Coronavirus-Pandemie & Bundeswehr: Noch wenig Soldaten bei Schnelltests, erstmals aktiver Soldat an Covid-19 gestorben (m. Nachtrag)

Die geplante Unterstützung von Coronavirus-Schnelltests in Alten- und Pflegeheimen durch die Bundeswehr läuft langsam an: Rund 220 Soldatinnen und Soldaten sind dafür bislang im Einsatz. Der größte Teil der Bundeswehr-Amtshilfe in der Pandemie findet jedoch weiterhin in Gesundheitsämtern statt. Ertmals ist ein aktiver Soldat der Bundeswehr nach einer Covid-19-Erkrankung gestorben.

Nach dem Angebot des Bundeskanzleramts an die Kommunen, zunächst mit Soldatinnen und Soldaten Alten- und Pflegeheimen die regelmäßige Testung auf Virus-Antikörper zu ermöglichen, sind bislang gut 10 solche Anträge auf Hilfeleistung bei der Bundeswehr eingegangen. Die rund 220 Soldaten mit dieser Aufgabe sind noch deutlich weniger als die bis zu 10.000, die Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer dafür in Aussicht gestellt hatte.

Die Soldaten sollen für bis zu drei Wochen diese Aufgabe in einem Heim übernehmen und dann durch Freiwillige abgelöst werden. Sie werden zusätzlich zu den derzeit gut 1.000 Soldatinnen und Soldaten eingesetzt, die bereits in fast 250 Alten- und Pflegeheimen unterstützen.

Insgesamt sind derzeit rund rund 12.400 Soldatinnen und Soldaten in der Amtshilfe in der Pandemie gebunden, davon rund 4.000 als so genanntes Schichtwechselpersonal oder in den Führungsstäben – eine in den vergangenen Tagen weitgehend gleich gebliebene Zahl. Unverändert unterstützen die meisten von ihnen, fast 5.500, die Gesundheitsämter bei der Nachverfolgung von Infektionsketten. In Impfzentren und mobilen Impfteams sind bislang fast 1.400 Soldaten eingesetzt, weitere fast 1.500 sind für diese Aufgabe vorgesehen.

In der Bundeswehr wurden bislang fast 2.400 Soldaten gegen das Coronavirus geimpft. Der überwiegende Teil gehört zum Sanitätsdienst, zum Beispiel in den Bundeswehrkrankenhäusern; außerdem wurden Unterstützer im Amtshilfeeinsatz geimpft.

Die Debatte über eine mögliche Coronavirus-Impfpflicht für Soldatinnen und Soldaten flammt zwar immer wieder auf, ist aber derzeit noch recht theoretisch, weil es dafür ohnehin bislang nicht genügend Impfstoff gibt. Nach wie vor hat das Verteidigungsministerium nicht entschieden, ob diese Impfung zu denen gehört, die ein Soldat nach dem Soldatengesetz hinnehmen muss. Ein am (gestrigen) Montag veröffentlichtes Urteil des Bundesverwaltungsgerichts zu dieser Verpflichtung bezog sich auf die bisher schon verwendeten Impfungen, nicht auf das Coronavirus.

Unterdessen meldete die Bundeswehr den ersten Todesfall eines aktiven Soldaten im Zusammenhang mit dem Virus. Ein 53-jähriger Oberstleutnant starb am vergangenen Sonntag an einer Covid-19-Erkrankung. So weit bisher bekannt, gab es keinen Zusammenhang mit seiner dienstlichen Tätigkeit im Inland; der Offizier war nicht in der Amtshilfe in der Pandemie eingesetzt.

Nachtrag: Die Zahl der Fälle unter den aktiven Soldatinnen und Soldaten steigt wieder leicht an. Die aktuellen Zahlen des Sanitätsdienstes:

18. Januar
Soldatinnen und Soldaten: 558  tagesaktuell bestätigte Fälle
kumuliert: 3686, davon kumuliert genesene Fälle: 3128

19. Januar
Soldatinnen und Soldaten: 619  tagesaktuell bestätigte Fälle, kumuliert: 3827, davon kumuliert genesene Fälle: 3208

(Foto: Eine Soldatin führt im AWO Seniorenheim in Pockau-Lengefeld am 11.01.2021 einen Coronavirus-Schnelltest durch – Anne Weinrich/Bundeswehr)