Merkposten Mali: Russischer Kampfjet abgestürzt, Malischer Präsident spricht mit Putin, Fluggnehmigungen weiter zäh (Upate)
Bei einem Flugunfall in Gao hat die malische Armee ein erst vor zwei Monaten erhaltenes russisches Kampfflugzeug verloren. Unabhängig von diesem Vorfall vereinbarte der malische Übergangspräsident mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin eine engere Zusammenarbeit beider Länder. Die Flugbewegungen der Bundeswehr im UN-Einsatz in Mali scheinen derzeit gesichert, auch wenn das Genehmigungsverfahren weiter zähflüssig läuft.
Update: Nach Angaben der malischen Streitkräfte stürzte ein russischer Kampfjet vom Typ Su-25, NATO-Bezeichnung Frogfoot, am (heutigen) Dienstag in Gao im Norden Malis ab. In Gao ist auch der Großteil des deutschen Kontingents der UN-Mission MINUSMA stationiert.
L’Etat-major Général des Armées informe l’opinion que le 04 octobre 2022, aux environs de 09h30, un avion de combat de type Sukhoi SU-25 appartenant aux #FAMa, portant l’immatriculation TZ-20C, s’est écrasé dans la zone aéroportuaire de #Gao. pic.twitter.com/33bQD9pisk
— Forces Armées Maliennes (@FAMa_DIRPA) October 4, 2022
Die Bundeswehr bestätigte einen Jet-Unfall unweit des deutschen Camps Castor bei Gao, machte aber zunächst keine Angaben zum Flugzeugtyp. Deutsche Soldaten hätten auch bei der Brandbekämpfung nach dem Absturz geholfen, sagte ein Sprecher des Einsatzführungskommandos.
Nach dem Abzug der französischen Streitkräfte aus Gao im August hatte die malische Armee das Feldlager der (in Mali beendeten) französischen Antiterroroperation Barkhane übernommen. Nach Beobachtungen auch der Bundeswehr stationierten die malischen Streitkräfte dort zusammen mit russischen Soldaten auch Flugzeuge, die sie erst Anfang August von Russland übernommen hatten (Foto oben). Da Mali über nur wenige ausgebildete Piloten verfügt, wurde die abgestürzte Su-25 sehr wahrscheinlich von einem russischen Piloten geflogen.
Davon offensichtlich unabhängig telefonierte der malische Interimspräsident Oberst Assimi Goïta ebenfalls am Dienstag mit Putin. Die Angaben des Kreml dazu:
Vladimir Putin had a telephone conversation with Interim President of the Republic of Mali Assimi Goita, at the initiative of the Malian side.
The discussion covered topical issues concerning further development of bilateral relations, including trade and economic ties.
The leaders pointed out the importance of Russia’s initiative to donate to the countries in need about 300,000 tonnes of fertilisers blocked in European ports as a result of illegitimate sanctions.
They reaffirmed their mutual intention to further strengthen Russian-Malian cooperation in security in order to eradicate terrorist groups throughout the territory of Mali.
Vladimir Putin invited Assimi Goita to attend the second Russia-Africa summit scheduled to take place in St Petersburg in the summer of 2023.
The parties agreed to continue their contacts.
Unterdessen liegen der Bundeswehr in Gao derzeit weitgehend die erforderlichen Genehmigungen für Rettungs- und Transportflüge des deutschen MINUSMA-Kontingents vor. Die medizinische Evakuierung mit zivilen Flugzeugen und damit die Rettungskette für verwundete Soldat*innen sei sichergestellt, sagte der Sprecher des Einsatzführungskommandos. Versorgungsflüge mit zivilen Frachtmaschinen seien ebenfalls möglich. Dagegen fehle für den nächsten geplanten Personentransport mit einer zivilen Fluggesellschaft vorerst die Genehmigung der malischen Behörden, die aber für die nächsten Tagen erwartet werde. Dagegen steht die Erlaubnis für Transportflüge mit den A400M der Luftwaffe weiterhin aus.
(Archivbild 9. August: Ein Kampfjet Su-25 und ein Hubschrauber Mi-8 auf dem Flughafen von Bamako, Mali, bei der Übergabe von Russland an die malischen Streitkräfte – Foto Presidence Mali)
Letzte Kommentare