Entscheidung über Tornado-Nachfolge soll 2020 fallen
Das klingt amtlich: Nach den Worten von Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer soll die Entscheidung über eine Tornado-Nachfolge nicht mehr in diesem Jahr getroffen werden, sondern 2020 fallen. Das kündigte die Ministerin am Rande eines Besuchs in Washington an.
Mein Ziel ist es , dass wir im nächsten Jahr schnell, und zwar so schnell wie möglich, auch zu klaren Entscheidungen kommen, sagte Kramp-Karrenbauer in einem vom Verteidigungsministerium verbreiteten Twitter-Video:
Was kommt nach dem #Tornado des @Team_Luftwaffe? Wichtig ist, dass es keinen Fähigkeitsverlust gibt, betont Verteidigungsministerin Kramp-Karrenbauer @akk. Eine Entscheidung über ein Nachfolge-Modell könnte im kommenden Jahr fallen. pic.twitter.com/mBVJlWv5gq
— Verteidigungsministerium (@BMVg_Bundeswehr) September 23, 2019
Unter Führung der früheren Ministerin Ursula von der Leyen hatte das Verteidigungsministerium im Januar entschieden, dass die betagten Tornado-Kampfjets der Luftwaffe entweder durch Eurofighter oder US-Maschinen des Typs F/A-18 ersetzt werden sollen. Bei der Entscheidung wird auch eine Rolle spielen, welcher Typ für die so genannte nukleare Teilhabe, den Einsatz von US-Atomwaffen mit deutschen Flugzeugen, von den USA zertifiziert wird und wie lange eine solche Zertifizierung dauern könnte (das meint die Ministerin, wenn sie davon spricht, dass die Fähigkeiten des tornados bruchlos sichergestellt bleiben müssten).
Einen konkreten Zeitrahmen hatten Ministerium und Luftwaffe für die konkrete Beschaffungsentscheidung eines Tornado-Nachfolgers nicht genannt. Allerdings ist der Luftwaffe daran gelegen, die mit dem Alter der Maschinen wachsenden Kosten für den Betrieb der Tornado-Kampfjets möglichst zu begrenzen.
Auch hier fürs längerfristige Archiv das Twitter-Video als Audiodatei:
(Archivbild November 2015: Tornado IDS komplett clean mit neuem Anstrich und neuestem ASSTA 3.1-Upgrade auf dem Fliegerhorst Jagel – Helwin Scharn)
@Der Realist
Stimmt und man hat den Tornado und der Nachfolger ist nicht in der Pipeline.
Ob das gut ist oder nicht, es ist so.
Am Ende steht nicht der Wunsch sondern die Realität.
Politik wird die Entscheidungen treffen oder auch nicht. Die SPD ist im permanenten Überlebenskampf und das BMVg ist nicht der CDU verpflichtet, sondern der Regierung und die bleibt spannend.
Was ist der Plan B, wenn der Tornado bis 2035+ betrieben werden muss?
KenAdams sagt:
25.09.2019 um 20:58 Uhr
„Abgesehen von nicht wenigen Fehlern in Kenntnissen zu den hier unterschätzten Fähigkeiten der Block III SuperHornet“
Ich nenne dann mal einen Mangel, weil viele es nicht wissen. Die F-18 kann kein Supercruise.
Was der Eurofighter ohne Mühen schafft, Überschallgeschwindigkeit ohne Nachbrenner zu erreichen, kann nur ein US Modell, die F-22. Die F-15 (egal welche, auch die neuste) und die F-16 können das nicht. Bei der F-35 ist das auch so. Lockheed hat einfach die Definition von Supercruise geändert. Aus voller Geschwindigkeit (mit Nachbrenner) kann die F-35, dann ohne Nachbrenner, eine Zeit lang „Supercruise“ halten.
Der Eurofighter ist ohne Nachbrenner mit Luftkampfbewaffnung fast so schnell wie eine F-35 bei voller Leistung. Und das sogar ohne seine Flugzelle zu ruinieren.
Was einige hier wohl bei der F-18 wünschen, ist das 2014 vorgestellte Konzept der „Super Hornet hybrid“, die aus der Growler die Signalaufklärung (ALQ-218 pods, montiert an Stelle der SideWinder Schienen) übernimmt, nicht aber die Jammerpods (Plural, das sind 3 Stück!)
https://www.flightglobal.com/news/articles/boeing-plots-hybrid-super-hornetgrowler-future-400766/
Die Growler kann nur 2 AIM-120 für den Luftkampf und 2 AGM-88 HARM für SEAD/DEAD mitführen. Die AGM-154 JSOW Gleitbombe sollte mal eingerüstet werden, keine Ahnung was daraus wurde.
—
Zu den Zeiträumen, ein gewisser Herr Trump sucht ja nur die Besten aus um Regierungspositionen zu füllen. Und die haben die fixe Idee alle 5 Jahre eine Kleinserie an hochaktullen Kampfflugzeugen zu bauen…
https://www.defensenews.com/digital-show-dailies/2019/09/16/the-us-air-forces-radical-plan-for-a-future-fighter-could-field-a-jet-in-5-years/
Die Entscheidungen müssen jetzt fallen!
Wir benötigen ASSTA 4/4.1, für Avionik zur Integration eines Future Display System, um weitere Verbesserungen beim Datenfunk MIDS sowie die Erweitung der Tragfähigkeit der Laserbombe JDAM auf fünf Aufhängungspunkte. Nach einer Modernisierung im Rahmen von ASSTA 4.2. mit IFF Mode 5, die Einführung einer neuen Lenkwaffe zur Bekämpfung Radarstellungen. Wor wissen alle, dass neben den Piloten und der zeitgerchten Bestellung von Ersatzteilen die Munition der Engpass ist. Wir benötigen dringend die Future Avionic Structure Tornado. Wir müssen das tun, was die USA mit ihren Altsystemen erfolgreich tun. Wor benötigen ein Präzisionslandesystem, sichere Kommunikation und die Anpassung B61-12. Für Die Zeit nach 2030 benötigen wir „ASSTA 5“ damit kann der Tornado mit dem Eurofighter bis 2035+ betrieben werden.
@ Zimdarsen
„Was ist der Plan B, wenn der Tornado bis 2035+ betrieben werden muss?“
Warum sollte das passieren?
Die Super Hornet Block 3 und Growler Block 2 stehen mitten in der Entwicklung und so wie es aussieht, können die neuen Fähigkeiten in aktuelle Maschinen nachgerüstet werden, falls es doch Verzögerungen gibt.
https://www.janes.com/article/88804/usn-issues-rfi-for-growler-block-2-upgrade
Der Auftragsbestand ist momentan niedrig, was zu guten Konditionen und Lieferpositionen führen dürfte.
Ich könnte mir eine Lieferung aller Maschinen innerhalb von 3 Jahren ab der ersten Maschine gut vorstellen.
@SvD
Wir suchen einen Jagdbomber und keinen Abfangjäger. Dementsprechend wäre für mich die Fähigkeit zum Supercruise erstmal nachrangig. Viel entscheidender ist meines Erachtens, dass die Super Hornet nach jetzigem Entwicklungsstand sowohl wesentlich mehr Waffenlast, als auch Treibstoff mitführen kann!
„Die Growler kann nur 2 AIM-120 für den Luftkampf und 2 AGM-88 HARM für SEAD/DEAD mitführen.“
Die Growler sollen auch keine Luftkämpfe fliegen, dementsprechend sind 2 Amraam/Meteor zur Selbstverteidigung völlig ausreichend!
Und bezüglich der HARM: nenne mir eine Flieger, der mit dem Sensor-/Störpaket einer Growler mehr HARM mitführen kann;)
@Der Realist
Warum das geschehen kann?
Weil es evtl Kräfte in der jetzigen und der folgenden Regierung Kräfte geben könnt, welche es verhindern, dass es ggf zeitgerecht eine Haushaltsfreigabe geben könnte.
Warum haben wir keine Bewaffnung für den Heron?
Ich hätte mal eine Frage, wie sieht es denn mit der Möglichkeit aus den Tornado Nachfolger als Marineflieger zu nutzen?
Ich denke da an die potenzielle Möglichkeit der Bewaffnung durch RBS15?
@Der Realist
Noch zur Klarstellung:
FCAS ist kein Kampfflugzeug und alle fliegenden Waffensysteme sollen Bestandteil von FCAS werden, im Besonderen der EF.
Das ist keine Frage der Zelle (Flugwehr, Fahrwerk) und Twk sondern der Avionik und die ist anpassbar.
@ Zimdarsen
Das ist mir klar. Ich hätte auch NGF schreiben können.
Genau gibt es sogar 2 konkurrierende FCAS, eines von Deutschland, Frankreich und Spanien und eines von England, Italien und Schweden.
Unser Kampflugzeug heißt noch NGF, das andere Tempest.
Und da das F in FCAS für Future steht, haben Flugzeuge wie Tornado oder Mirage 2000 darin keinen Platz mehr.
@Zimdarsen
Sollte das FCAS nicht eher ein Zweisitzer werden? Nicht, daß der Pilot noch überfordert wird. Fliegen muß er ja schließlich auch noch (als LfzFhr).
@Leo
>> „…Möglichkeit aus den Tornado Nachfolger als Marineflieger zu nutzen? Ich denke da an die potenzielle Möglichkeit der Bewaffnung durch RBS15“
Wenn der Tornado-Nachfolger von Boeing käme, läge eine andere Lösung näher: JSF ist bereits in die Super-Hornet integriert worden. Das ist ja eine weiterentwickelte Variante des NSM, für welchen sich die deutsche Marine im Rahmen der strategischen Partnerschaft mit Norwegen kürzlich als Fregattenbewaffnung entschieden hat.
Technisch also sehr gut denkbar. Wie oben allerdings schon angemerkt wurde, neigt die Luftwaffe beim Thema „Seekriegsführung aus der Luft“ leider
notorisch zum Abwinken.
@ Navales: „Wenn der Tornado-Nachfolger von Boeing käme, läge eine andere Lösung näher: JSF ist bereits in die Super-Hornet integriert worden. Das ist ja eine weiterentwickelte Variante des NSM“.
Ich vermute Sie meinen JSM (Join Strike Missile, eine auf Start von Jets aus optimierte Version des NSM) statt JSF?
Der Inspekteur Luftwaffe sagt auch was dazu:
@Zimdarsen
Bitte haben sie Verständnis, dass ich ihre Argumentation immer noch nicht nachvollziehen kann.
Selbst für Außenstehende ist der Tornado ein totgerittenes Pferd.
Welche Planungssicherheit haben sie, dass ASSTA 5+xy zeitnah aufgesetzt und realisiert wird? Zu welchen Kosten?
Klar, die Zellen sind gehärtet, aber irgendwann ist Schluss……es sei denn sie wollen den Tornado in FCAS integrieren.
Das klingt ja, als wollte ich meinen W 113 antriebsseitig auf die Mildhybrid Variante eines E53 AMG umrüsten – einschließlich aller Nebenaggregate und vielleicht auch noch eine Allradlenkung als Bonbon.
Eine Entscheidung ist notwendig!
…wie ich bereits mitteilte ist Boeing nach diesem Grottenjahr auf Auftragseingänge extrm angewiesen! 2020 dürfte auch sehr herausfordernd werden.
Also ran an den Verhandlungstisch!
Es dürfte relativ unproblematisch sein, die Super Hornet Block III für die NT zu zertifizieren.
Die Growler Block II ist unsere SEAD/DEAD Option. Das HARM-Upgrade läuft doch schon.
Wie geht es denn mit dem EF Tranche 3.5+x voran?
Wäre „bombig“ einen Status zu erhalten.
Oder ist das geheim? ;-)
P. S. Ist der Tornado B61-12 zertifiziert???? Danke.
TZ sagt:
26.09.2019 um 16:28 Uhr
@SvD
„Wir suchen einen Jagdbomber und keinen Abfangjäger. Dementsprechend wäre für mich die Fähigkeit zum Supercruise erstmal nachrangig.“
Das sehe ich nun mal anders. So tief wie der Tornado wird die F-18 in der Regel nicht unterwegs sein. Da macht es schon Sinn ohne Nachbrenner auf Überschallgeschwindigkeit beschleunigen zu können. Das spart enorm viel Treibstoff und hält die Infrarotsignatur niedriger.
“ >>Die Growler kann nur 2 AIM-120 für den Luftkampf und 2 AGM-88 HARM für SEAD/DEAD mitführen.<<
Die Growler sollen auch keine Luftkämpfe fliegen, dementsprechend sind 2 Amraam/Meteor zur Selbstverteidigung völlig ausreichend!
Und bezüglich der HARM: nenne mir eine Flieger, der mit dem Sensor-/Störpaket einer Growler mehr HARM mitführen kann;) "
Ich habe das nur erwähnt, weil einige direkt eine komplette Growlerflotte haben möchten. Damit kann man in der Jagdbomberrolle aber nicht viel anfangen.
Die F-18 Hybrid könnte eine Lösung sein, wenn noch irgendwo die SideWinder/Iris-T Platz finden würden. Für die F-16 und die F-18 Hornet gibt es entsprechende Rüstsätze. Damit hätte dann jeder JaBo Signalaufklärung an Bord und für SEAD/DEAD nimmt man dann die Growler als Spezialisten. Die Growler könnte wohl mehr HARMs mitnehmen, wenn sie auf 2 Tanks verzichten würde.
Eine entsprechende Version der F-15X könnte man dekorieren wie einen Weihnachtsbaum. Die US Airforce setzt aber vornehmlich F-16J für SEAD/DEAD ein oder lässt die US Navy vorfliegen…
moth sagt:
26.09.2019 um 21:58 Uhr
„Ist der Tornado B61-12 zertifiziert????“
Wie schon zig mal in den Kommentaren erklärt, die B61-12 ist noch nicht mal fertig. Kein Flieger ist dafür zertifiziert. Die Testflüge wurden schon mit F-15E, F-16 und B-2 geflogen. Dabei ging es um die Aerodynamik im Flug, den Abwurf und die Präzision des Leitwerks. Abgeworfen wurden da Dummies mit einem modifizierten JDAM Lenksatz. Das Interface für den Sprengkopf wurde da nicht getestet! Die Befähigung eine Nuklearwaffe abzuwerfen ist eben schön und gut, das Interface wird sich aber komplett ändern. Es wird voll digital. Die F-35 wird kein analoges/physisches Bedienpanel ins Cockpit bekommen ;)
Da Deutschland das einzige Land mit B61-12 aber ohne F-35 sein wird, sind spezielle Lösungen wie ein externer Waffenrechner für die B61-12, angesteuert vom Hauptsystem des Tornado/Eurofighter, wohl sehr teuer bzw. unmöglich.
Es kommt drauf an wie das bei der F-16, F-15E und B-2 gelöst wird. Die B-52 wird keine B61 mehr Tragen, die B-1 dürfen nach START Abkommen mit Russland keine Nuklearwaffen mehr tragen (als Ausgleich für die Fähigkeiten der B2).
Die US F-15 und F-16 hinken den Exportversionen massiv hinterher. Deren Radar taugt mehr als das des Tornado, der Rest der Avionik ist aber alles andere als modern. Ähnlich wie beim Tornado ist da nur Flickwerk zu beobachten, allerdings mit dem Unterschied der extrem breiten Waffenpalette.
Eventuell bekommt die F-15E die neue Avionik/Cockpit aus der F-18 Super Hornet Block 3 oder wahrscheinlicher der F-15X. Beide übrigens für den Export entwickelt.
Die B61-12 tief in die ASSTA Software und Hardware des Tornados zu integrieren macht keinen Sinn, denn die wird wohl mit dem Tornado sterben. Vor allem dauert der Prozess Jahre, im Anschluss an die abgeschlossene Entwicklung der B-61-12. Und die kann noch eine Weile dauern und bis dahin ist fraglich ob der Tornado noch versorgbar ist.
Man weiß nicht wie weit die USA mit dem Softwareinterface sind. Dazu gehört ja auch ein neuer PAL (Permissive action link). Die Sprengköpfe bleiben weitestgehend gleich, basierend auf der B61-4 Kombination, wobei andere B61 Typen, mit anderen Konfigurationen, als Teilespender dienen. Die gesamte Zündungs- und Sicherungselektronik wird aber ersetzt. Für die 1979 eingeführte B61-4 geht es auf ins Mikroprozessorzeitalter und da kommt eben noch eine Schicht Software oben drauf. Das alles muss mindestens genau so gut wie bisher funktionieren. Der PAL sollte eher besser als schlechter werden.
https://de.wikipedia.org/wiki/Permissive_Action_Link
„Selbst für Außenstehende ist der Tornado…..“
Als der letzte InspLw noch einen Neubau als Nachfolger für den Tornado plante, war der Tornado bis 2035+ einsatzfähig!
Was ist FCAS? Eine Cloud mit Standards zur Datenübertragung und -Verarbeitung. Der Tornado ist schon mit Datenbus und ausgestattet und alle Subsysteme sind inzwischen digitalisiert, einschl Navplattform.
Diese wird bei den USA schon jetzt nicht nur in die F35 eingerüstt, sondern auch in A10 und B52. Wo ist das Problem. Avioniknachrüstung ist Alltagsgeschäft.
Trennen Sie bitte die fliegende Plattform (Flugwerk, TwK, Flugsteuerung) von der Avionik.
Die Umrüstung findet NT Rolle beim Tornado ist relativ einfach und alles bekannt.
Es fehlt allen Fliegern an Reichweite und der Einsatzort ist nicht mehr um Leipzig.
Wir können uns hier Rundschreiben. Doe Entscheidung wird eine politische und nicht eine technische sein.
@ T.W.
Asche auf mein Haupt, ich meinte natürlich die „Seekriegsführung aus der Luft“.
Für die NT haben wir jetzt ein Flugzeug.
Wann die neue Bombe kommt weiß im Moment keiner. Die F-35 mag anpassbar sein ihr Flugprofil macht einen sinnvollen Einsatz eher unmöglich.
Für ECR benötigen wir jetzt eine Lösung egal wie und das wird ebenso politisch entschieden. Wie wir dieses LFZ dann in FCAS integrieren wollen wird spannend.
Einen NT Ttäger in FCAS zu integrieren auch. FR wird sich gegen die Offenlegung der Infos zu FCAS wehren.
@ SvD
Die Growler Block 2 wird die neuen integrierten Kraftstofftanks erhalten. Von daher könnte vielleicht wirklich auf 2 externe Tanks verzichtet werden und mehr Waffen transportiert werden.
Vielleicht bekommt sie auch den neuen Stealth Weapon, den man hier auf dem Foto sehen kann. Damit wäre dann vielleicht eine ganz andere Verteilung der Lenkwaffen möglich:
https://www.thedrive.com/the-war-zone/15300/boeing-might-include-stealthy-features-on-overhauled-us-navy-super-hornets
@ Zimdarsen
Sie nennen die A-10 und B-52 als Beispiele für Flugzeuge, die immer wieder modernisiert werden.
Ja, das ist richtig, weil sie Alleinstellungsmerkmale bieten, die kein heutiges Flugzeug hat.
Das ist beim Tornado aber nicht so. Er ist heute bereits der Super Hornet und Growler unterlegen. Mit den Block 3/2-Varianten wird der Abstand nochmal größer.
Es macht daher schlicht keinen Sinn, noch weiter zu investieren. Denn wir wollen ja die beste verfügbare Ausrüstung und nicht die zweitbeste.
@Realist
Es ist ja schön das Sie die beste Ausrüstung fordern, allerdings läuft man in großen Schritten auf den Punkt: Keine Ausrüstung zu.
Und das sollte man auf alle Fälle vermeiden. Man hat mit der Friedensdividende schon genug Fähigkeiten verloren, die eigentlich zwingend notwendig sind.
@Zimdarsen
Genau darüber mache ich mir ebenfalls Gedanken. Wie soll FCAS zu einem NT Träger werden?
Wenn (verständlicherweise) Airbus keine Produktionsgeheimnisse bezüglich des EF mit Washington teilen will, dann doch erst recht nicht in Zukunft die des FCAS.
Und glaubt hier jemand ernsthaft DE würde die NT der Amerikaner beenden und in eine Art französische NT einsteigen?
(Auch wenn es ja in der Vergangenheit sowohl in Paris als auch in Berlin solche Überlegungen gab)
@ ede144
Richtig. Und darum muss die Entscheidung schnellstens erfolgen.
Was mich auch wundert:
Beim STH haben beide Anbieter diverse deutsche Firmen als Partner an Bord.
Boeing hält sich da bei der F-18 sehr zurück.
Der Realist sagt:
27.09.2019 um 9:10 Uhr
@ SvD
„Die Growler Block 2 wird die neuen integrierten Kraftstofftanks erhalten. Von daher könnte vielleicht wirklich auf 2 externe Tanks verzichtet werden und mehr Waffen transportiert werden.“
Die sind nicht integriert, die sitzen oberhalb der Flügel am Rumpf. Das sind CFTs, Conformal Fuel Tanks. Gäbe es für den Eurofighter auch schon.
Leider fassen diese nicht soviel Treibstoff wie die Abwurftanks (die eh keiner mehr Abwirft).
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Lustige Zeitreise.
2014 hatte man geplant bis 2018/2019 mit dem B61-12 Programm durch zu sein. Noch besser, der Tornado sollte es am schnellsten hinter sich bringen.
https://fas.org/blogs/security/2014/03/b61-12integration/
Der einzige Grund, weshalb die Super Hornet im Gegensatz zur „alten“ F/A-18 noch keine Zertifizierung für die B61 haben, ist, dass die US-Navy seinerzeit in den 90ern die taktische Nuklearschlagfähigkeit der Trägerflotte vorübergehend de facto aufgegeben hat und diese erst wieder mit der Einführung der Lightning II wieder aufnehmen wird. Man hat zwischenzeitlich eher auf die U-Boote als Träger strategischer Abschreckung gesetzt. Ansonsten wäre das längst passiert.
Da allerdings die Zertifizierung für die Hornet im Hause McDonnell Douglas/Northrop Grumman (inzwischen alles Boeing) bereits durchgeführt wurde, ist das für Boeing kein Hexenwerk. Wenn die NT-Fähigkeit für die Luftwaffe ohnehin zertifiziert wird, profitiert ggf. auch der Wettbewerb zwischen den amerikanischen Rüstungsunternehmen davon, weil Lockheed-Martin der Navy dann nicht mehr allein das einzige trägergestützte Pony vorreiten kann, das auch taktische Nuklearwaffen trägt. Die C/D-Hornet ist derzeit m.W. nur noch bei den Blue Angels und beim Marine Corps im Dienst. Die Navy hat schließlich schon jede Menge E/F Super Hornets im Dienst und die dann aufzurüsten wäre ein Klacks, wenn sich der Wundervogel Lightning II in der B-Version am Ende als teure Zitrone erweisen sollte.
Mit amüsierter Freude habe ich schließlich gelesen, dass Zimdarsen hier als letzter tapferer Streiter mit dem Tornado mutig auch noch in die zweite Hälfte dieses Jahrhunderts fliegt! Horrido! Ich bin zwar aus verschiedenen Gründen nicht dafür, aber wie die Erfahrungen mit der guten alten Phantom gezeigt haben, schließe ich keinesfalls aus, dass er am Ende sogar noch Recht behalten könnte… ;-)
Egal für welches Muster man sich letztendlich entscheidet, es wird sehr viel Geld kosten.
Mir fehlt aktuell das Verständnis oder die Fantasie (?) wie das alles bis 2032 finanziert werden soll:
Neue Schiffe und Boote, neue Hubschrauber (für Heer, Lw, Marine) , neue Flugzeuge (inkl. Ersatz EF TR 1), Luftverteidigung, vollausgestattete Brigaden, Aufwuchs Sanitätsdienst und SKB, neue Fähigkeiten für CIR, Digitalisierung der Landstreitkräfte, deutlich mehr Munition, besserer Materialerhalt. Das sind zumeist Vorhaben mit 5 Milliarden und deutlich mehr. Gleichzeitig gibt es in anderen Politikfeldern erhebliche zusätzliche Ausgaben (allein Klima 54 Mrd bis 2030), die noch nicht in der Finanzplanung berücksichtigt sind.
Marine und Luftwaffe sind aktuell deutlich prominenter in der Debatte vertreten als die Landstreitkräfte. Für alle wird es aber nicht reichen. Der Ersatz für den Tornado wird erhebliche Lücken in anderen Bereichen im Fähigkeitsprofil bewirken.
Ein stimmiger Gesamtplan aus Auftrag, Kräfte, Mittel im Sinne eines finanzierten (!) Fähigkeitsprofils scheint politisch immer weniger der Anspruch zu sein. Stattdessen wieder die Realisierung von Leuchttürmen.
Die NT-Rolle des Tornado scheint aktuell eine besondere politische Prominenz zu erhalten.
@ SvD
Entschuldigung, das war nicht eindeutig formuliert.
Es sind konforme Tanks, die möglichst aerodynamisch in die Zelle integriert werden.
So, wie bei den neuesten F-16-Varianten, oder auch bei der kommenden EF-Version.
@Stoerfang
Sie haben völlig Recht, die Joint Strike Missile war gemeint.
@Zimdarsen
>>Wann die neue Bombe kommt weiß im Moment keiner.
Ich denke, doch: Für die B61-12 wurde jüngst ein revidierter Zeitplan ausgelegt. Das Projekt ist 18 Monate im Verzug. Dadurch verschiebt sich die Serienfertigung von 2020 auf 2022.
http://www.airforcemag.com/Features/Pages/2019/September%202019/B61-12-Nuclear-Warhead-Delay-Drives-Up-Price-Tag.aspx
Selbst wenn der Termin noch etwas weiter rutscht sollte man sich bei der Nachfolgelösung nukleare Teilhabe auf nichts anderes als die B61-12 mehr fokussieren, denn diese wird innerhalb weniger Jahre nach Serienfertigungsanlauf alle alten B61-x ersetzen.
@all
Zum Thema konforme Zusatztanks und weitere Super Hornet Verbesserungen die Boeing in der Pipeline hat, lohnt sich ein Blick auf deren Angebot an Indien:
https://www.nextbigfuture.com/2018/06/usa-again-focusing-on-south-china-sea-and-tries-to-sell-f18-to-india.html
@SvD
Naja, die CFTs des Eurofighter fassen 1500l, genauso viel wie die größten Abwurftanks des EF.
Auch die CFTs der Super Horbet fassen mehr (515 gal zu 480 gal der normalen Abwurftanks)
Der Vorteil der F18 ist, dass dessen CFTs bis 2022 in die Block 3 Flugzeuge eingebaut werden soll, er muss also so gut wie fertig entwickelt sein.
Den letzten Artikel über EF CFTs, den ich gefunden habe, stammt von 2015. Weiß irgendjemand ob sich dort seitdem etwas getan hat?
@Memoria
Die Frage stelle ich mir tatsächlich auch. Der Plan 2032 ist sehr ambitioniert, insbesondere wenn solche Riesenprojekte neben der Digitalisierung der LaSK parallel laufen.
Am Ende hat man den Mund mal wieder zu voll genommen und die heutigen Bedenkenträger sind längst in Pension, ergo kann keiner mehr für die Kollateralschäden haftbar gemacht werden.
Aber welche Erwartungshaltung soll man überhaupt an eine Armee haben, welche 12 Sackkarren (sic!) in drei Tranchen ausschreibt ?
Eben, gar keine. Die letztendliche Entscheidung wird wohl ein Politikum werden und die Wünsche der Piloten und Mechaniker wie immer kein Gehör finden.
@TZ
Und das ganze Flugzeug verbraucht mit den CFTs weniger, als mit den Abwurftanks. Und es beschleunigt schneller.
In Kombination mit den Triebwerken mit 20 Prozent mehr Schub könnte das für sehr interessant werden, was die Zuladung und Reichweite angeht.
Eurofighter kaufen, Fähigkeiten nachrreichen, selbst wenn kein „oragnischer‘ Übergang vereinzelter Fähigkeiten gegeben ist. Was will die NATO machen, Deutschland rauswerfen?
Man hat erstmal keinen Amerikanischer Fremdkörper in der eigenen Luftwaffe für die nächsten 50 Jahren und man kann den Eurofighter viel sinnvoller innerhalb des FCAS Verbundes einbinden, da man vollständigen Zugang zu dem Flugzeug hat ohne fremde Blackbox.
Die Details für Supercruise sind in keinem einheitlichen Standard festgeschrieben. Jeder Hersteller eines Überschallflugzeugs kann sich das medienwirksame Label auf sein Produkt kleben. Für einen Vergleich müsste man die Rahmenbedingungen vereinheitlichen oder zumindest vergleichbar gestalten: in welcher Höhe, Geradeausflug, mit welcher Bewaffnung und Resttreibstoffmenge, wie lange, wie schnell usw.
Stealthflugzeuge mit interner Waffenbeladung profitieren von ihrem geringen Luftwiederstand in mehrerlei Hinsicht: sie werden schnell schneller, langsam langsamer und Supercruisen länger.
Kampfflugzeuge mit externer Bewaffnung/Tanks beherrschen Supercruise nur unter bestimmten Voraussetzungen. Ab einer bestimmten Beladung wird gar kein Überschall mehr erreicht (im Gegensatz zu F22/F35 bei interner Bewaffnung). Größere Richtungsänderungen ohne Geschwindigkeitsverlust erfordern in der Regel Nachbrenner.
Bei einem taktisch sinnvollen Supercruise Einsatz wird bis zur gewünschten Geschwindigkeit mit vollem Nachbrenner beschleunigt. Erst dann curised man mit maximalem Trockenschub. Gegenüber der idealen „max range speed“ verbraucht auch Supercruise deutlich mehr Treibstoff.
Da in diesem Thread noch nicht verlinkt, hier die Antwort auf eine kleine Anfrage der FDP zum Thema: http://dipbt.bundestag.de/dip21/btd/19/093/1909353.pdf
Die interessanten Informationen sind allerdings nur im Parlamentssekretariat einsehbar (z.B. Finanzbedarf Tornado-Lebensdauerverlängerung, Gründe für Beschränkung auf Super Hornet und Eurofighter in der Auswahl). Von daher wird die Luftwaffe weiterhin öffentlich nicht angreifbar behaupten können, dass der Betrieb des Tornados sich dermaßen verteuert, dass ein neues Flugzeug am Ende günstiger kommt.
Unabhängig davon sehe ich es ziemlich kritisch, für eine politisch motivierte, militärisch eher fragwürdige Fähigkeit (NT mit Freifallbomben) mehrere Milliarden auszugeben, die dann an anderer Stelle fehlen (vgl. Memoria). Ich fände es eher zielführend, das Geld in technologischen Fortschritt oder kritische Fähigkeiten zu investieren (am besten mit Blick auf Mangelressourcen in Europa), statt in Systeme aus dem 20. Jhd.
Um nur ein paar Buzzwords zu nennen: Laser, Hyperschall, SIGINT,…
@all: Wieviele Tornados werden denn für die NT vorgehalten?
Ich frage deshalb, weil immer wieder die NT bei der Tornado-Nachfolge die Hauptrolle spielt.
Ein Vorschlag zur Separation dieses Themas: Wir leasen einfach von den USA eine gewisse Anzahl von zertifizierten Flugzeugen und stationieren sie in Büchel. Reichen 12 Maschinen dafür aus? Könnten nicht US Air Force auch die Wartung übernehmen? Wenn sie uns aus ihrem Pool beliefern bekommen wir vielleicht mit insgesamt weniger Maschinen aus (Wie Ersatz-Pkws bei einer Inspektion)? Also wir machen einen Vertrag über einsatzbereite Flugzeuge… Und wir würden ausschließlich die Piloten und den Flugbetrieb übernehmen, damit die 2 Key Strategie gewahrt bleibt. Und keine Sonderwege sondern 1 zu 1 Flugzeuge der US Air Force.
@ Leo: „Und glaubt hier jemand ernsthaft DE würde die NT der Amerikaner beenden und in eine Art französische NT einsteigen?“ Wer das heute von uns glaubt ist irrelevant. Niemand von uns kann vorhersehen, wie die politische Situation in den 30er Jahren aussieht. Warum nicht französische NT? Ist ja grundsätzlich eine NATO-Strategie. Vielleicht gibt es auch keine NT mehr – oder die NATO ist ganz anders aufgestellt – oder Deutschland steigt aus. Die Antwort darauf ist also Flexibilität – und die erreicht man mit Leasing.
Das gilt ja auch für das Flugmuster: Wenn die USA uns ab der zweiten Hälfte der 20 Jahre ein Dutzend NT zertifizierte F35 zum Leasing anbieten – auch gut. Wenn es Super Hornet sind – warum nicht? Warum nicht doch bei den Franzosen oder Briten anklopfen, wenn es mit den USA nicht klappt ?
Für die übrigen – wahrscheinlich mehr als 60 Flugzeuge (und den Ersatz der EF Tranche 1) ist man dann frei, die beste Strategie für eine Kombination der Jagdbomber/SEAD/ELOKA/Mehrweckkampfflugzeuge/whatever zu wählen.
Kurz OT aber passt irgendwie doch etwas..
Ist jemanden dieser Post aufgefallen?
https://mobile.twitter.com/CdrDeuNavalAir/status/1177508600345812992
Interessant was er dort fordert. Meines Wissens nach der Kommandeur der Marineflieger. Stimmt doch oder @TW? Sie hatten die Twitter Page glaube ich auch schonmal verlinkt.
Vllt spricht die Marine auch noch ein Wörtchen mit bei der Tornado Nachfolge. Wäre eine Beteiligung oder Mitfinanzierung z.B. für eine Einrüstung der NSM am neuen Fighter und fordern nach Flugstunden für Seekampf Szenarien denkbar?
@K.B. sagt: 27.09.2019 um 19:22 Uhr
„Unabhängig davon sehe ich es ziemlich kritisch, für eine politisch motivierte, militärisch eher fragwürdige Fähigkeit (NT mit Freifallbomben) mehrere Milliarden auszugeben,“
Bündnisverteidigung braucht Politik. NT ist Militär- und Verteidigungspolitik pur. Ob NT militärisch „fragwürdig“ ist oder nicht, darüber könnte man diskutieren. Aber wir müssen es gar nicht, weil der wahre Wert gar nicht die Taktik ist, sondern die Militärpolitik.
@POV
Das ist ziemlicher Unsinn. Die F-35 kann keine in der freien Wildbahn zufindenden Definition ’supercruising‘, Lockheed nennt das jämmerliche 150 Meilen ding auch nur ‚dash‘. Und die F-35 kann bei ausschließlicher Nutzung der Waffenschächte nur eine 2-2 Beladung fliegen: Zwei WVR Raketen, zwei BVR Raketen. Eine solche Beladung wäre für Air Policing angemessen, aber nicht für Air Defence oder gar Air Domination und würde dem Eurofighter nichts ausmachen da man die vier Raketen in den halbversenkten Positionen unter dem Rumpf anbringen würde.
F-22 und Eurofighter wurden in den 80er unter der selben strategischen Premise entwickelt bei realistischer Kampfbeladung >mach1 ohne Nachbrenner zu fliegen. Bis Heute sind es die einzigen Flugzeugtypen die dazu imstande sind.
Mir scheint, dass manche hier die Anforderungen an den Tornado-Nachfolger überschätzen – vermutlich deshalb, weil das Flugzeug „Tornado-Nachfolger“ genannt wird.
Wenn nicht der Eurofighter als Jagdbomber beschafft werden *sollte* (was wiederum andere Prioritäten zeitigte), sondern lediglich ein System zum Erhalt der Fähigkeiten nukleare Teilhabe und SEAD bis zum Eintreffen des höher priorisierten FCAS, wäre es wohl zutreffender, von einem Interims-Tornado-Nachfolger zu sprechen.
Die suchen nämlich nicht das beste Flugzeug für den Job, sondern bloß irgendeines, und dies möglichst billig. Ansonsten hätte man in der Tat die F-35 ausgewählt, deren Tarnkappen-Technologie sie als Trägerin für eine Waffe prädestiniert, die aus Sicht des Gegners auf keinen Fall ihr Ziel erreichen darf.
Tatsache ist aber, dass man auf Teufel komm raus technische Unabhängigkeit von den USA erreichen will, und zwar nicht allein aus Prestige-Gründen oder um die eigene Wirtschaft zu protegieren, sondern auch, weil sich die Amerikaner beim Verkauf ihrer Waffen Sonderrechte sichern, die ein souveräner Staat selbst einem Verbündeten gegenüber nur zähneknirschend akzeptieren kann (☛ ITAR).
Eine Lösung dahingehend, dass man sich für zwei Jahrzehnte 24 bis 48 F/A bzw. E/A-18 auf den Hof stellt, evtl. sogar nur vom Hersteller geleast, um sie schließlich durch die bereits angekündigten Varianten des FCAS zu ersetzen, erscheint durchaus denkbar, ist in internationalen Rüstungsprojekten keineswegs ohne Beispiel und fände in Berlin freilich Freunde. Zumal die Förderung des FCAS ebenfalls finanziert werden muss. Dies war gewiss der Hauptgrund, von der Beschaffung der F-35 abzusehen, denn selbst ein industriefreundlicher Bundestag hätte ca. 2040 nicht noch einmal einen mittleren zweistelligen Milliardenbetrag herausgerückt, um den amerikanischen durch den europäischen Wundervogel zu ersetzen.
Der „Tornado-Nachfolger“ muss nicht mehr können als der Tornado selbst, dessen bin ich sicher. Sollte ich falsch liegen, wenn ich orakle, dass Deutschland die nukleare Teilhabe in naher Zukunft aufgeben wird, so muss er also die neueste Variante der B-61 tragen. Alternativ oder als Bonus braucht es ein Flugzeug mit hinreichenden EloKa-Fähigkeiten, insb. der Fähigkeit, die AGM-88E zu verschießen. Es mag sogar sein, dass man SEAD letztendlich höher gewichtet als die nukleare Teilhabe, denn Deutschland ist zur Bereithaltung dieser Fähigkeit verpflichtet, nicht aber zum Atomwaffeneinsatz.
Und wenn ich schließlich mit meiner Behauptung Recht behalten sollte, dass lediglich eine Überbrückungslösung in Rede steht, dann würde sich Bonn gewiss an den wahrscheinlichsten Szenarien orientieren. Was das anlangt, stehen uns – allen Beteuerungen zum Trotz, dass künftig Landes- und Bündnisverteidigung ganz oben auf der Agenda steht – eher ein Einsatz wie in Libyen ins Haus, als ein Krieg mit einem technisch gleich- oder gar höherrangigen Gegner.
@TZ sagt:
27.09.2019 um 15:20 Uhr
Soweit mir bekannt ist haben die F-18 Super Hornet CFTs DEUTLICH WENIGER Tankvolumen als die Abwurftanks (Plural). Je Tank in etwa 260 zu 480 gal.
Die CFTs gibt es logischerweise nur paarweise, die Abwurftanks kann man auch einzeln nutzen (Centerline).
Ich denke das Problem ist, dass die Kapazität des CFT Systems von einigen Quellen schlicht verdoppelt wird, weil es sich ja um 2 Tanks handelt, Boeing aber von dem System, also beiden Tanks spricht. Andere hingegen rechnen einen Abwurftank gegen 2 CFTs. Im Einsatz wird aber mit bis zu 3 Tanks geflogen, bei Überführungsflügen oder als Buddyrefueler mit bis zu 5 (4 x 480 gal + Buddyrefueler mit 300 gal). Das CFT System ist über die Jahre rund 40% leichter geworden und soll rund 3500 Pfund an zusätzlichem Treibstoff halten können. Das sollten rund 525 gal sein. Ein Abwurftank hat 480 und ein Pärchen davon eben 960…
Mit den CFTs bekommt man also das Tankvolumen des Centerlinetanks ersetzt (wenn man ihn denn benutzt), für beide Flügeltanks reicht es aber nicht.
Die CFTs für den Eurofighter sind ganz schöne Brocken. Die 1500 Liter Tanks sind die alten vom Tornado. Der Eurofighter high-G Tank fasst nur 1000 Liter. Neue 1800 Liter Tanks sind in Arbeit.
Es gibt da ein nettes Bild aus dem Windtunnel, das sehr schön zeigt wie groß die CFTs sind:
https://www.janes.com/article/36893/bae-systems-begins-new-round-of-cft-trials-for-typhoon
@SvD
https://www.navytimes.com/news/your-navy/2018/02/27/super-hornets-and-growlers-to-get-bigger-fuel-tanks/
Navy Times spricht explizit von einem „increase from the current tank’s 480-gallon capacity, according to officials with Naval Air Systems Command, or NAVAIR.“
https://navy-matters.blogspot.com/2016/08/super-hornet-conformal-fuel-tanks.html
Und hier wurde mal der Inhalt mit ungefähren Maßen eines CFT berechnet und da kommt raus, dass die 3500lbs pro einzelnem CFT hinkommen (ob die Rechnungen so stimmen, weis ich aber nicht)
Das würde auch mehr Sinn ergeben, weil auf den meisten Modellen zur Block 3 Konfiguration die Tanks unter den Flügeln durch die CFTs ersetzt wurden und so mehr schwere Waffenstationen frei werden. Hingegen scheint der Centerlinetank weiterhin fest eingeplant zu sein, da man an diesen ja auch den neuen IRST-Sensor montiert.
Zum Eurofighter: Stimmt die (hoffentlich kommenden) 1800l Tanks waren mir völlig entgangen. Dann wären die CFTs beim EF tatsächlich wieder kleiner. Allerdings weis ich nicht, ob man die 1800l Tanks auch unter den Flügeln einsetzen kann.
Allerdings bestätigen dieser Zahlen der EF-Tanks einmal mehr, warum die Super Hornet in meinen Augen der besseren Tornadoersatz wäre.
Ich würde gerne die Argumente von Koffer und Nachhaltig zusammenführen und lösen. :-)
Wir kaufen 12 Maschinen, um die NT mit all ihrer politischen Bedeutung aufrecht zu erhalten. Und um den ganzen zusätzlichen Rattenschwanz an Logistik, Vorschriftenlage, etc. einzusparen, stellen wir einfach eine „deutsche“ Staffel F-35 in Volkel auf und integrieren sie in die niederländische Luftwaffe.
Damit schlagen wir ganz viele Fliegen mit einer Klappe…
Nur ob es dafür die politische Zustimmung geben wird?
@NT mit französischen Nuklearwaffen:
Das wird derzeit von Seiten Frankreichs klar abgelehnt (Aussage Egon Ramms am 26.09.).
@muck
Ich kann mir nicht vorstellen, dass man eine Leasing-Lösung mit Boeing anstrebt, und zwar aus folgenden Gründen:
– der tatsächliche Zeitraum bis zur Ausphasung eines Tornado „Interims-„Nachfolgers ist nur schwer vorhersehbar. Alle Erfahrung mit großen europäischen Rüstungsprojekten der letzten 30 Jahre zeigt, dass es gegenüber den ursprünglichen Terminplänen zu großen Verzögerungen kommt. Bis FCAS in der Breite beschafft ist, werden wir das Jahr 2050 WEIT hinter uns gelassen haben. Dann aber muss ein „Interims-Tornadonachfolger“ 25-30 Jahre durchhalten. Zumal alle bisher gebauten Eurofighter dann älter sind und vorrangig ersetzt werden müssen. Ich denke, das Wort „Interim“ kann man also streichen.
– Auf so lange Sicht gesehen wäre eine Leasing-Lösung wohl zu teuer im Vergleich zum Kauf.
– Ein zentraler Aspekt im aktuellen Dauerkonflikt DE-USA ist das Ungleichgewicht in der Handelsbilanz. Es wird unter Trump keinen Handels-Deal geben, der diesen Konflikt beilegt, wenn DE nicht signifikant mehr aus den USA importiert. Große Rüstungsprojekte als Kauflösung wie STH oder eben Super Hornet polieren die Handelsbilanz zeitnah auf, eine Leasing-Lösung nicht.
– Wie Mitforisten schon erwähnt haben: Der Zeitpunkt für eine Kauflösung zu guten Konditionen ist günstig: Boeing steht derzeit wirtschaftlich enorm unter Druck und braucht dringend Aufträge, die zeitnah möglichst viel Cash bringen.
Hier wird noch einmal auf Block 3 Verbesserungen eingegangen und gesagt, dass die Reichweite mit CFTs ungefähr 150 Seemeilen weiter ist, als mit den klassischen Drop Tanks.
https://www.navyrecognition.com/index.php/news/defence-news/2018/february-2018-navy-naval-defense-news/5961-video-boeing-wins-us-navy-contract-to-develop-cft-for-super-hornet.html
Ob sich das auf 2, oder 3 Tanks bezieht, wird nicht gesagt. Allerdings dürfte der Center Pod sowieso dem neuen Stealth Weapon Pod zum Opfer fallen.
@ Navales
Nein, ich glaube es auch nicht, kein Leasing.
Es wird eine Übergangslösung gesucht, die dann am Ende deutlich länger als geplant fliegen wird.
Ein bisschen wie damals bei der Phantom als Übergangslösung…;-)
Der Kundensupport ist auf jeden Fall bis nach 2040 gesichert. Ob sie dann noch länger bei uns fliegt und in welcher Rolle, wird sich zeigen.
@K. B.
Danke für den Link! Sehr interessant für Außenstehende.
Ihr Vorschlag einer europäischen „Taskforce NT“ hat einen gewissen Charme.
Da der genannte Flieger eh als US-/NATO-Standard für die B61-12 angedacht ist, könnten die Maschinen bestimmt geleast werden.
@SVD
Mein Postskriptum sollte sie nicht ärgern. Es wurde in 2019, wie sie richtig aufführen, zur Genüge über NT, Tailkits, etc. geschrieben.
@TZ
Laut Boeing können die Tanks 3500 Pfund fassen. Da steht nichts, was darauf hindeuten würde, das sich das auf den einzelnen Tank bezieht.
Bei der F-16 sind es knapp 3000 Pfund bzw. 440 gal mit den CFTs (ohne den kuriosen Tankstutzen den es als Option gibt).
Die F-15, mit ihren gigantischen CFTs fasst zusätzlich 12.000 Pfund, ca 1500 gal.
@Der Realist
Der Weapon Pod wird nicht kommen. Die Growler hat dafür keinen Platz und die normale Super Hornet bekommt einen neuen Centerline Tank mit dem IRST System vorne drin.
@K.B. sagt: 28.09.2019 um 12:30 Uhr
„Wir kaufen 12 Maschinen, um die NT mit all ihrer politischen Bedeutung aufrecht zu erhalten. Und um den ganzen zusätzlichen Rattenschwanz an Logistik, Vorschriftenlage, etc. einzusparen, stellen wir einfach eine „deutsche“ Staffel F-35 in Volkel auf und integrieren sie in die niederländische Luftwaffe.
Damit schlagen wir ganz viele Fliegen mit einer Klappe…“
Ich denke nicht, dass uns eine Staffel reichen wird. Damit NT wirkungsvoll (politisch) funktioniert, also die Amerikaner tatsächlich via NATO Einfluss auf deren Nuklearplanung geben, muss es ein glaubhafter Beitrag zum Einsatz sein. Für eine Armee der Größe der Bundeswehr sind 12 Maschinen wohl eher kein glaubhafter Beitrag.
Gegen die Idee einer logistischen Integration in die NLD Logistik spricht nun allerdings grundsätzlich nichts. Allerdings sind die NLD effektive Kaufleute, ob man da einen guten Preis rausholen wird, müsste man sehen.
„@NT mit französischen Nuklearwaffen:
Das wird derzeit von Seiten Frankreichs klar abgelehnt (Aussage Egon Ramms am 26.09.).“
Zum wiederholten Male: Ob FRA seine Nuklearwaffen in eine gemeinsame NATO und/oder europäische Verteidigung einbringt oder nicht ist eine wichtige Frage.
Aber sie hat nichts mit NT in der aktuellen Form zu tun, denn der Zweck von NT ist ja Einfluss auf den amerikanischen Atomwaffeneinsatz in Europa zu bekommen. Da bringt uns FRA kein Stück weiter.
Damit sage ich nicht, dass es nicht auch sinnvoll wäre die FRA mit einzubinden, denn das gleiche Argument was für die USA gilt gilt (in allerdings viel geringerem Maße) ja auch für FRA, die (übrigen) Europäer können kein Interesse an einem unkontrollierten Einsatz bzw. an unkontrollierten Planungen von Atomwaffen in Europa haben.
Aber die Integration von FRA (so FRA dass jemals zulassen sollte), darf nicht niemals die NT in der jetzigen Form ersetzen, sondern kann lediglich die aktuelle „Lösung“ für die USA auch ergänzend auf FRA ausdehnen.
Zudem dachte ich (rein praktisch), dass die USA ihre Atomwaffen schon seit längerem auf U-Boote umgestellt hätten? Und da ist eine Teilhabe anderer ja nahezu ausgeschlossen…
Noch ein Nachtrag zu @K. B.
Der eine oder andere der hier aktiven Experten mag evtl. schmunzeln.
Als Laie erschließt sich mir o.g. Kommentar nicht über das Wochenende, ob solch ein Szenario, parlamentarisch und nach NATO-Statuten möglich wäre.
Es würde jedoch, so wie sich das mir erschließt, das Leidensthema NT vom Rest des Aufgabenspektrums des Tornadonachfolgers trennen.
Genau – Tornadoersatz!
Deutschland hätte, evtl. gemeinsam mit Finnland, in Form der EA-18g Block II ein für Europa nicht unerhebliches Alleinstellungs-merkmal.
Könnte bitte jemand der Spezialisten für Klärung sorgen, dass die zukünftigen H-M-L-Band Jammer nicht exportiert werden. Danke.
Was die Handelsbilanz angeht, würde das mit einer geleasten Staffel NT-Trägermuster, drei Staffeln Growler Block II, zzgl. Reserve ganz ordentlich aussehen, zumal STH noch ansteht. Das sollte bei den Verhandlungen dringend mit berücksichtigt werden!
Die Muster dürfen sich perspektivisch, auch in FCAS integrieren lassen. ;-)
Würde bisher ein Grund für die erneute Verschiebung der Entscheidung bekannt?
Eigentlich dürfte es ja längst fest stehen, oder?