Jetzt offiziell: Breuer als neuer Generalinspekteur, Hilmer als neuer Staatssekretär bestätigt
Fürs Protokoll: Der am vergangenen Montag bekannt gewordene Wechsel in der Führungspitze des Verteidigungsministeriums ist jetzt auch offiziell. Nach der Kabinettssitzung am (heutigen) Mittwoch teilte das Verteidigungsministerium mit, dass Carsten Breuer als neuer Generalinspekteur und Nils Hilmer als neuer Staatssekretär im Wehrressort berufen wurden.
Die Mitteilung des Ministeriums:
Bundesminister der Verteidigung Boris Pistorius hat den Bundespräsidenten gebeten, die beamtete Staatssekretärin im Bundesministerium der Verteidigung Dr. Margaretha Sudhof in den einstweiligen Ruhestand zu versetzen. In der heutigen Kabinettsitzung wurde über ihre beabsichtigte Nachfolge beraten. Hiernach soll Herr Ministerialdirigent Nils Hilmer neuer Staatssekretär werden und für Haushalts-, Personal- und Rechtsfragen verantwortlich zeichnen. Darüber hinaus wird er für die Abteilungen Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen sowie den Stab Organisation/Revision zuständig sein. Mit der Versetzung in den einstweiligen Ruhestand wird Frau Staatssekretärin Dr. Margaretha Sudhof das Amt seit gut einem Jahr und damit in besonders herausfordernden Zeiten bekleidet haben.
Ein weiterer Wechsel beim Spitzenpersonal wird am 17. März 2023 vollzogen werden. Herr Generalleutnant Carsten Breuer wird das Amt des 17. Generalinspekteurs der Bundeswehr antreten und damit truppendienstlicher Vorgesetzter aller Soldatinnen und Soldaten in den ihm unterstellten Streitkräften. Als militärischer Berater der Bundesregierung und als höchster militärischer Repräsentant der Bundeswehr ist der Generalinspekteur der Bundeswehr Teil der Leitung des Verteidigungsministeriums. Zudem zeichnet er verantwortlich für die strategische und operative Planung, Vorbereitung, Führung und Nachbereitung aller Einsätze und Missionen der Bundeswehr. Aktuell ist Generalleutnant Breuer der Befehlshaber des Territorialen Führungskommandos der Bundeswehr. Der amtierende Generalinspekteur der Bundeswehr Eberhard Zorn wird nach rund fünf Jahren in den einstweiligen Ruhestand versetzt werden. Er bekleidet das Amt des ranghöchsten Soldaten der Bundeswehr seit April 2018.
Weiterhin ist von anderen Umstrukturierungen und Personalveränderungen im Bendlerblock nicht die Rede. Auch zu einem Nachfolger für Breuer, bislang als Generalleutnant (KORREKTUR: nicht Generalmajor) Befehlshaber des neuen Territorialen Führungskommandos der Bundeswehr, machte das Ministerium zunächst keine Angaben.
Hilmer, der derzeit den Leitungsstab des Wehrressorts leitet, begleitet Pistorius seit dessen Zeit als Oberbürgermeister von Osnabrück. Im niedersächsischen Innenministerium, Pistorius‘ letzte Aufgabe vor dem Wechsel nach Berlin, war er Abteilungsleiter Zentrale Aufgaben.
(wird ggf. ergänzt)
(Foto oben: Bundeskanzler Olaf Scholz mit Generalleutnant Carsten Breuer am 25. August auf dem Truppenübungsplatz Putlos, wo Scholz die Ausbildung ukrainischer Soldaten am Flugabwehrkanonenpanzer Gepard besuchte – Handout Bundesregierung/Steffen Kugler, Foto unten: undatiertes Archivfoto von Nils Hilmer – Niedersächisches Ministerium für Inneres und Sport)
Breuers 3-Sterne-Schulterklappen wirken selbst auf dem Bild noch taufrisch …
„Auch zu einem Nachfolger für Breuer, bislang als Generalmajor Befehlshaber des neuen Territorialen Führungskommandos der Bundeswehr, machte das Ministerium zunächst keine Angaben.“
Dem Bild nach zu urteilen ist Carsten Breuer mindestens seit dem 25. August 2022 Generalleutnant. Man darf gespannt sein, wann er den vierten Stern bekommt.
[Sorry, mein Fehler – wird natürlich sofort korrigiert. T.W.]
Die beiden Herren mit dem Gepard im Hintergrund als Sinnbild für unnötig aufgegebene Fähigkeiten. Wenn das mal nicht Bände spricht.
Als „Oldie“ ist das für mich überhaupt nicht schlimm: aber man ist ja schon soweit sensibilisiert, dass auffällt, dass auf Ministerin und Staatssekretärin nun zwei „MÄNNER“ folgen :-)
Bin gespannt wer da wie schnell aufschreit …
Ansonsten Danke an Gen Zorn ganz persönlich – ich habe in den vergangenen Jahren sehr intensiv für und auch mit ihm als GI zusammengearbeitet – das war eine extrem gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit.
Für Gen Breuer alle üblichen guten Wünsche – ich hatte selten ein so gutes Gefühl beim Antritt eines neuen GI.
Alle Daumen sind gedrückt, um als „Drachentöter“ gegen die zahlreichen „Bürokratie-Monster“ rasch Erfolg zu haben. Vielleicht schaffen das ja IBUK und GI mit dem gemeinsamen Erfahrungshintergrund aus der HFla :-)
Einige Medien haben fälschlicherweise geschrieben, daß General Breuer nur Generalmajor sei(die Zeitschrift Emma hat sogar den Ex-General Kujat zum Generalmajor degradiert, obowhl dieser 4-Sterne General war).
Wenn der Nachfolger von Generalleutnant Breuer noch nicht feststeht, dann ist der Personalwechsel wohl überstürzt inszeniert worden.
Alle Gründe für den Wechsel beim GI fehlen. Auch nicht mit Altersgründen begründet. Es fehlt aber auch jede Danksagung an General Zorn.
Viel wichtiger als der GI wären Personalwechse und/oder eine Umorganisation des Beschaffungsamtes. Bei der Materiallage entscheidet sich die Zukunft des Verteidigungsministers!
Nun hat also auch Herr Pistorius sich mit Vertrauenspersonen umgeben. Aber auch wenn der Kopf neu ist, der sieche Körper ist noch der gleiche.
Hierzu das Interview mit Frau Högl von gestern.
https://www.bundestag.de/dokumente/textarchiv/2023/kw11-interview-wehrbeauftragte-937590
@schlammstampfer
Widerspruch, der Fisch stinkt bzw. stank vom Kopf. warten wir mal die nächsten Wochen ab, was die nächsten Schritte der drei neuen an der Hausspitze werden und was die bringen.
General Breuer gibt das Bild eines guten Krisenmanagers ab. Das ist im Moment gefragt. Dazu Kann er gut mit Kanzler und Ibuk.
General Zorn hatte auch das Pech, dass seine Reformen nicht mehr umgesetzt wurden.
Hoffen wir für alle, dass die Aufträge an die Industrie in Fahrt kommen.
Das BMVg hat General Zorn nun noch in dieser sehr speziellen Mitteilung „gewürdigt“ https://www.bmvg.de/de/aktuelles/generalinspekteur-wechselt-breuer-zorn-5597844 .
In Stil und Form waren wir m.E. schonmal besser.
Eberhard Zorn habe ich als unmittelbaren Vorgesetzten und als Kameraden im Einsatz kennen und schätzen gelernt. Alles Gute, „Zu gleich!“ und immer „Glück ab!“, Herr General.
Dem neuen GI alles Gute und viel Erfolg bei der Lösung der sowohl in den Dimensionen Gesellschaft, Politik und in die Streitkräfte hinein anspruchsvollen Aufgabe.
Kein Wort des Danks durch den Minister? Bisschen arg technisch.
@Closius
Überstürzt war da garnichts. Der Wechsel stand schon seit Ende Januar (sic!) fest. IBuK hat sich aber die Zeit genommen. Ob nun aus Fairness gegenüber General Zorn, um sich zunächst fachlich einzuarbeiten oder aber den Eindruck einer unüberlegten Handlung direkt zu Dienstantritt zu vermeiden (naheliegend).
Nichtsdestotrotz scheint der neue IBuK weiterhin eine sehr klare Vorstellung von der zukünftigen Gestaltung seines Ressorts zu haben. Das fängt jetzt an personell sichtbar zu werden, in den nächsten Monaten werden wir dann mit Sicherheit auch die ersten Strukturreformen (öffentlich) zu Gehör bekommen.
Ironie des Schicksals.
Der nach § 50 Abs 1 SG in den einstweiligen Ruhestand versetzt wurde, ist nun mit dem, der es aussprach, auf letzter Dienstreise. Schon irgendwie, mit Verlaub, blöd.
Sich mit „Vertrauten“ statt mit FACHleuten (mit Mut und Arsch in der Hose aber nicht ohne Kuschel Decken Beziehung) zu umgeben, die dann auch gleich wieder dutzende Genossen und Freunde in dann neu zu schaffende Ämter zu hieven ist eine Grundkrankheit der für mich herrschenden Parteieindiktatur in Deutschland.
Mit einer vernunftbegabt geführten Demokratie hat das nichts zu tun,
Böse Zungen könnten das auch als Vetternwirtschaft bezeichnen.
Einen Kampfeinsatz Kommando unerfahrenen Verwaltungs Offizier zum GI zu ernennen ist jedenfalls hanebüchen.
Aber im Vergleich zu den kampferfahrenen Drahthaar-Generalen der USA und Russlands sind deutsche Befehlshaber schon immer ziemliche Witzfiguren gewesen.
Denn ehrlich gesagt, glaube ich kaum, daß ein als junger Soldat in Vietnam / Irak / Afghanistan (RUS) oder sonstwo dem täglichen Tod begegnetender US oder RUS Generalsserne Inhaber jemals einen deutschen Sesselbürokraten General ernst nimmt.
Und bis ein in 2002 – 2022 in Afghanistan verwunderter Deutscher echt Front Soldat hier GI werden könnte, da vergehen noch 10-15 Jahre…
[Logik ist immer so schwierig… Unabhängig davon, ob der Ansatz überhaupt stimmt: Ein russischer General mit Afghanistan-Erfahrung gut, deutscher General mit Afghanistan-Erfahrung schlecht. Oh weh. T.W.]
Ich bin mal gespannt, ob man am 17.3 neue Beschaffungen ankündigt. Ein Rahmen dürfte ja schonmal existieren.
Die Wehrbeauftragte zur kaltstartfähigen, vollständig einsatzbereiten und gut ausgestatteten Bundeswehr u.a.:
Viele im Bericht aufgeführte Probleme seien seit Jahren (SEIT JAHEN) bekannt. „Getan hat sich seitdem zum Teil erschreckend wenig“.
Bewusst oder unbewusst, es gibt dazu eine Verschwendungskultur des deutschen Militärs, Geld wird ohne gute Ergebnisse verbrannt.
Die Frage ist warum? Ganz einfach eigentlich. Wollte man nichts ändern oder konnte man nichts ändern? Wenn es in der Truppe was nicht läuft, wird deutlicher gesprochen. “Faul? Dumm? Beides? Egoistisch? Blender? Ausbläser? Zu spät erkannt?………“
Das bedeutet, dass der Minister und nun auch der GI da nun mal richtig reinleuchten müssen. Wer nicht liefert, “Und Tschüss”
„Das Beschaffungswesen ist zu behäbig“, …..“Es dauert alles viel zu lange.“ Die angestoßene Reform der Beschaffungsprozesse müsse mit Hochdruck beschleunigt werden. „Es muss noch deutlich mehr der Turbo angestellt werden.
Wer soll denn dann bitte den Turbos anstellen. StsZimmer etwa? Die bisherigen Abteilungsleiter und Chefs der Bundesober – und Bundesbehörden? Na, nun erst mal ein neur Sts und der GI.
Der gesamte Bereich Rüstung/Beschaffung etc aber auch Planung, muss neu geordnet werden. Da reicht es nicht den Kapitän und den XO zu wechseln. Das Schiff hat an der Spitze ein schlechtes Team. Die Mannschaft fühlt sich schlecht geführt.
Bitte, ein letzter Aspekt, Parteinähe beim GI – ok, akzeptiert. Aber bitte nicht darunter. Wenn durch Parteinähe als Kriterium die Dienstposten besetzt werden und Leistung offenabr nachgeordnet ist, dann wird es nichts mit dem Aufräumen. Dann ist Filz! Dann bleibt Planung, Rüstung/Beschaffung ein politisches Skandalmanagement!
Mehr Ehrlichkeit im Umgang miteinander! Transparenz, in der Tat in jede dunkle Ecke des BMVg auch ausleuchten. Transparenz ist ja nicht nur was Schönes. Transparenz heißt ja nicht nur durch die rosa Brille sich die Dinge anschauen, sondern auch eingestehen, dass es schwierig ist – wo die Defizite sind, wo die Probleme sind.
Heftig, wenn hier von „Parteiendiktatur“ und ähnlichem geschwafelt wird.
Da muss man sich vielleicht mal selber fragen, ob man den Boden der demokratischen Grundordnung verlassen hat.
PS: Mal drüber nachdenken was russische Generäle hauptsächlich so „können“ könnte helfen, auf diese „Kampferfahrung“ sollte man nicht stolz sein und diese sich auch nicht für deutsche Generäle wünschen.
@Herr Vaelena:
Das Problem bei Geschwindigkeit ist dann aber oft, dass dann auch Fehler passieren. Und die deutsche Medienlandschaft, insbesondere die, die den Stammtisch bedient, kennt keine Fehlerkultur, in der Fehler schlicht passieren dürfen. Siehe jetzt dem Aufschrei diverser Medien einer bestimmten Richtung wegen der LNG Terminals, wie auch insgesamt beim Energiethema.
Es lohnt sich schlicht politisch nicht, wirklich mal schnell anzupacken, man kriegt dafür letzten Endes sowieso am Ende „auf den Sack“. NICHTS machen war 16 Jahre das Erfolgsgeheimnis von Merkel und Scholz war ihr bester Schüler.
PS: Wie weit die Veränderungskultur in der BW geht wäre dann letzten Endes auch noch interessant zu sehen.
@Josef König sagt:
15.03.2023 um 20:34 Uhr
Naja der Minister wird wohl vor Presseveröffentlichung mit beiden Generälen gesprochen haben.
Außerdem weiß jeder GI zwei Dinge….
1) das ist der letzte Job in der Bundeswehr vor der Pension.
2) der Bürostuhl hat einen eingebauten Schleudersitz und der auslöser dafür steht auf dem Tisch des Ministers.
Solange man sich mit gegenseitigem Respekt und Anstand begegnet sollte der eine nicht auf den anderen Grollen…. also kann man bis zum Zapfenstreich auch weiter eine professionelle Arbeitsbeziehung pflegen.
Dass Breuer Zorn früher oder später beerben wird war klar, es ist nur etwas ehr als ich gedacht hätte.
Was Hilmer angeht bin ich etwas skeptisch, klar ein Minister braucht leute mit denen er gut arbeiten kann um sich, aber als StS wäre mir jemand mit vorrfahrung im Verteidigungsbereich lieber
@Peter Vaelena sagt:
16.03.2023 um 4:21 Uhr
….„Das Beschaffungswesen ist zu behäbig“, …..“Es dauert alles viel zu lange.“ Die angestoßene Reform der Beschaffungsprozesse müsse mit Hochdruck beschleunigt werden. „Es muss noch deutlich mehr der Turbo angestellt werden…..
Ganz richtig… man muss drei Dinge von einander trennen.
1) Forschung/Entwicklung/Erprobung
2) Beschaffung
3) Nutzung
1) bilden wir eigentlich sehr gut mit den WTD’s und den Wehrwissenschaftlichen Instituten ab.
2) macht das Innenministerium z.b. mit knapp 400 Mitarbeitern. Selbst Frankreich leistet sich da nichteinmal 2000 Dienstposten.
3) gehört zu 100% in die Hände derer die das gerät nutzen.
Und letztendlich muss sich unser Parlament darüber klar werden ob man einer Bundeswehr die bald 70 Jahre besteht, dann soweit über den Weg zu trauen wie jeder anderen Bundesbehörde auch und Beschaffungen mit dem normalen Haushaltsgesetz abzudecken. Der Flaschenhals sind die 25 Millionen Vorlagen, die ihren Ursprung in der Angst vor einem Staat im Staate hatten, so wie einst die Reichswehr die geheim und am Haushalt vorbei den Versailler Vertrag unterlaufen hat.
Als ob sich ein Heeresinspektor heutzutage heimlich Atomwaffen zulegen würde.
Der_Picard Die russische Generalität zeigt ihre Erfahrung und Genialität gerade in der Ukraine. Da durfte doch mittlerweile jeder schon mal. Ist nicht jedem gut bekommen. Haben deren Familien auch einen Lada gekriegt? Ich habe mir das nach der Annexion der Krim etwas anders vorgestellt und dachte, die hätten dazugelernt. Zum Glück für die Ukrainer war das ein Trugschluss von mir und von Leuten, die viel mehr von der Materie verstehen. Erfahrene Verwaltungsfachleute, die nicht korrupt sind, sind genau das, was den Russen fehlt.
Minister Pistorius hat es binnen kürzester Zeit geschafft, die Truppe zu adressieren und durch seine hemdsärmlige Art, Dinge einfach mal auf den Punkt zu bringen, überzeugt.
Er steht an Bord mit dem Parka der Marine, fährt im Leo mit, stolpert nicht auf Stöckelschuhen durch die Wallachei und will auf seine direkten Fragen an die Soldatinnen und Soldaten auch klare und direkte Antworten und kein vorher abgestimmtes und abgesegnetes Geschwafel.
Er ist als „Gedienter“ zumindest mit den grundsätzlichen militärischen Gepflogenheiten vertraut und macht hinsichtlich seiner Köprersprache auch den Eindruck eines Zuhörers und Machers.
Das er nun mit Generalleutnant Breuer einen GI „bekommt“, der politisch bestens vernetzt ist, kann man als „Vetternwirtschaft“ oder eben als logische Konsequenz betrachten.
Breuer und der BK können eben gut und diese Verbindung kann Breuer nutzen, um die wirklichen Probleme und Herausforderungen der Bundeswehr direkt zu transportieren. Das traue ich ihm auch zu.
Das die anderen „Kandidaten“ jetzt natürlich einen „Hals“ haben, weil Breuer innerhalb von 7 Monaten vom 2-Sterner zum 4-Sterner aufsteigt ist klar, aber das wird sich legen.
Was das Beschaffungswesen angeht, liegen die Probleme seit Jahren, nein seit Jahrzehnten, auf der Hand.
Hier schlägt die typisch deutsche Gründlichkeit gnadenlos zu. Alles muss tausendfach geprüft werden und alle Individualitäten müssen im Prozess Berücksichtigung finden. Dann greift man auch wie selbstverständlich in laufende Prozesse ein, bringt ständig neue Wünsche und Vorstellungen in bereits laufende Produktionen ein, weil man ja die „eierlegende Wollmichsau“ gebastelt haben will und fragt sich dann, warum es so lange dauert und am Ende der Fertigung nicht mehr händelbar ist….
Nicht zuletzt werden hier, was neue Beeschaffungen angeht, natürlich auch die typischen Lobbyarbeiten betrieben, um der „heimischen“ Wirtschaft ja nicht zu schaden.
Mit der Entscheidung der Tornado-Nachfolge oder auch der Ablöse des CH durch bereits marktverfügbares Material wurde zum ersten Mal ein richtiger Schritt getan.
Das muss nunmehr verstetigt werden.
Ich spare mir an dieser Stelle jetzt bewusst Floskeln wie „der Wasserkopf muss weg“.
So lange die Struktur der Bundeswehr von Menschen ausgeplant wird, die bei konsequentem Handeln den eigenen Dienstposten wegrationalisieren müssten, wird sich nie etwas ändern.
Wenn man sich die Strukturen der Bundeswehr ansieht, weiß man, wer sie gemacht hat.
Viele Vorschläge, die in der jüngeren Vergangenheit hinsichtlich der Umstruktirierung der Bundeswehr von externen Kommissionen und Beobachtern eingebracht wurden, waren im Kern zielführend, scheiterten aber letzten Endes genau an der soeben dargestellten Problematik.
Unabhängig o.a. Punkte erwarte und hoffe ich, dass das neue Team Pistorius und Breuer Klartext sprechen, unbequem sind und einfach machen.
@ Soldat seit 30 Jahren sagt:
16.03.2023 um 14:58 Uhr
thumbs up!
Mehr muß dazu nicht gesagt werden.
@Der_Picard: Ich glaube nicht, daß wir 10 – 15 Jahre warten müssen, bis ein Frontoffizier aus AFG Generalinspekteur wird oder die BW grundsätzlich was gegen Frontoffiziere hat, denn sie vergessen, daß es der „Frontoffizier“ General Kneip es zwar nicht ganz zum GI geschafft hat, aber immerhin zum stv. GI und zum Chef des Stabes von Shape und damit zum 4 Sternegeneral! Und General Kneip wurde 2011 in AFG bei einem Sprengstoffanschlag schwer verwundet, wo auch zwei weitere BW-Soldaten gefallen sind neben weiteren afghanischen Opfern.
@Küstengang01: Sie haben nicht ganz Recht, daß der GI der letzte Posten bei der BW ist. Einige GI(Heusinger, Naumann, Kujat usw) sind noch zum Vorsitzenden des Militärausschußes der Nato befördert worden anschließend. Allerdings sind die Chancen des Generalinspekteurs auf diese weitere Beförderung seit den Nato-Erweiterungen offensichtlich stark gesunken, denn Genral Kujat war der letzte GI, welcher zum Vorsitzenden des Militärausschußes befördert wurde.