Abteilungsleiter im BMVg wieder komplett: Rohrschneider folgt Laubenthal
Fürs Archiv: Die Riege der Abteilungsleiter im Verteidigungsministerium ist wieder komplett. Bereits zum 1. April hat Generalmajor Kai Rohrschneider die Abteilung Führung Streitkräfte übernommen. Der bisherige Abteilungsleiter Generalleutnant Markus Laubenthal wurde neuer Stellvertreter von Generalinspekteur Eberhard Zorn.
Das Ministerium teilte das zwar bislang nicht offiziell mit; auf dem Organigramm auf der Webseite des Ministeriums, gültig ab 1. April, ist Rohrschneider jedoch als Abteilungsleiter aufgeführt (fun fact: Auf der öffentlichen Übersicht werden die Stellvertreter nicht genannt, also auch Laubenthal in seiner neuen Funktion nicht).
Rohrschneider war seit September 2018 Chef des Stabes im Multinationalen Kommando Operative Führung in Ulm und zugleich stellvertetender Kommandeur des noch recht jungen Joint Support and Enabling Command (JSEC)*. In seiner neuen Verwendung folgt er Laubenthal erneut – der jetzige stellvertretende Generalinspekteur war der erste deutsche Stabschef der U.S. Army Europe in Wiesbaden, Rohrschneider dann der zweite auf diesem Posten. Und jetzt der erste Abteilungsleiter in einem Ministerium, der – aus seinem Afghanistan-Einsatz – Träger der Einsatzmedaille Gefecht ist.
Auf Rohrschneiders Posten in Ulm folgt der bislang dritte und noch derzeitige deutsche Stabschef der U.S. Army, Brigadegeneral Hartmut Renk. Dessen Verwendung in Wiesbaden wird im Mai Brigadegeneral Jared Sembritzki übernehmen, derzeit Kommandeur der Gebirgsjägerbrigade 23. In einem Interview mit dem regionalen Online-Portal BGLand24 (Link aus bekannten Gründen nicht) am (gestrigen) Montag kündigte Sembritzki seinen Wechsel nach Wiesbaden an.
Die aktualisierte Übersicht über die Abteilungsleiter im Verteidigungsministerium:
• Politik: Detlef Wächter
• Ausrüstung: Vizeadmiral Carsten Stawitzki
• Cyber- und Informationstechnik: Generalleutnant Michael Vetter
• Planung: Generalleutnant Christian Badia
• Führung Streitkräfte: Generalmajor (noch) Kai Rohrschneider
• Strategie und Einsatz: Generalleutnant Bernd Schütt
• Haushalt und Controlling: Karl Henning Bald
• Recht: Andreas Conradi
• Personal: Generalleutnant Klaus von Heimendahl
• Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen: Barbara Wießalla
*KORREKTUR: Ich hatte Rohrschneiders Funktionsbezeichnung(en) in Ulm nicht so ganz richtig wiedergegeben und das jetzt korrigiert.
(Foto: v.l. Rohrschneider, der Kommandeur der U.S. Army Europe Generalleutnant Cristopher Cavoli, Renk und Laubenthal am 21. November 2019 bei einer Vorbereitungskonferenz für die Verlegeübung Defender Europe 20 in Wiesbaden – Photo by Angela Kershner/U.S. Army Europe)
Wäre es nicht konsequent, bei den zivilen AL die Amtsbezeichnung aufzuführen?
just my 2 cents….
[Sie sind jetzt nicht derselbe, dem ich schon auf Facebook erklärt habe, dass das hier weder das Ministerialblatt noch ein Rundschreiben der Truppeninformation ist? ;-) T.W.]
Nein. Ich bin eben beim Lesen einfach darüber gestolpert und dachte, ich spreche es mal an.
/OT:
@TW: Wenn häufiger solche Fragen kommen (auch ich hatte diese): Wäre es nicht Zeit die Fragen zu sammeln und ein FAQ zu erstellen?
GenMaj Kai Rohrschneider war vor 10 Jahren Kommandeur in Kundus und wurde dort von Reportern der ZEIT besucht. Daraus entstandt der wohl historische Artikel „Das Kundus-Syndrom“. Veröffentlicht am 04. März 2010, ein halbes Jahr nach der Bombardierung der Tanklastzüge, ein Monat vor dem Karfreitagsgefecht.
Rohrschneider war damals Oberst. Die „Zeit“ schrieb damals über ihn:
„Sollte Rohrschneider nervös sein, so kann er das gut verbergen, geschliffene Sätze sind seine Spezialität“ und „Sollte er Kundus überstehen, wird er wahrscheinlich General. Er darf nur keinen Fehler machen. Ein Fehler, das ist alle, was es in die Nachrichten schafft: tote Zivilisten, deutsche Särge.“
Nun die Geschichte ging bekanntlich weiter, das Karfreitagsgefecht mit toten deutschen Soldaten folgte, seine Karriere ging trotzdem weiter (was ich gut finde) und nun steht er vor seinem dritten Gemeralsstern.
Die Reportage in der Zeit:
https://www.zeit.de/2010/10/DOS-Kundus
Nicht hinter Paywall, sondern nur hinter einer Registrierung. Der Artikel ist 10 Jahre alt, dürfte also auch nach Leistungsschutzrecht in Ordnung sein, ansonsten bitte googlen: „Das Kundus-Syndrom“.
[Jo, wie es auch im oben verlinkten Texthinweis steht…
https://augengeradeaus.net/2016/11/stabschef-bei-der-u-s-army-in-europa/
Aber man kann ja nicht alles lesen, was hier steht ;-) T.W.]
Die Beförderung zum Abteilungsleiter bei Generalmajor Rohrschneider scheint mir mal wieder ein Beispiel für zu Kurze Standzeiten auf einem Posten bei der BW zu sein. Während des Aufbaus des neuen Kommandos JSEC den st. Kommandeur weg zu befördern erscheint mir nicht im Interesse des neuen Kommandos zu sein, welches sich noch im Aufbau befindet. Leider erweckt die BW oft den Eindruck, daß manche Kommandos nur Durchlaufposten zum nächsten Stern sind. Aufgrund der zu kurzen Stehzeiten können die Kommandeure ihre Ämter oder Truppen nicht prägen, sondern sind kaum, daß sie diese kennengelernt haben schon wieder weg.
PS: Lustig, wenn der Hausherr selbst (mal wieder) ein Foto der Generale mit 50 Shades of Grey verwendet. Generalleutnant Laubenthal zieht wohl ein dunkleres grau vor, auch wenn der noch weit weg ist vom schwarzgrau von General Domröse.
@Closius sagt:08.04.2020 um 23:08 Uhr
„Generalleutnant Laubenthal zieht wohl ein dunkleres grau vor, …“
Ohne jetzt wieder eine dieser ermüdenden Anzugsdebatten vom Zaun brechen zu wollen. Ich sehe das als optische Täuschung, also eine Frage der Beleuchtung und des nicht homogenen Hintergrunds an.
Aber wenn wir sonst keine Probleme haben, dann gehts ja.
Die Stehzeiten ergeben sich als Folge der Zurruhesetzung je nach Altersgrenze. Sehr einfach. Geht ein GI, sein stv, etc. kommt Zug in den Kamin.
Dann wenigstens Uniformröcke ansprechen. Na dann.
@Closius sagt: 08.04.2020 um 23:08 Uhr
Anzug: Schauen Sie auf die Schulterklappen. Daran erkennen Sie, dass General Laubenthal eine zulässige (!), aber „alte“ Uniform anhat. Diese dürfen noch aufgetragen werden.
@Klaus-Peter Kaikowsky sagt: 09.04.2020 um 9:55 Uhr
„Die Stehzeiten ergeben sich als Folge der Zurruhesetzung je nach Altersgrenze. Sehr einfach. Geht ein GI, sein stv, etc. kommt Zug in den Kamin.“
Zustimmung. Allerdings hat die letzte IBuK durch ihre erratische und von persönlichen Wünschen geprägte Personalpolitik die langfristige Personalplanung der Streitkräfte nachhaltig geschädigt. Es wird noch 5-10 Jahre dauern bis man den Schlamassel wieder eingefangen hat.
Das sollte ein Posten ganz nach dem Geschmack von Herrn GM Rohrschneider sein, auf dem er reussieren wird. Ich halte ihn ja für die Reinkarnation v. Moltke´s…
Auch für Jared als CdS eine schöne und besondere Folgeverwendung – ich wünsche beiden eine erfolgreiche Zeit!