihre Bohrplattformen zurückerobern. Nächste bittere Niederlage für die russ. Marine.
Und im Laufe des letzten halben Jahres war die Ukraine in der Lage, durch das Versenken weiterer Schiffe der Schwarzmeerflotte, Treffen des Hauptquartiers in Sevastopol sowie die Zerstörung weiterer Luftverteidigungssysteme auf der Krim die russ. Flotte aus dem westlichen Teil des Schwarzen Meeres komplett zu vertreiben. So dass die Ukraine jetzt einen sicheren Seekorridor für seine Exporte, insbesondere Getreide, schaffen konnte. Ein großer strategischer Sieg der Ukraine, weil der Getreideexport für die Wirtschaft des Landes eine sehr große Bedeutung hat (und auch für die Nahrungsmittelversorgung sehr vieler Schwellenländer). Russlands Strategie, Hunger in der Welt zu erzeugen, ist gescheitert.
„Was nützt da diese „empfindliche strategische Niederlage“ wie Sie es so schön formuliert haben, wenn sich das Gleichgewicht zu Ungunsten der Ukraine entwickelt?“
Erneut falsch: Wir sprachen über die russ. Marine. Und da hat sich das Gleichgewicht im Schwarzen Meer seit Kriegsbeginn eindeutig massiv zugunsten der Ukraine entwickelt, siehe oben.
„Natürlich könnte die russische Marine Island einnehmen.“
Träumen Sie weiter…….Die russ. Marine war im Schwarzen Meer noch nicht einmal in der Lage, gegen ein Land ohne (!!) Marine zu bestehen. Sie haben es noch nicht einmal geschafft, die kleine Schlangeninsel und die ukr. Bohrplattformen zu halten. Sie können noch nicht einmal den zivilen Schiffsverkehr in die Ukraine unterbinden.
Und dann sollen sie das vergleichsweise große Island einnehmen, gegen die Übermacht aller NATO-Marinen? Und das nur mit einem Teil ihrer Flotte, denn die Reste der Schwarzmeerflotte kommen nicht durch den Bosporus, und die baltische Flotte wäre ebenfalls blockiert. Und glauben Sie wirklich, die Isländer würden die Russen einfach so einspazieren lassen?
@Wandersmann: „Da sei bitte auch noch angemerkt, dass die Taurus da wenig bewirken können, weil schlicht Trägersysteme fehlen und die feindliche Luftabwehr vollständig intakt zu sein scheint. Die schießen die Dinger einfach ab….“ Die wunderbare, intakte, quasi allmächtige russische Flugabwehr hat komischerweise nicht verhindern können, dass das LNG-Terminal in Ust-Luga (kaum 100 Kilometer westlich Petrograd) von den Ukrainern mittels einfacher Drohnen in Brand geschossen wurde.
Das Reich des geschäftsführenden Oligarchen der Russischen Föderation und Aufsichtsratsvorsitzenden der Russischen Mafia, des Schnappsproduzenten (Handelsmarke Putinka) W.P. aus M. ist offenbar doch nicht ganz so stabil, wie sie es uns einreden wollen.
[Wir bleiben bitte bei aller Meinungsfreude bei einer gewissen Sachlichkeit. T.W.]
„Die russ. Marine war im Schwarzen Meer noch nicht einmal in der Lage, gegen ein Land ohne (!!) Marine zu bestehen. Sie haben es noch nicht einmal geschafft, die kleine Schlangeninsel und die ukr. Bohrplattformen zu halten. “
Wegen Landgestützten Antischiffraketen.
„Und glauben Sie wirklich, die Isländer würden die Russen einfach so einspazieren lassen?“
Alles in allem vermutlich ja, weil Island überhaupt keine reguläre Armee hat.
Wenn Island nicht wirksam verteidigt wird, (aktuell würden ein paar inZivil eingereiste grüne Männlein ausreichen) stationiert Russland dann dort massiv Antischiffraketen und alles andere, was sie brauchen um den Raum zu kontrollieren. Und ich wäre mir im Ernstfall nicht Sicher, ob man sich wirklich auf die Türkei verlassen kann, dass die den Bosporus zumachen. Ein Weltkrieg hätte einfach sehr viele Variablen. Oder nur sehr wenige, denn bevor eine Atommacht wirklich davor ist total besiegt zu werden, werden sie einsetzen was sie haben. Sie werden konventionell angreifen, wenn sie meinen das lohnt sich – und Bunker jeder Art bedeuten dass mehr Kosten einzurechnen sind und im Ideallfall wirksam abschrecken, einfach weil es sich irgendwann nicht mehr lohnt, unabhängig davon dass man Jede Verteidigung mit geeigneten Mitteln brechen kann – aber die muss man erstmal haben und diese Kräfte sind dann erstmal gebunden.
Und zu den russischen Balten – ich glaube kaum, dass die „Heim ins Reich wollen“ – aber umso größeren Druck man auf sie ausübt, werden sich das manche vielleicht doch noch überlegen. Alternativ könnte man ja einfach Kulturelle Autonomie zulassen (für Neugeborene sind etwa Lettische Namen verbindlich vorgeschrieben) – und so eher ein Russisches Oppositionelles Lager aufbauen, dass davon träumt, irgendwann Russland zu reformieren. Das wäre Pragmatisch in meinen Augen (@Nicolo15)
@lukan
Island hat zwar keine eigenen Streitkräfte. Jedoch ist Island Mitgled der NATO, was viele hier offenbar vergessen. Abgesehen davon eixtiert ein bilaterialer Vertrag zwischen Island und den USA, nach dem die USA Island verteidigen.
Sollte tatsächlich eine russische Invsionsflotte vor Island auftauchen, würden beide Atommächte sofort miteinnder im Kriegszustand sein. Dieses Risiko wird selbst ein Russland unter Putins Führung nicht eingehen.
@stan-und-ollie sagt: 22.01.2024 um 23:59 Uhr
„Abgesehen davon eixtiert ein bilaterialer Vertrag zwischen Island und den USA, nach dem die USA Island verteidigen.“
Nicht mehr, die USA haben diesen 2006 einseitig gekündigt, seither verhandelt man. Es gibt Abkommen mit Dänemark und Norwegen.
Die Hypothese RUS erobert ISL ist doch sehr off Topic und leicht absurd. Für RUS machen Eroberungsfeldzüge doch nur „Sinn“, wenn es um Gegenden mit relevantem russophilen Bevölkerungsanteil geht, Lückenschliessng für das eigene Territorium betreibt oder man als PR-Stunt etwas seine Grenzen in dünn besiedelten Regionen etwas verschieben kann und die Logistik direkt ans Heimatland anbindet. Deswegen sind die Balten ja auch so berechtigt nervös. Gegen den Willen der Bevölkerungsmehrheit haben Eroberungsversuche auf dem Globus seit längerem nicht mehr dauerhaft funktioniert.
Deckt sich nicht mit Wikipedia und dem Vertrag der 2006 geschlossen wurde.
island ist Bestandteil der NATO und die USA verpflichten sich:
Article 1
Iceland shall, in accordance with the 1951 Agreement, continue to provide access to United States and other North Atlantic Treaty Organization (hereinafter, NATO) forces within and through the territory of Iceland as is necessary to support the future defense needs of Iceland and of the North Atlantic Treaty Area and for other activities agreed to by the Parties.
https://2009-2017.state.gov/documents/organization/81302.pdf
Ein wie auch immer geartete Agression Von Russland in diese Richtung, würde sicherlich entdeckt und von der USA begegnet werden.
@Pio-Fritz
Sie verwechseln da etwas. 2006 haben die USA ihre Truppen aus Island abgezogen, der Vertrag wurde nicht gekündigt.
Siehe hier:
https://de.wikipedia.org/wiki/Island#Milit%C3%A4r
@Landmatrose:
„Gegen den Willen der Bevölkerungsmehrheit haben Eroberungsversuche auf dem Globus seit längerem nicht mehr dauerhaft funktioniert.“
Russland besetzt doch schon recht lange ukrainische Gebiete gegen den Willen der Bevölkerungsmehrheit, bzw. den Rest der übrig geblieben ist.
@stand-und-ollie sagt: 23.01.2024 um 20:41 Uhr
Danke für den Hinweis, habe ich tatsächlich falsch gelesen.
Guten Morgen @Wandersmann,
ich bitte sehr um Verständnis, dass es nicht besonders glücklich ist, wenn Sie meinen, auf jeden anderen Kommentator sehr ausführlich einzeln antworten zu müssen und dann meist Ko-Referate schreiben… Allein in diesem Thread haben Sie über Nacht nun fünf Kommentare abgeliefert, plus diverse Kommentare in anderen Threads. Das ist schlicht nicht nett, weder gegenüber den anderen Leser*innen noch gegenüber dem Blogbetreiber.
@lukan:
„Wegen Landgestützten Antischiffraketen.“
Nicht nur. Auch wegen innovativen See-Drohnen, erfolgreichen Schlägen gegen die russ. Luftraumverteidigung in der Oblast Cherson und auf der Krim sowie gezielten Kommando-Aktionen. Die Ukraine hat sich hier als ziemlich leistungsfähig und geschickt erwiesen.
„Alles in allem vermutlich ja, weil Island überhaupt keine reguläre Armee hat.“
Island ist NATO-Mitglied. Und wer meint, die Isländer würden sich bei einem russ. Angriff fatalistisch verhalten und keine Gegenwehr leisten, der kennt dieses Land nicht.
Und ich wäre mir im Ernstfall nicht Sicher, ob man sich wirklich auf die Türkei verlassen kann, dass die den Bosporus zumachen.
Haben sie doch schon längst. Es dürfen keine Kriegsschiffe mehr durch. Und selbst wenn die Reste der russ. Schwarzmeerflotte von der Türkei durchgelassen werden würden: Ein Teil würde wahrscheinlich nicht einmal bis zum Bosporus kommen, da durch die NATO-Marinen Rumäniens und Bulgarien bekämpft, und die Überbleibsel müssten sich dann noch in der Ägais mit Griechenland, Italien, Frankreich, Spanien, Portugal und der Marine der USA auseinandersetzen. Äußerst unwahrscheinlich, dass es die Schwarzmeerflottenreste dann durch die Ägais schaffen. Geschweige denn durch das ganze Mittelmeer und den Atlantik bis nach Island.
Diese ganze durch „Wandersmann“ begonnene Diskussion über eine russ. Besetzung Islands, um den „Nachschub aus Nordamerika für Europa“ zu unterbrechen, ist doch – diplomatisch formuliert – hanebüchener Unsinn. Allein schon, weil der Güterschiffsverkehr zwischen Nordamerika und Europa nicht über Island läuft (wäre ja ein gigantischer Umweg), sondern auf den direkten südlichen Routen.
„Und zu den russischen Balten – ich glaube kaum, dass die „Heim ins Reich wollen“ – aber umso größeren Druck man auf sie ausübt, werden sich das manche vielleicht doch noch überlegen. “
Von den russ. Balten werden lediglich zwei nationalstaatliche Selbstverständlichkeiten verlangt: 1. Bekenntnis zur Landesverfassung. 2. Ausreichende Beherrschung der Landessprache.
Das ist nun weiß Gott nicht zuviel verlangt! Wer das ablehnt, darf sich nicht wundern, dass man dann davon ausgeht, dass er sich nicht als Bürger des Landes betrachtet.
Obendrein lassen Litauer Verteidigungs-Absichten eigene Taten folgen und beschaffen offenbar KPz Leo 2 A8.
Andere Interessierte hier: https://www.hartpunkt.de/vier-laender-pruefen-beschaffung-von-leopard-2-a8/
https://www.spartanat.com/2024/01/litauen-wird-leopard-nation/
Beim Hartpunkt wird über eine Anzahl im Bataillons-Aquivalent spekuliert, was als untere sinnvolle Größenordnung richtig wäre.
Unterhalb der Verbandsbene ergäbe sich weder taktisch noch logistisch irgendein Sinn und kann finanziell kaum gestemmt. Von gesamt-baltischer Kooperation zeichnet sich leider nichts ab.
Die konkrete Zahl hängt von der zu wählenden Grundgliederung des Btl ab, mit 3 oder 4 PzKp und 3 PzZg, ff also irgendwas zwischen 44 und 56 KPz.
Großzügig ausgelegt kämen auch 62 in Betracht, dann als PzRgt à 2 PzBtl zu je 31 Wagen. Das allerdings wäre die alte sowj Struktur, von Litauern eher nicht erwogen, jetzt noch in der UKR üblich.
@FreeEurope
„Von den russ. Balten werden lediglich zwei nationalstaatliche Selbstverständlichkeiten verlangt: 1. Bekenntnis zur Landesverfassung. 2. Ausreichende Beherrschung der Landessprache.“
Soweit ich weiß und wie ich erwähnt habe, gibt es wohl schon mehr. Etwa das Kindervornahmen in der Litauischen Form sein müssen. Das machen nur wenige Staaten auf der Welt, ihren Bürgern vorschreiben wie sie ihre Kinder nennen wollen (von Adolf Hitler etc abgesehen)
Und das den Kindern in der Schule während den Pausen verboten wird, untereinander russisch zu reden und ähnliches. Also kein „Völkermord“ oder ähnliches, aber schon der Versuch einer kulturellen Homogenisierung. Die EU fordert aber übrigens den Schutz von Minderheiten. Und das soll es nun aber von mir dazu gewesen sein.
Und zu Island, nun, war natürlich auch weitestgehend OT, aber so wie ich die Debatte verstanden hatte, ging es generell um Vorbereiten auf ein Szenario mit konventionellem Schlagabtausch zwischen NATO und Russland. Also Russland versucht militärisch Europa zu dominieren während etwa die USA unter Trump mit China beschäftigt ist. Und da halte ich auch Island für strategisch Bedeutsamer, als die Baltischen Staaten. Und ja, sie sind in der NATO. Aber derzeit sind da überhaupt keine Nato Truppen und ich würde von den Isländern schon effektive Guerillakriegsführung erwarten, aber wenn Russland voll einmarschieren will, hätten sie keine Chance. Man braucht Schweres Gerät, wenn man eine Invasion stoppen will. Aber natürlich ist das alles sehr hypothetisch und politisch und moralisch betrachtet, ist die Befestigung der Balten jetzt ein starkes Signal an Russland und die Balten.