Vergaberechts-Ärger beim KSK: Ausbildung beim alten Kameraden?
Nach Problemen mit rechtsextremistischen Vorfällen droht dem Kommando Spezialkräfte (KSK) der Bundeswehr jetzt auch Ärger bei der Vergabepraxis der Eliteeinheit: Das Verteidigungsministerium prüft, ob bei Ausbildungsvorhaben der Truppe, organisiert von einem früheren KSK-Angehörigen in Afrika, gegen das Vergaberecht verstoßen wurde.
Konkret geht es um mehrfache Wüstentrainings in den Jahren 2014 bis 2016, 2018 und 2019: Mit diesen Ausbildungsvorhaben wurde ein früherer Soldat beauftragt, der jetzt Geschäftsführer eines Unternehmens ist, das solche Wüstentrips anbietet. Nach Informationen von NDR, WDR und Süddeutscher Zeitung, die zuerst über den Fall berichteten, soll es sich um eine Firma mit Sitz in Namibia handeln.
Bei diesen mehrfachen Touren durch die Wüste soll es möglicherweise zu Verstößen gegen die Vergabebestimmungen des Bundes gekommen sein. Als Folge wird nun die gesamte Vergabepraxis des Kommandos durchleuchtet – und damit auch das Bundeswehr-Dienstleistungszentrum in Bruchsal, das für die entsprechenden Verträge zuständig ist. Das KSK selbst darf wie alle militärischen Dienststellen nur in geringem Umfang Verträge für Beschaffung und Dienstleistungen abschließen. Ob es in Bruchsal tatsächlich zu Verstößen gegen Bestimmungen kam, ist allerdings noch offen.
Auf die Spur der möglicherweise fehlerhaften Vergaben kam das Ministerium bei der Durchleuchtung der rechtsextremistischen Vorfälle in der Eliteeinheit. Bei den Ermittlungen zum Fall eines Oberstabsfeldwebels aus dem KSK, der auf seinem Privatgrundstück Sprengstoff, Munition und Waffen versteckt hatte, wurde eine Verbindung zu dem 2012 ausgeschiedenen Soldaten festgestellt, der jetzt das Unternehmen in Afrika betreibt – und damit auch eine Verbindung zum Thema Rechtsextremismus.
Der ehemalige KSK-Angehörige hatte sich 2019 um eine Wiedereinstellung bei dem Kommando beworben und hatte bereits die Zusage, am 1. August 2019 dort seinen Dienst anzutreten, wie das Ministerium im September vergangenen Jahres in seinem Bericht zum Sachstand rechtsextremistischer Verdachtsfälle in der Bundeswehr festgehalten hatte. Im Zuge der Ermittlungen hatten sich jedoch Hinweise auf eine extremistische Gesinnung ergeben; der Soldat wurde nicht erneut in die Bundeswehr eingestellt.
(Archivbild Juni 2020: Ein Kommandotrupp während eines Hostage Release Operation Trainings in Calw – Foto KSK)
Da ist wenig KSK am Haken, sehr viel Bundeswehrdienstleistungszentrum (BWDLZ) Bruchsal:
Ein Bundeswehr-Dienstleistungszentrum ist eine Ortsbehörde (untere Bundesbehörde), die dem Bundesamt für Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen (BAIUDBw) der Bundeswehr nachgeordnet ist und zum Geschäftsbereich des Bundesministeriums der Verteidigung gehört.
Noch mehr aber das BAIUDBw:
denn es ist schlechterdings nicht vorstellbar, dass Auslandsaufenthalte zur Ausbildung in einer unteren Bundesbehörde entschieden, in diesem Zeitraum mit dafür erforderlichen Geldern, allein verantwortlich bewilligt werden.
In „Deutsch-Südwest“? Das ist doch sicherlich Zufall?
Da bin ich ja mal gespannt. Die Erfahrung zeigt, dass die zivile Verwaltung nur reibungslos funktioniert, wenn es einfach ist. Sobald Kreativität und Arbeit gefragt ist, wird meist auf die Truppe abgeschoben. Hoffentlich nicht in diesem Fall!
Das KSK mal wieder….irgendwie grad en vogue, es in den Schlagzeilen zu halten. Aber rein objektiv betrachtet: Warum sollte eine Einheit mit dem Fokus auf Einsätze weltweit – schwerpunktmäßig in Wüstenregionen – nicht genau dort dafür trainieren und dazu die Hilfe ehemaliger Angehöriger vor Ort in Anspruch nehmen? Eines Angehörigen mit Kenntnis SpezKr-typischer Belange, Ortskenntnis, Kenntnis der benötigten Ausbildung und -mittel und vor allem mit entsprechenden Kontakten, um solch ein Vorhaben organisieren zu können? Ich stelle es mir etwas schwer vor, in Afrika Aufträge an externe Dienstleister auszuschreiben…vor allem auch hinsichtlich des nicht unbedeutenden Faktors Vertrauen.
Wenn man einen solchen Anbieter gut kennt, ist es nicht schwer die Anforderungen an das Ausbildungsvorhaben so zu formulieren, dass kaum ein Mitbewerber passend anbieten kann. Ich schätze mal, dass es nicht viele Firmen gibt, die solche Ausbildungen im Ausland anbieten (zumindest nicht im deutschsprachigen Raum. Es würde mich auch wundern, wenn ein BwDLZ viel Expertise mit Auslandsausbildungen hat.
Mehr Sorge macht mir aber, dass in diesem Kontext das Thema Rechtsextremismus wieder hoch kocht. Das muss aufhören und Personen mit dieser Gesinnung aus dem Dienst entfernet werden!
@ KPK:
Als Angehöriger eines größeren BwDLZ in der norddeutschen Tiefebene kann ich nur zustimmen.
Wenn es einen Bedarf seitens der Truppe gibt und die Haushaltsmittel zur Verfügung stehen, dann schließt das BwDLZ oder eine beauftragte Stelle auch Verträge für ein militärisches Training in Afrika. Ganz abwegig ist das nicht.
Für die Einhaltung der Vorschriften des Vergaberechtes ist das KSK als Bedarfsträger nicht mehr zuständig.
Dies ist ausschließlich Aufgabe des Bedarfsdeckers.
Vielmehr müsste die Frage gestellt werden, ob eine Ausbildung bei einem zivilen Dienstleister in Afrika zwingend erforderlich ist. Die Bundeshaushaltsordnung sieht keine „Erlebnistouren“ auf Kosten des Steuerzahlers vor.
An die Stammleserschaft:
Diese und ähnlich gelagerte Fälle aus anderen Behörden stinken zum Himmel.
Wenn das gut vernetzte NATO Mitglied Deutschland für seine Bundeswehr eines nicht benötigt, dann sind es privat organisierte Ausbildungskurse in fremde Länder.
Viele befreundete Nationen haben in allen Teilen der Welt Ausbildungszentren und bieten diese für ausländische Spezialkräfte auch an.
Dass ganz zufällig ein Ex-Soldat aus der übenden Einheit den Auftrag erhält, ist für mich einfach nur zum Kopf schütteln.
@Frank Rudloff sagt: 13.01.2021 um 23:23 Uhr
„Vielmehr müsste die Frage gestellt werden, ob eine Ausbildung bei einem zivilen Dienstleister in Afrika zwingend erforderlich ist. Die Bundeshaushaltsordnung sieht keine „Erlebnistouren“ auf Kosten des Steuerzahlers vor.“
Naja, das das KSK einen Bedarf für Ausbildung in anderen Klimazonen hat, dürfte auf der Hand liegen. Dass dieser Bedarf nicht durch „normale“ Ausbildungseinrichtungen (z.B. FRA in DJI) gedeckt werden kann dürfte auch klar sein.
Ob jetzt der konkrete Anbieter der richtige war, kann man aus der Ferne natürlich nicht bewerten, aber ganz abwegig erscheint das nicht.
Die Spezialkräfte der NATO-Länder kooperieren bezüglich der Ausbildung sehr intensiv. Dies ist offenkundig.
Es muss schon einen besonderen Grund geben, warum wir (das KSK) Dienstleistungen bei einem deutschen Ex-Soldaten im Ausland einkaufen.
Hoffentlich geht es nicht um irgendwelche Gefälligkeiten.
@Koffer sagt: 14.01.2021 um 7:24 Uhr
„Naja, das das KSK einen Bedarf für Ausbildung in anderen Klimazonen hat, dürfte auf der Hand liegen. Dass dieser Bedarf nicht durch „normale“ Ausbildungseinrichtungen (z.B. FRA in DJI) gedeckt werden kann dürfte auch klar sein.“
Wie @Der Neue Major sagt: 14.01.2021 um 3:21 Uhr schon richtigerweise anmerkte, gibt es innerhalb der NATO genug Staaten, die ihre Spezialkräfte entsprechend ausbilden und Trainingszentren zur Verfügung stellen können und dies auch tun. Die auch mehr Erfahrung in der Ausbildung von Spezialkräften haben, als DEU.
Und warum die französische Basis in Djibouti nicht ausreichen soll, erschließt sich mir nicht. Was für die Fremdenlegion gut genug ist, reicht auch für das KSK. Beim Dschungel-Training in Französisch-Guayana funktioniert es doch auch.
Man hätte zumindest einen Kostenvergleich. Das könnte die Vorwürfe entkräften.
Mich würde interessieren, wie die Waffen der Übenden dort hingelangt sind. Hat Namibia entsprechende Genehmigungen erteilt? Da es sich ja um eine private „Ausbildungseinrichtung“ handelte, und nicht um eine Einrichtung eines NATO Partners, stelle ich mir die Einfuhr von Waffen (auch zu Ausbildungszwecken) etwas haarig vor. Oder wurde dort „nur“ das Leben/Überleben in der Wüste trainiert, ohne jegliche taktischen Anteile?
SOF-„Circle of Trust“ = Chum-ocracy / Bro-conomy = Institution hollowed out by tribalism. Auf gut deutsch: Saftladen.
Bevor sich alle echauffieren, sollte man die Ergebnisse der ‚Ermittlungen‘ abwarten. Evtl. gibt es triftige Gründe, die nicht öffentlich kommuniziert wurden, z.B. Bundesbürger, die sich auf die eine oder andere Weise ‚verirrt‘ haben ( unter Fremdeinwirkung).
[Natürlich muss man die Ergebnisse der Ermittlungen – warum in Anführungszeichen? – abwarten. Aber klar ist bereits jetzt, dass es nicht um einen wie auch immer gearteten Einsatz ging, sondern um Ausbildungsbetrieb. Wenn Sie belegbare gegenteilige Informationen haben, immer her damit. T.W.]
Ich darf @KPK noch weiter ausführen: Wenn deutsche Soldaten, in einem fremden Land , noch dazu nicht-NATO, – in deutscher Uniform und mit scharfen Waffen – üben, und das bisher 5 mal !!!, dann ist das GAAANZ WEIT über der Hutschnur des DLZ Bruchsal.
Das muss alles untersucht werden , klar,
aber es bleibt ein weiteres Geschmäckle, denn ,
sollte das guter ‚investigativer‘ Journalismus sein ,,,,,, oder eher easy KSK-bashing,,,,,um AKK zu treffen ?!
[Hm, die Infos kommen offensichtlich aus dem Umfeld des BMVg, ich nehme an, Sie unterstellen denen jetzt KSK-Bashing, um AKK zu treffen? T.W.]
Es kann einen gewichtigen Grund geben, einen zivilen Dienstleister ins Boot zu holen. Die Bundeswehr macht das an vielen Stellen. Die Voraussetzung für die Beauftragung ist aber immer, dass eigene Kapazitäten oder bei Verbündeten nicht zur Verfügung stehen.
Ich bin mal gespannt, warum es unbedingt der Ex-Kamerad sein musste.
Aus Gründen der Fairness: Eine abschließende Bewertung des Sachverhaltes ist auf Grundlage der vorliegenden Informationen nicht möglich. Es kann in alle Richtungen gehen.
@Pio-Fritz sagt: 14.01.2021 um 10:23 Uhr
„Wie @Der Neue Major sagt: 14.01.2021 um 3:21 Uhr schon richtigerweise anmerkte, gibt es innerhalb der NATO genug Staaten, die ihre Spezialkräfte entsprechend ausbilden und Trainingszentren zur Verfügung stellen können und dies auch tun.“
Ja und das KSK nutzt diese Ausbildungseinrichtrungen ja auch.
Wo dies sinnvoll ist.
Und wo nicht greift man auf andere Dinge zurück.
„Und warum die französische Basis in Djibouti nicht ausreichen soll, erschließt sich mir nicht.“
DJI ist für bestimmte Dinge gut und für andere Dinge nicht.
„Was für die Fremdenlegion gut genug ist, reicht auch für das KSK.“
Nein.
@Bama sagt: 14.01.2021 um 10:57 Uhr
„Mich würde interessieren, wie die Waffen der Übenden dort hingelangt sind. Hat Namibia entsprechende Genehmigungen erteilt?“
Wenn das KSK dort mit Waffen zur Ausbildung unterwegs war, dann hat NAM garantiert eine Genehmigung erteilt. Alles andere wäre nicht nur unwahrscheinlich, sondern schlicht abwegig.
„Da es sich ja um eine private „Ausbildungseinrichtung“ handelte, und nicht um eine Einrichtung eines NATO Partners, stelle ich mir die Einfuhr von Waffen (auch zu Ausbildungszwecken) etwas haarig vor.“
Nein, machen wir häufig. Ist kein Problem. Ist nervige Bürokratie, aber mehr nicht.
„Oder wurde dort „nur“ das Leben/Überleben in der Wüste trainiert, ohne jegliche taktischen Anteile?“
Kann auch sein. Durchaus möglich.
Dem KSK fällt es auf die Füße, dass die MilFührung es über Jahrzehnte versäumte die Vorschriftenlage für die Spezialkräfte dem Bedarf anzupassen. Man vertraute auf die Findigkeit und Flexibilität des unterstellten Bereichs und drückte beide Augen zu. Jetzt lässt man diese Kameraden und Mitarbeitet eiskalt fallen und tut total überrascht. Der GI vorne weg. Die Menschen die dort Dienst leisten tuen mir leid.
@Stefan Müller
Vlt weil dieser Kamerad genau den Bedarf kennt?
Sie werden jetzt sagen, kann man ja alles aufschreiben und dann ausschreiben. Nein kann man nicht, manches muss man erlebt haben. Hier geht es um KdoAusbildung und nicht um das Seepferdchen.
Matthias Stoermer sagt: 14.01.2021 um 15:50 Uhr
„Ich darf @KPK noch weiter ausführen: Wenn deutsche Soldaten, in einem fremden Land , noch dazu nicht-NATO, – in deutscher Uniform und mit scharfen Waffen – üben, …“
ich möchte nicht ausschließen, daß ich gerade Tomaten auf den Augen habe, aber wo steht in dem Artikel, daß bei diesen Ausflügen / Trainings scharfe Waffen mitgeführt wurden??
Bei SpiegelOnline gibt es jetzt den Artikel „Bundeswehr prüft verdächtige Wüstentrips“… Natürlich war es ein Soldat der 2. Kompanie und natürlich verschickt er Nachrichten mit Symbolen von verfassungsfeindlichen Organistionen. Es ging wohl um Fahgrtrainings in der Wüste und kostenlose Safari-Touren.
Guten Abend.
Mal wieder eine Schlagzeile mit negativer Berichterstattung zum KSK.
Zum Thema ,, warum übt das Kommando nicht in Djibouti“ ?
Zu DJB hatten wir vor wenigen Wochen bereits eine Diskussion anlässlich des Abzugs eigener Teile aus ATALANTA hier in AG.
Grundsätzlich bietet DJI gute Möglichkeiten in der Klimazone heiß und trocken oder heiß und feucht (je nach Jahreszeit) zu trainieren. FRA hat dort nicht umsonst einige Möglichkeiten und nutzt diese für alle Kampftruppen Verbände und Spezialkräfte.
Dennoch hat man im Bereich Landverbringung eingeschränkte Möglichkeiten, in unbefestigtem Gelände trifft man auf Steinwüste (Basalt). Somit sind Trainings mit KFZ sehr eingeschränkt möglich und nur in den dafür vorgesehenen ÜbRäumen möglich.
In 12 Jahren am HOA haben wir zum Abzug nichtmal ein MOU hinterlassen welches diese Möglichkeiten für die Zukunft nutzbar gemacht hätte.
Zum Thema Outsourcing von Ausbildung.
Spezialkräfte nutzen dies weltweit, das ist absolut üblich und erlaubt es den hohen Ansprüchen gerecht zu werden.
Ein Blick über den Teich lohnt.
Ex SF/SOF Angehörige haben sich darauf spezialisiert den Ansprüchen dieser Einheiten gerecht zu werden.
Beispiele International gibt es genug.
Das NDL KCT trainiert bei T1G in Memphis auf jährlicher Basis, führt in Teilen die Grundlagen Ausbildung dort durch, genau wie die GROM, der SAS und US SOF Einheiten.
Die Ausbilder sind alle Ex SF/SOF Angehörige. Einen Aufschrei deswegen ?! Fehlanzeige.
https://www.dutchdefencepress.com/the-dutch-expendables-tier-one/
US SOF Einheiten Trainieren bei Kyle Lamb (EX DELTA FORCE), um sich im Bereich der Schiessausbildung weiter zu bringen.
https://www.sigsaueracademy.com/instructors/kyle-lamb
Bsp. gibt es genügend im OSINT Bereich.
Also nichts ungewöhnliches, und gängige Praxis innerhalb dieser Einheiten.
Das liegt zum einen daran das auf Mil.ÜbPl vieles nur eingeschränkt möglich ist und die Dimensionen oftmals eine Einschränkung mit sich bringen.
Zudem können Fertigkeiten durch Ausbildung der jeweils besten Subject Matter Experts erworben werden, bedeutet der beste Schütze fürs Schießen, der beste Fahrer fürs bewegen von Kfz, der beste Fallschirmspringer fürs Fallschirmspringen. Das ist im Bereich Spezialkräfte gängige Praxis.
Bsp. Fahren mit Zivilen KFZ unter extrem Bedingungen, in unterschiedlichen Klimazonen.Stützt man sich auf Profis ab erlernt man Fähigkeiten die schlichtweg nicht vorhanden sind innerhalb der normal Militärischen Ausbildungseinrichtungen, und das in dem jeweils einsatzspezifischen Gelände.
Das KSK ist weltweit in vielen Ausbildungsvorhaben unterwegs. Alles sehr gut zu recherchieren und transparent.
Zb auf dem Übungsplatz in El-Paso USA. Hierzu gibt es ebenfalls gute Gründe und niemand hat das bis jetzt in Frage gestellt.
Namibia hat mit Sicherheit viele Möglichkeiten, ist es doch in Teilen Menschenleer und erlaubt zb mit der Namib Wüste einige Möglichkeiten für spezielles Training.
Wenn dazu dann ein EX KSK’ler sich auf diese Art von Training spezialisiert hat , ist es doch völlig nachvollziehbar das man sich darauf abstützt.
Zumal die BW in Namibia eigene Ausbildung und Ertüchtigungen durchführt.
https://windhuk.diplo.de/na-de/themen/politik/bw-beratergruppe/1049364
Diese Schlagzeile macht zumindest auf mich den Eindruck das es eher dem Zweck dient das KSK weiter im Fokus der negativen Berichterstattung erscheinen zu lassen. Welchen Zweck das dient?
Und nein @ T.W , ich möchte nicht die mir bereits unterstellte ,, Fabel der Dolchstoß Legende KSK “ verfestigen.
Dennoch bekommt es so langsam Geschmäckle.
Auch der Kommentarfaden zeigt das es so einige gibt denen dieser Verband wohl nie gerecht werden kann.
Aber das muss er auch nicht.
Er muss funktionieren wenn er gebraucht wird, und das unter schwierigsten Bedingungen in allen Klimazonen mit unkonventionellen Mitteln.
Das allein ist in einer über regulierten BW schon schwer genug.
Somit bleibt für mich festzustellen, der Artikel ist wenig gehaltvoll.
„Hier geht es um KdoAusbildung“
Weltweit haben wahrscheinlich mehr Menschen, unter 50 Jahren und aus befreundeten Nationen, eine KdoAusbildung oder ähnlich intensive Spezialausbildung erhalten, als eine Kleinstadt in Deutschland Einwohner hat und das an einer Zahl an staatlichen Ausbildungsorten, die größer ist als die EU Mitgliedsstaaten hat.
Wieso man nun unbedingt in Namibia bei einem Zivildienstleister diese Ausbildung machen muss, kann man, wenn man aus diesem Bereich kommt, nicht verstehen.
Es sei denn, die staatlichen Ausbildungsorte hatten keine freien Kapzitäten für das KSK.
Dies ist aber bei der Häufigkeit der Ausbildung in Namibia („mehrfache Wüstentrainings in den Jahren 2014 bis 2016, 2018 und 2019“) sehr unwahrscheinlich.
Die Vergabe von Dienstleistungen > (ungefähr) 215.000 EUR ist nach öffentlichem (EU) Vergaberecht europaweit auszuschreiben (bei Bau- oder Investitionsvergaben liegt der Schwellenwert bei ca. 5 Mio. EUR). Man kann sicherlich trefflich darüber streiten, ob (und wenn dann wo) es in sicherheitsrelevanten Bereichen davon Ausnahmen geben sollte. Und dazu würde ich im Allgemeinen gerne „ja“ sagen. Aber egal, das ist eine andere Diskussion.
So oder so – ein „politisches blacklisting“ einzelner Anbieter (wie z.B. des hier in Rede stehenden ehemaligen KSK-Soldaten) – lässt europäisches Vergaberecht gar nicht zu. Ausschluss vom Vergabeverfahren sind nur zulässig nach Verurteilung, Embargo, etc.
Also gut möglich, dass die Firma des ehemaligen KSK-Soldaten ein „wirtschaftlicheres“ Angebot vorgelegt hat als die Ausbildungszentren der (NATO) Partner, die über hoheitlich kontrollierte Wüsten-Ausbildungszentren verfügen.
Ich war zwei Jahrzehnte bei einer Organisation des Bundes tätig, welche ebenfalls den Bedarf hatte, viele ihrer Mitarbeiter für den Einsatz in Krisenregionen vorzubereiten. Neben der (guten!, alten) Infranterieschule in Hammelburg kam hierfür auch ein von ehemaligen SAS gestafftes, privates Unternehmen in GB zum Zuge. Durchaus vergleichbar unter „Vergabeaspekten“.
Persönlich finde ich, dass das harte Vorgehen gegen die 2. Kp KSK genauso richtig war wie die Generallinie, das KSK zu erhalten. Insofern Chapeau für AKK.
Aber ich habe den Eindruck, dass in diesem Fall ein (bürokratisch vermutlich korrektes) Vergabeverfahren tatsächlich unangemessen skandalisiert werden könnte.
Keine Ahnung, warum hier Staatsgläubigkeit mit Blick auf Ausbildung herrscht.
Es sollte mEn keine grundsätzliche Bevorzugung von staatlichen Ausbildern oder Ausbildungseinrichtungen ggü. privaten Anbietern geben.
Das einzige was zählen sollte, ist die Frage wer das bessere Ausbildungsprodukt anbietet.
Häufig sind das staatliche Ausbildungseinrichtungen, weil bei herkömmlichen Kräften nun mal Preis, Aufwand und äußere Sicherheit von privaten Ausbildern kaum zu leisten sind.
Aber auch bei herkömmlichen Kräften gibt es gute Ausnahmen (z.B. Sanitätsausbildung oder SanAusb wo wir ja in höheren Qualifikationsebenen auch auf private Anbieter zurück greifen).
Aber aufgrund der besonderen Anforderungen von SpezKr ist hier die Lage eine andere und private Anbieter sind viel häufiger „konkurrenzfähig“.
Die einzige Frage, die sich hier mEn tatsächlich stellt, ist ob die rechtlichen Vorgaben bei der Vergabe beachtet wurden. Das wird gerade untersucht. Das Ergebnis der zuständigen und kompeteten Stellen sollte abgewartet werden. Aus der Ferne ist das nicht sachgerecht zu bewerten.
@ Fritz 14.01.2021 um 20:02 Uhr
Ziemlich gut zusammengefasst.
In Ihrer Wertung der dahinter stehenden Absicht haben Sie wohl recht.
KSK- bashing verspricht Aufmerksamkeit.
Also, Ruhe bewahren. Und abarbeiten, was notwendig ist
@Eric Hagen
„Also, Ruhe bewahren. Und abarbeiten, was notwendig ist“
Zum einen beschäftigt das sinnfrei den Apparat, zum anderen bleibt immer etwas hängen, was beim nächsten vermeintlichen Skandal wieder hochgezogen wird.
Ich verstehe die Aufregung nicht.
Im militärischen Bereich wird doch alles was möglich ist an zivile Firmen gegeben. Zum Beispiel Autos und Klamotten.
Viele Kommentatoren meinen man sollte lieber hier oder sollte lieber da trainieren und das sollte doch reichen.
Dann sollten sich diese für eine entsprechende Laufbahn bewerben, die Posten innehaben und dann dürfen sie entscheiden wo geübt wird.
Aber da war ja was mit rechtsextrem. – Von daher muss es ja ein an den Vorschriften vorbei organisierter Freundschaftsdienst für das Neuschwabenland in Afrika sein.
„ Aber auch bei herkömmlichen Kräften gibt es gute Ausnahmen (z.B. Sanitätsausbildung oder SanAusb wo wir ja in höheren Qualifikationsebenen auch auf private Anbieter zurück greifen).“
LOL, da habe ich ja mal Quatsch geschrieben ;)
Wollte schreiben „…z.B. IT oder SanAusb…“
@Fritz sagt: 14.01.2021 um 20:02 Uhr und @Eric Hagen sagt: 14.01.2021 um 22:40 Uhr
„Diese Schlagzeile macht zumindest auf mich den Eindruck das es eher dem Zweck dient das KSK weiter im Fokus der negativen Berichterstattung erscheinen zu lassen. Welchen Zweck das dient?“
„KSK- bashing verspricht Aufmerksamkeit.“
Ich bin der Auffassung, die Berichterstattung muss man differenzierter betrachten. Natürlich ist das KSK als Verband im Fokus der Berichterstattung und der öffentlichen Aufmerksamkeit. nach den schon bestätigten Vorfällen auch kein Wunder. Und dann ist da noch der Rechtsextremismus-Vorwurf an den Veranstalter, der im rahmen seines Wiedereinstellungsantrags aufgefallen ist. Andererseits ist die Expertise bezüglich SOF in der Öffentlichkeit gering, die meisten haben ihr Wissen wohl aus irgendwelchen amerikanischen Filmen.
Aber hier versagt die Öffentlichkeitsarbeit der Bundeswehr völlig, es wird quasi nichts getan, um die Aufgaben, Einsatzgrundsätze etc. pp. des KSK mal der (breiten) Öffentlichkeit näher zu bringen, für einen militärischen Laien verständlich. Das fördert natürlich Gerüchte- und Mythenbildung, das Ergebnis sehen wir jetzt. Die Reportagen und Berichte, die es zum KSK gibt, sind schon älter und so speziell, das sie auch nur einen eingeschränkten Adressatenkreis erreichen. Ein allgemeines Problem, das die Öffentlichkeitsarbeit der Bundeswehr hat. Serien wie „Die Rekruten“ waren da mal erfrischend anders.
Allerdings ärgert mich ungemein, das so eine Untersuchung aus dem BMVg von irgendwelchen profilierungssüchtigen Beteiligten an die Presse durchgestochen wird, bevor man alle Fakten auf dem Tisch hat oder zumindest rudimentär das Vergabeverfahren geprüft hat. Da gibt es einen Verdacht, und gleich geht die Spekulation los. Deswegen habe ich ja geschrieben, es wäre interessant und hilfreich zu wissen, was die in Namibia durchgeführte Ausbildung in einem SOF-Trainingslager einer NATO-Nation gekostet hätte.
Und was die angesprochenen Safari-Touren angeht, da sollte man prüfen, wer genau die bezahlt hat. Das Beispiel hört sich jetzt blöd an, aber wenn ich in Hamburg an die FüAk gehe, dann habe ich auch meine Hafenrundfahrt mit Fischbrötchen im Programm, jedes Mal. Und bezahle den Fahrpreis der Barkasse und das Fischbrötchen selber, werde aber mit einem Bus des Fuhrpark-Service in den Hafen gefahren. Gehört zum kulturellen Beiprogramm. Solche Beispiele gibt es an jedem Lehrgangsort.
Und wenn ich in Namibia wäre, würde ich in der unterrichts- und trainingsfreien Zeit auch an einer Safari teilnehmen. Und wenn die direkt mit angeboten wird, dann eben an dieser. Bleibt die Frage der Bezahlung.
Für mich zeigt diese Berichterstattung in den Medien nur mal wieder, das man der Informationslecks im BMVg nicht Herr wird und die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Bundeswehr insbesondere in Bezug auf das KSK schlecht ist. Anstatt proaktiv an die Öffentlichkeit zu gehen, lässt man sich am Nasenring durch die Manege ziehen.
Spannend, wie hier teilweise wieder wortreich, schein-kompetent, pseudo-abgeklaert und leider auch krypto-parteilich (KSK=Verleumdete Waisenkinder / Medien= Skandalnudelige Tatsachenverdreher) genebelt wird.
Ich bitte mal alle Nebelwerfer, vor sich selbst ehrlich zu sein, was denn wahrscheinlicher ist:
Alte KSK-Kameraden mit den fast schon ueblichen Paragraf-8-Herausforderungen deichseln was, damit man Angenehmes mit beiderseitigem Nutzen fuer Truppe und Anbieter verbinden kann?
Oder:
SPIEGEL saugt sich was aus den Fingern, um weiter ihrer Hauptbeschaeftigung, KSK was ans Hemd zu flicken, nachgehen koennen?
Zur Ergaenzung vielleicht noch nachschlagen: Unterschied von „legal“ und „legitim“.
@J10 sagt: 15.01.2021 um 14:21 Uhr
Bei Ihren starken Behauptungen und Anwürfen müssen Sie ja über andere Informationsquellen verfügen, als der Hausherr, die ARD oder der Spiegel.
Im Gegensatz zu den oben Genannten ziehen Sie auch in Ihren paar Sätzen schon Schlüsse, die keine der o.g. Quellen behauptet hat. Da scheint bei Ihnen direkt das Kopfkino angesprungen zu sein.
Wir, inkl. Medien, kennen nicht genug Details, um hier über irgendetwas zu urteilen, was mit der Vergabe, Auftragsschließung oder anderen Aspekten zu tun hat.
Die einzige bekannte Tatsache in dem Fall ist, das der ehemalige KSK-Angehörige im Zuge seines Wiedereinstellungsverfahrens aufgrund rechtsextremer Tendenzen und Kontakte abgelehnt wurde. Das ist doch der tatsächliche Knackpunkt: Ausbildung bei einem Rechtsextremen buchen.
Da stellt sich die Frage: Werden die Anbieter solcher Dienstleistungen nicht vorher durchleuchtet und geprüft? Oder ist das einfach übergangen/vergessen worden?
Darüber sollte man sprechen und diskutieren. Und warum das jetzt erst auffällt. Aber auch darüber haben wir in den anderen Threads zum KSK schon ausführlich diskutiert, nämlich über den Punkt, dass die Dienstaufsicht beim KSK zu lasch und nachlässig war.
@J10 sagt: 15.01.2021 um 14:21 Uhr
„Ich bitte mal alle Nebelwerfer, vor sich selbst ehrlich zu sein, was denn wahrscheinlicher ist:“
Spekulation und Kaffeesatzleserei.
Es geht hier um einen möglichen Vergabeverstoss. Da es hier, im Gegensatz zu „Gesinnungsdienstvergehen“ eine sehr einfache Nachweisführung gibt, werden wir bald mehr wissen.
@Pio-Fritz sagt: 15.01.2021 um 15:07 Uhr
„Bei Ihren starken Behauptungen und Anwürfen müssen Sie ja über andere Informationsquellen verfügen, als der Hausherr, die ARD oder der Spiegel.
Im Gegensatz zu den oben Genannten ziehen Sie auch in Ihren paar Sätzen schon Schlüsse, die keine der o.g. Quellen behauptet hat. Da scheint bei Ihnen direkt das Kopfkino angesprungen zu sein.“
Passiert ja nicht so häufig, aber hier muss ich Ihnen umfassend beispringen.
„Da stellt sich die Frage: Werden die Anbieter solcher Dienstleistungen nicht vorher durchleuchtet und geprüft? Oder ist das einfach übergangen/vergessen worden?“
Ich denke nicht. Das Vergaberecht an sich, sieht ja keine Vergabe nach politischer Zuverlässigkeit vor. Das unterscheidet ja das Privatrecht vom Dienstrecht. Natürlich gibt es Anküpfungspunkte bei bestimmten Gütern oder Dienstleistungen geht, wenn die militärische Sicherheit mit im Spiel ist, aber da ist der Aufhängungspunkt ja ein anderer.
„nämlich über den Punkt, dass die Dienstaufsicht beim KSK zu lasch und nachlässig war.“
Das ist zwar für meinen Geschmack etwas zu grob formuliert, aber man kann sicherlich zu diesem Ergebnis kommen.
Aber die Vergabe wurde ja nicht durch das KSK durchgeführt, sondern durch die Wehrverwaltung, in diesem Fall durch das BwDLZ. Da ist Dienstaufsicht natürlich auch ein Thema, aber es ist denke ich nicht das gleiche Thema wie Dienstaufsicht beim KSK.
Nö, lieber Pio-Fritz, von mir gibt es heute kein Like. Obwohl, den letzten Teil finde ich wieder gut.
Aber der Umstand,dass das Verteidigungsministerium die ganze Sache prüft, ist ja auch eine bekannte Tatsache.
Da muss nach den Rechercheergebnissen der Journalisten auch mindestens ein Kopfkino angesprungen sein.
Bei denjenigen die schon einen Tag länger auf der Welt sind, sollte der Kopf sogar darauf trainiert sein.
Man hat ja schon so manches Skandälchen erlebt und selbst ein Leben gestaltet.
Da ist einem doch nichts Menschliches mehr fremd. In Köln (entschuldigt bitte liebe Kölner) gibt es sogar ein Wort für das im Raum stehende Vorkommnis.
Lieber einmal zu sehr mißtrauisch sein als zu nachlässig und unangenehm überrascht zu werden.
Ganz allgemein: Man kann sicherlich etwas aufbauschen, aber genauso klein- oder schönreden.
@Koffer sagt: 15.01.2021 um 16:16 Uhr
„Aber die Vergabe wurde ja nicht durch das KSK durchgeführt, sondern durch die Wehrverwaltung, in diesem Fall durch das BwDLZ.“
Auch wenn Sie das im Zusammenhang mit der Dienstaufsicht formuliert haben, ist das nicht ganz zutreffend. Wir beide wissen doch, wie Ausbildung geplant wird und wer da alles mitmischt. Und so ein Auslandsaufenthalt wird nicht durch die Kompanie entschieden. Und wenn in der Begründung für die Ausbildung steht, das zur Erreichung des militärischen Ausbildungszweckes genau diese Ausbildung notwendig ist und Alternativen nur mit großen Abstrichen gefunden werden können, dann ist das BwDLZ nicht die richtige Instanz, die dagegen vorgeht.
Das ist dann wahrscheinlich nicht auschreibungspflichtig und wird dann durchgewunken, weil einfach die Expertise fehlt, die militärischen Erfordernisse zu beurteilen. Und das muss spätestens im Brigadestab erfolgen. Wenn das da abgesegnet wird, dann geht das auch durch. Jetzt den Vergabefehler einfach dem BwDLZ zuschieben, ist nicht die feine englische Art. da haben vorher genug militärische Fachleute drauf geguckt.
@Pio-Fritz sagt: 16.01.2021 um 16:15 Uhr
Nicht ganz unrichtig.
Aber das geht natürlich davon aus, dass a) überhaupt etwas falsch gelaufen ist (vielleicht ist ja auch alles sauber :)) und b) das ein mögliches tricksen bei der Bedarfsträgerforderung nicht ohne weiteres erkenntlich war.
Das KSK hat besondere Fähigkeiten. Das liegt in der Natur der Sache und ist schon im Namen begründet. Besondere Fähigkeiten brauchen ausgewähltes Personal, diese eine besondere Ausbildung. Das war es aber auch schon. Keine Exklusivität einfach mal so. Schon gar nicht weil man glaubt über der restlichen Bundeswehr zu stehen.
Warum haben wir uns angewöhnt bei Spezialkräften viel mehr durchgehen zu lassen als bei der restlichen Bundeswehr? Sind das keine Soldaten der Bundeswehr? Warum haben Grundsätze, welche für alle Soldaten der Bundeswehr bindend sind, dort zu oft keine Gültigkeit? Es fehlt offensichtlich der Wille aber auch das Vermögen, das KSK wie eine besondere und gleichzeitig die Grundsätze der Bundeswehr ohne Ausnahme achtende Einheit zu betrachten.
@Pio Fritz
Die Angelegenheit ist für jedes BwDLZ mehrere Nummern zu groß. Siehe weiter oben u.a. die Beiträge @Frank Rudloff [Angehöriger eines BwDLZ].
Die Ausb läuft mit erheblichem finanziellen und personellem Aufwand seit Jahren außerhalb des Bündnisses. Die Verwaltungsebene, befugt zur Entscheidung, ist mindestens das BAIUDBw.
Und truppendienstlich, ganz ohne Kenntnis DSK, keine Stellungnahme DivKdr, die dann auch dem GI vorliegt?
Ich unterstelle angesichts berechtigter Sorgsamkeit zu allen Angelegenheiten des KSK der letzten zwei Jahre, auf der Verwaltungsschiene, ebenso auf der truppendienstlichen sind solche Sachverhalte bekannt, einschließlich Haushalt&Controlling und Recht/BMVg.
Und das Außenamt, die Botschaft in Windhuk, der MilAtt mit denkbarer Empfindlichkeit im Verhältnis zu Deutschen in Namibia, hatte nicht wenigstens Kenntnis, kaum vorstellbar.
Es ist schon interessant wie sich hier gegenüber dem Kommando in teilen geäußert wird.
Es wird gefordert das für das KSK die gleichen Abläufe gelten wie für das Wald und Wiesen Battalion, siehe @ Benedig.
Hierzu ist festzuhalten das es sich um Spezialkräfte handelt, und ja, der Name bringt die Erklärung mit sich.
Was der Auftrag dieser mit sich bringt ist im Jahre 2021 völlig transparente nachzuvollziehen, das www bietet hier genügend Möglichkeiten… in Schrift und Bild.
Auch im Vergleich zu internationalen Spezialkräften, nichts ungewöhnliches.
Ich unterstelle keinem das er frei zugängliche Informationen nicht einlesen kann, im Verständnis und der Auswertung dieser scheint es Verbesserungsbedarf zu geben.
Eine Spezialeinheit verlegt nicht abseits eines MilÜbPl um eine Kaffe Fahrt zu machen , vielmehr trainiert sie abseits dieser Mil. Infrastrukturen um das Ausbildungsziel zu erreichen welches vom Auftrag abgeleitet eine solche Ausbildung erfordert.
Hierzu gerne eine Hilfestellung:
https://www.bundeswehr.de/de/organisation/heer/organisation/truppengattungen/spezialkraefte-des-heeres
Was auch immer die Ziele der Aufenthalte in Namibia waren, es hat scheinbar mehrfach den Prüfungen aller Ebenen standgehalten, Dienstaufsicht eingeschlossen. Oder glaubt irgendjemand das sich das KSK in Namibia be übt , über Jahre hinweg ,und sich vermutlich auf die Botschaft inklusive Beratergruppe abstützt , und somit keine Transparenz des Vorhabens vorliegt?!
Dabei wird dann auch sofort attestiert das es sich ja um einen Verband handelt der einem Saftladen gleich kommt. siehe @ J10.
Das KSK steht aktuell im Schatten der zurückliegenden Ereignisse und die Aufarbeitung läuft nach wie vor.
Das es zu Verfehlungen in vielerlei Hinsicht kam ist unstrittig.
Der Abschlussbericht des BMVg wird vor der Sommerpause 2021 erwartet.
Es geht hier um einen Verband unserer Streitkräfte der mit all seinen Soldaten den gleichen Respekt und Kameradschaft verdient wie alle anderen Truppenteile.
Die Bezeichnung dieses Verbandes als Saftladen ist unpassend.
In den letzten 25 Jahren hat das KSK in vielerlei Hinsicht unsere BW und unser Land hervorragend repräsentiert, in unzähligen Einsätzen das Leben Deutscher Soldaten und unserer Staatsbürger geschützt oder gerettet.
Gerne höre ich mir zum wiederholten male an Nebelkerzen zu werfen, ich beziehe Stellung zu Kameraden und einem außergewöhnlichen Verband unserer Streitkräfte. Das Kommando steht nicht unter Generalverdacht, und doch wird aktuell keine Möglichkeit ausgelassen eben dies zu tun.
Im Internationalen Vergleich sind wir wenigstens hier gleichauf. Alles was im Bereich Spezialisiert Kräfte /SF oder Spezialkräfte / SOF stattfindet, ist für den Großteil der Armee ein rotes Tuch, bis man mal selbst mit eben diesen Kräften zu tun hat.
Gerne wiederhole ich mich hier, im ISAF Einsatz gab es für die SchutzKompanien oftmals gemeinsame Unternehmungen… Ich für meinen Teil behalte diesen Verband in guter Erinnerung… professionellere Deutsche Soldaten habe ich nicht kennengelernt.
Die hier von mehreren Seiten behauptete Ungewöhnlichkeit des Rückgriffs auf externe, zivile Dienstleister kann ich nicht nachvollziehen.
Zum besonderen Umfeld der Ausb bei SpezKr hat @Friz ja bereits zweimal versucht Fakten in die Diskussion einzuführen.
Aber auch bei herkömmlichen Kräften wird doch regelmäßig auf zivile Ausbilder/Anbieter zurück gegriffen. Ich sage dazu SanAusb und IT, wo das regelmäßig erfolgt. Aber auch in ganz andere Bereich wie BGM (betriebliches Gesundheitsmanagement) oder Arbeitsschutz greifen wir regelmäßig auch bei herkömmlichen Kräften auf zivile Anbieter zurück.
Also: die Tatsache, dass das KSK auf einen zivilen Anbieter zurück gegriffen hat ist vollkommen normal. Das das im Ausland erfolgte ist für das KSK auch vollkommen normal.
Es geht doch hier tatsächlich nur um eine Fragestellungen: Wurde der Vorgang rechtlich einbandfrei vergeben.
Alles andere ist Aufbauschen ohne Grundlage. Digitaler Stammtisch halt. Schade für diesen Fachblog :(
Aufbauschen durch Kommentatoren meine ich, den der eigentliche Blogeintrag des Hausherren hält sich ja dankenswerter Weise von diesen sachfremden Spekulationen fern.
@ Fritz
Zitat:
„Es wird gefordert das für das KSK die gleichen Abläufe gelten wie für das Wald und Wiesen Battalion, siehe @ Benedig.“
Schon komisch, ich habe nirgends gelesen, dass für die Angelegenheiten des KSK die Rechtsordnung der Bundesrepublik Deutschland nicht gelten sollte.
@ all
Also die Vergabe der Ausbildung an eine Firma eines ehemaligen KSK-Kameraden, der sich nachdem das Geschäft nicht mehr so gut läuft, wieder als KSK-Soldat bewirbt und dann noch mit rechtsextremen Vorwürfen belastet ist – wie soll ich sagen – schon mehr als anrüchig.
In Bayern würde man für so etwas „Spezelwirtschaft“ sagen und für solche Kontakte ist hier schon ein Ministerpräsident und ein Landrat zurückgetreten und die Beschaffung des System „LAPAS“ wurde vom BMVg abgebrochen.
@Fritz 17.01.2021 um 1:26 Uhr:
Wie Sie das hier vorbringen ist, als wuerde ich einen Teenager-Nachkommen beim Kiffen und Saufen erwischen und die Erklaerung waere: „Alle coolen Typen in der peer group machen das, ich bin auch cool, deswegen Cannabis & Alkohol: Notwendiges Beiwerk von cool.“
Nach Ihrer Lesart muesste ich also beipflichten, weil: Wer moechte nicht, dass die eigenen Kinder beliebt und angesagt sind?
Als Erziehungsberechtigter sollte aber ich die selbstreferenziellen Masstaebe meines Nachkommens in einen uebergeodneten Zusammenhang setzen, wo Recht und Gesetz, aber vor allem ein moralischer Kompass und natuerlich der Erhalt von koerperlicher und geistiger Gesundheit Orientierung jenseits von Gruppenritualen und -zwang geben.
Das ist meine Aufgabe, die ich durch die uninformierte Binnensicht von unmuendigen Schutzbefohlenen, so kurzsichtig-nachvollziehbar diese auch sein mag, nicht eingeschraenkt sehe.
Das Argument „Solange die Noten stimmen, koennen die Kinder machen, was sie wollen“ gilt also niemals. Das hindert Sie natuerlich nicht, Ihre innere Verbundenheit zu den coolen Typen zu pflegen.
Und nochmal: Das „Spezial“ bezieht sich auf den Auftrag, und nicht auf den Status der Truppe.
@Koffer sagt: 16.01.2021 um 18:39 Uhr
„Aber das geht natürlich davon aus, dass a) überhaupt etwas falsch gelaufen ist…“
Das habe ich auch nicht behauptet, ich denke eher im Gegenteil, das ich dazu aufgefordert habe, das vernünftig zu untersuchen und vergleichbaren Angeboten gegenüber zu stellen.
Das „blöde“ an diesem Fall ist eben, das der Veranstalter als Wiedereinstellungsbewerber wegen rechtsextremistischer Tendenzen/Einstellungen/Kontakten abgelehnt wurde. Und sobald das Stichwort „Rechtsextremismus“ fällt, sind alle alarmiert und jedes Körnchen wird auf die Goldwaage gelegt. Und in die Kerbe kann man (auch Komentatoren in diesem Thread) immer schön reinschlagen, man kann in den Augen der Öffentlichkeit nichts falsch machen ;-(. Differenzierung und sachliche Aufarbeitung ist da nicht gefragt.
@Georg sagt: 17.01.2021 um 10:03 Uhr @J10 sagt: 17.01.2021 um 10:05 Uhr
Wo durch Auftrag oder Rahmenbedingungen für das KSK Sonderregeln oder andere Maßstäbe notwendig sind, da muss das auch so sein. Damit ist keine Rechtlosigkeit gegeben, sondern es wird vielmehr dem Grundsatz des GG gefolgt: gleiches im Maße der Gleichheit, Ungleiches im Maße der Verschiedenheit.
Nochmals: einfach mal die Spekulationen unterlassen. Es geht hier um einen möglichen Vergabeverstoß. Der ist sehr einfach aufzuklären. Wir werden bald mehr wissen.
@Pio-Fritz sagt: 17.01.2021 um 10:20 Uhr
„Das habe ich auch nicht behauptet, ich denke eher im Gegenteil, das ich dazu aufgefordert habe, das vernünftig zu untersuchen und vergleichbaren Angeboten gegenüber zu stellen. […] Differenzierung und sachliche Aufarbeitung ist da nicht gefragt.“
Ich stimme Ihnen (erneut) zu. Hier wird wieder einmal von bestimmten Kommentatoren mit dem Vehikel einer moralischen Entrüstung eine sachfremde Diskussion angezettelt bzw. aufrecht erhalten :(
@ J10
Fremder uns unsachlicher als ihr zum Vergleich herangezogenes Beispiel,,des kiffenden Jugendlichen der in der Gruppe mitmacht weil es alle machen” geht nicht.
Zeigt mir aber das wie ich bereits dargelegt habe, sie wenig Sachverstand zu Spezialkräften besitzen und es Ihnen garnicht um die Sache geht sondern vielmehr darum das eine hochspezialisierte Einheit eigene Wege gehen kann, und das auch tut.
Nichts Neues im Militär, oft und regelmäßig festgestellt. Da hilft auch nicht mehr Transparenz.
Somit schenke ich Ihnen den Punkt, Sie haben Recht… das KSK ist wohl im gesamten ein Saftladen der an allen Vorschriften und Auflagen vorbei geradezu verselbstständigt agiert.
In diesem Sinne, Heizung an im Amtsstübchen …es wird kalt.
@ Koffer
Zitat: „Nochmals: einfach mal die Spekulationen unterlassen. Es geht hier um einen möglichen Vergabeverstoß. Der ist sehr einfach aufzuklären. Wir werden bald mehr wissen.“
Nein, es geht hier um „Spezlwirtschaft“, um geschäftliche Kontakte des KSK mit einem ehemaligen Angehörigen des KSK zu Lasten der Staatskasse. An der Börse würde man dazu „Insiderhandel“ sagen, oder glauben Sie dass bei dem Chorgeist der beim KSK herrscht, auch gegenüber ehemaligen Angehörigen, dass der ehemalige Angehörige nicht alle Details der Konkurrenzangebote kannte um mit seinem Angebot für die Ausbildung zum Zuschlag zu kommen ?
Ok, selbst mögliche Verstöße gegen das Vergaberecht werden hier als Glaubensfrage diskutiert. Ist so inzwischen recht sinnfrei.