Rückkehr aus dem Afghanistan-Einsatz: In der Heimat sofort in Quarantäne

Der Abzug der Bundeswehr aus Afghanistan wird durch die Mutationen des Coronavirus erschwert: Soldaten, die vom Hindukusch heimkehren, müssen für zwei Wochen in Quarantäne. Die Bundeswehr stufte ihr Einsatzgebiet in Afghanistan als Virusvariantengebiet ein, so dass für Rückkehrer die verschärften Einreisebedingungen nach Deutschland gelten.

Die Entscheidung habe die Bundeswehr selbst unabhängig von den Festlegungen des Robert Koch-Instituts getroffen, bestätigte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums einen Bericht des Spiegels. Bereits seit der vergangenen Woche würden diese Quarantäneregeln angewendet. Grund war eine Infektion mit der so genannten Delta-Variante des Virus im deutschen Afghanistan-Kontingent in Mazar-e Sharif im Norden des Landes.

Afghanistan insgesamt ist trotz des Auftretens der so genannten Delta-Variante des Virus bislang noch nicht als Virusvariantengebiet eingestuft worden. Für die Soldatinnen und Soldaten gelten damit also vorerst schärfere Regeln als für zivile Reisende nach Deutschland.

Nach der letzten veröffentlichten Statistik der Bundeswehr waren vor einer Woche noch rund 540 deutsche Soldaten in Mazar-e Sharif, inzwischen dürfte die Zahl deutlich niedriger sein, wie viele von der Quarantäne-Anordnung betroffen sind, ist damit derzeit nicht bekannt. Auswirkungen dürften die verschärften Einreisebestimmungen allerdings für das geplante Eintreffen der letzten Soldaten vom Hindukusch in Deutschland haben: Eine öffentliche Zeremonie und vor allem das anschließende Wiedersehen mit den Angehörigen ist damit nicht möglich – alle Soldaten marschieren vorerst für zwei Wochen zur so genannten isolierten Unterbringung in ein Hotel.

(Foto: Soldaten steigen am 27. Juni 2021 in Mazar-e Sharif im Norden Afghanistans zur Rückverlegung in ein Transportflugzeug A400M der Luftwaffe – Torsten Kraatz/Bundeswehr)