Neues Maschinengewehr MG5: 4.400 Stück an die Truppe ausgeliefert

Im Zusammenhang mit der Evakuierungsübung Schneller Adler Anfang September sind mir Fotos mit dem neuen Maschinengewehr MG5 der Bundeswehr aufgefallen – das habe ich mal zum Anlass genommen, nach dem Stand der Einführung dieser Waffe in der Bundeswehr zu fragen.

Die aktuellen Zahlen vom August nach Angaben des Verteidigungsministeriums:

• etwa 4.400 MG5 wurden bislang an die Truppe ausgeliefert, in den Varianten Standard- und Infanteriewaffe
– Heer: rund 2.800
– Streitkräftebasis rund 750
– Marine und Luftwaffe je rund 270
– Sanitätsdienst gut 200

Damit ist inzwischen mehr als die Hälfte der als Mindestausstattung veranschlagten 7.114 Maschinengewehre dieses Typs in der Truppe angekommen. Allerdings bislang nicht in der Einbauvariante für Fahrzeuge; da stehen noch Prüfungen aus.

Zur Erinnerung: Die Beschaffung des Nachfolgers für das Maschinengewehr MG3, das noch auf der Entwicklung aus dem Zweiten Weltkrieg basiert, war im Juni 2013 vom Haushaltsausschuss des Bundestages beschlossen worden:

Vom neuen Maschinengewehr MG5 im Kaliber 7,62mm, geliefert von Heckler&Koch, will das Verteidigungsministerium zunächst 65 Nachweismuster im Wert von 2,76 Millionen Euro bestellen. Nach Abnahme dieser Muster soll ein Rahmenvertrag mit Heckler&Koch geschlossen werden, zunächst ist als Mindestausstattung der Kauf von 7.114 Waffen zum Preis von 118,4 Millionen Euro geplant. Langfristig sollen die Streitkräfte bis zu 12.733 neue Maschinengewehre dieses Typs bekommen.

Die Einführung hatte sich allerdings verzögert. Im September 2015 wurde bekannt, dass die für jenes Jahr geplante Einführung später kommen würde. Grund dafür waren konstruktive Veränderungen an der Waffe, die nach entdeckten Fehlern beim so genannten Falltest erforderlich wurden.

Probleme gab es auch mit den Lafetten für die Nutzung des MG5 auf Fahrzeugen. Dafür mussten für fast 50 Millionen Euro die vorhandenen Halterungen für das MG3 nachgerüstet werden.

(Fotos: MG5 im Einsatz bei den Fallschirmjägern bei der Evakuierungsübung „Schneller Adler“ bei Stendal – Foto oben und unten Bundeswehr/Torsten Kraatz; Foto Mitte Bundeswehr/Carl Schulze)