KSK-Sammelaktion: Generalinspekteur verzichtete auf Detail im Zwischenbericht
Zu der umstrittenen Sammelaktion für Munition im Kommando Spezialkräfte (KSK) hat Bundeswehr-Generalinspekteur Eberhard Zorn eingeräumt, dass er diese Information bewusst nicht in seinen Zwischenbericht zu Untersuchungen und Reform des Spezialverbandes aufgenommen habe. Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer hatte nach eigenen Worten davon keine Kenntnis.
Die Ministerin und der Generalinspekteur mussten sich am (heutigen) Mittwoch den Fragen der Abgeordneten im Verteidigungsausschuss des Bundestages stellen, nachdem Details zu der Aktion öffentlich bekannt geworden waren. Bereits im Januar dieses Jahres war in einem Prozess gegen einen Oberstabsfeldwebel der Eliteeinheit, auf dessen Privatgrundstück Munition und Sprengstoff gefunden worden war, die Sammelaktion des KSK öffentlich geworden; in der vergangenen Woche hatten NDR und WDR dazu mehr Details bekannt gemacht. Danach sollen KSK-Soldaten die Möglichkeit bekommen haben, Munition abzuliefern, die sie zuvor rechtswidrig gehortet haben sollen. Unklar bleibt bislang, ob damit auch das Versprechen einer Amnestie, also des Verzichts auf strafrechtliche Verfolgung, verbunden war.
Vor den Abgeordneten sagte Zorn nach Angaben aus Ausschusskreisen, er habe im Oktober vergangenen Jahres von Heeresinspekteur Alfons Mais einen ersten Zwischenbericht der Task Force Munition und sicherheitsempfindliches Gerät KSK erhalten. Diese Gruppe war als Teil der Reformbemühungen für den Eliteverband eingesetzt worden, um neben den Untersuchungen zu rechtsextremistischen Vorfällen auch den Umgang mit Munition und Sprengstoff und Fehlbestände in der Einheit aufzuklären; das Heer sollte dafür eine Generalinventur vornehmen.
Aus dem Bericht des Heeresinspekteurs ging dabei hervor, dass KSK-Kommandeur Markus Kreitmayr am 24. März 2020 befohlen hatte, bis Ende Mai die anonyme Rückgabe von gehorteter Munitition und Sprengstoff zu ermöglichen. Ob der Brigadegeneral damit seine Befugnisse überschritten habe, weil er zugleich auf disziplinare Ermittlungen bei dieser Rückgabe verzichtete, müsse noch geprüft werden.
Diese Sammelaktion sei nur einer von zehn Bereichen zum Thema Munition im KSK gewesen, in denen ermittelt werde, sagte Zorn. Er habe deshalb darauf verzichtet, zu diesen Munitionsrücknahmeeinrichtungen und zu den anderen Bereichen Details in seinen Zwischenbericht im November vergangenen Jahres aufzunehmen. Einen Abschlussbericht zu der Task Force Munition habe das Heer Mitte Februar vorgelegt, eine einordnende Stellungnahme sollten die Abgeordneten in der nächsten Woche erhalten.
Allerdings, auch das räumte der Generalinspekteur vor dem Ausschuss ein, sei selbst bis zur Vorlage des Abschlussberichts der Task Force der KSK-Kommandeur selbst dazu noch gar nicht vernommen worden; das sei erst am vergangenen Montag nachgeholt worden.
Kramp-Karrenbauer sagte nach Angaben aus Ausschusskreisen, sie selbst habe den Zwischenbericht des Heeres nicht gekannt, sondern nur den Zwischenbericht des Generalinspekteurs. Die Aufklärungsarbeit zu Details der Sammelaktion sei jetzt Aufgabe des Kommandeurs der Division Schnelle Kräfte, Andreas Hannemann.
Zum Gesamtkomplex gab die Ministerin nach der Ausschusssitzung eine recht lange Stellungnahme ab – fast neun Minuten (und ohne Nachfragemöglichkeit). Zum Anhören:
Der Opposition im Bundestag reicht das, wenig überraschend, nicht aus. Der FDP-Abgeordnete Marcus Faber:
Die Erläuterungen im heutigen Verteidigungsausschuss zu der ‚Munitionsamnestie‘ im KSK durch die Verteidigungsministerin und den Generalinspekteur werfen mehr Fragen auf, als sie Antworten liefern. Es kann nicht sein, dass Informationen über rechtswidrige Aneignung von Munition und deren straffreie Rückgabe einfach aus einem Bericht gestrichen werden. Monate nach Kenntnis des Fehlverhaltens wird auf Druck der Presse und des Parlaments überhaupt erst wieder ermittelt. Die fehlende Transparenz aller Verantwortlichen und die mangelnde Nachverfolgung dieses Vorgehens ist ein Skandal, dem wir Freie Demokraten weiter nachgehen werden.
und die Grünen-Parlamentarierin Agnieszka Brugger:
Das Ministerium hat die hoch umstrittene Munitionssammelaktion in allen bisherigen Berichten verheimlicht. Die Hintergründe der Aktion und die Gründe für die Intransparenz des Ministeriums bleiben auch nach dieser Sitzung mehr als unklar, die Abgeordneten wurden mit dünnen Antworten auf die nächsten Tage vertröstet.
So bleiben nach dieser Sitzung extrem viele und wichtige Fragen offen. Wenn das Versprechen der Ministerin nach schonungsloser Aufklärung nicht nur eine leere Ankündigung bleiben soll, müssen jetzt alle Informationen, Motive und Hintergründe schnellstens offengelegt werden. Sonst geht das Vertrauen in den Aufklärungswillen nicht nur im Parlament verloren.
(Archivbild: Scharfschützenausbildung des Kommandos Spezialkräfte (KSK) in der Schweiz im Juli 2018, (deshalb auch noch nicht in Multitarn) – Jana Neumann/Bundeswehr; Audio: BMVg)
Die ganze Diskussion beißt sich doch selbst.
Mal wird so getan, als wären Munitionsmitnahmen beim KSK (vergessen und zu spät im Rucksack gesehen) normal und würden jedem Soldaten dort mal passieren.
Dann wird aber so getan, als wenn der KSK-Soldat ganz groß Angst vor Maßnahmen haben müsste.
Ehrlich? Ziemlich unwahrscheinlich.
Wenn nur 20 % der KSK-Soldaten regelmäßig ihre Munition verspätet abgeben, wird da eben nichts groß passieren für den einzelnen Soldaten.
Ich lese immer von Mangel und Hochwertressource und habe schon häufiger miterlebt wie mehr als ein Auge bei bestimmten Soldaten (seltene Spezialverwendungen oder Mangeldienstposten / nicht KSK) zugedrückt wurde. Auch von höherer Stelle. Das wäre hier auch so geschehen.
Es wäre dann bei häufiger Meldung solcher Vorkomnisse aber folgendes passiert.
Man hätte schon viel früher ein Auge auf die gesamte Munitionslogistik (und anderes sicherheitsempfindliches Material) geworfen und die Ursache bekämpft.
Enttäuscht bin ich hier (AG.net) eigentlich über die dauerhafte Relativierung dieser gesamten Aktion. Beeindruckt im negativen Sinne, bin ich von Kommentaren, die die Tragweite der Aufstellung von Amnestieboxen nicht einmal im Ansatz erkennen. Gerade die länger dienenden Soldaten mit unterschiedlichen Verwendungen sollten sich mal überlegen, welche Auswirkungen auf die Zukunft diese Maßnahme auf alle Soldaten haben wird.
@Pio-Fritz: Warten wir Nächte Woche ab. Die Nacht der langen Messer, oder Besonnenheit? Weil die teuren Profis in Tübingen arbeiten schon und orientieren dann evtl. hövhstrichterlich.
Und @Jas wird hiermit zumindest die Verteidigung vororganisiert haben
@Luftikus sagt: 27.02.2021 um 20:40 Uhr
„Mal wird so getan, als wären Munitionsmitnahmen beim KSK (vergessen und zu spät im Rucksack gesehen) normal und würden jedem Soldaten dort mal passieren.“
Wenn Sie diesen Eindruck aus meinen Kommentaren gewonnen haben, dann haben Sie mich mißverstanden.
Diese Erklärungen waren nahezu alle darauf ausgerichtet zu erklären warum eine Munitionsrückgabebox ein gutes Instrument ist und warum es in internationalen Streitkräften häufig und auch manchmal in der Bw eingesetzt wird.
Für das KSK und angesichts der hier im Raum stehenden Mengen gilt diese Begründung nicht.
Die Munitionsrückgabebox wurde hier „untypsisch“ eingesetzt.
Und mit sowohl anderen Hintergrund, als auch anderem Ziel.
Ich könnte mir vorstellen, dass es ausnahmsweise auch für diese Einsatzart eine Rechtfertigung gibt. Inhaltlich vermutlich. Rechtlich möglicherweise.
Aber ich weiß zu wenig über die Fakten um das bewerten zu können. Sowohl das erstere, als auch jeden Fall das letztere.
„Beeindruckt im negativen Sinne, bin ich von Kommentaren, die die Tragweite der Aufstellung von Amnestieboxen nicht einmal im Ansatz erkennen. Gerade die länger dienenden Soldaten mit unterschiedlichen Verwendungen sollten sich mal überlegen, welche Auswirkungen auf die Zukunft diese Maßnahme auf alle Soldaten haben wird.“
Ich hoffe, dass die Munitionsrückgabeboxen jetzt geregelt und als Standardmittel eingeführt werden, aber ich befürchte, dass Gegenteil.
@ Luftikus sagt: 27.02.2021 um 20:40 Uhr
Sie begehen einen Fehler, wenn Sie hier alle Kommentare in eine Schüssel packen und dann kräftig durchmischen, da hier mehrere Sachverhalte nebeneinander in ein und dem selben Faden diskutiert werden.
Unter anderem wird hier diskutiert ob Amnestieboxen was einzigartiges sind oder ob diese auch abseits des KSK genutzt werden/wurden.
Daneben wird diskutiert aus welchen Gründen Vorgesetzte sich dazu entschließen solche Boxen aufzustellen.
Dabei verstehe ich die Beiträge hier nicht als Relativierungen sondern als Aufzeigen von möglichen Motiven für solches Verhalten. (Denn man wird langfristig das Problem ja nicht lösen indem man den KSK Kommandeur bestraft/entlässt…, weil man nur die Wirkung aber nicht die Ursache bekämpft hat.)
Daneben wird diskutiert wie es dazu kommt, dass Soldaten Munition haben die sie nicht haben sollten. Auch hier gibt es unterschiedliche Motive. Die einen haben etwas übersehen, die anderen haben es mit Absicht eingesteckt. Auch hier ist von großem Interesse den Grund bzw. die Motivation für so ein Verhalten genau zu ergründen, denn nur so wird man das Problem langfristig lösen. (Am Beispiel des KSK Reformplans hat man ja bereits festgestellt, dass die Logistikleiste nicht stark genug besetzt war um alle Aufträge ordnungsgemäß abarbeiten zu können, dies will man nun durch zusätzliches Personal beheben, genau so muss man es mit allen Bereichen machen, auch abseits des KSK wenn man es ernst meint mit der BW).
Daneben wird hier diskutiert wie und aus welchem Grund hier Interna der Presse zugespielt wurden und ob dies aus Gründen der Aufklärung oder der Schädigung passiert ist.
Last but Not least wird hier darüber diskutiert ob das Verhalten des Kommandeurs / des GI hier eine Straftat darstellt und wenn ja welche.
Daher ist es nicht ratsam Kommentar 2,3,5-10 und 34 (beliebige Zahlen) in einem Zusammenhang zu sehen. Denn nur weil ich erkläre wieso es dazu kommen kann, dass ein Hauptgefreiter der Truppe XY nach einem Gefechtsschießen Munition in seiner Ausrüstung finden kann und wieso das nicht schlimm ist, heißt es nicht, dass ich damit gutheißen will, dass ein KSK Soldat Handgranaten einbehält oder zig Tausend Schuss in seinem Garten vergräbt.
@Georg
Mit dem Hinweis des Paragraph 12 SG in Ihre Richtung ist vermutlich der Umstand gemeint, dass auch Soldaten des KSK (vom Gezi-Gefreiten bis zum Kommandeur) ebenfalls Kameraden sind. Und da mit 100%iger Wahrscheinlichkeit mindestens ein rechtschaffener Soldat darunter sein wird, verhalten Sie sich gegenüber diesem unkameradschaftlich.
@ Wa-Ge
§12 SG „Kameradschaft“
Zustimmung zu Ihrer Aussage, ich gehe sogar davon aus, dass die überwiegende Mehrheit der Soldaten des KSK-Verbandes rechtschaffene Soldaten sind. Nur ein sehr kleiner Teil, wie z.B. die Soldaten der ehemaligen 2, Kp waren keine rechtschaffene Soldaten. Deshalb bin ich trotzdem alle Soldaten kameradschaftlich verpflichtet, auch den Straftätern unter den Soldaten.
Kameradschaft bedeutet jedoch nicht, dass ich Kameraden, die unsere Rechtsordnung und unsere demokratischen gesellschaftliche Werte nicht anerkennen, in ihren Straftaten decke!
Dies tun offensichtlich einige KSK-Soldaten. Deshalb habe ich ja geschrieben, dass diese Verhaltensweise einer Clan-Mentalität gleicht und nicht mit unserer freiheitlichen demokratischen Grundordnung zu vereinbaren ist (wenn man also gezielt einzelne Paragraphen aus dem Soldatengesetz nicht beachtet, wie die Wahrheitspflicht nach § 13 SG und den Auftrag zur Kameradschaft nach § 12 SG über dem Rang der Grundpflicht des Soldaten nach § 7 SG zum „Treues Dienen“ stellt, indem man den Kameraden bei Straftaten deckt und deren Verfolgung unmöglich macht).
Ich denke in dieser Bewertung zu § 12 SG „Kameradschaft“ sind wir uns einig, obwohl hier im Blog immer wieder Hinweise komme, dass dies ein Kameradschaftsverstoß sei, wenn man darauf hinweist, dass der Kdr des KSK mit seiner anonymen Munitionssammelaktion aus Zugkellern und event. auch aus Privatbesitz, die Beweismittel für Straftaten vernichtet hat und eine Verfolgung dieser Straftaten extrem schwer oder unmöglich gemacht hat.
@Koffer sagt: 27.02.2021 um 21:00 Uhr
„Ich hoffe, dass die Munitionsrückgabeboxen jetzt geregelt und als Standardmittel eingeführt werden, aber ich befürchte, dass Gegenteil.“
Sollte das tatsächlich so kommen, woran ich bei der Trägheit des Apparates nicht glaube, besteht die große Gefahr, das die Box als Normalität angesehen wird. Und dann ist dem Schlendrian, Schusseligkeit, mangelnder Sorgfalt -oder wie immer SIe das nennen wollen- Tür und Tor geöffnet. Da sind wir wieder bei den berühmten zwei Seiten einer Medaille. Das muss man genau abwägen.
@Georg sagt: 28.02.2021 um 8:47 Uhr
„Nur ein sehr kleiner Teil, wie z.B. die Soldaten der ehemaligen 2, Kp waren keine rechtschaffene Soldaten.“
Aha, also alle Soldaten der ehemaligen 2./- sind nicht rechtschaffend?
Sie fallen ja schon wieder in ein Extrem :(
@Luftikus:
„Enttäuscht bin ich hier (AG.net) eigentlich über die dauerhafte Relativierung dieser gesamten Aktion. Beeindruckt im negativen Sinne, bin ich von Kommentaren, die die Tragweite der Aufstellung von Amnestieboxen nicht einmal im Ansatz erkennen.“
Ich denke, dass die zusätzlich öffentlich geführte Debatte dem sehr pragmatischen Vorgehen ein Ende bereitet und als nicht mehr Zeitgemäß charakterisiert. Gerade auf Übung/Gefechtsschießen (wofür die Maßnahme gedacht war) würden Vorgänge angepasst werden.
@ Koffer
Die Soldaten der 2. Kp haben zumindestens bei der dienstlichen Befragung zu den damaligen Vorgängen in der 2. Kp nicht ausgesagt oder gelogen (Verstoß §13 SG „Wahrheitspflicht“). Im Übrigen, der Chef der 2. Kp, der OTL und ehemaliger Kickboxer ist nach meinem Wissensstand entlassen worden. Der vor Gericht angeklagte OStFw Philip S. war Angehöriger der 2. Kp und hat zu den Vorgängen in der 2. Kp nach meinen Kenntnisstand ebenfalls nicht ausgesagt und mit dem letztjährigen Ministerbeschluss sind mehrer Soldaten des KSK entlassen und versetzt worden. In wieweit die von der später aufgelösten 2. Kp waren, wissen Sie sicher besser als ich.
Die FAZ berichtet unter der Überschrift „Ermittlungen gegen KSK-Kommandeur verzögert?“
Über die mögliche unzulässige Verzögerung disziplinarer Ermittlungen durch den Kdr DSK, GM Hannemann, gegen BG Kreitmayr.
Nun dürfte das nicht vollkommen überraschend sein, wenn man die Dauer des diesbezüglich (!) ja eigentlich recht einfachen Themenkomplexes betrachtet stellt sich schon die Frage ob das diszplinare Beschleunigungsgebot berücksichtigt wurde.
Ehrlich gesagt bin ich mir nicht sicher, ob das wirklich einen so großen Aufmacher in der FAZ verdient (Kanonen und Spatzen), aber das liegt natürlich auch in der öffentlichen Aufmerksamkeit begründet, die der ganze Fall in der Zwischenzeit hat.
Interessant sind aber mEn vielmehr einige andere Details zur Munitionsrückgabeaktion:
– „Zum großen Teil habe es sich um Übungsmunition gehandelt.“
– „Es seien weder „Amnestie“-Boxen noch Paletten verwendet worden. Vielmehr habe es sich um eine einfache Sammelaktion gehandelt, bei der die Fundmunition in den Kompaniegebäuden bei den zuständigen Materialbewirtschaftungsfeldwebeln abgegeben worden sei.“
Darüber hinaus wird ausgeführt, dass die zurück gegeben beiden Handgranaten wohl auf unsachgemäße Lagerung einer Einsatzweste zurückzuführen sei.
Abschließend wird eine gemischte Bewertung der Aktion von BG Kreitmayr gezogen, der das Einsammeln der Munition wohl als ausschließlich logistische Problem gesehen habe. Einerseits sei ihm positiv anzurechnen, dass er die Schlampereien im Bereich der Munitionsbewirtschaftung im KSK entdeckt und abgestellt habe. In der Zwischenzeit sei die MunBewirtschaftung im KSK vorbildhaft. Andererseits wird der Weg dorthin als „unüblich und nicht mit Bw Standards vereinbar“ beschrieben.
Zusammenfassung:
Langsam kommen mehr und mehr Fakten zusammen und meine Warnung und die von einigen anderen Kommentatoren bitte nicht zu spekulieren scheint sich zum Teil zu bewahrheiten. Andere Vorwürfe hingegen scheinen sich zu erhärten.
Bin gespannt wie sich am Ende die ganze Wahrheit darstellen wird…
@Georg sagt: 28.02.2021 um 15:45 Uhr
„Die Soldaten der 2. Kp haben zumindestens bei der dienstlichen Befragung zu den damaligen Vorgängen in der 2. Kp nicht ausgesagt oder gelogen“
DIE Soldaten??? Alle? Waren alle dabei? Gab es seit damals keine Ab- oder Zuversetzungen? Haben alle die gleiche Aussage getroffen? Hatten alle den gleichen Kenntnisstand?
Bitte!
@Koffer: Danke für den Einblick in den Paywall-Artikel stellvertretend für all diejenigen, welche die FAZ noch nicht abonniert haben.
@ Koffer
Die ca. 30 Soldaten, die bei der omniösen Abschiedsfeier des Chef 2. Kp dabei waren, haben nach meinem Kenntnisstand alle ausgesagt, dass kein Hitlergruß, bzw. römischer Gruß auf der Feier gezeigt worden sei. Die Zeugin behauptet das Gegenteil. Welche Grund sollte die Zeugin haben die gesamten Soldaten der „schweinischen“ Abschiedsfeier zu belasten ?
[Eine dringende Bitte. So weit bisher bekannt, sind die Ermittlungen wg. rechtsextremistischer Vorfälle im KSK und die Munitions-Sammelaktion im KSK zwei voneinander unabhängige Stränge (auch wenn es da sicherlich zum Teil um die selben Personen gehen mag). Das jetzt miteinander zu verknüpfen, wie es von interessierter Seite bereits anderswo gemacht wird, halte ich nicht für eine besonders gute Idee. Es sei denn, einer der Kommentatoren, die das hier vorantreiben, kann dafür Belege liefern. T.W.]
Die Diskussion, besonders seitens der parlamentarischen Vertreter, ist ein Armutszeugnis hinsichtlich der Kompetenz im Umgang mit ihrer eigenen (Parlaments)Armee und deren militärischen Führung. Vielleicht kann ich wenigsten hier zur Versachlichung der Thematik beitragen.
Man sollte nicht vergessen; jahrelang wurde das KSK auch durch das Parlament verhätschelt und alle haben sich gerne mit dem Eliteverband KSK gezeigt und waren sehr großzügig im Eingehen auf Forderungen des KSK.
Dies führte dann auch dazu, daß Vorschriften bewußt umgangen oder ignoriert wurden, da u.a. berechtigterweise erkannt wurde, das Befolgen einiger Vorschriften und Abläufe der BW machen das Ziel der Einsatzfähigkeit des KSK unerreichbar.
Daraus entwickelte sich ein immer mehr verstärkender Selbstläufer, der unter den Vorgängern des jetzigen Kommandeurs nicht unterbunden wurde. Dies wurde noch dadurch verstärkt, daß das KSK sich zu einem „Inzuchtbetrieb“ entwickelt hat, der unter einer maßlosen Selbstüberschätzung litt, da es sich mit normalen Einheiten verglich und nicht mit seinesgleichen (SAS etc).
Nachdem die Auswüchse dieses System durch den jetzigen Kommandeur angegangen wurden und der Verband „saniert“ werden sollte, hat der Kommandeur den Auftrag so ausgeführt, daß die Mißstände abgeschafft werden, seine Soldaten es auch verstehen und die Moral der vielen guten KSK Soldaten nicht zerstört wird (entspricht dem Leitbild der Inneren Führung). Des beinhaltete u.a
1. Politische Unzuverlässigkeit wird nicht akzeptiert und toleriert, deshalb Auflösung der 2. Kompanie
2. Der geduldete lockere Umgang mit Vorschriften gehört der Vergangenheit an. Es wird ein Schlußstrich gezogen und ein Neuanfang gemacht. Dazu gehörten auch diese Boxen.
Dieser Neuanfang bedeutet keine Amnestie, sondern die Möglichkeit für die KSK Soldaten einen Schnitt zu machen. Die großen Mengen zeigen auch, daß die Aktion erfolgreich war und die Soldaten Vertrauen in den Kommandeur haben und den Neuanfang mittragen. Solche Aktionen gibt und gab es immer wieder. Das horten von Schwarzbeständen ist auch sehr häufig darauf zurückzuführen, daß der Ausbildungsbetrieb sonst nicht durchgeführt werden kann.
Wenn Mitglieder des Verteidigungsausschußes und sogenannte Verteidigungsexperten über eine solche Vorgehensweise entrüstet sind, haben sie keine Ahnung, was in der Truppe aus gutem oder auch weniger gutem Grund vorkommt und wie damit lösungsorientiert umgegangen wird.
Sie haben auch leider keine Ahnung, was Innere Führung u.a. beinhaltet: Vertrauen in die Fähigkeiten der Soldaten ihren Auftrag zu erfüllen. Dies hätte BG Kreitmayr verdient. Er soll sanieren, was jahrelang teilweise falschgelaufen ist.
Wahrscheinlich, weil sie die Armee nie von innen erlebt haben und nicht verstanden haben, daß der Soldatenberuf etwas speziell und kein Verteidigungsbeamter ist.
@Koffer
Erfahren wir jetzt tatsächlich mehr Fakten und Details? Oder versuchen DSK und KSK irgendwie den Schaden zu begrenzen? Ein logistisches Problem? Was bitte hat die Soldaten bis zu dem Zeitpunkt abgehalten ihren MatFw vorher aufzusuchen?
Sorry, mir fehlt es da einfach an Plausibilität bei diesen Schilderungen.
@OCR: Viel Zustimmung bis auf den letzten Satz. Da fehlt es evtl dann doch den Soldaten an Verständnis für die Arbeit der Legislative.
Die Parteien am Rande wollen Köpfe Rollen sehen, Hauptsache es geht was kaputt und dazwischen wird kumpanenhaft geschwiegen oder man trollt Betroffene Partei mit Selbstverständlichkeiten wie es z. B die FDP tut.
@OCR sagt: 28.02.2021 um 19:43 Uhr
„Das horten von Schwarzbeständen ist auch sehr häufig darauf zurückzuführen, daß der Ausbildungsbetrieb sonst nicht durchgeführt werden kann.“
Ob das auch für Munitionsbestände in diesem Ausmaß gilt? Zudem ist das auf Dauer keine Lösung, wenn ich eine Ausbildung nur dann durchführen kann, wenn ich zuvor unter Verstoß gegen nahezu zwei Dutzend Vorschriften irgendwelches Material gehortet habe, das abgabepflichtig ist.
Das hat auch nichts mit Pragmatikerlösung und ähnlichem Kokolores zu tun. Da geht es meistens darum, nicht als Problembär aufzufallen um die eigene Karriere nicht zu gefährden. Und das zieht sich durch. Ich habe den Eindruck, es ist schlimmer geworden, seit die Posten der Bataillonskommandeure nahezu ausschließlich mit den karmesinroten Durchlauferhitzern besetzt werden, die nur eines wollen – glänzen um jeden Preis.
Und beim KSK gibt es dann nochmal mindestens eine Potenz oben drauf.
So, so, hat man also in der vorgesetzten DSK die Ermittlungen verschlampt. So, so, hat man nun festgestellt, dass ein Brigadegeneral, im zweiten Jahre einer Verwendung als Kommandeur des KSK die hier im Blog ausführliche beschriebene Munitionsangelegenheit „eher als (rein) logistisches Problem gesehen hat“. So, so es waren gar keine Amnestieboxen sondern halt Munitions(abgabe)kisten. Ach ja, Munitionsbewirtschaftung im KSK, auch da gehört man nun zur Spitze. Man kann es fortsetzen. Die „böse“ Presse, die „ahnungslose“ Öffentlichkeit, die sich im Vorwahlkampf „aufspielenden“ Parlamentarier, die haben alles falsch verstanden und dann noch völlig unnötig aufgebauscht. Jetzt wird angepackt, zunächst in der DSK, dem KSK, jetzt beginnt der Relativierungsprozess. Jetzt erklären wir „denen“ die Welt.
Was man in der Bundeswehr, auch dem BMVg, bestens kann, Vorfälle und Vorkommnisse verharmlosen, vor allem dann, wenn Generäle oder Angehörige des BMVg in Spitzenverwendungen darin verwickelt sind. Bei jedem Verstoß der Nichtbezahlung der Truppenverpflegung eines Stabsunteroffiziers oder Diebstahl von 2 Rollen ‚Panzerband‘ eines Oberstabsgefreiten werden Vorschriften punktgenau umgesetzt.
Bei dem Kommandeurs KSK und dem nun selbst im Feuer stehenden Kommandeurs der DSK arbeiten seit Tagen ganze Heerscharen von Stabsangehörigen an einer möglichst harmlosen, „gefälligen“ Darstellung. Unterstützung kommt anschließend noch vom Heer und letztlich vom BMVg. Da wird so lange an Formulierungen und Relativierungen geschliffen, bis es so klingt, als ob man doch nur eine gute Tat umsetzte. Da legen Generäle und hohe Beamte schon mal selbst abschließend Hand an, korrigieren und formulieren.
Wer erwartet hat, dass hier mit aller Härte ermittelt wird, so dass zukünftig solche Skandale vermieden werden, war wohl zu naiv. Mein Eindruck ist, da halten Generalskameraden und Spitzenbeamte jetzt schön zusammen, ausgerichtet an einem gemeinsamen Vorhaben, Schaden -vor allem von sich- abzuwenden. Die Sache selbst rückt in den Hintergrund.
Es gab ja schon Presseartikel zur „Macht der Generäle“ im BMVg.
Nicht zu vergessen, wenn es ganz dicke kommt, meldet dann der Generalinspekteur wieder nicht weiter.
Da wundern sich einige im Blog, dass die Hoffnung auf investigativen Journalisten oder engagierten Parlamentariern ruht.
Wa-Ge sagt: 27.02.2021 um 7:52 Uhr
Ja, kann ich nachvollziehen, was Sie schreiben. Hatte ich in Teilen, glaube auch so dargestellt.
Niemand ist von Fehlern und Irrtümern befreit.
Allerdings hab ich jetzt persönlich nicht den Eindruck, dass man da sich wenn man Probleme oder Versäumnisse adäquat und sachlich anspricht beim zweiten oder dritten Mal einem disziplinaren Verfolgungsdruck ausgesetzt sieht.
Ich bin der Meinung, dass passiert immer dann, wenn man Fehler zwar meldet und dann aber kein Angebot macht, wie sie abzustellen sind. Es also quasi duldet, dass Fehler sich wiederholen.
Man muss, wenn es immer wieder vorkommt, dass sich nach beendeten Ausbildungs- oder Schießvorhaben nachträglich Munition anfindet auch in die Analyse gehen und fragen, wo im Ablauf das Problem entsteht und in der Konsequenz dann Abläufe oder Prozesse zeitlich entzerren bzw anders gestalten oder schlicht mehr Zeit zum erholen und aufräumen geben. Warum sollte man mit konstruktiven Verbesserungsvorschlägen auf taube Ohren stoßen? Und wie ich es in meinem längeren Beitrag andeutete, man muss auch den Mut haben mit unangenehmen Vorgesetzten unangenehme Problem zu besprechen.
Es geht mir aber auch um etwas anderes. Zum Einen darum, dass Fehler auch gemacht werden dürfen. Nur erkannte Fehler können einer vernünftigen Lösung zugeführt werden. Zum Anderen darum, dass wir als Bundeswehr bei unseren Fehlerlösungen nicht in die Anonymität abgleiten oder wir uns der Anonymität bedienen müssen, um Fehlverhalten zu berichtigen. Und deshalb bin ich gegen Amnestieboxen.
Und genau dieses Abgleiten in die Anonymität führt jetzt dazu, dass es jetzt Wissenslücken gibt, sei es im KSK oder im BMVg und dass in der Folge an der ein oder anderen hochdotierten Personalie gerüttelt wird.
Ich kann es deshalb auch nach wie vor nicht glauben, dass einige Kommentatoren (ich meine ausdrücklich nicht Sie), die hier vorgeben, mit besonderer Fachkenntnis für die Sache der Bundeswehr zu sprechen, deshalb weiter auf dem Gaul namens Amnestiebox reiten und diese mit z.T. hahnebüchenden Argumenten und sachlichen Verkürzungen zu rechtfertigen versuchen.
@Pio-Fritz sagt: 01.03.2021 um 9:02 Uhr
„Ich habe den Eindruck, es ist schlimmer geworden, seit die Posten der Bataillonskommandeure nahezu ausschließlich mit den karmesinroten Durchlauferhitzern besetzt werden, die nur eines wollen – glänzen um jeden Preis.“
Das ist starker Tobak. Das ist unkameradschaftlich. So etwas gehört sich einfach nicht :(
In allen Laufbahnen und Verwendungsaufbauten gibt es Karrieristen und Prinzipientreue. Starke und Schwache. Ausbläser und treue Diener. Hier persönliche Angriffe gegen die Kameraden GenStOffze zu fahren finde ich heftig.
Und nebenbei, gerade im KSK geben ja die Truppenoffiziere und die Feldwebel den Ton an, von daher zieht das Argument für das KSK nun ja beim besten willen nicht.
@Pio-Fritz
Ihr Eindruck zu BtlKdr als GenstOffz stimmte bis vor ca 8- 5 Jahren weitgehend.
Seitdem sind TrOffz wieder mehr und mehr gut vertreten, nach meiner Beobachtung jedenfalls in KpfTr und FührTr/HAufklTr
Dieser Umstand kommt insbesondere bei ggf Folgeverwendungen ministerieller/Ämterebene zum Tragen mit Forderung in der DP-Beschreibung nach „gewesener BtlKdr“.
@Koffer
Auch im KSK und DSK sitzen an entsprechender Stelle GenStOffze, die gerne Karriere machen wollen. Besonders, wenn es um das nächste goldene Sternchen geht. Und die Devise ist doch immer noch die Gleiche „schnell raus aus den Truppenverwendungen“. Und das führt dann eben zu den Strukturen, die wir jetzt haben und zu so komischen Personalkonstellationen wie im Arbeitskreis KSK.
Gesund ist das nicht. Und viel zu kopflastig Von daher ist das von mir nicht „unkameradschaftlich“, wie Sie das nennen, sondern einfach mal die deutliche Beschreibung des Ist-Zustandes.
Wenn @Pio-Fritz die Dinge beim Namen nennt, liegt @Koffer mit mit seiner Einschätzung, das sei „unkameradschaftlich“ völlig falsch. Ganz im Gegenteil ist offener Umgang mit Mißständen eine soldatische Tugend und wichtige Voraussetzung für ein vertrauensvolles, kameradschaftliches Verhältnis zwischen Vorgesetzten und Untergebenen unentbehrlich.
Wenn sich etwas „nicht gehört“ ist es die unwahre dienstliche Meldung seitens General Zorn. Verschweigen eines offensichtlichen Verstoßes gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz (Mindeststafe durchweg 1 Jahr, also ist ein Verbrechenstatbestand in Betracht zu ziehen) würde für jeden gewöhnlichen Offizier schwerste Konsequenzen haben. General Zorn hat höchstens einen Großen Zapfenstreich zu befürchten.
Die in der KSK-Angelegenheit offenbar werdende Anwendung von zweierlei Maß ist Gift für die Bundeswehr.
Weil es unkommentiert blieb: „Dass die Zeitung „Neues Deutschland“ sich hier durch einen Ihrer Redakteure genötigt sieht eine Stellungnahme der Linkspartei zu veröffentlichen ist wohl mehr als eine hochgezogene Augenbraue wert…“
Augenbraue mal wieder runter – das war schlicht eine weitere Stimme aus dem Verteidigungsausschuss zur Thematik. Und nein: Hier postet nicht „Die Zeitung“, sondern „Der Redakteur“, der selbst 10 Jahre als Offizier in der Bundeswehr war, 4 Auslandseinsätze absolviert hat und es auf insgesamt 20 Jahre Erfahrung mit und rund um die Truppe bringt.
Trennung:
Es stößt weithin aus Unverständnis, dass im gesamten Rest der Truppe schon 10 verlorene Schuss Munition massivst geahndet werden. Ganz zu schweigen von Handgranaten, die in einer Schutzweste in einem Materialkeller gefunden werden (FAZ berichtete ). Der Journalist Dirk Laabs hat mit seinen Beschreibungen im Buch „Staatsfeinde in Uniform“ offensichtlich recht, wenn es um das Disziplinproblem (Rechte Gesinnung plus Alkohol plus Überheblichkeit) im KSK geht, das offenkundig durch dem selbst zugeschriebenen Elitestatus entsteht.
All das ist nicht mit hoher Einsatzbelastung zu entschuldigen, sondern dem Kadavergehorsam der bisherigen Kommandeure der Truppe, die den politischen Forderungen keine Grenzen gesetzt haben. Spätestens, wenn der dritte General eine Einsatzkompanie NICHT losschickt, weil die Überlastungsgrenze erreicht ist, dann muss die politische Führung mit etwas anderem reagieren, als mit einer Versetzung oder Entlassung.
Sachzwang um Sachzwang muss als Ausrede dafür herhalten , dass die Regierung ihre Außen- und Sicherheitspolitik nicht im Griff hat. Engagements werden politisch opportun zusagt, um weltweit zu gefallen, die allerdings keine reale Entsprechung in personellen und materiellen Kräften haben. Das muss enden, sonst kommt ein Haufen undisziplinierter Söldner heraus, wie es momentan das KSK zu sein scheint.
Ich kenne die Führungsprinzipien der Armee. Kadavergehorsam ist dort nirgends vorgesehen. Was also hätte jeden einzelne KSK-Soldaten davon abhalten können
– Missstände an den Wehrbeauftragten zu melden,
– Aufträge und Abordnungen mangels Umsetzbarkeit zu verweigern,
– Missstände an den Verteidigungsausschuss heran zu tragen?
Insofern hält sich mein Mitleid für das selbstgewählte Schicksal in reichlich engen Grenzen. Und ich möchte nochmals klarstellen: Das ist hier keine Kritik an Soldat*innen, die ihren Dienst ordnungsgemäß verrichten. Wer aber mit einem Kämpferethos und Verantwortungsbewusstsein aus Wehrmachtszeiten unterwegs ist – und genau das ist doch der Kern des rechtsradikalen Geistes in Calw – muss sich nicht wundern, wenn er am Ende so aussieht, wie die Wehrmacht zum Kriegsende. Ein Großteil der Bevölkerung hat „Nie wieder Krieg“ als richtigen Schluss nach 1945 gezogen. Jetzt klagen hier in den Kommentaren diejenigen, denen es nicht mehr „soldatisch genug“ zugeht und die Elitendenken heranziehen, um rechtswidriges Verhalten zu entschuldigen.
Lied aus.
@Pio-Fritz sagt: 01.03.2021 um 19:33 Uhr
„Von daher ist das von mir nicht „unkameradschaftlich“, wie Sie das nennen, sondern einfach mal die deutliche Beschreibung des Ist-Zustandes.“
Sie nehmen eine Gruppen von Soldaten, schieben denen pauschal die Schuld an eine von Ihnen konstatierten generellen Fehlentwicklung zu, scheren dabei alle über einen Kamm und ignorieren dabei, dass gerade das KSK so wenig wie kein anderer Grobverband von GenStOffzen geprägt ist, sondern vielmehr von Langverwendern TrOffz/TrStOffz und Fw.
Wenn das für Sie sachlich und kameradschaftlich ist, dann haben wir wohl unterschiedlichen Definitionen dessen, was Sachlichkeit und Kameradschaft ist.
@JPeelen sagt: 01.03.2021 um 20:26 Uhr
„Ganz im Gegenteil ist offener Umgang mit Mißständen eine soldatische Tugend und wichtige Voraussetzung für ein vertrauensvolles, kameradschaftliches Verhältnis zwischen Vorgesetzten und Untergebenen unentbehrlich.“
Alle Kameraden einer bestimmten Gruppe schlecht reden ist kein „offener Umgang“, sondern menschlich schäbig.
„Wenn sich etwas „nicht gehört“ ist es die unwahre dienstliche Meldung seitens General Zorn. Verschweigen eines offensichtlichen Verstoßes gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz (Mindeststafe durchweg 1 Jahr, also ist ein Verbrechenstatbestand in Betracht zu ziehen) “
LOL, ich lach mich scheckig. Das das nicht zutrifft, haben wir doch jetzt schon in zwei Fäden geklärt, kommt das als Widergänger bis zum jüngsten Tag?!
@ Koffer
Zitat: „In allen Laufbahnen und Verwendungsaufbauten gibt es Karrieristen und Prinzipientreue. Starke und Schwache. Ausbläser und treue Diener. Hier persönliche Angriffe gegen die Kameraden GenStOffze zu fahren finde ich heftig.“
Und nach welchen Kriterien werden TrdOffze zur i. G. Laufbahn ausgewählt ?
Ich habe bis jetzt noch keine introvertierten, sich selbst nicht als unfehlbar bezeichnenden, auf Fehlerkultur bedachte (natürlich sind die eigenen Fehler gemeint, nicht die vom unterstellten Bereich) GenStOffz erlebt.
Natürlich gab es den einen oder anderen wirklich guten GenStOffz. Der war sich aber meist über die eigenen Karrieremöglichkeiten im Klaren und wie weit er es aufgrund seines Jahrganges, seiner Hinderungsgründe, z.B. einmal aus persönlichen Gründen (Einschulung Kinder bis Ende Grundschule) die Stehzeit von 2 Jahren auf 4 Jahren ausgedehnt usw., auf der Karriereleiter noch schaffen kann.
Allen war aber eines gemeinsam, aufgrund des gnadenlosen Selektionsdruckes in der i. G. Laufbahn sind nur Verbesserungsvorschläge umgesetzt worden (es sind jetzt nicht ( ! )die förmlichen Verbesserungsvorschläge nach KVP-Programm gemeint) , die während seiner 2 Jahre auf DP umgesetzt werden konnte, so dass er nach oben mit dem Verbesserungsvorschlag glänzen konnte.
Von so einem Generalstabsoffizier darf man keine Kärnerarbeit erwarten, wie das Aufräumen in einem selbstgefälligen, lange verwöhnten und von oben verhätschelten Verband wie dem KSK !
Dazu braucht es einen ordentlichen Truppendiener, der das Ende seiner Karriere erreicht hat (Oberst B3), der ja auch überlicherweise in einem Kdo als Chef des Stabes den Laden zusammenhält und die meiste Arbeit erledigt, damit der Einsterner an der Spitze des Kdo´s international repräsentieren kann.
[Wie bitte sind wir jetzt beim Auswahlverfahren Offiziere gelandet? Das hat inzwischen mit dem Thema nur noch so was von mittelbar zu tun, wenn überhaupt, dass das bitte nicht mehr fortgesetzt wird. T.W.]
@ Daniel Lücking sagt: 01.03.2021 um 20:29 Uhr
„ Was also hätte jeden einzelne KSK-Soldaten davon abhalten können
– Missstände an den Wehrbeauftragten zu melden,
– Aufträge und Abordnungen mangels Umsetzbarkeit zu verweigern,
– Missstände an den Verteidigungsausschuss heran zu tragen?“
Der ehemalige Chef 2./- hat doch in seiner Eingabe mehrere Missstände benannt (Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Co. In Afghanistan).
Und was ist passiert? Der Bundestag wird vermutlich wieder den Einsatz verlängern.
Beschwerden, wenn diese sich nicht gerade gegen einzelne Soldaten, sondern gegen Strukturen etc. wenden, sind sinnlos. Einfach einen Bericht des Wehrbeauftragten vor Zehn Jahren aufschlagen und 80-90% der Punkte könnten auch in dieser Berichtsperiode gemeldet worden sein.
Also weiter wie bisher? Keine hat was falsch gemacht und wer das kritisiert, was offenkundig zum Himmel stinkt ist ein ehrloser Vaterlandsverräter, der ohnehin In der Fachdiskussion nichts verloren hat, die einzig darauf abzielt, das KSK und die beteiligten Generäle frei zu sprechen. Jedenfalls, wenn es nach der Masse der Kommentatoren hier geht.
Jeder General, jeder einzelne Soldat der Bundeswehr ist aufgefordert selbständig zu denken und Befehle zu verweigern, wo diese gegen Recht und Gesetz verstoßen. Das kein General den Schneid hat, politische Aufträge als undurchführbar zu melden und abzulehnen, dass keine fortlaufende Solidarität zu erwarten ist, weil schon der nächste Nachfolger weiter die politische Order ausführt, wird am Missstand nichts ändern. Ihr Ärger und Selbstmitleid ist hausgemacht und ein Ergebnis von Karrieredenken und letztlich unverantwortlichem Handeln. Alles verklärt durch Soldatenethos und selbstbescheinigtem Heldentum.
@Koffer
„Das ist starker Tobak. Das ist unkameradschaftlich. So etwas gehört sich einfach nicht :(“
Auch hier wieder:
Kritik darf nicht mitgeteilt werden, alles läuft gut – die Diskussion im Keim ersticken mit Phrasen wie „unkameradschaftlich“.
Fakt ist:
Bei einem Struck oder zu Guttenberg wäre Zorn schon weg.
[Auch diesen Austausch von Befindlichkeiten jenseits des Themas beenden wir bitte. T.W.]
@WaGe
„Der Bundestag wird vermutlich wieder den Einsatz verlängern.“
Sie sind da schon etwas wesentlichem auf der Spur. „Der Bundestag“ ist übrigens bei der Entscheidung über Auslandseinsätze nicht korrekt. Es sind eher „Die Regierungsparteien“, die mit ihrem Stimmgewicht und den Mehrheitsverhältnissen jeden Auslandseinsatz durchsetzen können, den „Die Bundesregierung“ will. Da sind die Stimmen aus manchen Oppositionsfraktionen lediglich schmückendes Beiwerk.
Zum Prozedere selbst: Wenn in den Fraktionen hauptsächlich Verteidigungspolitiker*innen als Experten die Haltung vorgeben, dann findet keine informierte Entscheidung statt. Ich kenne genug Mitglieder des Bundestages, die sich inhaltlich überhaupt nicht mit den Hintergründen befassen (können) und daher nur auf das Vertrauen, was die Verteidigungspolitiker*innen vorgeben. Im Verteidigungsausschuss sitzt eine Reihe von Reservist*innen, die ihre Aufgabe eher als Lobby-Auftrag verstehen, denn als Kontrolle der Parlamentsarmee.
Wenn Sie also nach einer Erklärung suchen, warum die Einsätze trotz fehlendem politischen Konzept, trotz fehlendem Material stattfinden, dann hinterfragen Sie die Struktur im Verteidigungsausschuss. Noch dazu: Die Informationen, die dort eintreffen sind unvollständig, müssen oft erstritten werden oder kommen sehr spät an.
Da müssen Sie übrigens keine generelle Politikverdrossenheit draus machen, sondern lieber auf die Schamlosigkeit der Bundesregierung hinweisen.
Das führt dann auch wieder – spät, aber dennoch – wieder zurück zum Ausgangsthema: Wenn Missstände geduldet und weg-improvisiert werden, statt ein valides Lagebild in die Politik zu geben UND sich an potenziell rechtswidrigem Handeln einfach nicht zu beteiligen, verdienen die Jammertiraden aus der Truppe auch nur ein lakonisches „selbst schuld, ihr macht es mit“.
Die Chance, die Missstände über eine verweigerte Umsetzung des Auftrags anzugehen, hat jeder Personalverantwortliche selbst. Im Zweifel ist es eine Frage der Fürsorge für die Untergebenen und der routinierte Gebrauch von der Remonstrationspflicht in allen Ebenen (aber das trainiert niemand… warum wohl). Und zöge dies auf jeder Ebene, statt karriereorientiert erst einmal alles umzusetzen, weil eine höhere Dienststelle die Missstände vor Ort nötigen Falles weg befiehlt, dann käme auch die Einsatzbelastung in ein vertretbares Maß zurück.
Die Schönfärberrei in Reinkultur bricht sich aber immer wieder in den Kommentaren hier bahn und zieht sich durch alle Karriereebenen. Am Thema sehr gut sichtbar am Verhalten der kommandierenden Generäle, die durch ihr Verhalten längst nicht mehr nur Leben in der Truppe gefährden, sondern auch in der Zivilgesellschaft angesichts der Gefährdung.
[Ich denke, jetzt ist es gut. Hier ist nicht die Kommentarspalte deiner Zeitung, und die haarspaltende Debatte, ob es „der Bundestag“ ist oder die Mehrheit des Parlaments, kann das Neue Deutschland gerne auf seinen Seiten austragen. Hier hat es mit dem Thema nix, aber auch gar nix zu tun. Das findet jetzt nicht mehr statt. T.w.]
„[J]ahrelang wurde das KSK auch durch das Parlament verhätschelt und alle haben sich gerne mit dem Eliteverband KSK gezeigt und waren sehr großzügig im Eingehen auf Forderungen des KSK.
Dies führte dann auch dazu, daß Vorschriften bewußt umgangen oder ignoriert wurden[…]“
Ja, der Zusammenhang ist logisch: Die Politik lobt und ist begeistert und deshalb darf man bewusst Vorschriften umgehen.
„Sie haben auch leider keine Ahnung, was Innere Führung u.a. beinhaltet: Vertrauen in die Fähigkeiten der Soldaten ihren Auftrag zu erfüllen.“
Jetzt hab ich Innere Führung verstanden: Vertrauen haben, dass die Soldaten ihren Auftrag mit der abgezweigten bzw. geklauten Munition sinnvoll erfüllen. Logo, na klar! Das Leitbild der Inneren Führung begründet die Amnestiebox, damit die „Moral der vielen guten KSK Soldaten nicht zerstört wird.“ Und wir zerbrechen uns hier den Kopf.
Wa-Ge sagt: 01.03.2021 um 21:44 Uhr
„Der ehemalige Chef 2./- hat doch in seiner Eingabe mehrere Missstände benannt (Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Co. In Afghanistan).“
Der von der sog. „Schweinskopfparty“?
„Und was ist passiert? Der Bundestag wird vermutlich wieder den Einsatz verlängern.“
„Schweinerei“. Ich dachte immer, wir machen keine Verbrechen gegen die Menschlichkeit (mehr). Dann können wir doch auch da bleiben und möglicherweise welche verhindern.
Koffer sagt: 01.03.2021 um 20:38 Uhr
„konstatierten generellen Fehlentwicklung zu, scheren dabei alle über einen Kamm“
Der Hinweis von @Pio-Fritz ist nicht ganz von der Hand zu weisen.
Und das Problem bezieht sich durchaus auch auf die von Ihnen benannten Soldaten (Langverwender).
Einschlägig dazu der aktuelle Bericht der Wehrbeauftragten S. 59 unten. Stichwort Beurteilungen.
Aber das nur am Rande.. OT
@sputo.di.rospo sagt: 02.03.2021 um 10:00 Uhr
Sind wir jetzt soweit, dass nur noch diejenigen Missstände melden dürfen, die eine weiße Weste haben?
Es ist doch so, alle sind schockiert sobald Mängel auftreten, aber an deren Beseitigung will niemand mitwirken. Also ist nach einer ersten großen Empörungswelle das Gras schnell wieder über die Sache gewachsen und man wartet ab bis die nächste Sau durchs Dorf getrieben wird.
Die Berichte der Wehrbeauftragten sind da ja das beste Beispiel. Wie oft werden da systemische Missstände kritisiert die jedes Jahr aufs neue wieder erhoben werden aber nie gelöst werden. Sowas ist doch der perfekte Nährboden für alle möglichen Wege und Umwege die Sache doch ans Ziel zu bringen. Die einen resignieren, die anderen drücken hier und da ein Auge zu, Hauptsache die Maschine läuft weiter.
Nehmen wir die Details der Berichterstattung (August 2020) rund um die Eingabe des KpChefs mal für ein Gedankenexperiment. (@ T.W. Ich hoffe Sie erlauben es, ansonsten bitte einfach weglöschen vor Veröffentlichung des Kommentars)
Nehmen wir an die dort geschilderten Vorgänge in Afghanistan waren in der Tat so prägend für die Soldaten der 2./-, dass diese sich im Anschluss vom weiter vom angemessenen Weg abgewendet haben.
Die Wirkung wäre dann die Abschiedsparty, die Ursache, das Nicht handeln der deutschen Streitkräfteführung und der Politik. Denn in diesem Fall hätten, wenn die Meldungen damals einen Erfolg gehabt hätten, Änderungen im Einsatz die Lage vor Ort verbessert.
Was hieße das dann für die Aufarbeitung der Vorfälle rund um die Abschiedsparty, müssten dann neben den Soldaten der 2./- auch weitere Soldaten der militärischen Führung disziplinar geahndet werden, deren Nichthandeln war ja ursächlich für die späteren Vorgänge.
Das soll die Vorgänge rund um die Abschiedsparty nicht entschuldigen, sondern aufzeigen, dass Menschen nicht von heute auf morgen so werden wie sie sind. Radikale und Extremisten werden nicht so geboren wie sie sind, sondern werden im Laufe des Lebens, geprägt durch äußere Umstände, radikalisiert. Und genau hier fehlt mir die Verantwortungsübernahme in der Leitung und Aufsicht der Streitkräfte.
[Noch mal: Wer jetzt unbedingt die Munitions-Sammelaktion mit den rechtsextremistischen Vorfällen beim KSK verknüpfen will, sollte wissen, was er tut – und sich nicht beschweren, wenn in der Öffentlichkeit der Umgang mit Munition als Ausfluss rechtsextremer Gesinnung wahrgenommen wird. Ihr habt es so gewollt. T.W.]
Aus dem aktuellen Bericht der Wehrbeauftragten (S. 113). Damit noch einmal die Mengenrelationen deutlich werden, um die es hier geht.
„Unter Ausklammerung der beim Kommando Spezialkräfte entwendeten Munition verzeichnete das Verteidigungsministerium im Berichtsjahr in der gesamten Bundeswehr einen Munitionsverlust von nahezu 3.000 Schuss. Hier besteht dringender Handlungsbedarf. Beim Umgang mit Munition muss größtmögliche Sorgfalt herrschen und die Verantwortlichen müssen Munition so gut wie möglich gegen Diebstahl und Unterschlagung sichern. Um den Munitionsverlust zu reduzieren, müssen Vorgesetzte eine sorgfältige Buchführung gewährleisten und ihre Untergebenen stärker in die Pflicht nehmen.“
Die Ausklammerung umfasst quantitativ, je nach Medium, zwischen 10.000 und 50.000 Schuss.
Den Bezug zum Rechtsextremismus bei der Munitionssammelaktion mit Amnestie sehe ich eher in der berehtigten Skepsis, ob die Amnestie nach freiwilliger anonymer Abgabe hier nun das wirklich passende Mittel der Wahl gewesen ist.
Denn Hintergrund einer solchen Aktion ist doch wohl die Feststellung „Huch, es fehlt Munition!“ Und da sehe ich schon einen gewissen Unterschied, ob diese Munition in einem Verband fehlt, der ansonsten von seiner Struktur her eher unauffällig ist, oder gerade in einem Verband, der in der Vergangenheit immer wieder mit Vorfällen hinsichtlich Rechtsradikalismus aufgefallen ist. Und bei dem man inzwischen auch weiß, dass es dort Soldaten gegeben hat (und womöglich noch gibt), die besagte Munition im Garten vergraben, ob „für schlechte Zeiten“ oder den „Tag X“ ist mir da als Motiv egal, die Gefahr besteht einfach, dass sich hier eine Gruppe ausgebildeter Soldaten ein illegales Munitionsdepot anlegt, welches dann irgendwann Verwendung – potenziell gegen den eigenen Staat – finden könnte.
Es geht ja nicht um den Wehrpflichtigen, der nach dem Gefechtsschießen eine einzelne Patrone 7,62×51 NATO in der Hosentasche mitnimmt, um am Wochenende bei seinen KDV-Kumpels mal damit angeben zu können, wie scharfe Munition aussieht, und das schon am Montag mit Gewissensbissen bereut, sondern schon um ganz andere Größenordnungen und eben auch um Soldaten, die diesen Beruf für einige Zeit oder gar auf Lebenszeit ergriffen haben. Es gab ja auch keine Munitionsbox, in die man einzelne Patronen oder Patronenteile hätte geben können, sondern es wurden schon Europaletten(!) aufgestellt.
Das heißt, da war anscheinend schon von vornherein den Handelnden vor Ort bewusst, um welche Mengen es ging. Gekoppelt mit den wohl berechtigten Bedenken hinsichtlich der Einstellung mancher im KVK zur FDGO halte ich das ansonsten wohl erzieherisch und disziplinarisch durchaus wirksame Mittel der Amnestiebox ausgerechnet beim KVK für fehl am Platz.
@sputo.di.rospo sagt: 02.03.2021 um 13:04 Uhr
Sicherlich sind die ursprünglichen Mengen beim KSK vergleichsweise groß, es wurde ja aber Ende des Jahres ein große Lücke des Fehls wieder geschlossen (Buchungsfehler, Vergessene Munition im Einsatzland,…). Die Amnestiemunition hat ja bei diesem Sachverhalt, so meine Lesart, nie eine Rolle gespielt, da diese im Vorfeld bereits abgegeben wurde. (Deswegen der Überschuss einiger Mun-Sorten im Ausgangsbericht im Sommer letzten Jahres?)
Zur Wahrheit gehört auch, dass kein zweiter Verband in der Bundeswehr so auf „links gedreht wurde“ wie das KSK. Ich bin mir fast sicher, wenn man alle Bereiche so intensiv überprüfen würden, würde auch die Menge 3.000 Patronen deutlich in die Höhe schnellen.