Bundeswehr in der Anti-IS-Koalition: Seit fast einer Woche keine Aufklärungsflüge mehr

Fürs Protokoll, damit es nicht untergeht: Im Zuge der Spannungen im Irak und der Konfrontation zwischen den USA und Iran hat die Bundeswehr nicht nur ihre Ausbildung im Irak eingestellt, sondern seit mehreren Tagen auch die Aufklärungs- und Betankungsflüge im Rahmen der Anti-IS-Koalition.

Wie das Einsatzführungskommando heute der Deutschen Presse-Agentur* mitteilte, ruht der Flugbetrieb inzwischen fast eine Woche:

Die Luftwaffe hat im Rahmen des internationalen Einsatzes gegen die Terrormiliz Islamischer Staat inzwischen auch ihre Aufklärungs- und Tankflüge eingestellt. Am 7. Januar habe der bisher letzte Aufklärungsflug Jordanien aus stattgefunden, hieß es vom Einsatzführungskommando der Bundeswehr auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur in Potsdam.

Nun ist nicht unbedingt überraschend, dass diese Flüge über Irak und Syrien eingestellt wurden, nachdem in der Nacht zum 8. Januar  im Irak aus dem Iran abgefeuerte ballistische Raketen eingeschlagen waren.

Überraschend ist allerdings, dass die Bundeswehr zwar den Abzug von Soldaten der Ausbildungsmission am Boden aus dem Irak mitteilte, nicht aber die Einstellung der Flüge. Womöglich haben Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer und Generalinspekteur Eberhard Zorn das noch nicht mal den Abgeordneten in der Sitzung des Verteidigungsausschusses am 9. Januar erzählt?

Von der jordanischen Basis Al-Azraq aus starteten die Tornado-Aufklärungsflugzeuge sowie ein A400M zur Luftbetankung anderer Maschinen der Anti-IS-Koalition. Ob die Einstellung der deutschen Flüge auch bedeutet, dass die Koalitions-Operation Inherent Resolve ihre Flüge über dem Irak grundsätzlich eingestellt hat, ist nicht klar.

*Deutsche Verlagswebseiten werden hier i.d.R. nicht verlinkt; in diesem Fall geht es um den Link zur Agenturmeldung (wird ggf. noch ausgetauscht)

(Archivbild: Zwei Tornado-Kampfflugzeuge (43+38, 46+46) fliegen über die Air Base Al-Asrak/Jordanien im Rahmen der Mission Counter Daesh am 02.04.2018 – Dorian Baro/Bundeswehr)