Vier Prozent NATO-Quote – Trumps nächstes Ziel (Update)

Die Staats- und Regierungschefs der NATO haben bei ihrem Gipfeltreffen am (heutigen) Mittwoch in Brüssel gerade noch mal das Ziel bekräftigt, dass alle Mitgliedsländer bis 2024 Verteidigungsausgaben von zwei Prozent der Wirtschaftsleistung anstreben – da kommt US-Präsident Donald Trump mit einer neuen Idee: Es sollten doch besser vier Prozent werden.

Offiziell wurde – bislang – wohl keinen entsprechenden Vorschlag der USA im Bündnis eingebracht. Aber Trump äußerte diese Vorstellung in den Beratungen. Die New York Times zitiert ein Statement von Trumps Sprecherin Sarah Huckabee Sanders:

During the president’s remarks today at the NATO summit, he suggested that countries not only meet their commitment of 2 percent of their G.D.P. on defense spending, but that they increase it to 4 percent. [The president] wants to see our allies share more of the burden and at a very minimum meet their already stated obligations.

Die Vorstellung von vier Prozent orientiert sich möglicherweise an den Verteidigungsausgaben der USA: Die geben rund 3,7 Prozent ihres Bruttoinlandsprodukts fürs Militär aus und liegen damit weit vor allen anderen NATO-Partnern. Allerdings kommen diese gewaltigen Ausgaben der gesamten Streitmacht des Landes zugute – also zum Beispiel auch dem Engagement im Pazifik, weitab vom NATO-Gebiet.

Ob dieser Vorschlag offiziell in die Allianz eingespeist wird, ist eine offene Frage. Interessant wäre aber zu wissen, ob Trump auch im Gespräch mit Bundeskanzlerin Angela Merkel diese Forderung genannt hat.

Nachtrag: In einem Tweet am Mittwochabend nannte Trump dieses neue Ziel nicht – aber er verlangte, dass die zwei Prozent nicht, wie kurz vorher gemeinsam beschlossen, bis 2024 erreicht würden. Sondern sofort (und den Vorwurf an Deutschland packte er gleich dazu):

(Foto: Trump im NATO-Hauptquartier in Bruessel – Xander Heinl/photothek.de )