Dokumentation zur geplanten Brigade in Litauen: Tagesbefehl von Minister und GI
Zur überraschenden Ankündigung von Verteidigungsminister Boris Pistorius, eine Brigade der Bundeswehr dauerhaft in Litauen zu stationieren, zur Dokumentation und fürs Archiv: Der gemeinsame Tagesbefehl von Pistorius und Generalinspekteur Carsten Breuer dazu.
Der Tagesbefehl vom (heutigen) Mittwoch:
Tagesbefehl
Dauerhafte Stationierung einer Brigade in Litauen
Soldatinnen und Soldaten, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Reservistinnen und Reservisten!
Im Rahmen der Übung GRIFFIN STORM konnten wir uns Anfang dieser Woche gemeinsam mit den Mitgliedern des Nordatlantikrates vom Können und von der Professionalität der dort eingesetzten Soldatinnen und Soldaten zum Schutze Deutschlands und seiner Verbündeten überzeugen. Sie haben uns beeindruckt und sie lassen keinen Zweifel am Schutz des Bündnisgebietes durch unsere Truppe.
Seit Jahrzehnten stehen unsere NATO-Partner verlässlich an unserer Seite. Gemeinsam verteidigen und schützen wir unsere Freiheit in Deutschland und Europa.
Heute sind die baltischen Staaten und Polen entlang der NATO-Ostflanke besonders bedroht – und wir sind gefordert, für den Schutz des Bündnisgebietes mehr Verantwortung zu übernehmen. Diese Verantwortung drückt sich auch in verstärkter Präsenz aus.
Wir haben daher unseren litauischen Amtskollegen gegenüber zum Ausdruck gebracht, dass wir bereit sind, unser Engagement im Rahmen der NATO mit der dauerhaften Stationierung einer Brigade in Litauen langfristig auszubauen.
Bis dahin müssen zwei wesentliche Voraussetzungen erfüllt sein.
Das ist zum einen die Infrastruktur vor Ort: Sie muss rund 4.000 Frauen und Männer der Bundeswehr und das entsprechende Material aufnehmen können – und bei einer dauerhaften Stationierung auch die notwendigen Rahmenbedingungen für Familien bieten. Dafür muss neben Kasernen, logistischen Einrichtungen und militärischer Infrastruktur für Ausbildung und Übung auch eine angemessene zivile Infrastruktur bereitgestellt werden.
Unsere Gastgeber haben zugesichert, diese Infrastruktur nun Schritt für Schritt aufzubauen und damit die strukturellen Voraussetzungen für eine schrittweise Ausweitung unserer Präsenz vor Ort zu schaffen.
Zum anderen muss eine Ausweitung unseres Engagements selbstverständlich im Einklang mit den weiteren Planungen der NATO und unserer Verbündeten stehen, sich nahtlos in die Verteidigungspläne einfügen und die notwendige militärische Flexibilität wahren. Hierzu stehen wir mit der NATO und mit unseren Verbündeten in einem engen und kontinuierlichen Austausch.
Über diese beiden Voraussetzungen haben wir uns mit unseren litauischen Freunden eng und einvernehmlich ausgetauscht. Wir teilen das gemeinsame Verständnis, dass sie den Rahmen für die nun eingeleiteten Planungen zur schrittweisen Umsetzung einer dauerhaften Stationierung in Litauen setzen und dass ihre Erfüllung handlungsleitend für die nächsten Schritte sein wird.
Das Ziel einer solchen dauerhaften Stationierung an der NATO-Ostflanke ist ambitioniert – und es ist ein Stück weit Neuland für Deutschland und die Bundeswehr. Vor allem aber ist es gelebte Zeitenwende und ein klares Signal, dass wir bereit sind, unsere gemeinsame Freiheit auch gemeinsam mit unseren Freunden und Verbündeten zu verteidigen:
Freedom is not for free – und das heißt eben auch, aktiv, langfristig und gemeinsam vor Ort Verantwortung zu übernehmen.
Wir befinden uns bei unseren Planungen derzeit noch am Anfang eines Weges, auf dem wir Sie, die Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr, die zivilen Beschäftigten und die Reser- vistinnen und Reservisten, einbeziehen und über die weiteren Schritte informieren werden.
Dabei setzen wir auf Ihr Können und Ihre Bereitschaft, neue Wege mitzugestalten und sich einzubringen: Wir vertrauen auf Ihre Erfahrungen und Ideen und wir wissen, dass wir uns auf Sie verlassen können.
Hinweis: Die Aussagen zu der Brigade in der Bundespressekonferenz gibt es hier zum Nachlesen und -schauen.
(Foto: Generalinspekteur Breuer und Verteidigungsminister Pistorius auf dem Truppenübungsplatz Pabrade/Litauen)
„und es ist ein Stück weit Neuland für Deutschland und die Bundeswehr.“
Also doch nicht so gewöhnlich.
Die Entscheidung halte ich für plausibel, aber sie bringt die Gefahr mit sich, die Bundeswehr in vielen Bereichen in kritische Zustände zu bringen.
1. Personal: Es wird größere Probleme geben, die Sollstärken zu erreichen.
2. Material: Das beste Material wird nach Litauen gehen. In Deutschland wird man sich riesig freuen.
3. Politische Situation: Wenn die Stationierung halbwegs erfolgt ist, dann ist der Krieg in der Ukraine hoffentlich vorbei. Und die Notwendigkeit der Stationierung möglicherweise nicht mehr gegeben.
Keine Ablehnung, eher große Skepsis.
Ich würde als Minister den Beteiligten vor Augen führen dass in ihrem zu erwartenden flexibleren Handeln das Wohl und Wehe von weiteren Finanztröpfen hängt und das bisherige Tempo 30 geradeaus auf der Autobahn auch nicht ansatzweise was mit Zeitenwende zu tun hat.
Sagt ein ROA der seit 6 Monaten auf eine Antwort vom BAPers wartet…
Ich habe das nicht richtig verstanden. 4000 Soldatinnen und Soldaten plus deren Familien sollen in Litauen genau welchen Effekt auf Russland haben, das ja mutmaßlich, wenn es die NATO angreift, A-Bomben einsetzen wird!?
@McPotter sagt: 28.06.2023 um 22:21 Uhr
„Ich habe das nicht richtig verstanden. 4000 Soldatinnen und Soldaten plus deren Familien sollen in Litauen genau welchen Effekt auf Russland haben, das ja mutmaßlich, wenn es die NATO angreift, A-Bomben einsetzen wird!?“
Den gleichen wie es die Stationierungen unserer Alliierter in DEU im letzten Kalten Krieg hatte.
Glaubwürdiges „Commitment“ und daraus resultierend Abschreckung…
@McPotter sagt:
28.06.2023 um 22:21 Uhr
Mit der Logik brauchen wir außer dem Wachbataillon und der SSS Gorch Fock keine weiteren Konventionellen Streitkräfte!
Die Logik dahinter ist das im Baltikum, substanzielle NATO Streitkräfte stehen die ein Faktenschaffen wie 2014 auf der Krim, wo Moskau bis zum Schluss behauptet hat… die „Grünen Männchen“ sind keine Soldaten der Russischen Föderation.
Man hat halt im Baltikum die ernste Befürchtung das Europa und die NATO nicht bereit sein könnte zu kämpfen wenn Russland in einem Handstreich diese Länder besetzt und dabei kein NATO Soldat beschossen wurde.
Deshalb eFP und deshalb nun die deutsche Brigade… damit Russland weiß wenn es die Grenze übertritt muss es auf deutsche, brittische, französische oder amerikanische NATO Truppen schießen und ja das Funktioniert… 12.000 Alliierte Soldaten haben 45 Jahre West-Berlin geschützt und die Sovjets davon abgehalten das dem Bezirk Berlin einzugliedern….
@Küstengang01
„… wo Moskau bis zum Schluss behauptet hat… die „Grünen Männchen“ [GM] sind keine Soldaten der Russischen Föderation.“
Gibt es dann wenigstens Schubladenbefehle / ROE wie dann zu verfahren ist und die über eine Selbstverteidigung hinausgehen ? Benötigen wir erst ein Mandat des BT oder können wir auf Anforderung von LTU eingesetzt werden?
Haben GM einen Kombattantenstatus oder wären es für uns Zivilisten (bis zum Beweis des Gegenteils)? Rechts- und Handlungssicherheit, anyone? Wie wäre der Sachverhalt z.B. bei WAGNER?
Man kann nur ein gutes Gelingen wünschen.
@Thomas Melber sagt:
28.06.2023 um 23:08 Uhr
Angriffe auf einen NATO-Partner/ Bündnisverteidigungsfall
Wird ein NATO-Partner der BRD angegriffen, tritt der in Art. 5 NATO-Vertrag geregelte Bündnisfall ein. Grundlage für Art. 5 NATO-Vertrag ist wiederum Art. 51 UN-Charta, welcher jedem Staat ein naturgegebenes individuelles sowie auch kollektives Selbstverteidigungsrecht zugesteht.
Auf Bundesebene liegt die rechtliche Grundlage für einen solchen Einsatz nach herrschender Meinung in Art. 87a Abs. 2 1.HS GG i.V.m. Art. 24 Abs. 2 GG. So wird der Begriff der Verteidigung aus Art. 87a Abs. 2 1.HS GG in diesem Fall funktional verstanden, sodass sich die BRD gem. Art. 24 Abs. 2 GG zur Wahrung des Friedens einem kollektiven Sicherheitssystem anschließen kann. Die NATO als Bündnis kollektiver Selbstverteidigung wird als ein ebensolches System kollektiver Sicherheit i.S.d. Art. 24 Abs. 2 GG angesehen.
Mit der Vertragsgegenzeichnung ist die BRD gem. Art. 59 Abs. 2 GG der NATO beigetreten und hat in die Beschränkung ihrer Hoheitsrechte eingewilligt.
Grundsätzlich kann jeder Bündnispartner selbst beurteilen, ob ein Bündnisfall im Sinne des Art. 5 NATO-Vertrag vorliegt, und wenn ja, in welcher Weise er seiner Beistandspflicht genügt. Dies ist in Art. 5 Abs. 1 NATO-Vertrag ausdrücklich geregelt. So heißt es darin, dass jede Vertragspartei:
die Maßnahmen, einschließlich der Anwendung von Waffengewalt, trifft, die sie für erforderlich erachtet, um die Sicherheit des nordatlantischen Gebiets wiederherzustellen und zu erhalten.
Leider Falle ich aufgrund meines dann erreichten Alters raus. Ansonsten, ich wäre sofort dabei.
So ganz richtig verstehe ich die Logik der Stationierung nicht.
Die aktuell in Litauen stationierten Truppenteile galten immer als ein Stolperdraht. Auch eine weitere Brigade würde den russischen Angriff nicht stoppen können.
Gegenvorschlag:
Polen wird in die nukleare Teilhabe aufgenommen.
Stationierung von Atomwaffen in Polen.
Stationierung eines deutschen Bataillons in Polen zur erweiterten Absicherung der Atomwaffen.
Rotationsprinzip in Litauen bleibt.
McPotter sagt:
28.06.2023 um 22:21 Uhr
Ich habe das nicht richtig verstanden. 4000 Soldatinnen und Soldaten plus deren Familien sollen in Litauen genau welchen Effekt auf Russland haben, das ja mutmaßlich, wenn es die NATO angreift, A-Bomben einsetzen wird!?
D setzt sich vor die Nase der Polen um Litauen vor der schleichenden Inbesitznahme des Baltikums durch die Polen (wie schon einmal vor Jahrhunderten) zu schützen. Der polnische Präsident Duda ist entsetzt, zuerst wird die WagnerGroup nach Weißrussland umsetzen und dort als Nichtsstaatliche Armee alle Bestrebungen der Anrainer Staaten zu bekämpfen ohne den Artikel 5 zu befürchten und jetzt fällt die BW auf Bitten der Litauer den Polen in den Arm. Wir werden die dortige Präsenz nutzen um Skill in einem sehr dichten Ereignishorizont aufzubauen,
@Thomas Melber:
„Gibt es dann wenigstens Schubladenbefehle / ROE wie dann zu verfahren ist und die über eine Selbstverteidigung hinausgehen ? Benötigen wir erst ein Mandat des BT oder können wir auf Anforderung von LTU eingesetzt werden? Haben GM einen Kombattantenstatus oder wären es für uns Zivilisten (bis zum Beweis des Gegenteils)? Rechts- und Handlungssicherheit, anyone? Wie wäre der Sachverhalt z.B. bei WAGNER?“
Man könnte zum jetzigen Zeitpunkt auch noch fragen, ob denn in den neuen Stationierungsorten auch vegane Truppenverpflegung angeboten werden wird….alles interessant aber im Moment noch ein wenig vor der Zeit. Lasst mal Infratsruktur (Mil + Ziv) erst entstehen und bis dahin werden alle weiteren Fragen wohl auf eine
Antwort treffen. Der Weg stimmt m.M.n. jedenfalls.
@Florian Stadte:
Wenn alles (moderne) Material nach Litauen geht, dann ergibt das ja auch eine Motivation genau dort Dienst zu tun….Personalproblem (mindestens) abgeschwächt.
@MikeFox
Vor der Zeit ist es nicht, denn die gleichen Fragen stellen sich bei eFP, u.a.
@Küstengang01
Ja, aber die Art der Reaktion gem. Art. 5 obliegt der BReg. Man müßte dann wohl auch zunächst den V-Fall feststellen. Der VVE der EU ist da robuster, aber auch hier gilt: Feststellung des V-Falls ist erforderlich außer man klärt dies vorab und hat quasi einen „de facto V-Fall“ durch konkludentes Handeln.
Beim Einsatz von GM bleibt da nicht viel Reaktionszeit. Man stelle sich auch vor, dort würden „Zivilisten“ zu den Waffen greifen – wie verhält sich dann die Bw? Was, wenn die Bw nicht direkt angegangen wird – dann greift nicht einmal das recht zur Selbstverteidigung. Dürfte die Bw in LTU mehr als hier bei uns (z.B. präventiv Bewachung von KRITIS, u.a.)?
Wie wäre denn die Brig in LTU Befehlsstrukturen eingebunden? Sollte man da nicht gleich eine BALTDIV aufstellen, also diese DEU Brig, IRON WOLF Bde. (LTU) und dann eine, die im Falle eines Falles aus DEU nachgeführt wird?
@Herr Melber:
Was für einen Kombattantenstatus notwendig wäre, wissen Sie doch eigentlich. „gM“ würden nicht dazu gehören, aber wohl genauso behandelt, obwohl kein Kombattantenstatus. letzten Endes könnte Litauen diese dann aber auch aks Terroristen aburteilen, was nur fair wäre.
gleiches für Wagner Leute.
@Herr Staudte
Deutsche Truppen in Polen stationieren? Man wird noch träumen dürfen. Ein gemeinsamer Neubau an der deutsch-polnischen Grenze würde doch reichen oder? Dafür existiert in Polen nur garantiert kein politischer Wille.
@Florian Staudte:
Atomwaffen in Polen sind so ziemlich das Letzte, was die NATO gebrauchen kann und ein deutsches Bataillon in Polen, würde von vielen Polen eher als Affront, denn als Hilfe gewertet, da das Deutsch/Polnische Verhältnis immer noch sehr …besonders… ist.
Allein das Standing der Schlesier in Polen selbst ist nicht frei von Spannungen.
@Thomas Melber
Nur weil es etwas nicht öffentlich ist heißt das nicht, dass es nicht existiert.
https://soldat-und-technik.de/2023/05/mobilitaet/34754/vilkas-litauen-will-120-weitere-maschinenkanonenboxer-beschaffen/
„Um die Kampfkraft der litauischen Landstreitkräfte zu verbessern, will Litauen die vorhandenen Kräfte zu einer Division mit einer Stärke von 17.500 Soldaten umgliedern. Die Division soll aus den drei Brigaden Iron Wolf (Klaipeda), Griffin und Aukštaitija Reserve (Vilnius) und den Enablern wie Luftwaffe und Spezialkräften aufgebaut werden. Ein erheblicher Teil der erworbenen Waffen und Ausrüstung werde als Mittel auf Divisionsebene kategorisiert, zum Beispiel die HIMARS, die französischen Caesar-Radhaubitzen, Vilkas Infantry Fighting Vehicles, UAV und Kampfdrohnen.“
„Das Projekt zum Aufbau einer Division wird KAM zufolge schrittweise umgesetzt und finanziert. Die erste Phase werde 2024 mit der Bereitstellung schwerer Waffen und Ausrüstung für Manövereinheiten beginnen. In der zweiten Stufe würden Ausrüstung und Waffen beschafft, die bis zu diesem Zeitpunkt von den Alliierten bereitgestellt wurden. Die Division der litauischen Streitkräfte soll bis 2030 die volle Einsatzfähigkeit erreichen.“
Die Litauer bauen also Divisionsstrukturen auf und in diese kann dann eine deutsche Brigade dauerhaft integriert werden. In den baltischen Nachbarländern existieren ähnliche Pläne.
pi
[Das „Zitat“ ist hart an der Grenze des urheberrechtlich Zulässigen. Ich wäre dankbar, wenn solche Spielchen nicht auf meinem Rücken ausgetragen würden. T.W.]
Hallo Herr Wiegold und Team „Sicherheitshalber“ (abgesehen von obiger Aktualität):
Herzlichen Glückwunsch zum Preis für @Sicherheitspod:
„Die Sicherheitshalber Crew freut sich wahnsinnig über den Karl-Carstens-Preis der
@BAKS_Bund“.
Eine ungemein verdiente Auszeichnung für Sie und die anderen drei Mitstreiter.
Da der Faden „Sicherheitspod“ bereits dicht ist, der Versuch hier, mich mitzuteilen.
-ganz nebenbei…, wie nennen Wir die Brigade? Ein Vorschlag mit wirklich alter Tradition wäre ,,Kurland-Brigade“ oder auch
,,Livland-Brigade“… Es wäre eine historische Anknüpfung an baltische, baltendeutsche und schwedisch-finnische Traditionen. Selbst Dänemark wäre beteiligt, denn das… ,Erscheinen“ der ,, Reichsrennfahne“ als ,,Danebrog vom Himmel fallend“ spielt sich auch nicht weit davon ab… Über 1000 Jahre Geschichte…
@Thomas Melber sagt:
29.06.2023 um 9:20 Uhr
….Beim Einsatz von GM bleibt da nicht viel Reaktionszeit. Man stelle sich auch vor, dort würden „Zivilisten“ zu den Waffen greifen – wie verhält sich dann die Bw? Was, wenn die Bw nicht direkt angegangen wird – dann greift nicht einmal das recht zur Selbstverteidigung. Dürfte die Bw in LTU mehr als hier bei uns (z.B. präventiv Bewachung von KRITIS, u.a.)?…
Grundsätzlich kann jeder Bündnispartner selbst beurteilen, ob ein Bündnisfall im Sinne des Art. 5 NATO-Vertrag vorliegt, und wenn ja, in welcher Weise er seiner Beistandspflicht genügt. Dies ist in Art. 5 Abs. 1 NATO-Vertrag ausdrücklich geregelt. So heißt es darin, dass jede Vertragspartei:
die Maßnahmen, einschließlich der Anwendung von Waffengewalt, trifft, die sie für erforderlich erachtet, um die Sicherheit des nordatlantischen Gebiets wiederherzustellen und zu erhalten.
Die Brigade wird ja wie bereits jetzt eFP in eine Befehlsstruktur integriert… eFP ist Teil der Iron Wolf Brigade und würde dann nach Befehl vom Littauischen Brigadekommandeur eingesetzt. Die zukünftige Brigade wird wohl in die Zukünftige Struktur der neuen Littauischen Division integriert oder Teil einer der Beiden Multnationalen Divisionen des MNC NE in Stettin…
wir müssen das Rad ja auch nicht neu erfinden. Zu Kaltenkrieg Zeiten hatten die Divisionen und Korps auch arlarmpläne und hätten das Gefächt geführt wenn die GDSSD und NVA um 03.00 Ostersonntag angegriffen hätten auch wenn der IBUK und Bundeskanzler noch geschlafen hätten.
Heutzutage kann man einen NATO Gipfel auf adhoc per Videoschaltung abhalten Vorlaufzeit 15 Minuten. Und bei SHAPE in Brüssel gibt’s auch nen 24/7 Dienst die die Vertridigungspläne schar schalten.
Ich dachte ja, nachdem wir endlich aufgehört haben und aufhören werden unsere Werte auf anderen Kontinenten zu verteidigen unter Inkaufnahme des Ausblutens der „Heimatfront“, dass wir endlich anfangen, den Laden zu rekonstituieren und die Lücken überall zu schließen. Aber nein. Der nächste politische Emporkömmling verkauft uns gleich wieder in das nächste aufwendige Spektakel mit großen Worten und nullkommanull „Wumms“…..
Im Ernst: Woher sollen wir denn das Zeug nehmen, was dahin soll? Woher soll das Personal kommen, das dahin soll?
Fällt denn niemandem auf, dass der Nachwuchs wegbleibt, dass die Beschaffung immer noch schläft (entgegen ihrer Beteuerungen, es nicht zu tun) und dass die Leute sobald sie können das Heil in der Flucht suchen?+
Achja… da ist auch zeitgleich das nächste, nicht zu bedienende Großprojekt: Die Division 24^^ Ich kann nur noch lachen…. lachen….. lachen……
[Sie können gerne lachen, aber nicht pöbeln. So Dumpfbackenbeschreibungen nach dem Muster „der nächste politische Emporkömmling“ machen Sie mal an Ihrem Hinterwäldler-Stammtisch, aber nicht hier. Hoffe das ist für Sie verständlich genug formuliert. T.W.]
Kurland liegt in Lettland, von daher verstehe ich den historischen Bezug nicht.
Wie Florian Staudte richtig sagt, ob nun ein deutsches Btl oder eine deutsche Brig angegriffen wird spielt so gesehen keine Rolle.
Wenn RUS den Baltikum angreift dann so massiv das auch eine Brig kaum einen militärischen Mehrwert schaffen wird.
Aber ich finde es mal wieder bezeichnet wie schon wieder neue Sachen angefangen werden ohne in der Heimat ansatzweise von Einsatzbereitschaft und Vollausstattung reden zu können.
Ob das eine gute Idee ist, wird sich herausstellen, denn wenn Soldatinnen und Soldaten , die Familie haben , bzw. in einer guten Partnerschaft leben, für lange Zeit getrennt sind, wird die Scheidungsrate weiter steigen. Auch wenn für Familien oder Paare Wohnsiedlungen gebaut werden, so werden das “ Militärgettos“ ,wie es die Amis überall haben. Wer will als Deutscher so leben, während die Freunde in der Heimat mit Dreißig bereits ihr komfortables Wohneigentum beziehen ? Solche Auslandsstationierungen bringen nur Probleme für die die Leute und werden vielleicht bei Jüngeren und Ungebundenen angenommen, aber bei Älteren , besonders solchen mit Kindern, sind sie einen Abschreckung .. Will man die Bundeswehr nicht attraktiv machen ? So nicht !! I
Ich war auch mal gern Soldat – das Schlimmste an diesem Beruf ist die laufende Trennung von der Familie, in der die Frau mit den Kindern immer allein den Alltag bewältigen muss. Die Politiker , die die Einsätze anordnen, gehen ja nicht dorthin, so fällt es ihnen leicht, andere zu belasten. Die vielen weiteren materiellen Nachteile will ich hier gar nicht aufzählen.
Liebe Politiker, weltweit nimmt die Attraktivität des Soldatenberufs ab, mit solchen Ideen wird das nicht besser.
Stationierung so wie ich es verstanden habe, erst ab 2025/26…. Ist das korrekt?
Negativ :
Bis dahin muss die komplette 1a deutsche Infrastruktur stehen! … Sonst hat man dort mies gelaunte Zettis Familien , wo Papa oder Mama Soldat schnell kündigen, wenn dort nicht halbwegs deutsche (eh schon schlechte) Zustände herrschen !! Gegen die (in Militär Foren kolportiert) antideutschen und wenig Integrations freudigen Tendenzen der Bevölkerung im Baltikum (die Regierung schreit Hilfe, die Bevölkerung will uns oder sogar USA Menschen dort aber irgendwie nicht) kann man eh nix machen… Das wird also eine 100% Ghetto Siedlung (wie die US Amerikaner übrigens hier ja auch in ihrem eigenen Reich leben und im Alltag nicht soooo doll integriert sind, wie seit 70 Jahren behauptet)
Ggf Positiv :
Der Aufbau wird nicht billig… Aber : wenn nicht gebraucht, kann man halt schnell zurück in die Heimat..auch hier werden die Truppen ja dringend benötigt und können schnell zurück integriert werden,denn die werden ja aus vorhandenen Einheiten gezogen, wo sie dann bitter fehlen.
Militärisch ist das im Ernstfall sicher nur nen Tropfen auf den heißen Stein, aber NATO politisch ungemein wichtig und die Botschaft klar:
„Hey Russland, wenn du das Baltikum angreifst, sterben von Tag 1 an DEUTSCHE Soldaten… Und unsere Nation wird dann hoffentlich darauf voll reagieren… Du, Russe, kämpfst dann von Tag 1 an ggf. nicht gegen die dann garantiert Art. 5 NATO Verräter Ungarn und Türkei, sondern gegen das mit Abstand (noch) viert größte Industrie Land der Welt, dass diesen NATO Artikel seit 1955 gelebt hat und hoffentlich weiter wird… Hüte dich!!
Die Stationierung dort ist der Preis der Freiheit!
Und:
Polen ist 2030 die mit Abstand größte Landmacht der NATO in Europa, ggf nach den USA sogar der NATO (und mit den USA im eigenen Land) .. Über LBGQ Quatsch bekloppte Deutsche Einheiten in Polen lachen die eh nur!
Last But not least:
Das A Waffen Gesabbel kann ich nicht mehr hören….
Die A Waffe ist eine Papiertiger Abschreckungs Waffe….nicht mehr und nicht weniger.
Wer sie einsetzt, stirbt als zweites.. So oder so.
[Am Ton arbeiten wir noch, oder? T.W.]
Die dauerhafte Stationierung größerer deutscher Truppenteile wäre für mich schon vor Februar 2022 eine logische Entwicklung gewesen. Traurig nur, was die Kapazitäten der Bw angeht. Ich würde jetzt zu Häme ob der historischen Strafe übergehen, die uns nun verdient ereilt, wenn es nicht so schlecht für uns alle wäre.
Nun der Gedanke der Abschreckung ist ja allgemein bekannt, aber ich möchte Fragen: Glauben Sie nicht, dass es reicht zu sagen, dass es eine rote Linie gibt, die nicht überschritten werden darf, denn wenn dieses getan wird, die NATO reagieren würde? Sind da 4000 Soldatinnen und Soldaten tatsächlich DER Unterschied?
Im kalten Krieg war die Stationierung von Soldaten zB in West Berlin doch auch eher symbolisch. Wie es im Fall der Fälle ausgesehen hätte, nämlich erschreckend, ist ja inzwischen gut aufgearbeitet worden.
Selbst mit der, wie kann ich das ausdrücken, „Performance“ der russischen Armee würde man doch wahrscheinlich auch nicht auf die Idee kommen nun in Russland einzufallen, weil alle genau wissen: Es gibt da weitere Eskalationsstufen als nur „konventionelle“ Streitkräfte.
Die psychologische Wirkung von vor Ort stationierten Soldaten mag vielleicht Ältere beruhigen – bei jüngeren Menschen bin ich mir da nicht so sicher.
Glaubwürdigkeit ist sicherlich richtig, da es einen Unterschied macht ob ich etwas zeige oder etwas behaupte, allerdings möchte ich anmerken, dass gerade wenn ich etwas nicht zeige, der Gegner auch nicht weiß was ich habe – hier wieder das Beispiel russische Streitkräfte. Das was hierüber berichtet wird, zeigt ja eher deren Schwäche – die Fantasie war aber vor dem Überfall auf die Ukraine sicherlich eine andere (starke Armee).
Bin überrascht wie einige hier den Mehrwert einer Brigade untergraben. Natürlich würde sie einen totalen Angriff einer ganzen Armee nicht standhalten, sehr wohl aber verzögern.
Man muss das mal in Perspektive setzen – die Litauischen Streitkräfte umfasst 17.000 aktive Soldaten. Da sind 4.000 weitere Soldaten doch eine Signifikante Verstärkung.
Zur Attraktivität der Bw – ich zumindest denke es senkt die Attraktivität nicht unbedingt. Es gibt auch jene, die mit Anfang 20 zur Bw gehen, keine großen, familiäre Verpflichtungen haben – und was erleben wollen. Ich jedenfalls hoffe noch in meiner Dienstzeit eine Verwendung in Litauen zu bekommen.
Ja, so wird es nicht jeder Freudensprünge machen, aber diese Seite gibt es eben auch.
Es tut mir leid, aber ich verstehe nicht die Argumentation warum „die Truppen hier dringend benötigt werden“. Gegen wen sollen sie hier denn bitte kämpfen. Mit einer Stationierung einer Brigade in Litauen folgt Deutschland doch nur dem guten Beispiel, dass die NATO-Partner über Jahrzehnte in Westdeutschland.
Natürlich gibt es Themen mit der Familie. Aber auch ich habe dies über eine ganze Reihe von Jahren im Ausland geregelt bekommen. Dafür gibt es aber auch eine echte Horizonterweiterung, wenn man sich persönlich um Integration bemüht.
@Friedrich Franke
Ob das eine gute Idee ist, wird sich herausstellen, denn wenn Soldatinnen und Soldaten , die Familie haben , bzw. in einer guten Partnerschaft leben, für lange Zeit getrennt sind, wird die Scheidungsrate weiter steigen. Auch wenn für Familien oder Paare Wohnsiedlungen gebaut werden, so werden das “ Militärgettos“ ,wie es die Amis überall haben. Wer will als Deutscher so leben, während die Freunde in der Heimat mit Dreißig bereits ihr komfortables Wohneigentum beziehen ? Solche Auslandsstationierungen bringen nur Probleme für die die Leute und werden vielleicht bei Jüngeren und Ungebundenen angenommen, aber bei Älteren , besonders solchen mit Kindern, sind sie einen Abschreckung .. Will man die Bundeswehr nicht attraktiv machen ? So nicht !! I
Ich war auch mal gern Soldat – das Schlimmste an diesem Beruf ist die laufende Trennung von der Familie, in der die Frau mit den Kindern immer allein den Alltag bewältigen muss. Die Politiker , die die Einsätze anordnen, gehen ja nicht dorthin, so fällt es ihnen leicht, andere zu belasten. Die vielen weiteren materiellen Nachteile will ich hier gar nicht aufzählen.
Lieber FriedrichFranke, kann es sein, das Sie sich selbst widersprechen?
1. „Ob das eine gute Idee ist, wird sich herausstellen, denn wenn Soldatinnen und Soldaten , die Familie haben , bzw. in einer guten Partnerschaft leben, für lange Zeit getrennt sind, wird die Scheidungsrate weiter steigen.“ Niemand mus getrennt werden, man muss nur örtlich flexibel sein, wie auch jetzt schon als BS.
2. „Auch wenn für Familien oder Paare Wohnsiedlungen gebaut werden, so werden das “ Militärgettos“ ,wie es die Amis überall haben. Wer will als Deutscher so leben, während die Freunde in der Heimat mit Dreißig bereits ihr komfortables Wohneigentum beziehen ? “
Ja, es können MilitärgHettos werden, müssen es aber nicht, das liegt ja an den Bewohner*_Innerin aller Geschlechter:-) Und die Freunde/Kameraden in der Heimat beziehen ihr auf Kante finanziertes Wohneigentum, mit Glück in 30 Jahren abzahlbar, während der Kamerad in Litauen täglich ordentlich Buschzulage, vermutlich auch noch Risikozulage, kassiert,.
3. „Solche Auslandsstationierungen bringen nur Probleme für die die Leute und werden vielleicht bei Jüngeren und Ungebundenen angenommen, aber bei Älteren , besonders solchen mit Kindern, sind sie einen Abschreckung .. Will man die Bundeswehr nicht attraktiv machen ? So nicht !! “
Ja, ich finde es auch schlimm, dass man Menschen, die geschworen haben, der Bundesrepuplik Deutschland treu zu dienen, tatsächlich zumutet, das auch zu tun. JEDER Offz, der aktuell nicht Gold auf der Schulterklappe hat, und die allermeisten Soldaten, die unterhalb dieser Dienstgrade dienen (UffzmP), wussten, dass sie sich damals bei einer Interventionsarmee verpflichet/weiterverpflichtet haben, und dementsprechend auch Auslandseinsätze einzuplanen sind. Mannschafter sind rein von der Zeitlinie aus raus.
4. „Ich war auch mal gern Soldat – das Schlimmste an diesem Beruf ist die laufende Trennung von der Familie, in der die Frau mit den Kindern immer allein den Alltag bewältigen muss. Die Politiker , die die Einsätze anordnen, gehen ja nicht dorthin, so fällt es ihnen leicht, andere zu belasten. Die vielen weiteren materiellen Nachteile will ich hier gar nicht aufzählen.“
Was ist dann also das Problem, wenn man Frau und Kinder mit an den Einsatzort mitnehmen kann? Was ist jetzt besser, Militärghetto oder Trennung von der Familie? Und, mal nebenbei gesagt, Augen auf bei der Berufswahl!
Kennen Sie das Motto der Gebirgsjäger? „Klagt nicht, kämpft!“
Insgesamt finde ich Ihre Argumentation etwas lächerlich.
Eine Stationierung in den baltischen Staaten macht schon Sinn, wenn Abschreckung glaubhaft sein soll. Den baltischen Staaten fehlt die räumliche Tiefe, selbst schnelle Kräfte würden wahrscheinlich bei einer Aggression zu spät vor Ort sein.
@ Thomas Melber: Die NATO-weiten strategischen Pläne wurden ja bereits im Tagesbefehl (Verteidigungspläne) und in der PK ((SACEUR) angedeutet. Sie müssen nur noch beschlossen werden. Dann müssen nur noch die HHM bereitstehen und zwar ungesperrt, die industrielle Basis vorhanden sein und die Vergaben für die nationale Sicherheit direkt und ohne Klagen der unterlegenen Konkurrenten erfolgen, damit eine Ausstattung entlang des von der NATO geforderten Fähigkeitsprofils zeitnah umgesetzt wird.
@ Der Picard
Man muss Atomwaffen nicht mögen, was ich übrigens auch nicht tue, aber sie sind die ultimative Sicherheitsgarantie. Leider.
Hätte die Ukraine ihre Atomwaffen nicht abgegeben, dann hätte Russland vermutlich auch nicht angegriffen.
@Der Picard sagt: 29.06.2023 um 19:29 Uhr
„Polen ist 2030 die mit Abstand größte Landmacht der NATO in Europa….“
Das war jetzt Satire, oder?
Nur weil man in Korea Gerät bestellt, daß es bisher in der NATO noch nicht gibt, wird man nicht automatisch die größte „Landmacht in Europa“, wie Sie das formulieren.
Woher will Polen die dazu notwendigen Soldaten nehmen? Die hatten bisher noch größere Nachwuchsprobleme wie die Bw, bei halber Bevölkerungsanzahl. Oder werden die auch in Korea gekauft?
Denn für Migration ist Polen ja nicht so empfänglich.
Wer bitte ist so blöd und nimmt seine Familie mit an die Front? Woher sollen Material und Personal kommen? Personalkosten unbezahlbar, etc.,etc.,…Mit dem derzeitigen Budget/ Personalkörper wird das nichts.
Es soll nicht beim Gerät bleiben. PL will künftig 6 XX haben und mittelfristig rd 300Tsd Soldaten aufbauen. Allerdings erwarten sie bei der Rekrutierung ähnliche demografische und wirtschaftliche Rahmenbedingungen, wie in D auch.
Übrigens ist das mit dem koreanischen Großgerät kein optimaler Beitrag für europäische Rüstungsstandardisierung.
@McPotter sagt: 28.06.2023 um 22:21 Uhr
„Ich habe das nicht richtig verstanden. 4000 Soldatinnen und Soldaten plus deren Familien sollen in Litauen genau welchen Effekt auf Russland haben, das ja mutmaßlich, wenn es die NATO angreift, A-Bomben einsetzen wird!?“
Es gab einst in Norddeutschland zwei Panzergrenadierbrigaden 17 und 16. Sie hätten im Nebenstoß des Angriffs einer russischen Armee gelegen, vor sich eine russische Garde Division mit Atomwaffen an der innerdeutschen Grenze von Lauenburg bis Lübeck. Die Familien der deutschen Soldaten lebten dicht bei den Kasernen und wären wohl im Kriegsfall nicht weit weg gekommen. Mit in der Linie stand eine dänische Brigade und südlich der Elbe waren Briten, alle „far from home“. Das mit der Abschreckung hat damals glaubwürdig und solidarisch funktioniert. Heute sind die Balten „vorne“, da gehören nun wir und andere NATO Partner hin.
„Liebe Politiker, weltweit nimmt die Attraktivität des Soldatenberufs ab, mit solchen Ideen wird das nicht besser.“
Sehr richtig. Ausserdem sollten sie dafür sorgen, dass Krieg nicht ausserhalb der Kernzeit zwischen 8:30 und 16:30 Uhr stattfindet und schon gar nicht am Wochenende. Für mindestens 30% der Truppe sollte es die Möglichkeit zum Home Office geben.
Spass beiseite, bei aller Schwierigkeit Personal zu finden, solche Soldaten braucht kein Land.
@McPotter „Die psychologische Wirkung von vor Ort stationierten Soldaten mag vielleicht Ältere beruhigen – bei jüngeren Menschen bin ich mir da nicht so sicher.“
Aber vielleicht verfügen die älteren über einen anderen Erfahrungshorizont und haben Recht und die jüngeren schätzen die Situation falsch ein? Substanzielle Kräfte vor Ort machen einen Unterschied in der Abschreckung, da einem Aggressor, der risikofreudiger ist als z.B. Deutschland (und mal ehrlich, wer ist das nicht?), mit sichtbaren, klaren Fakten besser beizukommen ist als mit Unsicherheit bzgl. des einzugehenden Risikos.
(und damit keine Missverständnisse entstehen: die Risikofreude, die ich mir für Deutschland wünsche, liegt natürlich nicht im Bereich militärischer Aggression.)
Ich finde all die Kommentare schon interessant. Allerdings würde ich nicht wie Hr. General, von „Neuland“ sprechen. Derartige Stationierungen hatten wir doch schon, die Älteren gedienten mögen sich erinnern, in Castlemartin, Shilo, etc..
Dort war die übende Truppe im Camp untergebracht und das Stammpersonal mit, oder ohne Familie wohnte in den Städten, Dörfern in der Umgebung.
Also was soll jetzt an der Verstärkung der Truppe in Litauen so schlimm sein. Es kann sich doch mittlerweile jeder aussuchen, ob er bereit ist umzuziehen, oder nicht (übende Tr ausgeschlossen).
Im Weiteren halte ich es für eine notwendige Maßnahme.
„Kennen Sie das Motto der Gebirgsjäger? „Klagt nicht, kämpft!““
Wo haben Sie das denn her?
Gruß aus Mittenwald.
Wir kriegen ja nicht mal in Deutschland eine Brigade voll aufgestellt, geschweige denn im attraktiven Litauen. Übrigens hat Litauen derzeit 2,8 mio Einwohner, warum nochmal müssen jetzt 4000 Deutsche Soldaten dort die Sicherheit verteidigen?
Am besten schon mal 500.000 kamikaze Drohne beschaffen (wie die Russen) anstatt Leo2 Panzer, die ja absolut dürftige Performance zeigen und kein Faktor sind. Im Grunde haben die Leos einen Imageschaden bekommen, vor denen haben die Russen keinen respekt mehr.
Alf-Inge Wetbrö sagt:
04.07.2023 um 1:01 Uhr
„… Im Grunde haben die Leos einen Imageschaden bekommen, vor denen haben die Russen keinen respekt mehr. …“
Aha. Und woher beziehen Sie Ihre diesbezügliche Weisheit?
@ASpooner sagt:
03.07.2023 um 21:51 Uhr
Langsam finde ich es etwas lächerlich wenn immerwieder Haargenau die selbe Frage in den Raum geworfen wird und die Kommentatoren nichtmal vorhergende Antworten darauf schlicht nicht gelesen haben.
Nochmal es geht dabei darum…
1) Glaubhafte Abschreckung zu betreiben und dem Gegner direkt zu vermitteln, dass hier Truppen aus vielen NATO Staaten sind die auch glaubhaft kämpfen können.
2) Nach klassischer Lehrmeinung braucht ein Angreifer 3 bis 4 fache Überlegenheit… müsst dieser einen Brigade 12 bis 16 tausend Mann entgegen stellen.
3) beim Zustand der russischen Armee wohl ehr 10 fache Überlegenheit gegen NATO Verbände.
4) Russland versteht nur die Sprache der Stärke, Gewalt und Macht. Und da bedarf es dann klip und klar einer ernsthaften Schlagkraft.
@KlausP
Es hat sich eben gezeigt – was ja auch vorher bekannt war – daß die LEOs nicht unverwundbar und keine Wunderwaffe bzw. Gamechanger sind, zumal nicht in den gelieferten homöopathischen Stückzahlen
Zu Duellgefechten in denen der LEO seine Stärken, wie schnelle Zielauffassung aber auch seine Mobilität, ausspielen kann wird es wahrscheinlich nicht kommen, ausschließen kann man es natürlich auch nicht.
Ganz ehrlich, mittlerweile würde ich auch lieber zehntausende günstige(!) Lancet-Drohnen (oder Warmate, Hero etc) nehmen als 300 Panzer. Und gar nicht auszudenken, was die Chinesen und Russen alles tun werden, um die in Massenfertigung herzustellen. Da sind wir echt im Hintertreffen.
„3) beim Zustand der russischen Armee wohl ehr 10 fache Überlegenheit gegen NATO Verbände.“
Glauben Sie das wirklich? Wenn die Ukraine geschlagen ist, dann gibt es (vielleicht außer bei den Polen noch) überhaupt keine [kleine Übertreibung] Waffen und Munition mehr. Es ist doch die Bundeswehr selber (und nicht nur in Deutschland), die selber sagen, dass sie alles in die Ukraine schicken und selber nichts mehr haben.
Ich finde die Performance/Zustand der Russen, entgegen ihrer Meinung, auch nicht so schlecht, aber ich betrachte diese Auseinandersetzung auch nicht als einen Krieg zwischen zwei Ländern, sondern hier geht das inzwischen schon in Richtung Art. 5 – Das Einzige, was nur noch fehlt, ist nur das Entsenden offizieller NATO-Truppen, aber ansonsten haben wir doch bereits so ziemlich alles andere schon längst (selbst das inoffizielle Entsenden von „Ex-Soldaten“).
„4) Russland versteht nur die Sprache der Stärke, Gewalt und Macht. Und da bedarf es dann klip und klar einer ernsthaften Schlagkraft.“
Bei solchen Äußerungen kann einem Angst und Bange werden. Zum Glück haben 90% der Bevölkerung keine Lust auf einen weiteren Krieg mit Russland (die gehen in der Regel eh nicht gut für Deutschland aus).
@ Max Kleine:
Sie geben hier verdächtig viele Äußerungen ab, die man eher in das Lager russische Propaganda packen kann.
„Entsendung Ex-Soldaten“? Das ist doch ein Narrative, welches seit Beginn von Russland verbreitet wird. Wer erinnert sich noch an die Nato Generäle im Asov Stahlwerk, Polnische Söldner,…
Wenn dem so wäre, wo sind denn die Massengräber für Gefallene in den Nato-Staaten? Die Soldatenmütter, die nach dem Verbleib ihrer Söhne fragen? Die Gefangenen, denen Russland den Prozess macht? Bisher hat es doch nur für Schauprozesse gegen Gefangene gereicht, die zwar eine andere Staatsbürgerschaft haben, aber seit 10+Jahren in der Ukraine leben und mit einer Ukrainerinnen verheiratet sind.
Einzelnen Abenteuersuchende mag es sicher geben, aber die machen das in ihrer Freizeit – und die ist nicht so staatlich organisiert (all inkl. Tanks)wie Russland das macht.
‚Performance der Russen gar nicht so schlecht‘: Naja das kommt immer darauf an, welche Maßstäbe man ansetzt. Wenn man den Anspruch hat, gegen einen korrupten Bauernstaat (etwas plakativ, bitte um Nachsicht) es als einen Erfolg anzusehen, deren Offensive langsamer zu gestalten als einen Blitzkrieg und dabei praktisch alles Material an Panzer und Artillerie zu verlieren, was die Sovietunion über Jahrzehnte mit 20-30 % ihres Haushaltes angehäuft hat – ja, dann ist die russische Armee wirklich nicht schlecht.
Bei allen Unkenrufen. In der aktuellen Offensive wurde mehr Gebiete befreit, als in der gleichen Zeit der Cherson Offensive. Wenn man sich die Verluste auf Oryx anschaut, dann stellt man fest, dass überdurchschnittlich viele Artilleriesysteme der Russen zerstört werden sein Anfang Juni. Man ist vermutlich noch In der ’shaping‘ Phase.
Wenn sie meinen, dass Russland etwas anderes als die Sprache der Stärke versteht, dann erklären sie mir mal, warum Russland seit den 90 zigern viele wichtige Verträge gebrochen hat. Alleine mit der Ukraine: Budapester Memorandum, Russisch-Ukrainischer Freundschaftvertrag, Russisch-Ukrainischer Grenzvertrag 2003(von Putin unterschrieben), Minsk 1, Minsk 2(am gleichen Tag startete die Debaldseveoffensive),…
Ganz von den vielen Abrüstungsverträgen abgesehen (INF, START,…)
Papier scheint in Russland nicht viel wert zu sein. Was ist nun ihre Alternative?
@Af-Inge Wettbö:
Ganze 2 Leos wurden vernichtet, nachdem sie nach Mienenschäden die Kette verloren hatten und stundenlang auf einer Stelle standen. 4 weitere wurden verlassen – mittlerweile von den Ukrainern geborgen und teilweise schon wieder repariert. Alle Besatzungsmitglieder haben überlebt. Es gibt einige Berichte, das Leos mehrere ATGM Treffer überstanden haben. Wenn ich selber nur Panzer besitze, die sich regelmäßig selbst zerlegen und deren Türme bis zu 9 Sekunden in der Luft bleiben, weiß ich nicht warum der Respekt verloren gehen könnte.
@Max Kleine sagt:
05.07.2023 um 8:56 Uhr
…Wenn die Ukraine geschlagen ist, dann gibt es (vielleicht außer bei den Polen noch) überhaupt keine [kleine Übertreibung] Waffen und Munition mehr….
Sie gehen also von einem russischen Sieg auf ganzer Linie aus!
-wir werden sehen, seit über einem Jahr hat Russland keine raumgreifenden Strategischen Offensivoperationen erfolgreich durchgeführt. Ganz im Gegenteil, sie haben viel Gebiet aufgeben müssen welches sie zuvor teuer erobert hatten.
….Ich finde die Performance/Zustand der Russen, entgegen ihrer Meinung, auch nicht so schlecht,….
Naja, wer Ahnung und Sachverstand hat. Beurteilt die Leistungen der Russischen Streitkräfte als wirklich sehr schlecht. Und hätte die Ukraine schon vor einigen Jahren Ausrüstung in größerem Umfang aus dem Westen erhalten, würde heute wohl schon auf der Krim gekämpft werden.
So haben die Russen fast 1½ Jahre nach Kriegsbeginn immernoch keine Luftüberlegenheit, die Schwarzmeer Flotte hat sich komplett aus dem westlichen Schwarzen Meer zurückgezogen und die Ukraine kann trotz zahlenmäßiger Unterlegenheit bei der Artillerie und fast ohne Luftunterstützung trotzdem erfolgreich jedentag, zwar auch nur kleine Gelände gewinne verzeichnen.
…Bei solchen Äußerungen kann einem Angst und Bange werden….
Naja, leider haben sie sich als wahr erwiesen. Apeacement bestärkt nur den Aggressor in seinem Tun.
Hätten wir bereits 2008 hart und durchgreifend reagiert, würden heute noch viele zehntausend Menschen glücklich und in Frieden in der Ukraine leben.
Der Schulhofschläger lässt erst von seinem Opfer ab, wenn es sich wehrt.
Thomas Melber sagt:
04.07.2023 um 17:42 Uhr …
Danke für Ihre Antwort, aber ich hatte mir eigentlich eine Reaktion seitens des von mir zitierten Users erhofft. Aber da warte ich wohl vergeblich. Scheint mir dann doch recht „trollig“ zu sein, der Herr.
@Küstengang01
Sie müssen schon genau lesen, was ich geschrieben hatte und die bezog sich mehr auf ihre unqualifizierte und arrogante Herangehensweise die russische Armee zu einer Losertruppe herabzuqualifzieren und total zu unterschätzen.
Es ist eben nicht nur die „kleine Ukraine“, die hier nur gegen Russland kämpft, wie Menschen, wie Sie, gerne suggerieren, sondern hier „kämpft“ der komplette Westen inzwischen gegen Russland und trotzdem kann sich Russland halten. Natürlich könnten Sie jetzt behaupten, dass ich übertreibe, weil sich offiziell noch keine NATO-Truppen in der Ukraine befinden würden, aber inzwischen muss man schon fragen, ob das nicht das Einzige ist, was noch bleibt (und wie lange noch), denn alles Andere hat man getan, was nach Artikel 5 als Beistandspflicht für angegriffene NATO-Mitglieder möglich ist und das für ein Nicht-NATO-Land.
Das war der erste Punkt.
Der zweite Punkt befasste sich mit Ihrer überheblichen Andeutung, dass die Russen ja eine 10-fache Überlegenheit bräuchten bei NATO-Staaten, wenn sie vorhätten das Baltikum zu überfallen.
Worher kommt diese Vermessenheit zu einer Armee, die vor ein paar Jahren noch vor Ziegenhirten, die sich in Höhlen versteckten, geflohen ist und die keine Munition und Soldaten hat und deren Kampfmoral (bzw. die der Bevölkerung) vollkommen am Boden ist? Können Sie es sich überhaupt leisten, beim desolaten Zustand der eigenen Armee, so derart überheblich über die russische Armee zu urteilen?
Aber vielleicht irre ich mich ja auch und die Meldungen darüber, dass die Mängelliste innerhalb der Bundeswehr so lang ist und die Umfragen zur Verteidigungswilligkeit in den westlichen Staaten sind ja falsch, dann können Sie mich gerne berichtigen!
Und 2008 sah die Lage der Bundeswehr viel, viel besser aus? Es herrschte 2008 kein Klima von Verteidigungsbeamtentum und Munition und Waffen gab es in Hülle und Fülle? Die Menschen standen 2008 zu ihrer Armee und die Bundeswehr ertrank in Bewerbungsschreiben? (Und die Zustände waren und sind 2008 in den anderen westlichen (EU-)Ländern genauso?)
Mir kommt das so vor als redeten Sie sich ein, dass man nur an sich glauben müsse, um gefahrlos in ein Gehege mit einem Tiger klettern zu können.
[Am Umgangston arbeiten wir noch, oder? Auch wenn man die russische Sichtweise 1:1 wiedergibt, muss man sich ja nicht an deren Ausdrucksweise orientieren. Und haben Sie sich nun für den Nick „Max Kleine“ oder den zuvor verwendeten „Tan H“ entschieden? T.W.]
@Küstengang01:
Das stelle ich mir aber reichlich schwierig vor, dass es Russland gelingen soll, mehrere NATO-Staaten „im Handstreich“ zu besetzen und dabei zugleich die Meisterleistung schafft, keine NATO-Soldaten zu beschießen. Denn sämtliche Soldaten der baltischen Staaten sind bekanntlich seit dem Beitritt ihrer Länder am 29. März 2004 richtige, vollwertige NATO-Soldaten im Sinne des Nordatlantikvertrags. Im Übrigen stehen die Balten auch als EU-Mitglieder immer noch unter dem Schutz von Artikel 42 Abs. 7 EU-Vertrag, der in seiner Formulierung sehr viel weitergehender formuliert ist, als Artikel 5 des Nordatlantikvertrags.
Glauben Sie ehrlich, dass nach all den Erfahrungen, die man seit 2014 in der Ukraine gemacht und nun als NATO/Westen/Europa endlich den Knall gehört zu haben scheint, bei einem orchestrierten Angriff auf die baltischen Staaten wieder ein „pourquoi mourir pour Danzig“ ertönt und man schulterzuckend zur Tagesordnung übergehen wird? So blöde ist nicht mal Richard David Precht. Denn selbst der hat inzwischen seine hanebüchene „Es gibt eine Pflicht, sich zu ergeben!“-Meinung zum Krieg in der Ukraine angesichts der Tatsachen revidiert und sieht mittlerweile ein, dass es sich lohnt, für die Freiheit zu kämpfen.
Ihre vorstehende Behauptung basiert folglich auf einem Argument, welches m.E. keine Begründung in der Bündnisrealität hat. Es gibt keine Mehrklassengesellschaft von NATO-Soldaten. Es gibt lediglich Staaten, die im Falle eines Angriffs aufgrund ihrer geographischen Lage gefährdeter sind, als andere. Wir erinnern uns: Deutschland war auch mal so ein Staat, als die Konfrontationslinie an der innerdeutschen Grenze verlief. Damals war es gute Übung, dass Bündnisverteidigung gegen eine erkennbare und plausible Bedrohung dort auch gemeinsam mit allen Verbündeten und mit (permanent) stationierten Kampftruppen dieser Verbündeten organisiert wurde. Warum sollte das denn nun im Baltikum grundlegend anders sein?!
Die russische Großmannssucht ist ja beileibe nicht neu. Als Putin im Jahr 2000 den damaligen NATO-Generalsekretär George Robertson gefragt haben soll, wann Russland denn nun endlich in die NATO eingeladen werde, soll dieser geantwortet haben, üblich sei, dass potenzielle Mitgliedstaaten einen Antrag stellten. Daraufhin soll wiederum Putin geäußert haben, man stelle sich nicht „in eine Reihe mit einer Menge Länder die nicht zählen“.
Im russischen Narrativ zählen demnach Staaten wie Estland, Lettland und Litauen, Belarus, Ukraine, Kasachstan usw. nicht. Bei der NATO ist das aber durchaus anders.
Und jetzt lesen Sie vielleicht noch einmal Ihre oben zitierte Aussage und dann raten wir mal gemeinsam, welchem geopolitischen Weltbild das dem Anschein nach näherkommt.