Nach Corona-Ausbruch auf der ‚Gorch Fock‘: Offizierausbildung vorerst auf Fregatte statt Großsegler

Nach mehreren Corona-Infektionsfällen auf dem Segelschulschiff Gorch Fock plant die Deutsche Marine die vorgesehene Ausbildung von Offizieranwärtern zunächst auf der Fregatte Sachsen-Anhalt. Die infizierten Soldaten des Großseglers sollen von Santa Cruz auf Teneriffa nach Deutschland zurückgeflogen werden; das Schiff bleibt vorerst dort im Hafen.

Anfang der Woche waren auf der Gorch Fock mehrere Soldaten positiv auf das Coronavirus getestet worden (die genaue Zahl nennt die Marine weiterhin nicht; es soll sich um eine geringe Anzahl handeln). Betroffen ist die Stammbesatzung des Schiffes, das seit den Weihnachtstagen des vergangenen Jahres im Hafen von Santa Cruz liegt Die Stammbesatzung umfasst rund 100 Mitglieder; wie viele derzeit an Bord sind, war zunächst nicht klar. Die Infizierten wurden vom Rest der Besatzung isoliert untergebracht.

Nach Angaben der Marine vom (heutigen) Freitag wird wegen der Infektionen die Einschiffung von Offizieranwärtern auf das Segelschulschiff, die für diese Woche geplant war, vorerst verschoben. Die neuen Kadetten sollen am kommenden Montag an Bord der Sachsen-Anhalt gehen, einer Fregatte der F125-Klasse. Das Schiff soll, wie ohnehin geplant, von Wilhelmshaven zu einer Ausbildungsreise ablegen. Noch ist offen, ob die Offizieranwärter ihre weitere seemännische Ausbildung auf der Fregatte oder doch auf der Gorch Fock absolvieren werden.

Erst im November vergangenen Jahres hatte der Großsegler seinen Heimathafen Kiel wieder verlassen, nachdem das Schiff zuvor fast sechs Jahre lang für Instandsetzungsarbeiten in der Werft gelegen hatte. Die Ausbildungsreise hatte die Gorch Fock auf die Kanarischen Inseln geführt. Die Marine hält bislang an ihrer Planung fest, im Februar eine weitere Gruppe von Offizieranwärtern auf der Gorch Fock einzuschiffen.

(Archivbild: Die Gorch Fock im November 2021 in Kiel – Helwin Scharn)