Militärausgaben weltweit: USA und China an der Spitze – Deutschland an achter Stelle
Die weltweiten Rüstungsausgaben sind im vergangenen Jahr auf 1,8 Billionen (1.822 Milliarden) US-Dollar gestiegen und damit auf den höchsten Stand seit Beginn der regelmäßigen Erfassung 1988 und 76 Prozent höher seit dem Tiefststand nach Ende des Kalten Krieges 1998. Die Hälfte dieser Ausgaben wurde von den beiden, inzwischen muss man sagen Supermächten USA und China bestritten. Das geht aus der Übersicht hervor, die das Stockholmer Friedensforschungsinstitut SIPRI am (heutigen) Montag veröffentlichte. Deutschland liegt mit seinen Wehrausgaben weltweit an achter Stelle.
Die 15 Staaten mit den höchsten Ausgaben für Militär und Rüstung waren 2018 nach Angaben der Stockholmer Forscher zwar die gleichen wie im Jahr zuvor – allerdings mit interessanten Verschiebungen. Die USA – 2018 mit 649 Milliarden US-Dollar – waren in beiden Jahren die Nummer eins, ebenso China mit geschätzt 250 Milliarden US-Dollar im vergangenen Jahr konstant die Nummer zwei. Auch Saudi-Arabien blieb, wenn auch mit geschätzten 67,6 Milliarden US-Dollar 2018 auf deutlich niedrigerem Niveau, im Spitzentrio. Indien liegt jedoch inzwischen auf Platz vier der Länder mit den höchsten Rüstungsausgaben, während Russland noch hinter Frankreich auf den sechsten Platz fiel.
Die Entwicklung zeigt nach Darstellung von SIPRI, dass die USA zwar unangefochten und mit deutlichem Abstand die höchsten Militärausgaben haben, allerdings trotz einer Erhöhung im vergangenen Jahr knapp 20 Prozent unter ihren höchsten Ausgaben im Jahr 2010 blieben. Die zweitgrößte Militärmacht China erhöhte ihren – geschätzten – Verteidigungshaushalt das 24. Jahr in Folge und gab fast zehn Mal so viel für die Rüstung aus wie noch 1994. Allerdings war die Steigerung im vergangenen Jahr mit fünf Prozent die geringste seit 1995.
Die 29 NATO-Staaten gaben zusammen im vergangenen Jahr 963 Milliarden US-Dollar für ihre Verteidigungsbemühungen aus. Unter den 15 Ländern mit den weltweit höchsten Aufwendungen sind sieben, die der NATO angehören (Deutschland, Frankreich, Grobritannien, Italien, Kanada, die Türkei und die USA); ihr Anteil am weltweiten Rüstungsbudget betrug mit 880 Milliarden US-Dollar 48 Prozent. Die höchste Steigerung innerhalb eines Jahres in der NATO, aber auch unter den 15 Ländern mit den höchsten Ausgaben verzeichnete die Türkei, deren Militäretat innerhalb eines Jahres um fast ein Viertel auf 19 Milliarden US-Dollar stieg.
Die deutschen Verteidigungsausgaben waren im vergangenen Jahr die dritthöchsten in Westeuropa – neun Prozent mehr als 2009. Im Vergleich zu 2017 berechnete SIPRI eine Steigerung des Verteidigungshaushalts um 1,8 Prozent.
Bei den russischen Militärausgaben von 61,4 Milliarden US-Dollar im vergangenen Jahr, so die Stockholmer Forscher, muss auch eine Übernahme von Schulden der Rüstungsindustrie durch den Staat in Höhe von fast 11,8 Milliarden Euro im Jahr 2016 eingerechnet werden. Allerdings seien die russischen Verteidigungsausgaben 2018 erneut um 3,5 Prozent gesunken. Im Vergleich zu 2009 seien sie jedoch um 27 Prozent höher.
Die weltweiten Militärausgaben pro Kopf stiegen nach den SIPRI-Berechnungen von 230 US-Dollar 2017 auf 239 US-Dollar im vergangenen Jahr – ein Beleg dafür, dass die Steigerung dieser Ausgaben das Bevölkerungswachstum von 1,1 Prozent überholte. Allerdings fiel im Gegensatz dazu der Anteil der Militärkosten am Bruttoinlandsprodukt auf 2,1 Prozent, wie 2014 der niedrigste Stand nach dem Kalten Krieg. Diese world military burden ist jedoch äußerst ungleich verteilt: Den höchsten Anteil am Bruttoinlandsprodukt verzeichneten zehn (kleinere) Länder, allein sechs davon im Nahen Osten: Saudi-Arabien (8,8 Prozent), Oman (8,2), Kuwait (5,1), Libanon (5,0), Jordanien (4,7) und Israel (4,3).
Nachtrag: Die Pressemitteilung von SIPRI hier; das Fact Sheet hier.
(Tabelle: SIPRI; Foto: Bundeswehrsoldat bei der US-Übung Allied Spirit X in Hohenfels in Bayern am 5. April 2019 – U.S. Army photo by Spc. Shawn Pierce)
„Die 29 NATO-Staaten gaben zusammen im vergangenen Jahr 963 Milliarden US-Dollar für ihre Verteidigungsbemühungen aus…ihr Anteil am weltweiten Rüstungsbudget betrug mit 880 Milliarden US-Dollar 48 Prozent.“
Man muss kein brillianter Analytiger sein, um festzustellen:
– 963 Milliarden Rüstungsausgaben dienen NICHT in 1. Priorität der Verteidigung, sondern einem weltweiten Anspruch auf militärischer Intervention. Anders sind diese Summen nicht zu erklären.
– mit bereits jetzt 48 Prozent der weltweiten Militärausgaben durch die NATO, einem einzigen potenziellen Gegner an der NATO-Grenze (Russland) und dem Ziel die Rüstungsausgaben deutlich zu erhöhen (2-Prozentziel) kann man als Analytiker eigentlich nur folgern, dass die NATO sich auf einen Krieg, der nicht der Verteidigung dient, vorbereitet. Denn, es gibt keinen anderen rationalen Grund soviel Rüstungsgeld auszugeben bei so wenig potenziellen Gegnern.
Dass die Bundeswehr sehr viel Geld der (Rüstungs)industrie zukommen läßt, ohne besonders viel Gegenleistung zurück zu bekommen- Beispiele Gorch Fock, F 125- , ändert an der obigen Gesamtfeststellung bezüglich der NATO als Ganzes nichts.
„Analytiker“ war natürlich gemeint………..
@pete
„…kann man als Analytiker eigentlich nur folgern, dass die NATO sich auf einen Krieg, der nicht der Verteidigung dient, vorbereitet….“
Man könnte auch zu dem Schluss kommen dass der militärisch-industrielle Komplex Geld verbrennt, um sich selbst am laufen zu halten.
Und damit sind die konzeptionellen Schwierigkeiten eines Ausgaben- und Budgetvergleichs noch nicht einmal angerissen.
Gibt es eigentlich irgendwo eine Aufstellung die die Militärausgaben in Vergleich zu den jeweiligen Kosten setzt? Oder andersrum, für einen Dollar gibt es in China oder Russland mehr als in Westeuropa, was natürlich eine Gleichsetzung von Ausgaben und Kampfkraft verzerrt. (hat SIPRI auch nicht gemacht aber wird in der Öffentlichkeit gerne so interpretiert)
Die Aussage zu Russland verstehe ich nicht so ganz, heißt das jetzt die tatsächlichen Verteidigungsausgaben betragen nur ~50 Mrd. Dollar oder kommen die 11 Mrd. noch oben drauf zu den 61 Mrd?
Ansonsten muss ich Pete hier zustimmen, bei dieser Diskrepanz der Militärbudgets -die sich in dieser Höhe durch Kostenunterschiede auch nicht egalisieren lässt- die Gefahr einer russischen Invasion von NATO Gebieten herbeizufabulieren wirkt schon etwas … lächerlich.
Zumal auch dort ganz sicher nicht alles Gold ist was glänzt., so scheint zB die SU-57 hinter den Erwartungen zurück zu bleiben, Indien ist sogar ganz ausgestiegen.
@Pete: Schräge Analyse. Sie sehen doch selbst, dass die USA alleine schon 2/3 der NATO-Ausgaben ausmachen und für die USA NATO Europa nur ein Schauplatz von vielen ist. Wie Sie darauf kommen, dass Russland der einzige Grund für dieser Rüstungsausgaben sein soll ist mir schleierhaft. Und dass Sie unterstellen, dass die NATO einen Angriffskrieg gegen einen mit Nuklearwaffen ausgestateten Gegner wie Russland vorbereiten ist…schräg.
Abgewogen kritische Betrachtung der Ausgaben bei https://www.baks.bund.de/de/arbeitspapiere/2019/mythen-der-zwei-prozent-debatte-zur-diskussion-um-die-nato-verteidigungsausgaben
Gründungsdeal des Bündnisses
„Amerika subventionierte die europäische Sicherheit, indem es seine überlegenen militärischen Fähigkeiten in den Dienst der NATO stellte und die europäischen Verbündeten von hohen eigenen Verteidigungslasten befreite. Die dadurch eingesparten Mittel konnten in die europäische Wirtschaft und Infrastruktur investiert werden, was zum rasanten Wiederaufstieg Westeuropas beitrug“
Wesentliche Änderung der Lage:
– USA will/kann nicht mehr bedingungslos subventionieren
– Westeuropa, zuvorderst Deutschland, sind lange schon aus dem Gröbsten raus.
Ergo, da europäische Wirtschaft und INFRA Kriegsfolgen lange bereits hinter sich ließen, was hindert NATO-Europäer am fairen burden sharing?
Die durch Trumps Sturheit begonnene Debatte zu wirklicher sicherheitspolitischer Lastenteilung ist richtig und für ein arbeitsfähiges Bündnis wichtig. Militärische Leistungsfähigkeit misst sich zwar nicht an der kompromisslosen Betonung von puristischen 2%, das Wegwischen der auf zwei Gipfeln vereinbarten Absichtserklärung ist allerdings alles andere als eine vertrauensbildende Maßnahme.
Wenn man alleine nur die Verteidigungsetats FRA, GBR und DEU mit 163,3 Milliarden Euro nimmt, dann reicht alleine das schon aus, um RUS in Grund und Boden zu rüsten.
Wenn- ja, wenn der politische Wille dazu da wäre. Oder die Notwendigkeit. Das kommt auf den Standpunkt des Betrachters an.
Ich habe es mit solchen Zahlen immer recht schwer, weil sich Geldsummen, auf eine Währung normiert, nicht einfach vergleichen lassen. Der Anteil am GDP ist etwas aussagefähiger und gibt zumindest einen Anhaltspunkt für die Tendenz. Zeigt allerdings auch nicht alles. Ist wie bei den Rüstungsexporten, da sind die Zahlen in ihrer Auswirkung auf den Weltfrieden auch nicht vergleichbar.
Die totalen Zahlen sind kaum vergleichbar, weshalb ich mich mit den Veränderungen in % beschäftigen möchte.
Während trotz des 2% Ziels der Nato die Ausgaben zu 2009 immer noch niedriger sind, steigen die Ausgaben in Russland und Nahen Osten.
Wobei man jedoch auch feststellen kann, Russland verschnauft mal. Die Integration der Krim und die maroden Sozialsysteme fordern ihren Tribut. Sprich jetzt erstmal das gewonnene Land aufbauen und subventionieren.
Im Nahen Osten ist ein enormes Aufrüsten festzustellen, wo man eigentlich gar nicht abschätzen kann, wie die ganze Sache ausgeht. Israel und Saudi Arabien haben zur Zeit einfach nur einen gemeinsamen „Iran“… stellt dieser seine Machtansprüche zurück, wird Israel es schwieriger haben in einem Krieg zu bestehen als in Vergangenheit.
China und Türkei
Chinas Rüstungsausgaben explodieren. Die Umstellung von LV auf Kolonailschutz der neuen Seitenstraße verlangt viele neuen Technologien. Auch die aggressive Vorgehensweise in den Inselstreitigkeiten sind ein klarer Politikwechsel. Man setzt auf die Entwicklung von eigenem Know How von Technologien.
Ähnlich ist es in der Türkei, man versucht massiv eigene militärische Kompetenzen aufzubauen dies in einer immer mehr nationallistischen, diktatorischen Politik. Keiner weiß was Erdogan wirklich will… auch hier ist ein Krieg mit Israel nicht ausgeschlossen. Erdogan folgt nur noch ungern der Politik der NATO, welche Israel als Freund nicht als Gegner sieht.
Ich frage mich wirklich, was passiert wenn Russland in 5 -10Jahren seine wirtschaftlichen Probleme in den Griff bekommen hat und die SU-57 sowie T-14 fertig entwickelt mit ausgebauten Produktionslinien verfügbar sind. Denn nur weil Russland diese jetzt nicht selber in nennenswerten Stückzahlen beschaffen möchte, der Export wird forciert um trotzdem Produktionskapazitäten ohne eigenes Geld aufzubauen…
Die Herausforderungen an die NATO sind also deutlich gestiegen, bis jetzt wird es in den Militärausgaben der Leadnationen kaum sichtbar, man tut aber gut daran hier nichts zu verpennen.
Gibt es irgendwo auch „bereinigte“ Zahlen?
Der Gesamtumfang der Ausgaben ist ja schön und gut – aber da sind ja ALLE Kosten mit drin.
Ich wage zu behaupten, dass ein chinesischer Wehrpflichtiger DEUTLICH weniger verdient, als ein deutscher Gefreiter oder amerikanischer Private. Allein Personalausgaben, Dienststellenunterhalt (Miete…) und Materialerhaltungskosten dürften einen Großteil „westlicher“ Militärbudgets auffressen.
Was am Ende des Tages wirklich an investiven Mitteln („Aufrüstung“) übrig bleibt ist doch der Kern, um den es geht.
Wenn ich nämlich der Logik dieser Rechnung folge, könnte ich eine Armee von 10 Mann aufstellen, jedem ein Jahresgehalt von 70 Mrd $ zahlen und wäre damit der hochgerüstetste Staat der Welt…
Da wird anscheinend immer über das selbe Geld mal von Rüstungs-, dann von Militär- und dann wieder von Verteidigungsausgaben gesprochen.
Die Masse der deutschen Verteidigungsausgaben fließt eben nicht in die Rüstung?
Oder betrachten wir die Unterhaltung der Bw – ohne Vergrößerung des Personalumfangs und Verbesserung der Ausrüstung – als Rüstung? Kann man machen, wenn es alle so verstehen.
@Kay | 29. April 2019 – 9:38
„Die totalen Zahlen sind kaum vergleichbar, weshalb ich mich mit den Veränderungen in % beschäftigen möchte.“
Wieso kann man an den totalen Zahlen nichts erkennen? Schließlich sind sie in eine einheitliche Währung umgerechnet. An den prozentualen Veränderungen zum GDP können Sie noch weniger ablesen. Die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit der einzelnen Staaten ist so unterschiedlich, das ein aussagekräftiger Vergleich kaum möglich ist. Und bei der Steigerungsquote 2009-2018 ist zu hinterfragen, ob schon eine Inflationsbereinigung durchgeführt wurde. Insofern stehen Ihre Schlußfolgerungen auf sehr tönernen Füßen.
Eine Frage haben Sie nicht gestellt. Warum die USA sich hinstellen und mehr Engagement von den NATO-Verbündeten fordern, selber aber ihren Verteidigungshaushalt seit 2009 um 17 % heruntergefahren haben. Genauso die Briten, die bei den USA nicht in der Kritik stehen.
Das zeigt doch nur, das diese ganze 2%-Diskussion rein wirtschafts- und finanzpolitisch motiviert ist. Sicherheitspolitisch und militärisch ist sie vollkommen überflüssig.
@Pete
„Denn, es gibt keinen anderen rationalen Grund soviel Rüstungsgeld auszugeben bei so wenig potenziellen Gegnern“
Na, da würde mit schon einer einfallen. Für die US-Rüstungslobby ist es ein Erfolg, für die Rechtenwähler in den USA ist es ein Erfolg, für die in vielen anderen Bereichen nicht wettbewerbsfähige Industrie in den USA ist es eine Stütze, für Trump eine sicher Bank, für das Schattensozialsystem der USA (Streitkräfte) ein Erfolg, uvm.
Wie wollte die US-Regierung ihre America First Politik gestalten ohne das Militär?
Da müssten die USA ja nachhaltig den Preis werte, wettbewerbsfähige, sinnvolle und gebrauchsfähige Produkte herstellen.
Die europäischen Ausgaben sind irre hoch und kaum etwas davon wird in Schlagkraft umgesetzt. Noch mehr Geld führt nicht zu noch besseren Streitkräften. Aber es reicht wohl um in Ruhe gelassen zu werden.
@Pete
Ein jeder liest nur das aus den Zahlen heraus, was ihm in seinem vorgefassten Narrativ am besten passt.-)
Wenn man nur die vorgebrachten absoluten Zahlen bemisst und alle anderen Faktoren und Einflussgroessen beiseite laesst, koennte man – ja, was sagen?
Etwa, dass hohe Verteidigungs- und Ruestungsausgaben per se ein Beleg fuer offensive Absichten sind? Dass nur derjenige, der moderne Waffen besitzt, der am meisten darin investiert hat? Nun, auf dieser Linie argumentieren Sie, in etwa.
Richtige Analysen betrachten indessen
– was in einem nationalen Vg-Budget alles mit eingerechnet wird, bzw. was daraus bestritten werden muss- oder eben nicht; ( z.B. Gehaelter, Loehne, Pensionen, Soziales,
Infrastruktur, aber auch Ausgaben fuer Verschrottungen, lfd. Einsaetze etc.);
– wie hoch der reale investive Anteil ist ( Neubeschaffungen, Modernisierungen);
– wie hoch der nationale BIP- Anteil ist bzw. schwankt ( gerade im Fall RUS)
– wie der Ausruestungs- und Ausstattungsgrad ( Teil-/ Vollausstattung) korreliert mit der Wehrform, dem Ausbildungsstand ( Ausbildung, Training und Uebungen) sowie mit einer
nachvollziehbaren und umgesetzten Doktrin usw..
ISR und IRN tauchen bspw. in der SIPRI- Liste unter den Top- 10 nicht auf. Waehrend ISR als faktische Nuklearmacht und mit seinen SK, potent, wie sie nun mal sind, in einer ganz anderen Liga boxt als KSA ( trotz deren unbestritten modernem Inventar, Teil der Top-10) ) und der IRN mit zwar veraltetem konventionellen Geraet daherkommt aber mit seiner potentiell aggressiven Doktrin unterhalb der Schwelle eines konventionellen Krieges durchaus ein ernstzunehmender Gegner mit einem agressiven Level of Ambition darstellt, belegt die Notwendigkeit einer ganzheitlichen Betrachtung.
Die NATO besitzt derzeit keine Doktrin wie im kalten Krieg ( Vorneverteidigung, Massive Retaliation, Flexible Response etc.), sonderen beschraenkt sich in der aktuellen Planung ausschliesslich auf abgestufte defensive Gegenreaktionen im Rahmen der Buendnissolidaritaet und kollektiven Vg. – und das ggue. RUS, dass sich mit der Gerassimov- Doktrin eine unberechenbare, in Teilen offensive und potentiell aggressive Doktrin gegeben hat.
Der NATO zu unterstellen, sie verfolge globale Ambitionen und offensive Ziele ist durch die absoluten SIPRI-Zahlen durch nichts zu substanzieren, wenn sie nicht in anderen Zusammenhaengen betrachtet werden.
Ihr Beitrag ist daher nichts weiter als irrefuehrend. Bewusst, moechte ich hinzufuegen.
[Nein, auch bei diesem Thema verzichten wir auf persönliche Anwürfe. T.W.]
@Eric Hagen | 29. April 2019 – 10:43
Eine, wie ich finde, sehr gewagte Aussage. Hier eine Definition von Wikipedia:
„Die NATO definiert eine militärische Doktrin als diejenigen „Grundprinzipien, die das Handeln von Streitkräften anleiten, um ihre Ziele zu erreichen. [Trotz ihres maßgeblichen Charakters] bedürfen sie einer [durchdachten] Anwendung“.“
Und etwas Lesestoff, wer sich nicht unbedingt durch die NATO-Dokumente wühlen möchte.
https://www.nato.int/docu/rev-pdf/de/9904-de.pdf
Wir sind zwar „die Guten“, aber die Definition „der Bösen“ ist ziemlich unscharf und lässt relativ viel Spielraum.
@ Pio- Fritz
Die Veränderung in% ist deshalb besser vergleichbar, weil sie eben nicht von Inflation beeinflusst ist. Hier die Veränderung ist vergleichbar mit den Veränderungen der anderen Nationen im selben Zetraum.
Daraus lässt sich unabhängig vom jeweiligen BIP und den Ausgaben in $. Es geht um die Politik und Strategiewechsel, diese sind daran zu erkennen.
Pio Frotz :“Eine Frage haben Sie nicht gestellt. Warum die USA sich hinstellen und mehr Engagement von den NATO-Verbündeten fordern, selber aber ihren Verteidigungshaushalt seit 2009 um 17 % heruntergefahren haben. Genauso die Briten, die bei den USA nicht in der Kritik stehen.
Das zeigt doch nur, das diese ganze 2%-Diskussion rein wirtschafts- und finanzpolitisch motiviert ist. Sicherheitspolitisch und militärisch ist sie vollkommen überflüssig.“
Stimmt, die Frage habe ich tatsächlich nicht gestellt ob Deutschland 2% vom BIP haben muss, oder die USA zuviel Deutschland kritisieren.
Ich habe lediglich festgestellt, das außerhalb der NATO starke Politik und Strategiewechsel bezüglich einer aggressiveren Vorgehensweise stattfindet, diese bereits bei Sipri deutĺch sichtbar sind. Hier stimmen Sie mir ja sogar zu, USA und GB fahren zurück.
Natürlich ist das jetzt lästig, das sich Europa nun selbst mehr um seine eigene Verteidigung kümmern muss.
Muss? Nunja… Auf dem Balkan zündelst, Russland wird in Zukunft wohl weiterhin involviert sein…
Russland entwickelt neue Transportflugzeuge in der gröse C130 und C160. Wofür sind die sehr brauchbar? Balkan, Baltikum, Ukraine…
Ebenso die Armarta Plattform, welche modular für leichtere Kettenfahrzeuge benutzt werden kann.
Eine Schlussfolgerung kann ich nicht geben, jedoch sollte man es mit wachen Augen beobachten. Hier klare Aktionspunkte setzen, wenn diese passiert werden, geht man halt mit.
@ Pete
Wenn man die US Kosten mal außen vor lässt sind es zwar bei der Nato immer noch 320 Mrd $ bzw 286 Mrd € davon sind aber gut 40-60% Ausgasben für Sold (DE 40%) (GR 60%)
Dazu dann die vielen Wasserköpfe in den einzelnen Ländern und für „Rüstung“ bleibt nicht viel übrig.
Und der Soldanteil gerade bei der BW wird steigen müssen um da „attraktiv“ zu bleiben/werden.
Mal ein paar Zahlen zum Soldvergleich “ in RU/DE:
RU=> Wehrdienstleistender: 50€t, Leutnant: 1450€
DE => FWDL: 838-1206€ , Soldat: A3 2140-2440€, Leutnant: A9 => 2700-3500€
Und was die Kreigsvorbereitungen angeht USA vielleicht aber wohl eher CN als RU
und rest der Nato Nee…
@Eric Hagen
„Ein jeder liest nur das aus den Zahlen heraus, was ihm in seinem vorgefassten Narrativ am besten passt.-)“
Sie werden sich nicht wundern, dass ich Ihnen das selbe unterstelle.
„Der NATO zu unterstellen, sie verfolge globale Ambitionen und offensive Ziele ist durch die absoluten SIPRI-Zahlen durch nichts zu substanzieren, wenn sie nicht in anderen Zusammenhaengen betrachtet werden.“
Diese Zusammenhänge gibt es ja. Zum Beispiel:
– Ein weltweites „Global Partner- Programm“ bis nach Japan, Kolumbien, Quatar, Kuweit, Saudi-Arabien,Jordanien usw. usw. mit denen Interoperabilität hergestellt werden soll. Warum? Wegen der Verteidigung von NATO Staaten?
– Zunehmende NATO Einsätze „out of area“ seit den 1990er Jahren, einschl. der Kriege gegen Lybien und Jugoslawien.
„Etwa, dass hohe Verteidigungs- und Ruestungsausgaben per se ein Beleg fuer offensive Absichten sind?“
– Natürlich. Wer über seinen reinen VERTEIDIGUNGSBEDARF hinaus rüstet – das macht die NATO- , wird zur potenziellen Bedrohung für andere Staaten und schafft sich enweder Offensivfähigkeiten oder vergeudet – im besten Fall- nur unnötig Geld.
„Die NATO besitzt derzeit keine Doktrin wie im kalten Krieg ( Vorneverteidigung, Massive Retaliation, Flexible Response etc.), sonderen beschraenkt sich in der aktuellen Planung ausschliesslich auf abgestufte defensive Gegenreaktionen im Rahmen der Buendnissolidaritaet und kollektiven Vg…“
Bei allem Respekt. Ein Bündnis, das 48 PROZENT DER WELTWEITEN RÜSTUNGSAUSGABEN bestreitet und dass nur einen einzigen potenziellen Gegner an seinen Grenzen hat (Russland) macht schon auf Grund seiner massiven vorhandenen Rüstung mehr als „ausschliesslich defensive abgestufte Gegenreaktionen“ oder aber es verschwendet Steuergelder in einem ungeheuren Ausmaß. Sie kennen bestimmt den Begriff der „Fleet in being“? Das dahinter stehende Prinzip gilt für die NATO auch. Alleine durch die Existenz ihrer massiven militärischen Übermacht wirkt sie bereits.
„IRN mit zwar veraltetem konventionellen Geraet daherkommt aber mit seiner potentiell aggressiven Doktrin unterhalb der Schwelle eines konventionellen Krieges…“
Iran ist in Ihren Augen also „potenziell aggressiv“. Aber der spezielle Partner vieler NATO Staaten, Saudi-Arabien, dass auch Soldaten in der Bundeswehr ausbilden läßt und mit 33 Millionen Einwohnern mehr für Rüstung ausgibt als Indien mit 1,3 Milliarden Einwohnern wird von Ihnen offensichtlich nicht als „potenziell aggressiv“ gesehen? Obwohl Saudi-Arabien direkt an Iran grenzt, Drohungen gegen Iran ausgestoßen hat und bereits einen brutalen Krieg im Jemen führt, ist es nun der Iran, der potenziell aggressiv“ ist? Na ja, man kann das so sehen. Mit Analyse hat das aber nichts zu tun.
„Ihr Beitrag ist daher nichts weiter als irrefuehrend. Bewusst, moechte ich hinzufuegen.“
– Für Jeden, der sich auch nur ein wenig Selbstkritik erhalten hat, ist in meinen Augen der angebliche „Verteidigungsbedarf“ der NATO mit 963 Milliarden US-Dollar so gewaltig im Vergleich zu den Ausgaben des einzigen potenziellen Gegners, dass alle Detaildebatten darüber, warum das so sein muss, IRREFÜHREND sind, da sie vom eigentlichen Kern dieser massiven Rüstungsausgaben ablenken!
– Ich glaube an das was ich hier poste. Ich erhebe keinen Anspruch auf „die Wahrheit“ oder auf besondere Weisheit meiner Beiträge, aber unterstellen Sie mir bitte nicht, dass ich bewusst etwas schreibe, woran ich selbst nicht glaube. Das ist nicht der Fall.
– Ich lasse mich auch gerne mit Gegenargumenten überzeugen. Aber dann muss das auch Substanz haben und bitte nicht lediglich das offizielle „NATO Narrativ“ posten, denn das ist von der Natur der Sache natürlich sehr subjektiv. Und das macht ja auch Sinn, die NATO will ja noch mehr Geld von den Alliierten.
„Gibt es eigentlich irgendwo eine Aufstellung die die Militärausgaben in Vergleich zu den jeweiligen Kosten setzt?“
Es gibt Tabellen zur Kaufkraft in verschiedenen Ländern. Das bedeutet für Russland ca. 2.7-fach höhere Kaufkraft, oder ein effektiver Wehretat von 180 Milliraden USD, nicht mehr.
Oder etwas provokanter aber trotzdem korrekt:
https://defense-and-freedom.blogspot.com/2019/04/fair-burden-sharing-in-nato.html
Noch eine Zahl:
Die USA ist aktuell in rund umden Globus in etwa 80 Konflikten militärisch involviert, also selbst Partei und mit militärischen Mitteln aktiv. Die genaue Zahl ist Verschlußsache. In den letzten Jahrzehnten lag die Zahl der militärischen Konflikte mit Einmischung der USA im Schnitt bei 75, aber nie unter 70.
Dagfegen kann man dann die Zahl der laufenden Auslandseinsätze der Bundeswehr, Frankreichs, Großbritanniens oder auch Rußlands halten, um einen realen Vergleich bezüglich der tatsächlichen staatlichen Anwendung des „Krieges als Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln“ zu erhalten.
Irreführend ist der Bericht. Wie werden Rüstungsgüter bewertet die von einem Staatskonzern an die staatlichen Streitkräfte gehen? Wie wären Iran, China, Russland dann zu bewerten?
Eine reine Umrechnung auf Purchasing Power Parity oder ähnliches (Kaufkraftbereinigung) der Zahlen wäre auch schon irreführend.
Besser wäre es mit den Durchschnittsgehältern zu rechnen. Das Deutsche ist ca. 3,25 mal so hoch wie das Chinesische. Dazu kommt noch der Wehrpflichtfaktor, von den Personalkosten liegt ein Wehrpflichtiger Mannschaftsdienstgrad konservativ geschätzt bei ca. 1/3 eines Zeit-/Berufssoldaten im gleichen Dienstgrad (ja, systemisch gibt es noch andere Kosten der Wehrpflicht, aber die sieht man nicht in den von SIPRI verglichenen Zahlen).
Das bedeutet für den gleichen Geldansatz den wir in Deutschland für die Bezahlung eines „08/15“ Mannschaftsdienstgrads brauchen bekommen die Chinesen fast 10!
Das bedeutet nicht dass dieses Verhältnis für alle Ausgabenanteile gilt, aber viele Aspekte der Militärausgaben sind in Russland und China deutlich billiger als im „Westen“ mit seinen voll entwickelten Industrie- und Konsumgesellschaften. Persönlich würde ich den Vergleichsfaktor auf die westlichen Budgets irgendwo zwischen 1/3 und 1/4 ansetzen (und da ist noch die bürokratische Ineffizienz und Willensdefizienz nicht eingerrechnet welche zu Schiffen wie F125 oder MKS180, Eurofighter Piloten mit weniger als 100 FLugstunden pa etc. führt).
Diese SIPRI Vergleiche sind doch, auch wenn es leider keine „besseren“ Vergleiche gibt, weil keiner dafür Geld in die Hände nehmen möchte, immer wieder die gleichen Äpfel mit Birnen Vergleiche.
Solange folgende Unterschiede existieren, bleiben solche Vergleiche immer nur Milchmädchenrechnungen:
1. Gewaltige Unterschiede in den Personalkosten (man vergleiche alleine die Besoldung eines deutschen Mannschafters mit der eines rummänischen. Von einem Vergleich China/Deutschland will ich da gar nicht erst reden)
2. Gewaltige Unterschiede in den Regularien für Betrieb und Bau von Wehrtechnik (Abgasnormen, TÜV, Arbeitsplatzverordnungen, etc. all das macht die Wehrtechnik einseitig teuer (und zwar nur in den Ländern, in denen diese Normen umgesetzt werden)
3. Gewaltige Unterschiede bei der Herstellung (Solange ein deutscher Industriearbeiter nicht den gleichen Stundenlohn bekommt wie der chinesische, werden auch da die Vergleiche extrem verzerrt.)
Bei solchen gesellschaftsbedingten Unterschieden in den Kosten ist ein Kostenvergleich wenig hilfreich. Ein Vergleich der „Assets“ untereinander führt da deutlich weiter. Und da sind die Zahlen erschreckend. Russland und China haben an die 10.000 Kampfpanzer zusammen, die NATO ist da Meilen davon entfern. Bei den Flugzeugen ist das Verhältnis wieder etwas anders. Bei der Artillerie, liegt Russland und China wieder vorne. Bei der Marine liegt die NATO vorne. Bei Cyber habe ich nicht leiseste Ahnung wie man hier einen überhaupt einen Vergleich anstellen kann (sprich was man hier vergleichen sollte).
@TBR
…..und was sagt das über die Schlagkraft am Tag X am Ort Y aus?
Nichts, denn alleine schon die geographischen Bedingungen sind grundlegend anders. Auch benötigen wir in vielen Bereichen weniger Personal als RUS und China. Der Westen könnte sein Geld in robuste und verfügbare Waffenysteme (einschl Soldaten) stecken und schon wäre etwas gewonnen!
Stattdessen verschwindet unser Geld in Reformen, Ämtern und Hochtechnologie Gerät.
@Ulenspiegel
„Oder etwas provokanter aber trotzdem korrekt:
https://defense-and-freedom.blogspot.com/2019/04/fair-burden-sharing-in-nato.html“
Vielen Dank für den Link. Finde ich überhaupt nicht provokant, sondern ein deutlich besserer Vorschlag als das 2- Prozentziel. Und wie der Verfasser in meinen Augen korrekter Weise schreibt:
„…357 bn USD military spending is plenty…“
Das Zitat unten gefällt mir besonders gut und konnte möglicherweise das Problem vom Kopf her (Stichwort: der Fisch fängt vom Kopf an…) beseitigen:
„…Any minister of defence or general or admiral who claims otherwise should be fired…“ immediately for gross incompetence…“
@Wa-Ge
„Ein Vergleich der „Assets“ untereinander führt da deutlich weiter. Und da sind die Zahlen erschreckend. Russland und China haben an die 10.000 Kampfpanzer zusammen, die NATO ist da Meilen davon entfern.“
– Und was hat jetzt die NATO mit China zu tun?
– Ich kenne kein einziges NATO-Land, das eine Grenze zu China hat.
– Wenn Sie solche Zahlenspiele schon anfangen, dann bitte auch alle Alliierten/Partner der USA/NATO dazu zählen (Japan, Südkorea,Saudi-Arabien………….)
Noch einmal: Verteidigung bedeutet nicht, einen Beitrag zu den weltweiten Interventionen der USA zu leisten. Dafür ist die NATO nicht geschaffen worden.
Was sagt mir diese Statistik ? Alle geben mehr aus. Mehr wirkliche Aussagekraft in Bezug auf Abschreckung, Vtg, Effizienz oder Bedrohung sehe ich primär nicht. Allein das Ausgaben für UN Einsätze subsummiert werden sagt nur, dass die Ausgaben (das nationale Engagement) für Peacekeeping erhöht wurden. Eine denke ich positive Aussage im ggf negativ beabsichtigten Kontext.
Ganz ehrlich wenn man sieht was die NATO heute schon aufwendet, mag man nicht glauben, dass wirklich Handlungsbedarf bezüglich Mehraufwendungen besteht (unschärfen bei eingerechneten oder nicht eingerechneten Löhnen, Pensionen etc. hin oder her) . Und der Fakt ist doch: Wir reden über ein Verteidigungsbündnis. Konventionell müsste ein Angreifer doppelte bis dreifache Feuerkraft aufbauen…
Was das deutsche Vtg-Budget betrifft:
Es ist einfach traurig wieviel PS letztendlich für die 50 Mrd. auf die Straße kommen, wenn dann mal wieder einsatzbereites Großgerät gezählt wird und eins- bis maximal zweistellige Ergebnisse herauskommen…. In diesem Rahmen ist es für mich völlig abwegig, dass eine Erhöhung des Vtg-Budgets letztendlich einen deutlich spürbaren Zuwachs an Schlagkraft (und dadurch Sicherheit??) nach sich ziehen wird. Es muss endlich mit dem vielen Geld deutlich mehr erreicht werden (und nicht teure Fregatten bestellt werden, die zwar lange Stehzeiten, große Meetingräume und geringere Wartungsintervalle aufweisen, aber über kaum Kampffähigkeiten verfügen oder auch neue, nach Einbau der VIP-Ausstattung sündhaft teure Regierungsflieger zum Transport von Politikern anschaffen).
Erschreckend ist, dass Saudi Arabien unter den Top 5 ist.
Wir werden dann vermutlich dieses Jahr GB eingeholt haben.
Mir ist es ein Rätsel, wie GB ihre Vorhaben mit 50 Milliarden pro Jahr finanzieren möchte…
Auch interessant ist, dass nur die USA und Frankreich über der 2 Prozent NATO Grenze liegen…
So schlecht liegen wir also gar nicht.
@Ulenspiegel
Danke für den Link.
Das 2% Ziel ist auch extrem sinnlos, weil wie man bei der Bundeswehr sieht kann man auch das Geld für Dinge wie die F125 ausgeben und hat an Kampfkraft quasi nichts gewonnen. Kaufen wir noch 20 davon und presto, 2%.
Die SIPRI Aufstellung finde ich trotz aller Schwächen aussagekräftiger als einfach Gerät zu zählen.
Da werden dann 100 Mig-21 mit 100 F-22 gleichgesetzt, was vollkommen nutzlos ist.
Was nutzt es wenn China und Russland 10000 Panzer haben wenn davon die allermeisten total veraltete Sowjet Bestände sind.
Investiertes Geld kann man zumindest davon ausgehen dass das in aktuellem Gerät landet oder Modernisierung und Kaufkraftbereinigung dürfte einfacher sein, als Kampfkraft jedes einzelnen Gerätes zu vergleichen.
@ Pete | 29. April 2019 – 12:53
„Noch einmal: Verteidigung bedeutet nicht, einen Beitrag zu den weltweiten Interventionen der USA zu leisten. Dafür ist die NATO nicht geschaffen worden.“
Das hat auch niemand behauptet. Verteidigen bedeutet aber, dass man sich gegen potentielle Bedrohungen schützen will/soll/muss.
Das mag vielleicht nicht in jedermanns Weltbild passen, aber potentiell ist erstmal jeder eine Bedrohung der kein Verbündeter ist und dessen Interessen nicht im Einklang mit den meinigen liegen.
Sie können ja mal anfangen eine Liste aufzuschreiben mit Interessen, die China und Russland mit der westlichen Welt teilen. Die Liste wird sehr sehr kurz.
Ist China oder Russland heute eine Bedrohung für Deutschland? Ganz klar nein?
Sind sie es in 10 Jahren? Keine Ahnung! Und je weiter man in die Zukunft blickt umso unklarer wird das Bild.
Nun setzt man dieser Erkenntnis den Fakt entgegen, dass es Jahre dauert schlagkräftige Streitkräfte aufzustellen. Dann kommt man ganz schnell zu dem Schluss, das Vorsorge immer besser ist als Nachsorge. Unbeeinflusst davon bleibt der Fakt, dass die Existenz von Streitkräften alleine noch keine Notwendigkeit zum Einsatz derjenigen ist. Fakt ist aber auch, keine Arme = keine Kekse! Wenn man keine Streitkräfte hat, kann man diese bei Bedarf auch nicht einsetzen.
@ Blaubarschbube | 29. April 2019 – 13:25
„Und der Fakt ist doch: Wir reden über ein Verteidigungsbündnis. Konventionell müsste ein Angreifer doppelte bis dreifache Feuerkraft aufbauen…“
Nein. Der Taktische Grundsatz ist, dass der Angreifer eine LOKALE Überlegenheit von 3:1 braucht. Die Betonung, und das wird leider zu oft vergessen, liegt auf lokal.
Denn den Litauern, oder ganz Europa, wäre beispielsweise null Komma nichts geholfen, wenn die Kräfte der NATO im Falle des Falles alle in den USA wären. (die Übertreibung ist beabsichtigt und soll den Standpunkt verdeutlichen).
@Pete | 29. April 2019 – 12:53
„Noch einmal: Verteidigung bedeutet nicht, einen Beitrag zu den weltweiten Interventionen der USA zu leisten.“
Nun ja, die USA sind nicht die Einzigen, die in der Welt intervenieren. Russland macht es fast genau so, kann jedoch nicht im selben Umfang mithalten, weil die wirtschaftliche Potenz fehlt.
Die Chinesen sind da subtiler, die nennen das eben „neue Seidenstraße-Projekt“ oder Infrastrukturprojekt (in Afrika vor allem), und verschaffen sich über wirtschaftliche Abhängigkeit ihre Einflusssphären. Militärische Präsenz ist hier von untergeordneter Bedeutung.
Die EU macht es ähnlich, hat aber zusätzlich noch die Altlast der Kolonialzeiten zu schultern, die auch militärische Präsenz fordert. Auch ist die Infrastrukturprojektschiene nicht so aggressiv wie die der Chinesen, so ein paar humanitäre, völker- und menschenrechtliche Ansprüche hat man dann doch. Die sind den Chinesen völlig egal.
Die Welt lässt sich nicht in Schwarz und Weiß einteilen, wie fast immer reden wir über unzählige Schattierungen von Grau. Von daher muss man mit seinen Anwürfen vorsichtig sein. Wobei ich keineswegs verkenne, das die USA uns mit einer Reihe von Konflikten einen Bärendienst erwiesen hat, siehe aktuell Afghanistan oder Syrien/Irak. Das hätte man auch anders lösen können als in bester Cowboy-Manier.
Mit diesen „Zahlen“ ist es doch, wie mit JEDER „Statistik“ ;-)
Zumal garantiert nicht einmal alle Daten der genannten Staaten die „gleichen“ sind.
Da können maximal einige Tendenzen oder recht vage Aussagen getroffen werden.
Für „unsere“ Bw kann man sicher (und leider) feststellen, daß jahr(zehnt)elanges, tatsächliches „kaputt-„Sparen ganz sicher nicht vernünftig und schon gar nicht „sparsam“ ist.
Und das gilt für ALLE Bereiche!
Auch die ständig wiederholten Forderungen eines blond(iert)en, extrem prominenten US-Repräsentanten kann man – wenn man ein wenig ehrlich ist, sogar nicht nur aus dessen Sicht – nachvollziehen.
Und daß das (Über)Leben auf der Erde nicht einfacher wird angesichts der knapp 8Mrd „Zweibeiner“, die sich ja immer schneller vermehren, älter werden, mehr „Lebensstandard“ wollen aber sicher nicht „vernünftig“ sind, was in der Summe ganz sicher ein deutliches „Mehr“ an Konflikten welcher Art auch immer nach sich ziehen wird, sollte wirklich jedermann einleuchten!
Konsequenterweise HAT ein „Staat“ daher aus sicherlich „eigenem“, aber eben vitalen Interesse für „seine Bürger“ die PFLICHT, das eigene Überleben zu „sichern“.
Daß dies heutzutage vorrangig „wirtschaftlich“ passiert, kann nicht darüber hinwegtäuschen, daß auch das bereits eine Art „Krieg“ ist. Daß nahezu völlige Herschenken von „Schlüsselfähigkeiten“ und – wie, aus welchem Grunde und von wem auch immer „getriggerten“ – sich-selbst-„nackig“-Machen ist da sicher kein geeigneter Weg…
„Russland und China haben an die 10.000 Kampfpanzer“
….und selbst diese Zahl sagt im Verkleich mit X Panzern der NATO kaum etwas über die Schlagkraft am Tag X, am Ort Y.
@Blaubarschbube: Da wird sie der Beitrag von @Wa-Ge interessieren. Wir als NATO haben die Hoheit auf See, Landmacht scheint aber RU+CN zu sein.
Was für uns Deutsche interessant ist, denn WIR sind per Naturelle (Geografie) eine Landmacht auf der eurasischen Landmasse.
@Pio-Fritz
„Die Chinesen sind da subtiler, die nennen das eben „neue Seidenstraße-Projekt“ oder Infrastrukturprojekt (in Afrika vor allem), und verschaffen sich über wirtschaftliche Abhängigkeit ihre Einflusssphären.“
Wenn Sie den Begriff „subtiler“ durch „klüger“ ersetzen bin ich zu 100 Prozent Ihrer Meinung. Und warum sind wir dann nicht genau so klug? Der chinesische Ansatz war in ähnlicher Form, aber natürlich auf erheblich niedrigerem Niveau, über viele Jahrzehnte der Ansatz der BRD im Kalten Krieg. „Soft Power“ statt „Hard Power“.
„Die Welt lässt sich nicht in Schwarz und Weiß einteilen, wie fast immer reden wir über unzählige Schattierungen von Grau.“
Einverstanden.
„Wobei ich keineswegs verkenne, das die USA uns mit einer Reihe von Konflikten einen Bärendienst erwiesen hat, siehe aktuell Afghanistan oder Syrien/Irak. Das hätte man auch anders lösen können als in bester Cowboy-Manier.“
Stimmt! Mit den Konsequenzen dieser Cowboy-Manier – insbesondere der Kriege in Lybien und im Irak- wird Europa bis heute massiv belastet. Das sollte sich nicht wiederholen im, im Iran zum Beispiel.
@ n.machiavelli | 29. April 2019 – 13:44
und
@ Zimdarsen | 29. April 2019 – 15:06
Ja es ist nicht Sinnvoll eine Mig 21 gegen eine F-35 gegenzurechnen oder T-64 mit Leopard 2 A7V. Das wäre genau so wie der Äpfel und Birnen Vergleich wie bei SIPRI.
Man kann aber bspw. Kampfflugzeuge nach Generationen klassifizieren und diese Zahlen dann vergleichen. Ähnliches lässt sich auch für Land und Seestreitkräfte machen.
Es Bedarf eben aber mehr „Mühe“ als die „Einzelpläne 14“ der einzelnen Nationen zu addieren. Ist halt die Frage ob diese Mühe sich am Ende auszahlt und überhaupt gewollt ist.
Kopfzerbrechen bereitet mir in der Tat der Bereich Cyber. Hier kann man halt schwer „Qualität“ klassifizieren und vergleichen.
@Wa-Ge | 29. April 2019 – 16:28
„Kopfzerbrechen bereitet mir in der Tat der Bereich Cyber. Hier kann man halt schwer „Qualität“ klassifizieren und vergleichen.“
Vor allem ist die Frage der Abgrenzung schwierig. gehört die Cyber-Abteilung zum Militär, Geheimdienst oder einer anderen staatlichen Institution.
Eine Cyber-Attacke kann auch schon der 14jährige Hacker führen. Die Frage ist, in wessen Auftrag?
@Wa-Ge
„Man kann aber bspw. Kampfflugzeuge nach Generationen klassifizieren und diese Zahlen dann vergleichen. Ähnliches lässt sich auch für Land und Seestreitkräfte machen.“
Einverstanden.
Das was Sie beschreiben ist die klassische Analyse der Absichten und Fähigkeiten des potenziellen Gegners. Eigentlich war das einmal eine Selbstverständlichkeit bevor man in die Streikräfteplanung ging.
„Ist halt die Frage ob diese Mühe sich am Ende auszahlt und überhaupt gewollt ist.“
Für eine seriöse Verteidigungsplanung ist die Gegneranalyse unverzichtbar. Alles Andere ist Kaffeesatzleserei und endet in einem Streitkräftemix der orientierungslos Geld in Streitkräfte „investiert“, die am Bedarf vorbeigehen.
Vielleicht findet es jemand nützlich: Beim Personal ist das allgemeine Gehaltsniveau ein guter Anhaltspunkt zu Gewichtung der Ausgaben. Schließlich muss jede nationale Armee ihr Personal (zumindest zum größten Teil) aus der eigenen Bevölkerung gewinnen, also in Konkurrenz zu anderen Beschäftigungoptionen. Und selbst die Besoldung von Wehrpflichtigen kann nirgendwo ganz vom allgemeinen Einkommensniveau entkoppelt werden, weil sonst erhebliche soziale und politische Probleme kommen. Daher liefert diese Übersicht einen brauchbaren Anhaltspunkt: https://www.iwkoeln.de/fileadmin/publikationen/2014/200558/TR-4-2014_Schroeder.pdf)
Ansonsten haben wir das Thema „Vergleichbarkeit“ oder viel eben „Nicht-Vergleochbarkeit der reinen Geldbeträge“ oft genug hier durchgekaut.
Ich tue mich schwer mit den Sipri-Zahlen.
Frankreich: Bereits in den 2017er Zahlen hatte Sipri benannt, das die Ausgaben für (über 100000 Personal als Polizeitruppe) Gendarmerie inkludiert sind. Die aktuellen Sipir-Footnotes für 2018 sagen dazu nichts mehr im Detail, offenbar wird das aber weiterhin so gehandhabt. Sipri weist jetzt die irre Zahl von 63,8 Mrd $ und 2,3 % BIP aus, wobei das französische Verteidigungsbudget für 2018 sich offziell auf 34,2 Mrd € (=ca. 39,3 Mrd. € zum 2018er Kurs) belief und 1,89 % benanmt waren, gerade in Bezug darauf dass sich dem 2%-Ziel angenähert werden sollte. (Quelle: https://www.gouvernement.fr/le-budget-du-ministere-des-armees-pour-2018) Es erscheint mir doch recht unglaubwürdig dass das die realen französichen Verteidigungsausgaben das 1,62-fache des offiziellen Budgets betragen haben sollen.
Ähnlich Deutschland, wenn auch nicht mit ganz so grosser Abweichung: Lt. Sipri 49,5 Mrd. $. Offizielle Grösse EP14 in 2018 war 38,5 Mrd € = ca. 44,3 Mrd $ (Quelle https://www.bmvg.de/resource/blob/30132/5a6709e731e4e10c57717a6ac9f6c9e6/vergleich-verteidigungshaushalt-2019-zu-2018-data.pdf)
Dagegen USA: Offizieller Verteidigungshaushalt 2018 816 Mrd $(Quelle https://www.congress.gov/115/plaws/publ91/PLAW-115publ91.pdf, bis zur letzten Seite scrollen. Sipri weist 649 Mrd. $ aus, also nur 75,5% des offiziellen Haushalts.
Merkwürdig. So unterschiedlich wird die Budgetdefinition ja in den genannten Ländern nun auch nicht gehandhabt.
@ TW, wissen Sie wie das zu Stande kommt? Oder wo Sipri denn nun die genaue Berechnungsmethode beschreibt? In deren Database finde ich nichts weiter dazu.
@ Pete 29.04. 11:50
“ die NATO will ja noch mehr Geld von den Alliierten.“
Die NATO besteht aus den Alliierten. Diese bestimmen deren Doktrin. Sie ist mitnichten ein perpetuum mobile.
NATO ohne USA ca. 350 Mrd. $. Behaupteter Feind Russland ca. 60 Mrd. $. Man muss schon ganz schön viel Phantasie haben, wenn man Russland aggressive Absichten unterstellen will. 500 Mill. Westeuropäer gegen 140 Mill. Russen, da vergeht jedem Russenmarschall die Angriffslust.
Die Überlegenheit Westeuropas ist derartig krass, dass die Russen wohl eine Strategie haben werden, mit der sich so etwas ausgleichen lässt. Das sind logischerweise Massenvernichtungsmittel und keine Spielereien mit Drohnen oder mit dümmlichen Internetspielchen. Der Kündigung des Mittelstreckenvertrages durch die USA mit der entsprechenden Gegenkündigung durch Russland das Wort zu reden war bestenfalls dumm.
Somit sollte speziell Deutschland besser nicht den Abbau seiner Atomkraftwerke vorantreiben, sprich die behauptete Energiewende lieber heute als morgen vollständig begraben.
Andererseits gäbe es natürlich die Chance Russland nicht als Feind zu betrachten, es sogar in die EU zu integrieren. Davon scheint die aktuelle Politik nichts zu halten. Aus Sicht der deutschen Wirtschaft wäre das eine vielfache win-win-Situation. Damit hätte sich auch das Problem China, das die EU und Russland gleichermaßen plagen dürfte, deutlich verringert.
Gegen ein Wirtschaftsbündnis aus (West-)Europa und Russland könnten weder die Amis noch die Chinesen anstinken. Und die Wirtschaftskraft entscheidet über alles andere. Ich wüßte wirklich nicht, warum Europa Interessen im arabischen Raum und in Afrika „verteidigen“ muss. Es kostete zweistellige Milliadenbeträge. Das ist unelegant. Man kann nur auf ein möglichst zügiges Umdenken der Entscheidungsträger in West und Ost hoffen.
@Pete | 29. April 2019 – 17:24
„Alles Andere ist Kaffeesatzleserei und endet in einem Streitkräftemix der orientierungslos Geld in Streitkräfte „investiert“, die am Bedarf vorbeigehen.“
Perfekte Beschreibung der Bundeswehr und des Verteidigungsministeriums. :-)
@Pete
NATO will nicht „mehr“ Geld, sondern die Erfüllung einvernehmlich beschlossener Selbstverpflichtungen.
Die Alliierten, also die NATO in Gänze, haben der 2%-Vereinbarung zugestimmt. Die Erklärungen der Gipfel von Prag und Wales sind hinlänglich bekannt.
Aber auch in einem Dokument des Bündnisses, erstmals 2006, und zwar in der „Ministerial Guidance“ des „Defence Planning Committees“ wird 2% genannt.
Allerdings, aufgrund unseres hohen BIPs leistet Deutschland auch mit weniger als 1,5 % mehr für Verteidigung als mehrere andere Verbündete, was aber keiner Befreiung von unseren Zusagen entspricht.
@Klaus-Peter Kaikowsky
„@Pete
NATO will nicht „mehr“ Geld, sondern die Erfüllung einvernehmlich beschlossener Selbstverpflichtungen.“
– Hab ich doch Alles verstanden. Es geht doch nur um die Frage, ob die 2 Prozent überhaupt erforderlich sind. Auch wenn man sie beschlossen hat, muss man ja nicht unbedingt mehr Geld für Verteidigung ausgeben als erforderlich ist.
– Auch in anderen Politikfeldern ändert man ja unterwegs seinen „Kurs“ wenn es klar wird, dass der ursprüngliche Beschluß nicht sinnhaft ist und Steuergeld ohne Not verschwendet wird, was woanders besser gebaucht werden könnte.
– Ich verweise hierzu auf den interessanten Link von @Ulenspiegel:
https://defense-and-freedom.blogspot.com/2019/04/fair-burden-sharing-in-nato.html“
Jede seriöse Betrachtung der Verteidigungsausgaben bedingt die Berücksichtigung der Inflation.
Jährliche Steigerungen bei den Lohn- und Infrastrukturkosten sowie Preissteigerungen bei Rüstungsinvestitionen und Materialerhaltung sind von den Ausgaben abzuziehen, um zu beurteilen, ob es sich um „Ausrüstung“ oder „Aufrüstung“ handelt.
Steigen die Preise, dann muss der Verteidigungsetat steigen, um die Ausrüstung der Streitkräfte sicherzustellen.
Ein stagnierender Etat bei fortschreitender Preissteigerung bedeutet faktisch „Abrüstung“.
Aus meiner Sicht wird hier sowohl im obigen Beitrag als auch in den Kommentaren nicht sauber zwischen Verteidigungsausgaben und Rüstungsausgaben unterscheiden. Der Unterhalt von Streitkräften erfordert Personal, Material (inkl. Betrieb) und Infrastruktur.
Die SIPRI-Zahlen umfassen alle Ausgabereiche. Die Verkürzung auf Rüstungsausgaben ist daher die falsche Perspektive.
Insbesondere wird hierüber – bewusst oder unbewusst – die erhebliche Hebelwirkung der Lohnniveauunterschiede ausgeblendet.
Einfaches Beispiel: allein die Personalkosten der US-Streitkräfte umfassten im Haushaltsjahr 2018 138 Mrd $.
(siehe: https://csbaonline.org/reports/military-personnel).
Zumindest für die NATO-Länder sind die offiziellen Zahlen aus meiner Sicht aussagekräftiger als SIPRI:
https://augengeradeaus.net/2019/04/nato-70-geburtstagszoff-vernebelt-blick-nach-vorne/comment-page-2/#comment-312859
@Michael
„Behaupteter Feind Russland ca. 60 Mrd. $. Man muss schon ganz schön viel Phantasie haben, wenn man Russland aggressive Absichten unterstellen will.“
Krim-Krise, Ukraine-Konlikt, Iskander-Raketen in Kaliningrad, neue Divisionen an der Westgrenze, Sapad 2018 mit 300.000 Soldaten (zum Vergleich die ach so überlegene NATO hatte 50,000 Soldaten bei Trident Juncture 2018)!
Ich stimme Ihnen zu, man muss schon sehr viel Fantasie haben um den Russen aggressive Absichten zu unterstellen! *ironie off
Wie man unter diesen Umständen darüber reden kann, Russland, was obendrein noch eine Diktatur ist, in die EU aufzunehmen, verstehe ich nicht!
Und was heißt gegen einen Wirtschaftsraum EU-Russland haben China und USA nichts zu bieten? Haben Sie sich mal die russische Wirtschaft angeschaut? Die fällt immer tiefer und tiefer. Alles was die noch über Wasser hält sind Kohle, Öl und Gas!
Und was das ganze mit der deutschen Energiewende zu tun habe soll, verstehe ich beim besten Willen nicht!