Weiter Abschied vom Stationierungskonzept: Bundeswehr behält weitere Liegenschaften

Das Stationierungskonzept der Bundeswehr aus dem Jahr 2011, das zahlreiche Schließungen von Liegenschaften vorsah, wird weiter überarbeitet. Vor gut einem Jahr hatte das Ministerium angekündigt, etliche Kasernen und Standorte entgegen der Planung erhalten zu wollen, erste Ergebnise gab es Anfang des Jahres. Jetzt wurden weitere Entscheidungen getroffen.

Die aktuellen Entscheidungen, die das Ministerium am (heutigen) Donnerstag öffentlich machte:

Die folgenden Bundeswehrliegenschaften können erhalten werden:

Liegenschaft

Standort

Bundesland

Bedarf insbesondere für:

Barnim-Kaserne

Strausberg

Brandenburg

Organisationsbereich Cyber- und Informationsraum und Streitkräftebasis

Fliegerhorst Kaufbeuren

Kaufbeuren

Bayern

Organisationsbereich Zentraler Sanitätsdienst der Bundeswehr und Streitkräftebasis

Fliegerhorst-Kaserne

Trollenhagen

Mecklenburg- Vorpommern

Organisationsbereich Cyber- und Informationsraum

Theodor-Körner-Kaserne

Lüneburg

Niedersachsen

Organisationsbereich Heer und Zentraler Sanitätsdienst der Bundeswehr

Flugplatz Diepholz

Diepholz

Niedersachsen

Organisationsbereich Luftwaffe und Zentraler Sanitätsdienst der Bundeswehr

Jäger-Kaserne

Bückeburg

Niedersachsen

Organisationsbereich Heer

Dienstliegenschaft Münster Manfred-von-Richthofen- Straße (vormals Lufttransportkommando)

Münster

Nordrhein-Westfalen

Organisationsbereich Heer

Dienstliegenschaft Köln Brühler Straße (vormals Kreiswehrersatzamt Köln/Heeresamt)

Köln

Nordrhein-Westfalen

Organisationsbereich Heer und Personal

Boelcke-Kaserne

Kerpen

Nordrhein-Westfalen

Organisationsbereich Zentraler Sanitätsdienst der Bundeswehr und Streitkräftebasis

Klotzberg-Kaserne

Idar-Oberstein

Rheinland-Pfalz

Organisationsbereich Heer

Hugo-Junkers-Kaserne

Alt Duvenstedt

Schleswig-Holstein

Organisationsbereich Marine

Ergänzend zu dieser Tabelle heißt es noch:

Die Überprüfung ergab auch, dass ein Teil der „Schule für Informationstechnik der Bundeswehr“ in Feldafing für die Zwecke der Bundeswehr nicht mehr benötigt wird. Für diesen Teil wird die Rückgabe wie geplant für das Jahr 2020 eingeleitet. Die Restliegenschaft wird für einen temporär erhöhten Ausbildungsbedarf voraussichtlich noch bis Ende 2027 benötigt.

Wie schon zuvor begründet das Ministerium die geänderten Planungen mit den Trendwenden für mehr Personal und mehr Material: Mehr Personal und Material bedeuten auch mehr Bedarf an weiterer Infrastruktur. Da stellt sich doch die Frage, ob tatsächlich noch die Aussage vom Januar gilt: Eine Überarbeitung des Stationierungskonzepts ist nicht geplant. Faktisch läuft das schon längst, ein komplettes neues Konzept wäre deshalb vielleicht bald nötig.

(Technische Anmerkung: Ich behalte mal im Auge, wie die Tabelle oben auf dem Smartphone aussieht; ggf. verändere ich das noch.)

(Archivbild: Luftaufnahme des Fliegerhorstes Kaufbeuren 2012 – Harald Langer/XL Foto/Stadt Kaufbeuren/Kaufbeuren Marketing via Wikimedia Commons)