Coronavirus-Pandemie & Bundeswehr: Jetzt über 6.500 Soldaten aktiv

Wie bei der Entwicklung der Coronavirus-Pandemie in Deutschland insgesamt gehen auch bei der Bundeswehr die Zahlen nach oben: Inzwischen sind mehr als 6.500 Soldaten in der Amtshilfe für zivile Behörden aktiv.

Nachdem am Vortag der Inspekteur der Streitkräftebasis, Martin Schelleis, eine Aufstockung des so genannten Corona-Kontingents der Streitkräfte von 15.000 auf 16.000 angekündigt und von rund 5.600 durch die Amtshilfe gebundenen Soldatinnen und Soldaten gesprochen hatte, ist die Zahl der eingesetzten Soldaten schon wieder deutlich gestiegen. Am (heutigen) Freitag bezifferte die Bundeswehr die Zahl aller Soldatinnen und Soldaten, die durch die Unterstützungsleistungen gebunden sind, auf mehr als 6.500.

Ein Grund für den Anstieg ist die Anforderung, das eingesetzte Personal in Gesundheitsämtern und anderen Orten wie Altenheimen mehr als bisher im Schichtbetrieb einzusetzen. So sind zwar derzeit Soldaten auf 4.100 Dienstposten als Unterstützer eingesetzt, hinzu kommen fast 400 Soldatinnen und Soldaten aus dem Sanitätsdienst. Die Zahl derjenigen, die als Ablösung im Schichtdienst bereitstehen, stieg jedoch deutlich auf nunmehr 2.100.

(Die teilweise unterschiedlichen Zählweisen sorgen noch immer für ein wenig Verwirrung; hier hatte ich das erklärt.)

Schwerpunkt ist nach wie vor die Hilfe in den Gesundheitsämtern, dort besetzt die Bundeswehr rund 4.000 Stellen. Die Zahl dieser Ämter, die Soldaten im Einsatz haben, stieg seit dem Vortag um acht auf 263.

Die Streitkräfte stellen sich aber auch auf eine zunehmende Anforderung von medizinischem Personal in den nächsten Tagen ein. So gingen bereits Anträge von Kommunen ein, die Ärzte und Pfleger der Bundeswehr für ihre Krankenhäuser suchen, weil das vorhandene Personal die Zahl der Covid-19-Patienten absehbar nicht mehr bewältigten kann.

Auch die Zahl der Infektionen unter den Soldatinnen und Soldaten steigt weiter – die Angaben des Sanitätsdienstes:

6. November
Geschäftsbereich BMVg kumulierte Gesamtfälle: keine Zahl geliefert,
Soldatinnen und Soldaten: 485 tagesaktuell bestätigte Fälle,
kumuliert: 1341, davon kumuliert genesene Fälle: 856

(Ggf. weiter nach Entwicklung)