Drei Tage nach Anschlag in Mali: Noch wenig Klarheit über Angriff auf die Aufklärungskompanie (Nachtrag: Transkript)
Drei Tage nach dem schweren Anschlag auf eine Bundeswehrpatrouille in Mali bleiben die Informationen über den Hergang des Angriffs noch spärlich. Bei dem Angriff mit einer Autobombe im Norden des westafrikanischen Landes am vergangenen Freitag (25. Juni) waren zwölf deutsche Soldaten verwundet worden, drei davon schwer; außerdem ein belgischer Soldat. Alle Verwundeten sind seit dem Wochenende wieder in Deutschland.
Das Verteidigungsministerium erläuterte am (heutigen) Montag weitgehend die bekannten Fakten: Die Patrouille der gemischten Aufklärungskompanie des Bundeswehr-Kontigents in der UN-Mission MINUSMA war von einem Selbstmordattentäter rund 180 Kilometer nordöstlich des deutschen Stationierungsorts in Gao angegriffen worden, nachdem die Soldaten die Nacht dort in einem temporären Camp verbracht hatten. Der Fahrer hatte seinen mit Sprengstoff beladenen Wagen in Richtung der deutschen Soldaten gelenkt; wie es dazu kommen konnte, ist noch unklar.
Nach Angaben des Ministeriums war die deutsche Einheit mit einem Aufklärungsauftrag für MINUSMA unterwegs. Inwieweit sie eine Einheiten der malischen Armee auf dem Weg nach Kidal weiter im Norden Malis begleitete, wie die Führung der UN-Mission meldete, ist nicht so klar – damit ist auch offen, ob der Angriff mit den malischen Soldaten zusammenhing (wie hier vermutet) oder generell Truppen von MINUSMA galt.
Ebenso unklar ist bislang, ob die unbewaffnete Heron-Drohne, die die Bundeswehr in Mali zur Aufklärung nutzt, zur Begleitung und Überwachung dieser Patrouille eingesetzt wurde. Auf Fragen dazu wollte der Sprecher des Verteidigungsministeriums nicht Stellung nehmen.
Recht klar äußerte sich das Ministerium dagegen zu der Rettungskette, die in Mali derzeit mangels deutscher Hubschrauber überwiegend durch eine deutsche Firma gestellt wird. Die Rettungskette habe einwandfrei funktioniert; Meldungen, dass die zivilen Hubschrauber der Vertragsfirma 50 Kilometer vom Anschlagsort entfernt gelandet seien, träfen nicht zu.
Die Aussagen von Kapitän z.S. David Helmbold vom Verteidigungsministerium vor der Bundespressekonferenz zum Nachhören; zudem äußert sich auch Regierungssprecher Steffen Seibert:
Ergänzung: Zu dem Anschlag und zur Lage in Mali äußerte sich Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer in einem Interview des Deutschlandfunks – unter anderem auch zu der Kritik an der Rettungskette.
Das Transkript des obigen Auszugs aus der Bundespressekonferenz:
Frage: Herr Helmbold, der Anschlag in Mali ist jetzt etwa vier Tage her. Können Sie uns vielleicht zusammenfassend sagen, was Sie bislang über den Anschlag selbst wissen, unabhängig von der politischen Debatte, die in Deutschland läuft?
Helmbold: Ich kann kurz rekapitulieren, welche Daten wir im Augenblick haben. Es beginnt am 25. Juni gegen 8.28 Uhr mitteleuropäischer Zeit. Das entspricht in Mali 6.28 Uhr. In Mali herrscht Z-Zeit, Zulu-Zeit, militärisch gesprochen. Der Anschlag fand ca. 180 km nordöstlich von Gao statt, und zwar in der Nähe der Ortschaft Tarkint. Nach unseren jetzigen Erkenntnissen handelt es sich um einen Autobombenanschlag. Wir nennen das im Nato-Jargon SVBIED, ein „Suicide Vehicle Borne Improvised Explosive Device“, also einen Selbstmordanschlag mithilfe einer Bombe, die auf einem Auto transportiert wurde. Zu dem Zeitpunkt des Anschlages befanden sich die Kräfte vor Ort in einer sogenannten Nachtaufstellung. Das bedeutet, dass zum Schutz des Kontingentes die Fahrzeuge in einer bestimmten Aufstellung aufgestellt worden sind.
Dabei wurden zwölf deutsche Soldaten zum Teil schwer verwundet. Ein weiterer Soldat einer Partnernation wurde ebenfalls verwundet. Alle verwundeten deutschen Soldaten befinden sich jetzt in Deutschland in den Bundeswehrkrankenhäusern Koblenz und Ulm. Das Wichtigste für uns ist im Moment, dass alle Verwundeten derzeit stabil sind – das erleichtert uns – und dass sie entsprechend ihrer Verletzungsmuster durch hoch qualifizierte interdisziplinäre medizinische Teams behandelt werden.
Wichtig ist mir, noch auf eines hinzuweisen, und zwar auf das Funktionieren der Rettungskette. Die deutsche Rettungskette inklusive ziviler Anteile sowie die Unterstützung durch Partnernationen und die VN hat sich bewährt. Medienberichte, denen zufolge die Hubschrauber 50 km entfernt gelandet sein sollen, sind unzutreffend. Die Hubschrauber sind in unmittelbarer Umgebung des Anschlagsortes gelandet. Die Rettungskette hat entsprechend funktioniert. Die Verwundeten wurden in Role-1- und Role-2-Einrichtungen behandelt. Dabei handelte es sich um eine französische Role-2-, eine chinesische Role-2- und eine deutsche Role-1-Einrichtung. Nach den ersten Behandlungen und auch den entsprechenden Operationen der schwer Verwundeten dort ist es dann auch gelungen, den Transport über StratAirMedEvac durchzuführen. Es gab zwei Flüge. Ich denke, das ist so weit auch bekannt gewesen. Es handelte sich zum einen um einen A400M aus Wunstorf. Dieser verlegte sieben Patienten am 26. Juni aus Gao nach Köln. Die Patienten wurden anschließend zur Weiterbehandlung an das Bundeswehrzentralkrankenhaus in Koblenz verbracht. Ein weiterer Flug holte sechs Patienten am 26. Juni nach taktischer Verlegung mit einer entsprechenden Firma von Gao nach Niamey und von Niamey aus in derselben Nacht nach Stuttgart. Diese verwundeten Soldaten wurden zur Weiterversorgung ins Bundeswehrkrankenhaus Ulm verlegt. Dort vor Ort sind sie jetzt stabil und befinden sich in der entsprechenden interdisziplinären Behandlung. In den Bundeswehrkrankenhäusern in Ulm und Koblenz befinden sich Spezialisten, die für entsprechende Verletzungsmuster von Schuss- und Explosionsverletzungen besonders ausgebildet sind.
Dann gibt es die Folgemaßnahme und die Rückführung. Unmittelbar nach Meldung des Anschlags durch die Aufklärungskompanie wurden deutsche Sicherungskräfte, eine sogenannte Quick Reaction Force, zum Anschlagsort entsandt. Diese haben die angegriffenen Kräfte verstärkt und die Rückführung vorbereitet. Nach Eintreffen der Sicherungskräfte vor Ort haben sie auch die Führung vor Ort übernommen. Die betroffene Aufklärungskompanie hat dann den Rückmarsch nach Gao angetreten. Sie hat das Camp Castor am 26. Juni um 3.40 Uhr erreicht. Zusätzlich nahmen Feldjäger und Kampfmittelabwehrkräfte die Ermittlungen am Anschlagsort auf. Am 26. Juni wurde ein Konvoy zur Rückführung des Schadmaterials, eine sogenannte Recovery Task Force, in Gao in Marsch gesetzt. Der Rückmarsch dieses Konvoys vom Anschlagsort begann am 27. Juni, also gestern, um 3.30 Uhr Z-Zeit, also Ortszeit. Diese Kräfte sind um 12.50 Uhr Ortszeit gestern im Camp Castor eingetroffen. Damit ist die sogenannte Bergeoperation abgeschlossen worden.
Die betroffenen Soldaten der Aufklärungskompanie werden derzeit psychologisch betreut.
Zu den weiteren Dingen und zu taktischen Details kann ich heute nichts sagen. Die Untersuchungen laufen noch. Im Moment wollen wir dem Kontingent vor Ort auch die Ruhe und die Zeit geben, um das zwar zügig, aber natürlich in aller Sorgfalt aufzuklären.
StS Seibert: Ich will auch bei diesem Thema diese Bundespressekonferenz noch einmal nutzen, um zu sagen, wie sehr die Bundeskanzlerin in Gedanken bei den Verwundeten und bei ihren Familien ist, die ja sehr bange Stunden und Tage durchmachen. Sie hofft, dass alle vollständig genesen können.
Der Dank geht auch an alle, die diese rasche und – das wurde gerade beschrieben – gut funktionierende Rettungskette aufgebaut haben. Er geht auch an die internationalen Partner, die in den ersten Stunden wichtige Unterstützung geleistet haben.
Zusatzfrage: Herr Helmbold, nach Angaben von MINUSMA sollte die Bundeswehr eine Einheit der malischen Armee nach Kidal begleiten. Verstehe ich es richtig, dass vorgesehen war, dass die Aufklärungskompanie ihren Auftrag bis Kidal fortsetzt?
Helmbold: Was ich Ihnen sagen kann, ist, dass es sich um eine gemischte Aufklärungskompanie gehandelt hat und dass sie im Rahmen einer mehrtägigen Aufklärungsoperation unterwegs war und sie auch in einem entsprechenden Kreis durchgeführt hat. 180 km nördlich von Gao hat dann der Anschlag stattgefunden.
Weitere Details dazu, auch zu den Fragen, wie das taktisch abgelaufen ist, will ich heute bewusst nicht weitergeben. Denn diese Dinge werden jetzt in aller Sorgfalt aufbereitet. Dann werden wir erst das Parlament und dann die Öffentlichkeit darüber informieren.
Zusatzfrage: Entschuldigung, aber Sie widersprechen direkt der Darstellung der UN. Die UN spricht davon, dass die Deutschen eine malische Einheit begleitet hätten. Sie sagen, sie hätten einen Aufklärungsauftrag gehabt. Das muss sich nicht gegenseitig ausschließen, aber Sie könnten ja sagen, ob sie den Auftrag hatten, die Malier zu begleiten, oder nicht.
Helmbold: Das ist überhaupt kein Widerspruch. Ich widerspreche auch nicht der UN. Das geht auch weder aus ihren Worten noch den entsprechenden Meldungen hervor. Wir befinden uns in Abstimmung mit der UN, wenn es darum geht, darüber zu kommunizieren. Das, was ich Ihnen dazu sagen kann, habe ich Ihnen jetzt gesagt.
Frage: Gehen Sie davon aus, dass bis zur Sondersitzung des Verteidigungsausschusses am Mittwoch mehr über den Hintergrund und die Täter und Täterinnen des Anschlages zu erfahren sein wird?
Helmbold: Ich kann eigentlich nur das wiederholen, was ich jetzt gesagt habe. Wir klären das vor Ort auf. Gerade das Kontingent vor Ort muss im Moment die nötige Ruhe haben, um das in Sorgfalt aufzuklären. Alle Informationen, die wir in dem Augenblick gesichert zur Verfügung haben, werden wir dem Parlament und der Öffentlichkeit selbstverständlich mitteilen.
Frage: Wurde die angegriffene Einheit zum Zeitpunkt der Attacke durch eine Heron-Aufklärungsdrohne begleitet? Was hat diese Drohne gesehen beziehungsweise aufgezeichnet?
Helmbold: Ich habe im Moment keine Ergänzungen zu dem zu machen, was ich bis jetzt gesagt habe.
Frage: Das Attentat hat zu verstärkten Rufen nach bewaffneten Drohnen zum Schutz von Bundeswehrsoldaten geführt. Wie können solche Selbstmordattentäter durch Drohnen abgehalten werden? Etwa durch präventiv gezielte Massenangriffe auf potenzielle Gewalttäter in Auslandseinsatzgebieten, also quasi durch massives präventives Töten?
Helmbold: Ich will mir an dieser Stelle die ganzen Annahmen, die dieser Frage zugrunde liegen, nicht zu eigen machen. Ich will auch ganz klar sagen, dass wir uns zu der Drohnenthematik bereits sehr intensiv informiert haben und es entsprechende Untersuchungen gab. Ich will mich heute, nachdem die Bergeoperation gerade abgeschlossen ist, mit den Schlussfolgerungen bewusst zurückhalten. Erst einmal müssen wir in aller Ruhe die Ergebnisse der Aufklärung vor Ort abwarten. Danach ist der Zeitpunkt, zu dem wir uns in Auseinandersetzung mit diversen Themen, die sich rund um den MINUSMA-Einsatz ergeben, äußern können.
Frage: Eine Klärungsfrage zur Rettungskette: Es ging ein bisschen durcheinander. In Meldungen war von einem französischen Chinook die Rede. Die Franzosen haben keine Chinooks. Handelte es sich um den britischen Chinook, der den Franzosen im Rahmen der Operation Barkhane unterstellt ist?
Helmbold: Diejenigen, die eingesetzt wurden, waren ja erst einmal diejenigen der zivilen Unterstützungen und gleichzeitig noch etwas als Absicherung von Partnernationen. Mit Blick auf die Chinook-Frage habe ich im Moment keine Informationen, mit denen ich Ihnen helfen könnte.
(Archivbild Januar 2020: Bundeswehrsoldaten übernachten in der Wüste in der Nähe von Gao/Mali – Philipp Hoffmann/Bundeswehr)
Ich bin mir nicht sicher ob es sinn macht dass alles im Detail zu veröffendlichen. Da wird wer auch immer in Mali auch mitlesen und Schlüsse ziehen.
Das die Lage der Bundeswehr schlecht ist und stratgegische Kommunikation nicht wirklich funktioniert, dass wissen wir hier ja bereits.
Das es nun ein Niveu erreicht, was aktive Kameraden als „erbärmlich“ bezeichnen, ist wirklich bitter!
Das eine Rettungskette funktioniert, ist eine solche Selbstverständlichkeit. Wenn jemals Zweifel daran bestanden, ist das schon traurig genug (zivile Anbieter). Jetzt auch noch damit etwas „gut reden“ zu wollen, zeigt wie schlecht die Lage wirklich ist.
Grundlegende Dinge entweder in oberflächlichen Interviews abbügeln zu wollen oder einem schlecht informierten Sprechesprecher zu überlassen, ist für mich schon abseits des Erträglichen.
T.W. hat auf den Punkt Kommunikation schon hingewiesen, offenbar liest man im BMVg den Blog nicht (mehr), weil man ja dort die vermeintliche(!) Weisheit gepachtet hat.
Schauen sie, was hier im Blog bereits an Gedanken ausgetauscht wurden. Man muss sich ja nicht jeder Postion anschließen. Doch nach einem arbeitsreichen Wochenende im BMVg und dem EinsFüKdo mit so dünnen Aussagen an die Öffentlichkeit zu treten, lässt zwei Schlüsse zu:
– es ist den Leuten dort egal, was Parlament, Offentlichkeit und Medien denken bzw. „daraus machen“ – übrigens eine besondere Form der Arroganz oder
– die Lage ist so schlecht, dass man sich solche „Rettungsanker“ sucht, wissend, dass dies in Fachkreisen und/oder bei aktiven Soldaten Empörung und Unverständnis hervorruft und
– der Bevölkerung bescheinigt, dass sie „sowieso keine Ahnung/Interesse hat/besitzt) – auch ein Zeichen von Arroganz!
Der GI verkauft sich als der große Stratege in Östereich, gleichzeitig passiert so etwas? Er schweigt und läßt dies zu, taucht selbst ab?
Was wird eigentlich so alles hingenommen, in dieser, unserer Bundeswehr?
„Wie können solche Selbstmordattentäter durch Drohnen abgehalten werden? Etwa durch präventiv gezielte Massenangriffe auf potenzielle Gewalttäter in Auslandseinsatzgebieten, also quasi durch massives präventives Töten?“
Was soll denn bitte diese Suggestivfrage?
Das zeugt nicht nur von mangelndem Verständnis sondern geht auch am eigentlichen Thema vorbei.
Bei manchen scheint noch nicht angekommen zu sein, dass das Mittel nicht die Einsatzweise diktiert.
@KPK (28.06. 14:40)
Die Differenzierung EUTM/MINUSMA wurde durch Frau Baerbock im Triell ja durchaus gemacht, der Fortgang der Diskussion machte leider sehr deutlich, wie gerne man sich auf „Detaildiskussionen“ in der Sache einlässt (Laschet: „…Gegensatz künstlich erzeugt…“).
@ Dante 28.06.2021 um 17:03 Uhr
Zur Feindlagebeurteilung.
Gehen wir mal davon aus, dass der Feind Fachblogs mitliest, dies wohl im Unterschied zum BMVg.
Sorgfaltspflicht ist daher angesagt. Verschweigenheit, da wo notwendig. Vertrauliches sollte auch immer Vertrauliches bleiben.
Doch ein kluger Feind erkennt, worin Kampfkraft und Gefechtswert tatsächlich besteht.
Da helfen auch keine offensichtlichen Wortblasen und schon gar nicht Nebel schießen.
Das betrifft bei LV/BV Russland und neuerdings China, welche man ja mit einer Bundeswehr mit recht schwacher Einsatzbereitschaft ‚abschrecken‘ will und in Stabilisierungsoperationen natürlich gleichermaßen Aufständische/Terroristen etc….
Man darf es wohl wiederum nicht so sagen, die Wehrmacht in ihrem Vernichtungsfeldzug profitierte u.a. auch von den Ruf, welche sie erzeugte. Dazu gehörte nicht nur Propaganda im Sinne einer Wochenschau.
Die Bundeswehr „profitiert“ von ihrer Ankündigungspolitik und zum Teil (zunehmend) schwachen (oberflächlichen) Auftreten der politischen Leitung und militärischen Führung.
Der Ruf der Bundeswehr ist vorsichtig ausgedrückt, umstritten. Mancher weiß, was in Dienstzimmern Verbündeter über unsere Bundeswehr gesagt wird. Zutreffend oder nicht, der Ruf war schon deutlich besser. Da kann man sich ja überheblich hinwegsetzen, doch igorieren beseitigt keine Defizite.
Kommunikation geht doch wirklich besser, das sehen wir in skandinavischen Ländern oder auch in NL. Übrigens auch in Australien (s. dazu dortige Fachblogs)
Details nicht zu nennen, kann notwendig sein – doch auffallend oberflächlich zu agieren, erkennen Feinde der Demokratie auch als Schwäche, wo auch immer sie sind. In Russland, China oder Mali.
Das Schlimme ist, man weiß das doch im BMVg („Arbeitsebene“) und macht es trotzdem, offenbar auch in falsch verstandener „Gehorsamspflicht“.
@dieandereMeinung sagt: 28.06.2021 um 17:31 Uhr
„Das die Lage der Bundeswehr schlecht ist“
Ist das so? Worauf beziehen Sie sich? Vollausrüstung? Dann würde ich Ihnen bis zu einem gewissen Grade zustimmen. Ausrüstung im Einsatz? Hier würde ich Ihnen nicht zustimmen. Kriegstauglichkeit? Da würde ich Ihnen bis zu einem gewissen Grade zustimmen. Einsatztauglichkeit für die Einsätze in die die Bw derzeit geschickt wird? Hier würde ich Ihnen nicht zustimmen.
Ihre Aussage als ganzes halte ich daher also nicht nur für unzutreffend, sondern fast schon für tendenziöse Stimmungsmache.
„und stratgegische Kommunikation nicht wirklich funktioniert, dass wissen wir hier ja bereits.“
Auch hier ist mir die Aussage viel zu pauschal. Je nachdem was Sie damit überhaupt sagen wollen rangiert meine Zustimmung zwischen 100% und 0%
„Das eine Rettungskette funktioniert, ist eine solche Selbstverständlichkeit. Wenn jemals Zweifel daran bestanden, ist das schon traurig genug (zivile Anbieter). Jetzt auch noch damit etwas „gut reden“ zu wollen, zeigt wie schlecht die Lage wirklich ist.“
Da muss ich widersprechen. Angesichts der kritischen, fast schon überkritischen Kommentare von Herrn Jungholt und von weiten Teilen des VgA ist es mEn hier mehr als nur berechtigt, dass die Bw darauf hinweist, dass die ganzen Untergangsszenare, die da vor einigen Wochen umhergeisterten sich jetzt im Ernstfall offensichtlich als komplett falsch herausgestellt haben.
@Dante sagt:
28.06.2021 um 17:03 Uhr
Sagen wir mal, die Gegenseite weiß viel mehr als wir hier im Blog, sonst wäre 12+1 Verwundete nicht möglich gewesen.
Neue Erkenntnisse und Umsetzungen wird der Gegner vor Ort sowieso Auskundschaften per Informant innerhalb der Wagenburg oder vom Himmel mit der 500€ Drohne.
@dieandereMeinung: Warum genau jetzt ist es unmöglich die 2–3 Tage auf genauere Informationen zu warten? Es kann wohl kaum im Interesse von Bw, D und VN sein, dem Gegner einen bestätigten blueprint für den nächsten erfolgreichen IED Angriff zu liefern. Und Sich über eine funktionierende Rettungskette auszulassen ist schon eine kleine Kunst in meinen Augen.
Sehr geehrte Damen und Herren,
Ich bin im Rahmen einer Recherche durch eine Suchmaschine über diesen Blog informiert worden.
Ich möchte eine Position hier einwerfen, welche wahrscheinlich in diesem Blog einen Sturm der Entrüstung auslösen wird.
Die Bundesregierung plant offenbar, das Engagement der Bundeswehr im Rahmen der internationale Eingreiftruppe in Mali zu verstärken. Konkret im Gespräch und wohl auch in Planung ist eine Ausweitung der Präsenz mit sogenannten Hochwertfähigkeiten wie Aufklärung. Lufttransport, Logistik und Sanität. Der Eigenschutz soll verstärkt werden.
Ich appelliere an die Bundesregierung, den Bundestag und alle im Bundestag vertretenen Parteien, dafür Sorge zu tragen, dass Kampfeinsätze der Bundeswehr im Sinne der Verfasser des Grundgesetzes streng auf reine Verteidigungsaufgaben beschränkt werden.
Der Begriff „Verteidigung“ ist eng auszulegen. Man kann Werte nicht immer da verteidigen wollen, wo Bündnistreue aber auch Zufälligkeiten zu einer solchen Entscheidung führten. Verteidigung ist in erster Linie Landesverteidigung.
Somit entfällt die Notwendigkeit einen Einsatz in Mali fortzuführen, denn selbst Fachleute als „sinnfrei“ bezeichnen. Die Presse, nicht nur die vermeintlich linke, ist voll von Fragen und der Suche nach Erklärungen. Im Bundestag wird offen darüber gesprochen, was denn die tatsächliche Zielstellung dieser Mali Einsätze ist. Im Verteidigungsausschuss sind die Antworten dazu eher unbefriedigent. Das weiß man hier in diesem Blog sicher.
Politikersprech, gekünstelte moralische Empörung und aufgeheizte Emotionen fördern zwar den Hurrapatriotismus der Regierungspartein für militärische Interventionen, doch bei militärischen Entscheidungen sind sie wohl keine keine guten Ratgeber.
Wenn es dieser Beitrag zugelassen wird, bedanke ich mich und wünsche der hier vorgefundenen Auseinandersetzung weiter einen guten Verlauf.
[Den Shitstorm können Sie gleich von mir bekommen: Ohne jeglichen Bezug zur vorangegangenen Debatte werfen Sie hier ein vorgefertigtes Standardschreiben rein. Offensichtlich auch ohne Kenntnis, worum es geht – denn was ist die „internationale Eingreiftruppe“? Oder wollen Sie Ihre Ablehnung der Vereinten Nationen auch gleich auf diese Weise verkünden?
Das ist kein Beitrag zur Debatte, das ist eine Postwurfsendung – und auf diesem Niveau läuft die Debatte hier nicht. Lassen Sie das also bitte. T.W.]
Die 3. Kompanie des FAMA Bataillons für KIDAL hat mittlerweile ihr Ziel erreicht. Ist eigentlich ziemlich gut ausgestattet mit der Menge an geschützten Kfz, die auf den Photos zu sehen ist.
https://twitter.com/UN_MINUSMA/status/1409436057289035778/photo/1
Wieso die noch zusätzlichen Begleitschutz gebraucht haben ist mir nicht ganz klar.
Die BW in GAO verfügt in jedem Fall über eine hervorragende Aufklärungsausstattung. Ggf. wollte man diese zusätzlichen Fähigkeiten zum Schutz der Malier mit einbringen, oder man wollte die Gelegenheit zu einer ‚Long-Range-Recce‘ nutzen.
Wie die Bw-Aufklärer dann selbst zum Anschlagsopfer mit so vielen Verletzten werden konnten ist natürlich weiter sehr rätselhaft.
@Ottone: +1
So schlimm es für die Soldaten ist, angegriffen zu werden, so sehr ist es aber auch Teil des Lastenhefts „Bürger in Uniform“, und genau so sehr können sie damit umgehen.
Die einzige Frage die man eben professionell und wenig reißerisch stellen kann: Wo war die EURO-MALE mit GBU die 24/7 über derartigen Stellungen wacht?
@ Koffer
Bitte verzichten sie auf:
„tendenziöse Stimmungsmache“ und „viel zu pauschal“
Ich schätze meine bisherigen Beiträge nicht zu dieser Kategorie zugehörig ein. Wenn sie mögen, schauen sie doch mal nach.
Ob ihre Zustimmung zwischen 100% und 0% tendiert, ist für mich persönlich wirklich spannend, ersetzt aber nicht die von ihnen so oft erbetenen Sachargumente.
Möglicherweise habe ich sie im letzten Beitrag etwas vermissen lassen (sorry), doch wenn sie mögen, qualifizieren sie mich nicht ab, sondern liefern sie selbst doch einfach bessere Argumente. Dafür stehen sie doch. Sie sind ja vermutlich auch sehr „nah dran“.
@ Ottone
Ok, warten wir gemeinsam ab.
2- 3 Tage warten, dann, ist es sicher kein „blueprint für den nächsten erfolgreichen IED Angriff“ mehr. Seriously?
Zur Rettungskette. Mein Punkt war, es ist eine Selbstverständlichkeit für Truppe im Einsatz, dafür muss man sich nicht loben. Schon gar nicht um mangelnde Informationshoheit zu verschleiern.
@dieandereMeinung sagt: 28.06.2021 um 19:44 Uhr
„Ich schätze meine bisherigen Beiträge nicht zu dieser Kategorie zugehörig ein.
[…]
Ob ihre Zustimmung zwischen 100% und 0% tendiert, ist für mich persönlich wirklich spannend, ersetzt aber nicht die von ihnen so oft erbetenen Sachargumente.“
Sorry, aber dafür müssen Sie mir schon bisschen mehr inhaltliches Futter geben.
Aussagen wie
„Das die Lage der Bundeswehr schlecht ist“
„und stratgegische Kommunikation nicht wirklich funktioniert, dass wissen wir hier ja bereits.“
sind einfach viel zu pauschal und die Bundeswehr, das Ministerium und alle Kameraden und Kollegen (inkl. der Führung) zu sehr abwertend, als das ich das als Grundlage für einen sachlichen Austausch nutzen kann.
Herr @ T.W.
„Den Shitstorm können Sie gleich von mir bekommen: Ohne jeglichen Bezug zur vorangegangenen Debatte werfen Sie hier ein vorgefertigtes Standardschreiben rein. Offensichtlich auch ohne Kenntnis, worum es geht – denn was ist die „internationale Eingreiftruppe“? Oder wollen Sie Ihre Ablehnung der Vereinten Nationen auch gleich auf diese Weise verkünden?
Das ist kein Beitrag zur Debatte, das ist eine Postwurfsendung – und auf diesem Niveau läuft die Debatte hier nicht. Lassen Sie das also bitte. T.W.“
War schon fast klar,
Es war ein sponataner Versuch, als neue Interessent*in Diversität der Meinungen sichtbar zu machen, sich mit der Frage nach Diversität, Vielfalt, Herausforderungen und Ressourcen in Fragen der Friedens- und Sicherheitspolitik beschäftigen zu wollen.
Sicher, ich war noch nicht konkret genug. Doch dies ein Mangel, welcher nur auf mich zutrifft?
Ich vermute, dass ich nun gesperrt bin. Ich weiß allerdings nicht, ob alle Teilnehmer meine Meinung, so wie sie – als Betreiber des Blogs – , so ultimativ ablehnen.
[Hallo, netter Versuch. Welche Meinung? Ich bleibe dabei: das ist ein vorgefertigter Standardtext und kein Debattenbeitrag… Und ich habe keine Probleme „mit der Frage nach Diversität, Vielfalt, Herausforderungen und Ressourcen in Fragen der Friedens- und Sicherheitspolitik“, aber damit, globalgalaktische Aussagen zu einem konkreten Thema abzusondern. Also: sagen Sie Ihre Meinung, aber werfen Sie nicht mit Sprechblasen. T.W.]
Das erinnert mich an den Großmeister der Literaturkritik:
Der Vorhang fällt und alle Fragen offen.
Nächste Aufführung am Mittwoch im Auswärtigen Ausschuss und im Verteidigungsausschuss (jeweils auf Ministerebene).
Bis dahin wird man sicherlich auch klären können was überhaupt der Auftrag war und welche Mittel (HERON) sonst noch in dem Raum waren.
Hoffentlich verliert sich dabei die Debatte nicht im taktischen Klein-Klein und in Wahlkampfthemen (Bewaffnung von Drohnen ja oder nein).
Der Grundtenor in den meisten Parteien ist ja: Fortsetzung des Einsatzes.
Da wäre dann mal ressortübergreifend (!) zu klären, was man nun insgesamt anders machen muss.
Weniger wegen dem Angriff, sondern eher wegen der neuen französischen Position und der innenpolitischen Lage in Mali.
Die Ministerin fordert – mit Verweis auf die Erfahrungen in Afghanistan – realistische Ziele, dies müsste aber noch deutlich konkretisiert werden.
mich würde über die taktische Bewertung des Verhaltens eigener Kräfte auch mal interessieren ob man auf diesen militaärischen Angriff auf deutsche Kräfte eigentlich zu reagieren gedenkt?
Man wurde durch einen militärisch operierenden Gegner angegriffen und befindet sich somit im Anwendungsbereich des humanitären Völkerrechts.
Eingetlich müsste man doch jetzt erwarten, dass NAchrichtendienste/Aufklärung und Feldjäger gemeinsam Urheber der Attacke identifizieren und im Anschluss einen geeigneten Hausbesuch veranstalten (dürfte die malische Regierung ohne Probleme authorisieren sofern erforderlich). Ensprechendes kann man problemlos auch neben Minusma laufen lassen. (@ T.W. nur prophylaktisch: der rechtliche Rahmen vorausgesetzt ;-) )
Oder sollen solche Angriffe letztlich konsequenzenlos per Achselzucken abgetan werden und wenn ja welche Botschaft sendet man damit an den Gegner?
Was mir in der ganzen Debatte merkwürdig fehlt ist die Tatsache das man militärisch angegriffen wurde irgendwie aber keinerlei proaktive Reaktionen erfolgen oder auch nur angedacht werden.
Bei anderen Nationen läuft in solchen Situationen ein Nexus von Nachrichtendiensten und SOF an um den Enscheidern geeignete Optionen zur Entscheidung vorzulegen.
Was passiert bei uns? Gibt es da überhaupt ein strukturiertes Verfahren?
[Irgendwie ist trotz aller Hinweise untergegangen, dass MINUSMA eine UN-Operation mit einem bestimmten Mandat ist? Und sollen jetzt auch Tschad, Mauretanien, Senegal etc. nach jeder der wöchentlichen Attacken auf ihre Soldaten in Mali auf eigene Faust losziehen und mal die Hintermänner suchen? Bisweilen gibt es hier haarsträubende Vorstellungen… Oder geht’s darum, so zu agieren, dass kein Islamist es auf 100 Jahre wagen wird, einen Deutschen auch nur scheel anzugucken? T.W.]
Koffer 28.06.2021 19:51 Uhr
Sind sie so freundlich und stellen sie bitte meinen letzten Beitrag in Zusammenhang mit meinen deutlich konkreteren Beiträgen zu diesem Thema.
T.W. wir sicher auch gleich darauf hinweisen, dass dies zu persönlich wird und er die @ zur Verfügung stellt.
[Genau so. T.W.]
@Petra (med02)
Ich stimme Herrn Wiegold zu.
Selbstverständlich hat jede*r einen rechtmäßigen Anspruch darauf seine/ihre Meinung kund zu tun, aber dafür gibt es einen richtigen Ort und eine richtige Zeit. Und der ist nicht hier und nicht jetzt.
Persönlich lehne ich ihre Haltung ab und ich weigere mich hier solche politischen Grundsatzdebatten zu beginnen.
Sie würden sich selber einen Gefallen tun, indem Sie sich dafür eine andere Plattform suchen.
@dieandereMeinung:
„Kommunikation geht doch wirklich besser, das sehen wir in skandinavischen Ländern oder auch in NL. Übrigens auch in Australien (s. dazu dortige Fachblogs)“
Fachblogs sind dort also (halb)offizielle Sprachrohre der Ministerien? Hmm, und die Blogger sind dann dort „Schreiberlinge“? Hmm…
„Details nicht zu nennen, kann notwendig sein – doch auffallend oberflächlich zu agieren, erkennen Feinde der Demokratie auch als Schwäche, wo auch immer sie sind. In Russland, China oder Mali.“
Also Details per „Schreiberlinge“ dann in halboffiziellen Fachblogs? Mann…
Was versuchen sie/wollen sie sagen? Weil SiPo BRD rund machen, weil Soldaten im scharfen Einsatz von einem VBIED angegriffen wurden?
@ T.w.
„….Oder geht’s darum, so zu agieren, dass kein Islamist es auf 100 Jahre wagen wird, einen Deutschen auch nur scheel anzugucken? T.W.]“
Ich bin Ihnen für Ihr Engagement in diesem Blog ja nun schon lange wohlwollend verbunden, so langsam wird es mit Ihren hahnebüchenen Unterstellungen aber wirklich ärgerlich.
Als studierter Völkerrechtler maße ich mir an doch etwas mehr über den Rahmen rechtlich möglicher und denkbarer Optionen für Reaktionsmöglichkeiten gemäß humanitärem Völkerrecht (und nur darum ging es oben) zu wissen als es in Ihrer originären Expertise liegt.
Auf die Möglichkeit der Schaffung ggf. noch nicht existierender Rechtgrundlage, inbesondere die Einbeziehung des malischen Staates, habe ich oben hingewiesen. Exakt den selben weg gehen übrigens dieverse andere demokratische Rechtsstaaten (FRA/UK/US/Isreal usw) in ähnlichen Situationen worauf ich oben auch explizit hingewiesen habe. Die Möglichkeit eines temporären Nebeneinanders unterschiedlicher Operationen auf unterschiedlicher Rechtsgrundlage von Verbänden auch ein und desselben Staates sollte Ihnen aus so ziemlich jedem Konfliktgebiet über das Sie berichtet haben geläufig sein und Sie somit nicht überraschen.
Ich emfinde es als höchst misslich, dass Sie offenbar diese unsachlichen persönlichen Attacken nicht unterlassen können und offenbar Ihre subjektiven Ansichten nicht von der nüchternen Beurteilung eines Debattenbeitrages trennen können. Professionell wirkt das nicht.
Wenn Sie eine völkerrechtlich fundierte Gegenmeinung zu meinen Thesen anzubieten haben höre ich sie mir gerne an. Wilhelm 2 Polemik („scheel anschauen“) erfüllt diesen Standard me nicht.
[Ihre Aussage war
Eingetlich müsste man doch jetzt erwarten, dass NAchrichtendienste/Aufklärung und Feldjäger gemeinsam Urheber der Attacke identifizieren und im Anschluss einen geeigneten Hausbesuch veranstalten
und ich stelle mir die Frage, in welchem Rahmen. Als deutsche MINUSMA-Kräfte?
Aber ich bin ja ein dummer Nicht-Akademiker und darf einem studierten Völkerrechtler natürlich solche Fragen nicht stellen…
T.W.]
@Sindbad:
Die geschützten Fahrzeuge sind von MINUSMA (weiße Farbe und UN-Markierung der Fahrzeuge, UN-Abzeichen an der Uniform des Soldaten aus Bangladesch (?), Berichterstattung durch MINUSMA). Diese bilden eine Schutzkomponente für FAMa – da MINUSMA die Präsenz von FAMa in der Fläche unterstützt.
Ob und wie der deutsche Einsatz damit wirklich zusammen hing wird sich wohl bald klären.
@dieandereMeinung sagt: 28.06.2021 um 20:14 Uhr
„Sind sie so freundlich und stellen sie bitte meinen letzten Beitrag in Zusammenhang mit meinen deutlich konkreteren Beiträgen zu diesem Thema.“
Ehrlich gesagt habe ich keine konkreteren Aussagen von Ihnen zum Thema „StratCom“ und „warum die Lage in der Bw schlecht ist“ gelesen.
Deswegen kann ich Ihnen leider nicht beispringen und auch keinen Zusammenhang herstellen.
Und ich scheine ja auch nicht der einzige zu sein, der von Ihrer Globalkritik verwirrt ist (siehe hierzu auch den Kommentar @AoR).
@ T.W.
„und ich stelle mir die Frage, in welchem Rahmen. Als deutsche MINUSMA-Kräfte? “
wohl eher nicht. Ich hätte eher ein eine bilaterale Lösung mit Gestattung durch Mali (Völkerrechtliches Stichwort ist „Intervention auf Einladung“ im eng begrenzten Rahmen einer Zugriffsoperation) gedacht sofern die nachrichtendienstlichen Erkenntnisse dazu ausreichen und lohnende Ziele beim Gegner vorhanden sind.
Meine Ausgangsfrage war ja ob diesbezüglich überhaupt ein organisatorischer Unterbau bestünde sollte man Entsprechendes in Erwägung ziehen.
Ich halte Sie übrigens keineswegs für einen „dummen Nicht-Akademiker “ sondern habe lediglich Ihre manchmal etwas reflexhaft emotionalen Kommentar Repliken kritisiert.
Das soll keine Generalkritik sein, ansonsten wertschätze ich als Sipo Interessierter Ihre Mühen hier sehr.
@alle Streithähne
Laßt es gut sein, aufeinander einhacken bringt nix zur Sache.
Hockt euch in den Schatten bei einem kühlen Trunk und wartet auf die Märchenstunde wenn
Akk, GI, Okw usw. Aus tsd und einem Morgen südlich der Sahara erzählen.
Das Millionen€Beraterheer hat die Geschichte gut vorbereitet und das Plastikgranulat vom Neckar war diesmal nicht der Märchenschurke!
Vielleicht zur Einordnung der Ereignisse ganz interessant ist die Bedeutung der Verlegung der dritten malischen Kompanie nach Kidal. Es ist ein wesentlicher Baustein der Ausweitung der Präsenz der FAMa, die auf der Ebene COM MINUSMA und Botschafterebene (einschl. US-Botschafter) vor wenigen Tagen entschieden wurde:
https://mobile.twitter.com/Gyllensporre/status/1407087944800817153
Also alles keine Routineoperation.
Zur Absicherung kann natürlich der COM MINUSMA die ISR TF des zuständigen Regionalbereiches (Section East) einsetzen, da es hierbei aus dem deutschen Mandat kein „Red Card“-Fall ergibt.
Das würde auch erklären, warum das BMVg von einer Aufklärungsmission spricht und anderweitig ein Bezug zur Verlegung der FAMa-Kompanie hergestellt wurde.
Zum Festungsbau..
Seit dem Mittelalter gibt’s die Spanischen Reiter, seit WK2 in stählerner Ausführung.
Stahl aus China kostet <1€ pro kg als T oder H Profil.
Absägen und zusammen schrauben kann auch durch Maliensisches Personal geschehen.
Logistik können die Chinesen.
Genug spanische Reiter an den Zufahrten und da kommt kein Radfahrzeug durch und es braucht keine zigMillionen Euro teuren Boxer
@ Koffer
Ok, kann man besser machen. Zu viel Dampf.
Einige Bemerkungen trotzdem.
Unter strategischer Kommunikation verstehe ich das Konzept des BMVg für sämtliche Kommunikationsaktivitäten aus einem Guss, das auf Basis einer definierten Strategie erarbeitet und abgebildet wird.
Ein bedeutender Bestandteil ist Krisenkommunikation. Gerade in schwieriger Lage erfordert gute Kommunikation eine professionelle Einschätzung, klare Strukturen und vorbereitete Strategien. In Situationen wie nach dem Anschlag in Mali ist es erforderlich, einen gleichen Informations- und Wissensstand sicherzustellen sowie Medien und Bevölkerung möglichst umfassend, aktuell, widerspruchsfrei und wahrheitsgemäß zu informieren. Vertrauen (intern, extern) erzeugen ist Bestandteil.
Ich betrachte nicht nur die PK, sondern auch Auftreten und Inhalt der Ministerin, Klare Strukturen, Professionalität, Aktualität habe ich vermisst, meine Bewertung ist, dass die Kommunikation nach dem Ereignis nur wenig Vertrauen erzeugen konnte – dabei möchte ich es belassen.
Das wir es besser können, zeigt ISAF. (T.W. hat ein Beispiel genannt)
Zur schlechten Lage der Bundeswehr ist im Blog, in zahlreichen Fäden, hinlänglich Lesestoff zu finden. Darauf habe ich mich bezogen.
Der Blog gibt Möglichkeiten persönliche Standpunkte auszutauschen, auch mal Emotionen. Oft, aber nicht immer sind inhaltlich vollständige und fundierte Beiträge zu lesen, das liegt in der Natur eines solchen Blogs. Wissenschaftliches Arbeiten gilt für unsere akademische Ausbildung. Hier ist es oft „nur“ ein Austausch von Erfahrungen, Meinungen und Standpunkten
Wenn es als Pauschalkritik aufgenommen wurde, kann man ich es das nächste Mal besser machen, einverstanden. Da sind wohl Emotionen zu sehr im Spiel gewesen.
Doch lieber Herr @ Koffer, ganz frei sind (waren) sie davon auch nicht immer. Oder?
Ich würde mich nun zurücknehmen. Es wird wohl etwas OT
@Neckarschwimmer sagt: 28.06.2021 um 23:00 Uhr
„Das Millionen€Beraterheer hat die Geschichte gut vorbereitet und das Plastikgranulat vom Neckar war diesmal nicht der Märchenschurke!“
Was hat denn das jetzt schon wieder mit Beratern zu tun?!?!
Nach meiner Kenntnis wird die Kommunikation von einsatzbezogenen Informationen in den öffentlich-parlamentarischen Raum NICHT durch Berater unterstützt.
Was soll also dieser Hinweis? Einfach mal ätzen wollen?
@wacaffe
Ich fand die Ausdrucksweise auch sehr unglücklich:
„Eingetlich müsste man doch jetzt erwarten, dass NAchrichtendienste/Aufklärung und Feldjäger gemeinsam Urheber der Attacke identifizieren und im Anschluss einen geeigneten Hausbesuch veranstalten“
Zunächst Mal sprechen wir hier von einem Anschlag mit einem “ [d] Suicide [d/] vehicle-borne improvised explosive device“.
Bei wem will man da noch an der Haustüre anklopfen um ihn seiner gerechten Strafe zuzuführen? Womöglich bei der Witwe und den Kindern?
Insofern klingt der Kommentar schon mehr nach einem Vergeltungsakt statt Ausübung der Justiz.
Die Fahndung nach möglichen Mittätern, welche die Sprengsätze herstellen ist praktisch aussichtslos. Der Selbstmordattentäter ist tot und kann keine Schuld mehr von sich weisen. Im Zweifel wird er als Einzeltäter dargestellt und ihm die alleinige Schuld angelastet damit dann alle wieder ihrer Wege gehen können.
Forensisch lässt sich da auch wenig bis gar nichts machen. weil es keine belastbaren Unterlagen zu möglichen Transaktionen gibt und auch keinen analogen oder digitalen Schriftverkehr.
Solche „Untersuchungen“ nach (versuchten) Sprengstoffanschlägen betreiben viele Nationen, aber die sind immer eher homöopathischer Natur. Hier Mal bei den Amerikanern von Phoenix begleitet.
https://youtu.be/4KiN5Ks-noE?t=2164
Es ist wirklich sehenswert.
Und selbst in dem hypothetischen Fall, dass man tatsächlich belastbare Beweise gegen jemanden hat, bleibt für das übergeordnete Ziel trotzdem nichts erreicht.
Denn dann kommen die Europäer in irgendeinem malischen Dorf auf den Hof gefahren und nehmen einen der Nachbarn mit. Warum kommen die Europäer und nicht die malische FAMa/Polizei?
Das lässt die Regierung des Landes schon Mal blöd dastehen.
Und dann nehmen sie noch jemanden mit ohne ihm einen Prozess zu machen. Das hat dann schon wieder den Charakter von einer Besatzungsmacht, die ihr eigenes Recht durchsetzt.
Und was macht man dann mit ihm?
In Deutschland nach deutschem Recht den Prozess machen und dem Justizvollzug übergeben (so wie es mit somalischen Piraten gemacht wurde)?
Eine malische Rechtsprechung und Justizvollzug auf die man sich verlassen könnte gibt es ja nicht.
Daher empfand ich den Kommentar von T.W. als ausgesprochen humorvoll-bissig und auf den Punkt getroffen. Denn Machtdemonstrationen helfen nicht dabei den malischen Staat zu stabilisieren.
Ich stimme Petra nicht in allen Punkten zu. Aber: weshalb darf in diesem Block nicht über die Sinnhaftigkeit der Auslandseinsaetze diskutiert werden? Kein Verständnis habe ich aber erst recht für den menschenverachtenden Umgang mit der Schreiberin. Leider ist das aber heutzutage der übliche Stil.
[Moment – ich habe die Kommentatorin gestoppt, weil sie die globalgalaktische Debatte eben „über die Sinnhaftigkeit von Auslandseinsätzen“ insgesamt und damit hier weg vom Thema wollte. Wenn Sie das als „menschenverachtenden Umgang“ betrachten, ist das Ihre ganz persönliche Einschätzung, die ich nicht teile. T.W.]
@Wiegold: Es ist doch klar, warum die BW mauert und zum Anschlag auf die BW in Mali nur unzureichend informiert oder versucht von der mangelhaften Rettungskette abzulenken, weil wir Wahlkampf in Deutschland haben und dies der vermeidbarste Anschlag auf die BW seit der Ansprengung des ungepanzerten Buses in AFG sein könnte.
Die IS hat regelmäßig mit Amokfahrzeugen angegriffen und in Mali war es auch nicht der erste Angriffe dieser Art.
Im Tagesspiegel war gestern zu lesen, daß der Vorsitzende des Bundes Deutscher Einsatzveteranen, Bernhard Drescher, nach dem Selbstmordanschlag auf deutsche Soldaten einen mangelhaften Schutz der Bundeswehr für seine Soldaten im Ausland beklagt.
Wir alle wissen doch hier, daß dies die Wahrheit ist. Nur zivile Hubschrauber haben hier nicht ausgereicht, sondern Hubschrauber der UN und von Frankreich haben aushelfen müssen, vermutlich zur Absicherung der Verwundetenbergung. Früher har die BW die Absicherung ihrer NH-90 Rettungshubschrauber selbst durch Tiger Kampfhubschrauber gewährleistet. Aber die BW war nicht durchhaltefäh9ig in Mali mit eigenen Hubschraubern. Daraus hätte die BW die Konsequenz ziehen müssen, die Zahl ihrer Hubschrauber wieder zu erhöhen und das zweite Kampfhubschrauberregiment, welches 2011 aufgelöst wurde unsinniger Weise, wieder aufzustellen bzw. den STH vor Jahren schon bestellen müssen.
Alternativ hätte die BW Kampfdrohnen statt neuer Tiger anschaffen können. Die Kampfdrohnen sind nicht an der BW gescheitert, sondern an der SPD, welcher ich Vorwerfe , die Drohnendebatte nur als Verschlepptungstaktik missbraucht zu haben. Aber die Union hat es versäumt, der SPD die Rechnung zu präsentieren und zu sagen, wenn ihr keine Drohen bewilligt, dann brauchen wir sofort weiter eKampfhubschrauber und/oder STH um die deutschen Soldaten damit stattdessen aus der Luft zu schützen und die Rettungsketten zu gewährleisten.
Die BW schweigt jetzt möglich, weil sie genau weiß, wäre die angegriffene Patrouille durch Kampfhubschrauber der BW oder Kampfdrohnen begleitet worden, hätte das Amokfahrzeug wahrscheinlich abgeschossen werden können, als es die Sicherung durchbrach, ohne deutsche Soldaten zu verletzten bzw. jedenfalls daß nicht so viele Soldaten hätten verletzt werden können.
Und die SPD befrüchtet jetzt, daß – wegen der Verweigerung der Kampfdrohnen – ihr eine Mitschuld an den Verwundungen im Wahlkampf gegeben wird.
Aber jeder der jetzt nur nach Kampfdrohnen oder mehr Hubschraubern schreit, ist auch unehrlich, weil auch einsatzbereite Schützenpanzer oder Wiesel das Amokfahrzeug wahrscheinlich hätten abschießen können, wenn diese denn vor Ort gewesen wären.
Daß die BW Panzergrenadiere, ohne Schützenpanzer, nach Mali schickt haben ich bis jetzt genauso wenig verstanden, wie daß die BW Boxerbesatzungen zurück schult auf Fuchs-Panzer und die deutschen Soldaten nur mit Fuchs, statt mit besser geschützten Boxer-Panzern , in den Einsatz schickt. Diese Beispiele beweisen, daß die BW ihre Soldaten nicht mit dem best möglichen Material in den Einsatz schickt.
Zudem verstehe ich auch nicht, daß die BW den Boxer IFV erst bis 2024 entwickeln will, während LItauen den Boxer mit 30 mm Kanone längst im Einsatz hat und KMW und Rheinmetall den Boxer seit Jahren mit bewaffneten Türmen(bemannt und unbemannte Türme) im Angebot haben. Wenn die BW als keine Schützenpanzer in den Einsatz schicken will, um in Deutschland weiterhin den Eindruck zu erwecken, es gehe in Mali um „Brunnenbohren“(bewusste Übertreibung) anstatt um einen hochgefährlichen Einsatz der UN, dann hat die BW die Pflicht, durch andere Waffensysteme den optimalen Schutz der deutschen Soldaten sicher zu stellen.
Und in AFG hatte ich den Eindruck, daß die BW keine Leopard Kampfpanzer für den Einsatz nur nicht bekommen hat(Kanada hat ihn erfolgreich eingesetzt), um die Gefährlichkeit des Einsatzes weiterhin herunterspielen zu können. Auch die Marder und die Panzerhaubitze 2000 wurden erst viel zu spät nach AFG geschickt, aus diesem Grunde.
Deshalb betreibt die BW jetzt eine Vogel Strauß Politik und steckt den Kopf in den Sand, anstatt öffentlich darüber zu informieren und zu diskutieren, wie man die BW Soldaten in Zukunft besser vor Selbstmordanschlägen, insbesondere mit Amokfahrzeugen schützen kann.
[Stopp. Sie machen genau das, was wir hier nicht brauchen: Spekulationen ohne Grundlage außer Ihrem Gefühl und die Verbindung verschiedener Aspekte, die so nicht damit zu tun haben, aber Ihre Stimmung bedienen. Bis hin zu „warum gab es keine Leopard-Kampfpanzer in Afghanistan“. Auf dem Niveau läuft das hier nicht – damiut ist niemandem gedient. T.W.]
@dieandereMeinung sagt: 28.06.2021 um 23:22 Uhr
„Ich betrachte nicht nur die PK, sondern auch Auftreten und Inhalt der Ministerin, Klare Strukturen, Professionalität, Aktualität habe ich vermisst, meine Bewertung ist, dass die Kommunikation nach dem Ereignis nur wenig Vertrauen erzeugen konnte – dabei möchte ich es belassen.“
So, mit dieser Kritik kann ich etwas Anfangen und hierzu können wir diskutieren ;)
Ich finde nun die Stellungnahme der BM nicht schlecht, aber habe mich selbst gewundert, warum da nicht statt dessen GI oder BefH EinsFüKdoBw mehr Fakten geliefert hat und die BM den Rahmen und die politische Einordnung.
Mir persönlich hat alles Gefallen, was die BM gesagt hat, aber es war mEn in der Tat zu wenig.
Wobei wir natürlich auch aufpassen müssen, die Forderungen hier im Blog hinsichtlich umfassender Information gehen mEn dann auch zu weit. Operative Details gehen die Öffentlichkeit nichts an, dafür gibt es den WB und den VgA.
Aber ein bisschen mehr Fakten wären sicherlich nicht nur angemessen gewesen, sondern hätten auch unschöne Spekulation (wie hier im Blog von einigen Kommentatoren ja auch zu sehen) vermieden.
„Zur schlechten Lage der Bundeswehr ist im Blog, in zahlreichen Fäden, hinlänglich Lesestoff zu finden. Darauf habe ich mich bezogen.“
Hier wiederum haben Sie mich immer noch nicht.
WELCHE schlechte Lage der Bw? Ich akzeptiere Ihre Prämisse nicht. Die Bw ist NICHT in einer globalen, kritischen Lage. Ganz im Gegenteil, in mehr Dingen geht es uns gut als schlecht.
Und ganz ehrlich, die Dinge bei denen es uns mEn schlecht geht (Vollausstattung, Altersdurchschnitt, Einsatztauglichkeit, Mikromanagement) haben alle nichts mit dem Vorfall zu tun.
Eine Drohne die Bomben abwirft wäre hier wahrscheinlich der falsche Ansatz gewesen.
Die Heron hätte/hat vielleicht dazu beitragen können frühzeitig ein verdächtiges Fahrzeug aufzuklären… aber das Fahrzeug dann präventiv ein paar Kilometer von meinem Biwak auszuschalten macht auch keinen Sinn… die konkrete Bedrohung ist erst ein paar 100m vor dem Lager sehr konkret (irgendwo im Niemandsland ein Fahrzeug fährt schnell und gezielt aufs Lager zu und macht keine Anstalten zu stoppen)
Und in dieser Situation benötigt man dann Schutzfahrzeuge/Wachposten mit entsprechender Feuerkraft… um das Fahrzeug vor dem Lager stoppen zu können… Abstand 50 bis ein paar hundert Meter…
Als Wirkmittel denke ich da an 20-30mm Kanone oder sogar SPIKE Flugkörper…
in Zukunft beides zusammen auf Basis Boxer IFV …
oder ggf auf einem leichteren Basisfahrzeug wünschenswert (EAGLE, Dingo 2) hier gibt es ja auch leichte Waffenstationen die 30mm Kanonen mit 2 Spike FK bieten.
Schwierig wird solch eine Situation im urbanen Umfeld… wenn viele Fahrzeuge unterwegs sind… und die Lage unübersichtlich ist… da hilft nur eine gute Panzerung der Fahrzeuge.
Diese hätte in der Biwak Situation aber vermutlich auch nicht geholfen… ich denke es gab so viele verletzte weil ein Großteil der Soldaten noch außerhalb ihrer Fahrzeuge im provisorischen Lager unterwegs waren…
Weil hier aufgrund des Anschlags immer wieder Kampfdrohnen gefordert werden… Ernstgemeinte Frage: Hätten Kampfdrohnen den Selbstmordanschlag überhaupt verhindert? Hätten sie die Autobombe rechtzeitig als solche identifiziert? Wenn man sich die Erfahrungen von Israel ansieht, muss man leider sagen: vermutlich nicht. Israel versucht daher, einen Anschlag bereits in der Vorbereitung zu entdecken und zu unterbinden. Doch das erfordert Bedingungen, die – soweit ich das beurteilen kann – für die Bundeswehr in Mali gar nicht existieren.
@TW: Ich muss doch noch einmal nachhaken: Ist wirklich geklärt, dass der privat betriebene Rettungshubschrauber vor Ort war? Und nicht einer der anderen (UN-)Helikopter? Das geht nämlich nicht aus dem Statement der Bundesregierung hervor.
[Ja, ist geklärt, es waren beide Hubschrauber der Firma GHS vor Ort. T.W.]
@CalSignRomeo
„Die Fahndung nach möglichen Mittätern, welche die Sprengsätze herstellen ist praktisch aussichtslos. …
Forensisch lässt sich da auch wenig bis gar nichts machen. “
I beg to differ. Es gibt durchaus Möglichkeiten, den Anschlag forensisch aufzuarbeiten – sowohl nachrichtendienstlich als auch über die Bundeswehr. Es bleiben immer Spuren zurück, die nachverfolgt werden können. Vorausgesetzt vor Ort wurden ausgiebige Untersuchungen durchgeführt. Das dauert allerdings und es ist nicht in wenigen Tagen erledigt.
MINUSMA ist ein militärischer Einsatz in einem gefährlichen Gebiet. Hier mit einer Vollkasko-Mentalität heranzugehen und einen 100%-Schutz erreichen zu wollen ist naiv.
Natürlich, Schutz für unsere Soldaten. Natürlich, klasse Ausrüstung. Aber am Ende des Tages ist es ein gefährlicher Beruf, bei dem sich nicht alle Eventualfälle vorher ausschließen lassen. Wichtig ist, aus diesen Situationen zu lernen, die Erkenntnisse umzusetzen und besser zu werden.
Und das Wichtigste: Alles Gute den verletzten Kameraden.
@T.W
„es waren beide Hubschrauber der Firma GHS vor Ort“
Frage, ich verstehe, es betreibt GHS nur diese zwei HubSchr, bei größerem Verwundetenanfall käme die Firma an Kapazitätsgrenzen?
Die von @Closius oben angesprochenen UN und FRA HubSchr gab es tatsächlich am Einsatzort, in welcher Funktion?
[Zum einen: Wie hier schon ziemlich umfassend diskutiert, fehlen noch fast alle Informationen. Zum anderen: Wer glaubt denn, dass es mehr Hubschrauber gewesen wären, wenn die von der Bundeswehr gestellt worden wären? Schlage vor, wir stellen diese Debatte mal noch zurück. T.W.]
Guten Morgen in die Runde!
Ich bin hart angesprochen worden, ich versuche es noch einmal:
Robuste Peacekeeping-Missionen werden offiziell in Konfliktkontexte entsandt, wo (noch) kein Frieden gesichert werden kann, sondern die Bedingungen für einen nachhaltigen Friedensprozess überhaupt erst geschaffen werden müssen.
Hierzu setzen die UN-Truppen vermehrt und offensiv militärische Gewalt ein, was in meinem Verständnis der eigentichen Funktionslogik von UN-Peacekeeping widerspricht und wie wir sehen, immer öfter eine Reihe von Zielkonflikten mit sich bringt.
So auch in Mali, wo die UN seit 2013 mit einem robusten Mandat präsent ist. An der Mission ist auch Deutschland beteiligt,MINUSMA. Angesichts mangelnder Fortschritte im Friedensprozess und einer stetigen Verschlechterung der Sicherheitslage im Land, sollte meiner Meinung nach der Bundestag die Ausgestaltung dieser Mission kritisch hinterfragen. Dies wird wohl auch Thema am Mittwoch im Verteidigungsauschuss sein
Mir wird ja vorgeworfen, zu allgemein zu sein u.ä. Ich versuche es noch einmal mit weiteren Aspekten, in der Hoffnung auf Verständnis und freue mich auf Argumente in diesem Blog. Hier haben sich ja ja Fachleute, ich denke meistens Bundeswehr, zusammengefunden. Bundeswehr ist ja normalerweise nicht ‚mein Wohnzimmer‘ Ich bin in der Integration von Menschen tätig.
Die Probleme in Mali liegen an vielen Stellen.
Zu vieles scheint zusammenzukommen, nicht nur Kriminalität und Terrorismus, sondern eine harte sozioökonomische Krise insgesamt und höchst instabile Staatsstrukturen, welche zunehmend schwächer werden.
Der malische Konflikt berührt grundlegende Fragen des inneren Zusammenhalts und der Konfliktregulierung – in einem Land mit 30 Ethnien, dessen frankophone Elite den Zentralstaat wie ihr Eigentum behandelt.
Angriffe der Dschihadisten auf lokale Gemeinschaften und malische Sicherheitskräfte sind zunehmend an der Tagesordnung, und auch die Volksgruppen bekämpfen einander. Ein Großteil davon steht im Zusammenhang mit Streitigkeiten zwischen Hirten und Bauern um Ressourcen wie Land und Wasser, die durch den Klimawandel immer knapper werden.
Minusma soll den Friedensprozess unterstützen, die Zivilbevölkerung schützen und bei neuen Sicherheitsstrukturen helfen. All dies ist jedoch kaum möglich, denn der Frieden, den die Blauhelme stabilisieren sollen, ist nicht vorhanden. Stattdessen werden diese selbst zur Zielschiebe dschihadistischer Angriffe.
Was macht die Bundeswehr nun als Gründe für diese Instabilität aus?
Ethnische Konflikte und Extremisten sagte die Ministerin der Verteidigung (als auch der Außenminister). So weit, so offensichtlich. Woher diese Probleme aber kommen interessiert natürlich nur wenig, wenn es in Wahrheit gar nicht um die dortige Bevölkerung, sondern um die im reichen Norden geht. Es soll den Maliern nicht besser gehen, sie sollen bloß zu Hause bleiben.
Die deutschen Soldatïnnen sollen vor allem aufklären, auch mit Hilfe unbewaffneter Drohnen. Hinzu kommen Versorgungs- und Sanitätskräfte sowie Fernmelder. Soldatïnnen selbst sagen zum Einsatz: „Die Deutschen gelten in Mali als immer noch als Weltmeister im Selbstschutz.“ Aufklärungsaufgaben werden noch oft meist vom Camp aus erfüllt und tragen allzu oft zum Selbstschutz bei. Wo ist also der militärische Mehrwert? Durch ihr parteiisches Vorgehen hat doch die Mission MINUSMA insbesondere gegenüber den nicht-staatlichen Konfliktakteuren an Zugang, Akzeptanz und Legitimität verloren, dadurch wurde die Sicherheitslage doch eher verschärft.
Wäre die Sicht von Soldatïnnen nicht zu oft auf sich selbst fokussiert, könnte man Konfliktursachen und aktuelle Fehlentwicklungen des militärischen Einsatzes MINUSMA vielleicht auch etwas besser sehen.
Zwischenstand ist für mich. Militärisch lässt sich dieser Konflikt lösen, ja nicht einmal stabilisieren.
Trotz enormer internationaler Militärpräsenz hat sich die Sicherheitslage in Mali also weiter verschärft. Vor Ort sind über 10.000 internationale Soldaten der UN-Stabilisierungsmission MINUSMA, an der ja auch Deutschland beteiligt ist. MINUSMA gilt bis heute als die gefährlichste Blauhelmmission weltweit.
Mali bräuchte heute eine Neubesinnung von innen her. Eine bessere Regierungsführung wäre wichtig, um als Staat zu überleben. Doch die Regierungsführung übernehmen ja Putschisten.
Aber auch schon vor dem Putsch ist Malis Armee selbst Teil des Problems im Krisenstaat gewesen! Die Armee welche mit UNO Truppen zusammenarbeitet. Für die große Empörung sorgt Korruption im Militär, die Armee, welche eine EU-Trainingsmission mit Bundeswehrbeteiligung professionalisieren soll. Auf die Menschenrechte beruft sich die Bundesregierung auch in Iden Mandatsbegründungen. Aber genau die Streitkräfte, die von EUTM Mali ausgebildet und von MINUSMA versorgt werden, verüben immer wieder außergerichtliche Tötungen und schwere Menschenrechtsverletzungen an Zivilistinnen und Zivilisten, sind koruppt und eigentlich ein immer werdendes Problem
Wir sehen, dass Militär nicht Teil der Lösung ist für die vielen gesellschaftlichen, politischen und sozialen Konflikte in Mali, sondern Teil des Problems. Der so häufig erwähnte vernetzte Ansatz ist am Hindukusch gescheitert und er wird wohl auch in Afrika scheitern.
Als vor Jahren eine evangelische Bischöfin ihr Diktum „Nichts ist gut in Afghanistan“ abgab, da waren alle empört. Schaut man auf das anhaltende dortige Elend, muss man Abbitte leisten.
Das westafrikanische Mali ist inzwischen das wichtigste Einsatzland der Bundeswehr und hat damit Afghanistan abgelöst. Von dort werden die Truppen bis September zurückgeholt.
Was wird nun aus Mali, welchen Nutzen brachte der Militäreinsatz bisher? Eher wenig bis nichts, daher – wann werden diese Soldatïnnen zurückgeholt? Mit wem verhandelt man dann, wenn ich dies mit Afghanistan vergleiche. Mit korppten Soldaten der Putschisten- Armee und den Aufständischen, welche man gerade bekämpft?
„Nichts ist gut in Mali.“
Möglicherweise kann man ja in Jahren hier nachlesen, wovor, wie damals in Afghanistan, gewarnt wurde und wie man letztlich sich beschämt vom Acker machen muß. Hoffentlich bleibt uns weiteres menschliches Leid erspart, keine verwundeten und getöteten Soldaten, keine unschuldigen Opfer in der Zivilbevölkerung.
@ Koffer 29.06.2021 8:55 Uhr
Ich sehe die Renaissance der Landes- und Bündnisverteidigung UND den gleichzeitige Anspruch der Politik (Schäuble, AKK(!!), ……) Bundeswehr vermehrt (!) bei internationalen Krisen einbringen zu wollen. Gern mit Unterstützungselementen wie Sanität und Logistik. Aufklärung in Mali.
Kommt es Notwendigkeit, Kampftruppe einzubringen, kommt die Bundeswehr an die Grenzen.
Fähigkeiten, Kräfte und Mittel (Durchhaltefähigkeit), Ausbildung und Übung bis hin zum „mind set“.
Ich teile nicht die Auffassung, dass wer Landes- und Bündnisverteidigung „kann“, „kann“ auch Einsatz. Siehe dazu die Beiträge zu Aufstandsbekämfung
Der Widerspruch zwischen effizienterer Landes- und Bündnisverteidigung und offenbar zunehmend gewollter Präsenz in Stabilisierungseinsätzen löst sich für mich nicht auf.
Ich finde, wir haben einen ähnlichen harten Richtungswechsel wie 2010/2011. „Neuausrichtung der Bundeswehr“
Die radikale Schwerpunktsetzung Landes- und Bündnisverteidigung wird nun gleichemaßen mit der Axt betrieben.
Hoffentlich passiert das nicht alle 10 Jahre!
@Petra (med02)
Dann ist ihr Verständnis wohl falsch.
Vor Srebrenica waren Nicht Robuste Mandate die Norm, danach änderte sich das.
Bei einem Robusten Mandat ist Waffeneinsatz nicht auf Selbstverteidigung beschränkt, sondern auch zur Durchsetzung der Mandatsziele,
Wo kein Frieden herrscht muss man suchen ihn wiederherzustellen und wir sehen gar nichts!
Militär ist nicht Die Lösung, aber ist es hilfreich oder gar notwendig um eine Chance auf eine friedliche, rechtsstaatlichere Lösung zu ermöglichen oder zu verbessern?
Damit kommen wir zu dem zivilen Teil der Lösung,,,
Argumentationslinie BMVg und AA.
Ein weiterer Sahel-Staat, der ins Chaos zurückfällt, kann nicht im Interesse der Bundesrepublik und Europas sein.
aber
Afghanistan, welches ins Chaos zurückfällt, ist dann wohl im Interesse der Bundesrepublik und Europas?
Einige Anmerkungen zur Lage und zu Kommentaren, die ich mir nach einigen Jahren in NMO und den dortigen Kriegsgebieten erlaube:
1. Selbstmordattentäter
sind auch für Terrorgruppen eine Hochwertressource, die rekrutiert, radikalisiert, ausgebildet, bezahlt ( eher die Hinterbliebenen) und v.a. am richtigen Ort zur richtigen Zeit gegen ein hochwertiges Ziel zum Einsatz gebracht werden müssen.
Eine SVBIED- Op stellt technisch, logistisch und operativ hohe Ansprüche. Daher steht in den meisten Fällen ein Netzwerk dahinter. Netzwerke brauchen Infrastruktur, sie basteln nicht in irgendeinem Wadi. Sie sind also meistens in besiedelten Räumen, sind zellenartig strukturiert und höchst konspirativ; sie bewegen sich und kommunizieren.
Das aufzuklären und zu bekämpfen ist möglich, erfordert aber Entschlossenheit und einen richtigen Mix an Kräften. Hat weder MINUSMA noch die Bw vor Ort, im Mandat und generell.
Der Anschlag lässt aus meiner Sicht zweierlei Schlüsse zu:
a) Dieser Fernpatrouille sollte der Zugang zu einem vmtl. schützenswerten Raum verwehrt werden. Das SVBIED wurde angesetzt, als dieses Risiko für die betreffende Terrorgruppe zu hoch und weil es in relativer Nähe schlicht verfügbar gewesen war. war. Dieses Ziel wäre erreicht worden.
b) Der Anschlag richtete sich gezielt gegen diese Patrouille. Es gab eine Planung, Aufklärung und einen Entschluss zur Ausführung. Dabei ist es wahrscheinlich, dass die Annäherung an das Ziel unter Volltarnung geschah. D.h. das sich annähernde Kfz war nicht als IED- Träger zu identifizieren, weil es z.B. die Insignien einer NGO, des Roten Halbmondes oder Medecines Sans Frontieres trug.
Mit Feuereröffnungslinien kommt man nicht weiter, wenn das sich annähernde Kfz nicht eindeutig als feindlich klassifiziert werden kann.
Solange wir das nicht wissen, verbietet sich eigentlich jede Spekulation über richtiges/ falsches Verhalten der Truppe.
2. Die Lage im Sahel und Sub-Sahara insgesamt
ist u.a. gekennzeichnet durch wachsenden Einfluss und Präsenz der Vagner- Group, die im Auftrag Putin´s v.a. FRA in der öffentlichen Wahrnehmung Westafrikas diskreditiert und teilweise als regelrechter Proxy ( v.a. in Zentralafrikanischer Republik, CAR) auftritt. Auch in MLI gibt es inzwischen offene Demonstration die den Abzug FRA fordern und die Unterstützung RUS´ propagieren. Es läuft derzeit eine richtige, professionelle Desinformationskampagne.
Vagner unterstützt Terrorgruppen logistisch, finanziell und durch Ausbildung. So in SYR, IRQ und vmdl. auch in West-/Zentralafrika.
Alles, was den Abzug FRA ( und somit auch DEU´s) fördert, passt also in das Stratagem Moskaus. Die Meldungen über angebliche Einflussnahme im franz. Wahlkampf 2022 komplettieren dieses Bild. Mglw. spielt auch der deutsche BTW eine Rolle bei der Auswahl des Zieles. Eine gewöhnliche Terrorgruppierung denkt üblicherweise nicht in solchen Kategorien. Man sollte also herausfinden können. ob es nicht ein „Coaching“ gegeben hat.
Gegenwärtige und zukünftige Angriffe auf die Bw und alle Mandate im Sahel könnten also auch eine Dimension geostrategischer Art haben. Sollten diese zunehmen, sähe ich das als Bestätigung.
3. Erfahrungen aus der Dschungelkampfausbildung
und Dackelgaragenerlebnisse der AGA von vor 35 +Jahren führen hier nicht weiter.
Die Wüste hat als operatives Umfeld ihre eigenen Gesetze und Besonderheiten.
Wer sie kennt, braucht nicht auf Wecken um 0500 bei -15 Grad als Referenzpunkt für die unterstellten taktischen Fehler der angegriffenen Truppe zu verweisen.
Allerdings- dieser Anschlag gibt genügend Anlass, um über evtl. Fehler, Versäumnisse, Unbekümmertheit, Ausbildungsfragen und auch zum Mandat und den ROE nachzudenken. Dies zu tun ist eine mil. Führungsaufgabe. Ich hoffe…..
Abschliessend halte ich es für möglich, dass wir uns in MLI einem militärischen Kulminationspunkt und politischen Decision Point nähern, der v.a. vom weiteren Verhalten FRA´s abhängen wird. Wenn FRA den Sahel aufgibt, drängen RUS und vmtl. CHN nach. Wollen wir das?
Es bräuchte eine Art OP Inherent Resolve; klares Mandat zur Vernichtung des IS, entsprechende Bereitstellung der Kr, entschlossenes Handeln. Erst wenn MLI in seiner Existenz gesichert ist, Aufbau von gesellschaftlichen Strukturen, die eine „Good Governance“ erlauben. Und nicht umgekehrt.
Ach- und vielleicht doch auch bessere Stratcom in DEU.
Die Präsenz, das Engagement im Sahel ist bedeutsamer, als man uns mit Miniserien im Auftrage der Bw oder aufgeregte Reportagen über böse Putschisten weismachen möchte. So gewinnt man im Inland nicht den Rückhalt, den es eigentlich bräuchte und nicht zuletzt die verwundeten 12 verdienten.
[Hm, Sie beklagen war Spekulationen, tragen aber selbst kräftig dazu bei, nicht zuletzt mit dem Hinweis auf Wagner (nicht Vagner) und Russland – insbesondere für den Hinweis, das Anschlagsfahrzeug wäre als Fahrzeug einer Hilfsorganisation gekennzeichnet gewesen, gibt es welche Hinweise? Darüber hinaus: Die Bw-Patrouille war nicht die erste und längst nicht die einzige, die auf diese Weise in jüngster Zeit angegriffen wurde – auch das bitte ich bei den Spekulationen zu berücksichtigen. T.W.]
Klaus-Peter Kaikowsky (KPK) sagt:
29.06.2021 um 9:52 Uhr
„…bei größerem Verwundetenanfall käme die Firma an Kapazitätsgrenzen?“
Ich denke der springende Punkt bei der Hubschrauberdebatte ist hier ein potenzielles Szenario mit einer ‚Hot Landingzone‘.
Im vorliegenden Fall gab es ja keine ‚Hot Landingzone‘ (der Feind hatte sich mit seinem VBIED ja bereits selbst in die Luft gesprengt). Die zivilen Hubschrauber konnten ja sicherlich gefahrlos landen. Wenn aber der Fall eintreten sollte, Verwundete aus einer aktiven Kampzone zu evakuieren, da kann ich mir schon vorstellen, dass die zivilen Hubschrauber eher nicht in einer ‚Hot Zone‘ landen werden.
Allerdings bin ich mir da bei unseren Heeresfliegerkameraden auch nicht ganz so sicher?! – Wenn ich waehlen duerfte, dann wuerde ich mir in so einem Fall US MEDEVAC Hubschrauber wuenschen…..
Hallo,
ich habe nur eine einzige Frage, wie konnte der Attentäter mit seinen Wagen so nahe an den deutschen Verbund gelangen, um durch Explosion schwere Verwundungen hervorzurufen?
Ich habe auch oben im Beitrag gelesen, dass sich die BW- Führung bedeckt hält, wie funktioniert solch eine „Truppenbewegung“ bei unseren Soldaten?
In einem YT- Video über die Fahrt eines französischen Konvois in Mali, kann man sehen, dass sie sich in der Nacht in einer Art Wagenburg aufstellen, und spezielle Fahrzeuge an allen Ecken die Umgebung auf Bewegungen absuchen. Außerdem mit mehrfach darauf hingewiesen, dass sich fremde Fahrzeuge maximal auf 200 Meter nähern dürfen.
Wie funktioniert das bei der Bundeswehr?
Für eventuelle Antworten bin ich schon im Voraus dankbar.
@TW
– Ich hätte vlt. meine 2 Arbeitsthesen zum SVBIED deutlicher als solche kennzeichnen sollen. Ich spekuliere aber nicht, dass es so oder so gewesen sein muss.
– Zur Wagner Group in Zentralafrika und im Sahel spekuliere ich ebenfalls nicht. Blick in die afrikanische Presse genügt. Ist dort bereits ein Thema.
@Petra (med02) sagt: 29.06.2021 um 10:01 Uhr
Kommentator @ThoDan hat Ihnen ja bereits erklärt wo Sie falsch liegen.
Die VN hat in den letzten Jahren glücklicherweise eine wesentlich aktivere Friedenspolitik in den militärischen Einsätzen betrieben als doch bloße beobachten und melden der alten Blauhelmmissionen.
Gerade Mali zeigt ja, dass nur durch ein aktives Handeln (auch unter Einsetzung militärischer Zwangsmittel) der Frieder wiederhergestellt werden kann und auf dem Weg dorthin wo immer möglich die Zivilbevölkerung geschützt werden kann.
@dieandereMeinung sagt: 29.06.2021 um 10:38 Uhr
„Der Widerspruch zwischen effizienterer Landes- und Bündnisverteidigung und offenbar zunehmend gewollter Präsenz in Stabilisierungseinsätzen löst sich für mich nicht auf.“
Das sehen ich anderes (warum ist hier OT), aber auch das erklärt ja nicht, warum Sie behaupten, dass die Lage der Bw schlecht sei.
Natürlich ist es eine Herausforderung, aber dafür sind SK nun mal da, wenn wir das nicht wollen oder können, DANN wäre unsere Lage wirklich schlecht.
Also, wo sind die konkreten Probleme der Bw, die uns im Einsatz MINUSMA behindern? Wohl gemerkt im Einsatz MINUSMA, nicht in der Gesamtlage, denn warum wir bei TAKUBA und BARKHANE nicht mitmachen, DASS ist in der Tat ein Problem, aber keines der Bw, sondern der DEU Sicherheitspolitik.
@Sindbad sagt: 29.06.2021 um 10:55 Uhr
„Ich denke der springende Punkt bei der Hubschrauberdebatte ist hier ein potenzielles Szenario mit einer ‚Hot Landingzone‘.“
Wenn das der springende Punkt sein sollte, dann war es eine Debatte um nichts und wieder nichts, denn weder zivile noch militärische Hubschrauber landen bei MINUSMA in einer „hot landingzone“.
Hagen Peukert sagt:
29.06.2021 um 10:51 Uhr
„D.h. das sich annähernde Kfz war nicht als IED- Träger zu identifizieren, weil es z.B. die Insignien einer NGO, des Roten Halbmondes oder Medecines Sans Frontieres trug.“
Merken sie eigentlich nicht, dass sie sich hier widersprechen? – Wenn VBIEDs gerne mal getarnt werden als NGO oder was-da-sonst-so-rumfaehrt-im-entsprechenden-EinsGebiet, ja dann muss ich mit dieser Einsatzerfahrung bewaffnet doch ERST RECHT ACHTGEBEN wenn mir so ein ‚Medicines-sans-frontieres‘-Kfz vor der Nase rumfaehrt. Oder glauben sie wirklich, die deutschen Soldaten haben sich gedacht “ Ah, das sind die ‚medicines-sans-frontiers‘, die da durch die Wueste gurken, ja die lasse ich natuerlich in mein Lager reinfahren!“
Das Ganze nennt sich Einsatzerfahrung, Herr Peukert (oder auf Neu-Deutsch auch ‚Lessons Learned‘).
Und wenn sie schon auf 35 Jahre alte Erfahrungen nix geben, dann noch ein kleiner Tipp: Ihre Counterinsurgency und IED-Netzwerk-Erfahrungen sind NOCH VIEL AELTER!
Diese 50+ Jahre alten Erfahrungen von franzoesischen Offizieren wie Roger Trinquier und David Galula hat u.a. General Petraeus dann fuer sein COIN-Manual 2006 wieder ausgegraben.
Erfahrungen bleiben Erfahrungen. Da ist kein Ablaufdatum drauf. Und warum man ein Nachtlager (im Dschungel wie in der Wueste oder anderswo gleichermassen) gerne bei Sonnenaufgang angreift, das sollte nicht so schwer zu verstehen sein.
@Petra (med02)
Es gibt grundsätzlich auch friedenserzwingende Einsätze, also z.B. die Trennung und Entwaffnung von Konfliktparteien gegen ihren Willen.
Motto: und seid Ihr nicht willig 😎
@ Petra (med02)
„Was macht die Bundeswehr nun als Gründe für diese Instabilität aus?“
Hier liegt ein Missverständnis zu Grunde. Die Bundeswehr sucht nicht nach Mission, sondern führt von der Regierung bzw. dem Bundestag zugewiesene Aufträge aus. D.h. sicherheitspolitische Probleme dort erkannt und Mittel zu deren Behebung identifiziert und eingesetzt werden. Wie in Afghanistan ist das Militär keine Lösung, sondern es kann der Politik nur Zeit verschaffen, um (politische) Lösungen zu finden und umzusetzen.
Was ich damit sagen will, es ist nicht Aufgabe der Bundeswehr nach Gründen und Ursachen für die dortige Instabilität zu suchen; das ist eine Aufgabe von den Politikern, die den Einsatz angeordnet haben.