Dokumentation: Von der Leyen in Gao (Update)
Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen hat am (heutigen) Sonntag das Bundeswehrkontingent im UN-Einsatz in Mali besucht – die Reise war für kommende Woche bereits geplant gewesen und wurde nach dem tödlichen Absturz eines Tiger-Kampfhubschraubers vergangene Woche vorgezogen.
Die Ministerin nahm in Gao an einem Gottesdienst teil, der vor allem dem Gedenken an die beiden verunglückten Piloten galt, und sprach danach mit den Soldaten im MINUSMA-Einsatz und dem deutschen Untersuchungsteam, das die Absturzursache klären soll.
Zur Dokumentation das Statement von der Leyens in Gao (vom Ministerium zur Verfügung gestellter Mitschnitt):
Zu dem Besuch gibt es auch ein Video der Bundeswehr. (Nachtrag: Nach der Umstellung von bmvg.de auf eine neue Technik funktioniert dieser Link natürlich nicht mehr, der neue Link hier.)
Update: Nach Angaben der Ministerin wurde inzwischen auch der zweite Flugschreiber gefunden, ebenfalls beschädigt, wie das ZDF berichtet:
Wenige Tage nach dem tödlichen Hubschrauberabsturz in #Mali sucht Verteidigungsministerin von der #Leyen vor Ort das Gespräch mit der Truppe pic.twitter.com/AMU9t9iqjr
— ZDF heute journal (@heutejournal) July 30, 2017
(Foto: von der Leyen mit Soldaten des deutschen Kontingents beim Gottesdienst – Bundeswehr/Andreas Döhring)
Hallo,
wenn sich bei der Untersuchung herausstellt, daß technisches Versagen die Ursache für das Unglück war, wie wird dann weiter verfahren?
Konsequenterweise müssten dann doch alle Tiger Hubschrauber ein Startverbot bekommen, oder will man weiter das Leben der Piloten aufs Spiel setzen?
Bin mal gespannt.
Reinerels
@Reinerels
Eigentlich müßte dies schon jetzt der Fall sein.
Es geht jetzt eben darum, was sind die Folgen des Absturzes und was ist zu tun. Da das was Schlepphorst sagte unabhängig der Ursache ist und der Absturz die Situation verschärfte, gibt es genügend bekannte Handlungsfelder.
„Die Entsendung von vier Tiger und vier NH90 nach Gao (siehe auch hier) habe „massive Auswirkungen auf die Bundeswehr“, warnte Seliger in seinem damaligen loyal-Beitrag „Einsatzbereit gemacht“. So habe ihm ein Sprecher des Heeres bestätigt, dass der Aufwuchs an „einsatzbefähigten Luftfahrzeugbesatzungen“ parallel zum laufenden Auslandseinsatz vor allem aufgrund „limitierter Verfügbarkeit an weiterbildungsberechtigten Luftfahrzeugbesatzungen“ derzeit nur eingeschränkt möglich sei.“ (bundeswehr-journal)
Alles zutreffend, aber: wie armselig, Entsendung von 4 Tigern, 4 NH90 hat MASSIVE Auswirkungen.
Ganz BMVg etc müsste sich allmorgendlich schämen, bis in die Steinzeit und zurück.
Erstmal Beileid an alle Angehörigen, ich kenne dass Gefühl ( vor kurzem hat ein guter Freund selbstmord begangen) .
Es dürfte aber spannend werden die Hintergründe aufzukären.
Hubschrauber IO Piloten IO ( in Ordnung) und bei normaler Reisegeschwindigkeit gibt es ohne weitere Einflüsse einen Totalausfall.
Ich hoffe TW triggert das mit.
[Ich verstehe allerdings nicht, was Sie damit sagen wollen. T.W.]
@ Klauspeterkaikowsky | 31. Juli 2017 – 10:58
Es gibt in anderen Medien Bilder mit einer strahlenden und lachenden UdL, die ja aufgrund der tragischen Ereignisse zu einem vorzeitigen Besuch nach GAO geflogen ist und dort Trauerfeier teilgenommen hat
Dafür würde ich mich auch schämen.
@MA | 31. Juli 2017 – 15:02
„Es gibt in anderen Medien Bilder mit einer strahlenden und lachenden UdL, die ja aufgrund der tragischen Ereignisse zu einem vorzeitigen Besuch nach GAO geflogen ist und dort Trauerfeier teilgenommen hat
Dafür würde ich mich auch schämen.“
Ich weiß nicht, dass halte ich dann doch für etwas ungerecht gegen die IBuK. Bilder sind immer Momentaufnahmen und da muss man einem Menschen mehrere Tage nach einem Unglück auch zugestehen lachen zu dürfen…
@all
giebt es den eigendlich nach mehreren tagen etwas das halbwegs der Unfallursache näher kommt?
Ehe jetzt alle aus ihrer Lokalzeitung erfahren, dass am Donnerstag die Trauerfeier stattfindet, und das hier verkünden – die Mitteilung des Heeres dazu hier.
Heute Abend ist Mali Thema im ZDF:
https://www.zdf.de/politik/dunja-hayali/dunja-hayali-sendung-vom-2-august-2017-zdf-100.html
Dunja Hayali war selbst vor Ort, der Bericht ist bereits vorab abrufbar.
Studiogast ist neben vdL und Herrn Bartsch der hier ja bekannte Daniel Lücking.
Wird sicher lehrreich.
Da wünsch ich unserer IBuK ein tapferes Durchlächeln gegen 2x Links-Alternativ.
Frau Hayali, der BwVerb sollte auch seine Stimme erheben, zudem käme mit dem Verbandsvorsitzenden mil Sachverstand zu Wort. Aber Kompetenz stört sicher nur, beim „Zerlegeversuch“ der Ministerin!
Es gibt ja tatsächlich Leute, die sich ereifern, die Aussage des früheren Verteidigungsministers Peter Struck „Deutschlands Freiheit wird am Hindukusch verteidigt“ in „Deutschlands Freiheit wird am Rande der Sahara verteidigt“ umzuwandeln. Angeblich kümmert sich das französische Militär um die Stabilisierung der früheren Kolonie Mali – und wird jetzt von der Bundeswehr entlastet, damit Frankreich den Kampf gegen den islamistischen Terror anderenorts führen kann. UvdL wird mit ernstem Gesicht sagen, dass wir so gemeinsam und vor allem erfolgreich den Terror bekämpfen. Dies ungefiltert zu glauben, fällt bei der kalten, interessengeleiteten Politik Frankreichs schwer. Das militärische Engagement Frankreichs dient auch der Sicherung seiner eigenen Energieversorgung mit preiswertem Uran aus Malis Nachbarland Niger. Auch die innenpolitischen Gründe in Frankreich sind deutlich schwerwiegender als bei uns. Im Norden Malis wird es zunehmend unruhiger. Fehlentwicklungen wie in Afghanistan dürften sich ja eigentlich nicht wiederholen. Doch es sieht so aus, als ob diese Lehren so gut „archiviert“ wurden, im Dschungel der „Vielfältigkeit“ anderer Themen und vor allem beim Personalwechsel in zuständigen Abteilungen und Referaten des BMVg untergingen. Wie damals hat man mit bester Absicht angefangen, ist dann aber schwer gestolpert und hat kaum etwas erreicht. Auch beim Thema Mali gefallen sich Politiker und Medien immer noch von einem riskanten aber richtigen Einsatz zu sprechen. Die Konsequenzen als auch Fragen der Zielstellungen bzw. des „Ausstieges“ werden jedoch auch hier wieder aus den Augen verloren.
Das Fluguntersuchungsteam der BW ist zurück in Deutschland wie die BW meldet. Alle Wrackteile sind geborgen worden und jetzt soll eben versucht werden die stark beschädigten Flugschreiber auszuwerten.
Mit der Bergung der Wrackteile weiß die BW zumindest, ob an der angeblichen Beobachtung eines verlorenen Rotorflügels was dran ist oder nicht.
@Closius
Die Sache mit dem abgerissenen Rotorblatt hätte man wohl in fünf Minuten verifizieren können.
@Meinung
Wenn nicht: warum wäre dann die Bw in Mali? Und sollte die BReg mehr Interesse an diesem Staat haben als dessen Regierung in Bamako?
@Meinung | 02. August 2017 – 17:43
„Dies ungefiltert zu glauben, fällt bei der kalten, interessengeleiteten Politik Frankreichs schwer“
Politik (vor allem Außen- und Sicherheitspolitik) ist immer interessengeleitet.
Das gilt auch für DEU. Dessen sollte man sich immer bewusst sein, wenn man mit dem Finger auf andere deutet ;)