Der zweite Anschlag auf belgische Soldaten in Mali: Diesmal nahe am (auch deutschen) Camp

Bei dem zweiten Sprengstoffanschlag auf belgische Soldaten in der UN-Mission MINUSMA in Gao innerhalb eines Monats sind am 24. Januar drei Belgier verletzt worden, davon einer schwer – und der Anschlag ereignete sich nahe des Camps Castor in Gao, wo der belgische Aufklärungszug als Teil einer deutschen Kompanie untergebracht ist. Das Verteidigungsministerium in Brüssel nannte am (heutigen) Freitag Details, wenn auch deutlich weniger als zum ersten Anschlag am Neujahrstag.

Bei dem Anschlag mit einer selbstgebauten Sprengfalle, einem Improvised Explosive Device (IED) wurde das Fahrzeug der Belgier, ein geschütztes Transportfahrzeug vom Typ Dingo II, völlig zerstört, wie das belgische Militär mitteilte:

Am 24. Januar fuhr ein Fahrzeug des belgischen Kontingents bei MINUSMA auf  einen improvisierten Sprengkörper (IED). Drei Soldaten wurden verletzt, einer davon schwer. Das Fahrzeug Dingo II wurde zerstört. Seit Anfang dieses Jahres ist dies der zweite ähnliche Vorfall.
Die belgischen Soldaten kehrten von einer Aufklärungsmission zurück. Sie fuhren in einer Kolonne von sieben Fahrzeugen zum Lager in Gao, als das zweite Fahrzeug auf eine IED fuhr.
Der am schwersten verletzte Soldat wurde in das französische Militärkrankenhaus von Gao gebracht, wo er operiert wurde, bevor er am Samstag nach Belgien evakuiert wurde. Er hatte mehrere Frakturen an beiden Beinen. Die beiden anderen Soldaten konnten in ihr Lager zurückkehren.
Das Fahrzeug selbst wurde zerstört, zeigte aber, dass es die Besatzung schützen konnte.
(Übersetzt mithilfe von  DeepL.com)

Im Unterschied zum ähnlichen Vorfall am 1. Januar veröffentlichte das Ministerium diesmal keine Fotos des angesprengten Fahrzeugs. Nach einem Bericht des belgischen Fernsehens ereignete sich der Zwischenfall einige Kilometer östlich von Gao – also offensichtlich deutlich näher am Stationierungsort als der Anschlag am Neujahrstag.

Im Gegensatz zu der Pressekonferenz zum Anschlag am 1. Januar blieb das Ministerium, darauf deuten die Pressemitteilung wie auch die Berichterstattung hin, in den Details deutlich vager. So war bei dem ersten Vorfall eindeutig, dass das IED durch einen Druckzünder ausgelöst wurde, den der Dingo überfahren hatte. Ob das in diesem Fall auch gilt, sagte das Ministerium nicht – zumal nicht das erste Fahrzeug, sondern erst das zweite des Konvois Opfer der Sprengfalle wurde.

Wie schon der erste Anschlag ist auch dieser für die Bundeswehr von erheblicher Bedeutung: der belgische Aufklärungszug ist in die deutsche Aufklärungskompanie integriert, hat die gleichen Aufträge und nicht zuletzt die gleichen Fahrzeuge wie die Bundeswehr. Mit anderen Worten: Es scheint inzwischen eher Zufall, dass es zwei Mal die Belgier getroffen hat und nicht die Deutschen.

(Archivbild: Zerstörter Dingo der belgischen Armee in Mali nach dem Anschlag am 1. Januar 2020 – Belgisches Verteidigungsministerium)