Jetzt offiziell: Neue Planung für Schließung von Bundeswehr-Liegenschaften

Gut sechseinhalb Jahre nach dem Stationierungskonzept für die Bundeswehr mit zahlreichen Standortschließungen, das der damalige Verteidigungsminister Thomas de Maizière im Oktober 2011 vorgelegt hatte, hat das Ministerium die Liste überarbeitet: Einige Liegenschaften soll die Bundeswehr entgegen der bisherigen Planung behalten, bei einigen verschiebt sich die Rückgabe, und bei einigen weiteren werden die Pläne noch einmal überprüft.

Die Liste mit den abweichenden Planungen veröffentlichte das Ministerium am (heutigen) Mittwoch, die Liste hier und vorsorglich auch noch mal hier als Datei: Aktualisiert: Schließungszeitpunkte von Bundeswehr-Liegenschaften.

Aus der Mitteilung dazu auf der Bundeswehr-Webseite:

Mit den Trendwenden Personal und Material hat das Bundesministerium der Verteidigung auf die veränderten sicherheitspolitischen Rahmenbedingungen reagiert.
Die daraus entstehenden Bedarfe werden derzeit – auch mit Blick auf die Infrastruktur – konkretisiert. Denn ein Mehr an Personal und Material bedeutet auch ein Mehr an Infrastruktur.
In Übereinstimmung mit dem Koalitionsvertrag haben wir deshalb zunächst umfassend die auf zurückliegenden Stationierungsentscheidungen basierenden Planungen zur Abgabe von Liegenschaften geprüft. Andere Sachgründe, zum Beispiel Verzögerungen von Baumaßnahmen, wurden dabei noch einmal intensiv mitbetrachtet.
Im Ergebnis haben sich in Teilen Änderungen bei den vorgesehenen Schließungszeitpunkten ergeben.

Zum Vergleich: Die Liste von 2011 mit den damaligen Schließungsbeschlüssen und -zeitpunkten findet sich hier auf der Bundeswehr-Webseite und hier bei Augen geradeaus!.

Neben den veränderten Plänen für Kasernen, die einem gewünschten Personalaufwuchs geschuldet sind, und der Veränderung bei Flugplätzen, die auch mit dem Zulauf von Flugzeugen zu tun haben, ist in der neuen Liste eines auffällig: Mehrere (Munitions)Depots, die zur Schließung anstanden, werden noch mal genauer angeschaut, bis zum Sommer kommenden Jahres soll über eine mögliche weitere Nutzung entschieden werden. Das kommt für die Kenner nicht überraschend – denn unabhängig von Material- und Personallage hat die Bundeswehr in den vergangenen Jahren ihren Munitionsbestand ziemlich runtergefahren. Wo hätte das Zeug auch gelagert werden sollen…

(Archivbild 2005: Der NATO-Flugplatz Hohn in Schleswig-Holstein. Nach der neuen Planung soll er, abhängig von der Ausphasung der Transall, bis Ende 2022 geschlossen werden – Foto via Wikimedia Commons von Flickr-User eastside_sh unter CC-BY-SA-Lizenz)