Coronavirus im Bundeswehr-Auslandseinsatz: Fast die Hälfte in Kunduz in Isolation (Update: Irak)

Nach neuen bestätigten Coronavirus-Infektionen im Afghanistan-Einsatz ist fast die Hälfte der in Kunduz in Nordafghanistan eingesetzten deutschen Soldaten isoliert worden. Auch im Camp Marmal in Mazar-e Sharif wurden Bundeswehrsoldaten vorsorglich in Isolation geschickt.

Nach Angaben der Bundeswehr war am vergangenen Freitag ein aus anderen gesundheitlichen Gründen aus Mazar-e Sharif nach Deutschland ausgeflogener Soldat positiv auf das Virus getestet worden. Die daraufhin vorgenommenen Tests bestätigten zwei weitere Infektionsfälle in Kunduz.  Beide infizierten Soldaten wurden ins Camp Marmal evakuiert und sollen nach Deutschland ausgeflogen werden.

Vorsorglich wurden 47 deutsche Soldaten in Kunduz unter Isolation gestellt. Derzeit sind rund 100 Bundeswehrsoldaten als Berater der afghanischen Sicherheitskräfte in der nordafghanischen Stadt im Einsatz; damit ist knapp die Hälfte der entsandten Soldaten betroffen. Im Camp Marmal sind weitere 44 Bundeswehrsoldaten und ein niederländischer Soldat in Isolation.

Die neuen Fälle im Auslandseinsatz – so waren in der vergangenen Woche in Erbil im Nordirak weitere fünf Soldaten positiv getestet worden – führten zu einem Anstieg der Fallzahlen in der Bundeswehr insgesamt: Am vergangenen Freitag hatte der Sanitätsdienst aktuell 22 bestätigte Infektionen gemeldet; am (heutigen) Montagmorgen waren es 36.

Update: Am Donnerstagabend meldete die Bundeswehr weitere bestätigte Infektionen in Erbil: Bei drei weiteren Soldaten wurde das Virus festgestellt. Damit haben sich in den vergangenen zwei Wochen 14 der insgesamt rund 50 deutschen Soldatinnen und Soldaten im Nordirak infiziert. Die drei neu bestätigt infizierten Soldaten sollen zusammen mit einem vierten, bei dem bereits am vergangenen Samstag das Virus bestätigt wurde, ausgeflogen werden.