Corona-Ausbruch auf der ‚Gorch Fock‘ auf den Kanarischen Inseln
Auf ihrer ersten Auslandsreise nach jahrelanger Grundsanierung ist die Gorch Fock, das Segelschulschiff der Deutschen Marine, von einem Ausbruch des Coronavirus betroffen. Die geplante Einschiffung von Offizieranwärtern wurde zunächst verschoben.
Erst im November vergangenen Jahres hatte der Großsegler seinen Heimathafen Kiel wieder verlassen, nachdem das Schiff zuvor fast sechs Jahre lang für Instandsetzungsarbeiten in der Werft gelegen hatte. Die Ausbildungsreise hatte die Gorch Fock auf die Kanarischen Inseln geführt, wo in den nächsten Tagen Offizieranwärter zur Ausbildung eingeschifft werden sollten.
Nach Angaben der Marine vom (heutigen) Dienstag wurden in der Stammbesatzung des Schiffes, dass über die Weihnachtsfeiertage und den Jahreswechsel im Hafen von Santa Cruz auf Teneriffa lag und weiterhin liegt, Coronavirus-Infektionen in geringer Anzahl festgestellt und bereits durch PCR-Tests bestätigt. Die Stammbesatzung umfasst rund 100 Mitglieder; wie viele derzeit an Bord sind, war zunächst nicht klar.
Die übrigen, bislang nicht positiv getesteten Besatzungsmitglieder sollen nun ebenfalls mit PCR-Tests auf mögliche Infektionen überprüft werden. Über den Virusausbruch hatten zuerst die Kieler Nachrichten berichtet. Nach bisheriger Einschätzung sei das Ausbildungsziel nicht gefährdet, sagte der Marinesprecher. Vorsorglich sei aber der für den (morgigen) Mittwoch geplante Flug der Kadetten nach Teneriffa vorerst verschoben worden.
Spanien einschließlich der Kanarischen Inseln gilt nach der Einstufung des Robert Koch-Instituts seit dem 25. Dezember vergangenen Jahres als Hochrisikogebiet. Auf Teneriffa und einigen anderen Inseln sind Beschränkungen Gruppen und eine Maskenpflicht auch im Freien in Kraft.
(Foto: Die Gorch Fock in Santa Cruz auf Teneriffa am 2. Januar 2022 – Foto mit freundlicher Genehmigung von Rolf Lenz)
Wie sagte schon ein berühmter Fussballer: „Haste Scheisse am Fuß, haste Scheisse am Fuß“.
Ich wünsche den Betroffenen eine baldige Genesung.
Ich hoffe mal, die Stammmannschaft hatte keinen Landgang, denn Spanien (inkl. Balearen und kanarische Inseln) zählt zu den Hochrisikogebieten lt. RKI.
Ansonsten wäre das peinlich.
Der Stamm war durchgeimpft?
Wie will man die Infizierten auf so einem Schiff eigentlich vernünftig Isolieren?
@Jonny
Man könnte es auch einfach laufen lassen wäre mein Ansatz. Landgang fällt damit natürlich erst einmal aus. Muß jetzt die Quarantäneflagge gesetzt werden?
https://www.grosse-seefahrt.de/lexikon/Quarantaeneflagge/
Früher gab es das Dosendeck ;)
Aber ich habe keine Ahnung ob das steuerbordachtere Deck noch einen seperaten Frauenbereich hat
@Jonny: … an der frischen Luft an Oberdeck… (es ist ja warm) ;-)
Das ist bei Schiffsreisen momentan ganz normal, daher sollte sich Häme eigentlich verbieten. Auch die norwegische „Statsraad Lehmkuhl“, die über Weihnachten in New York lag, hatte laut Aushang am Pier „mehrere Covid-Infektionen“ bei der Überfahrt und war deswegen für Besucher gesperrt.
@JCR
So wie ich es verstanden habe wurde beim Umbau wert drauf gelegt die Schlafräumen zwischen Männlein und Weiblein besser zu trennen (https://youtu.be/pQgm1Gqpt4Q?t=321) Aber wirklich alleine bist du auf so einem Schiff natürlich nur wenn man dich auf die Spitze des Hauptmastes setzt oder in ein Beiboot legt.
Das Steuerbord-Wohndeck sieht man leider nicht, die gehen nur durch die Backborddecks.
Das alte Dosendeck war wie gesagt steuerbord achtern und hatte eine eigene Dusche/WC
Die Gorch Fock wird nicht gerade vom Glück verfolgt. Das kann im neuen Jahr ja eigentlich nur besser werden.
Unsere Gedanken sind bei der Besatzung und wünschen ihr, dass sie bald wieder in See stechen kann.
@EDHI sagt: 05.01.2022 um 10:03 Uhr
„Das ist bei Schiffsreisen momentan ganz normal, daher sollte sich Häme eigentlich verbieten.“
Normal finde ich das nicht. Aber auch bei Kreuzfahrten mit 2Gplus – Regelung treten Covid-Fälle auf, was eigentlich nicht passieren kann, wenn alle geimpft und getestet sind.
Das zeigt nur, das auch Tests keine absolute Sicherheit bieten. Wobei im hier vorliegenden Fall zu hinterfragen ist, was für die Stammbesatzung der Gorch Fock galt und gilt.
Häme habe ich bis jetzt keine entdeckt.
„Aber auch bei Kreuzfahrten mit 2Gplus – Regelung treten Covid-Fälle auf, was eigentlich nicht passieren kann, wenn alle geimpft und getestet sind.
Das zeigt nur, das auch Tests keine absolute Sicherheit bieten.“
Es zeigt nicht nur, dass Tests keine absolute Sicherheit bieten, sondern auch, dass Impfungen keine absolute Sicherheit bieten. (Dennoch ist beides natürlich vernünftig – möchte nicht falsch verstanden werden).
Dafür benötigen wir aber keine Kreuzfahrtschiffe, sondern müssen nur die Packungsbeilage von jedem Test lesen, in der Impfaufklärung nachlesen, oder den Experten seit 2 Jahren zuhören.
[Danke, und damit ist die Grundsatzdebatte über Impfungen in diesem Thread auch erschöpfend abgehandelt. T.W.]
Ich war am Sonntag noch im Hafen von Santa Cruz und habe einige Aufnahmen von der Gorch Fock und der Roald Amundsen aus Eckernförde gemacht, die dicht beieinander lagen.
Schade, daß dieser wunderbare maritime Anblick nun ein bisschen
„getrübt“ ist. Schade und gute Besserung
Rolf Lenz, El Rosario
[Würde mich freuen, wenn Sie mir eines der Bilder zur Verwendung hier zur Verfügung stellen könnten. T.W.]
Stimmt das so – 100 Mann Stammbesatzung- ich las 100 Neue sollten kommen?
Auf die Gefahr hin, vom Hausherrn nach seinem „Schluss der Debatte“ gecancelt zu werden. Vor einer Wirkungsdiskussion sollte die sehr realistische Möglichkeit der Täuschung mit falschen Impf- und Testnachweisen in Betracht gezogen werden. Habe die Benutzung des Impfzertifikats einer anderen Person letzten Herbst selbst miterlebt.
[Ich reagiere darauf mal aus ganz anderem Grund: Es geht hier nicht um einen Massenevent mit paar Tausend Leuten, unter denen eine gewisse Zahl mit gefälschten Impfpässen ist, sondern um eine überschaubare Zahl und feststehende Mannschaft von rund 100 Personen. Da ist die Vermutung gefälschter Impfnachweise nicht wirklich naheliegend, es sei denn, Sie haben für dieses Schiff konkrete Hinweise. Und Tests fälschen, die alle ja an Bord stattfinden, scheint auch sehr unwahrscheinlich. T.W.]
Ach da kann man sich schwer vor schützen die Belgier hatten ja jüngst sogar einen Ausbruch auf ihrer Antarktischen Forschungsstation. Zu meiner Zeit an Bord hatten wir in Südamerika einen wirklich brutalen Magen-Darm Virus. Da durften wir unsere Hängematten im Dosendeck Spannen und die Damen mussten Backbord etwas kuscheln.
War auch das einzige Mal in meinem Leben wo eine Klare Flüssigkeit aus allen drei Körperöffnungen gleichzeitig heraus floss.
Die räumliche enge auf dem Schiff lässt schon zu normalen Zeiten eine vernünftige Hygiene kaum zu.
Ich wage zu bezweifeln das man der Besatzung den Landgang verwehrt hat. Da hilft dann auch keine ach so lange Belehrung was alles an Land zu unterbleiben hat wenn man ein Paar Wochen auf See hinter sich hat.
Ich finde den Begriff „Dosendeck“ als Bezeichnung für den Schlafplatz der weiblichen Besatzungsmitglieder der Gorch Fock diskriminierend und schlage vor, diesen Begriff künftig nicht mehr zu verwenden.
Die unendliche Geschichte der Gorch Fock.
BMVg verklagt Ex-Werftchefs wegen überhöhter Rechnungsstellung.
Mögliche kriminelle Vorgänge, z.B. Vorteilsnahme und Bestechlichkeit, sind weiterhin Gegenstand von Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Osnabrück. (NDR.de/Niedersachsen u.a).
Eigentlich war das zu erwarten (befürchten). Es hat ja auch schon mehrere Kreuzfahrtschiffe erwischt. ich wünsche den betroffenen Soldaten einen leichten, folgenfreien Verlauf und baldige Genesung.
Einen Vorteil hat die Sache ja. Nach 14 Tagen Quarantäne ist die Sache ausgestanden. Wenn das mit den, von der Bundeswehr gemeldeten, 90% geimpften Soldaten auch so für die Gorch Fock gilt, dann ist ohnehin nur wenig zu befürchten.
Die Gorch Fock ist zwar nicht das kampfstärkste aber dafür das prestigeträchtigste Schiff der Marine. Die anderen Einheiten, vor allem die U-Boote, scheinen zur Zeit (noch) nicht betroffen zu sein.