Merkposten Mali: Nach Stopp der Truppenrotation deutsche Soldaten an Ausreise gehindert (Update)
[Dieser Text ist überholt; es gibt eine Neufassung]
Die Entscheidung der Regierung in Mali, die Truppenrotationen der UN-Blauhelmtruppe MINUSMA zu stoppen, hat offensichtlich bereits direkte Auswirkungen auf die Bundeswehr in dem westafrikanischen Land: Nach einem Bericht der Deutschen Presse-Agentur wurden acht deutsche Soldaten an der Ausreise gehindert.
Das malische Außenministerium hatte am (gestrigen) Donnerstag mitgeteilt, alle Rotationen von Militär- und Polizeikontingenten der MINUSMA, einschließlich der bereits geplanten oder angekündigten, auszusetzen. Die Festlegung folgte einer Auseinandersetzung der Regierung in Bamako mit den UN und anderen im Rahmen der Vereinten Nationen im Land tätigen Staaten, nachdem Soldaten der Elfenbeinküste bei der Einreise am vergangenen Sonntag als angebliche Söldner festgenommen worden waren.
dpa berichtete am (heutigen) Freitag unter Berufung auf das deutsche Verteidigungsministerium:
Im westafrikanischen Krisenstaat Mali haben die Behörden acht deutsche Soldaten an der Ausreise gehindert. Die Angehörigen der Bundeswehr konnten deshalb am Donnerstag einen bereits gebuchten Flug mit einer zivilen Fluggesellschaft nicht antreten, wie am Freitag in Berlin aus Kreisen des Verteidigungsministeriums bekannt wurde. (…) Mit Verweis auf angeblich fehlende Unterlagen würden Schwierigkeiten gemacht, hieß es.
Ergänzung: Aus dem Verteidigungsministerium hieß es dazu auf Nachfrage, am Vortag hätten mehrere deutsche Soldaten nicht ausreisen können. Ob das mit dem Rotationsstopp im Zusammenhang stehe, werde noch geprüft.
Die Bundeswehr ist derzeit mit gut 1.100 Soldatinnen und Soldaten an der UN-Mission beteiligt; es ist der derzeit größte Auslandseinsatz deutscher Streitkräfte. Die meisten von ihnen sind in Gao im Norden des Landes stationiert; ein kleiner Teil auch beim UN-Hauptquartier in der Hauptstadt.
Update: Ministeriumssprecher Christian Thiels erklärte via Twitter, ob malische Behörden die deutschen Soldaten an der Ausreise gehindert hätten, sei noch unklar:
(Foto: Bundeswehrsoldaten bei Gao im Juni 2022 – Falk Bärwald/Bundeswehr)
Die Einreise zu untersagen ist eine Sache, die Ausreise zu verweigern eine Andere. Das grenzt ja schon an Geiselhaft.
Damit sind wir bei einer Geiselnahme angekommen. Ich hoffe diejenigen, welche im AA ständig „das Ansehen der BRD“ und womöglich die Drohung „Kooperationen zu beenden“ vortragen, um Straftaten gegen deutsche Staatsbürger minder zu bewerten oder gar Strafverfolgung zu unterbinden, die Gelegenheit nutzen, die Klappe zu halten.
Eine unabhängige Staatsanwaltschaft würde jetzt loslegen…
@Küstengang01
Mali weiß eben was es an unsern Soldaten hat und möchte sie unbedingt im Land behalten 😎 OK, etwas Sarkasmus darf sein.
Wurden Ausweisdokumente seitens Mali eingezogen (Waffen ggf. nicht mitgeführt wenn es ein ziviler Flug war) ?
Den Kameraden in Mali kann man angesichts einer solchen Provokation nur gute Nerven wünschen.
Die malische Bevölkerung steht ja wohl eher hinter der Junta, folgt man einem Bericht der DW vom 18.5.22.
Wieviel Gold wird Mali die russische Unterstützung wohl kosten ?
Die Förderung soll gem, http://www.mining.com vom 6.6.22 bei 63,4 Tonnen „Industriegold“ im
Jahr 2021 gelegen haben. Die Minen sollen im Süden Malis liegen.
Und die russischen“ Wünsche“ liegen m.E. auf der Hand. Das Verhalten von Minister Lawrow auf dem G 20 Gipfel auf die Causa Mali gespiegelt, läßt vermutlich wenig Raum
für Verhandlungen.
Sicherlich können unsere Soldaten auch vom Niger aus Gutes für den afrikanischen Kontinent bewirken.
@all
Siehe update oben.
(irgendwas sagt mir, dass ich da bald noch ne Neufassung schreibe)
@T.W: Neufassung und m Sinne von was wirklich passiert ist und das korrigiert was alle gesehen haben? /SCNR
[Die Neufassung ist raus; deshalb mache ich in diesem Thread die Kommentare zu. T.W.]