Dokumentation: MAD-Präsident spricht erstmals von rechtsextremen Netzwerken in der Bundeswehr
Der Präsident des Bundesamtes für den Militärischen Abschirmdienst (MAD), Christof Gramm, sieht in der Bundeswehr und insbesondere im Kommando Spezialkräfte Hinweise auf rechtsextreme Netzwerke – wenn ich nicht was übersehen habe, verwendete der MAD-Präsident erstmals eine solche Formulierung. Die Aussage fiel bei der jährlichen Anhörung der Präsidenten der Nachrichtendienste – Bundesnachrichtendienst, Bundesamt für Verfassungsschutz und MAD – im Bundestag.
Zur Dokumentation die Passage aus Gramms veröffentlichten Eingangsstatement in der Anhörung am (heutigen) Montag; die Netzwerk-Aussage im letzten Absatz:
Auch wenn die ganz große Mehrheit der Soldatinnen und Soldaten verfassungstreu ist und Rechtsextremismus in der Gesellschaft und in der Bundeswehr kein neues Phänomen bildet, haben wir eine neue Dimension festgestellt. Dies legen alleine schon die Zahlen unserer Arbeit nahe.
So sind unsere Verdachtsfälle in den Bereichen Rechtsextremismus und Reichsbürger erkennbar angestiegen. Bei der Öffentlichen Anhörung im Oktober 2019 sprach ich von rund 500 laufenden Verdachtsfallbearbeitungen im Bereich Rechtsextremismus, heute sind es über 600.
Richtig ist: Wir schauen genauer hin, auf Extremisten und auch auf Personen mit fehlender Verfassungstreue.
Dabei werden wir fündig. In 2019 haben wir 14 Extremisten in der Bundeswehr identi-fiziert, davon 8 Rechtsextremisten und 2 Reichsbürger. Das sind doppelt so viel ent-tarnte Extremisten wie im Vorjahr. Hinzu kommen 38 Personen mit fehlender Verfas-sungstreue, die in der Bundeswehr ebenfalls nichts verloren haben. Das sind in der Summe 52 Personen.
Beginnend seit 2019 erfassen wir systematisch sowohl Extremisten als auch Personen mit fehlender Verfassungstreue. Verfassungstreue ist für Soldaten und für Beamte gleichermaßen Berufspflicht, und oft genug ist fehlende Verfassungstreue lediglich die Vorstufe zum Extremismus.
Wer den Staat unseres Grundgesetzes negiert, wer in einem extrem zugespitzten Freund-Feind-Denken lebt, wer sich rassistisch, fremdenfeindlich oder antisemitisch äußert, kann und darf in der Bundeswehr keine Heimat finden.
Auch ein überhöhter Patriotismus ohne [Hervorhebung im Original] das klare Bekenntnis zum Grundgesetz, zum Staat des Grundgesetzes und zur offenen Gesellschaft wird in der Bundeswehr nicht geduldet. Erst recht gilt das für angebliche Patrioten, die sich unter diesem Deckmantel in Wahrheit gegen das Grundgesetz und seine zentralenWertgrundlagen stellen. Solche falschen Patrioten haben bei uns definitiv nichts verloren.
Einen Schwerpunkt bei der Extremismusabwehr bildet dabei nach wie vor das KSK, wo wir weiterhin rund 20 Personen bearbeiten. Hier ist es uns gelungen, Schritt für Schritt durch stille Operationen mehr Licht ins Dunkel zu bringen. Auch wenn wir mit unserer Arbeit noch nicht am Ende sind, wurden in zahlreichen Fällen personelle und disziplinare Maßnahmen ergriffen, die von der Versetzung aus dem KSK bis zur Entlassung aus der Bundeswehr reichen.
Spektakulär war der Munitions-und Waffenfund bei einem KSK-Angehörigen vor einigen Wochen. Auch wenn jetzt die Strafverfolgungsbehörden am Zuge sind, ist unsere Operation nicht abgeschlossen. Vor allem interessiert uns natürlich die Frage, ob es Mitwisser oder gar Mittäter gab.
Die neue Dimension des Rechtsextremismus begründet sich in der Bundeswehr aber auch daraus, dass wir gerade im KSK nicht nur von Einzelfällen ausgehen können. Eine Untergrundarmee haben wir bislang zwar nach wie vor nicht entdeckt, aber Beziehungsgeflechte – oder wenn sie so wollen Netzwerke bzw. Strukturen – mit unterschiedlicher Qualität finden wir sehr wohl.
Das ganze Statement hat die Bundeswehr hier veröffentlicht.
Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer will angesichts der bekanntgewordenen rechtsextremistischen Vorfälle im KSK in dieser Woche eine Entscheidung über mögliche strukturelle Veränderungen bei dem Eliteverband treffen. Dazu hatte in den vergangenen Wochen eine Arbeitsgruppe aus Staatssekretär Gerd Hoofe, Generalinspekteur Eberhard Zorn, Heeresinspekteur Alfons Mais und KSK-Kommandeur Markus Kreitmayr im Auftrag der Ministerin die Strukturen untersucht.
„Die neue Dimension des Rechtsextremismus begründet sich in der Bundeswehr aber auch daraus, dass wir gerade im KSK nicht nur von Einzelfällen ausgehen können. Eine Untergrundarmee haben wir bislang zwar nach wie vor nicht entdeckt, aber Beziehungsgeflechte – oder wenn sie so wollen Netzwerke bzw. Strukturen – mit unterschiedlicher Qualität finden wir sehr wohl.“
Und jetzt bitte noch Mal alle Kommentatoren, die von einer „bedauerlichen Häufung von Einzelfällen“ in den Vorgängerthrads sprachen. Aber wahrscheinlich ist der Präsident des MAD dann nicht glaubwürdig oder seine Ausführungen nicht präzise und detailliert genug, irgendeine Ausrede wird sich doch noch finden lassen. (Achtung Ironie)
Das BAMAD hat nun ein weiteres Mal bestätigt, dass es für die Existenz der von einigen Beobachtern herbeifantasierten „Schattenarmee“ keinerlei Belege. Es bleibt zu hoffen, dass dies den entsprechenden Verschwörungstheorien den Boden entzieht. Außerdem wurde bestätigt, dass die Zahl der identifizierten Rechtsextremisten im vergangenen Jahr ganze acht Fälle umfasste und es somit keine massenhafte Präsenz von Rechtsextremisten in der Bundeswehr gibt, wie manche meinen. Davon dass diese Personen eine ernsthafte Bedrohung für den Bestand der FDGO dargestellt haben, schreibt das BAMAD ebenfalls nichts, womit es entsprechende Behauptungen amtlich entkräftet. Spätestens jetzt wird klar, dass Behauptungen, denen zufolge es in der Bundeswehr ein allgemeines Rechtsextremismus-Problem gebe, keinerlei Faktengrundlage besitzen.
[Nur der Vollständigkeit halber wäre auch Ihre Einordnung der erwähnten Netzwerke interessant. Und jetzt mal ernsthaft: Sie wollen hier mitdiskutieren oder haben Sie den Auftrag, Nebel zu schießen? T.W.]
@Pio-Fritz: Und zu der Ironie hab ich langsam zu viel Galle im Mund.
Harter Tobak. Wenn der Präsident, scheinbar begründet, dem KSK vorhält, das hier ein rechtes Netzwerk entstanden ist muss natürlich reagiert werden. Ich zwar kein Freund von ministeriellen Arbeitsgruppen, aber das ganze hat eben einen politische Dimension. Bleibt zu hoffen, das die Maßnahmen die folgen das KSK in diesem Bereich weiterbringt ohne die vorhandene Expertise zu zerstören.
@Pio-Fritz: Ich zitiere: „Auch wenn die ganz große Mehrheit der Soldatinnen und Soldaten verfassungstreu ist“ Insofern gibt es bei der “ gewöhnlichen“ Truppe so ehrlich Einzelfälle. Beim KSK scheint das mehr zu sein.
Versachlichung sagt:
29.06.2020 um 15:26 Uhr
„Außerdem wurde bestätigt, dass die Zahl der identifizierten Rechtsextremisten im vergangenen Jahr ganze acht Fälle umfasste und es somit keine massenhafte Präsenz von Rechtsextremisten in der Bundeswehr gibt, wie manche meinen.“
Der BAMAD-Präsident spricht eindeutig von
„Netzwerken und Strukturen“.
Und es geht nicht nur um Personen die
als Rechtsextremist eingestuft werden,
sondern jede Form von rechtsextremen
Gedankengut. Z.B. auch Diejenigen, die
wegsehen, oder solch Verhalten decken.
Und… wie ich früher schon einmal schrieb…
wäre es interessant zu wissen, wieviele Vorgänge
von diesen 278 in Calw sind…
Wir… das Parlament … die WB … werden es nicht erfahren…
„Demnach hat der MAD im Rahmen seiner Aufgabenwahrnehmung nach § 1 Absatz 1 Satz 1 Nummer 1 des Gesetzes über den Militärischen Abschirmdienst (MADG) von 278 Sachverhalten mit Bezügen zum Rechtsextremismus Kenntnis erlangt, die nicht in das Meldewesen Innere und Soziale Lage der Bundeswehr Eingang gefunden haben und folglich dem Wehrbeauftragten auf diesem Wege nicht bekannt geworden sind.
Hierbei handelt es sich um Informationen aus unterschiedlichen, teils schützenswerten Quellen.“
„Der MAD hat im Rahmen seiner Aufgabenwahrnehmung nach § 1 Absatz 1 Satz 1 Nummer 1 MADG von 278 Sachverhalten mit Bezügen zum Rechtsextremismus Kenntnis erlangt, die nicht in das Meldewesen Innere und Soziale Lage der Bundeswehr Eingang gefunden haben und folglich dem Wehrbeauftragten auf diesem Wege nicht bekannt geworden sind.
Hierbei handelt es sich um Informationen aus unterschiedlichen, teils schützenswerten Quellen. Eine Auflistung der Sachverhalte gemäß der Fragestellung ist auf Grund der Schutzbedürftigkeit der Quellen, möglicher Rückschlüsse auf die Arbeitsweise und Methodik des MAD und aus Gründen des Schutzes des Persönlichkeitsrechtes der von der Vorgangsbearbeitung betroffenen Personen nicht möglich. Auch eine Einstufung als Verschlusssache und Hinterlegung der angefragten Informationen bei der Geheimschutzstelle des Deutschen Bundestages würde im vorliegenden Fall nicht ausreichen, um der erheblichen Sensibilität der angeforderten Informationen im Hinblick auf die Bedeutung für die Aufgabenerfüllung des MAD in ausreichendem Maße Rechnung zu tragen.
Eine Kenntnisnahme der begehrten Informationen durch Unbefugte Dritte könnte der Aufgabenwahrnehmung des MAD im Aufgabenbereich Extremismusabwehr empfindlichen Schaden zufügen und somit eine schwere Gefährdung für die Sicherheit der Bundesrepublik Deutschland verursachen.
Aus diesem Grunde kommt die Bundesregierung nach reiflicher Abwägung zu dem Schluss, dass das parlamentarische Auskunftsrecht im vorliegenden Fall hinter dem Staatswohl zurückstehen muss.“
Quelle: BT-Drs 19/19779
@AoR sagt: 29.06.2020 um 15:40 Uhr
Schauen Sie einfach auf den Kommentar von @Versachlichung, dann wissen sie, was ich meine. Ein Musterbeispiel an Verharmlosung, Ignoranz und Relativierung von Tatsachen. Erschreckend.
Eigentlich erschließen sich die Aussagen des MAD-Präsidenten erst dann, wenn man das gesamte Dokument liest.
Das Problem sind in meinen Augen weniger die Extremisten selbst, von denen wird notwendigerweise immer ein gewisser Prozentsatz in der Bundeswehr oder Polizei auftauchen), sondern wir man mit ihnen umgeht, sprich sie meldet, aufspürt und wieder achtkantig auf den freien Arbeitsmarkt katapultiert (weil man sie ja idealerweise schon am besten in der Ausbildung aussiebt). Und da muss ein institutionelles Gedenken und vor allem organisierte Struktur da sein, die sich dem Ausmerzen dieses Problems verschreibt. Offensichtlich hat es in der Vergangenheit in der Bundeswehr daran gemangelt. Ich will lieber nicht daran denken wie viele unaufgeklärte Verbrechen in der Vergangenheit durch oder mit Soldaten begangen wurden.
Immerhin scheint es ja so, dass durch Kommandosoldaten unterschlagene Waffen und Sprengstoff gewisse Alarmglocken hat läuten lassen (nur stelle man sich an dieser Stelle vor, was es für einen Alarm gegeben hätte, wenn es sich um islamistische Extremisten gehandelt hätte). Ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass die allermeisten Soldaten kein Problem damit haben wenn ihre Verfassungstreue gut und engmaschig überwacht werden. Umgekehrt weiß ich ehrlich gesagt nicht wie sehr ich jemanden in Uniform sehen will, der ein Problem damit hat jetzt eben keine Judenwitze zu erzählen oder Rechtsrock zu hören.
@Versachlichung: Jaja, diese paar dutzend Neonazis die vom Staat an Waffen ausgebildet worden. Okay, diese Untergrundarmee mag vielleicht nicht existieren, aber da der MAD ja bisher auch ziemlich oft ziemlich erbärmlich versagt hat verzeihe man mir, wenn ich dieser Ankündigung zumindest mit einer gesunden Portion Skepsis begegne. Zumal der Herr Gramms ja eben von „bislang“ spricht, da er eben was vom Fach versteht und so etwas nicht kategorisch ausschließt. Abgesehen davon ist der Hauptteil der öffentlichen Berichterstattung ja weniger wegen einer allmächtigen Untergrundarmee entstanden, sondern mehr von den einzelnen spektakulären Einzelfällen und dem stettigen Gespotter kleinerer bis banaler Enthüllungen der letzten Jahrzehnte erregt worden. Außerdem ist es ja auch nicht unwichtig herauszufinden, dass die Diziplin im KSK zumindest in einem Fall nullkommanix wert war. Ob ich jetzt 600 Ermittlungsverfahren viel oder wenig nenne, das ist eine Frage der Definition würde ich sagen.
Das beste daran ist, daß man dieses Netzwerk wohl identifiziert hat.
Gut so, dann kann man jetzt dagegen vorgehen.
Ich hoffe, dass man die meisten bereits entfernt hat, und keiner entwischt.
@ACC, nicht „scheinbar“, sondern mittlerweile auch offenkundig, das aber wohl nur für Insider.
@All: mir sind das zu viele, egal ob Einzelfälle, einzelne Personen oder Netzwerke.
Interessant wäre zu wissen wie viele von den 38 Personen mit fehlender Verfassungstreue tatsächlich aus der Bw entfernt wurden. Ich glaube nicht das es sich hier um besonders viele handelt. Auch bleibt abzuwarten wie viele von den 20 Verdachtspersonen im KSK am Ende zum Extremisten gemacht werden können bzw. tatsächlich auch welche sind. Ich will die Zahlen hier nicht beschönigen, auch stellt der Fall mit dem OSF einen ziemlichen Hammer dar, trotzdem sollte man die Kirche im Dorf lassen und das Ende der Ermittlungen abwarten. Auch finde ich es seltsam, dass in einem Standort wie Calw, wo nahezu jeder sicherheitsüberprüft ist, diese „Personen“ so lange unbehelligt ihren Dienst verrichten konnten. Wurde dort bewusst von Seiten der Dienstaufsicht und des MAD weggeschaut, nicht sorgfältig genug gearbeitet oder taugt das Werkzeug der Sicherheitsüberprüfung / der MAD einfach nichts…..
@Pio-Fritz
Im Zweifel für den Angeklagten, keine Kollektivverurteilungen etc. ich weiß ist etwas veraltet seit dem Areopag
@Versachlichung
Absence of Evidence, is not Evidence of Absence.
@Pio-Fritz sagt: 29.06.2020 um 14:02 Uhr
Im Gegensatz zu bisherigen Spekulationen von Seiten mancher Kommentatoren gibt es jetzt eine qualifizierte Einschätzung einer zuständigen Stelle mit umfassender Sachkenntnis.
Das ist der Unterschied zwischen Spekulation und sachkundiger Bewertung.
Jetzt wird’s haarig!
Jedenfalls herrscht einigermaßen Unruhe in den Sicherheitsbehörden. Dass es sich um einen Reservisten handelt, beruhigt keinesfalls.
Nach Spiegel Informationen hat der Geheimdienst bei einem rechtsextremem Reservisten eine Liste mit Nummern und Adressen von Politikern und Promis wie Heiko Maas, Robert Habeck oder Til Schweiger gefunden.
https://www.spiegel.de/politik/deutschland/bundeswehr-ermittler-finden-politiker-liste-bei-rechtsextremem-reservisten-a-729b2dfe-fee6-472a-a7d9-2935a482b7c7-amp?__twitter_impression=true
Patriot kann in der Bundesrepublik Deutschland nur der sein, der sich ohne Wenn und Aber zu unserem Grundgesetz und zu unserer freiheitlich demokratischen GO bekennt. Alles andere ist jedenfalls gemäß meiner Auffassung kein Patriotismus. Wenn das nicht so glasklar dargestellt wie aber auch gefordert wird, und man dann von verschiedenen Formen von Patriotismus ausgeht, spricht man damit einen Generalverdacht gegen jeden aus, auch u. a. gegen die, sich als Patriot bezeichnen und sich gemäß meiner Definition verhalten. Genau das führt aber zu einer Distanzierung gegenüber dem Staat. Derzeit wird in den USA den Gefallenen der Operation Red Wings gedacht, zu der auch eine Gruppe von Navy Seals gehören. Allein daran kann man schon erkennen, wie ein Verbündeter mit seinen Spezialeinheiten umgeht und was dazu bei uns im Vergleich passiert.
Die Netzwerke sind sicherlich alles andere, als herbei fantasiert. Sebastian Erb hat auf Twitter die Genese der Einschätzungen aus den letzten Jahren zitiert. Demnach war BAMAD nie auf der Höhe des Erkenntnisstandes und hinkt hinterher. Also dürfen wird 2021 / 2022 damit rechnen, dass eine „Untergrundarmee“ gefunden wird. Die wird man dann aber nicht so nennen, denn wenn sie erst gefunden ist, ist sie ja nicht mehr im Untergrund.
Bezeichnend war auch die „Ausplanung“ von rund 800 Reservisten, sowie die krude Zählweise der KSK-Vorfälle, die konstant um die 20 gehalten wird und die Zugänge und Abgänge nicht öffentlich nachvollziehbar bzw. mitzuverfolgen sind.
Es bleibt dabei: Das KSK müsste für die Dauer der Neuausrichtung in Quarantäne. Wer hinreichend nah an den Waffenfunden dran war, sollte Hausbesuch bekommen und ich wäre für eine Erfassung sämtlicher Fingerabdrücke und DNA-Daten, um sie gegen vorhandene Datensätze laufen zu lassen, sowie generell abzuschrecken. Gleiches müsste aber bei jeder Person, die im Dienst Waffen tragen darf vorgenommen werden.
Erstaunlich auch dies:
„Laut Gramm (Präsident BAMAD, TM.) wurden in den letzten Monaten rund 800 Reservisten wegen ihrer verfassungsfeindlichen Haltung von Reserveübungen ausgeschlossen.“
https://www.spiegel.de/politik/deutschland/bundeswehr-ermittler-finden-politiker-liste-bei-rechtsextremem-reservisten-a-729b2dfe-fee6-472a-a7d9-2935a482b7c7
@Daniel Lücking sagt: 29.06.2020 um 18:57 Uhr
Naja, Ihre Meinung sei Ihnen gegönnt, aber die von Ihnen vorgeschlagenen Maßnahmen sind natürlich in einem Rechtsstaat vollkommen abwegig. Niemals würde das einer gerichtlichen Überprüfung stand halten.
Auch Ihre Argumentation mit einer Extrapolation finde ich eher amüsant denn valide :)
@ Koffer
Zitat: „Im Gegensatz zu bisherigen Spekulationen von Seiten mancher Kommentatoren gibt es jetzt eine qualifizierte Einschätzung einer zuständigen Stelle mit umfassender Sachkenntnis. Das ist der Unterschied zwischen Spekulation und sachkundiger Bewertung.“
Und im Gegensatz zu der bisherigen, auch ihrem dem Anspruch nach sachkundigen Bewertung von lauter Einzelfällen, die geprüft werden müssen und das Ergebnis noch nicht fest stehe, haben wir jetzt beim KSK die amtliche Feststellung, dass dort ein rechtsextremes Netzwerk existiert !
Wen wundert dies noch bei der Anhäufung von sogenannten Einzelfällen mit Involvierung von höchsten Dienstgraden (OTL) in dem Verband ?
PS: Interessant finde ich auch den Hinweis, dass Patriotismus strikt an das Grundgesetz und die freiheitlich demokratische Grundordnung gekoppelt sein muss !
So, was nun Herr Koffer ?
@all
Bei aller Meinungsfreudigkeit hier – die (wiederholten) Kommentare mit der Aussage, eigentlich habe der MAD-Präsident doch bestätigt, dass es gar keine Rechtsextremisten in der Bundeswehr gäbe, sind auf den einschlägigen Gesinnungsseiten gut aufgehoben und müssen hier nicht auch ihren Platz finden.
@Georg sagt: 29.06.2020 um 19:54 Uhr
„Und im Gegensatz zu der bisherigen, auch ihrem dem Anspruch nach sachkundigen Bewertung von lauter Einzelfällen, die geprüft werden müssen und das Ergebnis noch nicht fest stehe, haben wir jetzt beim KSK die amtliche Feststellung, dass dort ein rechtsextremes Netzwerk existiert !“
Ich zitiere mich gerne selbst (29.06.2020 um 18:27 Uhr): „Im Gegensatz zu bisherigen Spekulationen von Seiten mancher Kommentatoren gibt es jetzt eine qualifizierte Einschätzung einer zuständigen Stelle mit umfassender Sachkenntnis. Das ist der Unterschied zwischen Spekulation und sachkundiger Bewertung.“
Die ntv-Überschrift, dass die Bundeswehr von Rechtsextremisten durchzogen sei, sollte zur Kenntnis genommen werden.
Nachdem mir eine angebliche KSK-Frau am Samstag/ Sonntag Tweet um Tweet die angebliche Harmlosigkeit des KSK um die Ohren twitterte und allerlei Rechtfertigungen brachte, ist die Einschätzung des BAMAD, auch zu den Reservisten, ein Wendepunkt.
Die Verunglimpfungen der Kritiker des rechten Sumpfes dürften aber leider andauern – die PR der Kameraden hat allerdings immer verzweifeltere Züge.
@Koffer sagt:29.06.2020 um 18:27 Uhr
„@Pio-Fritz sagt: 29.06.2020 um 14:02 Uhr
Im Gegensatz zu bisherigen Spekulationen von Seiten mancher Kommentatoren gibt es jetzt eine qualifizierte Einschätzung einer zuständigen Stelle mit umfassender Sachkenntnis.“
Ja, ja, nun lässt es sich nicht mehr wegdiskutieren. Dabei brauchte man nur 1 + 1 zusammenzählen…
@ThoDan sagt:
29.06.2020 um 18:16 Uhr
„@ Pio-Fritz Im Zweifel für den Angeklagten, keine Kollektivverurteilungen etc. ich weiß ist etwas veraltet seit dem Areopag“
Das haben Sie falsch ausgedrückt, es muss heißen „Im Zweifel für DIE Angeklagten…“, kleiner aber feiner Unterschied.
@Georg
Abwarten und Tee trinken, der Präsident benutzt nicht umsonst den Passus „Netzwerke“ (Plural), „unterschiedlicher Qualität“ und im Eingangssatz einen eindeutigen Konjunktiv „Die neue Dimension des Rechtsextremismus begründet sich in der Bundeswehr aber auch daraus, dass wir gerade im KSK nicht nur von Einzelfällen ausgehen können.“
Wenn man 20 Soldaten im KSK beobachtet und dann von Netzwerken spricht, frage ich mich in der Tat welchen Grad der Organisation die Rechten da haben. Entweder die Leute kennen sich und agieren zusammen, dann ist es ein Netzwerk. Aber wenn da jeder sein eigenes Süppchen kocht, dann habe ich so meine Schwierigkeit damit, dass sowas als Netzwerk bezeichnet wird.
Ich persönlich warte weiterhin ab welche Organisation man da am Ende aufdeckt. Bei den Konjunktiven und den Unspezifika gehe ich eher von einem „politischen“ Statement aus. Frei nach dem Motto: Es wurde Rauch gerochen also muss auch ein Feuer zu sehen sein.
Ehrlich gesagt finde ich die ausgeschüttete Häme, nach der Verlautbarung des Präsident des Bundesamtes für den Militärischen Abschirmdienst (MAD), Christof Gramm, absolut unpassend. Das ist ja beinahe so als wären sie froh, recht gehabt zu haben. Ich finde es ehrlich gesagt eher schockierend und bin beunruhigt, dass sich dies, als Einschätzung wohl, aus den aktuellen Fällen und Fakten zurückschließen lässt. Dieses Statement aus berufenem Munde ist natürlich eine neue Dimension, und ich gehe einfach davon aus, dass nun auch die Fraktion derjenigen, die auf das Rechtsstaatsprinzip verweisen, erst einmal einen trockenen Mund haben.
Trotzdem bleibt es bei diesem Prinzip und es wird eine entsprechende Aufklärung erfolgen und extrem konsequent dagegen vorgegangen. Wir hier, zumindest hoffe ich das mal, sind unbeteiligte Dritte, und das gemeinsame Ziel ist es, genau solche Vorkommnisse zu verhindern. Wir können uns nicht aussuchen welche Befehle wir befolgen, und die Kameradschaft ist und bleibt ein eherner Grundsatz. Und dazu zählt, meiner Auffassung nach, auch die Unschuldsvermutung. Zumindest ich für meinen Teil halte daran fest. Gerade weil es manchmal so viel einfacher ist, zu verurteilen und unterschiedslos Menschen in Schubladen zu sortieren. Das Attribut Kamerad sollte erst entzogen werden, wenn eine klare Faktenlage dagegen spricht oder einem selbst Zweifel gegenwärtig werden, welche eben die Kameradschaft obsolet erscheinen lassen.
Wichtig erscheint mir vor allem, dass wir uns klar werden lassen ein Teil der wehrhaften Demokratie zu sein. Ganz im ursprünglichen Sinne des Gedankens. Wir müssen jeden Tag den falschen Intentionen entgegentreten und dürfen nicht schweigen, nicht hier und auch sonst nicht.
In diesem Sinne.
Und der Spiegel legt nach – bei einem Reservisten wurde ein Liste mit Spitzenpolitikern von SPD, Grünen und Linken gefunden. In einem rechtsextremen Chat.
[War hier in den Kommentaren schon 2-3x erwähnt und verlinkt… T.W.]
@Pio-Fritz sagt: 29.06.2020 um 20:34 Uhr
„Ja, ja, nun lässt es sich nicht mehr wegdiskutieren. Dabei brauchte man nur 1 + 1 zusammenzählen…“
Naja, man kann es auch anders formulieren: Jetzt hat das erste mal jemand der Ahnung etwas gesagt.
Das ist der Unterschied zwischen zuständigen Fachleuten und spekulierenden Kommentatoren.
@Koffer
Ihr schräge Wahrnehmung ist nicht zu toppen. Ein Geheimdienst hat die Aufgabe, Dinge eher herauszufinden, als die in der Zeitung stehen. Dass drei Jahre nach Beginn der Rechtsextremismus-Affäre nun vom Geheimdienst bestätigt wird, was Journalist*innen unter massiver Selbstgefährdung aufgearbeitet haben, ist an Peinlichkeit nicht zu überbieten.
Ich hoffe inständig, dass ihre Position in / an der Truppe nicht von all zu großer Relevanz ist.
[Wenn die Herren sich persönlich weiter austauschen wollen… ihr kennt das: bei Bedarf bin ich beim Austausch der Mailadresse behilflich. T.W.]
Sorry @T.W.
Bei den Relativierungen, Anfeindungen und Diskreditierungen meiner Person („Alles falsch…. keine Ahnung … völlig überzogen“), die ich in den letzten Jahren erfahren habe, ist das Maß allmählich voll. Jetzt wird selbst die Stellungnahme des Militärgeheimdienstes klein geredet.
Frage in die Runde: Da ich auf Segeltörn bin, hab ich nicht alle Details der Anhörung mitgeschnitten, aber gab es Äußerungen, wie die Problematik innerhalb des BAMAD mit Rechtsextremisten aussieht? Da gab es zuletzt ja auch genug Fälle mit KSK-Bezug.
[Ich bitte dennoch darum, das nicht auf der persönlichen Ebene weiterzuführen… Danke. T.W.]
Die fortlaufende Zuordnung von „Geheimdienst“ in Bezug auf den MAD soll hier die Aura von 007 provozieren?
Gem. Bundeswehr.de/aktuelles/…
„Der Militärische Abschirmdienst ist einer der drei deutschen Nachrichtendienste auf Bundesebene und nimmt die Aufgaben einer Verfassungsschutzbehörde des Bundes wahr.
Zu den Aufgaben des Militärischer Abschirmdienst zählt es unter anderem auch, extremistisch denkende Menschen in den eigenen Reihen ausfindig zu machen, diese zu beobachten und deren Bestrebungen gegen die Bundeswehr abzuwenden.
Der MAD wird nicht ohne Anlass tätig – ohne Vorliegen von tatsächlichen Anhaltspunkten werden keine Informationen gesammelt (1) – (2). Weder scannt der MAD soziale Netzwerke nach Hinweisen auf extremistische Äußerungen, noch setzt er ohne Anlass Informanten in Kasernen der Bundeswehr ein“.
Es ermittelt die Verfassungsschutzbehörde MAD Anlass bezogen, nicht etwa proaktiv ins Blaue hinein im Stil einer CIA.
Es täte der unbedingten Notwendigkeit zur Aufklärung von Sachverhalten und Entdeckung von Verantwortlichen äußerst gut, würden im Netz wie auch hier in einem Fachblog, nicht unangemessener Sprachgebrauch den unrühmlichen Nimbus von Verschwörertum und Staatsgefährdung befördern, dessen Abwehr eines „Geheimdienstes“ bedürfte.
(1) Hervorhebung durch mich.
(2) Ein Geheimdienst arbeitet fortlaufend, offensiv und mit geheimdienstlichen Mitteln, ebensolcher Agententätigkeit, – wollen wir, unterstellen wir diese Vorgehen? Doch wohl nicht. Also doch wohl besser bei angemessener Sprache bleiben.
@Daniel Lücking sagt: 29.06.2020 um 21:45 Uhr
„Jetzt wird selbst die Stellungnahme des Militärgeheimdienstes klein geredet.“
Ich zitiere mich dazu gerne selbst (29.06.2020 um 18:27 Uhr): „Im Gegensatz zu bisherigen Spekulationen von Seiten mancher Kommentatoren gibt es jetzt eine qualifizierte Einschätzung einer zuständigen Stelle mit umfassender Sachkenntnis. Das ist der Unterschied zwischen Spekulation und sachkundiger Bewertung.“
Ich melde mich ja nicht oft zu Wort, aber nach der Durchsicht der Kommentare fällt auf, dass es mittlerweile einem (lautstarken) Teil der Kommentatoren scheinbar weniger um die Sache geht, als darum, die eigene Position vehement zu verteidigen. Das ist nicht zielführend. Vielleicht mal zum ABF-Schema (Ansprechen-Beurteilen-Folgern) zurückkehren?
Ich probiers mal:
A: Das BAMAD hat eine erhöhte Anzahl an (Rechts-)Extremisten und Personen mit fehlender Verfassungstreue festgestellt und bildet einen Schwerpunkt der Extremismusabwehr (!) beim KSK.
B (gem. Präs BAMAD): Es wird mittlwerweile von Netzwerk(en) bzw. „Bezugsgeflechten“ innerhalb des KSK ausgegangen. Die Arbeit diesbezüglich ist betont noch nicht am Ende.
F: Es wird festzustellen sein, ob diese Häufung bzw. Netzwerkbildung systembedingt ist und wenn ja, welche Maßnahmen geeignet sind, um dem entgegezusteuern. Ich persönlich habe nicht genug Einblick, um hier eine Einschätzung treffen zu können, halte es dennoch für wichtig, dass man alle Aspekte (verstärkte Dienstaufsicht, PolBil, Umstrukturierung, etc.) prüft. Dafür ist meiner Meinung nach nicht zwingendermaßen eine Kommandoausbildung notwendig.
Beste Grüße,
Rödelriemen
Grundsätzlich sollte einmal die Frage gestellt werden: Warum gibt es überhaupt Rechtsextremismus in der Truppe? Und was ist mit Linksextremismus?
[Die gleiche Frage kann man natürlich auch für die Gesellschaft stellen… und diese globalgalaktische Debatte hier bitte nicht. T.W.]
@Pio-Fritz
Pallas Athene warf für den Orestes den Unschuldsstein in die Urne.
@ZiviBlaustrumpf
Ich hätte damit ein Problem, auch als NichtSoldat, Bürgerrechte so einzuschränken würde einen Unrechtsstaat erzeugen
@Fehlbesetzung
Doch wir konnten und sie können.
Das hatte ich vor über 25 Jahren meinem Kompaniechef mitgeteilt und dessen Drohung mit Gefängnis vs Illegitimen Kriegsdienst war weniger überzeugend als seine Drohung mit Schikane weil ich mich nicht voluteeren lies
[Das mäandert jetzt aber arg Richtung OT. T.W.]
@ Koffer, @ Wa-Ge
Sie sind beide FschJg Offze, bzw waren es. Es kann mir keiner erzählen, dass bei einer verwandten Truppengattung, den Kommandosoldaten, die sich zu einen erheblichen Anteil aus FschJg rekutriert haben (zumindestens bis die Kdo-Soldaten als eigener Werdegang geschaffen wurden), keine informellen Verbindungen vorhanden sind, dass Sie beide mehr wissen, als was sie hier bereit sind zu berichten.
Deshalb betrachte ich ihrer beiden Einlassungen zu den einschlägigen Vorkommnissen als Vernebelungstaktik um ihr eigenes Klientel in der Öffentlichkeit zu schützen. Da sie Herr Koffer in der übergeordneten Personalführung in Köln tätig waren oder sind, ist es die natürlichste Sache der Welt, dass solche extremen Vorkommnissen innerhalb der Personalführer des Amtes diskutiert werden, noch dazu wenn man den gleichen Werdegangshintergrund hat.
Deshalb nochmal, alles was Sie schreiben dient nur dazu das Erscheinungsbild des KSK in der Öffentlichkeit zu beruhigen. Eine ähnliche, wenn auch nicht gleiche Debatte hatte wir vor 50 Jahren während der Starfighterkrise. Damals wurden von den höchsten fliegerischen Soldaten, Generälen, Kommandeuren usw. versichert, dass der Starfighter ein sicheres Flugzug wäre und nur die Piloten in der schnellen, sicheren Bedienung der hochkomplexen mit neuartiger Technologie ausgestatteter Maschine überfordert wären. Im Nachhinein hat sich dies alles nur als Public Relations, als Öffentlichkeitsarbeit für die eigene TSK herausgestellt. Die Maschine war überzüchtet und untermotorisiert.
Analog sehe ich dies hier bei einigen Kommentatoren. Die Kdo-Soldaten sind das Härteste und das Beste was die Infanterie im deutschen Heer zu bieten hat. Da darf kein Haar im öffentlichen Ansehen gekrümmt werden. Egal wie groß die objektive Verfehlung der Truppe ist, in der Öffentlichkeit muss der Nimbus der Kdo-Soldaten hoch gehalten werden.
Dabei ist die Lösung so schlicht wie damals die Starfighter-Krise. Das Waffensystem wurde ausgesondert, ein Nachfolgesystem Tornado wurde eingeführt, das seitdem sicher betrieben wurde.
Auf das KSK bedeutet dies, die rechtsextremen Strukturen im KSK zerschlagen, auflösen, neu aufstellen, durch Rotation mit der übrigen Truppe einen Kontrollmechanismus einbauen und fortan demokratisch einwandfreie Spezialkräfte zu haben.
@Rödelriemen sagt: 29.06.2020 um 22:45 Uhr
Sie haben meiner Ansicht nach völlig recht, aber das können Sie doch so nicht sagen.:-)
Sie sind weder von qualifizierter Stelle noch sachkundig, von daher ist Ihre Folgerung völlig spekulativ./ironie
Ich habe mal versucht, die Argumentationslinie von @Koffer aufzugreifen. Ein Schelm, der Böses dabei denkt.
@Daniel Lücking
„Dass drei Jahre nach Beginn der Rechtsextremismus-Affäre nun vom Geheimdienst bestätigt wird, was Journalist*innen unter massiver Selbstgefährdung aufgearbeitet haben, ist an Peinlichkeit nicht zu überbieten.“
Massive Selbstgefährdung? Geht es vielleicht noch etwas dramatischer? Was wollen Sie denn damit andeuten?
Zumeist besteht die investigative Arbeit vieler Journalisten doch eher daraus, Pressemitteilungen, Antworten aus Anfragen, Artikel anderer Zeitungen, usw auszuwerten und niederzuschreiben. Und nicht all zu selten wird schneller geschrieben als geprüft. Ich will da noch nicht mal Absicht unterstellen, eher Unkenntnis der vollständigen Zusammenhäge und der Zwang Artikel zu produzieren.
Für meinen Geschmack etwas viel Selbstbeweihräucherung für ihren Berufsstand.
Aber ich schweife ab.
Zu ihrer Kritik am MAD:
Da gebe ich Ihnen Recht. Extremismusabwehr ist eine der Hauptaufgaben des MAD, nicht des KSK. Das KSK sollte natürlich bestrebt sein, keine Extremisten bei sich aufzunehmen. Es scheint, dass diesbezüglich jedoch Fehler gemacht wurden. Vielleicht hat man sich auf den MAD verlassen (Achtung, reine Spekulation meinerseits). Schließlich überprüft dieser die Kommandosoldaten im Zuge der Sicherheitsüberprüfung Ü1, Ü2 und Ü3. Diese Sicherheitsüberprüfungen werden auch regelmäßig erneuert. Aber vielleicht taugen diese Überprüfungen gar nicht dazu, Extremisten zu erkennen. Wo liegt jetzt also der Fehler? Meines Erachtens nicht vollumfänglich beim KSK, auch wenn sich nun jeder auf diesen Verband stürzt. Eine wesentliche Verantwortung kommt auch dem MAD selbst zu, dem es anscheinend jahrelang nicht gelungen ist, diese Extremisten und ihre Beziehungsgeflechte aufzuklären, obwohl Sie das Mittel Sicherheitsüberprüfung haben.
Ich bin weiterhin der Meinung, dass das KSK mit Hilfe des MAD in der Lage ist, sich selbst von diesen Extremisten zu reinigen. Wenn die Führung KSK, die Diszipliniarvorgesetzten und der MAD zielorientiert zusammenarbeiten sollte das möglich sein.
Vielleicht sind dazu Veränderungen, Umgliederungen, Umstrukturierungen, nennen Sie es, wie Sie wollen, nötig. Auch das wird man mittlerweile in Calw erkannt haben.
[Ich gebe ja zu, dass ich beim Thema „was leisten Journalisten?“ subjektiv und voreingenommen bin – aber sehr objektiv bin ich in der Feststellung: Das ist an dieser Stelle ein ziemlich eindeutiger OT und wird bitte nicht ausgewalzt. T.W.]
@Georg
„@ Koffer, @ Wa-Ge
…Sie sind beide FschJg Offze, bzw waren es. Es kann mir keiner erzählen, dass bei einer verwandten Truppengattung, den Kommandosoldaten, die sich zu einen erheblichen Anteil aus FschJg rekutriert haben (zumindestens bis die Kdo-Soldaten als eigener Werdegang geschaffen wurden), keine informellen Verbindungen vorhanden sind, dass Sie beide mehr wissen, als was sie hier bereit sind zu berichten…Deshalb betrachte ich ihrer beiden Einlassungen zu den einschlägigen Vorkommnissen als Vernebelungstaktik um ihr eigenes Klientel in der Öffentlichkeit zu schützen… “
– Vermutlich sind @Koffer und @ Wa-Ge überrascht, dass ausgerechnet ich nun zu deren „Verteidigung“ etwas schreibe. Ihr Beitrag zeigt jedoch exemplarisch wie leicht eine stark emotionalisierte und wenig sachlich geführte Debatte außer Kontrolle geraten kann. Deswegen melde ich mich zu Wort.
– Dass Menschen, die der selben beruflichen Gruppierung, in diesem Falle einer bestimmten Truppengattung, angehören, auch miteinander sprechen ist nicht verboten. Wenn dann gegen einige dieser Menschen aus der selben Truppengattung ein rechtliches Verfahren läuft, dann sollte man nicht alle ehemaligen Bekannten dieser konkret Verdächtigungen mit in Verantwortung nehmen.
– Der Vorwurf der „Vernebelungstaktik um ihr eigenes Klientel in der Öffentlichkeit zu schützen“ ist schon ein sehr schwerwiegender Vorwurf, der eigentlich einer sachlichen Debatte jegliche Grundlage entzieht. Mit persönlichen Vorwürfen dieser Art sollte man nicht „spielen“.
@ Fritz Brause
Wer Journalisten, die im Bereich Rechtsextremismus die persönliche Gefährdung abspricht, dem fehlt selber ein bisschen Recherchekompetenz.
@Fraktion: Jetzt haben wir ja wa offizielles und vorher war es nur unqualifiziert.
Warum gehen sie alle davon aus, dass die Kommentare/Kommentierenden, die genau das was jetzt „offiziell“ bestätigt wird, vorhergesagt haben „unqualifiziert“ sind? Und das ja nicht nur einmal, sondern über die letzten Monate immer wieder. Warum nicht mal Selbstreflexion anschalten und sagen: Ganz offensichtlich sind die nicht unqualifiziert, sondern haben auf der vorhandenen Datengrundlage die richtigen Schlüsse gezogen. Es ist auch nicht so, dass da eine klammheimliche Freude über das Rechthaben drin steckt, sondern eine Freude darüber, dass eine reale Gefahr jetzt endlich mal auch „offiziell“ von „qualifizierten“ Menschen und Organisationen erkannt wird und hoffentlich auch angegangen.
Ganz ehrlich, vor ein paar Wochen erreichte mich das Schreiben des Generalleutnant Laubethal, in dem er mir für mein Engagement dankt und gleichzeitig anregt, doch als Reservist noch mehr zu leisten. Ich hab ihm freundlich aber bestimmt geantwortet, dass ich nicht alle Menschen, mit denen ich zusammen wohne gefährden möchte, indem ich mich in Reservistenkreise einbringe, die wie inzwischen („offiziell“) bekannt ist, auch – und zum Teil netzwerkhaft – unterwandert sind. Lassen sie sich das durch den Kopf gehen: hochqualifizierte Menschen gehen nicht zur Bundeswehr, weil es da so viele organisierte Neonazis gibt, dass es zu gefährlich ist. Dabei ist erstmal völlig egal, ob sie jetzt glauben, dass meine Einschätzung da „unqualifiziert“ ist (ist sie nicht), sondern der Fakt an sich, dass die Bundeswehr dadurch schwächer wird, wenn sie nicht den Pool an möglichen Bewerbern ausschöpft, weil sie jahrelang zu wenig gegen Rechtsextreme in den eigenen Reihen gemacht hat. Herzlichen Glückwunsch.
Als Gegenleistung dafür, dass sich grundgesetztreue Menschen abgeschreckt fühlen, haben wir ein KSK bekommen… und dazu ist eignetlich nur das zu bemerken, was an anderer Stelle „qualifizierter“ ausgeführt wurde: Sozialer Zusammenhalt führt zwar zu physischem Mut, untergräbt aber moralischen Mut. Einheiten, die den Zusammenhalt über alles andere Stellen, schaffen die Voraussetzungen für moralisches Versagen, wie wir es beim KSK sehen, Schweineköpfe, Hitlergrüße, Waffenbeschaffung/Diebstahl, und sogar islamistischer Extremismus inklusive. Und das sind nicht mal alle Vorfälle.
Tl;dr:
1. Wenn Menschen immer wieder vorhersagen, was das BAMAD als nächstes entdecken wird, dann kann man denen vielleicht mal mehr trauen, als dem BAMAD.
2. Als halbwegs repräsentativer Mensch für den mündigen Staatsbürger in Uniform, den die Innere Führung braucht, muss ich nur 3 Sekunden nachdenken, um mich nicht weiter in die BW einzubringen, wegen Rechtsextremisten in der Reserve und den Landeskommandos. Das schwächt die Bundeswehr.
3. Das KSK in seiner aktuellen Aufstellung schafft es nicht, Grundgesetztreue (oder auch nur Gesetzestreue) bei seinen Soldaten zu garantieren. Das liegt auch an der DNA der Organisation selbst.
@ Pete
zitat:
„– Vermutlich sind @Koffer und @ Wa-Ge überrascht, dass ausgerechnet ich nun zu deren „Verteidigung“ etwas schreibe. Ihr Beitrag zeigt jedoch exemplarisch wie leicht eine stark emotionalisierte und wenig sachlich geführte Debatte außer Kontrolle geraten kann. Deswegen melde ich mich zu Wort.“
Nein es zeigt nur, dass sie von den Verhältnissen im Blog wenig Ahnung haben.
Seit 2010/ 2011, also seit dem Beginn von diesem Blog und vorher auf dem Vorgänger Blog von Hr. Wiegold auf der Focus-seite kommentiere ich hier Artikel. Seit dieser Zeit setze ich mich mit @ Koffer auseinander, weil er immer wieder Erklärungen, Entschuldigungen, Aufruf zur Versachlichung von rechtsextremen Vorgängen in der Bw findet. Sie können ja in der Historie-Funktion für die Beiträge „Rechtsextremismus“ die Debatten der letzten 10 Jahre nachlesen.
Dabei ist das Prinzip altbekannt. Immer nur soviel zugeben, wie sowieso schon bewiesen werden kann. So erreicht man aber keinen Fortschritt und keine sachgerechte Beurteilung der Lage wenn man die 90 % des „Eisberges Rechtsextremismus in der Bw“, die unter der Oberfläche der Wahrnehmung der Öffentlichkeit liegen, nicht ansprechen soll, darf oder will !
@Georg
Ihre Meinung ist Ihnen gegönnt, es ist und bleibt trotzdem Fakt, dass der Präsident des BAMAD im Konjunktiv schreibt, was er nicht müsste, wenn er die Gewissheit hätte, die Sie in Ihren Kommentaren vertreten.
Man sollte und wird, sollte es je vor Gericht kommen, aber sicher ganz genau differenzieren ob da ein Netzwerk im Sinne von „dir stecken unter einer Decke“ oder „die Masse der 20 Personen, die wir beobachtet haben, kennen sich untereinander“ aufgedeckt wurde. Dass das letztere zutrifft ist sehr wahrscheinlich und in einem kleinen Verband bei länger dienenden Personen nicht ungewöhnlich. Ich kannte nach zwei, drei Jahren im Verband auch jeden Offizier und die Masse der Feldwebel und Unteroffiziere.
Und ich kann Sie beruhigen, ich schieße keine Nebelkerzen, ich stehe fest auf dem Boden der FDGO und habe schon aufgrund meiner persönlichen Vita große Probleme mit allem was rechts der CSU ist.
Ein Hinweis: Wer hier einen Kommentar eröffnet mit dem Hinweis „Mit Bitte zur Weiterleitung an den Kollegen Dr. Gramm“ scheint sich im Adressaten geirrt zu haben. Ich habe keinen „Kollegen Dr. Gramm“, der Text müsste wohl ans BMVg oder BAMAD gerichtet werden.
@all
Zur Info – am morgigen Mittwoch um 14.30 Uhr in der Bundespressekonferenz: Verteidigungsministerin und Generalinspekteur zu Kommando Spezialkräfte (KSK) „Strukturanalyse“. Ich gehe natürlich hin.
Und wiederum ist mit der Entscheidung zur Auflösung der 2. Kompanie des KSK ein Stück des „Eisberges Rechtsextremismus in der Bw“ gehoben worden.
@ Wa-Ge
Wenn die 2. Kompanie des KSK so mit rechsextemen Soldaten belastet ist, dass sie aufgelöst werden muss, ist das dann ein Kennen-Netzwerk, so wie man halt seine Kameraden in der gleichen Kompanie kennt oder ist dies ein rechtsextremes Netzwerk, das als Netzwerk in den vergangenen Jahren im Untergrund operiert hat ?
@ Georg sagt:
30.06.2020 um 13:24 Uhr
Das, was Sie den beiden Mitforisten unterstellen kann ja stimmen, genau wie Ihre Schiene die BW oder zumindest das KSK sei massiv rechts, extremistisch durchzogen, strukturell und systematisch rechts, muss aufgelöst oder radikal neu strukturiert werden usw… Kann, muss aber nicht. Ob man richtig steht, sieht man wenn das Licht angeht! Oder anders gesagt: Auch Sie wissen erst am Ende der Ermittlungen ob Sie Recht haben mit Ihren Vermutungen, denn was anderes ist es ja bisher nicht.
Sicher gibt es einige spannende, wie gleichermaßen fragwürdige Fälle und sicher ziehen Sie Schlüsse, die man ziehen kann. Sicher kann man sich daran hochziehen ob die Bezeichnung „Einzelfälle“ zutreffend ist oder nicht. Ich sage für mich mal: Ja, da die Fälle bisher überwiegend wirklich einzeln und mit zeitlichem Abstand ermittelt worden sind und auch weil die Gesamtanzahl in keiner nennenswerten Relation zum Ganzen steht. Völlig unabhängig davon ist weiter, dass später auch eine Einzelfallansammlung zu einem Ganzen werden kann, wenn sich ein entsprechendes Ermittlungsergebnis einstellt. Hier geht es im Weiteren darum, wie groß das ‚Ganze‘ oder mögliche Ganze sein mag und ob es eben wirklich alle oder die allermeisten sind, wie Sie anklingen lassen.
Im Moment ist es offenbar so, dass 20 Ermittlungen laufen, wobei diese Zahl noch schrumpfen kann (Ermittlungen negativ – ist ja schon mehrmals so vorgekommen), jedoch auch steigen kann (z.B. Aufdeckung weiterer Fälle, Verbindungen, Netzwerke, zumal nun MAD-Maulwurf aufgeflogen sein mag). Nehmen wir das grausamste an (und blieben damit eher auf Ihrer Schiene) und es fänden sich plötzlich Tore zu einem Netzwerk und es werden dann Ermittlungen gegen, sagen wir, 50 oder 75 Personen daraus. Das ändert dann immer noch nichts daran, dass die deutlich größere Mehrkeit der Einheit (1200(?)-75) eben korrekt Dienst tut. Ab wann denken Sie ist es überhaupt gerechtfertigt alle unter Verdacht zu stellen?
Soweit ich weiss (ich lese nicht so lange wie Sie mit) hat z.B. @Koffer nie irgendwas an den Problematiken schön geredet. Er hat immer nur gesagt, dass man ohne ausermittelte Faktenlage nicht vorverurteilen sollte (wenn ich das mal so zusammenfassen darf). Genau das tun Sie in Ihren Ausführungen aber schon. Und da Sie keine neuen Erkenntnisse beibringen konnten/wollten/durften(?), sehe ich da eher Sie auf dem wenig belastbaren Ast.
Klar haben Sie ein Szenario aus Schlussfolgerungen gezeichnet und das kann natürlich auch zutreffen. Kann aber eben so auch nicht. Einen Beweis für Ihre Annahme daraus zu ziehen, dass nun die Definition ‚Netzwerk‘ getroffen wird (die datentechnisch schon ab 2 PErsonen, pysikalisch wohl spätestens ab drei Personen, die jeweils miteinander interagieren, vorliegt) ist doch dabei bedeutlungslos. Erstmal sind große Teile im Konjunktiv, da sie ja auch noch unter Ermittlungsvorbehalt stehen und zweitens ist es für die, dann immer noch nicht haltbare, Beschuldigung der ganzen Einheit KSK immer noch nicht hinreichend, da es immer noch nur 20 Fälle sind(derzeit). Selbst wenn am Ende 25, 50, 75 Extreme gerichtet werden, die sich kannten und hinsichtlich der FDGO-Feindlichen Ziele kommunizierten (=Netzwerk?), bedeutet es automatisch, dass Sie sehr viele andere zu unrecht beschuldigt haben. Und selbst wenn man am Ende 10% FDGO-Feindliche findet ist das ein sehr unschöner Vorgang und hätte so nicht sein dürfen, aber es immer noch weit davon weg, dass das gesamte KSK, die gesamte Bundeswehr ein rechtes Netzwerk oder eine rechte Sturktur sei.
Ich kenne mehrere PErsonen, die Gegenstand von (verschiedenen) Ermittlungen (nicht BW!) geworden sind, in einem Fall inkl. öffentlich getätigter, unbeweisbarer Anschuldigungen durch die Ermittlungsbehörde. Alle diese PErsonen sind aus diesen Ermittlungen mit einer Einstellung wegen ‚war nichts‘ heraus gekommen, teils nach Jahren, und überwiegend auch für jeden sonst logisch und offensichtlich, aber alle mit nachhaltigen Folgen verschiedener Ausprägung. Daher kann ich für meinen Teil sagen, dass ich weiss wie sehr wichtig die Unschuldsvermutung ist, vor allem für Betroffene bei denen diese nicht gelebt, bzw. eingehalten wird/wurde. Deshalb bin ich über jeden Tag froh, wenn sich nicht jemand irgendwo eine Beschuldigung gegen mich ausdenkt. Und daher kann ich es nicht gut heißen, dass man alle vorab über einen Kamm schert und/oder Ermittlungen gegen Jeden ohne plausible Gründe will. Und das Sie das jetzt auch mit den zwei von Ihnen benannten Mitforisten machen – immer noch basierend auf reinen Vermutungskonstrukten – löst bei mir dann doch starkes Unbehagen aus. Sie rücken sich damit in ein schlechtes Licht und das müsste ja nicht sein, vor allem wenn Sie am Ende sogar Recht behielten, was ja noch im Raume steht und möglich ist. Wenn Sie aber kein Insider sind (wie z.B. der Hauptmann, der den Brief an AKK schrieb) und somit deutlich mehr wüssten als wir, dann haben Sie letztlich auch nur spekuliert, quasi gepokert und am Ende dann halt einfach getroffen. Bis zum Ende können genauso gut aber auch alle anderen mit anderen Ansichten noch Treffen.
Ich muss als Ingenieur auch gelegentlich Vermutungen anstellen, die teils auf Fakten, teils auf Ahnungen, Indizien beruhen und komme dann in der Regel auf Möglichkeiten a), b) … n). Unterschied ist, ich nenne alle Möglichkeiten dem Fragesteller, ggf. mit einer Wertung hinsichtlich der Wahrscheinlichkeit. Eine der Möglichkeiten ist es dann am Ende aller Ermittlungen, sehr selten auch eine die man nicht vermutet hatte. Wenn man also alle Möglichkeiten auflistet hat man am Ende immer auch getroffen. Sie legen sich hier auf eine einzige Vermutung fest und arbeiten sich an z.B. @Koffer ab, der Sie einfach nur immer wieder dran erinnert die wohl vorhandenen (und von ihm auch nicht bestrittenen) Probleme nicht auf alle auszudehnen, quasi hoch zu spielen. Sie könnten Recht haben, @Koffer wird nie Recht haben, da er kein der Positionen a) bis n) bezogen hat, sondern nur ermahnt hat, dass die Beweislage für Ihre Auswahl nicht vorläge.
Der Ermahnung zur Sachlichkeit, denn zum vorauseilenden Aufbauschen scheint mir daher eher mit meinem Rechtsempfinden zusammen zu passen.
Ich bin übrigens kein Soldat und als ich einer war, war ich kein Fallschirmjäger. Und da ich niemanden im KSK kenne (glaube ich zumindest), wäre ich auch nicht ansatzweise davon betroffen ob dort jemand am Ende schuldig oder unschuldig ist. Ich denke jedoch, dass JEDER unschuldig sein muss, bis das Gegenteil erwiesen ist. Es kann nicht anders sein und darf nicht anders sein.
Sie haben (von außen betrachtet) also sicher eine gute Argumentationskette, Sie haben Gründe, Sie könnten Recht haben. Sie haben sich in eine Rolle als Ankläger gestellt. Aber Sie blenden alle weiteren Möglichkeiten aus und rechnen nun noch PErsonen,die Sie selbst als Verteidiger eingestuft haben, die auch gute Gründe für Ihre Sicht haben, die deshalb lieber die Ermittlungen abwarten wollen ohne vorab Schlüsse zu ziehen, in den Kreis mit ein. Das ist zu einfach und bringt Sie auf sehr dünnes Eis. Denn wenn ich jetzt mal als (selbst ernannter) Richter aufträte, dann wären wir nun am Punkt, wo Sie mir Beweise für Ihre Behauptungen liefern müssten, da ich sonst das Verfahren einstellen müsste. Natürlich haben Sie es schwerer, da es nur korrekt ist, dass Sie die Schuld beweisen müssen, nicht der Verteidiger die Unschuld. So lange Sie das nicht können, verstehe ich nicht, dass Sie sich ohne Not daran abarbeiten.
Ich hoffe mal, dass das Problem nicht so groß ist, wie Sie es ausmalen, da das dem Ansehen unserer Streitkräfte und dem Ansehen unseres Landes doch schwer schaden könnte und das ja wohl niemand wollen kann. Da aber auch schon Verdächtigungen und Ermittlungen an sich heute schon oft einer Art Schuld ähnlich gestellt werden, tritt ein Schaden m.E. auch schon jetzt ein und das evtl. zu unrecht und damit unnötig. Sie beteiligen sich daran – aus meiner Sicht unnötiger Weise, denn auch Sie können ja beweislich nichts ändern und könnten daher lieber abwarten. Daher sollte es an jedem selbst liegen nicht ohne Fakten und Beweise Einzelne oder gar ganze Einheiten zu beschuldigen, was so am Ende vielleicht und hoffentlich nicht haltbar ist. Und sollten Sie am Ende Recht haben und viele, oder sehr viele FDGO-Feinde entlassen werden, dann bräuchte man das KSK immer noch nicht auflösen, da der Rest an Personal ja immer noch einwandfrei tätig sein kann, da er sich nichts hat zu Schulden kommen lassen.
Theoretisch kann man es sich nicht erlauben pauschale Urteile zu fällen, wenn man auch ’nur noch‘ einen Einzigen damit zu unrecht träfe. Rein praktisch fällt es bei einem großen, systemischen Versagen natürlich leichter das zu tun, aber wann tritt das ein? Bei mehr als der Hälfte – also 50%+, wo man ohne Falschdarstellung immerhin schon sagen könnte, es seien mehr als die Hälfte? Oder schon ab 30%, was nicht nur gefühlt schon echt viele wären, wo man jedoch dann auch schon wieder eine deutliche Mehrheit Unschuldiger hätte? Sie sehen wo das hinführt.
[Es sieht so aus, dass sich ein Teil Ihrer Argumentationskette durch die aktuellen Entscheidungen der Verteidigungsministerin erledigt haben dürfte? T.W.]
Die Unschuldsvermutung gilt im Strafrecht, liebe Kameraden! Im Rahmen der Gefahrenabwehr gilt er so nicht. Und die Aufgabe des BAMAD als militärischer Nachrichtendienst ist originär die Gefahrenabwehr, nicht die Strafverfolgung! Wenn tatsächliche Anhaltspunkte vorliegen, die befürchten lassen, dass eine bestimmte Person womöglich in extremistische Kreise verwickelt sein könnte, dann rechtfertigt das angesichts der bisherigen Erkenntnisse durchaus die nachrichtendienstliche Beobachtung dieser Personen. Und um der Rabulistik vorzubeugen: „tatsächliche Anhaltspunkte“ sind als unbestimmter Rechtsbegriff zwar der gerichtlichen Kontrolle voll zugänglich, es gibt hierzu aber eine Reihe von Rechtsprechung, aus der sich ein klares Bild herauskristallisiert. Insbesondere muss keine absolute Gewissheit vorliegen, nicht jeder Anhaltspunkt muss für sich genommen ausreichend sein, um einen Verdacht zu begründen und auch nachrichtendienstliche Erfahrung kann vernünftigerweise mit in eine Bewertung einfließen. Bloße Vermutungen, Spekulationen, Mutmaßungen und Hypothesen, die sich nicht auf beobachtbare Fakten stützen, reichen freilich nicht aus. Aber angesichts der auf dem Tisch liegenden Fakten ist es absurd, hier nicht näher hinzusehen, wenn sich persönliche Verbindungen zwischen einzelnen Akteuren aufzeigen.
Wie man bei einer solchen Evidenzlage (auch veröffentlichte Erkenntnisse aus journalistischer Recherchen sind übrigens als Tatsachen dem Beweis zugänglich und somit auch in einem Rechtsstaat ggf. gerichtlich überprüfbar – komisch nur, dass die veröffentlichten Fakten bislang noch keiner beklagt hat – eventuell weil nicht verleumderisch sein kann, was erweislich wahr ist?) als erwachsener Mensch immer noch abwiegeln kann, ist mir absolut unverständlich.
@Georg
Haben Sie den Originalbericht der Untersuchungskommission gelesen? Ich habe es.
Hier mal ein paar Zitate für Sie (ich hoffe die Länge ist so OK):
„Die Häufung der Verdachtsfälle von Rechtsextremismus belegt, dass sich Teile dieses Ver- bandes über die Jahre hin verselbständigt haben. Auf der Grundlage eines ungesunden Elite- verständnisses einzelner Führungskräfte sind dort Strukturen entstanden, denen bisher nicht effektiv begegnet wurde. Es hat den Anschein, dass sich eine Kultur und ein Nährboden für extremistische Tendenzen entwickelt haben. Um diese Entwicklung zu stoppen, müssen verkrustete Strukturen aufgebrochen werden.“
„ Ermittlungen zu extremistischen Umtrieben und der Prüfung einzelner Verdachtsfälle. Bisheriger Höhepunkt war der Munitions-, Sprengstoff- und Waffenfund im Mai 2020 bei einer Person dieses Kreises.
Bei allen diesbezüglichen Ermittlungen stoßen die Ermittler im entsprechenden Umfeld auf eine „Mauer des Schweigens“. Spürbar ist ein offensichtlich fehl- geleitetes Eliteverständnis sowie ein interner Personen- kult gegenüber Einzelnen, auch zurückzuführen auf die jahrelangen Kennverhältnisse.
Der betreffende Personenkreis inklusive des ehemaligen Kompaniechefs lässt sich der 2. Kompanie der Kommandokräfte KSK zuordnen. Einzelmaßnahmen scheinen daher im Bereich dieser Kompanie nicht mehr ausreichend zu sein. Um die dort über Jahre gewachsene falsche Führungskultur sowie den Nährboden für extremistische Tendenzen zu beseitigen, bedarf es in Konsequenz der Auflösung der 2. Kompanie.“
Das Wort „Netzwerk“ tauch in dem Bericht in diesem Zusammenhang nicht auf.
Die Auflösung der 2. Kp ist meines Erachtens durch die Angehörigen selbst provoziert worden. Es hätten alle die Möglichkeit gehabt „reinen Tisch zu machen“, man wollte es aber anscheinend nicht. Das ist deren „gutes Recht“ zu schweigen, nur hat man dadurch den Handelnden die Hände gebunden. Die zweite wollte nicht mit dem Finger auf die „faulen Äpfel“ zeigen und so wird nun davon ausgegangen, dass der „ganze Korb“ faul ist.
@ Alpha-November
Zitat:
„Ich muss als Ingenieur auch gelegentlich Vermutungen anstellen, die teils auf Fakten, teils auf Ahnungen, Indizien beruhen und komme dann in der Regel auf Möglichkeiten a), b) … n). Unterschied ist, ich nenne alle Möglichkeiten dem Fragesteller, ggf. mit einer Wertung hinsichtlich der Wahrscheinlichkeit. Eine der Möglichkeiten ist es dann am Ende aller Ermittlungen, sehr selten auch eine die man nicht vermutet hatte. Wenn man also alle Möglichkeiten auflistet hat man am Ende immer auch getroffen.“
Mit der Einstellung liegen wir gar nicht so weit auseinander. Als Ingenieur müssen Sie am Ende auch die wahrscheinlichste Option auswählen und notfalls in Vertrauen auf ihre Intuition und Erfahrung durchziehen. Nichts anderes mache ich hier. Aufgrund meiner 35 jährigen Erfahrung als Berufssoldat in der Bw, zugegebenermaßen nicht in der Kampftruppe, der verschiedene Kampagnien gegen Rechtsextremismus in der Bw mit gemacht hat, die bezeichneterweise oftmals in der Kampftruppe, FschJg, GebJg, Hochgebirgszüge, Luftlandeschule in Altenstadt ihren Ausgangspunkt hatten, bin ich eben zu dem Schluss gekommen, dass es beim KSK in Punkto „Rechtsextremismus“ stinkt !
Ich werfe den beiden Mitkommentatoren nicht vor eine rechte Gesinnung zu haben, das sollte klar sein. Ich beklage aber, dass sie nur das akzeptieren was sowieso schon bewiesen ist. Das ist aber für eine vorbeugende Gefahrenabwehr ungenügend, oder würden Sie als Ingenieur das Lager eine Welle bedenkenlos heiß laufen lassen, weil es ja erst problematisch wird, wenn die Lagertemperatur einen bestimmten Grenzwert überschritten hat und die Schmierung der Welle eingestellt wird ?
Also ich möchte nicht warten bis das ganze KSK rechtsextrem durchseucht ist, mir reicht es was ich bis jetzt gesehen und gehört habe und den Rest interpoliere ich hoch, was mit dieser Gesinnung in Teilen der Truppe noch passieren könnte. Nichts anderes machen Sie als Ingenieur wenn das Wellenlager heiß läuft. Sie warten auch nicht bis die Welle sich festgefressen hat !
@ Wa-Ge
Wenn Sie diesen Bericht gelesen haben, können Sie nicht mehr davon ausgehen, dass in der 2. Kompanie kein rechtsextremes Netzwerk existiert, die sich gegenseitig in ihren Straftaten decken.
Mal ne Frage an Sie, die 2. Kompanie wurde nicht zufällig von dem OTL Pascal D. geführt, dessen Verabschiedungsfeier aus dem Ruder gelaufen ist, wo angeblich der „Römische Gruß“ gezeigt worden ist und alle vernommen Teilnehmer diesen Hitlergruß nicht gesehen haben wollen ?
@Pio-Fritz sagt: 30.06.2020 um 9:01 Uhr
„Sie haben meiner Ansicht nach völlig recht, aber das können Sie doch so nicht sagen.:-)
Sie sind weder von qualifizierter Stelle noch sachkundig, von daher ist Ihre Folgerung völlig spekulativ./ironie
Ich habe mal versucht, die Argumentationslinie von @Koffer aufzugreifen. Ein Schelm, der Böses dabei denkt.“
Ehrlich gesagt habe ich wenig Kritik an dem von @Rödelriemen dargestellten Vorgehen.
Ganz im Gegenteil, dass ist ja das, was ich (und andere Kommentatoren) immer wieder anmahnen. Keine Spekulationen, keine persönlichen Befindlichkeiten/Abneigungen, sondern sachliches A-B-F.
@Pete sagt: 30.06.2020 um 11:34 Uhr
„– Vermutlich sind @Koffer und @ Wa-Ge überrascht, dass ausgerechnet ich nun zu deren „Verteidigung“ etwas schreibe.“
In der Tat, eine ungewöhnliche Konstellation ;)
Dennoch herzlichen dank für Ihren zur Sachlichkeit mahnenden Beitrag!
@Alpha November sagt: 30.06.2020 um 16:44 Uhr
„Soweit ich weiss (ich lese nicht so lange wie Sie mit) hat z.B. @Koffer nie irgendwas an den Problematiken schön geredet. Er hat immer nur gesagt, dass man ohne ausermittelte Faktenlage nicht vorverurteilen sollte (wenn ich das mal so zusammenfassen darf). Genau das tun Sie in Ihren Ausführungen aber schon. Und da Sie keine neuen Erkenntnisse beibringen konnten/wollten/durften(?), sehe ich da eher Sie auf dem wenig belastbaren Ast.“
Herzlichen Dank für diese Aussage, die in der Tat meine Position recht gut zusammenfasst.
„Ich muss als Ingenieur auch gelegentlich Vermutungen anstellen, die teils auf Fakten, teils auf Ahnungen, Indizien beruhen und komme dann in der Regel auf Möglichkeiten a), b) … n). Unterschied ist, ich nenne alle Möglichkeiten dem Fragesteller, ggf. mit einer Wertung hinsichtlich der Wahrscheinlichkeit. Eine der Möglichkeiten ist es dann am Ende aller Ermittlungen, sehr selten auch eine die man nicht vermutet hatte. Wenn man also alle Möglichkeiten auflistet hat man am Ende immer auch getroffen. Sie legen sich hier auf eine einzige Vermutung fest und arbeiten sich an z.B. @Koffer ab, der Sie einfach nur immer wieder dran erinnert die wohl vorhandenen (und von ihm auch nicht bestrittenen) Probleme nicht auf alle auszudehnen, quasi hoch zu spielen. Sie könnten Recht haben, @Koffer wird nie Recht haben, da er kein der Positionen a) bis n) bezogen hat, sondern nur ermahnt hat, dass die Beweislage für Ihre Auswahl nicht vorläge.“
Wow, ich hätte nie gedacht, dass man meine auf rechtlichen Erwägungen und Grundsätzen der Inneren Führung beruhenden Ansätzen in einer ingenieurwissenschaftlichen Analogie angemessen widerspiegeln kann, aber dass ist 100%.
@Georg sagt: 30.06.2020 um 8:49 Uhr
„Deshalb betrachte ich ihrer beiden Einlassungen zu den einschlägigen Vorkommnissen als Vernebelungstaktik um ihr eigenes Klientel in der Öffentlichkeit zu schützen.“
@Georg sagt: 30.06.2020 um 13:24 Uhr
„Seit dieser Zeit setze ich mich mit @ Koffer auseinander, weil er immer wieder Erklärungen, Entschuldigungen, Aufruf zur Versachlichung von rechtsextremen Vorgängen in der Bw findet. […] Dabei ist das Prinzip altbekannt. Immer nur soviel zugeben, wie sowieso schon bewiesen werden kann.“
Ich bedaure, dass Sie (erneut) glauben auf einer solch persönlich verletzenden Ebene argumentieren zu müssen.
Dazu habe ich nichts zu sagen.
@ TW:
„[Es sieht so aus, dass sich ein Teil Ihrer Argumentationskette durch die aktuellen Entscheidungen der Verteidigungsministerin erledigt haben dürfte? T.W.]“
Nein irgendwie nicht. Ich habe ja nicht für oder gegen Sachverhalte im KSK argumentiert, sondern nur betont, dass es wichtig ist nicht (und niemals) alle über einen Kamm zu scheren. Das gilt auch immer noch. Wenn die 2. Kp aus 70 Kräften nun zunächst alle Ermittlungsfälle sind/werden, dann sind nun 50 dazu gekommen. Auch hier bleibt die Frage wieviele davon am Ende als FDGO-Feinde gelistet bleiben. Das werden ja eher nicht alle sein. Und über die Kp hinaus gibt es ja noch mehr KSK.
@ Georg sagt:
30.06.2020 um 18:22 Uhr
Ich verstehe Sie, aber Ihr Beispiel ist schlecht. Passender wäre es so: Sie sehen eine übel eingebaute Tür im Bauwerk X. Sie beschuldigen anschließend Firma X der Schlechtleistung, weil Sie von dieser einen Tür auf alle 283 im Bauwerk geschlossen haben. (Eine spätere Prüfung zeigt dann das es nur noch 7 schlechte waren usw…)
Das was Sie meinen, ist eine Vorab-Tätigwerden (Prophylaxe?) und das steht dem MAD ja zu und das tat er ja wohl auch – allerdings ja offenbar schwer behindert durch eigene Lecks. Aber es kann halt auch nicht aufgrund blosser Verbandszugehörigkeit JEDER auf die Fahnungsliste und erst nach Prüfung wieder runter. Rechte von Menschen sind halt nicht Wellen.
Es wird sich ja jetzt zeigen, was man so alles aus der 2. Kp findet und wie viele da wohl Abgeurteilt werden und auch wie viele nicht.
“
Ich werfe den beiden Mitkommentatoren nicht vor eine rechte Gesinnung zu haben, das sollte klar sein. Ich beklage aber, dass sie nur das akzeptieren was sowieso schon bewiesen ist.
“
Erster Satz: Nichts für Ungut, Sie rücken sie aber mindestens in die Nähe, da Sie eine Vernebelungstaktik unterstellen, die man ja als objektiver Dritter/Nichtgesinnungsgenosse nicht nötig hätte. Außerdem begründen Sie das mit einer vormaligen Zugehörigkeit zu den Fallis. Ich denke, da sind über das Ziel hinaus geschossen und das hätten Sie nicht nötig gehabt. Zumindest kann man an @ Koffer sagt: 30.06.2020 um 18:36 Uhr, letzter Absatz, sehen, dass auch er selbst es so empfunden haben mag. (Nebenbei: Eine rechte Gesinnung wäre auch nicht hinreichend für irgendwas handfestes, da durchaus mit der FDGO vereinbar und nicht verboten)
Zweiter Satz: Naja, wenn man das rein rechtlich korrekt sieht bleibt uns allen ja auch nichts anderes (es sei denn man wäre Insider mit mehr Infos). Alles andere ist spekulativ und da sind die beiden halt sehr genau – was ich nachvollziehen kann. Sie haben in die richtige Richtung spekuliert, was angesicht der bekannten Dinge ja auch durchaus eine Fundierte Ansicht war, die Sie ja auch energisch dargelegt haben. Aber das Sie wirklich richtig liegen wissen Sie eben auch erst jetzt.
“
Als Ingenieur müssen Sie am Ende auch die wahrscheinlichste Option auswählen und notfalls in Vertrauen auf ihre Intuition und Erfahrung durchziehen.
“
Denn eben hier liegt vielleicht ein Missverständnis: Hinsichtlich meiner Ausführungen entscheide ich mich eben nicht anhand von Intuition o.ä. für eine wahrscheinlichste Option, sondern, nachdem man die Möglichkeiten a) bis n) erfasst hat beginnt man anhand von Wahrscheinlichkeiten mit der Ermittlung – in meiner Analogie vielleicht ein Materialgutachten o.ä.. In der Regel liegen am Ende dieser Vorgänge so viele eindeutige Befunde aka Beweise vor, das man anhand dessen die zutreffende Option gefunden hat. Manchmal verdichten sich Hinweise und muss sich aus verschiedenen Gründen ohne absolute Sicherheit zu einer Schlussfolgerung entscheiden – das sind aber sicherlich Ausnahmefälle.
Ich verstehe Ihre Ansicht der Dinge und Ihr Anliegen. Aber Sie müssen sich vorstellen, wie Sie vor dem gesamten KSK stehen und den Personen dort Ihre Ansicht mitteilen. Sie treffen damit nämlich eben sehr viele zu unrecht – Sie könnten es dann vielleicht an den Gesichtern ablesen. Zugegeben, letzteres kann ich nicht wissen, noch weiss ja keiner hier wie viele es nun sind, aber trotz meiner wirklich enormen Vorstellungskraft kann ich mir einfach nicht vorstellen, dass eine enorme Majorität des Personals dort jenseits der FDGO agiert. Eine Kp, eine Teileinheit, oder eben auch Züge einer Kp, das ist vorstellbar und wäre auch nachvollziehbar plausibel.
Wenn die ganze Kp als jenseits der FDGO entlassen werden müsste, dann wäre das m.E. jedoch schon wirklich erheblich. Ich hoffe wir erfahren dann in Monaten/Jahren auch aus Berichten hier davon was genau dabei herum gekommen ist.
[Ein gut gemeinter Ratschlag: Länge verleitet nicht zum Lesen… T.W.]