Coronavirus-Pandemie und Bundeswehr – Sammler 16. April

Der aktualisierte Sammelthread zum Thema Bundeswehr und Coronavirus-Pandemie am 16. April 2020:

• Update: Die aktuellen Zahlen zur Infektion bei Soldatinnen und Soldaten im Inland:

301 begründete Verdachtsfälle (Vortag 349)
312 bestätigte Infektionen insgesamt, davon 116 derzeit Erkrankte (Vortag 308/126)

• Der Einsatzgruppenversorger Berlin der Deutschen Marine (Foto oben), derzeit auf dem Weg in die Ägäis, hat Laborkapazitäten für den Test auf das SARS-CoV-2-Virus an Bord – nach Angaben der Marine als erstes Kriegsschiff weltweit.

Auf der Berlin wurde dafür ein so genannte PCR-Thermocycler eingerüstet, mit dem das Nachweisverfahren Polymerase-Kettenreation (polymerase chain reaction, PCR) für Virusinfektionen genutzt werden kann. Die Geräte wurden ursprünglich für die neuen Fregatten der Baden-Württemberg-Klasse (F125) beschafft, um biologische (KORREKTUR: nicht chemische) Kampfstoffe nachweisen zu können.

Nach Angaben der Marine wurde vom Institut für Mikrobiologie der Bundeswehr in München und dem Marinesanitätsdienst das PCR-Nachweisverfahren für den Coronavirus-Erreger SARS-CoV-2 angepasst. Dafür wurde das Gerät neu programmiert, außerdem mussten andere Chemikalien als  Nachweisreagenzien beschafft werden. Auf der Berlin wurde zusätzlich ein Spezialist aus dem Schifffahrtmedizinischen Institut der Marine eingeschifft, der die Tests durchführen kann.

Nachtrag: Der Leiter des Instituts für Mikrobiologie der Bundeswehr in München erläutert hier das Vorgehen bei dieser neuen Testmöglichkeit.

• Die Zahl der Anträge von Ländern und Kommunen auf Amtshilfe ist weiter leicht gestiegen, auf inzwischen 383. Davon wurden 140 Anträge gebilligt, 91 laufen bereits, zwölf sind in Bearbeitung und 22 in Planung.

• Außerhalb des Sanitätsdienstes sind derzeit 465 Soldatinnen und Soldaten in Hilfeleistungen nach Amtshilfeanträgen eingesetzt.

• Für die Kommunikation zwischen Bundeswehr und zivilen Behörden werden kurzfristig  5.000 zusätzliche Funkgeräte für den Behördenfunk beschafft. Allerdings war eine Aufstockung der Geräte für den so genannten BOS-Funk (Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben) in der Bundeswehr ohnehin geplant.

(Weiter nach Entwicklung)

(Archivbild: Die Berlin im Dezember 2004 vor Djibouti – Falk Plankenhorn/Bundeswehr)