Minister-Rundbrief vor Ostern: Pistorius bestätigt (einige) Personalveränderungen
Mit einem Rundschreiben an die Angehörigen des Verteidigungsministeriums hat Minister Boris Pistorius die aktuellen Veränderungen in der Leitungsebene des Ressorts bekanntgemacht. Interessant ist dabei nicht nur, welche – bereits seit Tagen öffentlich diskutierten – Neubesetzungen der Verteidigungsminister dabei bestätigte und welche er – vorerst? – nicht erwähnte. Allerdings, auch das kündigte Pistorius an, sind weitere Veränderungen absehbar.
Zunächst soll es, wie bereits erwartet, einen neuen Planungsstab im Ministerium geben. Einen solchen Stab, der dem Minister direkt zuarbeitet, hatte der frühere Verteidigungsminister Helmut Schmidt eingerichtet; unter dem Ressortchef Thomas de Maizière war er vor gut einem Jahrzehnt abgeschafft worden. Geleitet werden soll dieser Stab von Brigadegeneral Christian Freuding, der derzeit das Ukraine-Lagezentrum leitet. Und die Abteilungsleiterin für Infrastruktur, Umweltschutz und Diensleistungen, Barbara Wieẞalla, wird abgelöst.
In seinem Schreiben vom (heutigen) Gründonnerstag teilte Pistorius die Einzelheiten mit:
Gestern hat das Bundeskabinett meinem Vorschlag zugestimmt, dem Bundespräsidenten die Ernennung von Herrn Ministerialdirigenten Prof Dr. Roland Börger zum Präsidenten des Bundesamtes für Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen der Bundeswehr vorzuschlagen. Er folgt auf Frau Präsidentin Ulrike Hauröder-Strüning, die nach einer Verlängerung ihrer Amtszeit – bereits in den Ruhestand eingetreten ist. Ich danke ihr für ihr Engagement.
Zudem habe ich dem Bundespräsidenten die Versetzung von Frau Ministerialdirektorin Barbara Wieẞalla in den einstweiligen Ruhestand vorgeschlagen. Auch ihr gebührt ausdrücklich Dank für die Leitung der Abteilung Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen. Vorbehaltlich der Zustimmung des Bundeskabinetts und der Ernennung durch den Bundespräsidenten soll ihr Herr Dr. Alexander Götz nachfolgen. Er bringt große Erfahrung aus verschiedenen Verwendungen mit – unter anderem als Abteilungsleiter im Niedersächsischen Ministerium für Inneres und Sport.
Darüber hinaus soll Herr Brigadegeneral Dr. Christian Freuding die Leitung des einzurichtenden Planungs- und Führungsstabes, Herr Christian-Hendrik Heusermann die Leitung des Leitungsstabes übernehmen.
Börger war bisher als Unterabteilungsleiter im Ministerium für die Infrastruktur der Bundeswehr zuständig; Götz wiederum kennt Pistorius als Chef des niedersächsischen Innenministeriums. Heusermann, der ursprünglich aus dem Auswärtigen Amt kommt, war mit dem neuen Minister ebenfalls aus dem niedersächsischen Ministerium nach Berlin gewechselt; er folgt auf Nils Hilmer, der bereits Mitte März zum neuen Staatssekretär berufen wurde.
Auffällig ist, welche in den vergangenen Tagen diskutierten möglichen neuen Besetzungen Pistorius in seinem Schreiben nicht erwähnte. So ist keine Rede von einer Ablösung des für Rüstung zuständigen Staatssekretärs Benedikt Zimmer. Auch der Abteilungsleiter Ausrüstung, Vizeadmiral Carsten Stawitzki, wird in dem Brief nicht genannt. Bei beiden hatte es Spekulationen über eine schnelle Neubesetzung ihrer Posten gegeben.
Allerdings deutete Pistorius in seinem Schreiben bereits an, dass die jetzt beschlossenen Veränderungen an der Führungsspitze des Ministeriums nur der Beginn, nicht der Endpunkt sind:
In den vergangenen elf Wochen habe ich mir die Strukturen und Prozesse im BMVg genau angeschaut, viele Fragen gestellt und vor allem Ihnen zugehört. Ich habe mich extern wie intern beraten lassen und vieles über die Strukturen des Hauses erfahren und gelernt. Für Ihre
große Offenheit und Ihren beeindruckenden Sachverstand bei all diesen Gespräche möchte ich mich ausdrücklich bedanken.
Meine Analyse, dass wir uns als Haus mit Blick auf die neuen Herausforderungen besser aufstellen müssen, teilen viele von Ihnen. Mir ist es wichtig, den dafür erforderlichen Veränderungsprozess so transparent wie möglich zu gestalten. Ich werde vor diesem Hintergrund
zeitnah mit allen Gremien sprechen und habe Sie bereits zu Mitarbeitendenversammlungen nach den Ostertagen eingeladen. Dort möchte ich Ihnen meine Pläne – insbesondere zur Ausgestaltung des Planungs- und Führungsstabes – vorstellen, meine Beweggründe aus-
führlich erläutern und mich vor allem mit Ihnen austauschen.
Personelle Veränderungen in Spitzenpositionen werde ich transparent kommunizieren. Das betone ich insbesondere angesichts zahlreicher Spekulationen. Ich bitte hier um Ihr Vertrauen.
@Hans Schommer 10.04.2023 um 16:56 Uhr
Ich bin dann doch eher bei @ Verteidigungswille.
Meine Wahrnehmung ist meist – zu wenig die Hand am Puls der Truppe, zu wenig abrufbare Leistungen im militärischen Handwerk wie herausragende Truppenführung oder Beherrschung von Führung im Gefecht. Eher Mitarbeiterführung. Eher ministerielles Auftreten und Sprache, ähnlich dem Politikersprech.
Intelligent sind sie meist alle, gebildet auch, allemal gut ausgebildet. Doch Ihre Welt ist dann doch eine andere. Eher Zirkel von klugen Generalstabsoffizieren als Leben im Felde mit Truppe.
Ich teile auch die Auffassung, dass ein BrigKdr wirklich wieder richtig beübt werden muß.
Soldaten müssen Krieger sein. Kommandeure auch.
@Bernd Gugger
Zum einen Teile ich Ihre Skepsis gegenüber der neuen Personalpolitik des BM Pistorius.
Am Anfang schien auch ich halbwegs begeistert, das der neue BM VM im BMVG aufräumt!
Allerdings ziehen jetzt viele weitere SPD nahe Personen in die Führungsebene ein, die Militär-Fern waren oder sind.
Frauen, werden nicht 1:1 ersetzt.
Das Problem wird wahrscheinlich wieder umgangen. Das es besser Zu dem schneller wird.
Das grösste Problem ist die finanzielle Grundausstattung des Einzelplan 14 mit wenigstens 60,5 Milliarden Euro und das Erreichen vom NATO Ziel: 2% des BIP für Rüstung auszugeben.
Ich bin vollkommen davon Überzeugt das die grössten Verhinderer zur Unterstützung der Bundeswehr in Berlin zu suchen sind.
Und das trotz der wahrlich, historischen Rede von Bundeskanzler Olaf Scholz.
Ob die aktuell geplanten Personal-Rochaden im BMVG dazu beitragen Planungs,- und Entwicklungsabläufe bei Rüstungsprojekten zu beschleunigen, in einer mit Krisen Behafteten Zeitenwende, (Schließlich haben wir Krieg in Europa), mit einem sehr unberechenbaren Russland, wogegen die Sowjetunion Berechenbarer war, wage ich stark Anzuzweifeln oder gar infrage zu Stellen!!
Man Benötigt nicht nur einen Planungsstab der dem Minister Zuarbeitet, es Benötigt dringend eine militärische Führungsebene in dem „alle“ oberen Führungs-Kommandos gebündelt sind.
Ich nenne da seit Jahren schon den „Führungsstab der Streitkräfte“ kurz FÜS.
Denn wer plant in Deutschland mögliche Szenarien durch wenn kritische Infrastrukturen angegriffen werden, wie diese geschützt werden, wie Deutschland verteidigt wird, falls Russland, (Nur mal Angenommen, an den Stränden Mecklenburg-Vorpommerns landen würde)?!
Oder aber Überseekabel oder Pipelines oder Stromkabel in Nord und Ostsee attackiert werden?
Schicken wir gleich eine Fregatte oder besser Flugkörperschnellboote mit Hangar und 2 Helis am Heck?
Wir müssen zusehen das die Ausstattung der Bundeswehr um ein vielfaches schneller vonstatten geht, als es bislang der Fall ist!!
Vor allem wenn Verbündete Länder aus Beständen der Bundeswehr Fahrzeuge jedweder Art vor allem aber Hauptwaffensysteme wie Kampfpanzer Leopard 2 oder Panzerhaubitzen 2000 geliefert werden, muss innerhalb 1 Monats nachbestellt werden und nicht 10 Monate später.
Dazu sollte nicht nur das gelieferte Material=]/ Fahrzeuge 1:1 ersetzt werden sondern 1 Drittel mehr um Reserven aufzubauen.
Denn der Krieg in der Ukraine wird noch lange Dauern und das „bisschen“ an genannten Hauptwaffensystemen was geliefert wird, wird kaum Ausreichen für die Ukraine und für die Bundeswehr.
Da müssen die Zahlen an neu zu bauenden Hauptwaffensystemen deutlich über 100 angesiedelt werden.
Ein wesentlich besserer Beitrag wäre, daß „alle“ Ministerien von Bonn nach Berlin wechseln und dazu sämtliche Leitungsebene der Bundeswehr ins Umfeld von Berlin angesiedelt werden.
Zudem fehlt es mir an „militärischer“ Perspektive und vor Allem an Vertretern im BMVFG, der untersten Dienstränge der Bundeswehr.
Zb könnten Vertreter der Mannschaften und Feldwebel je 1 Vertreter nach Berlin entsenden.
Auch in der Spitze des BAAINBw sollte es Personal geben mit militärischer Laufbahn.
Erwünscht mit mit Kampferfahrung.
Zuletzt hatte der Minister Pistorius durch sein forsches Auftreten in der Bevölkerung an rasch Ansehen gewonnen. Nach nur drei Monaten im Amt ist er zu einem der beliebtesten Politiker aufgestiegen. Pistorius ist in Niedersachesn für seine Robustheit bekannt. Pistorius ist bereits seit 2013 Innenminister in Niedersachsen, sein Führungsstil war ein besonderer. Personalführung war nie seine Stärke. Das sieht man jetzt auch. Eine Lawine nahezu tollpatschig losgetreten und er ist dann mal weg (im Urlaub). Kann man machen, ist verdient, doch “man” stellt sich auf so etwas ein und auf.
Der von ihm gewollte Planungsstab soll die politische Führungsfähigkeit verbessern, indem er versucht, schon im Vorfeld konkurrierende Interessen auszugleichen. Die Führungsspanne solle verkürzt werden.
Doch dem ist nur auf den ersten Blick so. Es entstehen neue Schieflagen, neue Ebenen. Der GI wird nicht gestärkt, im Gegenteil.
Der Planungsstab nimmt Querschnittsaufgaben wahr, die abteilungsübergreifende Fragestellungen mit Bedeutung für die inhaltliche Schwerpunktsetzung des Ministers betreffen. Im Planungsstab werden mittel- und langfristige Entwicklungen analysiert sowie politische Konzeptionen und Strategien unter inhaltlichen wie kommunikativen Aspekten erarbeitet. Das führt zu Überschneidungen. Wenn man einfach die bisherige aufgeblasene Organisation beibehält, entstehen Luftnummern, Dopplungen, Kompetenzgerangel und neuer Koordinierungsbedarf, denn den Takt gibt der Planungsstab an. So wird die Abteilung Planung, ohnehin schon in Bonn abgehängt und als Wolkenscheiber verschrien, nun völlig enteiert.
Insider sagen, die restlichen Abteilungen werden zu Attrappen mutieren. Man könnte 80 % des Personals nach Hause schicken oder zurück in die Truppe versetzen. Zahlreiche B- Besoldungen können freigesetzt werden. Stabshauptleute fänden auch prima Jobs in der Truppe. Beamte könnten in den Vorruhestand.
Wenn man die Namen der neuen Herren im Hause BMVg liest, kommt das Wort Krise zu oft vor. Ist das die neue Kultur im BMVg: Krisenmanagement durch Krisenstäbe?
Die Debatte um den Planungsstab ist eine Scheindebatte. Da geht es nur um die Machtbasis des Ministers. Zukünftige Aufgaben der Bundeswehr erfordern weit mehr, den ganzheitlichen Ansatz aller militärischen Aspekte der deutschen Sicherheitsarchitektur
Zukünftige Probleme und Herausforderungen erfordern einen radikalen, mutigen Umbau. Sonst lesen wir in einem Jahr vom Sturm im Wasserglas – auch wenn es jetzt erst einmal mehr Geld geben wird. Das gäbe es allerdings auch ohne Herrn Pistorius!
Mir schreibt Chummily d.Ä aus der Seele! Hoffentlich hält Pistorius durch – mit eisernem Besen! Wie volksschädlich unsere Verteidigungsmilliarden versickern, erkennt man daran, wenn man sieht wie und was andere Staaten mit in etwa vergleichbaren Budgets zustande bringen (Israel, Frankreich).
Schickt den Wasserkopf in BmVG und nachgeordneten Dienststellen, die als „Blockierer“ bekannt sind bzw. erkannt werden, bei 72% ihrer Bezüge in Pension bzw. Rente und verschlankt die Entscheidungsprozesse radikal!
Es kommt uns immer noch deutlich günstiger und setzt Mittel für die Beschaffung frei, die jetzt unnötig gebunden sind.
Minister Pistorius kann das BMVg ruhig radikal umbauen. Schluss mit bequemer, nahezu verantwortungsfreier Arbeit für gutes Geld. Schwerpunkt Kriegstüchtigkeit? Nicht ganz. Betriebliches Gesundheitsmanagement soll jetzt das Arbeitsumfeld im Geschäftsbereich des BMVg so gestalten, dass die Belastungen der Beschäftigten der Bundeswehr optimiert werden und die Leistungsfähigkeit gestärkt wird. Ich empfehle alle Infos zum Betrieblichen Gesundheitsmanagement. z.B. „gemeinsame Kochkurse, bei denen die Mitarbeitenden schmecken, riechen und selber zubereiten können und nebenbei noch ein Gemeinschaftsgefühl entwickeln.” „Der frühe Nachmittag würde gerne passen. Nach dem Sport? Gerne.“
Da gäbe es noch mehr, womit sich hochbezahlte Beamte und Soldaten beschäftigen.
Doch worum geht es wirklich? Ganz aktuell:
Die Einsatzbereitschaft der von Deutschland ab 2025 zugesagten Division könne nur „bedingt“ hergestellt werden, schreibt der InspH an den GI. An zweite Division 2027 sei gar nicht zu denken, es fehle das Großgerät.
Das überrascht niemanden! Das haben schon zig Foristen hier geschrieben.
Da kann der neue Planungsstab mal nachfassen.
Fähigkeitslücken sind bei Weitem nicht nur der Politik zuzuschieben. Das macht das BMVg gerne. Doch es ist auch dramatisches Planungsversagen des Hauses BMVg, seiner nachgeordenten Ämter. Da sollten die Zuständigen mal Panik kriegen, wenn Pistorius dann raus wirft, zurecht!
Doch wenn man mal in Berlin ist, hört man immer ”Stress” “Überlastung”. Aus- oder Überlastung im BMVg wird immer behauptet, doch nie nachgewiesen. Die hohe Arbeitsbelastung im Ministerium ist, wenn es sie tatsächlich bei Einigen gibt, kein Selbstzweck. Am Ende muss schon etwas rauskommen. Der schmale Grat zwischen Effizienz und Überlastung. Arbeitszeit effizienter gestalten – das ist wäre doch die Maxime, nicht nur reden, sondern machen. Und noch was, in dem riesigen BMVg gibt es auch Büros da gilt, wenn Langeweile krank macht…….
Herr Minister, die Presse von heute:
Ohne Gegensteuern werde „das Heer im hochintensiven Gefecht nicht durchhaltefähig bestehen und auch seine Verpflichtungen gegenüber der Nato nur eingeschränkt wahrnehmen können“, wird General Mais (InspH) zitiert. Wieder einmal der InspH. Er schickte am Morgen des Überfalls einen Linkedin-Post in die Welt, in dem er in seltener Offenheit zugab, dass das Heer so gut wie nicht einsatzfähig, gar kriegstauglich , “mehr oder weniger blank”, sei. Der InspH ist einer der ganz wenigen in einer langen Reihe von hochrangigen „Verteidigungsbeamten“ der keine “karriereorientierten/-fördernden Aussagen“ trifft sondern augenscheinlich offen anspricht, was seit Jahrzehnten den z.T. durch Militärs selbst verschuldeten Tatsachen entspricht. Er ist jemand der für mich die Bezeichnung General verdient! Danke! Ich habe eine lange Bundeswehrerfahrung und kenne keinen General der so Klartext redet.
Herr Bundeskanzler, unser Land nicht abwehrbereit? Ihre Worte: „Ohne Wenn und Aber stehen wir zu unserer Beistandspflicht in der Nato.“ Was sagen Sie dem Minister oder dem InspH?
Liebes Parlament, wann kommt ein Untersuchungsausschuss zum „komplizierten Konglomerat aus Institutionen, Prozessen und Regeln”? Die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses, Marie-Agnes Strack-Zimmermann, sieht (wieder einmal) mehrere Ansatzpunkte für eine schnellere Beschaffung von Ausrüstung und Waffen für die Bundeswehr. Dazu zu viele Häuptlinge! Wie wäre es mit Maßnahmen Umsetzung und nicht nur Pressemitteilungen?
Würde man sich einfach mal die Mühe machen und noch mal die Berichte des Wehrbeauftragten auswerten, müßte man sich die Frage stellen, warum nichts geschehen ist, Schuld wird wohl wieder am Ende der einfache Stiefelträger haben, weil er es nicht mehr vermag aus Fäkalien Gold zu machen.
Es ist also nun die Frage, wie lange das Gesicht von Herrn Pistorius, als das der Vertrauenswürdigkeit und Ernsthaftigkeit, den Schein der nie wirklich erreichten Absicht des Neuaufbau einer einsatzbereiten, verteidigungsfähigen Bundeswehr, aufrecht erhalten kann. Gutes tun und darüber reden, das reicht nicht mehr!Jetzt keine Politshow bitte, sondern schlicht Ergebnisse.
@all (aber besonders die beiden vorangegangenen Kommentare)
Ein bisschen erstaunlich: Da fährt eine Zeitung eines Medienkonzerns seit ein paar Tagen erkennbar eine Kampagne gegen den – immer noch neuen – Minister, und auf einmal kommen lauter Kommentare in die gleiche Richtung, teilweise mit etwas merkwürdigem Duktus. Die noch nicht mal vor Fake news mit ihrem Spin zurückschrecken (nein, das betriebliche Gesundheitsmanagement gibt es nicht „jetzt“, sondern schon seit Jahren). Ich mache solche Kampagnen nicht so gerne mit und räume deshalb ein bisschen rigoroser auf bei solchen Versuchen.
@ T.Wiegold
11.04.2023 um 16:00 Uhr
Stimmt. BGM gibt es nicht erst seit „jetzt“, sondern seit Jahren! Sie haben Recht, das ist ein Fehler. Doch es folgt nicht er Absicht „fake news“! Das ist nun wirklich nicht fair!
Ich folge nicht einem Medienkonzern, teile auch nicht ihre Ansicht das eine Verknüpfung der Kommentare mit diesem Konzern zu erkennen ist. Möglicherweise entspricht dies einfach nur dem Meinungsbild der Foristen.
@ Musikus 11.04.2023 um 10:06 Uhr
Ja, die Frage kann man stellen. Es ist noch schlimmer!
Warum ist das so? Weil jeder noch eine Schippe “drauf legt”, meist um zu glänzen, Pünktchen für die Beurteilung zu sammeln. BMVg Verwendungen sind Durchlaufstationen. Positiv könnte man sagen, Erfahrungsgewinn in ministerieller Arbeit, negativ gesehen muss man schon anerkennen, das ein Geheschel auf den Fluren herrscht. Gern gelobt und wahnsinnige Angst zu versagen. Alle Bemühungen seit 2017 (Fehlerkultur vdL Projekt) nichts genutzt, im Gegenteil.
Wer widerspricht, hartnäckig, gar laut ist fix für immer versenkt.
Die Masken sind perfekt. Geredet wird wie aus dem Lehrbuch der Inneren Führung. Handeln dann doch nur, wenn es passt.
Jeder AbtLtr betont, dass er gegen Geschleime und Gekrieche ist, doch nach manchen LUV/LVE sonnten sie sich wie Sonnenkönige.
Wennes um Motivation und Dienen für unser Land geht, hört man schnell staatstragende Reden. Doch wenn man genau hinsschaut, da scheinen die Antriebe auch mal anders.
Leider wollte man das beim Aufräumen früherer Jahre nicht sehen.
Minister Pistorius kann und wird es sehen.
Ich befürchte es gibt zwei Partein im BMVg. Die die Angst haben unter die Reder zu kommen und den Aufstand proben. Aber die Anzahl derer wächst, die betonen schon immer der SPD nahegestanden zu haben, den Minister, den GI und Ltr PlStab schon immer ganz toll fanden, schon mal öfter in die Ortsversammlung der SPD gehen und jemand kennen, der dem Minister, dem Fraktionsvorstzenden, der Frau WB, dem Kanzler nahestehen.
Hier gibt es ein über die Jahrzehnte eng geflochtenes Netz der Beziehungen und Abhängigkeiten. Eine Besondere Rolle spielen dabei auch Lobbyisten und andere Experten.
Und siehe da, “Totgeglaubte leben länger”. General a.D. Rainer Glatz, GenLt a.D.. Kersten Lahl, Dr. Barthels nutzen sehr geschickt die Gunst der Stunde. Inhalt aber auch Personal!
Dr. Claudia Major, Leiterin der Forschungsgruppe Sicherheitspolitik bei der Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP) äußert sich auch auffallend klar zu neuen Ideen und moderem Denken. Erfrischend ist so etwas.
Mann kennt sich, man versteht sich, sieht die Chance zum Aufbruch!
Ob sich Pistorius traut die Beziehungswabe anzugehen oder doch nur seine eigenen “Tools” zum Machterhalt schafft, das ist offen.
@T.Wiegold Danke!
Als Frosch im Teich beschäftigt mich die Zukunft des BMVg sehr. Und ja am BGM in der Mittagspause liegt es sicher nicht, was im übrigen größtenteils ehrenamtlich und unentgeltlich von Mitarbeitern organisiert und ausgerichtet wird.
Was Uns viel mehr beschäftigt und blockiert- das ist das unermessliche und ständig wachsende Meldewesen im Ministerium und dessen Umfeld. Und anstatt einem Projektleiter seine Meldung direkt aus dem digitalen Meldewesen zu gestatten wird jeder Bericht gefühlte fünfzig mal neu vorgelegt und germanistisch angepasst und weich gespült, so das am Ende (nach Wochen oder Monaten) der Fragesteller gar nicht mehr mit einem Bericht rechnet. Und einmal eingeführt traut sich auch niemand den x-ten (Digital-) Bericht wieder abzubestellen. Ich hoffe die Leitung hört dahingehend mal auf die Frösche im Teich. Noch bin ich positiv gestimmt das der Minister weiterhin mehr Tacheles (gern auch strittig) in den Vorlagen einfordert. Der Bonus ist noch nicht aufgezehrt.
Wenn sich das BMVg auf seine Kernaufgaben beschränkte, nämlich Entscheidungen auf STRATEGISCHER Ebene vorzubereiten und zu treffen, wäre eine drastische Personalreduzierung ohne weiteres machbar.
Leider wird viel zu weit in die Truppe hinein(ad)minisitriert.
Ein Beispiel gefällig?
Die Initiative des DEU Senior National Representatives eines HQs in der NATO Kommandostruktur, einen gesperrten Dienstposten A13/14 aus operativen Gründen wieder für eine Nachbesetzung zu öffnen und dies mit der Sperrung eines anderen Dienstposten in derselben Dienststelle aufwandsneutral zu kompensieren, wurde unter Einbeziehung von BAPersBw und einem TSK-FüKdo a.d.D. bis ins Ministerium hochgekegelt, dort von 8 (in Worten: acht) Referaten mitgeprüft und nach “nur” fünf Monaten genehmigt.
@T.W. 11.04.2023 um 16:00 Uhr
@ zahlenderBuerger 11.04.2023 um 14:15 Uhr
@ T.W., sie schätzen Pluaralismus, Meinungsstreit uvm, das weiß man hier. Danke, dass sie Vielfalt zulassen. Auch die obigen.
Ich erkenne beim „zahlendem Bürger“ keine Parteinahme für oder gegen Medienkonzerne, für oder gegen Minister, schon gar nicht eine „Kampagne“.
@ zahlenderBuerger 11.04.2023 um 14:15 Uhr
Ich stimme Ihnen zu, aus vollstem Herzen. 1+ (!). Ihr Beitrag beschreibt eine Entwicklung, die offensichtlich absehbar war, jährlich dokumentiert wurde und kaum jemanden interessierte! Eine Entwicklung die das BMVg offenbar nicht zum Ausdruck brachte, sondern es brauchte wieder einmal den InspH. Das ist einen Steilvorlage für den Minister Pistorius, da die richtigen Fragen zu stellen. Allerdings stellt sich auch die Frage, wie gelangt der Brief an den GI an die Öffentlichkeit. Da war doch schon einmal was, „Heer“ „Puma“, „Richtigstellung“ uvm. Auch das kann dem Minister Pistorius von Nutzen sein, dass nicht Briefe und Vorgänge in der Öffenlichkeit auftauchen, zufälligg dann wenn der Minister im Urlaub ist. Bei Frau Lambrecht, ob man sie mag oder nicht, wurde auch permanent durchgestochen. BMVg – was für ein „Laden“!
Für das „New Force Model“ stellt Deutschland bis zu 30.000 Soldatinnen und Soldaten sowie 85 Flugzeuge und Schiffe. Diese Zahlen beziehen sich auf die ersten 30 Tage, nachdem der Einsatz dieser Kräfte entschieden wurde. Im ersten Moment nach der Aktivierung dient der rasche Aufmarsch dieser Kräfte der Abschreckung. Wie es auch an der NATO-Ostflanke derzeit der Fall ist. Ist das jedoch nicht ausreichend, muss entsprechend auf die Lage reagiert werden. Bei Bedarf stehen danach weitere Folgekräfte planerisch zur Verfügung, erklärt Wenig, denn insgesamt umfasst das New Force Model nahezu die gesamten deutschen Streitkräfte.
Der Generalinspekteur gab das Ziel vor, eine einsatzbereite Division 2025 anstatt bis 2027 bereitzustellen. Konkret war das Heer bis zur „neuen Idee“ („New Force Model“) aufgefordert, bis 2027 diese Division aufzustellen und zwei weitere bis 2031 folgen zu lassen.
Die mit dem New Force Model verbundenen militärischen Beiträge spiegelten sich vor allem in den deutschen Zusagen zu den NATO-Planungszielen wider. Damit wurden diese verbindliche nationale Zielvorgaben. Sie legten fest, welche Fähigkeiten die Streitkräfte der deutschen Politik und somit der NATO zukünftig bereitstellen werden .Die Umsetzung der Erfüllung der akzeptierten NATO-Planungsziele als nationale Ambition sollte im Rahmen des Fähigkeitsprofils der Bundeswehr (FPBw) erfolgen. Dies verantwortet die Abteilung „Planung“. Diese SOLL-Vorgabe für die Streitkräfteplanung sollte u.a. als Grundlage für Rüstungsplanung, Strukturplanung und Priorisierung von Vorhaben dienen.
Die deutsche Beteiligung am New Force Model entstand also im BMVg in den Abteilung „Planung“ und z.T. in „Strategie und Einsatz“ (Getrennt von längerfristigen – planerischen – Zusagen der Nationen im Rahmen der NATO-Streitkräfteplanung sind allerdings die konkreten operativen Reaktions- und Verteidigungsplanungen der NATO zu betrachten, die vor allem derzeit mit dem Begriff der Graduated Response Plans verbunden sind). Als Erfolg wurde alles bisher verkauft, anstrengend aber machbar.
Kritische Stimmen gab es, wenn überhaupt, nur in vorgehaltener Hand.
Warum tun jetzt alle überrascht?
Abtltr Planung wird es dem Minister schon bald erklären und was der „ministeriell unerfahrene“ InspH „nicht verstanden hat“
Übrigens sticht nicht nur BMVg durch, auch TSK, milOrgBer auch schon mal, wenn es um eigene Interessen geht.
Abtltr Planung wird es dem Minister schon bald erklären und was der „ministeriell unerfahrene“ InspH „nicht verstanden hat“. „Die können es halt nicht, verstehen die Prozesse nicht“ Hat er schon als Vizepräsident des BAAINBw gern gesagt, was da raus kam, wissen wir allerdings. Deshalb wurde er ja ins BMVg geholt. (sarc) Was da raus kam, sehen wir jetzt. War dann doch mit Ansage!
Warten wir doch einfach mal ab was da der neuen Hausspitze noch so an Veränderungsideen im Kopf rumschwirrt und gucken uns dann wenn die komplett bekannt sind das ganze an. Vielleicht kommt da ja tatsächlich eine Struktur raus die Hand und Fuß hat und die mit den richtigen Leuten an der richtigen Stelle auch effektiven Output liefert. Zumindest was die theoretischen Grundlagen angeht in der idealen Welt in der das nötige Geld zur Verfügung steht und die Industrie entsprechend liefern kann.
In der Praxis dürfte das noch spannende Diskussionen geben über das nötige Geld und den Zeithorizont bis man zugesagte Fähigkeiten auch stellen kann bzw welche Zwischenschritte realistisch darstellbar sind.
Ja das dürfte dem einen oder anderen x-Sterner nicht schmecken, aber für die dürften die Differenzen zwischen dem was man zugesagt hat und dem was mit der aktuellen Finanzplanung realisierbar ist schon länger kennen bzw sogar teilweise aktiv mit verursacht haben.
@road2hell
„Diese SOLL-Vorgabe für die Streitkräfteplanung …“
Soll hat den Touch des Unverbindlichen. Soweit ich es verstanden habe sind die Zusagen der NATO ggü. jedoch tatsächlich verbindlich, nach Umfang und Zeitlinie? Gut, sanktionierbar ist eine Abweichung nicht, aber wenn man als Verbündeter unglaubwürdig wird schwindet den anderen Partnern das Vertrauen:
– unbedacht Zusagen gemacht
– diese dann nicht eingehalten (hat man sich darum wenigstens bemüht ?)
– Rückhalt in der Bevölkerung zur Ustg von NATO Partnern deutlich zu gering
Es fehlt somit sowohl an Fähigkeit als auch an Bereitschaft seinen Beitrag zur Allianz zu leisten, da hilft es auch nicht, wenn man sich andere Spielwiesen im Indo-Pazifik sucht (Lw: Australien, Marine: Chinesisches Meer). Pflicht vor Kür.
Bevor ein neuer Heldenkult entsteht, auf dessen Sockel der so mutige InspH steht. Recht hat es schon. Die beklagten Mängel bei der Ausrüstung der Bundeswehr liegen im Kern nicht nur an mangelnden Finanzmitteln, sondern sind im erheblichen Maße hausgemacht, vor allem durch das Vorgehen bei der Beschaffung!
Wenn man aber blank ist, wie passt dies zum neuen Zielbild Heer, den mittleren Kräften? Was ist Wunsch, was ist tatsächlich notwendig? Was ist mit der dualen Ämterorganisation, Ausbildungskommando und Amt für Heeresentwicklung. Wie steht es um die Verschlankung des Kommado Heer. Wohin fließen die nun die Milliarden, für den PUMA, was ist mit der Tiger Flotte und deren Einsatzbereitschaft, als auch Bewaffnung.
Zitat von Johann Wolfgang von Goethe: Die ich rief, die Geister, Werd‘ ich nun nicht los. Dieses Grundmotiv des Zauberlehrlings, also sein Scheitern, kann in der Folge auf die Situation dees Heeres übertragen werden. Möglich ist, dass das Gedicht als Appell zu verstehen ist, dass der Mensch, also auch der InspH das ggf. unüberlegte, ungeführte Handeln mit Vorsicht genießen und bedächtig handeln sollte.
Stellt sich somit die Frage, wer kontrolliert Inspekteure? Ich meine damit nicht Besuche, es geht schon um Kontrolle. Der GI war es bisher wohl nicht.
Diese Diskussion ist leider auf ministerielles Niveau abgedriftet. Man merkt deutlich wie viel sehr entfernt von der Truppenrealität sind. Die Nervosität der B-Ebene ist für die Auftragserfüllung völlig egal, mit auch. Ich hoffe, der Minister hört mehr auf die Truppe, Empfehlung: Mal querschnittlich die EinhFhr fragen. Noch ein Empfehlungen zu meinen am Anfang des Threads:
Abschaffung von Telearbeit oder Reduzierung auf maximal einen Tag pro Woche, und die ganzen Beauftragten für sonst irgendwas abschaffen, würde auch viele B Dienstposten einsparen.
@ road2hell 11.04.2023 um 18:37 Uhr
Ich empfehle BW Medien „Nachgefragt“: Nicht Scholzomat, sondern Nultschomat – Scherzle!
„Wird bei der Bundeswehr zu lange oder zu kompliziert geplant? Ist das #Beschaffungsamt der Bundeswehr in der Lage, die Mittel aus dem 100-Milliarden-Euro-#Sondervermögen effizient einzusetzen? Auf diese und andere Fragen antwortet der Chefplaner im Verteidigungsministerium Generalmajor Gert Nultsch. Er geht auch darauf ein, ob die Bundeswehr angesichts des Krieges in der Ukraine ihre #Planungen ändern musste.“ Nun ist er ist ein Generalleutnant des Heeres der Bundeswehr.
Wir lernen von N. Nicht die Geduld verlieren, wenn man als AL Pl so viel schlauer ist, als der Rest der Welt. Willkommen bei den Unverstandenen.
„Bundeswehr kann Nato-Zusagen offenbar nicht erfüllen“ Damit hat er ganz sicher nichts zu tun. Eine mögliche Recherche über die BMVg Connection der SPD ist sicher sehr lesenswert. Doch sicher ist auch, SPD ist nicht SPD. Da setzte ich auf BM Pistorius.
@Peer Bake
„Aber die Anzahl derer wächst, die betonen schon immer der SPD nahegestanden zu haben, den Minister, den GI und Ltr PlStab schon immer ganz toll fanden, schon mal öfter in die Ortsversammlung der SPD gehen und jemand kennen, der dem Minister, dem Fraktionsvorstzenden [sic!], der Frau WB, dem Kanzler nahestehen.“
Im SG §9: § 9 Eid und feierliches Gelöbnis lese ich lese ich „Bundesrepublik Deutschland“ und „des deutschen Volkes“. Von „Bundesregierung“ und Parteien steht da nichts.
Muß ich mich bei Kameradschaft zunächst fragen, ob der Kamerad / die Kameradin parteipolitisch opportun ist? Ich zitiere hier einmal den §12:
§ 12 Kameradschaft. Der Zusammenhalt der Bundeswehr beruht wesentlich auf Kameradschaft. Sie verpflichtet alle Soldaten, die Würde, die Ehre und die Rechte des Kameraden zu achten und ihm in Not und Gefahr beizustehen. Das schließt gegenseitige Anerkennung, Rücksicht und Achtung fremder Anschauungen ein.
Nota: wir dienen der Sache bzw. des Landes und seiner Bürger.
@ASpooner
Bei ihrem Vorschlag Kameraden zu „disziplinieren“ wenn sie länger as 6 Wochen krank sind, war ich schon nicht bei ihnen. Wenn sie jetzt Telearbeit reduzieren/streichen, verlieren sie noch mehr fähiges Personal. Es ist einfach Fakt, dass es Verwendungen/Dienstposten gibt, da ist es egal wo derjenige sitzt. Ob in der Kaserne oder in seinem Homeoffice.
Was niemanden verwundert, der sich etwas mit NFM beschäftigt, sind die Probleme bei der Aufstellung der 2 Divisionen bis 2025 respektive 2027. Dass das Vorhaben mit Ansage gegen die Wand fahren wird, war doch vorher klar. Wo nichts ist, kann nichts herkommen. Und wir sind als Bw leider so träge, dass wir nicht mal eben unsere Prozesse beschleunigen.
Manche beklagen, dass die Diskussion auf die ministerielle Ebene abtrifftet und gar ministerielles Niveau erlangt hat. Das war wohl eher als Kritik gemeint.
Richtig ist, die Notwendigkeit der Truppe bestimmt das Handeln.
BMVg ist kein Selbstzeck. Das BMVg ist innerhalb der Bundesregierung das Fachressort für die militärische Verteidigung und alle Angelegenheiten der Bundeswehr. Es fungiert als höchste militärische Kommandobehörde und oberste Dienstbehörde für die Bundeswehrverwaltung.
Das deutsche Bundesverteidigungsministerium kümmert sich also um die Angelegenheiten, die die militärische Verteidigung Deutschlands betreffen.
Der hier in Rede stehende Planungsstab ist ein Instrument der Politik, der politischen Ebene des Hauses.
Über militärische und Verwaltungsfunktionalitäten wurde bisher kaum gesprochen. Und bei dieser Aufgabe geht es um weit mehr als um das Material. Es geht um Strukturen, Verfahren, Infrastruktur, Personal – darum, dass das große Ganze funktioniert. Dabei muss klar sein: Komplexe Herausforderungen verlangen komplexe Antworten.
Da kam allerdings nicht viel, das merkt dann die Truppe.
Da kommt dann Merkwürdiges an:
– Das völlig unnötige Territoriale Führungskommando
– Mittlere Kräfte als Idee aber kaum Hinterlegung
– Die „Division 2025“ mit viel zu wenig Material und ihre Munitionsbeständen (siehe Presse/InspH)
– Erhalt der SKB und Zsan sogar zusätzliche Dienstposten.
– F 35 vs Infrastruktur
– Marine-Arsenal. Mit dem Ergebnis, dass es, etwa im Fall der Fregatte „Hamburg“, wohl noch länger dauerte.
Das alles passiert, wenn Menschen im BMVg undüberfordert sind, Ihrer Verantwortung nicht oder nur teilweise gerecht werden.
Daher muß man schon einmal das Thema durchleuchten.
Waren die bisherigen Überlegungen BMVg eine völlig willkürliche Festlegung von Parametern? Es war sicher nicht Ziel und Zweck, doch das Ergebnis sieht so aus.
In der doktrinären und konzeptiven Dimension lohnt sich eine tiefe und ehrliche Diskussion über das Verständnis von LV/BV, über Bedrohungen vor unserer Haustür. Realistische, praxistaugliche Folgerungen abzuleiten, das ist Können bester Art. Dazu braucht man das BMVg. Nicht detailverliebt und kleinkariert, sondern das politische Zentrum für die großen Aufgaben für Verteidigung und Sicherheit.
Klar ist, die Fähigkeiten der BW müssen rasch stärker auf das heutige und künftige Konfliktbild ausgerichtet werden. Entsprechend muss die BW ein präzise definiertes Fähigkeitsspektrum abdecken. Das sogenannte Fähigkeitsprofil ist es offensichtlich nicht. Es ist eher eine pseudowissenschaftliche Monstranz ohne Relevanz. Manchen erscheint die verdeckte Zielstellung offensichtlich. Nicht jeder in der politischen Leitung soll es wirklich verstehen. Da kann man schon einmal etwas hineinschmuggeln. Ob es zusätzlich der GI Zorn verstanden hat, wir wissen es nicht. Doch manche seiner angekündigten, dann wieder zurückgzogenen Entscheidungen lassen es vermuten.
Ziel war es doch wohl auch, alarmierende Fähigkeitslücken in koordinierter Weise rasch zu schließen? Aber wie?
Dazu braucht es einen Masterplan. Dieser schafft in Phasen mit unterschiedlichen Schwerpunkten eine integrale, verständliche und praxistaugliche Gesamtsicht über die Maßnahmen, welche in den nächsten Jahren geplant und umgesetzt werden sollen. Es wird sollte also nur in Fähigkeiten investiert, welche exakt auf die längerfristige Ausrichtung der Bundeswehr abgestimmt sind.
In der Hoffnung, dass es im BMVg gelesen wird, ich würde dem Minister vorschlagen, nach dieser integrale Gesamtsicht, dem angestimmten Masterplan des Hauses BMVg, zu fragen. Dazu käme dann noch die Frage, waren die Inspekteure beteiligt, was haben diese gesagt, wurde das berücksichtigt? Wenn Nein, warum ist dies abgelehnt worden?
Der Abteilungsleiter der Abteilung Planung im BMVg verantwortet die Ausgestaltung der strategischen und auch integrierten Planung der BW. Er kann dem Minister die Grundzüge eines Planungsprozesses mit den „erstaunlichen“ Ergebnissen sicher erklären.
Most Likely versus Most Dangerous! Ich bin nach den Hinweisen in diesem Faden auf Frau Dr. Claudia Major und diverse SWP Studien auf einen, auffallend klaren, Artikel, gestoßen: 10.04.23 Gesellschaft für Sicherheitspolitik e.V. (GSP)- (ML) Zu den notwendigen Fähigkeiten für die Landes- und Bündnisverteidigung: „Der Mann, der den Deutschen erklärt, wie der Russe kämpft“ Manche Dinge müssen eben nicht „prozessorientiert“ erklärt werden. Unsere gut ausgebildeten Generalstäbler kennen doch: „Respice finem.“ – „Alles vom Ende her denken.“ Das Ende ist Bestehen im Krieg, den wir alle nicht wollen. Die Gefahr ist groß, groß genug! Dazu machen „was wirklich zählt!“. Doch BMVg ist die Denkfabrik für: „So leicht lässt sich Einfaches verkomplizieren“ Das wird mit Pistorius nicht laufen, der bricht vermutlich jegliche pptx show ab. „Kommen Sie bitte zum Punkt!“
Die Probleme bei der Bereitstellung einer voll ausgerüsteten Heeresdivision werfen erneut Fragen zur Einsatzbereitschaft und Ausrüstungsfähigkeit der BW auf, speziell des Heeres auf. Die Kritik von Marie-Agnes Strack-Zimmermann und anderen zeigt zwar, dass die Zusage von Bundeskanzler Olaf Scholz zur Beschleunigung des Zeitplans auf 2025 als unrealistisch betrachtet wird und die Bundeswehr weiterhin mit Schwierigkeiten bei der Beschaffung und Ausrüstung zu kämpfen hat. Allerdings steht auch die Frage im Raum, was die medial wirksamen Kritiker selbst getan haben, um den Zustand zu verändern.
Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation weiterentwickelt und ob die BW in der Lage sein wird, die Nato-Zusage für 2025 tatsächlich zu erfüllen.
Bleibt die Frage nach den Ursachen für das erneute Chaos. Vorsatz wird es wohl nicht sein. Das leitet über zu Unfähigkeit, mangelndem Verantwortungsbewusstsein, Fehlbesetzungen uvm.
Wer hat also weggschaut, geduldet, ignoriert? Fehler können passieren, doch immer wieder das gleiche Muster? Die gleichen Leute? Immer wieder Fehler und Fehlverhalten?
Entweder tanzen einige Beamte/Generäle/Admirale der politischen Leitung des Hauses BMVg auf der Nase rum oder das System BMVg ist so hoffnungslos dysfunktional, dass nur ein großer Wurf hilft.
Was mir zu denken gibt, ist die zu lesende Empörung über die Besetzung von Posten durch SPD Mitglieder.
Sein wir doch mal ehrlich :
Welche Partei handelt anders?
Welcher Chef handelt anders?
Selbstverfreilich sind die Forumsmitglieder völlig anders.
Jede(r) hier befördert Selbstverfreilich Personen, die man nicht kennt, anstatt Personen, die man seit Jahren kennen gelernt hat.
Ja nee is klar.
@windlicht
Dwight D. Eisenhower ist ein Beispiel für eine Person, die die Eignung für jene Führungsposition einfach mitbrachte. Ohne das dies an seinem vorherigen Werdegang ohne weiteres erkennbar gewesen wäre.
Er war aber auch niemand, der völlig fachfremd auf diese Position versetzt worden ist.
Menschen sind eben oft wie Wundertüten. Bevor sie in eine Situation kommt, in der sie sich beweisen müssen, kann man nicht wissen, was in ihne steckt.
Deshalb Geduld bitte mit den Neuen.
Allerdings muss Herr Pistorius auch bereit dazu sein, knallhart die Notbremse zu ziehen, wenn sich eine Neubestzung als Fehlbesetzung erweist.
@ Nurso 12.04.2023 um 13:54 Uhr
“Was mir zu denken gibt, ist die zu lesende Empörung über die Besetzung von Posten durch SPD Mitglieder.”
Es geht eindeutig nicht um SPD Mitglieder an sich, schließlich sind wir eine Demokratie und wir leben das Prinzip des Staatsbürgers in Uniform. Es geht um deren Eigung, Leistung und Befähigung. Gerne auch Erfahrung z.B. Planung, Organisation, Verwaltungshandeln. Natürlich auch das Handwerk der Politik.
Die Gemengelage könnte fragiler und verworrener nicht sein. Das träge und verkrustete BMVg auf Vordermann zu bringen, darum geht es.
Ihre Anmerkung beschriebt “nurso” exakt die Landschaft vor der Zeitenwende. „isso“!
Ich hoffe, wir sind uns einig, Pistorius kann es schaffen! Viele politische Floskeln. Aber zumindest klingt er motiviert und scheut auch klare Aussagen nicht.
B-Mannschaft im BMVg geht da nicht. Im Faden wurde z.B. auffallend oft der Abteilungsleiter Planung angesprochen, ein bekennendes Mitglied der SPD, wie man in sozialen Medien erkennen kann. In das Haus geholt, “weil in der richtigen Partei”. So weit so gut. Erst einmal.
Wichtigstes Instrument der SPD für solche Spitzenämter ist ein gut geöltes, recht zentralistisches, hierarch abgestuftes und sektoral vielfach untergliedertes Verzeichnis der bedeutendsten Spitzenämter im politischen Berlin, naürlich auch für das BMVg
Sie haben einen echten Punkt, indem sie beschreiben, dass andere Parteien dies auch so vollziehen. Ergebnisse der Vorgängerregierungen sind erschütternd, schlimm, dass sie damit davonkommen und jetzt noch aus Prinzip jede Handlung des BMVg, des BM kritisieren.
Doch im BMVg haben wir jetzt halt einen neuen Minister, der anpacken wird. Der einen guten Ruf hat, bei allen demokratischen Partein. (Ränder betrachte ich bewusst nicht) Und ja, er ist SPD.
Noch einmal, mir ist es völlig egal, wo die Leute ihre politische Heimat haben. Wir sind ein freies Land, bekennen uns zum Staatsbürger in Uniform. Das verstellt allerdings nicht meinen kritischen, wenn immer möglich sachlich – fundierten Blick auf Gefahren oder Mängel.
Pistorius rasanter Aufstieg birgt eben auch Gefahren. Eine ist, wie auch bei den Vorgänger*innen, “Parteisoldaten” ins Amt zu holen, welche zwar “das richtige Parteibuch haben” aber mit der Aufgabe völlig überfordert sind. Zum Teil so, das Ergebnisse das Leistungsvermögen der BW bedenklich schwächen. Darum ging es ja im gestrigen Presseecho.
Schwierige Zeiten in der Zeitenwende – da käme es eigentlich auf jeden einzelnen an. Versager, auch wenn sie es gut meinen, kann man nicht mitschleifen. Schon gar nicht ab B-6. Willig aber unfähig, ungeeignet, unerfahren – bitte nicht mehr! Man kann nicht alles vorher erkennen, doch man kann nach ca. 1 Jahr (Anhalt) schon erkennen, wer abliefert oder ein „Dampfplauderer“ ist. (Obwohl – ‚Manche‘ hat man auch ins BMVg geholt – trotz offensichtlichem Versagen in der Vorverwendung)
Einen rasanten Aufstieg hatten meiner Meinung nach auch die Dame und Herren Staatssekretäre. Letztendlich wird man sehen, ob, bzw. was für Taten folgen. Bisher gibt es zumindest in den meisten Schlammzonen keine nennenswerten Veränderungen.
@ Nurso 12.04.2023 13:54 Uhr
Sie haben ja Recht. Ich war und bin SPD Mitglied. In guten und schlechten Zeiten. Ich habe Erfahrung durch Verwendungen im BMVg und im Planungsamt BW.
Ich unterstütze ihren Post.
Was aber sehr zu kritisieren ist, dass sich Leute für die Karrriere gekonnt und systematisch meiner Partei annähern, besonders nach dem Wahlerfolg bei der Bundestagswahl.
Dann fällt meine Partei auch noch auf Blender herein. Stimmt eigentlich nicht, einige wenige Spitzenleute aber in wichtiger Postion, z.B. Staatssekr. Haben sich wohl einfangen lassen.
Karriere in der SPD nur durch die Ochsentour, damit sollte es bald vorbei sein. Doch nicht so:
“Finde passende Anlässe zum Networking;Weniger ist mehr: Knüpfe lieber weniger, dafür hochwertige Kontakte; bereite Networking-Events gezielt vor und nach”
Blender zeichnen sich für mich dadurch aus, dass sie in der Regel wenig von der Materie verstehen, aber viel Wind darum machen. Beispiel:
Das Youtube-Format „Nachgefragt“ im Juni 2022
Auf den häufig in der Öffentlichkeit geäußerten Vorwurf, BAAINBw sei nicht in der Lage, das 100-Millarden-Euro-Paket des Sondervermögens effizient einzusetzen und zu verplanen, entgegnet Generalmajor Nultsch: „Ich habe dort unheimlich viele kreative Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kennengelernt und mache mir deshalb gar keine Sorgen. Die Beschaffungsbehörde, da bin ich mir sicher, wird das am Ende des Tages wuppen können.“ In der Frage, ob man die Haushaltsmittel umgesetzt bekomme, seien viele andere Faktoren wesentlich: „Sind wir in der Lage, unsere Prozesse so schnell umzustellen, die jahrelang auf Sparsamkeit getrimmt waren und jetzt plötzlich unter Volllast fahren?“
Keine Sorgen machen? Mit “keine Sorgen” ist es doch erst so weit gekommen! Sprich: Nicht mehr an negative Fakten der Zukunft zu denken. Das strategische Management der Gesamtheit aller Prozesse bzw. Regelungen gehört wohl nur theorethisch zu seinen Kompetenzen. Praktische Umsetzung – dünn!
Das Peter-Prinzip ist die ironische Annahme, dass jeder bis zur Stufe der Unfähigkeit aufsteigt. Deshalb wird es auch Unfähigkeitsprinzip genannt.
Aber wie nennt man das Prinzip, wenn jemand der die Stufe der Unfähigkeit schon erreicht hat, die Folgen dramatisch sind (Militärischer Vizepräsident d BAAINBw in Koblenz), dann noch befördert wird.
Mit Volldampf gegen die Wand?
Personalveränderungen in Schlüsselfunktionen sind sicherlich zweckdienlich und bringen hoffentlich frischen Wind in die Korridore. Ich habe kein Problem damit, dass Herr Pistorius Köpfe um sich schart, die vielleicht das gleiche Parteibuch führen – das liegt in der Natur der Sache. Das Team muss funktionieren! Zusammen mit einer umfassenden Materialbeschaffung in einer zielführenden Struktur sind das aber nur die ersten – und einfachsten – Schritte, auf einem langen Weg zu einer einsatzbereiten Truppe. Die eigentliche Hürde ist doch der Mangel an Akzeptanz in der Gesellschaft. Mag sein, dass vor dem Hintergrund des Konflikts in der Ukraine derzeit ein wachsendes Interesse an schlagkräftigen Streitkräften in Deutschland kommuniziert wird. Ich habe aber immer noch das Gefühl, dass man mit halber Kraft fährt und alles aussitzen will. Der beständige Wille und die anhaltende Bereitschaft, sich eine in jeder Beziehung einsatzfähige Bundeswehr zu leisten, ist m.E. in unserer Gesellschaft nicht mehr vorhanden. Herr Pistorius geht die Symptome an – das wird schwer genug. Eine belastbare Reform wird jedoch nur gelingen, wenn die Gesellschaft als solche mental „aufrüstet“.
@Gunner who?
Ich teile ihre Einschätzung, dass der Wille der Bevölkerung der Knackpunkt ist. Man kann sich soviel über die Politik beschweren wie man will, aber letzten Endes hat sie in den letzten 33 Jahren genau den Willen der Wähler umgesetzt. Hätten die Volksvertreter – egal welcher Partei – den Eindruck gewonnen, man könne mit Sicherheitspolitik Wählerstimmen einwerben säße man heute nicht so tief in der Tinte.
Pauschale Gesellschaftskritik führt aber auch zu nichts, die Erzählung vom großen Frieden war nach der Wende einfach übermächtig. Der Wille zur Verteidigung scheint eng damit verbunden zu sein, ob man sich eine Grenze mit Russland teilt. Unsere östlichen NATO-Partner, die das Vergnügen hatten im Kalten Krieg dem russischen Hegemon zu dienen, wissen das nur zu gut. Da wir hoffentlich keine Grenze zu Russland erhalten muss es halt ohne gehen: Durch einen radikalen Umbau von oben, bei dem mindestens ein Drittel der Spitzenbesoldeten nach Hause geschickt und ihr Unterbau neu geordnet wird, denn nur so verhindert man die Entstehung neuer Fürstentümer. Das kostet einen Haufen Geld und wird für Unmut sorgen, aber das würde die Bevölkerung aktuell nach meiner Bewertung (noch) mittragen. Ob der Minister so etwas gegen den Apparat durchsetzen könnte? Ich hoffe, zweifle aber. Dem BMVg war immer egal, wer unter ihm Minister ist.
Die Wirklichkeit des Leistungsprinzips im BMVg holt den Minister ein. Trotz großer Worte von Generälen und Beamte_innen verfestigte sich in der Realität Reduzierung der Leistungserbringung an einer gefährlichen Stelle. An der Spitze selbst.
Wie misst man dort die Leistung? Wird diese überhaupt gemessen, überprüft? Oder ist man halt “angekommen”?
Doch postiv ist: Erst die Krise bringt neuen Schwung!
Deutlicher als die aktuellen Geschehnisse im BMVg kann nichts auf die dringende Notwendigkeit hinweisen, dass frühzeitigere Warnsysteme für Leistungen der Spitzenkräfte implementiert werden müssen, um Spitzenkräfte zu beurteilen und Lücken identifizieren.
Der Minister braucht im im anstehenden Veränderungsprozess ein systematisches Personalmanagement der Besten der Besten, ein Vorgehen, welches BMVg und Bundeswehr bei unerwarteten, einschneidenden Personalveränderungen ein kurzfristig greifendes Nachfolgesystem zur Verfügung stellt, wie es in einer zukunftsgerichteten Personalarbeit selbstverständlich wäre. Existentielle Krisen könnten damit verhindert werden.
Gerade in Veränderungsprozessen wie diesen wird deutlich, welche Soldat_innen und Beamte_innen zu den loyalen Spitzenkräften zählen.
Persönliche Leistungserbringung zeichnet sich nun nicht mehr durch Gefälligkeiten und Lobhudelei aus, sondern durch Bereitstellen knallharter Ergebnisse.
Ein bisschen OFFTOPIC, ich weiß und ich möchte hier auch nicht den Pflichtverteidiger spielen.
Dennoch finde ich das „Einschießen“ gegenüber den AbtLtr BMVg und insbesondere gegenüber Herrn Generalleutnant Nultsch respektlos (@Marie Munch bezgl. Vorwurf der Unfähigkeit).
Seine Verwendung im BAAINBw war sehr überschaubar. Verfügen seine Kritiker über detaillierte Kenntnisse (nicht „ich habe gehört“ oder „ich meine zu wissen“) seiner Tätigkeit dort? Was wurde versucht, woran ist es gescheitert? Klären sie mich bitte auf.
Konstruktive Kritik gerne, das Beschaffungswesen muss zwingend modifiziert werden. Persönliche Anfeindungen sollten wir hier aber unterlassen.
Ich habe Kommandeure erleben dürfen die ändern wollten, entsprechende Anstrengungen unternahmen und letztendlich an externen Einflüssen scheiterten.
Und zur Parteizugehörigkeit. Die Förderung erfolgte doch schon unter Verantwortung von CDU Verteidigungsministerinnen!?
Alter OffzMilFD: 14.04.2023 um 16:09 Uhr
Wenn Sie mich so konkret ansprechen, gern der Versuch einer Antwort, mit der Bitte an T.W. dies (noch) zuzulassen.
Zuerst, NEIN die Förderung zum Abteilungsleiter Planung erfolgte nicht durch das CDU geführte BMVg.
Sie schrieben, eine „überschaubare“ Verwendung.
Sehe ich nicht so!
Von 18. Juni 2018 war Nultsch, als Nachfolger von Generalmajor Klaus Veit, Militärischer Vizepräsident des BAAINBw. Diesen Posten bekleidete er bis zum Jahresende 2021. Das ist ein echt langer Zeitraum!
Spitzenpolitker und ranghohe Militärs wissen, dass ihre Arbeit, ihre Leistungen, ihr Erfolg aber auch Niederlagen öffentlich sind.
Leider ist es üblich geworden, harte Kritik als persönliche Anfeindung zu betrachten. Oft werden Kritiker als ahnungslos und im Grunde nicht einmal berechtigt hingestellt. Man ist gern unter sich im Club der Allwissenden. Persönliche Anfeindung ist durch mich nicht beabsichtigt und kann man auch nicht herauslesen.
Zur Unfähigkeit. Klingt hart, natürlich. Doch worum geht es, im Kern um Mangel an Kompetenz, Mangel an realisierbaren Handlungsmöglichkeiten, Verantwortung für miserable Ergebnisse, nicht nur Erfolgen in der Sonne stehen.
Bei Mannschaftsdienstgraden, Unteroffizieren, jungen Offizieren tun sich manche leicht, zum Ausdruck zu bringen:
….zu etwas nicht fähig oder nicht in der Lage zu sein….
Bei Generälen sollten wir es besser lassen?
Sicher, diese Spitzenkräfte sind ganz sicher tolle Menschen, haben beste Absichten.
Doch auch hier ist notwendig, Leistungen hart und gerecht zu bewerten. Lobegemeinschaften waren und sind ein Übel.
Die Abberufung von Topmanagern ist in der Witschaft nichts Aussergewöhnliches mehr, denn auch hochbezahlte Spitzenkräfte sind nicht gegen den Verlust ihrer Position gefeit. Mal verlangen Investoren einen Strategiewechsel, mal passen Unternehmenskultur und Persönlichkeit doch nicht so gut zusammen wie gehofft.
In diesem Sinne sollten wir lernen zu denken.
Schon vor der Bereitstellung des Sondervermögens wurde im öffentlichen Diskurs bei der Frage zur mangelhaften Ausstattung der Bundeswehr regelmäßig auf Problem bei der Beschaffung verwiesen. Ineffizienz und überbordende Bürokratie in diesem Bereich werden allerdings iin meiner Wahrnehmung als eine Art Naturgesetz von Prozessen dargestellt, welches nicht der menschlichen Änderbarkeit zu unterliegen scheint.
Wir werden das hier nicht lösen.
Jedoch. Wenn ich bei xxxxx ein Auto, eine Mütze oder ‘sonstwas’ bestelle, erwarte ich eine pünktliche und zuverlässige Lieferung und frage auch nicht nach Produktionsketten und Prozzessen. Schlicht das Ergebnis zählt.
Bei Frau Gabriele Korb, ehemalige Präsidentin des BAAINBw, hat übrigens keiner nachgefragt, warum sie gefeuert wurde, sie es nahezu aus der Presse erfuhr. Warum fragte da wohl niemand? ? Da gab es rasch und auffällig Beifall für den so entschlossenen Minister Pistorius.
Bei ihrem Wegbegleiter General Nultsch ziehen wir aber die Samthandschuhe an? Da darf man nicht nachfragen, warum er denn eigentlich nach oben gefallen ist?
Man kann die Besetzung der Spitzendientposten durch politische Beamte/Generäle sogar richtig finden, sollte sie aber bei erwiesener Unfähigkeit austauschen.
Zeitenwende. Armee im Aufbruch:
Generale in der Kritik. Gibt es nun Negative Campaigning?
Nein, es wird Zeit, dass die Karten auf den Tisch gelegt werden. Die Auseinandersetzung mit Spitzenpersonen ist vollkommen in Ordnung, sollte zwingend erforderlich sein, weil mit Spitzenämtern auch eine große Verantwortlichkeit verbunden ist.
Es geht dabei auch darum, ob die Form gewahrt bleibt oder es unter die Gürtellinie geht, also gegen den guten Geschmack verstößt, ein Tabubruch ist oder am Ende vielleicht sogar strafrechtlich relevant wird.
Persönliche Anfeindungen sind in diesem Faden nicht erkennbar.
Für Spitzenkräfte sollte die ehrliche Meinung wertvoll sein. Sie sollten auch zuhören, wenn unbequeme Kritik geäußert wird.
Es ist ein bisschen wie bei jeder WM/EM…
es gibt in Deutschland unzählige „Bundestrainer“, die die Weisheit gepachtet haben.
Leider ist das Thema hier wie da äußerst komplex.
Als „Noch älterer OffzMilFD“ bin ich da ganz bei „Alter OffzMilFD“…
Wir hatten vor 35 Jahren mal den sog. EBMat. Da wurden Dinge beschafft, die wir für die Verteidigung unseres Landes und des Bündnisses gegen den bösen Feind (damals ÜbTr ROT) benötigten.
Plötzlich waren wir nur noch von Freunden umzingelt und mussten unsere Freiheit am Hindukusch und sonstwo verteidigen und brauchten angeblich nur noch MOTS/COTS-Produkte in homöopathischen Mengen mit …wenn überhaupt… „Rucksacklogistik“.
Projektleiter im nun viel kritisierten BAAINBw werden seitens BMVg mit VÖLLIGST überbordender Bürokratie GELÄHMT!
Die viel gescholtene Behörde kommt daher gar nicht mehr aus der Kritik.
Dabei könnte sie aus sich heraus viel effizienter arbeiten.
Leider scheitern viele innovative Ansätze, die aus dem BAAINBw zur Beschleunigung von Beschaffungen angeregt werden, am BMVg.
Herr General Nultsch hat m.E. während seiner Zeit als VPräsMil BAAINBw stets versucht, die Belange der Truppe zu befördern.
Als ehemaliges „Teil des Problems“ empfehle ich, …
Schluss mit den Verpflichtungserklärungen, Jährlichkeit des Haushalts usw. …gebt dem Projektleiter die für das Projekt benötigten Haushaltsmittel und
Schluss mit dem f****** Meldewesen über unzählige Kanäle.
@ An die plötzlich auftauchenden “älteren und noch älteren FD Offiziere”.
“Hat versucht”, “war stets bemüht” etc., Es ist ja menschlich verständlich, wie sie sich in die Presche werfen. Gut gemacht! Respekt! Das meine ich genau so! Ob sie mit dem Aufleben der Diskussion zu General Nultsch etwas Gutes bewirken? Wait & See.
Die harte Realität ist eine andere!
Ein „hat versucht“ bedeutet nichts anderes als dass der Betroffene zwar halbwegs motiviert war, aber nicht mit seinen Fähigkeiten überzeugen konnte.
Ist z.B. in der Beurteilung die Formulierungen „Er hat versucht“, gar „Er hat sich stets bemüht“ enthalten, bedeutet dies: Er ist jemand der trotz bestem Willen nichts zustande bekommt. Oder auch, viel redet aber nicht liefert.
Menschen, die sich „bemühen“, gelten als „aktiv“, „eifrig“, „emsig“, „strebsam“ und vielleicht sogar “hingebungsvoll“.
Aber ohne Ergebnisse, Resultate oder gar Erfolge ist alles Bemühen umsonst!
Wenn wir Glück haben sind Spitzenkräfte hochmotiviert, menschlich Klasse. Aber leider zu oft ohne Ergebnisse, da nutzt es nichts, dass man den Eindruck hat, netter Kerl. Einfach nur nett sein, das reicht eben nicht mehr aus.
Jahrelang lenkten die Generäle/Admirale und Spitzenbeamte im BMVg kollektiv vom eigenen Versagen ab, gaben stets den anderen die Schuld.
Ich, selbst nun im Planungsamt, habe den General Nultsch persönlich erlebt. Man hatte, als er noch nicht Chefplaner war, immer den Eindruck, wie in der Grundschule, das man nichts verstanden hat. Er vermittelte den Eindruck, dass nur er die komplexe Welt von Rüstung und Beschaffung, von materieller Einsatzbereitschaft versteht. Er hat sich auf nie besonders wohltuend gegenüber Planern und Konzeptionären geäußert. Nun ist er selber einer. Offen gesagt, selbst im BMVg wurde erstaunt gefragt, wie er wohl dazu käme. In der Kantine des BMVg ging die Runde: „Unverhofft kommt oft“ oder „etwas ohne sein Zutun bekommen”.
Er selbst hat auf seinem twitter account eifrig ab Frühjahr/Sommer seine Reisen nach Berlin gezeigt, seine Laufrunden in Berlin. Seine tollen Dienstreisen, z.B. nach Israel. Gut für ihn! Er war eben stolz und begeistert. Akzeptiert. Wir sind ein freies Land. Doch wer sich auf twitter äußert, kann nicht nur hoffen, dass die Leser sich nur die Rosinen herauspicken. Man macht sich selbst zur Person der Öffentlichkeit. Ab einer gewissen Stufe nutzt es nichts, wenn man schreibt, dass man nur Privat auf twitter ist.
So schrieb er zur Ministerin Lambrecht auf twitter am 25.05.2022 …..“Ich stehe hier in der Hoffnung, dass man uns lässt, Kraft tanken für die Aufgaben, die jetzt anstehen und nicht auf das Unwichtige zu schauen.”…. Menschlich Klasse, doch er wusste natürlich auch, wer ihn ins BMVg holte, es letztlich billigte. Frau Lambrecht.
Stellt sich die Frage, wer hat denn die Spitze des BMVg “nicht gelassen”? Der Bundeskanzler, das Parlament? Die Presse? Schon klar, alle dort im BMVg sind völlig hilflos, besonders die Planer im Standort Bonn.
Die Fehler bei sich suchen, selbstkritisch sein, sich selbst kritisieren, Selbstkritik üben; an die eigene Nase fassen – wie wäre es damit? Verlangen doch die fähigen Spitzenkräfte es BMVg auch ständig vom nachgeordneten Bereich.
Das Leben besteht nicht nur aus sozialen Aktivitäten und Engagement für gerechte Sachen. Auch ein General Nultsch muß sich die Frage gefallen lassen, welchen Beitrag er am bedenklichem Zustand der Bundeswehr hat. Wenn Frau Korb gehen musste, er aber noch im Frühjahr/Sommer 2022 nach oben fiel, dann stimmt doch etwas nicht.
Die Misere der Bundeswehr mit aufgeblasenem Wortschwall zudecken, gar zukleistern? Bitte nicht mehr. Die Zeiten sind vorbei!
Gelingen Zeiten- und Mentalitätswende, das sollte doch die Schlüsselfrage sein.
Der neue Minister Pistorius muss sich nicht nur um die Beschaffung funktionsfähiger Ausrüstung, Bewaffnung und Munition kümmern.
– Auch die Personalgewinnung, Personalbindung, z.B. unbesetzte Dienstposten Nachwuchslage.
– Auch unzufriedene Kamerad*innen machen der Bundeswehr Sorgen. Die Stimmung ist schlecht, teilweise gereizt, verdeckte Wut.
Einige schwache Akteure an der Spitze des Hauses BMVg sind wohl schon identifiziert. Operation “Eisener Besen” läuft hoffentlich, endlich auch mal in Berlin, besonders aber auch Bonn.
Nun haben Generale und hohe Beamte Angst um ihre Erbhöfe? Das nun endlich über alles, Betonung liegt auf allem, geredet wird, was in der Bundeswehr schiefläuft, geht Ihnen also gegen den Strich. Warum eigentlich?
Minister Pistorius wird weiter nachfragen, sich nicht abwimmeln lassen.
Der Fall Nultsch scheint wohl wirklich ein besonderer zu sein. Genug war hier zu lesen. Reicht dann wohl auch.
Doch ich bin einer Anregung hier im Faden gefolgt und habe You Tube Auftritte der Bundeswehr verfolgt. Seinen aber auch andere!
Da stieß ich auf “Nachgefragt”. Generalleutnant Gunter Schneider – “Chefstratege analysiert Ukraine-Krieg”
Da mag sich jeder seinen Meinung bilden. Ich war gelinde gesagt “erschrocken”. Da spricht der “Chefstratege”? Meine Sache, stimmt. Doch wer jetzt nur auf General Nultsch rumhackt. Ganz kurzsichtig!
Besagter Gunter Schneider, war als Generalmajor Vizepräsident des Bundesamtes für Personalmanagement der Bundeswehr und ist genauso rasch nach oben gefallen. Zum 16. Dezember 2021 wurde Schneider Abteilungsleiter Strategie und Einsatz im Bundesministerium der Verteidigung.
Ein “Personaler” zum “Chefstrategen”, da hat sich keiner aufgeregt! Hat er denn geliefert? Auf Anhieb fällt mir zum Thema Strategie des BMVg nicht viel ein, so seit dem Dezember 2021. Der Beitrag zur immer noch ausstehenden Sicherheitsstrategie allein wird es doch wohl nicht sein.
Was sagt uns das?
Bevor wieder neue Reformen die Truppe belasten, Minister Pistorius macht es richtig. Er plant zuerst einen radikalen Umbau in seinem Haus. Das soll wohl schnell gehen. Für den Umbau der Bundeswehr braucht er allerdings einen sehr langen Atem!
Was allerdings nicht passieren darf, im BMVg. Zerschlagen alter Strukturen bei gleichzeitigem Schaffen von neuen Problemen. Dazu wäre es wichtig zu wissen welche Aufgabe der Planungsstab den wirklich hat. Macht- und Schaltzentrale des Ministers oder Motor für Veränderungen? Da gelangt man wieder zur Strategie und dem Posten “Chefstratege”. Ich vermute, Chefstratege wird ganz sicher Dr. Freuding. Ich ahne, er kann es!
Prozessorientierten Organisation war über viele Jahre eine Art Heiligtum in der Bundeswehr! Prozessmanagement wurde seit 2011 zum führenden “Managementansatz” im GB BMVg.
Auch Frau Suder und ihre Gefolgsleute lassen grüßen. Noch immer,
Eine neue Sprache entstand, verständlich nur für einen egen Kreis von Eingeweihten:
Prozesslandkarte, Rollenkonzept und Implementierungsverfahren. Rollensteckbriefe.
Prozessorientierten Fähigkeitskommando waren plötzlich der ganz große Wurf. Die Auswirkungen spürt man bis heute. Schlicht verkorkste, aufgeblasene Strukturen, Dysfunktionale Abläufe.
Die von General Nultsch offenbar ebenfalls favorisierte prozessorientierte Organisation ist ein Ansatz, bei dem der Fokus nur auf Geschäftsprozessen liegt.
Nachteile wurden zu oft ausgeblendet:
Hoher Abstimmungsbedarf. Raum für Machtgehabe. Längere Durchlaufzeit. Fehlende Transparenz über die Abläufe.
Anders als bei privaten Dienstleistungsunternehmen sind der Bundeswehr auf diesem Weg allerdings Grenzen gesetzt. Betriebswirtschaftliche Steuerungsansätze erfordern als Informationsinput unter anderem auch Marktsignale von Kunden und Wettbewerbern. Die Bundeswehr (das BMVg) nimmt aber in großem Maße Aufgaben wahr, für die keine Nachfrage im betriebswirtschaftlichen Sinne besteht. Erfordernisse des Krieges sind nun mal keine Marktwirtschaft, funktionieren nur bedingt nach betriebswirtschaftlichen Grundsätzen. Fehlende Marktsignale müssen in diesen Fällen beispielsweise durch Anforderungssymbole einer Armee definiert werden, welche Kriegstauglichkeit als Maßstab hat.
Im BMVg und der Bundeswehr ist seit 2011 eine Generation von Prozessverehrern herangewachsen. Die lassen sich nicht mehr überzeugen.
Der notwendige Schwenk von der 2011 entworfenen kleinen, zentralisierten und prozessorientierten Bundeswehr hin zu einer Armee, die wieder gleichrangig zu Landes- und Bündnisverteidigung sowie (nachgeordnet) zum internationalen Krisenmanagement befähigt sein soll, ist noch immer ausgeblieben. Die Erfüllung der Aufträge für Kriegstüchtigkeit und einer einsatzbereiten Armee bedürfen jeweils größerer Kraftanstrengungen. Von allen, also auch von der Spitze des BMVg.
Der Ansatz wurde aber auch wieder nicht vollständig implementiert:
Bei uns im Amt wurden z. B. Prozesse aufwändig aufgesetzt, aber niemand schult die Mitarbeiter in diesen oder überwacht die Einhaltung.
Die haarsträubenden Fehlentwicklungen, die Aufarbeitung der Fehlentwicklungen der sogenannten Prozessorientierungen ist ein einziges Verschleierungsmanöver. Seit langer Zeit werden die Strukturen und Prozesse im BMVg und Bundeswehr als dysfunktional bewertet. Neben Angehörigen des BMVg und der Bundeswehr kritisierten auch die Wehrbeauftragten des Deutschen Bundestages, eine „Verantwortungsdiffusion“, eine “hohe Regelungsdichte“ und ein „Bürokratiemonster Bundeswehr.
Offensichtlich ist, dass die schlechte derzeitige Verfassung der Streitkräfte nicht nur auf deren finanzielle Unterausstattung, sondern auch maßgeblich auf strukturelle Defizite und ein unzureichendes ziviles und militärisches Management der vergangenen Jahre zurückzuführen ist.
Beispiel:Das customer Product Management ist und bleibt trotz aller Kritik das führende Verfahren zur organisatorischen Regelung der Bedarfsermittlung, -deckung und nutzung in der Bundeswehr.
Man hat sich jahrelang selbstgefällig in die Tasche gelogen und Kritiker als ahnungslos bezeichnet!
Die Wahrheit ist jedoch, die politische Leitung und militärische Führung hat versagt: Trendwende Material, wir erinnern uns? Es ist nicht gelungen, die prekäre Ausstattungslage der Bundeswehr signifikant zu verbessern. Eine Auseinandersetzung mit den zentralen militärpolitischen Planungsdokumenten der letzten Jahre (Verteidigungsweißbuch, Konzeption der Bundeswehr, Strategie der Reserve) könnte den entscheidenden Grund dieses Versagens enthüllen: strategisch-konzeptionelles Unvermögen.
Folgerung: Nur eine grundlegende Erneuerung militärpolitischer Strategiearbeit kann dieses ministerielle Unvermögen beheben.
Agile Methoden werden mittlerweile in verschiedenen Bereichen der öffentlichen Verwaltung eingesetzt. Doch bei der Bundeswehr sieht die Praxis anders aus. Möglicherweise sollte man doch einmal die Köpfe austauschen, Namen wurden hier genannt, vom Staatssekretär bis zu diversen Abteilungsleitern.
Personal.
Oberst d. R. Professor Dr. Patrick Sensburg fiel in dieser Woche mit der Forderung von verpflichtenden Reservedienstleistungen über 14 Tage im Zweijahresrhythmus auf.
Prompt erntete er auffällig Widerspruch, quer durch die Parteienlandschaft und die Zivilgesellschaft.
Wiewohl auch das BMVg, also offenbar B. Pistorius, die Forderung inzwischen ablehnte, bleibt die Umsetzung von #Zeitenwende dann unvollendet, wenn bei der Reserve bisherige Gleise nicht verlassen werden. Von einer mat/pers Verfügbarkeit der 30 (?) HSchtzKp jedenfalls kann keine Rede sein. Eine Bedeutung ausgebildeter Reserven für kritische Operationsführung im Krieg kann angesichts 🇺🇦 kaum überbetont werden. Ob dazu die Ausbildung bisher Ungedienter ein effizienter Rekrutierungspfad für #Heimatschutz sein kann, ist fraglich. Die Ausschöpfung des Potenzials ausscheidender Soldaten ist sicherlich effizienter in Garantie personeller Zielerreichung.
In diesem Zusammenhang der Hinweis auf:
https://sicherheitspod.de/2023/03/14/folge-69-wehrpflicht-dienstpflicht-reserve-mussen-jetzt-alle-ran-zahlen-zum-globalen-waffenhandel/
Nebenbei, ohne direkten Bezug zur Reserve, die Kooperation mit Frau Dr. Strack-Zimmerman kann der Reserve nur dienlich sein. ⬇️
https://www.reservistenverband.de/magazin-die-reserve/verteidigungsausschuss-sondersitzung-fuer-den-reservistenverband/
Zwar hat der Minister seinen Schwerpunkt richtigerweise auf LV/BV und Unterstützt der UKR gesetzt, die Reserve ist hinsichtlich Heimatschutz jedoch Untermenge von LV/BV.
Das letzte Wort dazu wird er daher nicht gesprochen haben.
@ KPK
Ist ja ein tolles Konstrukt, aber wir sind uns wohl beide einig: Wo ist Reserve denn bitte nur „Heimatschutz“?! Wer bildet bei LV/BV denn die vielzitierte zweite Welle ab, ehemals auch Feldersatz genannt? Mein Vater musste beispielsweise nach seiner aktiven Zeit in der Marine (GWDL Mannschafter Anfang 1960er) noch auf verpflichtende Reserveübung, die gem. seiner Aussage auf einem aktiven Minensucher abgeleistet wurden. Das ist wohl kaum vergleichbar mit unseren derzeitigen „Reservebataillon 999 – Ausrüstung kommt evtl. später“-Verbänden oder diversen 6. Kompanien zu tun.
Der Reservsistenverband tut sein Übriges, indem er sich im Schwerpunkt nur auf HSchutz versteift und ist zudem mittlerweile so überaltert, dass man generell über neue Wege der Organisation nachdenken sollte. Ggf. kann man diesen Teil mit in den BwVerband überführen, der verschafft sich wenigestens nachhaltig Gehör.
ch weiß nicht in welchem Faden ich meine Meinung hinterlasse. Ich denke hier wird es richtig sein.
Die Bundeswehr zu einer eine der schlagkräftigsten Armeen in Europa werden lassen, damit gefallen sich Militärs und Politiker.
Korruption und Schlendrian, offenbar ist da allerdings mehr dran als man aus den Medien bisher erfuhr.
Unwirtschaftlichkeit und Verschwendung von Steuergeldern ist nicht nur mit Verantwortungsdiffusion verbunden, sondern auch mit Verantwortungslosigkeit von Führungskräften, ich lese hier, sogar bis an die Spitze des Hauses BMVg.
Zeitenwende bei der Bundeswehr ist wohl noch kein Aufbruch, sondern der Spagat zwischen Aufrüstung und Verschwendung.
Wieviele Mrd wurden eigentlich versenkt, oft ohne Sinn und Verstand? Gibt es da einen Nachweis, eine Aufstellung? Wer wird zur Verantwortung gezogen? Wie sagt man beim Bund? Dienstgrad, Name?
Seit Jahren, alle Monate eine neue Schlagzeile. Bundeswehr bis …. nicht einsatzber, erhebliche Mängel bei Personal, Ausstattung und Einsatzbereitschaft der Bundeswehr. Viele Reformen, Ergebnis unverändert geringe Einsatzbereitschaft.
Man beweihräuchert sich auf Tagungen und Konferenzen der Bundeswehr selbst.” Kluge Konzepte – allerhöchste Verantwortung und größte Einsatzbereitschaft”. War da nicht was mit „Fehlerkutur“ und „Ehrlichkeit“? Das BMvg, Bundeswehr sind sicher kein Staat im Staate, aber für einige Spitzenkräfte sehr wohl ein Sperrbezirk. Man macht offenabar was man will, ohne echte Kontrolle! Die Bundeswehr im Staatsgefüge, man hat den Eindruck da stimmt zu oft etwas nicht.
Die Bundeswehr selbst wirft regelmäßig Frage des Respekts und der Verantwortung für die Truppe auf. Das hat seine Berechtigung! Wie wäre es allerdings mit Respekt und der Verantwortung von diesen hier zu lesenden Spitzenkräften für unser Land? Für den Steuerzahler, der diese Mrd produziert?
Damit meine ich die hier im Blog angesprochenen Beamten, Generäle, Admiräle, welche jetzt mal Stellung nehmen sollten, zu Ihren Ergebnissen. Warum werden die Damen und Herren nicht zu einer öffentlichen Anhörung ins Parlament gebeten? Es kann ja so geheim nicht sein, wenn aus dem BMVg und den TSK regelmäßig durchgestochen wird.
Warum darf offensichtlich nur hier im Blog die Frage gestellt werden, wer die Verantwortung für dieses Desaster trägt. Schämen sich manche Damen und Herren nicht, so wenig abzuliefern, zum Teil offensichtlich überfordert zu sein und gar zu versagen. Wenn man die hier im Blog aufgeführten sozialen Medien anschaut, hat man eher den Eindruck, manche gefallen sich so sehr, dass sie die sie umgebende Welt nicht mehr erkennen. Bescheidenheit ist eine Zier.
Sagt man dafür, dass es für den guten Charakter eines Menschen spricht, wenn dieser nicht mit seinen Fähigkeiten oder Leistungen angibt, sie gar zur Schau stellt. Wie wäre es erst einmal damit? Für Fehler hat sich wohl noch keiner entschuldigt, oder?
Damit ist man den bei “Zum Mitplotten: Einigungsvorschlag für Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst”.
Diejenigen die wirklich zu wenig haben, die melden sich meist nicht zu Wort. Bescheiden, stehen jeden Tag auf. Erfüllen ihren Auftrag, oft klaglos. Wie wäre es ab B – Besoldung mal mit einer Leistungsüberprüfung? Wenn ich das so lesen, was im BMVg so abgeht, wäre wohl vor dem Rausschmiss noch Zurückzahlen angesagt.
Braucht es erst Pistorius, um das vernichtende Urteil über die Truppe bis hin zum BMVg auszusprechen? Welche Mechanismen haben versagt? Für mich ist das ein handfester politischer Skandal, da können Personalveränderungen durch Pistorius erst die Spitze des Eisberges sein.
@Querulant
Vielleicht beantragt man einen Untersuchungsausschuß zum Thema: „Einsatzbereitschaft (Zustand) der Bundeswehr“ ?
Es wurde ja schon öfter geschrieben, daß die Bw ihren verfassungsmäßigen Auftrag (LV/BV) nicht mehr erfüllen kann. Daher sind die Fragen, wer dafür Verantwortung trägt und was die Konsequenzen daraus sein werden, doch sehr berechtigt.
@Thomas Melber @Querulant
Volle Zustimmung.
Der Verfassungsauftrag, Auftrag und die Aufgaben der Bundeswehr sind eindeutig und nicht verhandelbar!
Den verfassungsmäßigen Auftrag (LV/BV) nicht zu erfüllen ist ein so schlimmer Zustand, das erfordert ernsthafte politische Reaktion, die politische Aufbereitung der Sachfragen.
Nicht verteidigungsfähig zu sein bedeutetet ein absolutes Desaster für alle demokratischen Kräfte!
Wir müssen dieses Desaster aufklären und nichts schönen, die Verantwortlichen müssen Stellung beziehen und sollten nicht einfach so davon kommen. Die Verantwortlichen winden sich! Immer wieder besteht die deutsche Verteidigungspolitik aus Versäumnissen und nicht eingehaltenen Versprechen.
Politische Leitung und militärische Führung müssen ihrer Verantwortung gegenüber der Bundeswehr und der Öffentlichkeit endlich gerecht werden und alle Karten auf den Tisch legen. Dazu gehören die Aufbereitung der CDU Verantwortung als auch die der SPD in den jeweiligen Zeiträumen. Bei den Militärs sind das ja wohl oft die gleichen Leute, z.B. GI a.D. Zorn. Auch das Thema Zeitenwende und bisher wohl in weiten Teilen vergammeltes, nicht klug genutztes Sondervermögen gehört auf den Tisch.
Es geht primär um politische aber auch sehr konkrete Verantwortung der zuständigen Generale und Beamten. Es muss klar werden, wie Fehler in der Zukunft zu vermeiden sind.
Übrigens, ein Jahr nach dem Ende des Afghanistan-Einsatzes startete im Bundestag ein Untersuchungsausschuss. Die Liste war Versagens lang.
Da ist wohl nicht so viel herausgekommen? Was hört man?