Bundeswehr beendet Anti-ISIS-Einsatz in Incirlik (m. Nachtrag)
Fast eineinhalb Jahre nach dem ersten Einsatzflug deutscher Tornado-Aufklärungsjets im Kampf gegen ISIS hat die Bundeswehr ihre Mission auf der türkischen Luftwaffenbasis Incirlik eingestellt. Am (heutigen) Montag starteten die Maschinen zum Rückflug zu ihrem Heimatflugplatz, dem Fliegerhorst des Taktischen Luftwaffengeschwaders 33 in Büchel, wie die Luftwaffe mitteilte. Den letzten Einsatzflug im Rahmen der internationalen Anti-ISIS-Koalition hatten die Tornados nach Angaben des Einsatzführungskommandos am vergangenen Samstag absolviert.
Der am 8. Januar vergangenen Jahres begonnene Einsatz der Aufklärungsflugzeuge von Incirlik aus wurde – ebenso wie die Missionen eines Tankflugzeugs der Luftwaffe – nach einer Entscheidung der Bundesregierung und nicht zuletzt auf Drängen des Bundestages beendet: Nachdem die Türkei erneut deutschen Abgeordneten den Besuch bei den Bundeswehrsoldaten auf der türkischen Basis untersagt hatte, wurde die Verlegung der Maschinen auf die Basis Al-Azraq in Jordanien beschlossen.
Während das Tankflugzeug bereits am 9. Juli aus Incirlik abgezogen wurde und zwei Tage später von Jordanien aus seine Einsatzflüge wieder aufnahm, bedeutet der Umzug nach Al Azraq für die Tornados eine zwei- bis drei Monate lange Unterbrechung: Die Technik am Boden, insbesondere die Auswertestation für die Luftbilder (Ground Exploitation Station, GES) sowie Geräte und Werkzeuge für die ständige Wartung der Jets müssen verpackt und verlegt werden, weil die Luftwaffe diese Ausstattung nicht mehrfach besitzt. Auf der Luftwaffen-Webseite wird das erläutert:
Die deutschen Tornados werden jedoch nicht direkt von der Türkei nach Jordanien verlegt. Zum einen könnten ihre Luftbilder ohne die entsprechende Technik in Jordanien nicht ausgewertet werden – zum anderen gibt es vor Ort noch nicht die nötige Infrastruktur für die deutschen Aufklärungsflugzeuge.
Herzstück der Mission Counter Daesh ist die sogenannte GES (Ground Exploitation Station) – die Bildauswertestelle. Hier werden die Luftbilder des Tornados kontrolliert, gesichtet, sortiert und ausgewertet. Bis die GES in Jordanien ankommt und einsatzbereit ist, könnten also auch die Luftaufnahmen der Tornados nicht ausgewertet werden. Ebenso fehlen noch sämtliche Werkzeuge, Bodenkontrollgeräte und das nötige Wartungspersonal der Jets in Al-Azraq. Bis das gesamte Material einsatzbereit in Jordanien steht, könnten die Recce-Tornados weder Einsätze fliegen noch ausreichend gewartet werden. Für die Zeit des Umzuges geht es also zurück nach Deutschland.
Denn für einen lückenlosen Einsatz müssten Personal und Material, zumindest kurzfristig, an beiden Standorten vorhanden sein – also doppelt. Der logistische und finanzielle Aufwand wäre enorm. Ressourcenschonend geht es also während der Umzugszeit für die Tornados nach Deutschland.
Ressourcenschonend scheint die optimistische Sichtweise, es klingt eher danach, dass die Luftwaffe mit dem vorhandenen Gerät nicht zwei solcher Einsätze zeitgleich bewältigen könnte. Und das bedeutet natürlich auch, dass mit dem Abflug der Tornados die Arbeit der Bundeswehr in Incirlik noch längst nicht beendet ist – denn jetzt geht es ans Einpacken.
Nachtrag und Korrektur: Ich habe natürlich übersehen, dass die Luftwaffe, genauer das Taktische Luftwaffengeschwader 51 in Jagel, derzeit nicht nur einen, sondern gleich drei Aufklärungsmissionen bewältigen muss: Neben dem Anti-ISIS-Einsatz mit Tornados zwei Missionen jeweils mit Heron-Drohnen in Afghanistan und in Mali. Und für jeden dieser Einsätze ist eine Auswertestation nötig, eine bislang in Incirlik, eine in Masar-i-Scharif und eine in Jagel, in der das Bildmaterial aus Mali ausgewertet wird. Insofern relativiert sich das Problem mit der Verlegung der GES nach Jordanien – unabhängig von den zur Verfügung stehenden Finanzmitteln wäre vermutlich normalerweise die Nutzung von drei solcher Stationen für die geplanten Einsätze ausreichend. (Danke für die Hinweise in den Kommentaren.)
(Archivbild: Techniker bereiten am 8. Januar 2016 im Rahmen des Einsatzes Counter DAESH den ersten Einsatzflug zweier Recce Tornados auf der Air Base in Incirlik vor – Bundeswehr/Falk Bärwald)
„Der logistische und finanzielle Aufwand wäre enorm.“
Die hinter diesem Satz liegende Grundhaltung ist das Problem.
Das überschlagende Nutzen von 2 Feldflughäfen sollte das LoA der Luftwaffe sein. Gerade im Rahmen der Bündnisverteidigung.
Der Aufwand
EDIT:
Nicht der Aufwand wäre enorm, sondern der Anspruch ist unterirdisch. Beziehungsweise die Pressearbeit komplett verzweifelt.
Das reiche Deutschland hat nicht das Geld um die Infrastruktur für 6 lächerliche Kampfflugzeuge an zwei Standorten zu gewährleisten?
Dies ist mehr als peinlich! Zumal als KRK-Kräfte mal 6 Staffeln an Kampfflugzeugen(6 * 18 = 108 Kampfflugzeuge) vorgesehen waren. Und jetzt soll kein Material für 12 Flugzeuge vorhanden sein?
Bei der GES würde mich interessieren, wieviel eine weitere Station kosten würde und wie lange die Lieferzeit wäre? Aber wahrscheinlich wären die 1 1/2 Jahren seit Beginn des Einsatzes lang genug gewesen, um mehrere GES neu zu beschaffen, wenn es bei der Luftwaffe nur eine vorausschauende Planung und Risikovorsorge gegeben hätte.
Sehr bedenklich, wenn nur eine Einheit zur Verfügung steht, deren Verlegung Monate in Anspruch nimmt. Das bedeutet, die Bundeswehr ist nicht in der Lage, zeitnah auf Krisensituationen reagieren zu können. Da aber mindestens zwei der bestehenden Auslandseinsätze ein hohes Gefährungspotential mit sich bringen, wäre es dringend erforderlich, diese Fähigkeiten herzustellen. Ansonsten ist man auf die USA angewiesen, deren Verlässlichkeit mit der gegenwärtigen Regierung durchaus kritisch gesehen werden sollte.
Was mag diese Ground Exploitation Station sein, ist es ein Gerät, ist es ein Container mit mehreren Geräten drin, sind es mehrere Container mit Gerät? Wieviel Leute werden für eine Schicht auf der Station benötigt? Ich muss gleich mal gucken, was Google hergibt.
Die Lw wird wohl nie damit gerechnet haben, mehrere Stationen zu benötigen, eine weitere läge wohl brach, bräuchte eine Halle, müsste gewartet, instandgehalten werden. Wahrscheinlich dafür Personal vorgehalten, das sich langweilte.
Bei Amazon wird man solche Station wohl nicht nachbestellen können.
Was mich erstaunt, unsere Logistiker haben die Rückholung aus AFG geleistet. Und die sollen das Zeugs nicht schnell aus der Türkei wegkriegen? Ist das so viel, wieviel? Wir haben früher eine Batterie Flugabwehrraketen HAWK in weniger als einer Stunde aus einer Stellung auf die Strasse gebracht.
Was mir undeutlich erscheint, was ist in Jordanien an Infrastruktur vorhanden, was nicht? Gibt es für die Unserigen Hallen, Unterstände, Unterkünfte, Stromversorgung, sanitäre Einrichtungen für unsere Leute oder nicht. Wäre die Versorgung, die Verpflegung gesichert, truppenärzliche Versorgung? Und was gibt es konkret nicht, ausser dieser GES?
„Hier werden die Luftbilder des Tornados kontrolliert, gesichtet, sortiert und ausgewertet.“ Sind das alles wirklich aufwändige unterschiedliche Arbeitsschritte?
Man ist immer wieder aufs Neue überrascht (und erschrocken) was die Bw nicht (mehr) kann.
Tja, wenn Anspruch und Wirklichkeit aufeinander treffen …
Zu der Verlegung von Incirlik nach Jordanien ist ja in den vorhergehenden Fäden schon einiges geschrieben worden. Deshalb stimmen die jetzt genannten Fakten einfach nicht.
Meines Wissens hat die Lw drei Bildauswertestationen.
Eine steht in AFG mit Personal vor Ort, eine steht z.Zt. in Incirlik und soll nach Jordanien verlegt werden und eine steht zu hause in Jagel. Dort wird die Bildauswertung der Heronflüge von Mali gemacht. Vom Grundsatz gibt es 3 Stationen und Personal für 3 Stationen, also bleibt auch nichts anderes übrig als die Incirlik-Station nach Jordanien zu verlagern.
Das gleiche gilt für Bodendienstgerät und sonstiges Gerät was für den Betrieb der Tornados in Jordanien benötigt wird. Es muss aus dem STAN-Bestand von zwei Geschwadern auf den Betrieb auf 3 Standorte aufgeteilt werden, ein 4. Standort, der beim vorzeitigen Aufbau in Jordanien und den späteren Abbau in Incirlik dazukommen würde, ist eben ein Standort zu viel.
Und meines Wissen sind es auch keine 108 Tornados mehr vorhanden sondern nur noch 80 (Buchbestand). Von den ca. 2/3 Verfügungsbestand sind viele Maschinen noch nicht auf die Modifikation ASSTA 3.1 umgerüstet, denn diese Umrüstung kostet Geld, und sind deshalb für Incirlik nicht geeignet.
Mit mehr Geld geht die Umrüstung auch nicht schneller, weil die Industrie ihre personellen Kapazitäten auch runter gefahren hat und die Umrüstung über die Jahre kontinuierlich erledigen will.
Nachsatz: Man kann nicht gleichzitig kritisieren, dass das Heer mit ihren Tiger-Besatzungen Raubbau betreibt und gleichzeitig die Lw kritisieren, die dies bei der Verlegeung der abgesetzten Betriebs sinnvoller macht.
@Memoria | 31. Juli 2017 – 16:37
„Nicht der Aufwand wäre enorm, sondern der Anspruch ist unterirdisch. Beziehungsweise die Pressearbeit komplett verzweifelt.“
Volle Zustimmung zu beidem! Unterirdisch :(
@closius | 31. Juli 2017 – 16:38
„Das reiche Deutschland hat nicht das Geld um die Infrastruktur für 6 lächerliche Kampfflugzeuge an zwei Standorten zu gewährleisten?“
Tja, wenn man mit 1,2 (und das war ja schon eine Steigerung um 8%!) arbeitet, dann muss man ja sogar im Kernbereich des eigenen Auftrags sparen :(
In drei Einsätzen der Luftwaffe (Mali, Afghanistan und Incirlik/Al Azraq) ist maßgeblich EIN Geschwader gefordert. Nämlich jenes, das Aufklärung betreibt. Das wiederum resultiert doch daraus, dass sich Aufklärung politisch am besten verkaufen lässt. Deutschland beteiligt sich, unterstützt insbesondere Frankreich, indem es Fotos macht und eine fliegende Tankstelle schickt. Wie wäre es denn zur Abwechslung mal mit ein bisschen Air Interdiction um die Operation Inherent Resolve zu unterstützen?
Mir ist schon klar das so einiges im Argen liegt. Veraltetes Waffensystem, fehlende Ersatzteile…. Aber ich sehe einfach nicht, auch in Anlehnung an den Beitrag von Georg, wo die Luftwaffe hier peinlich oder verzweifelt ist. Muss die Luftwaffe (und hier das TLG 51) vier Einsätze gleichzeitig stemmen können? Bitte klärt mich mal auf.
@Jan | 31. Juli 2017 – 20:26
„Muss die Luftwaffe (und hier das TLG 51) vier Einsätze gleichzeitig stemmen können? Bitte klärt mich mal auf.“
Zwei Monate Pause? Das halte ich persönlich für peinlich… Bei allem guten Willen :(
@Jan | 31. Juli 2017 – 20:26
„Wie wäre es denn zur Abwechslung mal mit ein bisschen Air Interdiction um die Operation Inherent Resolve zu unterstützen?“
Jepp, da bin ich allerdings deutlich bei Ihnen. DAS ist außenpolitisch einfach nur peinlich. Warum Deutschland immer nur „Brunnen bohren“ will (oder in diesem Fall Bilder machen will) und die Schmutzarbeit („Schießen und so“) andere überlässt kann ich nicht verstehen.
Aber angesichts der fast schon hysterischen Debatte in DEU in Bezug auf alles was „kinetische Effektoren“ betrifft wird sich da vermutlich mittelfristig wenig ändern :(
@all
Ein Nachtrag oben im Text: Ich habe in der Tat übersehen, dass das Geschwader in Jagel derzeit drei solcher Auswertestationen im Einsatz hat und deshalb nicht die Frage ist, ob zwei solcher Missionen zeitgleich geleistet werden können. Danke für die Hinweise in den Kommentaren; eigentlich hätte ich es doch wissen müssen…
@Koffer
Außenpolitisch insbesondere peinlich, wenn man die großmundigen Ankündigungen von „mehr Verantwortung“ in Relation zur Leistung von „Großmächten“ wie Australien, Kanada, Dänemark etc. setzt.
@T.Wiegold
„Insofern relativiert sich das Problem mit der Verlegung der GES nach Jordanien – unabhängig von den zur Verfügung stehenden Finanzmitteln wäre vermutlich normalerweise die Nutzung von drei solcher Stationen für die geplanten Einsätze ausreichend.“
Absolut, da bin ich bei Ihnen. Ich hatte das auch nicht auf dem Schirm…
Aber zwei bis drei Monate Pause ist m.E.n. dennoch inakzeptabel. Vor allem, weil die Verlegung ja nicht überraschend kommt, sondern man schon Wochen/Monate lang hätte planen und vorbereiten können…
Nun ist mir auch klar, dass Logistik nicht per „Zauberstab“ befohlen werden kann, aber militärisch sind „zwei bis drei Monate“ hat eine Ewigkeit…
Und wie funktioniert das in Mali? Wird das live per Satellit gleichzeitig hier ausgewertet oder ist das ein zusätzlicher Sensor, während der Drohnen-Operator ein niedriger aufgelöstes Bild sieht, das vlt. nur eine Fokussierung erlaubt?
Ich denke nicht dass man planen konnte. Das war politisch so brisant, da sollte bis zur Entscheidung explizit nichts passieren. Zwei Monate operationelle Pause sind die einzig sinnvolle Option.
Denn nicht nur die Logistik lässt sich nicht von Zauberhand planen. Es lässt sich auch nicht einfach eine geeignete Infrastruktur herzaubern, für Mensch und Material. Vor allem wofür? nur damit gesagt werden kann: wir verlegen und wir machen weiter. (Mit Aufklärung die, sind wir ehrlich, eher nice to have ist, als kriegsentscheidend, wenn man bedenkt wer oder was da noch so unterwegs ist)
Ich weiß nicht. Bei solchen politischen Rahmenbedingungen, kann doch nichts gutes dabei raus kommen. Und wie die Bedingungen in Jordanien aussehen, könnten uns ja vielleicht jene Parlamentarier sagen, die unsere Soldatinnen und Soldaten so dringend besuchen wollten. Ich habe noch keine Berichte aus Azraq gefunden, über Abgeordnetenbesuche.
„Aber zwei bis drei Monate Pause ist m.E.n. dennoch inakzeptabel. Vor allem, weil die Verlegung ja nicht überraschend kommt, sondern man schon Wochen/Monate lang hätte planen und vorbereiten können…“
Ja, Weihnachten kommt auch nicht überraschend, trotzdem unterbricht es den (Routine)dienstbetrieb für ca. 2 Wochen und das jedes Jahr aufs Neue.
Leute, es ist Ende Juli, Anfang August. Irgendwann muss das wenige Schlüsselpersonal auch mal Urlaub machen, die Kraftreserven wieder auftanken und mit der Familie gemeinsam Zeit verbringen, damit nicht die größte Gefahr für einen BS im (Dauer-)Auslandseinsatz eintritt, nämlich die Scheidung von seiner Ehefrau und Familie zu hause. Damit ist dann nämlich auch niemanden gedient.
Ich gehe davon aus, dass die Fachgruppe Bildauswertung in Jagel (und die gibt es sonst nirgends bei der Lw) eine STAN-technische Sollstärke von 20 – 30 Soldaten umfasst.. Gehen wir mal davon aus, dass es 20 ausgebildete Portepee-Unteroffiziere als Bildauswerter dort gibt. Die sollen drei Einsätze stemmen, also 6 – 8 in AFG, 6 – 8 in Incirlik und der Rest zu hause in Jagel. Damit hat man dann die Kameraden, die aus irgendeinen Grund auslandsdienstuntauglich geworden sind, auch noch effektiv in den Auftrag eingebunden.
Und die 6 – 8 Fw-Dienstgrade sollen also nach Meinung der Kommentatoren hier verzuglos von einem Auslandseinsatz in den nächsten Einsatz gehen, bzw. verzuglos den Einsatzort wechseln ?
Manchmal macht man sich eben falsche Vorstellungen über das Personalgerüst von Spezialisten in der Bw. Bei den Tiger-Besatzungen waren es letztes Jahr, lt. dem Bericht der Zeitschrift „loyal“ 9 Besatzungen mit dem Status „CR“. Jetzt vermutlich nur noch 8 Besatzungen, leider.
Da ist noch viel mehr peinlich. Zum Beispiel daß man den Transport mit ausländischem nicht-NATO Fluggerät abwickeln muß. Mit ukrainischen oder – Gott behüte! – womöglich gar russischen Maschinen. Genau, diesen Russen, die doch gerade die NATO-Ostflanke im Baltikum überrennen. Oder so. Kann man nur von Glück reden, daß WIR nicht von Rußland sanktioniert werden. Das gäbe heillose Probleme für die deutsche Politik…
@Georg | 31. Juli 2017 – 22:57
„Ja, Weihnachten kommt auch nicht überraschend, trotzdem unterbricht es den (Routine)dienstbetrieb für ca. 2 Wochen und das jedes Jahr aufs Neue.“
Gegen zwei Wochen Pause hätte ja auch niemand etwas gesagt!
„Leute, es ist Ende Juli, Anfang August. Irgendwann muss das wenige Schlüsselpersonal auch mal Urlaub machen“
Dieses Argument lässt mich baff erstaunt zurück!
Wie kann man denn bitte mit planmäßigem Sommerurlaub hinsichtlich einer Einsatzverpflichtung argumentieren?!
Noch dazu, weil die Verlegung ja seit Wochen/Monaten absehbar war, man also ohne Probleme den Urlaub auch „staffeln“ kann!
@Georg
LuBi Auswerter fehlen nicht nur bei der Lw sondern auch beim Heer …
Ob das GES versehendlich so in den Mittelpunkt geråckt ist? Falls es das GES zu RecceLite von Rafael ist, dann ist solch eine Station doch ein Shelter verlastbar auf einen LKW.
@alle
Ich finde es beeindruckend, mit welcher Tiefe hier militärische Details preisgegeben werden.
In den 80er Jahren fand man die Vorstellung, über so etwas öffentlich Auskunft zu geben, noch komisch:
https://www.youtube.com/watch?v=MdSJFrhb-HM
Heutzutage ist offensichtlich nichts mehr dabei, der ganzen Welt preiszugeben, wieviele Soldaten an welchem Standort für bestimmte Aufgaben eingesetzt werden, und wo genau hier die Grenzen der Auftragserfüllung liegen. Denkt dabei aber ab und zu noch mal jemand an die Kameraden, welche die Folgen solcher Eitelkeit und Wichtigtuerei zu tragen haben?
@Georg
Ein Feldkoch, Instandsetzer, Infanterist oder wer weiß sonst noch was, kann verzugslos von Maza nach Kunduz oder sonst irgendeinen Standort verlegen ohne dazwischen in der Heimaturlaub gehen zu müssen. Wieso sollte dies ausgerechnet beim Luftbildauswerter nicht möglich sein?
Ich denke man wäre auf dem Holzweg dem ganzen personal- oder sozialtechnische Begründungen abgewinnen zu wollen. Im schlimmsten Falle kann Personal nämlich befohlen werden.
Der ganzen Verzögerung können eigentlich nur technische Gründe zu Grunde liegen. Was mich aber ein wenig verwunder ist ein Blick in die Historie. Die Lw hat sich zu Beginn dieses Einsatzes mit dem Rekordtempo der Verlegung und IOC Meldung der Tornados in die Türkei gerühmt. Was mir zu denken gibt. Wenn man will, kann man es anscheinend (ich spreche hier nicht von FOC) die „Verzögerung“ deutet aber ein wenig darauf hin, dass die Lw ähnlich wie beim Patriot Einsatz davor auch, die Lust an der Geschichte verloren hat, weil sie gemerkt hat, dass sie dort überflüssig ist wie ein Kropf. Und die Soldaten dort ohne Sinn und Verstand und ohne wirklichen Auftrag von den Familien getrennt sind.
Was das Thema Infrastruktur angeht, sollte die Lw im Jahre 2017 des Herren auch langsam auf den Trichter kommen, dass out of area Einsätze seit knapp zwei Jahrzehnten zum Auftrag der Bw gehören. Und dass nicht überall auf der Welt gleiche Standards herrschen. Somit muss notwendige Ausrüstung auch schnell verlegefähig aufgebaut und betrieben werden könnnen.
Dass dies kein Hexenwerk ist hat der ZSanDienst ja vorgemacht, wenn die Jungs und Mädels innerhalb von wenigen Stunden nach Anlandung überall auf der Welt Retungsstattionen inkl. Op Bedingungen aufbauen und betreiben können, dann wird dies doch wohl auch für die Luftfahrt möglich sein. Ich weigere mich auch zu glauben, dass dies Naturgesetze sind, dafür habe ich in Zusammenarbeit mit anderen Nationen ganz andere Bilder gesehen.
@Georg
Natürlich ist die personelle Situation mindestens so angespannt wie beim Material. Daher ja das Reach-Back-Verfahren für MINUSMA. Man nutzt die materiellen Engpässe jetzt für eine Ruhepause für das Personal.
Diese Möglichkeit hätte es aber beim Verbleib in Incirlik gar nicht gegeben.
Insgesamt hat man eben eine „Breite vor Tiefe“ -Bundeswehr geschaffen, politisch gefragt sind jedoch Fähigkeiten Tiefe vor Breite.
Gleichwohl sehe ich den Aufwand eine Weitere GES zu beschaffen nicht als enorm an.
Wenn die HERON oder HERON TP 2 Einsatzräume abdecken soll, dann sind hiermit immer 2 GES gebunden, dazu die Ausbildungsanlage in Jagel.
Der geneigte IS-Org Leser findet über 70 DP LuBiAuswFw, also ganz so eng ist das Korsett dann nicht.
[Der Begriff ist so schön, den kann man doch wenigstens einmal ausschreiben: Luftbildauswertungsfeldwebel. T.W.]
„Welt“
Der Rüstungskonzern Rheinmetall plant, Kampfjet-Munition in der Türkei zu produzieren. Deutschland hat bereits grünes Licht gegeben. Doch Ankaras Freigabe fehlt. Unklar ist, was genau dahinter steckt.
„Rheinmetall Turk“ sollte die Produktion ausführen.
Plötzlich, nach jüngsten politischen Querelen, aus Ankara kein „go“.
Zusätzlich hängt für KMW das Projekt von Panzerproduktion in der Luft. Seitens BMWi gibts zu beiden Projekten keinen Stopp.
@Georg:
Der Kampf gegen ISIS wird ausgesetzt, weil die Deutschen Urlaub machen müssen. Es sind ja schließlich Ferien an der Schlei.
Das Problem sind nicht die Kameraden, die das machen. Sondern diejenigen in der Führung, deren Vorstellung von Militär sowas als normal ansieht. Führen in Teilzeit – kein Problem. Nachmittags macht das halt jemand anders.
@Stiller Leser
„Das Nachrichtenarchiv umfasst alle auf der Homepage veröffentlichten Nachrichten des Taktischen Luftwaffengeschwaders 51“ (www.Luftwaffe.de)
Dazu kommen noch etliche Presse-Druck-Erzeugnisse.
Hier wird nichts geschschrieben was nicht schon irgendwo steht.
Der Rest ist kein Wissen, sondern Spekulation. Wenn dann Spekulation Fakten trifft ist dies kein Verrat, sondern die Leistung des Blogs ;-)
@ Auslandsdiener | 01. August 2017 – 9:46
Zu meiner Zeit beim Heer hiess es ja auch: Die von der Luftwaffe haben keinen Truppenausweis, sondern einen Freizeitpass. /scnr
Machen wir uns nichts vor. Diese Station (egal wie groß) wird Mobil sein – vermutlich eine Containerlösung oder zumindest in Container verlastbar. Ich sag jetzt mal 1 Woche für zusammen packen und nach Jordanien schaffen. Dann vielleicht Eine Woche aufbauen. Fertig. Sollte das ernsthaft länger dauern, dann brauchen wir uns nicht mal über ‚bedingt Abwehrbereit‘ unterhalten…
@Fachdiensthauptmann
Laut IS-Org ist in meiner Kompanie auch alles toll, die Realität ist dagegen eine völlig andere.
8 Dienstposten sind durch FAs geblockt, welche frühstens in zwei Jahren hier aufschlagen werden (unter der Prämisse, dass die Jungs und Mädels überhaupt die Ausbildung packen und/ oder nicht den Widerruf ziehen).
Dann hab ich noch mehrere BFDler welche (oh Wunder) auch noch hier gebucht sind.
Jetzt rechnen wir noch die Leute raus, welche aktuell körperlich zerstört, in Mutterschutz/ Elternzeit, Einsatz oder auch einfach nicht existent (nicht besetzter Dienstposten) sind und stehen plötzlich mit ganzen engen Hosen da.
Fazit:
Laut IS-Org ist alles top, in der Realität hat meine Kompanie gerade mal einen Zug.
Ich kann mir persönlich sehr gut vorstellen, dass das bei der Luftbildauswertung nicht sonderlich anders aussieht.
Melde mich ab.
Vielleicht sind, bzw. waren die genannten Gründe für die Dauer des Umzuges der TOR auch gar nicht ausschlaggebend. Vielleicht sollte der erste geplante Flug der TOR aus JOR heraus auch aus politischen Motiven nach der BT-Wahl liegen… Just a thought…
@Fachdiensthauptmann:
Ist IS-Org im Internet verfügbar? Wenn nicht, sind die Zahlen von dort bestimmt nicht für eine Veröffentlichung im Internet gedacht.
Alpha November | 01. August 2017 – 10:54 …..“ Diese Station (egal wie groß) wird Mobil sein – vermutlich eine Containerlösung oder zumindest in Container verlastbar. “
Im Prospekt für das RecceLite von Rafael steht der Shelter für die GES auf einem LKW.
Ich habe den Eindruck, irgendwie versehendlich ist das GES als Hemmnis in den Mittelpunkt gerückt.
Ich denke aber mal, das andere Zeugs für die Wartung und den Betrieb der Flieger ist ein sehr viel grösserer Teil, es sind nicht nur ein paar Werkzeugkisten der Warte. Was mag da alles stehen? Wahrscheinlich wohl das, was auch auf dem Heimatflugplatz vorhanden ist für Betrieb, Instandsetzung. Es scheinen aber keine Informationen darüber öffentlich. Ich stelle mir aber eine Menge Container und Zelte vor. Auch wird da wohl gebaut worden sein. Und was ist in Jordanien vorhanden? Ich denke mal, da fängt man bei Null an unter schlechteren Voraussetzung als beim Bezug von Incirklic.
@all
Nur zur Erinnerung: Die Bundeswehr hatte den Gesamtumfang des Umzugs mit rund 200 Containern angegeben. Insofern: Die GES dürfte nur einen Teil davon ausmachen.
http://augengeradeaus.net/2017/06/bundeskabinett-beschliesst-abzug-aus-incirlik/#more-27543
Man schaue sich mal bitte das „Containerdorf“ auf dem Bericht der Lw, über den Abzug aus Incirlik an.
https://tinyurl.com/yb4w6nqp
(4. Bild von oben in der Vergrößerung).
Da sieht man dann nicht nur die GES, die Bildauswertestation sondern auch viele Container in Reih und Glied stehen, die vermutlich alle zum deutschen Kontingent in Incirlik gehören. So etwas in der Größenordnung muss erst in Al Azraq in Jordanien aufgebaut werden, dazu die Unterkünfte bereitgestellt und was man sonst noch auf einem Flugplatz an Infrastruktur braucht und vermutlich noch nicht vorhanden ist.
Dazu bei einer abnehemenden Einstatzintensität, der Luftschläge der Koalition in Syrien. Ich denke zu einer korrekten Lagebeurteilung gehört es auch abzuschätzen, zu beurteilen wenn es wirklich brennt oder wenn nur einer „Feuer, Feuer“ ruft.
[Der Link führt leider nur auf die Übersichtsseite; vielleicht funktioniert dieser Link besser?
T.W.]
Ich halte die Kritik einiger, die sagen, man solle doch bitte interne Strukturen nicht öffentlich machen, für durchaus berechtigt.
Vielleicht können wir uns trotzdem darauf einigen, dass der Sachverhalt, dass diese geheim zuhaltenden Strukturen nicht in der Lage sind, direkt möglichst nahtlos eine Verlegung von ein paar Flugzeugen mit etwas Bodeninfrastruktur in ein paar Tagen vorzunehmen, unfassbar peinlich ist und die oberste Dienstfrau dies eigentlich zum Anlass nehmen müsste, bei Befähigungen nachzuarbeiten.
Oder man sollte dazu stehen, dass der Einsatz eh nur symbolisch ist und es für den militärischen Erfolg vollkommen egal ist, ob deutsche Tornados in Büchel oder in Jordanien parken und zwischendurch mal die Spinnenweben aus den Triebwerken blasen. Beim Tanker, der offenbar einen militärischen Mehrwert hat, ging es ja wesentlich schneller.
@TW
Villeicht bin ich wirklich zu naiv. Wozu die 200 container für die Elektronick . Es gibt Leute die schlafen zu 10 mann in einem zelt essen jeden tag dicke erbsen und arbeiten mit einem leptop und stromagregat. Schreiben sie mir bitte auf was diese große Menge an Material notwendig macht.
LG HD
@Zum Heulen | 01. August 2017 – 14:50
„…. Strukturen nicht in der Lage sind, direkt möglichst nahtlos eine Verlegung von ein paar Flugzeugen mit etwas Bodeninfrastruktur in ein paar Tagen vorzunehmen, unfassbar peinlich ist und die oberste Dienstfrau dies eigentlich zum Anlass nehmen müsste, bei Befähigungen nachzuarbeiten.“
In der Tat, wenn es tatsächlich an der Befähigung/den Strukturen lag und nicht vielleicht am „aber wir wollen doch unseren Sommerurlaub haben!“ :(
„Oder man sollte dazu stehen, dass der Einsatz eh nur symbolisch ist und es für den militärischen Erfolg vollkommen egal ist, ob deutsche Tornados in Büchel oder in Jordanien parken und zwischendurch mal die Spinnenweben aus den Triebwerken blasen. Beim Tanker, der offenbar einen militärischen Mehrwert hat, ging es ja wesentlich schneller.“
Aua ;)
Wenn man hier so liest, ist es doch ganz einfach:
Als planerische Grundlage kennt man seit ewigen Zeiten die mal kommenden Anforderungen. Sowohl von der Örtlichkeit her als auch vom Umfang her. Erst recht aber von der Anzahl her.
Und schwupp, mal schnell Geld in die Hand genommen und das benötigte Material und Personal steht sofort zur Verfügung. Und wenn es mal nicht benötigt wird: Einfach einmotten und das Personal bei Bedarf wieder aus der Einwickelfolie befreien.
Zur Zeit wird das geleistet, was leistbar ist. Und das mit viel Engagement des Personals.
Und wie lange haben die logistischen Vorbereitungen für die Rückführung aus AFG gedauert? Der Zeitfaktor war ein ganz anderer als jetzt.
Ich denke dir Spur zu verfolgen, eine Unterbrechung des Einsatzes RECCE, sei (auch) politisch motiviert ist zum Teil zielführend. Nicht nur innenpolitisch, wie ein Blick auf einsteuernde warscheinliche Lageänderung zeigt:
– Daesh wird von der kurdisch-westlichen Koalition in den sunnitisch-extremistischen Untergrund (zurück)geworfen.
– die letzten regenarmen Monate stehen ins Haus.
– Einigen sich Kreml und der Potomac?
– Kommt es zur TÜ Invasion des Kurdengebietes?
Da will man noch weniger im Rampenlicht stehen als die Monate zuvor, oder?
@Hubi | 01. August 2017 – 15:19
„Und wie lange haben die logistischen Vorbereitungen für die Rückführung aus AFG gedauert? Der Zeitfaktor war ein ganz anderer als jetzt.“
Sorry, aber da ging es um ein Lager von 5000+ Soldaten mit umfangreichem Großgerät.
Das ist nicht vergleichbar mit dem Kleinsteinsatz in INCIRLIK.
Hier mal ein oberflächlicher Überblick über die GES. Es sind wohl 10 Kontainer und 5 Mann zum Betrieb nötig.
https://www.bundeswehrkarriere.de/technik/im-tunnel-zum-ziel
Wenn man sich an den Bericht hält, dürfte die GES nicht ausschlaggebend für die 2 Monate sein.
Infrastruktur für fliegende Verbände
Um ehrlich zu sein, davon habe ich keine Ahnung. Ich war aber dabei, als wir von der ersten im AFG eingesetzten Batterie LUNA übernommen haben.
Wir reden hier von einer kleinen Batterie mit zwei Zügen á 4 Luftfahrzeugen je einem Start- und Landetrupp und einer Batterieführungsgruppe.
Die Größe unserer Luftfahrzeuge war nicht mit den Tornados zu vergleichen. Auch unsere Technik oder Luftfahrzeugnachprüftrupp war / ist nicht vergleichbar.
Was ich aber da gehört habe bzgl. der Bereitstellung eines passendes Platzes zum Aufbau unserer Logistik: Das war wirklich nicht leicht.
Also stelle ich es mir im größeren Maßstab auch nicht einfach vor und es wird auch Zeit kosten,
Werferfehler
@Georg und T.W.
Hat mal jemand eine Klassifizierung der 200 Container bezüglich folgender für den Einsatzbetrieb relevanter Kriterien unternommen?
1) Must Have
2) Nice to have
3) delighter
Wieviele der 200 Container wohl unter 1 fallen? Alles andere was für den Einsatz nicht zwingend erforderlich ist, ist in der Anfangszeit/Übergangszeit als Luxus zu qualifizieren auf den man auch mal ein paar Wochen warten kann.
@T.W.:
Ihr Nachtrag berücksichtigt aus meiner Sicht nicht den LoA der Drohneneinsätze (2 parallele Einsatzräume + Ausbildung).
Dazu müsste für die Tornados Ausbildung und Einsatz (einschl. schneller Verlegung) logistisch möglich sein.
Somit gibt es einen Mehrbedarf von 2 GES und entsprechende logistische Vorbereitungen. Nach Jahren von NRF und Drohneneinsatz gibt es hier Handlungsbedarf, der haushalterisch nicht enorm ist.
Oder glaubt das BMVg genauso weitermachen zu können – auch im Rahmen der Bündnisverteidigung?
@Wa-Ge:
Das dachte ich mir auch.
Hallo,
ich finde es echt traurig was hier geschrieben wird.
Ich bin zzt. einer von vielen Soldaten die noch in Incirlik sind und die Verlegung der Tornados ist sowas von Sinnvoll, da wie es manchmal zu lesen ist einfach nicht gestemmt werden kann wenn in Incirlik und in Jordanien technisches Personal abgestellt werden muss.
Wie einige hier Wissen, gibt es nurnoch 2 Tornado Geschwader und viele Bereich sind einfach nur unterbesetzt. Es gibt Fachgruppen wo sich das Personal die Klinke hier in die Hand gibt und einige hier auf der Seite fragen sich woran es liegt das die Maschinen nach Hause fliegen erstmal?
Das ist traurig, weil keiner sieht wie sehr man ausgelastet ist. Es ist ja nicht nur der Einsatz der läuft, sonder auch Übungen die im Jahr stattfinden.
Die beiden Geschwader laufen in vielen Bereichen an den Grenzen (wenn sie nicht schon längst überschritten sind). Und jedesmal liest man wieder warum irgendwas wieder zu langsam dauert oder sinnlos oder sonstwas ist.
Zu Zeiten des ISAF Einsatzes mit dem Tornado waren wir mehr Geschwader und es gab weniger personelle Probleme, da man ungefähr alle 2 Jahre drann war um dorthin zu gehen.
Für den Einsatz Counter Daesh kann ich mich persönlich mindestens einmal im Jahr darauf einstellen das ich dahin darf und nebenbei laufen wie geschrieben noch Kommandos im Ausland.
@Jens | 01. August 2017 – 18:43
„Ich bin zzt. einer von vielen Soldaten die noch in Incirlik sind und die Verlegung der Tornados ist sowas von Sinnvoll, da wie es manchmal zu lesen ist einfach nicht gestemmt werden kann wenn in Incirlik und in Jordanien technisches Personal abgestellt werden muss.“
Die Frage ist doch nicht, ob man nicht aus logistischen Gründen für ein oder zwei oder vielleicht (schlimmstenfalls) sogar vier Wochen den Einsatz einstellen muss.
Derzeit geht es ja wohl um 2+ Monate. DAS ist das Problem…
@Koffer
Das Problem ist einfach das es bis jetzt nicht die Unterkünfte für die Soldaten gibt und die Abstellflächen für die Tornados nutzbar sind.
Desweiteres sind hier in Incirlik etliche Container nur mit Ersatzteilen voll. Dazu kommen dann die mit dem Werkzeug, dem BPS usw. Es sind ja allein etliche Triebwerke vor Ort. Die passen nunmal nicht in einen Container.
Zudem muss die ganze geschaffene Infrastruktur abgebaut werden. Das geht nicht innerhalb von 3-4 Wochen.
Jede Stube ist mitlerweile mit deutschen Möbeln ausgestattet. Auch das muss abgebaut werden mit dem Personal was noch hier ist.
Das ganze ist echt bei den Temperaturen nicht so einfach wie viele es annehmen.
Hallo Jens,
danke für deinen Bericht aus Incirlik. Wie es ausschaut müsst ihr einen ganzen Behelfsflugplatz mit Unterkunftsausstattung, einem Hauptlager und obendrein noch Artikel die sonst in einem Depot gelagert werden, umziehen. Das macht es schon Sinn, dass dies etwas länger dauert. Es soll ja in Al Azraq wieder alles funktionieren inklusive Klimaanlagen soweit wie möglich.
Es ist eben so,egal ob man die Ersatzteile für 6 oder für 18 Maschinen vorrätig hält, erstmal braucht man von jedem Teil an dem Lfz mal 1 Stück auf Vorrat um schnell reagieren zu können, dazu dann die Verschleißteile, Verbrauchsmaterialen usw.
Die Kameraden @Koffer und @Wa-Ge sind Fallschirmjäger, bzw. Infantristen und ticken eben etwas anders.
Ich wünsche Euch ein gutes Gelingen und ein guten Start in Jordanien.
Georg
@Jens | 01. August 2017 – 19:46
„Das Problem ist einfach das es bis jetzt nicht die Unterkünfte für die Soldaten gibt“
Dann muss man halt mal für vier oder acht Wochen in den sauren Apfel beißen und sich bei der Unterkunft auf eine Behelfsunterkunft einstelle. Nur mal so nebenbei: wegen genau solcher Belastungen gibt es übrigens auch den AVZ.
„und die Abstellflächen für die Tornados nutzbar sind.“
Das ist natürlich durchaus ein größeres Problem. Aber für die beschränkte Anzahl an Lfz kann man vermutlich ebenfalls eine Befehlslösung finden (schaffen).
Auch hier geht es ja nur um wenige Wochen.
„Jede Stube ist mitlerweile mit deutschen Möbeln ausgestattet. Auch das muss abgebaut werden mit dem Personal was noch hier ist.“
1. Benötigt man im in JOD nicht sofort deutsche Möbel.
2. Muss das (gerade bei Zeitdruck) nicht durch die gleichen Soldaten gemacht werden. Wenn es schnell gehen muss und man nicht doppelt Soldat bereit stellen kann, dann brauch man für so etwas (da weder technisch noch sicherheitsrelevant) ja im Grundsatz gar keine Soldaten. Das kann man auch nach außen vergeben. Nur eine Frage des Wollens (und Bezahlens).
„Das ganze ist echt bei den Temperaturen nicht so einfach wie viele es annehmen.“
Aha.