IED-Anschlag auf belgischen Dingo in Mali: Die Bilder (Nachtrag: Details)

Das belgische Verteidigungsministerium hat Fotos des Sprengstoffanschlags auf eine Militärkolonne der UN-Mission MINUSMA veröffentlicht, bei dem am Neujahrstag drei belgische Soldaten leicht verwundet wurden. Nach Darstellung des Verteidigungsministeriums in Brüssel überlebten die acht Soldaten in dem angesprengten Fahrzeug nur dank der Schutzwirkung des gepanzerten Transportfahrzeugs Dingo II.

Der Vorfall mit einer improvisierten Sprengfalle (Improvised Explosive Device, IED) ereignete sich nach Angaben des Ministeriums auf dem Weg von Tessit nach Gao im Norden Malis:

Am 1. Januar überfuhr ein Fahrzeug des belgischen Kontingents der MINUSMA einen improvisierten Sprengsatz (IED). Dank der Schutzfähigkeit des DINGO II sind alle Soldaten im Fahrzeug sicher und gesund.  (…)
Der Unfall ereignete sich gegen 11.10 Uhr belgischer Zeit [10.10 Uhr Ortszeit Mali, T.W.]. Die Fahrzeuge verließen Tessit und bewegten sich in Achterkolonnen auf das Lager in Gao zu. Das betroffene Fahrzeug führte den Konvoi an. Von den acht Soldaten an Bord wurden drei leicht verwundet. Nach einem kurzen Krankenhausaufenthalt drückten alle den Willen aus, an Ort und Stelle zu bleiben und ihre Mission fortzusetzen.
Das Fahrzeug wurde zerstört, hat aber seine Wirksamkeit für die Sicherheit der Insassen bewiesen.

Die belgischen Streitkräfte verfügen nach eigenen Angaben derzeit nur über den Dingo des deutschen Unternehmens Kraus-Maffei Wegmann und den Schweizer Radschützenpanzer Piranha als gepanzerte Fahrzeuge, die gegen IED geschützt sind. Ein Programm zur Aufrüstung anderer Fahrzeuge auf das entsprechende Schutzniveau sei bislang an den Kosten gescheitert.

In der UN-Mission MINUSMA sind derzeit 85 belgische Soldaten im Einsatz, überwiegend zusammen mit der Bundeswehr in Gao. Der Vorfall vom Neujahrstag ist auch für die Deutschen ein Warnschuss: Sie sind in der gleichen Region mit dem gleichen Auftrag und baugleichen Fahrzeugen unterwegs.

Nachtrag (danke für den Leserhinweis): Bei der Pressekonferenz des belgischen Verteidigungsministeriums wurden laut TV-Sender RBTF noch weitere Details genannt: Die Sprengfalle wurde durch einen Druckzünder ausgelöst, deshalb wurde auch das erste Fahrzeug der Kolonne getroffen (und ein Jammer hätte in diesem Fall nichts genützt). Das IED habe vermutlich etwa 30 Kilogramm Sprengstoff enthalten – und einzelne Motorteile seien in 50 Metern Entfernung gefunden worden.
(In dem Bericht ist von zwei Verwundeten die Rede; das entspricht den Meldungen direkt nach dem Anschlag: Zwei Soldaten wurden direkt verwundet, ein Dritter meldete sich erst später.)

(Fotos: Belgisches Verteidigungsministerium)