Neues Besoldungsgesetz: Neue Zulagen, höherer AVZ – und der Korporal
In der ersten Jahreshälfte hatte die Bundeswehr mit einem Gesetz zur Verbesserung der Einsatzbereitschaft Neuregelungen angeschoben, die vor allem neues Personal für die Truppe werben sollten. Die nicht zuletzt aus der Truppe angemahnte Verbesserung für die, pardon, Bestandskunden soll ein weiteres Gesetz bringen, dass der Bundestag am späten (gestrigen) Donnerstagabend beschloss. Darin sind unter anderem die Erhöhungen von Zulagen wie dem Auslandsverwendungszuschlag vorgesehen – und die Voraussetzung für neue Dienstgrade bei den Mannschaften.
Das so genannte Besoldungsstrukturenmodernisierungsgesetz lag nicht in Verantwortung des Verteidigungs-, sondern des Bundesinnenministeriums, weil viele Punkte die Beamten des Bundes betreffen, vor allem bei der Polizei. Ein Großteil der neuen Regelungen wirkt sich allerdings auf die Bundeswehr aus.
Mit dem neuen Gesetz werden Zulagen für Soldatinnen und Soldaten umstrukturiert, teilweise neue eingeführt und bestehende erhöht. Am augenfälligsten ist das beim Auslandsverwendungszuschlag (AVZ): Der steigt in seiner höchsten Stufe, also bei gefährlichen Einsätzen, von bislang 110 Euro auf 145 Euro steuerfrei pro Tag, die anderen Stufen werden entsprechend angepasst.
Der Bundestag hatte bei der Beratung des Gesetzentwurfs beim AVZ wie auch bei anderen Zulagen nachgebessert: Im Entwurf der Bundesregierung war eine Erhöhung auf 141 Euro vorgesehen – allerdings: die ersten Referentenentwürfe im Frühjahr waren noch von einer Erhöhung auf 171 Euro ausgegangen. An dieser wie auch an einigen anderen Stellen hatten sich sowohl Verteidigungs- als auch Innenministerium nicht gegen das Finanzministerium durchsetzen können.
Ebenfalls auf Beschluss der Abgeordneten wurde der neue so genannte Ausnahmetatsbestandszuschlag (ATZ), eine pauschale Vergütung für Soldaten bei besonderer zeitlicher Belastung, von den im Gesetzentwurf vorgesehenen 86 auf 91 Euro pro Tag angehoben. Damit sollen, vereinfacht gesagt, Überstunden ausgeglichen werden, soweit ein über einen dienstfreien Tag im Kalendermonat hinausgehender zeitlicher Ausgleich nicht gewährt werden kann. Diese Erhöhung führte dann mittelbar auch zur Anhebung des Auslandsverwendungszuschlags – weil sonst, so sagten mir Fachleute aus den Fraktionen, unter Umständen für einen Aufenthalt auf dem Truppenübungsplatz mehr Zuschlag gezahlt worden wäre als für den Auslandseinsatz.
Die kaum überschaubaren Neuregelungen und Veränderungen bei den Zulagen sind etwas für Fachleute (und die jeweiligen Verbände werden das sicherlich noch verständlich aufarbeiten), deshalb nur ein Hinweis: Deutlich angehoben werden die Zulagen für die Spezialkräfte – und per Definition gehören dazu künftig nicht nur die Kommandosoldaten des Heeres und die Spezialkräfte der Marine, sondern auch die Hubschrauberbesatzungen, die mit ihren Airbus H145M-Helikoptern diese Spezialkräfte in ihre Einsätze fliegen (s. Foto oben).
Soldaten auf Zeit können, damit will die Bundeswehr Fachkräfte halten, mit zusätzlichen Prämien rechnen:
Einem Soldaten auf Zeit, der in vom Bundesministerium der Verteidigung bestimmten Verwendungsbereichen mit Personalmangel verwendet wird, kann zur Sicherstellung der Funktionsfähigkeit des Verwendungsbereichs eine Verpflichtungsprämie gewährt werden
1. bei der Begründung eines Dienstverhältnisses,
2. bei der Weiterverpflichtung eines Soldaten auf Zeit oder
3. bei einem bestehenden Dienstverhältnis, um einen Dienstposten anforderungsgerecht besetzen zu können. (…)
Die Prämie kann für jedes Jahr der Gewährung bis zum Zweifachen des Anfangsgrundgehalts der jeweiligen Besoldungsgruppe betragen. Für die personelle Einsatzbereitschaft der Bundeswehr besonders relevantes Schlüsselpersonal kann die Prämie bis zum Dreieinhalbfachen des Anfangsgrundgehalts der jeweiligen Besoldungsgruppe betragen.
Das Gesetz legt darüber hinaus die Grundlage für die Einführung neuer Dienstgrade in der Mannschaftslaufbahn, nämlich des Korporals und des Stabskorporals. Die Gliederungseinheit „Besoldungsgruppe A 6“ wird wie folgt geändert: aa) Nach der Angabe „Sekretär“ werden die Angaben „Korporal“ und „Stabskorporal“ eingefügt, heißt es im Gesetzestext. Damit ist die Einführung des Korporals allerdings noch nicht beschlossen, dafür sind weitere gesetzliche Regelungen nötig (und wie ich aus der Truppe höre, nicht unbedingt beliebt, weil das die Attraktivität der Unteroffizierslaufbahn schmälere).
KORREKTUR 4.8.2020: Die gesetzliche Grundlage für die neuen Dienstgrade ist das Besoldungsstrukturenmodernisierungsgesetz; weitere Regelungen auf gesetzlicher Ebene sind nicht erforderlich.
Für Feinschmecker zum Nachlesen: Das – beschlossene – Gesetz in Bundestagsdrucksache 19/13396 sowie die vom Bundestag eingebrachten Änderungen im Beschluss in Drucksache 19/14425. Das Gesetz wurde mit breiter Mehrheit gegen die Stimmen der Linksfraktion angenommen.
Nachtrag: Die Bewertung des Bundeswehrverbandes hier.
(Foto: Kampfschwimmer üben gemeinsam mit dem Hubschraubergeschwader 64 das Fast-Roping aus einem leichten Mehrzweckhubschrauber H145M LUH SOF im Rahmen einer Übung vom Kommando Spezialkräfte der Marine (KSM) auf dem Truppenübungsplatz Lehnin am 05.03.2019 – Torsten Kraatz/Bundeswehr)
@ThoDan sagt: 26.10.2019 um 18:11 Uhr
„Hat der UoP eigentlich noch eine Vorgesetztenfunktion“
Nein.
„und Befugnis?“
Ja.
@muck sagt: 26.10.2019 um 20:04 Uhr
„Ich habe kein Problem damit, wenn ein niedrigerer Dienstgrad am Ende seiner Karriere ähnlich entlohnt wird wie der höhere Dienstgrad am Anfang seiner Karriere. Im Übrigen liegen auch die altgedienten Portepee-Unteroffiziere und junge Offiziere nicht allzu weit auseinander, nicht wahr?“
+1
„Natürlich ist das Maß an übertragener Verantwortung zu bedenken. Aber nochmals: Habe ich etwas verpasst? War nicht weiland davon die Rede, die Korporale mit mehr Verantwortung auszustatten?“
Jepp. Liegt jetzt ein bißchen an den TSK und milOrgBer, aber z.B. in der KpfTr könnte es z.B. auf den TrpFhr hinauslaufen und damit dann in fällen von Personalmangel indirekt auf den StvGrpFhr. Nur als Beispiel.
Ich vermute die Lw wird das (außerhalb der Luftwaffensicherungstruppe und der FlaRak) anders umsetzen, aber für sie ist der Korporal ja auch nicht primär gemacht…
@ Edgar Lefgrün
Sie haben Recht, „einfach“ so geht das nicht – zumindest heute nicht mehr, zu Oppas Zeiten ging das noch.
Gleichwohl: hätte man es gewollt, hätte man es auch hinbekommen. Denn wie gesagt: heute ist ein Uffz oP de facto ein besser besser bezahlter MschDienstgrad, dessen Dienstgrad eine Vorgesetztenfunktion hat. Mich deucht, dass dies auf den sagenhaften Korporal auch zutreffen soll. Was soll also dieser Hermann? Komplett überflüssig – bzw. hätte man den Uffz oP sogar noch etwas aufgewertet, als eine Art Belohnung für sehr gute Msch.
Ich bin selbst HF und das ist auch einfach eine Pflichtbeförderung, „Feldwebel und Meisterebene“ diese beiden Worte passen bei 80% der Feldwebel die ich kenne überhaupt nicht zusammen. Die Nato-Zebras OSG’s stecken so manchem UMP oder Lt/OLt mit den fachlichen Kenntnissen ganz locker weg.. ich lege persönlich viel mehr Wert auf die Meinung eines länger dienenden Mannschaften als eines Fw/OFw oder Lt/OLt ohne Erfahrung.
Eine Leistungsgerechte Bezahlung für echte Macher wäre sinnvoll und Fw sollten erstmal eine Meisterschule besuchen bevor Sie rum tönen.
Die Bundeswehr könnte jeden neuen Soldaten als Gefreiter einstellen und alle durchlaufen erstmal 4 Jahren… Wer sich die Zeit über bewährt hat kann in eine andere Laufbahn wechseln, da wäre so manches Leid mit ausgeschlossen worden.
1977 wurde Oberstlt i. BGS Wegner vom Bundeskanzler am Telefon zum Oberst i. BGS befördert, als er die Landshut aus den Händen der Terroristen befreit hatte.
Ohne Auswahl-Konferenz. Mit Sicherheit auch nicht revisionssicher. Das ging 1977. Wohl weil der Bundeskanzler es wollte und es schlichtweg gemacht hat, wie 1962 der Einsatz der Bundeswehr bei der Sturmflut – und weil es sich Oberstlt Wegner einfach verdient hatte!
Und heute soll es nicht gehen, einen Spitzen-OStGefr aufgrund dauerhaft herausragender Leistungen zum Uffz (!) zu befördern (wir reden nicht vom Generalfeldmarschall), ohne einen albernen Laufbahnlehrgang-Zirkus zu veranstalten, der notenmäßig 0,0 Bedeutung für die Auswahl zum Berufssoldaten hat? Das ist einfach albern und einfältig. Manches/vieles kann man einfach nicht mehr ernst nehmen.
Die ganze Diskussion um die neuen Dienstgrade ist eigentlich müßig. Sachlich festzustellen ist, dass man Anno 2013 die Mannschaften durch die große Bündelung belohnen wollte. Ein paar Jahre später wurden die Verpflichtungsmöglichkeiten massiv angehoben. Das Ergebnis? Eine ganze Menge Soldaten, die für 8 oder mehr Jahre im Spitzendienstgrad hängen. Das geht eben bei einigen auf die Motivation. Gerade bei den Langdienenden Mannschaften gibt es einige, die gar nicht auf den Uffz wollen. Was also tun? Die Bündelung wieder rückgängig machen und warten das sich das in 10+x Jahren auswächst? Da halte ich die neuen Dienstgrade für die pragmatischere Lösung.
Trennung:
Das große Problem der Laufbahn der UOP ist doch das die Vorraussetzungen für den Direkteinstieg in die Laufbahn fast deckungsgleich mit denen der PUO ist. Und wenn jemand die Wahl hat, warum soll er sich mit dem UOP zufrieden geben? Hier hilft meiner Meinung nach nur, die Vorraussetzungen für den Direkteinstieg in die PUO-Laufbahn zu verschärfen.
@Hans Dampf sagt: 26.10.2019 um 22:13 Uhr
„Denn wie gesagt: heute ist ein Uffz oP de facto ein besser besser bezahlter MschDienstgrad, dessen Dienstgrad eine Vorgesetztenfunktion hat.“
UoP haben sind zwar Vorgesetzte gem. VorgV, aber sie haben grundsätzlich keine Vorgesetztenfunktion. Der UoP Truppendienst wurde (leider) abgeschafft. Es gibt nur noch den UoP Fachdienst.
„Mich deucht, dass dies auf den sagenhaften Korporal auch zutreffen soll.“
Nein. Der Korporal wird fast das Gegenteil sein. Er wird zwar kein Vorgesetztenbefugnis durch seinen Dienstgrad haben. Aber er wird (abhängig von seinem DP, also von der Umsetzung der jeweiligen TSK/milOrgBer) eine Vorgesetztenfunktion haben. z.B. als TrpFhr.
@Micha sagt: 26.10.2019 um 22:19 Uhr
„Die Nato-Zebras OSG’s stecken so manchem UMP oder Lt/OLt mit den fachlichen Kenntnissen ganz locker weg“
Im Einzelfall und bei Spezialkenntnissen ja. Im allgemeinen und querschnitteichen (wofür UmP und Offz da sind)? Nein. Nicht in hundert Jahren.
Wir sollten bitte aufhören die Kriegs-/Jagd-/Fischergeschichten als bare Münze zu nehmen.
Sind erfahrene Landser wichtig? Ja! Sind sie häufig entscheidend für einen Einsatz/eine Operation? Ja natürlich, sie SIND Soldaten im besten und elementarsten Sinne!
Können sie in Spezialfeldern (z.B. Bedienung, Pflege, Technik und Einsatz einer GraMaWa) Meister sein? Ja, können sie deswegen Gruppen und Züge führen und Ausbilden?
Natürlich nicht.
Können wir jetzt bitte mal wieder in die Realität zurück kehren und über das Gesetz an sich sprechen und nicht über irgendwelche Aversionen gegen irgendwelche Laubahnen???
@Hans Dampf sagt: 27.10.2019 um 1:24 Uhr
„Und heute soll es nicht gehen, einen Spitzen-OStGefr aufgrund dauerhaft herausragender Leistungen zum Uffz (!) zu befördern (wir reden nicht vom Generalfeldmarschall), ohne einen albernen Laufbahnlehrgang-Zirkus zu veranstalten, der notenmäßig 0,0 Bedeutung für die Auswahl zum Berufssoldaten hat? Das ist einfach albern und einfältig.“
Ich nennen es Recht und Gesetz und bin froh, dass wir in Deutschland Karriere auf der Basis von Eignung, Leistung und Befähigung machen können und nicht auf der Basis von Lust und Laune.
Auch hier wieder meine Bitte: Können wir zum Gesetz zurück kommen und die allgemein-global alles ist heutzutage schlecht Diskussionen lassen?
@Hans Dampf
Verstehe Ihr Beispiel Wegener, nur hinkt es gewaltig.
Das beinhaltet den Stil Tapferkeitsoffizier in Kriegszeiten oder z.B. auch einen „corporel au feu“ der Légion.
Ein OStGefr darf selbstverständlich nicht so en passant in andere Laufbahngruppe aufsteigen, ff dann gleich nach geraumer Zeit Feldwebelanwärter? Erforderliche Ausbildung in z.B. FÜHRUNG in der Funktion, und wenn auch nur in kleinster taktischer Ebene, bleibt zwingend.
Wird er einen Scharfschützentrupp führen können, waffentechnisch sicher ohne Probleme! Allerdings bei der taktischen Bedeutung, z.B. bei SOF-Einsätzen, muss der Truppführer bis auf Einheitsebene denken und handeln können. Das Wissen und Können erlernt er nicht auf der Zeitachse wie von selbst.
Alles Schwachsinn hoch drei. Wenn ich Mannschafter werde, will ich für die Tätigkeit eine gerechte Entlohnung.
Man hätte lieber die Beförderungszeiten hoch setzen sollen.
Gefr. nach der AGA… ok der Soldat ist soweit fertig.
OG nach 24 Monaten… es ist definitiv kein FWDL’er und hat umfassendes Fachwissen. (Beim THW darf man sich auch erst nach 2 Jahren Fachhelfer Schimpfen)
HG nach 48 Monaten… ab SaZ4 ist das Mal drin den Leuten einen solchen Dienstgrad zu geben.
SG nach 6 Jahren und nur als Leistungsbeförderung.
OSG nach 10 Jahren… sofern man dann keinen Laufbahnwechsel mehr machen will kann man es auch ertragen die nächsten 15 Jahre keine Beförderung mehr auf die Schultern getackert zu bekommen.
Bei den UoP sollte man einfach Mal wieder unterscheiden zwischen Truppendienern und Fachdienern. Die Fachdienst Uffze werden dann halt Korporal und können auch gleich so eingestellt werden (USA haben auch den Tec Sergeant).
Fachkräfte hole ich dann über Stellenzulagen. Der Krankenpfleger bekommt halt eine andere Zulage wie der Dachdecker der jetzt Richtschütze werden will.
Egal wird so nicht passieren… Dienstgrade für alle heute im Dutzend billiger und der Diensthund bekommt auch einen.
Mein Kumpel beim Zoll hat das so erlebt.
Nach der Ausbildung war er Obersekretär (auch schon besonders da Wasserzoll).
Hauptsekretär wurde er nach 10 Dienstjahren. Jetzt hat er noch 25 Jahre vor der Brust und keine Regelbeförderung mehr vor sich. Irgendwie schmerzt ihn das nicht.
@ThoDan:
Der Soldatenberuf gehört nicht zu den gefährlichsten in Deutschland. Das bewerten Versicherungen wie z.B. die Allianz.
Und gerade zukünftig wird es wohl kaum an freiwilligen für die Einsätze mangeln.
—
Wenn ich richtig verstanden habe, profitieren Beamte auch von den Zulagen die angepasst wurden.
Wie sieht es in den Beamten Laufbahnen aus, herrscht da auch akuter Personalmangel?
@Irgendwer sagt: 27.10.2019 um 8:32 Uhr
„Eine ganze Menge Soldaten, die für 8 oder mehr Jahre im Spitzendienstgrad hängen. Das geht eben bei einigen auf die Motivation. Gerade bei den Langdienenden Mannschaften gibt es einige, die gar nicht auf den Uffz wollen.“
Eben drum, wer sich entschließt, sich als Mannschafter zu verpflichten, der weiß auch, das seine Beförderungsmöglichkeiten endlich sind. Damit muss man dann leben oder die Laufbahn wechseln. Die werden nur zu schnell befördert, das ist die Krux. Und jetzt haben wir dann sieben (!) Mannschaftsdienstgrade, Leutnant bis Oberst sind sechs, Feldwebel bis Oberstabsfeldwebel fünf. Das verstehe wer will, ich nicht, mir fehlt da die Verhältnismäßigkeit.
Unklare Infos – heisst das, das NUR H-145 Piloten wg. Status Spezialkräfte von der Erhöhung der Zulage betroffen sind, und wenn ja, Stellen- oder/und Erschwerniszulage, und in welcher Höhe…?
@ KPK
Natürlich hinkt der Vergleich mit Wegener gewaltig. Mir ging es lediglich darum darzustellen, dass es auch in einem Rechtsstaat möglich ist, etwas durchzusetzen, wenn man dazu den Willen hat.
Es wurde oft argumentiert, dass es rechtlich nicht ginge, verdiente (!) und leistungsstarke (!) Msch zum Uffz zu befördern, Stichwort Laufbahnlehrgang etc pp. Und da denke ich: doch, das ginge sehr wohl, wenn man es wollte. Man gibt aber lieber einem Ungedienten StUffz-Klappen auf die Schultern – mit allen Rechten und Pflichten ab Tag 1 – weil er die (zivilen) Voraussetzungen dafür erfüllt, als einem verdienten Msch-Dienstgrad.
Ich sprach im Übrigen nicht davon, das zur „Regelbeförderung“ (en passant) zu machen, sondern, dass man dafür auch etwas geleistet haben muss!
@ Koffer
Ein Uffz oP ist per se allen Mannschaften qua Dienstgrad vorgesetzt, ob Fach- oder Truppendienst spielt hierbei keine Rolle.
@ Irgendwer
Es soll auch Oberstlt A14 und StFw geben, die gute 10 – 20 Jahre in ihrem Enddienstgrad „festhängen“. Aber Sie sprechen ein wahres Wort gelassen aus. Früher spiegelte der Dienstgrad in der Regel eine gewisse (Dienst-) Erfahrung wider, heute spielen sich Beförderungen in den ersten 20 Dienstjahren recht rasant ab und für die breite Masse kommt dann lange nichts mehr – wenn überhaupt noch etwas kommt.
@Stefan K.
Ich bin nicht der Besoldungsrechtsexperte eines Verbandes, fragen Sie da bitte, falls Sie betroffen sein könnten.
Entscheidend ist da die sog. Verordnung zur Änderung dienstrechtlicher Verordnungen aus Anlass des Besoldungsstrukturenmodernisierungsgesetzes , die ich noch nicht veröffentlicht gesehen habe. Im Entwurf – der sich m.W. an der Stelle nicht geändert hat – hieß es
Zulage für Spezialkräfte der Bundeswehr
(1) Eine Zulage erhält
1. wer als Kommandosoldat oder als Kampfschwimmer für Einsatzaufgaben der Spezialkräfte der Bundeswehr verwendet wird,
2. wer nach Abschluss eines Auswahlverfahrens bei den Spezialkräften der Bundeswehr für eine Verwendung im Sinne der Nummer 1 ausgebildet wird,
3. wer als ausgebildeter Kommandosoldat oder Kampfschwimmer nicht entsprechend verwendet wird, jedoch zum Erhalt der erworbenen Fähigkeiten, Fertigkeiten und Kenntnisse verpflichtet ist,
4. wer als Luftfahrzeugführer oder ständiger Luftfahrzeugbesatzungsangehöriger für Einsatzaufgaben der Spezialkräfte der Bundeswehr verwendet wird.
@Pio-Fritz sagt: 27.10.2019 um 16:17 Uhr
„Eben drum, wer sich entschließt, sich als Mannschafter zu verpflichten, der weiß auch, das seine Beförderungsmöglichkeiten endlich sind.“
Am Anfang stand die Wahl der Laufbahn…
„Die werden nur zu schnell befördert, das ist die Krux. Und jetzt haben wir dann sieben (!) Mannschaftsdienstgrade, Leutnant bis Oberst sind sechs, Feldwebel bis Oberstabsfeldwebel fünf.“
In der Tat. Deutlicher kann man die Fehlkonstruktion der aktuellen Dienstgradstruktur nicht aufzeigen. Verstärkend kommt ja auch noch hinzu, dass die normale Offizierlaufbahn über 40 Jahre und die der Feldwebel über 30 Jahre dauert. Für die Mannschaften ist aber aus gutem Grund im Regelfall nicht mehr als 20 Jahren vorgesehen.
@Hans Dampf sagt: 27.10.2019 um 17:50 Uhr
„Natürlich hinkt der Vergleich mit Wegener gewaltig. Mir ging es lediglich darum darzustellen, dass es auch in einem Rechtsstaat möglich ist, etwas durchzusetzen, wenn man dazu den Willen hat.“
Nope. Ihr Beispiel zeigt, wie man den Rechtsstaat umgangen hat. Aus nachvollziehbaren und in diesem Einzelfall möglicherweise legitimen (allerdings nicht legalen!) Gründen. Aber solche besonderen Einzelfälle können keinesfalls als Beispiel für eine generelle Aussage dienen.
Nochmals: wir sind in einem Rechtsstaat und das Grundgesetz ist sehr eindeutig, was Beförderungen und Dienstgrade/Ämter angeht.
„Es wurde oft argumentiert, dass es rechtlich nicht ginge, verdiente (!) und leistungsstarke (!) Msch zum Uffz zu befördern, Stichwort Laufbahnlehrgang etc pp.“
Natürlich könnte man die Laufbahnverordnung ändern.
Aber dafür gibt es keinen Grund. Wer Vorgesetzter sein will, muss bestimmte Voraussetzungen erfüllen. Bildungsvoraussetzungen und Prüfungsvoraussetzungen.
Unter anderem das haben uns die preussischen Reformen gebracht. Recht und Gesetz auch bei Karrieren…
Davon abzusehen gibt es keinen Grund.
Bestimmte Öffnungsklauseln kann man einführen (und hat es ja auch). Faktisch macht man es ja jetzt mit den Korporalen. Indem man Mannschaften zu regulären TrpFhr macht.
Hätte man das Problem auch anders lösen können? Ja.
Funktioniert die jetzt beschlossene Lösung? Vermutlich auch.
Also: hätte, hätte…
„@ Koffer
Ein Uffz oP ist per se allen Mannschaften qua Dienstgrad vorgesetzt, ob Fach- oder Truppendienst spielt hierbei keine Rolle.“
Lesen Sie bitte nochmals meine Aussagen dazu.
@ Koffer: Ab welcher Dienstzeit soll denn der A6 Korporal erreicht werden können und wie wird der im Nato-Rangcode einsortiert, weiss man das schon?
Allgemein: Ich finde es weniger schwierig einen sehr verdienten lang dienenden Mannschafter mit einem StUffz besoldungsmässig auf eine Stufe zu heben – was vergleichbares findet man in der freien Wirtschaft auch schon mal – als die nur sehr geringe Differenz zwischen A3 und A6. Ein A6 Stuffz (und dann eben der Stabskorporal später) auf Stufe 3 hat doch, lassen wir mal Zulagen gedanklich weg, nur ca. 200 € netto mehr als der SaZ-Schütze am ersten Tag in der AGA. Der „Altgeselle“ also nur 200 € mehr als der Azubi am ersten Tag in der Firma. Das passt für mich gar nicht. Das ist auch eine BW-eigene Situation, woanders gibt es doch nur in homöopatischen Dosen noch A3-A5.
Hans Dampf sagt: 27.10.2019 um 1:24 Uhr
„Und heute soll es nicht gehen, einen Spitzen-OStGefr aufgrund dauerhaft herausragender Leistungen zum Uffz (!) zu befördern“
Mir stellt sich da die Frage: Warum solch ein Spitzenmann nicht den Laufbahnwechsel beantragt und die Ausbildung zum Unteroffizier absolviert? Was fehlt dem Mann. Was schafft er nicht und warum nicht? In meinem anderen Post erwähnte ich Willy, wir waren auf dem Fachlehrgang ATN 7 Stubengenossen, machten die Dienstreisen gemeinsam, arbeiteten im Unterricht und im Labor zuzsammen. Was war mit ihm? Die vereinfachte Beurteilung: er war zu dumm, er hatte keinen Biss, er konnte die nötoge Anstrengung im Kopf nicht leisten. Ich wurde später sein TE-Führer, ich nahm ihn aus den Schichtdienst, er machte dann Materialerhaltung und war mein Fahrer. Nach vier Jahren ging er in heimatliche Umfeld, dort war es gut für ihn, Familie und Arbeit.
Werte Kameraden, lassen wir doch diese Korporale erst einmal ihre gewiss segensreiche Wirkung auf den Dienstalltag in Ruhe entfalten!
Die Entwertung des Dienstgrads als buchstäblicher Gradanzeiger militärischer und ggf. fachlicher Kompetenzen ist ja nichts Neues und wird, so deute ich diesen Teil des BesStMG, als bewährt und erhaltenswert betrachtet. Was ich als Vorgesetzter allerdings mit der dann übrigbleibenden Information über die Höhe des Gehaltsschecks im Dienstalltag anfangen soll, konnte mir der Dienstherr noch nicht einleuchtend erklären…
Ergänzend zur bereits aufgebrachten Frage bezüglich Erschwerniszulagenverordnung (EZulV): löst der nun in Einführung befindliche Ausnahmetatbestandszuschlag (ATZ) die finanzielle Vergütung von Anrechnungsfällen gemäß Dienstzeitausgleichserlass (ugs. ausgezahltes DZA) sowie die Zulage für Dienst zu ungünstigen Zeiten (DzuZ) ab? Gerade letztere ist ja unter den Seewächtern (für Nichtmarinierte: den Schichtdienstlern) an Bord schwimmender Einheiten ein steter Stimmungskiller gewesen (Seewächter: 1/2 oder 1/3 DzuZ, Dauerwächter (ohne oder nur selten Schichtdienst): 1/1 DzuZ)…
@ Stefan K.: die Dinge werden in der sogenannten Mantelverordnung bis zum 1. Januar geregelt. Entscheidend wird sein, wie sich die Inspekteure dazu einbringen und wo sodann das BMVg die Abgrenzung vornimmt.
Was viele hier vollmundig verkünden: dass wer Mannschafter werde, mit der geringen Zahl an Beförderungsmöglichkeiten nun einmal leben müsse, erscheint mir doch arg kurzsichtig.
In anderen Diskussionen erklären dieselben Leser, dass die Bundeswehr nicht einmal 2500 Soldaten nach Syrien entsenden könne, weil sie gefühlt zu 50% aus Stäben und Kommandobehörden bestehe und deswegen weitere Verpflichtungen nicht mehr wahrnehmbar seien.
Wie geht das an? Die personelle Einsatzbereitschaft der Bundeswehr steigt doch nicht, nur weil man die Zahl der Häuptlinge reduziert (was natürlich trotzdem geboten ist). Sie steigt, wenn man die Zahl der Indianer erhöht. Sollen aber die Häuptlinge nun als Indianer ran an den Feind? Das kann man sich schenken, diesen Zustand haben wir schon.
Wie kann man also die einzige mögliche Maßnahme kritisieren, um den kritisierten Zustand abzustellen? Man muss mehr Leute werben, und da man die in der freien Wirtschaft üblichen Kinkerlitzchen wie Dienstwagen und Co. nicht anbieten kann, muss eben das Gehalt steigen. Und dabei ist die Schaffung neuer Dienstgrade bzw. Beförderungsmöglichkeiten für Leistungswillige die beste Lösung. Mal ehrlich, wir hätten doch dieselbe Diskussion ums Entgelt, wenn man einfach die Gehälter der bisherigen Mannschaftsdienstgrade erhöht hätte.
@Landmatrose3000 sagt: 27.10.2019 um 18:55 Uhr
„Ab welcher Dienstzeit soll denn der A6 Korporal erreicht werden können“
Bin selbst gespant. Ich vermute mal ab 8 Jahren (vier Jahre bis zum OStGefr und dann vier Jahre zur Bewährung). Wünschenswert wäre ja eher, dass man die Gelegenheit ergreift und die Beförderungszeiten vom OGefr bis zum OStGefr hochsetzt. Dann könnte man sich den OStGefr z.B. mit 8 Jahren und den Korporal mit 12 Jahren Dienstzeit vorstellen.
Aber das ist vermutlich zu viel zu hoffen :(
„und wie wird der im Nato-Rangcode einsortiert, weiss man das schon?“
Eigentlich kann es nur OR-4 sein, denn nach Definition ist OR-5 ja der niedrigste Unteroffizierdienstgrad und Korporale sind ja ausdrücklich keine Unteroffiziere.
Zudem ist der Korporal, sofern er als Bezeichnung in anderen Armeen existiert, entweder OR-3 oder OR-4.
Allerdings würde das dann bedeuten, dass StGefr und OStGefr rückgestuft werden auf OR-3 und OGefr und HptGefr dann logischerweise eigentlich auf OR-2.
Das würde auch die tatsächliche Vergleichbarkeit mit unseren Partnern darstellen, denn vom Dienstalter und der Verantwortung wäre das eigentlich vergleichbare.
Andererseits wird dadurch dann überdeutlich, dass wir eine Dienstgradinflation in OR-2 und OR-3 haben (mit fünf DGrad in zwei OR-Stufen).
@ muck sagt:
27.10.2019 um 20:22 Uhr
„Man muss mehr Leute werben, und da man die in der freien Wirtschaft üblichen Kinkerlitzchen wie Dienstwagen und Co. nicht anbieten kann, muss eben das Gehalt steigen. Und dabei ist die Schaffung neuer Dienstgrade bzw. Beförderungsmöglichkeiten für Leistungswillige die beste Lösung. Mal ehrlich, wir hätten doch dieselbe Diskussion ums Entgelt, wenn man einfach die Gehälter der bisherigen Mannschaftsdienstgrade erhöht hätte.“
Hm. Ich glaub bei der Korporal-Diskussion nur eher nicht, dass Sie einen Schulabgänger damit locken, dass der dann mit A6 eben 200 netto mehr hat als am ersten Tag. Die Besoldung der Mannschafter A3/A4 ist auch doch schon jetzt eigentlich konkurrenzlos gut. Mit Zulagen hat der Schulabgänger mit Haupt-oder mittelgutem Realschulabschluss eigentlich nirgendwo eine Chance in den ersten 6 Jahren nach Schulabschluss mehr zu verdienen als bei der BW. ich finde es fast überraschend, dass die BW mit dem Thema „Geld in der Tasche“ und z.B. den eigentlich auch wirklich guten Weiterbildungsmöglichkeiten des BfD nicht viel offensiver in dem Interessentenkreis wirbt. Ich glaube eher, dass die BW noch zu weit davon entfernt ist zu erkennen, was ausser Geld den Bewerbern wichtig ist. Und da bin ich ein bisschen bei Hans Dampf: Bewerbern der Mannschaftslaufbahn offensiv anzupreisen, dass bei guter Leistung/Eignung etc der Wechsel in Laufbahn UoP (uuuhh, ja, und mit richtig was auf der Rille…PuO, OffzMilFd mit BS, OffzTrpDst..und dann muss es natürlich auch immer welche geben die zeigen, dass das auch gelebt wird) möglich ist, hätte glaube ich weit mehr Sexyness und Motivationspotenzial bei den Bewerbern als noch ein, zwei Mannschaftsdienstgrade. So à la „Boah krass Digger, fett Kohle, Realschule krieg ich auch, und wenn ich gut bin vong Leistung her werd ich vielleicht noch General, wallah!“ ;-) Dann noch Dienst ansprechend gestalten, fördern und fordern, etwas mehr auf der Höhe der Zeit sein, hach ja….
@Koffer
Ist das mit den UoPs als Vorgesetzte dann so dysfunktional wie ich mir das gerade vorstelle.
@Hans Dampf
Also wenn ich die Funktion des Korporals richtig verstehe, ist das ein technischer Spezialist möglicherweise mit Weisungsbefugnis in seinem Fachbereich.
Hätte man ggf. auch als UO Fachbereich machen können.
Fachkenntnisse erwarten genauso wie Führungsfähigkeiten angemessenen Respekt und Vergütung und sind ggf nicht von geringerer Bedeutung als Führungsfähigkeiten gut möglich ohne sie wären Führungsfähigkeiten nutzlos oder nicht einsetzbar.
@ Micha sagt 26.10.2019 um 22:19 Uhr:
„Ich bin selbst HF und das ist auch einfach eine Pflichtbeförderung, „Feldwebel und Meisterebene“ diese beiden Worte passen bei 80% der Feldwebel die ich kenne überhaupt nicht zusammen.“
Bei den Offz und Stoffz können Sie das Delta zwischen Anspruchshaltung und Können locker mit 90% beziffern.
„Hätte – Wäre – Fahradrette“ und hoffen auf das „Anpassungs-/Meinungspünktchen“ um sich doch noch den Dritten Stern zu „verdienen“.
Mir wäre es auch Leiber gewesen, wenn die Verantwortlichen die Dienstgrad-/Beförderungsstruktur wieder auf die Füße gestellt hätten, als es weiter an der Inflationsschraube zu drehen. Jetzt lebe ich noch ein Jahr mit dem Quantität vor Qualität Prinzip.
Ich hätte als Zivilist mal eine naive Frage an die dienenden/gedienten Mitleser, was spräche eigentlich gegen die Einstampfung separater Mannschafts- und Unteroffizierslaufbahnen und die Umstellung auf ein einheitliches Enlisted-Rangsystem wie es die Amerikaner und Briten betreiben (wie ein anderer Kommentator es auch schon erwähnt hat) und wo sich die Unteroffiziere einfach aus dem länger dienenden Personal rekrutieren anstatt des derzeitigen, aufgebläht wirkenden Dreiergespanns?
Zunächst einmal ist das von mir keine Neiddebatte. Ich gönne Ihnen allen die Zulagen.
Ich bitte aber darum, das Sie ihren Horizont öffnen und aus Ihrer Blase kommen.
Zu den letzen beiden technischen Fäden (Einrüstung MG5, Hyperwar) hab ich nix geschrieben, weil ich Herzrhytmusstörungen bekommen habe.
In diesem Faden bin ich kurz davor.
Bin gespannt in welchen Projekten wieder der Ersatzteil-erst/folgebedarf gekürzt wird und man wieder über die V-Industrie schimpfen kann.
Schauen wir uns doch mal 2 Aspekte an, die diese politische Entscheidung auslöst:
1) in der Bevölkerung wird diese Meldung (und auch die freie Bahnfahrt in Uniform) wohl wie folgt aufgenommen.
Toll Gorch Fock, Berateraffäre, Ersatzteil-/Ausrüstungsmangel und dafür gibt es auch noch ne Belohnung.
2) die Entscheidung wird erst einmal Personal (nicht bei der Truppe) binden (Arbeitsplatzkonzept, Anbindung SASPF….)
War da nicht was mit Fachkräftemangel, wir brauchen mehr Geld, unser Wasserkopf ist zu groß.
Apropos; sind das die Werte die wir verteidigen?
Besonders putzig finde ich meist die Vergleiche mit der freien Wirtschaft aus der Blase heraus.
Glauben Sie wirklich, in der freien Wirtschaft wird bei Unzufriedenheit eine zusätzliche Organisationsebene eingezogen und das Gehalt angehoben?
Hier werden die Ursachen angegangen und auch mal eine Abteilung geschlossen oder komplett Umstrukturiert mit Konsequenzen bei den Beschäftigten.
Also trotz aller Beteuerungen, das der Soldat ja kein Beruf wie jeder andere ist, wir ja einem höheren Ziel dienen, kann man 2 Merksätze festhalten:
1) Bei der Bw und der V-Industrie geht es, trotz aller Beteuerungen, nicht um die Sache. Es geht um Befindlichkeiten.
2) Bei der Bw und der V-Industrie geht es, trotz aller Beteuerungen, auch nur um 3 Dinge. Me, myself and I.
Für diejenigen unter Ihnen, welche dieses „Neuland“ bedienen können und auch mal die Blase verlassen wollen, hier mal 3 Schlagzeilen der letzten Wochen:
Maschinenbau steht vor Entlassungen
Mehr als jede zweite Rente unter 900 Euro
Polizisten machten 22 Millionen Überstunden
@T.W.
Vielen Danik für diesen Blog und die gute Themenauswahl!
Sie hatten hier https://augengeradeaus.net/2019/06/bemerkungen-aus-dem-maschinenraum-zum-neuen-layout/
nach Verbesserungen gefragt. Leider brauch ich immer ein wenig länger. 2 Fragen zur Verbesserung (Datenanalyse):
1) Ist es möglich am Jahresende eine Auflistung der Themen mit Anzahl der Kommentare anzufertigen (als Balken oder Kreisdiagramm).
Dann könnte man sehen, welche Themen die Kommentatoren am meisten interessierten.
Im Laufe der Jahre könnte man auch einen Meinungswandel visualisieren.
2) Ist es möglich den Alias als klickbaren Link auszuführen, und dann alle Kommentare eines Kommentators zu den verschiedenen Themen anzuzeigen?
Dann ließe sich die Meinung eines einzelnen Kommentatoren über mehrere Themen verfolgen.
Auch die Argumentationskette eines Kommentators ließe sich dann leicht überprüfen.
P.S. Was ist aus der Runde mit dem GI geworden?
Besten Dank
Operettenarmee gefangen in der Geschenkebürokratiedemokratie.
Nachdem die Feldwebellaufbahn zerschlagen wurde und diese nun hauptsächlich ihre Besoldungsgruppe auf der Schulter tragen, von denen sie 3/4 nach bereits 9 Jahren erreichen können (oder sofort damit eingestellt werden), die UoP zu Hilfsausbildern und Lagerfacharbeitern degradiert wurden, werden nun zwei weitere MDstGrade erfunden, weil die entwerteten, nach wenigen Wochen bzw. Monaten hinterhergeworfenen, 6 DstGrade der Mannschaften irgendwie nicht mehr ausreichen.
Ach ja, und nun weitere Zulagen, damit die Bürokratie wächst und man auch dort DstPst schaffen kann.
Dann wird sicher auch bald das brennende Problem schickerer Uniformen angegangen . . .
Wie hieß es doch mal? Das Einfache hat Erfolg.
Wahnsinn..
Vielleicht erinnert sich noch der ein oder andere an die Diskussion so um das Jahr 2003. Damals war die Überlegung die SG und OSG abzuschaffen. Die, die es waren, wurden auf Uffz-Kurz Lehrgänge (4 Wochen, später dann 14-Tage) geschickt und dann kam der SG als Uffz und OSG als StUffz wieder. Der reguläre -Uffz Lehrgang dauerte, glaube ich mindestens 3 Monate. Das waren die Zeiten als die OSG noch „Goldstaub“ waren. Ich fand das damals ungerecht.
Wie war denn der „normale“ Laufbahnaufstieg?
Direkteinstieg in die Fw-Laufbahn eine absolute Ausnahme, ebenso in die Uffz-Laufbahn („Neckermann-StUffz“)
Regulär wurde als Mannschaftssoldat UA (Unteroffizieranwärter) oder einfach nur als Schütze eingestellt. Die UA durchliefen als SaZ 4 erst die Mannschaftslaufbahn, waren frühestens nach einem Jahr und Lehrgang Uffz nach zwei Jahren StUffz.
Dann konnte man maximal auf StUffz SAZ8 verlängern, SaZ12 war die absolute Ausnahme. Viele sind nach 4 Jahren raus.
Oder (!!!) man verpflichtete sich regulär weiter (!!) als SaZ 12, dann wurde man bei Eignung/Leistung/Befähigung aus der Truppe heraus in Fw-Laufbahn überführt. Als OFw gings nach 12-15 Jahren regulär raus. Der DG HptFw war nur als BS möglich. Es sind auch nicht bis zur Pension alle StFw geworden. OStFw erst recht nicht.
Je nach Ambitionen und Leistung/Befähigung ging es Stück für Stück weiter. Es war sicher anstrengender, aber man konnte auf etwas zurückblicken, nämlich darauf, sich aus der Truppe hochgedient zu haben.
Ähnliches galt für die Offizierlaufbahn.
Ich habe das Gefühl, dies alles ist nach und nach auf dem Altar der Attraktivitätssteigerung geopfert worden. Diese Stellenbündelungen und Pflichtbeförderungen führen dazu, dass Dienstgrade nichts mehr wert sind oder wertlos empfunden werden. (V)Erdiente Aufstiege werden „unattraktiv“ und das ist das, worüber die „Bestandskunden“, die diese noch vollzogen haben, die Nase rümpfen.
Wie es hier schon angesprochen wurde. Die Beförderungszeiten strecken und wer mehr will, dem attraktive Aufstiegsmöglichkeiten von „unten“ anbieten. Diese Quereinsteigerei sollte wieder die absolute Ausnahme werden.
Ich verstehe die Aufregung nicht!
Da gibt es UoP und Mannschaften (SG aufwärts), die sich bewusst für den jeweiligen Karriereweg entschlossen haben. Letztere wollen zum großen Teil halt NICHT alle zwei Jahre durch Deutschland tingeln, sondern ihrem heimatlichen Verband treu bleiben. Und dafür nehmen sie halt ein paar andere Dinge in Kauf (lange Standzeiten im Enddienstgrad, …)
Aber das ist ja im „wirklich, wahren Leben“ nicht anders. Da wird auch nicht jeder „zerspahnungsmechaniker“ irgendwann Gruppenleiter oder Werkstattleiter. Der macht seien Job, nimmt die Gehaltserhöhungen der IGM mit und das war´s dann auch.
Dieser ganze Unsinn mit dem Korporal ändert doch für den Soldaten nichts. Es hätte gereicht, wenn man die Besoldungsstufen etwas durchlässiger gemacht hätte und gut.
Irgendwann haben wir in der Bundeswehr das gleiche Problem, wie „draußen“. Jeder hat einen tollen Dienstgrad – keiner weiß mehr, was man von solchen Menschen erwarten kann.
Analog: heute ist jeder „Manager“. Sei es als „Front-Desk-Manager“ – vulgo: Empfang oder als „Facility-Manager“ – vulgo: Hausmeister.
Ob dieses Gewurschtel und Namensgeschiebe den Job an sich attraktiver macht – ich bezweifele das sehr.
@Landmatrose3000 sagt: 27.10.2019 um 22:46 Uhr
„Hm. Ich glaub bei der Korporal-Diskussion nur eher nicht, dass Sie einen Schulabgänger damit locken, dass der dann mit A6 eben 200 netto mehr hat als am ersten Tag.“
Die Korporale werden NICHT für die Schulabgänger eingeführt, sondern für die Bindung bestimmter Landser, die man in einer Quasi-Vorgesetzten Funktion haben möchten, diese aber aufgrund eigener Entscheidung oder aufgrund mangelnder Bildung aber nicht zum UoP machen kann.
„ich finde es fast überraschend, dass die BW mit dem Thema „Geld in der Tasche“ und z.B. den eigentlich auch wirklich guten Weiterbildungsmöglichkeiten des BfD nicht viel offensiver in dem Interessentenkreis wirbt.“
Bewusste Entscheidung der Bw. Man will nicht nur mit finanziellen Mitteln werben, denn die Soldaten, die man damit bekäme, wären nicht diejenigen, die man braucht.
@ThoDan sagt: 28.10.2019 um 0:09 Uhr
„Ist das mit den UoPs als Vorgesetzte dann so dysfunktional wie ich mir das gerade vorstelle.“
Nein, eigentlich nicht. UoP sind heute im Fachdienst eingesetzt, also faktisch nicht mehr als Vorgesetzte eingesetzt. Typisches Beispiel ist ein Geselle in der PanzerInst.
Natürlich kann es sein, dass der auch mal ein Team und ein oder zwei Landser organisieren muss und dafür hat er auch immer noch rechtliche Vorgesetztenfunktion (inkl. der Lehrgänge mit einem Minimum an Wehrrecht), aber dafür ist er nicht mehr da.
Im Prinzip ist er ein Spezialist und hat den DGrad nur wegen der Bezahlung.
„Also wenn ich die Funktion des Korporals richtig verstehe, ist das ein technischer Spezialist möglicherweise mit Weisungsbefugnis in seinem Fachbereich.“
Der Korporal im Heer soll z.B. ein TrpFhr in der Infanterie sein. Also jemand, der taktisch (!) führt und dann auch Vorgesetzter sein wird. Aber nicht als Vorgesetzter im umfassenden Sinne eingesetzt ist.
„Hätte man ggf. auch als UO Fachbereich machen können.“
Dem steht das aktuelle Laufbahnrecht entgegen.
Bow sagt: 28.10.2019 um 17:26 Uhr
……..
„Irgendwann haben wir in der Bundeswehr das gleiche Problem, wie „draußen““
Kennen Sie draußen?
BOW schrieb:
„…….Aber das ist ja im „wirklich, wahren Leben“ nicht anders. Da wird auch nicht jeder „zerspahnungsmechaniker“ irgendwann Gruppenleiter oder Werkstattleiter. Der macht seien Job, nimmt die Gehaltserhöhungen der IGM mit und das war´s dann auch.“
Bitte nehmen Sie zur Kenntnis, dass weniger als 50% der Betriebe einer Tarifbindung unterliegen.
https://www.boeckler.de/wsi-tarifarchiv_2257.htm#
Vergleichen Sie bitte den Lohn des Zerspahnungsmechanikers in einem nicht tarifgebundenen Betrieb, mit dem Sold eines OSG.
Die Anglizismen für Berufbezeichnungen stören mich auch. Offensichtlich fällt die Generation Z nicht darauf herein. Diese will bei der Bw wie im Zivilen den Sinn wissen.
BOW schrieb:
„……Ob dieses Gewurschtel und Namensgeschiebe den Job an sich attraktiver macht – ich bezweifele das sehr.“
Ob diese Attraktionsinitiativen die Bw an sich attraktiver macht – ich bezweifele das sehr.
Dazu müssten Prozesse standardisiert und gestrafft werden, standardisierte Prozesse digitalisiert werden und Bereichübergreifend angewandt werden usw. (bekannt, hatten wir ja Berater für).
Das wird nicht passieren. Weil, jeder hat ja seine Sonderwünsche. Ich hab ja ne ganz andere Rolle und brauche andere Fähigkeiten als der andere HptFw. Zusätzliche Herausforderung der Bw ist die Verschwurbelung und Verkomplizierung von Prozessen, die im Zivilen schon bestens funktionieren.
Finden Sie sich damit ab, dass sich nichts ändern wird. Statt die Ursachen (sind bekannt, hatten wir ja Berater für) zu beheben, werden Nebenschauplätze aufgemacht, die weder die Bw noch diese Gesellschaft weiterbringen. Gibt es im Zivilen auch. Aber nur begrenzte Zeit lang. Sonst pleite. Im Zivilen muss Geld verdient werden.
@ Jan Hoffmann sagt 28.10.2019 um 15:45 Uhr:
„Operettenarmee gefangen in der Geschenkebürokratiedemokratie.“
@ hagion pneuma sagt 28.10.2019 um 16:34 Uhr:
„Je nach Ambitionen und Leistung/Befähigung ging es Stück für Stück weiter. Es war sicher anstrengender […] dies alles ist nach und nach auf dem Altar der Attraktivitätssteigerung geopfert worden.“
So ist es. Und die jungen „Schönredakrobaten“ werden sofort mit Totschlagargumenten die sie beim SOL etc. brav auswendig gelernt haben (um einen Fleisspunkt zu erhalten) aus der Schublade kramen und versuchen Ihnen weiszumachen, dass sie das gar nicht beurteilen können.
Für die UmP könnte man ja als neue Spitzendienstgrade den „Offizierstellvertreter“ und den „Feldwebelleutnant“ wieder einführen ^^
Und wieder einmal entspinnt sich über ein (mehr oder weniger kritikwürdiges) Einzelbestandteil eines weitreichenden und umfassenden Gesetzes eine ewige Diskussion, die in Pauschalkritik und Schmähungen ganzer Dienstgradgruppen endet.
Statt einfach mal „gut so – es geht in die richtige Richtung“ zu sagen, wird hier genörgelt, genörgelt und genörgelt.
Wie war das noch:
Einstellung als Flieger— 3 Monate Grundausbildung in einem Luftwaffenausbildungsregiment
Versetzung ins Geschwader—3 Monate ULS-Stafel
Umsetzung in die Inst-Staffel—Ausbildung in ATN Stufe 7, Beförderung zum Gefreiten nach 6 Monaten
Abkommandierung an die Uffzschule . Beförderung zum Unteroffizier nach 12 Monaten
Abkommandierung zu Fachlehrgang an die TsLw , 6Monate
2.Ausbildung in der ATN Stufe 7. Beförderung zum Stuffz
Abkommandierung zum Feldwebellehrgang(mil)
Abkommandierung zum Meisterlehrgang an die TsLW, 6 Monate, Beförderung zu Feldwebel nach dem 4.Jahr
Auslandsaufenthalt (4 Jahre) Beförderung zum Oberfeldwebel im 8 Dienstjahr
Entlassung als Oberfeldwebel 1981.
Es war anstrengend aber auch Befriedigend.
Wir hatten Ahnung von unserer techn.Tätigkeit und in der Vorgesetztenfunktion.
Vielleicht etwas naiv geschrieben aber im Gegensatz zu heute war unser Dienstgrad noch etwas wert und durch Leistung erworben-
@Koffer
<<Der Korporal im Heer soll z.B. ein TrpFhr in der Infanterie sein. Also jemand, der taktisch (!) führt und dann auch Vorgesetzter sein wird. <<
Macht es da nicht mehr Sinn, diese Gefreiten als potentielle UO heranzuziehen oder ist das die Methode, bzw. dieses entsprechend anzuerkennen?
<<aber dafür ist er nicht mehr da.<< das liest sich bekannt und nicht nach jemand den ich unbedingt gerne und vertrauensvoll außerhalb seines Fachbereichs als Vorgesetzten hätte.
Ich hatte in meinem Bataillon 232 Mannschaften, davon natürlich wegen der zeitlichen Linien viele OSGs. In der natürlichen Verteilung von IQ gab es da genügend Feldweg-Schlaue, viele gute und auch die Outstandings. In vielen Gesprächen mit Ihnen habe ich (vor allem wegen der mangelhaften Lage in Fw-DG) oft gefragt und auch vorgeschlagen, in die Uffz- oder Fw-Laufbahn zu wechseln. Mein Resümee: der größte Teil ist zufrieden, da wo sie sind. Fw werden heisst Lehrgänge, Abwesenheiten, Versetzungen, Einsätze und vor allem Verantwortung, und das ganze für „50€“ mehr. Das wollen die nicht, das ist inzwischen ein eigener Schlag, der klaglos alle Aufgaben die anfallen gewissenhaft erledigt, aber nicht selber in der Bütt stehen will.
Und seien wir ehrlich, das ist die Laufbahn für ungelernte, die dafür hochbesoldet ist. Viele meiner OSGs die eine Ausbildung durchlaufen haben, haben im KarrC Schwächen in der Führereinschätzung gehabt, deshalb nur Mannschaften. Wenn die dann einige Jahre als XGefr durchlebt haben mit dem Truppenalltagswahnsinn (positiv gemeint), wollen die nicht mehr in die höheren Laufbahnen, auch wenn Sie könnten, denn die Befähigung hätte ich unabhängig von KarrC-Ergebnis vielen bescheinigt.
Wer also als von der Bildungsstufe her eigentlich geeignet nicht am Anfang seines Soldatseins die U/Fw-Laufbahn einschlägt, bleibt oft als Mannsch hängen. Das ist auch der Bequemlichkeit geschuldet.
Wer in der Wirtschaft als ungelernter arbeitet, bekommt auch nicht vom Arbeitgeber andauernd neue Perspektiven aufgezeigt, bleibt eben sein Leben lang z.B. Lagerarbeiter.
Lassen wir den Corporal mal kommen, bitte aber mit den richtigen Zeitstrahl dahinter (also ab 10 oder 12 Dienstjahren), dann kann das meinetwegen auch für den Berufsmannschafter gelten, der aber bitte erst nach 15 Jahren Antrag stellen kann.
@Koffer
Man merkt das ihre Truppenzeit schon länger her ist und mir (nur mir?) scheint das die benötigte Skepsis gewolltem Opportunismus gewichen ist ?
Dabei vergessen sie das bis zur Ebene A13 ein ganzer Haufen Soldaten stoisch versucht Aufträge umzusetzen und dabei meist von der Hand im Mund lebt und nur durch Tricks und höchsten Aufwand zum Ziel kommt.
Erschwerend sind meistens die „Bonbons“ der oberen Herren, welche oft gut gedacht sind aber aufgrund des bestehenden Vorschriftendschungels oder der schlechten Umsetzung sich rasant zu einem Betonklotz entwickeln der einem direkt ins Gesicht fliegt.
Und die Kritik zielt nicht darauf ab das etwas getan wird ( vor allem die Zulagen für die Marine und Führungsverwendungen halte ich für richtig) sondern wie es umgesetzt wird und das ohnehin erkrankte System noch kränker macht.
Beim DG Korporal haben sie recht, TrpFhr Scharfschütze, Gruppenpräzisionsschützen u.ä. sind dafür prädestiniert. Doch warum soll solch eine Inflation der Mannschaftsdienstgrade sich positiv auf die Motivation auswirken?
Ja, vielleicht entscheiden sich mehr Soldaten länger als Mannschafter zu dienen, doch damit verliere ich den Anreiz die wirklich herausragenden Soldaten in eine andere Laufbahn zu überführen. Hätte man stattdessen den Uffz TrpDst wieder eingeführt und die benötigte Ausbildung zentral über die Brigade, also regional beschränkt, gesteuert wären mMn mehr Mannschafter bereit den Sprung zum Uffz zu wagen, weil die berühmte Lehrgangstournee durch ganz Deutschland ausbleibt und relativ heimatnah ausgebildet werden kann.
Und tun sie nicht immer so als wenn nur genörgelt wird um des Nörgeln Willens, denn meistens soll die Kritik einen anderen Kern treffen.
Die Wasserkopflastige Struktur ist das Problem der BW und nicht die ohnehin schon fürstliche Bezahlung.
@muck:
„ Man muss mehr Leute werben, und da man die in der freien Wirtschaft üblichen Kinkerlitzchen wie Dienstwagen und Co. nicht anbieten kann, muss eben das Gehalt steigen.“
Ich weiß nicht in welcher Blase sie leben, aber die Leute die man bei den Mannschaften ansprechen will verdienen in der zivilen Wirtschaft eher unter 3000€ Brutto, oft sogar unter 2500€ wenn ich an Kraftfahrer denke.
@ Left Blank:
Ja, ich kenne „draußen“, denn ich arbeite nicht im öffentlichen Dienst oder bei der Bundeswehr.
Zu ihren Einlassungen:
Der „Zerspahnungsmechaniker“ war nur ein Beispiel für eine Tätigkeit mit niederigem bis mittleren Bildungsabschluß.
Selbst in der öffentlichen Verwaltung gibt es keine Pflichtbeförderungen oder Ähnliches, wenn man sich in einem Angestelltenverhältnis befindet. Da bleibt die Verwaltungsfachangestellte ohne größere Ambitionen (sprich: den Willen zur Fort- und Weiterbildung) halt dauerhaft Verwaltungsfachangestelle im Bürgerbüro oder, oder, oder….
Auch ihre Einlassung, dass nur 55% der Arbeitsverhältnisse der Tarifbindung unterliegen, läuft ins Leere, denn die anderen 45% sind zumeist übertarifliche Arbeitsverträge.
Nur in klassischen hierarchischen Strukturen (Polizei, Bundeswehr, Feuerwehr, …) scheint man anzunehmen, dass man nur wer ist, wenn man alle 2-4 Jahre neue Schulterklappen/Rangabzeichen am Revers hat. Warum?
Sogar bei der Polizei ist bei Hauptkommissar im Allgemeinen Schluß. Da gibt es dann ggf. noch den „Leitenden Hauptkommisar“, der sich aber nur noch in der Besoldung, nicht im effektiven Dienstgrad niederschlägt.
Aber ganz nebenbei:
Auch Mannschaften sind mündige (!) Bürger in Uniform. Das bedeutet, dass sich dieser Bürger – so er tatsächlich die Wahl hat – sich bewusst für die Laufbahn der Mannschaften entschieden hat.
Er wollte vielleicht bewusst nicht die Ochsentour durch Deutschland machen und alle 3-6 Monate einen neuen Lehrgang am „A***h der Heide“ machen, sondern lieber abends zuhause sein.
Das ist okay. Aber Entscheidungen haben Konsequenzen.
P.S.: Im Zweifel kommt ein OGS mit Ortszuschlag, DzuZ, etc. auf ein deutlich höheres Nettogehalt, als ein Dreher. Besonders, wenn man die „freie Heilfürsorge“ etc. mitrechnet.
Also sooo unattraktiv ist die BW finanziell nicht, wenn man gerade die niedrigeren Laufbahnen ansieht.
Grundsätzlich, lieber Left Blank, handelt es sich hier wieder um die Frage: Wie viel Eigenverantwortung mute ich dem mündigen Bürger (mit oder ohne Uniform) zu und welche Entscheidung muss ein Gesetzgeber für diesen Menschen übernehmen.
Hier werden wir beide – und das ist rein deskriptiv – wohl keine Übereinkunft finden.
Motivation der Mannschafter durch neue Dienstgrade? JA! Ist total notwendig, im Gegensatz zu den UoP, die als SU eingestellt werden, jetzt BS werden können, um dann evtl. nach 40 Jahren am DZE sagen: ich wäre auch gerne mal befördert worden, was ist das eigentlich für ein Gefühl, Kameraden? Was haben wir verbrochen, 40 Jahre zu dienen und NIE befördert zu werden?
Bei der ganzen Diskussion um Laufbahnen möchte ich nochmal ein paar Sätze zu diesem Gesetz loswerden. Klar, es könnte immer hier und da und für diesen und jenen etwas mehr sein. Aber wie sieht es denn tatsächlich aus: Wir bekommen jetzt einen „richtig guten Schluck aus der Pulle“. Der ATZ ist eine gute Sache, der wird vieles vereinfachen. Klar, auch ich hätte mir da ein paar Euro mehr gewünscht, aber besser als wie es jetzt geregelt ist, ist es allemal. Die AVZ-Erhöhung war überfällig, aber jetzt ist sie endlich da und angemessen hoch. Und ich freue ich für die Kameraden, für die jetzt durch die Zulagen am Monatsende etwas mehr Geld auf dem Konto landet.
Ich habe mir mal den Spaß gemacht und auf der Bundestagsseite die Debatte zum neuen Gesetz angeschaut. Interessant zu sehen, dass sich inzwischen auch so manch Innenpolitiker offen zur Bundeswehr bekennt – das kannte man wenn überhaupt in der Vergangeheit nur von den Abgeordneten, die sich in erster Linie mit Verteidigung beschäftigen.
@Foxtrott: Das scheint der Bundeswehrverband wirklich gute Arbeit geleistet zu haben!
Teilweise ist das hier eine tatsächlich von Neid geprägte Debatte.
Für mich stehen ein paar Dinge als Problem fest und ich sehe eigentlich nur eine dauerhafte Lösung.
Die Probleme sind die inflationären, bzw. gefühlt inflationären Beförderungen. Damit meine ich die Massen an SGs, OSGs, OFs, HFs usw. die rumlaufen. Dadurch ist die Dienstgradpyramide doch etwas arg bauchig geworden. Fühlt sich einfach schief an, wenn man als Reserveoffz. eine Wehrübung macht und der ger Zug gefühlt nur aus OFs, SUs und SGs besteht. Man muss natürlich berücksichtigen, dass es keine Wehrpflicht mehr gibt, also der Unterbau an Gs und OGs immer dünner wird. Des Weiteren ist die Bundeswehr zwar, entgegen eigener Aussage, kein Arbeitgeber wie jeder andere, steht aber mit diesen in Konkurrenz. Dem zu Folge muss sich auch finanziell attraktiv sein.
Die Lösung kann auf lange Sicht, meiner Ansicht nach, nur lauten die Besoldung vom Dienstgrad zu entkoppeln. Ein Feldwebel oder ein Leutnant müssen nicht zwingend mehr verdienen wie ein OSG. Wenn der viel Erfahrung, Zusatzausbildungen usw. hat sollte das alles mit berücksichtig werden.
Weiter zusätzliche Dienstgrade einführen ist ehr keine Lösung.
@Ha-Wa
Recht haben Sie. Bei manchen Kommentatoren lese ich ständig nur „es geht in die richtige Richtung“, bei jedem Thema.
Natürlich ist das Gesetz in der Summe ein gutes Gesetz. Weil es den Soldatenberuf attraktiver macht für momentan dienende Soldaten und für Bewerber.
Aber auch ich sehe da wieder ein Problem und das kann man jawohl ansprechen und auch ein paar Kommentare lang besprechen.
@alle
Mal von der Gehaltsdiskussion abgesehen, wer wann und wo unter Tarif fällt.
Der Vorteil eines meist höheren Nettogehalts bei der Mannschaftslaufbahn im Vergleich zum vergleichbaren Job in der Wirtschaft wird meiner Meinung nach durch die vielen Nachteile wieder begradigt:
– Eine Versetzung ist jederzeit möglich!
– Der Gestaltungswille eines Soldaten ist begrenzt. In der freien Wirtschaft kündige ich im schlimmsten Fall den Job (wenn ich mich nicht weiterentwickeln kann) und suche mir einen anderen Job. Gerade jetzt in dieser Zeit ist das mit sehr wenig Mühe verbunden. Als Soldat bin ich gefangen (Zeitsoldat) und „dem Vorgesetzten/Personalamt fast ausgeliefert“.
– Oft ist man nicht heimatnah eingesetzt. Glückwunsch denen, die es sind. Fernbeziehung, Wochenendpendler – dafür dann 400 Netto mehr. Findet nicht jeder ansprechend.
Auch sollten bestimmte Vorteile in der Wirtschaft nicht vergessen werden. Die gibt es natürlich nicht bei jedem Arbeitgeber, aber ich sehe bei vielen Bekannten (>50%) entsprechende Vergünstigungen.
Sei es den monatlichen Gutschein von Amazon (44 Euro Steuerfrei), das Nutzen von Arbeitsgerät (Fahrzeuge, Baumaschinen, Werkzeuge), die Verkaufsprodukte der Firma zum Einkaufspreis und ähnliches.
Diese Dinge sind bei öffentlichen Arbeitgebern nicht drin – verständlich. Aber auch das muss man mit dem Lohn vergleichen. Ich verdiene dann nur noch 200 Euro mehr als Mannschaftssoldat.
Hier sollten auch einige aufhören die Geschichten aus (ihren) alten Zeiten aufzutragen. 1981 ist auch schon 38 Jahre her – ein Arbeitsleben. Die Gesellschaft verändert sich auch und Work-Life-Balance hat heute einen anderen Stellenwert. 1977 und 1962 sind ganz andere Gesellschaften als 2019.
Die Idee eines Korporals und Stabskorporals finde ich vom Grundgedanken in Ordnung. Allerdings sollten diese Beförderungen nur für MannschaftsBERUFSsoldaten (oder Saz 25) gelten.
Die angesprochene Fairness ist da auch gegeben, denn nach über 20 Jahren verdient ein Hauptfeldwebel (wenn er nicht Stabsfeldwebel oder mehr ist) durch die Besoldung und Stufen nicht weniger.
Der Korporal verdient durch seine Erfahrung (20 Jahre Arbeitserfahrung) mehr als der Feldwebel (paar Jahre Arbeitserfahrung + Lehrgänge). Sehe da kein Problem, ist bei den Stufen ja das selbe Prinzip und auch in der freien Wirtschaft verdient mein Untergebener mehr als ich (Er ist 59 Jahre alt – 38 Jahre Betriebszugehörigkeit und ich bin Neueinsteiger – 3 Jahre Berufserfahrung + Studium)
Ich kann nämlich noch viel von ihm lernen.
@ Ha-Wa sagt 29.10.2019 um 9:16 Uhr
1+
@ Ha-Wa 29.10 um 9:16
Schließe mich ihrer Bewertung voll an.
@ all
Ich möchte noch ein paar weitere Punkte zum Dienstgrad Korporal anreißen.
Zunächst mal die Besoldung Korporal A6 und Stabskorporal A6 mit Zulage ?
Der jetzige OSG is A5 mit Zulage von ca. 43 Euro. Der Unterschied A5 und A6 in der Stufe 4 beträgt genau 100 Euro. Das bedeutet der Korporal bekommt brutto 57 Euro mehr als der OSG. Diese 57 Euro sind jetzt wirklich nicht der Aufregung wert, die um diesen Dienstgrad entfacht wird. Also für netto geschätzt 40 Euro im Monat ist dies ein billiger Dienstgrad, der lediglich die Motivation bei den SaZ 12+, Langzeitmannschaften aufrechterhalten soll.
Der Uffz o.P., hier der StUffz hat nach 5 Dienstjahren meistens die Besoldungsstufe A7 bekommen, also die gleiche Besoldungsstufe wie ein Jungfeldwebel. Das ist soweit aus meiner Sicht auch noch in Ordnung.
Schwierig wird es jedoch bei der Bezahlung und Aufgaben- und Verantwortungszuweisung in der Feldwebellaufbahn.
Ein Oberfeldwebel bekommt 53,30 Euro brutto mehr wie ein Feldwebel. Ist also eine ähnliche Relation wie OSG zu Korporal. Merkt man kaum im Geldbeutel ist nur die Anerkennung im Kameradenkreis nicht mehr der Jungfuchs zu sein.
Wo es meiner Meinung nach wirklich heftig wird, ist die Besoldung von Hauptfeldwebeln und deren Zuordnung von Aufgaben, Verantwortung und Bezahlung. Wenn sie heute Bilder von Einsätzen anschauen, hat die Masse der dort diensttuenden Soldaten anscheinend den Dienstgrad HptFw.
Und dieser HptFw, der z.B. eine ganze KFZ-Werkstätte mit 15 Mechaniker führt, hat im gleichen Alter ca. 400 Euro brutto mehr im Monat als der zukünftige Korporal oder der jetztige OSG als Busfahrer. Dies passt nicht mehr zusammen. Führungsveranwortung und militärfachliche Fw-Ausbildung (beim Beispiel Kfz-Meister tatsächlich die zivile KFZ-Meisterausbildung) passt nicht mehr mit der Bezahlung zusammen.
Hier wachsen wir in ein Problem rein, das man schon sehr schöne an Grund- und Hauptschulen in Bayern und in den Polizeirevieren von NRW feststellen kann. Durch die Anhebung der mittleren Dienstgradstruktur bei dem unterstellten Personal ist der Abstand zur Führungs- und Leitungsaufgabe zu gering geworden und deshalb fehlen Rektoren an Grundschulen in Bayern und Polizeiinspektionsleiter in NRW.
Für die paar Euro mehr tut sich draußen keiner mehr den Stress, der Führungs-, Personal- und Ergebnisverantwortung an!
Der Dienstgrad Korporal ist bei den engsten Partnern des Deutschen Heeres (über die Hälfte aller Mannschaften leisten ihren Dienst im militärischen Organisationsbereich Heer, über 75% im Uniformträgerbereich Heer) Frankreich (Caporal), Niederlande (Korporaal), Österreich (Korporal) und Polen (Kapral) mit dem NATO-Rangcode OR-3 verbunden. In der Bundeswehr ist dieser NATO-Rangcode mit dem Dienstgrad Obergefreiter und Hauptgefreiter belegt. Der weitere Korporalsdienstgrad (Caporal-Chef, Korporaal der 1e Klasse, Zugsführer, Starszy Kapral) ist verortet im OR-4, welcher in unserem Gefüge für die Dienstgrade der Stabsgefreiter und Oberstabsgefreiter gilt. Bei wachsender Bi- und Multinationalität wird die Bezeichnung Korporal zu einer gefühlten Degradierung führen.
Die Einführung führt zu einer Durchbrechung der Dienstgradsystematik in der Bundeswehr, da der Truppendienst ersichtlich und vom Begriff her, vom allgemeinen Fachdienst getrennt wird.
Diese Dienstgrade führen dazu, dass die Laufbahn der Mannschaften sieben Dienstgrade bekommt! Deutlich mehr als die der meisten NATO-Partner.
Kameradinnen und Kameraden, die man in der Besoldungsgruppe A5 nicht zu einem Wechsel in eine höhere Laufbahn motivieren konnte, werden sich in der Besoldungsgruppe A6 nicht für einen Wechsel in die Feldwebel– oder Offizierslaufbahn entscheiden.
Das Innere Gefüge und die Moral in der Truppe wird mittel– bzw. langfristig gestört, wenn das als notwendig erachtete Abstandsgebot in der Besoldung zwischen den Spitzen der Mannschaftslaufbahn und den Feldwebeln zu gering ist. Dieses wird insbesondere bei der größten Dienstgradgruppe der Streitkräfte und dem Rückgrat der Bundeswehr, dem Unteroffi- zierkorps, zu einer Verringerung der Motivation führen.
Weiterhin wird die Einführung zu einem erheblichen bürokratischen Mehraufwand in der Truppe führen. Ein hierfür notwendi- ges und qualifizierteres Beurteilungssystem wäre völlig neu einzurichten.
Nach meiner Bewertung ist es weitaus sinnvoller und zweckmäßiger den altbekannten Unteroffizier ohne Portepee des Truppendienstes (Uffz o.P. TrD) wieder zu reaktivieren, um die umfangreichen Tätigkeiten als TrpFhr und StvGrpFhr sowie in ausbildenden Funktionen abzudecken. Diese Dienstgradgruppe hatte sich bereits in der Vergangenheit in der Aufgabenerfüllung bewährt.
@Ha-Wa sagt: 29.10.2019 um 9:16 Uhr
„Man merkt das ihre Truppenzeit schon länger her ist“
Ich denke mit nur vier Jahren aus der Truppe dürfte ich einiger der truppenähesten Regelkommentatoren in diesem Blog sein.
„Beim DG Korporal haben sie recht, TrpFhr Scharfschütze, Gruppenpräzisionsschützen u.ä. sind dafür prädestiniert. Doch warum soll solch eine Inflation der Mannschaftsdienstgrade sich positiv auf die Motivation auswirken?“
Ich stimme Ihrer Kritik an der Inflation der DGrad zu. Wir brauchen keine fünf +2 Dienstgrade über dem Rekruten. Drei +1 würden vollkommen ausreichen.
Gefr-HptGefr für nichtführende Landser und Korporal als Spitzendienstgrad (zumeist) mit taktischer Führungsaufgabe.
Damit wären die Beförderungen auch wieder etwas besonderes und man könnte sie zudem zeitlich besser staffeln und damit auch wieder am DGrad erkennen, was ich einem Soldaten „zutrauen“ kann.
Auch finanziell könnte man das nahtlos und attraktiv ins aktuelle Besoldungssystem eingruppieren.
Aber: hätte, hätte…
Wichtig in der jetzigen Lage war es einen attraktiven Spitzendienstposten zu finden um faktisch die vor Jahren getroffene Fehlentscheidung der Abschaffung der Unteroffiziere Truppendienst zu heilen.
Das kann man aktuell leider nicht mit dem OStGefr machen. Also ist der Korporal eine folgerichtige und gute Entscheidung.
@ Koffer
zu
„ Wichtig in der jetzigen Lage war es einen attraktiven Spitzendienstposten zu finden“
Ich erkenne immer noch die Attraktivität nicht, Soldsteigerung von A5 ist marginal, die kann es nicht sein, was sonst? Noch ein Pommes auf der Schulter? Was hat der Korporal davon dass er Korporal ist?
„um faktisch die vor Jahren getroffene Fehlentscheidung“
Bin da ganz bei Ihnen
„der Abschaffung der Unteroffiziere Truppendienst zu heilen.“
Besser wäre es doch eigentlich, den Fehler einfach wieder rückgängig zu machen. Wäre auch ein positives Beispiel von Fehlerkultur von oben: Verstanden, dass man einen Fehler gemacht hat, Fehler abstellen. Oder was spräche wirklich dagegen-ausser das Leitung BW eingestehen müsste, eben einen Fehler korrigieren zu müssen…?
„Das kann man aktuell leider nicht mit dem OStGefr machen.“
Warum eigentlich nicht?
@ Georg
„ Und dieser HptFw, der z.B. eine ganze KFZ-Werkstätte mit 15 Mechaniker führt, hat im gleichen Alter ca. 400 Euro brutto mehr im Monat als der zukünftige Korporal oder der jetztige OSG als Busfahrer. Dies passt nicht mehr zusammen.“
Die 400 € Abstand zum hypothetischen Korporal, der ja wohl wirklich was können soll, finde ich einem HFw eher vermittelbar als die nur 600€ über dem ungelernten SaZ-Mannschafter-Neuling am ersten Tag der AGA….
@Landmatrose3000 sagt: 29.10.2019 um 19:40 Uhr
„Ich erkenne immer noch die Attraktivität nicht, Soldsteigerung von A5 ist marginal, die kann es nicht sein, was sonst? Noch ein Pommes auf der Schulter? Was hat der Korporal davon dass er Korporal ist?“
Naja, je nach Dienstalter sind es ja schon bis zu 200,-, also durchaus nicht zu verachten.
Zudem geht mit dem neuen Dienstgrad etwas einher, was viele gute und erfahrene OStGefr in der Zwischenzeit schmerzlich vermissen: Seniorität.
Es ist wieder ein echter Spitzendienstgrad, den eben nur wenige erreichen werden.
Außerdem können über das Vehikel TrpFhr bestimmte Lehrgänge freigegeben werden, die bisher UoP/UmP reserviert waren.
Wenn Sie mich jetzt fragen: Hätte man das auch anders erreichen können? Dann ist meine Antwort: Ja, und mEn auch eleganter und im Ergebnis besser.
Aber wenn Sie mich fragen: Ist die jetzt getroffene Regelung hinreichend? Dann ist meine Antwort: Ja. Die löst das anhängige Problem und schadet auf keinem anderen Feld. Insgesamt ist sie daher zwar nicht die best-denkbare, aber eben eine hinreichende.
Sofern bekannt, sollte die Erschwerniszulagenverordnung im Zuge dieser Gesetzgebung ebenfalls sehr umfangreich geändert werden.
Ist diese Änderung auch zum 01.01.2020 angepeilt und gibt es dazu einen einsehbaren Entwurf?