Bundeswehrverband übt harte Kritik an von der Leyen: „Brandbeschleuniger für Vertrauensverlust“
In diesen letzten Sitzungswochen des Bundestages vor der Sommerpause (und damit auch vor der Bundestagswahl) ballen sich im politischen Berlin die Sommerfeste und Empfänge. In der Regel mit mehr oder weniger guten Reden und vielen Grußworten. Deshalb waren am (gestrigen) Mittwochabend wohl auch die Gäste beim Jahresempfang des Wehrbeauftragten im Reichstag auf das übliche Programm eingestellt: Begrüßung vom Wehrbeauftragten Hans-Peter Bartels, Rede von Bundestagspräsident Norbert Lammert, Grußwort von Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen. Dann, als letztes vor dem Büffet, eine Rede des Vorsitzenden des Bundeswehrverbandes, Oberstleutnant André Wüstner.
Und Wüstner erwischte dann alle kalt. Das war keines der üblichen Empfangs-Grußworte, das war eine deutliche Abrechnung mit dem Verhalten von Ministerin, Ministerium und Bundeswehr-Spitze in den vergangenen Wochen. Vertrauenskrise, falsche Kommunikationsstrategie, mangelhafter Umgang mit gefeuerten Offizieren – das waren so die Stichworte.
Weil niemand damit gerechnet hatte, hatte auch (von den Journalisten jedenfalls) niemand daran gedacht, die Reden mitzuschneiden – wozu auch bei einem der üblichen Empfänge. Und so detailliert mitgeschrieben, dass man Wüstner so korrekt wie möglich wiedergeben könnte, hatte auch keiner – oder erst zu spät. Und Wüstner hatte, so sagte er mir anschließend, kein ausgearbeitetes Redemanuskript. Sondern nur einen Zettel mit Stichworten.
Allerdings: Nachdem die Journalisten dann beim DBwV-Vorsitzenden Schlange standen und um die Rede baten, haben Wüstner und der Verband am Donnerstag nachgeliefert. Der – anhand der Stichworte entstandene, aber nicht komplett wortgleiche – Text steht auf der Seite des Verbandes, (zusammen mit einem einordnenden Text); zur Erleichterung der Debatte dokumentiere ich ihn hier auch:
Nun liegt es an mir, etwas zur Inneren Lage aus Sicht des Deutschen BundeswehrVerbandes (als institutionalisierter Staatsbürger in Uniform) zu sagen.
Ich habe erst heute wieder mit vielen Mandatsträgern unseres Verbandes gesprochen. Niemand spürt die interne Spannung, den Druck aus der gesamten Hierarchie, von Aktiven wie Ehemaligen, deutlicher als wir. Ja, die Bundeswehr befindet sich in einer Vertrauenskrise, auch verursacht durch unzählige Einschnitte seit 1990 bei gleichzeitig zunehmenden Aufgaben und den damit verbundenen Belastungen. Der Geist der Truppe hat dabei Schaden genommen. Und was die Auftragserfüllung trotz schwierigster Rahmenbedingungen betrifft – der Geist ist das „center of gravity“!
Schaden genommen hat dabei leider auch die politische und militärische Führung. Und nicht zu vergessen: Das gilt auch für die Bundeswehr als Ganzes durch eine teils undifferenzierte Berichterstattung (ggf. Einschub „öffentliche Sprengung“ / Bild „Lawine“). Der Imageschaden ist größer, als er hier in Berlin wahrgenommen wird.
Die Verfehlungen, soweit bekannt und mit Fakten unterlegt, streitet niemand ab. Und natürlich müssen entsprechende Konsequenzen folgen. Wir wissen, dass es bei rund 250.000 Menschen in der Bundeswehr täglich zu Fehlverhalten kommen kann. Die Frage ist, wie geht man damit um? Extern wie intern.
Ja, wie gehen wir eigentlich miteinander um? Das fragen sich Soldaten und Zivilbeschäftigte. Das ist seit Wochen Thema – überall (ggf. Verweis/Zitate aus Briefen) – und es hört nicht auf. Wo fängt Innere Führung an und wo hört sie auf, wenn Menschen wie Oberst Dr. Köster, Oberst Schmidt, Generalmajor Spindler oder auch Generalmajor Weisenburger und Direktor Hedrich aus den Medien erfahren, was auf sie zukommt – garniert mit keinesfalls ehrenvollen Begründungen.
Ich zitiere beispielsweise aus SPIEGEL ONLINE: Der Chef des Streitkräfteamts, Generalmajor Weisenburger, werde „seinen Posten wohl in keinem Fall behalten“ und auch sein damaliger Rechtsberater H. stehe „wegen der Affäre vor harten Zeiten.“
Im Weiteren wurde in anderen Medien bezüglich des Falls Franco A. von fehlender Sorgfalt oder Begünstigungsabsicht gesprochen. Ein böser Kommentar lautete sinngemäß: womöglich aufgrund vergleichbarer Geisteshaltung.
Können Sie sich vorstellen, was derartige Aussagen in der Dienststelle, am Standort, in der Familie, bei Freunden und Bekannten und erst recht beim Betroffenen selbst auslösen?
Wenn die mediale Berichterstattung sich dann im Nachhinein als teilweise falsch oder zumindest undifferenziert herausstellt, warum erfolgt dann keine Sprechererklärung, keine Richtigstellung, kein Gespräch, keine Einordnung? „Was sollen wir glauben, weitergeben oder erklären?“, fragen sich Vorgesetzte auf allen Ebenen. „Gibt es wirklich ein Muster des Wegsehens in der Truppe oder nicht eher einen Mangel an Kommunikation?“, fragen sich alle.
Fragen, auf die es eine Antwort geben muss, wenn Vertrauen wieder zurückgewonnen werden soll. Und übergreifend geht es um unsere Auffassung zum Rechtsstaat selbst, den wir zu verteidigen bereit sind! „Unschuldsvermutung“ sei als Stichwort genannt.
Nebenbei, weil auch das diskutiert wird: Wer möglicherweise rechtswidrig ein Verfahren einleitet, um anderen eine mängelbehaftete Ermittlung vorzuwerfen, macht sich unglaubwürdig. Dieser Hinweis sei mir gestattet.
All das, was wir momentan erleben, stärkt jedenfalls noch nicht die Führungs- und Verantwortungskultur in der Bundeswehr.
Sicherlich kann man den Traditionserlass überarbeiten, sicherlich kann die Innere Führung weiter gestärkt werden. Aber ob dazu die Wehrdisziplinarordnung (WDO) angepasst werden muss, ist fraglich – wenngleich auch ich nichts gegen mehr Transparenz und Beschleunigung einzuwenden habe.
Wenn wir das alle tun und es ernst meinen, lautet mein Appell an alle, vor allem aber an die Bundesverteidigungsministerin und an das Parlament: alles mit mehr Ruhe und Gelassenheit! Wenn der Traditionserlass angepasst werden soll, der ja nicht nur eine militärische, sondern auch eine politische und gesellschaftliche Dimension hat, müssen wir uns mehr Zeit lassen. (über die Legislaturperiode hinaus).
Wenn die Innere Führung gestärkt werden soll, und da stimme ich mit unserer Ministerin überein, müssen wir in puncto „Gutes Führen“ zuerst die Führungserschwernisse feststellen und uns fragen, wie diese behoben werden können. Stichworte sind: Verantwortungsdiffusion, Bürokratie, Mangelverwaltung, Führungsspanne, Ausbildung, Zeit etc. Und wir müssen uns bei allem, was wir tun, stets die Frage stellen, ob dies tatsächlich auch der Einsatzbereitschaft dient.
Wir müssen auch das wieder diskutieren, was Militär ausmacht und was „Soldat sein“ heute bedeutet und identitätsstiftend wirkt.
In Sachen WDO bin ich skeptisch und will auch da eine klare Brandmauer ziehen. Die Wehrdisziplinarordnung, die immerhin auch einsatztauglich sein muss, manifestiert das Führen mit Auftrag auf der jeweiligen Ebene. Das gehört mit zum Kern unserer Führungsphilosophie.
Der begonnene Prozess der Untersuchung und gegebenenfalls auch der Anpassung der WDO ist jetzt noch in der Anfangsphase, aber ich mache keinen Hehl daraus, dass ich erschrocken über das bin, was ich einer ersten Zusammenstellung entnehmen konnte. Die Disziplinarebenen 1 und 2, also der Kompaniechef oder der Kommandeur, sind die Ebenen, die definitiv am scharfen Ende des Berufs agieren. Sie tragen enorme und vor allem unmittelbare Verantwortung. Und diesen Soldaten wollen einige in Disziplinarangelegenheiten Verantwortung und damit Vertrauen entziehen? Nun gut, wir sind erst am Anfang, aber dennoch muss ich auch aus Erfahrung schon zu Beginn aufzeigen, welches Gewicht dieses Thema für das Innere Gefüge hat.
Sollte der skizzierte Weg ernsthaft beschritten werden, wäre das ein weiterer und ungeheuer effektiver Brandbeschleuniger für den aktuellen Vertrauensverlust. Das dürfen wir nicht zulassen! (ggf. Hinweis auf Bild „Moorbrand“, welcher in der
Bundeswehr gerade vonstatten geht).
Eine abschließende Bemerkung: Wir alle machen Fehler, niemand ist frei davon! Ich mache Fehler – als Bundesvorsitzender, in meiner Funktion als Arbeitgeber, als Ehemann und Vater, als Sohn, Bruder und Freund. Fehler sind nicht das Problem, die Frage ist, wie wir mit Fehlern umgehen – Stichwort „Fehlerkultur“. Da können wir alle besser werden.
Gegenseitiger Respekt in der Diskussion ist dabei das A und O. Durch etwas mehr Ruhe und Gelassenheit, einen besseren Umgang miteinander, insbesondere eine verbesserte Kommunikation, kann Vertrauen wieder wachsen und die Bundeswehr schlicht besser werden. Daran sollten wir alle arbeiten.
(Ich lasse die Kommentare erst mal offen und bitte um sachliche Debatte; ggf. schalte ich auch auf moderiert.)
(Archivbild mit guter Laune: Wüstner und von der Leyen im November 2016 – Foto Deutscher Bundeswehr-Verband)
Koffer | 24. Juni 2017 – 14:20
„Wir als Soldaten sollten hier mit Vorbild vorangehen und uns nicht auf das Niveau einer vdL begeben!“
Genau diese Ausdrucksweise ist es, die Ihre Beiträge für wirkliche Soldaten, schwer lesbar macht. Immer hinter geschlossenen Visier ätzen ist einfach feige. Wen Sie mit dem Satz: „Wir sollten kritisch, aber SACHLICH beraten und informieren.“ meinen, muss wohl offen bleiben.
Gridphoenix | 24. Juni 2017 – 12:16
Hat OTL Wüstner noch nicht einmal erwähnt, dass der Verband bestimmte Soldaten a.D. im „Regen stehen lässt“ und offensichtlich falsch juristisch Beraten hat? Oder verlangt er nur von anderen, das „Fehlereingestehn?“
Ist alles OT, sollte nicht drauf reagiert werden.
Koffer | 24. Juni 2017 – 14:20
„Ich fordere dieses andere Berufsverständnis von der Generalität übrigens nicht nur in der aktuellen Frage, sondern grundsätzlich und übergreifend in sicherheits- und militärpolitischen Fragen.“
Ich erlaube mir anlässlich Ihrer Forderung darauf hinzuweisen (nicht zum ersten mal), dass es in dieser bundesdeutschen Armee keine „Generalität“ gibt. Ebenso wenig wie einen Admiral-/Generalstab – den vermisse ich derzeit am allermeisten. Einem solchen gegenüber wäre die eine oder andere hier geäußerte Erwartungshaltung sicher gerechtfertigt.
Bei den Admiralen/Generalen gibt es Einzelkämpfer, Interessengemeinschaften, Zweckbündnisse und politisch abhängige Individuen und Gruppen. Nicht zu vergessen die Karrieristen, die für ihr Fortkommen alles tun – oder eben nix.
Hans Schommer
@Gridphoenix
„Hat OTL Wüstner noch nicht einmal erwähnt, dass der Verband bestimmte Soldaten a.D. im „Regen stehen lässt“ und offensichtlich falsch juristisch Beraten hat? Oder verlangt er nur von , das „Fehlereingestehn?“
Jeder Organisation oder Person können Fehler unterlaufen und man macht sie nicht weniger bedeutend dadurch, dass man sie gegenseitig in Zusammenhang bringt. Es geht darum wie man mit Fehlern umgeht (Fehlerkultur).
Im Gegensatz zur Bundeswehr ist der Verband nach Vereinsrecht, somit demokratisch aufgebaut und auch das bedeutet selbstverständlich, dass es Fehler dort hab und auch geben wird. Man wirft dem BMVg nicht vor, dass es Fehler gibt, sondern, dass man seit Januar konsequent die gleichen Fehler macht. Ein Eingestehen der Fehler ist nett, ist aber im Sinn der Fehlerkultur nur dann zielführend, wenn man das Verhalten ändert. Wenn sie Kritik am Verband haben, dann wenden Sie sich an die Menschen im Verband.
Hier geht es aber nicht um den Verband, sondern um die Kameraden welche ohne Schuld (abgeschlossene Verfahren) in der Öffentlichkeit fehlerhaftes Verhalten vorgeworfen wird und der Bitte an das BMVg dieses Verhalten einzustellen.
@ Holzi: „Und was das Durchstechen von Informationen betrifft, bin ich dankbar, dass im aktuellen SPIEGEL auf den Fall Köster und Pfullendorf eingegangen wird: „…(Köster) abberufen. Dabei hatte Köster mit dem Fall nichts zu tun. Zunächst STREUTE DAS MINISTERIUM, dieser sei Beschwerden wegen sexuellen Mobbings oder brutaler Ausbildungsinhalte zu zögerlich nachgegangen…“ !!!“
Danke für den Hinweis. Da schließt sich der Kreis in Sachen Hintergrundgespräche. Ich danke dem Spiegel für diese klare Aussage. Ein weiterer Aspekt, der mir noch in Erinnerung war. Ebenso aus SPON, 04.05.17: „… im Ministerium ist man sich allerdings recht sicher, dass daraus ein Disziplinarfall wird. Allen voran der Chef des Streitkräfteamts, Generalmajor Werner Weisenburger, wird seinen Posten wohl in keinem Fall behalten, auch sein damaliger Rechtsberater H. steht wegen der Affäre vor harten Zeiten.“
Herr Gebauer ist Profi, wenn er so schreibt, hatte er einen Hintergrund/eine Information „unter zwei“. All das zeigt, wie das BMVg aktuell tickt und wer hier wie die Agenda zu setzen versucht. Die Disziplinarverfahren sind eingeleitet und nun bin ich gespannt, was passieren wird. Bei Weisenburger muss es schwerwiegender sein, wenn das BMVg davon ausgeht, dass er seinen Job verliert. Bei dem Rechtsberater H. könnte es sich um eine Versetzung und / oder Zurückstufung handeln. Jetzt sind ja schon einige Wochen vorbei und so wird bald „vollstreckt“ werden. Weiß jemand, ob die Herren eigentlich noch am Dienst teilnehmen oder was „harte Zeiten“ für Rechtsberater H. aktuell bedeutet?
@ Hans Schomer: „Ich erlaube mir anlässlich Ihrer Forderung darauf hinzuweisen (nicht zum ersten mal), dass es in dieser bundesdeutschen Armee keine „Generalität“ gibt.“ Da bin ich bei Ihnen. Ich frage mich aber dennoch, warum bspw. der InspH und seine Stv. das alles mit sich machen lassen. Das Loyalitätskorsett scheint unter vdL nochmal enger geschnürt worden zu sein. In der Luftwaffe wäre das mit dem Insp nicht zu machen. Dieser hatte sich bekanntlich, @Koffer sprach das schon einmal an, auch zu Tradition deutlich ausgelassen. Insgesamt bleibt es eine schwierige Gemengelage. Am Ende wird es vdL schaffen, die Probleme auf die „schwache Generalität“ abzuwälzen. Wenn Gen Kneip nun in Kürze bei der NATO ist, wird sich das Leitungsgefüge nochmal ändern. Ob positiv oder negativ, kann niemand voraussehen.
@Foxtrott | 24. Juni 2017 – 15:16
„Jetzt wird teilweise von der schwachen Generalität gesprochen. Das ist mir zu pauschal, denn unser Brigadekommandeur und selbst der Divisionskommandeur sind hoch anerkannt und bekennen auch Farbe oder sagen, was Sie nicht wissen und in zuvor benannten Fällen slebst nicht einordnen können.“
Natürlich ist für uns Soldaten die Ebene BrigKdr und DivKdr die „maximal erfassbare“ Ebene und deswegen „die Generalität“. Aber darum geht es hier doch gar nicht für das Heer sprechen die Generalleutnante (davon gibt es ein gutes Dutzend) für die Bundeswehr sprechen die Genale (davon gibt es drei), im Zusammenhang mit den aktuellen Skandalen wären auf der Ebene BrigKdr und DivKdr m.E.n. nur die truppendienstlichen Vorgesetzten relevant warum sich der Rest öffentlich äußern sollen, würde sich mir jetzt nicht erschließen (Ausnahme: um sich schützend vor Oberst Schmidt und GenMaj Spindler zu stellen, dass sollte jeder General machen).
„Das Hochziehen von Verdachtsfällen über neue Meldeketten, neue Ansprechstellen, Compliance und Co. stärkt nicht Vertrauen, sondern fördert eine Misstrauenskultur, wie es der Wehrbeauftragte einmal zurecht in einem Interview äußerte.“
Volle Zustimmung! (Leider) Und sollte man nun sogar noch die Axt an die WDO legen, dann würde das m.E.n. katastrophale Auswirkungen auf das Innere Gefüge haben :(
„VdL weicht von diesem Kurs nicht ab und lässt nach all dem was ich bewerten kann, die Medien weiterhin so bedienen, dass Sie selbst das Bild der Reformerin untermauern kann – auf Kosten der Truppe“
Ich glaube hier kommt eine unangenehme Mischung aus falschen Beratern und einer Fixierung auf die eigene Karriere zusammen…
@ Foxtrott | 24. Juni 2017 – 15:16
@ Holz | 24. Juni 2017 – 16:08
Danke für die sachlichen Beiträge.
@Koffer
Ich glaube, jetzt verstehe ich besser, was Sie meinen, wenn es um die Äußerungen von Generälen in der Öffentlichkeit geht.
Allerdings glaube ich auch, dass das durchaus stattfindet. Es wurden unzählige Vorträge zu allen möglichen Themen gehalten- inkl. Podiumsdiskussion mit Kritikern etc. Für die Medien ist das natürlich alles nur eine Nachricht, wenn es mit Kritik an der politischen Leitung verbunden ist. Selbst wenn sich ein General mit dem eigenen Insp anlegt, interessiert das nicht mal die Regionalpresse- warum auch, wird von denen als interne Auseinandersetzung wahrgenommen, die im Gegensatz zum Streit bei den Stadtwerken (vermeintlich) auch keine Auswirkungen auf den Leser oder Zuhörer hat.
@all
Insgesamt empfinde ich die Diskussion hier in den letzten Tagen als sehr sachlich und konstruktiv. Vielen Dank dafür!
Den Wunsch nach aktiverer Kommunikation in die Bundeswehr und Information der Truppe verstehe ich ebenfalls!
Ich glaube zwar auch, dass hier via Intranet oder eben auch durch die Veranstaltungen der BM’in und des GI deutlich mehr gemacht wurde als jemals zuvor (beim Thema „Gorch Fock“ und „Kunduz-Bombardement“) bzw. den entsprechenden personellen Folgen gab es nach meiner Erinnerung überhaupt keine Information der Truppe.
Die meisten nehmen es anscheinend so wahr, dass die Ministerin seit Wochen nur an der Außenfront (Presse, Parlament) kämpft und nicht daran arbeitet, die Bw intern wieder (?) an ihre Seite zu bringen.
Das finde ich schade, da sie eben in der Tat durchaus viel Zeit für interne Veranstaltungen aufgewendet hat – und zwar ohne großes Prerssetamtam.
@Klabautermann und JPG
An Ihren Ergebenheitsadressen vdL gegenüber nach dem Motto „Alles richtig – die sind da unten nur zu dumm, um es zu verstehen“ erkennt man, dass zumindest Klabautermann selbst ein Generalstabsoffizer ist und total obrigkeitshörig denkt.
Das Ganze unterlegt mit Theorien wie „Political Risk Management“, garniert mit Fremdwörtern damit das Fussvolk staunen kann und fertig ist die Rechtfertigungshymne für vdL.
Nein, meine Herren, Sie reiten hier das tote Pferd. vdL hat spätestens am 30.04. als sie der Truppe Haltung und Führung öffentlich absprach einen kapitalen Bock geschossen und selbst beim Hassel/Becker – Interview hat sie wieder die Chance verpasst sich ÖFFENTLICH zu entschuldigen – hätte sie mal tun sollen. Es kommt in der Öffentlichkeit sehr gut an, wenn man den Mut und das Rückgrat zeigt, einen Fehler zuzugeben und sich zu entschuldigen.
Und eine Mehrheit des Volkes meiner Umgebung ist meiner Meinung.
[Ergebenheitsadresse, obrigkeitshörig, und natürlich ist eine Mehrheit des Volkes, wenn auch nur in Ihrer Umgebung, Ihrer Meinung… wollen wir mal am Ton arbeiten? T.W.]
@FK70
Wir sollten uns hier (öffentlich) nicht an Spekulationen bezgl Disziplinarverfahren und Anwesenheit im Dienst beteiligen. Warten wir ab bis die Verfahren abgeschlossen sind und dann gilt es das Persönlichkeitsrecht zu wahren.
@Koffer
Volle Zustimmung.
@Harry
Ja, sie macht mehr als alle anderen bezgl der Zusammenziehungen, aber was war der Anlass und was ist das Ergebnis.
Der Anlass waren doch gerade die Kommunikationsprobleme, nach Januar.
Hat Sie diese nun verbessert? Letzte Woe Interview Bild am Sonntag zeigt leider, dass Sie noch immer den gleichen Fehler macht.
Ich würde mir wünschen, dass Sie weiter macht, aber aufhört immer den gleichen Fehler zu machen und Sie ihre Aussage zur Fehlerkultur ernst nimmt………für das ganze BMVg und die Bw.
@Harry | 25. Juni 2017 – 9:02
„Allerdings glaube ich auch, dass das durchaus stattfindet. Es wurden unzählige Vorträge zu allen möglichen Themen gehalten- inkl. Podiumsdiskussion mit Kritikern etc.“
Hier stimme ich Ihnen durchaus zu. In der Tat habe ich schon häufig sicherheitspolitische Veranstaltungen mit aktiven Generalen wahrgenommen.
Nach meiner Bewertung allerdings eher bei „unstrittigen“ Themen. Und damit meine ich nicht die „strittige“ Frage mit Pazifisten ob es eine Bundeswehr überhaupt geben muss/soll ;)
Aber nehmen wir doch einmal die Frage der Abschaffung der Wehrpflicht.
Bis zum Zeitpunkt X war die Wehrpflicht ein Tabuthema und ich habe keinen aktiven General erlebt, der sie kritisiert hätte. Überwiegend wurde sie engagiert oder sehr engagiert verteidigt.
Dann, von heute auf morgen entscheidet sich zu Guttenberg für die Abschaffung.
Dabei wird nicht nur keine breite sicherheitspolitische Debatte in DEU geführt, sondern auch die militärischen Fachleute werden hierbei nicht öffentlich und kritisch angehört.
Wenn ich nun die vorherigen Stellungnahmen der Generale erst nehme, dann hätte es unmittelbar nach zu Guttenbergs politischer Initiative einen Aufschrei in der Generalität geben müssen und die Generalität hätte es doch als ihre Pflicht begreifen müssen die Öffentlichkeit, die Regierung und den Bundestag davon zu überzeugen von diesen Planungen abzulassen.
Nicht um gegen das Primat der Politik zu meutern, sondern vielmehr um die Öffentlichkeit und die Politik mit Sachargumenten über die fachlich gebotenen Schritte zu informieren.
Aber das ist nicht geschehen…
Oder die Frage von Rüstungsbeschaffung.
Entweder braucht die Marine die fünf neuen Korvetten, dann hätte der InspM bereits vorher für sie öffentlich werben müssen. Und wenn es dann nicht genügend Geld dafür gegeben hätte, dann wäre das eine politische Entscheidung gewesen…
Oder die Marine benötigt diese Korvetten nicht und braucht statt dessen anderen Kriegsschiffe dringender. Dann sollte das der InspM m.E.n. auch öffentlich und deutlich sagen.
Aber wo war die öffentliche, sachliche und (wo notwendig) kritische Beratung der Haushälter?!
Und wenn wir nochmals auf die aktuelle Situation zurück kommen, dann frage ich mich, wie der GI allen ernstes erklären kann, dass er es für seine Aufgabe die politische Leitung „in Wahlkampfzeiten“ zu „schützen“. Ich war nun bei dieser Zusammenziehung nicht dabei, aber ich habe von zwei Kameraden gehört, dass sich der GI so oder so ähnlich geäußert haben soll.
Wenn das so wäre, dann würde ich dies als erschütternd betrachten! Denn wie es der GI allen ernstes als seine Aufgaben betrachten kann Politiker in der politischen Auseinandersetzung zu schützen, erschließt sich mir nicht…
@Zimdarsen | 25. Juni 2017 – 12:59
„Wir sollten uns hier (öffentlich) nicht an Spekulationen bezgl Disziplinarverfahren und Anwesenheit im Dienst beteiligen. Warten wir ab bis die Verfahren abgeschlossen sind und dann gilt es das Persönlichkeitsrecht zu wahren.“
Damit haben Sie natürlich Recht, allerdings gibt es m.E.n. ausreichend Anhaltspunkte für ein durch die politische Leitung „gesteuertes“ Disziplinarverfahren und dass sollten man dann m.E.n. sehr wohl diskutieren, denn dies würde das innere Gefüge der Streitkräfte gefährden.
@Heiko Kamann | 24. Juni 2017 – 20:32
„Genau diese Ausdrucksweise ist es, die Ihre Beiträge für wirkliche Soldaten, schwer lesbar macht.“
Interessiert darf ich Sie fragen, warum ich Ihrer Meinung nach kein „wirklicher Soldat“ bin? Reichen 20 Dienstjahre (davon 19 in der Infanterie) nicht aus? Reichen über 100 automatische Fallschirmsprünge nicht aus? Reichen 5 Jahre Kompaniechef in der Fallschirmjägertruppe nicht aus? Reichen zwei ISAF-Einsätze (einer davon als Draussi) nicht aus?
Ich frage nur…
„Immer hinter geschlossenen Visier ätzen ist einfach feige.“
Ist „feige“ wirklich eine Bezeichnung, die man Ihrer Meinung nach in einer Diskussion unter Soldaten verwenden sollte?
@ Foxtrott und Holzi: +1, seht interessante Beiträge – Danke
Auch ich habe die Führungskräftezusammenziehung nicht sehr positiv in Erinnerung, wobei vdL durch ihren Auftritt noch besser war als der GI. Letzterer hatte eine unglückliche Rolle inne, was das Vertrauen in ihn keinesfalls gestärkt hat. Das ist aber auch schwierig, bei einer so dominierenden IBUK. Wenn das ähnlich im BMVg abläuft, dann kann ich mir vorstellen, warum Beratung schwer fällt. Inhaltlich, bezüglich der Überhöhung der Vorfälle, stimme ich mit @Foxtrott absolut überein. Auch ich ging gem. Vortrag von vdL von schlimmsten Straftaten aus, die bisher noch nicht belegt werden konnten. Und auch ich nehme keine Verhaltensänderung bei vdL war. Wobei ich aus Parteikreisen schon hörte, dass vdL mit dem GI und den Insp sehr unzufrieden sei, aufgrund des Wahljahres aber vermutlich keine personellen Veränderungen mehr erfolgen sollen. Die Ministerin sprach öfters von der Lehmschicht, und bezog sich dabei auf die Generale und Admirale in den Kdos/Ämtern und teilweise darunter. Das empfand ich als unredlich, da es wirkte, als suche sie Schuldige für das Chaos – ohne auf sich selbst zu sehen. Am Ende macht es sich Politik dann oft immer einfach, wie wir auch in anderen Ressorts oder den BuLändern immer wieder erleben. Dann war es z.B. der „Polizei-Präsident“ und die Polizisten in Führungspositionen, Politik hatte nie etwas damit zu tun. Auch wenn ich das Verhalten der Ebene GI samt milALs im BMVg und einzelner Insp, z.B. Heer, nicht verstehe, sollten wir nicht zulassen, dass Politik einen Spaltpilz in der Gemengelage des Unmuts setzt, wo doch der Auslöser des Unmuts in der Politik zu suchen ist. Dennoch stimme ich @Koffer in seinen Ausführungen zu.
@ Holzi:
Ich stimme mit Ihnen überein. Wüstner hätte wesentlich brutaler sein können, viele werden sagen, müssen. Ich lese die Rede ausgewogen und positiv. Teil 1: Herleitung und Lob an BMin und Paralment, wenn auch verkürzt. Teil 2: klare Ansprache der Innere Lage aus Sicht DBwV (entspricht meiner Wahrnehmung und war wichtig und richtig das zu tun – sonst macht sich der DBwV unglaubwürdig) Teil 3: Fehlerkultur. In keiner Phase persönliche Angriffe oder Rücktrittsgeschwafel, wie es allerdings in Teilen der Truppe oder selbst in der Union hinter vorgehaltener Hand stattfindet. Wenn das die SPD tut, ist es dem Wahlkampf geschuldet. Wenn die Grünen nicht stattfinden, weil diese sich mit ihrem grünen Ministerpräsidenten beschäftigen müssen, und vor allem die LINKE auf der Seite von vdL sind, sollte uns letzteres zumindest zu denken geben. Warum bin ich wie Sie der Auffassung, dass der Ort und Zeitpunkt richtig waren: 1. ich würde mich in der aktuellen Phase nicht mehr auf persönlichen Zusagen von vdL verlassen. 2. aufgrund der Stimmung in der Truppe war es m.E. nicht nur höchste Zeit für die Auslösung eines Überdruckventils, auch der Umgang mit den in seiner Rede benannten Personen lief bekanntlich mehr als unglücklich und musste endlich einmal ausgesprochen werden. (siehe Oberst Dr. Köster, der Leiter ZMSBw werden sollte und nun als Historiker für Brandschutzaufgaben o.Ä. im BAIUD zuständig ist!) 3. für die WDO Überarbeitung war es wichtig, gleich laut und öffentlich zu sagen, wie der DBwV die Sachlage sieht. In der „Sommerpause“ könnte sonst alles mögliche passieren und da die milOrgBer nicht mehr Teil des BMVg sind, ist das Risiko bekanntlich groß. Ein „die milOrgBer wurden beteiligt“, reicht da aus Erfahrung nicht aus!
@Harry:
Auch ich empfinde die Diskussionen hier gut. Ich stimme mit Ihnen überein, dass das BMVg in den letzten Wochen mehr FüKrVeranstaltungen durchgeführt hat. Darauf bezieht sich vdL nun auch öfters in Interviews. Für mich liefen die Veranstaltungen aber eher unter der Überschrift Aktionismus und damit meine ich nicht, dass z.B. die Spieße aus ganz Deu einen Tag vor einem Feiertag für einen kurzen Austausch nach Hannover befohlen wurden, mir geht es eher um den Inhalt. Ich glaube, dass das Ziel der Veranstaltung nicht wirklich klar war. Zumindest wusste ich nicht, was ich nun tatsächlich als Fakt oder Linie mitnehmen sollte. Das Gegenteil wurde, zumindest bei der Mehrheit, aufgrund der zuvor beschriebenen Überhöhung der seitens des BMVg m.E. erzeugten Skandale (siehe Spiegel zu Köster), erreicht.
@ Zimdarsen: +1
Ich denke, dass auch die Spitze des DBwV vdL für ihr politisches Agieren (Trendwenden etc.) schätzt und das bekanntlich auch gegen ihre Kritiker in der Fläche immer wieder unterstrichen hat. Aktuell kann aber niemand mehr einschätzen, ob vdL ihre Aussagen zur Fehlerkultur wirklich ernst meint. Bisher fehlt es m.E. an Taten. Auch in Sachen Medienarbeit. Entscheidend ist für mich, ob vdL die Führungskultur bewusst oder unbewusst weiter schwächt (von anderen wurde schon Compliance, neue Ansprechpartner, neue Meldeketten, das Überarbeiten der WDO mit der Frage nach der ebenengerechten Verortung von Verantwortung etc. benannt). VdL muss die Bundeswehr verstehen wollen! Da passt der Artikel des DBwV absolut. http://bit.ly/2sZA91W Insbesondere der letzte Absatz, der hier zwar schon einmal zitiert wurde, ich es aber wiederhole, weil auch meiner Auffassung nach von besonderer Beduetung: „Vertrauen kann man nämlich nicht entpersonalisieren und in ein „Compliance Management System“ überführen. Betriebliches Gesundheitsmanagment, Diversity-Strategie oder Soldatenarbeitszeitverordnung sind alles wichtige Dinge, keine Frage. Wer aber glaubt, nur mit systemischen Maßnahmen das für uns so elementare Vertrauen zu gewinnen und damit auch der Treuepflicht des Dienstherrn nachzukommen, wird nie verstehen, wie die Bundeswehr und insbesondere Streitkräfte funktionieren.“
Also, ich hoffe wie Sie @ Zimdarsen, „dass vdL ihre Aussagen zur Fehlerkultur ernst nimmt… für das ganze BMVg und die Bw.“ Allerdings bin ich nicht wirklich optimistisch und wenn es stimmt, was ich nicht hoffe, dass vdL einige Gegenmaßnahmen gegen den DBwV einleiten will (gem. einiger Kommentatoren hier), wäre ihr nicht mehr zu helfen. Insgesamt wird sicher aber auch einiges vom Ausgang der noch laufenden Verfahren (SKA zum Fall Franco A. oder Staatsanwaltschaft zu Aufnahmeritualen) abhängen. We will see.
@ Zimdarsen:
„Wir sollten uns hier (öffentlich) nicht an Spekulationen bezgl Disziplinarverfahren und Anwesenheit im Dienst beteiligen. Warten wir ab bis die Verfahren abgeschlossen sind und dann gilt es das Persönlichkeitsrecht zu wahren.“
Sie haben absolut recht. Wenn es das BMVg schon nicht tut, dann wenigstens wir.
@ Jochen: +1
@ Koffer (25. Juni 2017 – 14:21): +1
@ all: interessante Beiträge mit Dank an den Chef von AG
Der hier mehrfach kommentierte Beitrag mit Blick auf „Compliance“, gibt die Möglichkeit, auf diese Seite hinzuweisen
http://www.katholische-militaerseelsorge.de/uploads/media/Kompass_06_2017_01.pdf
@ Heiko Kamann
Sie sprechen also von „wirklichen Soldaten“ – mal abgesehen davon, dass das Gegenteil davon „unwirkliche Soldaten“ wären, hattefinde Ihre aktive Laufbahn nicht bereits beendet? Wieviel Einblick in den Truppenalltag hat man da noch aus erster Hand?
Es scheint, dass viele der hier vertretenen Fürsprecher der ministeriellen Linie der letzten Monate tatsächlich überwiegend „a.D.“ sind. Daher finde ich es fast schon anmaßend, wenn hoch vom Baume zwischen „denen“ und „uns“ geurteilt wird. Selbst als Aktiver kann man doch kaum über mehr als nur die eigene Brigade sprechen, geschweige denn gar von anderen TSK oder OrgBereichen. Ich kann mich nur noch wundern…
@ J. König: +1 Klasse Heft, hatte ich schon gelesen. Insbesondere den Beitrag von Herrn Naumann kann ich allen wärmstens empfehlen.
@all: interessante Sichtweise über vdL etc. von Gen a.D. Dieter: http://bit.ly/2sFf8sl
Foxtrott | 24. Juni 2017 – 15:16,
Jochen | 25. Juni 2017 – 14:56,
Koffer| 25. Juni 2017 – 14:21,
vielen Dank für die treffende Lagebeschreibung! Ein bemerkenswert guter Kontrast zu der wenig nachvollziehbaren Ursula von der Leyen-Apologetik.
[Ach Leute. Wenn euch eine andere Meinung nicht passt, sagt das – aber so was wie „wenig nachvollziehbare … Apologetik“ ist kein Beitrag zur sachlichen Debatte. Danke. T.W.]
J. König | 25. Juni 2017 – 16:18:
Danke für den Link! Lesenswert die Reportage zu diesem „Compliance Management“. Lesenswert aus meiner Sicht keineswegs allein wegen der darin aufgestellten Thesen und (dazu) getroffenen Aussagen, sondern wegen der Einblicke in die Existenz eines „Compliance Beauftragten“ und seines Selbstverständnisses an sich. Meines Erachtens gehört diese Pervertierung der Inneren Führung zu den primären Ursachen für den Verfall derselben. „Compliance Management“ – darin suhlen sich genau die Zeitgenossen, die den Anpfiff „Scheiße, Mann!“ als Angriff auf die Menschenwürde per Hotline und auch gerne anonym an’s Ministerium gemeldet haben wollen.
Zum kotzen, dieser Schwachsinn!
Hans Schommer
Bitte die Rechtschreibung in meinem Beitrag von 16:34 zu entschuldigen, auf dem Telefon schreibt es sich bescheiden.
Sehr geehrter Herr Wiegold,
Sie sind hier der „Hausherr“. Das aber berechtigt Sie nicht, sich mir gegenüber „schulmeisterhaft“ zu benehmen.
Es steht Ihnen frei, meine Kommentare nicht zuzulassen. Aber ich verbitte mir Ihre „nicht nachvollziehbaren“ Bewertungen („…kein Beitrag zur sachlichen Debatte.“ Das steht Ihnen nicht zu!
@Politikverdruss
Sie irren. Es steht mir durchaus zu, darauf hinzuweisen, wenn andere Kommentatoren unsachlich angegangen werden.
@Voodoo
Dass manche „a.D.“ da eine andere Position haben liegt evtl daran, dass sie nicht mehr erfahren haben, was TdM alles so angerichtet hat (einschl. Dresdner Erlass)
Memoria | 21. März 2012 – 21:19
In der der Rede von TdM sind die Teile zur guter Führung wirklich lesens- und befolgenswert. Nuir leider sieht die Realität anders aus. Dort ist leider viel zu oft „toxic leadership“ zu verzeichnen. Doch darüber wir ja nicht mal in der Zeitschrift „if“ diskutiert. Bei den Amerikanern wird darüber wenigstens diskutiert.
Innere Führung???
Die damit verbundene „Null-Fehler-Kultur“ ist aus meiner Sicht das Kernproblem der Bw.
TdM setzt hier leider keine positiven Impulse, sondern bestärkt in der Praxis noch die Ja-Sager.
http://augengeradeaus.net/2012/03/und-hier-zum-nachlesen-derdresdner-erlass/
….und viele Kommentare mehr.
Der Vorgesetzte trägt zunehmend für vieles die Schuld, muss sich verantworten, darf ab kaum noch was Entscheiden und dabei wird der Handlungsspielraum immer enger.
Verantwortung ist unteilbar, aber dann muss klar sein, für was man verantwortlich ist, eben nicht mehr für alles im unterstellten Bereich.
@Elahan
Was aber auch etwas mit der heutigen Medienlandschaft zu tun hat. Jedes mittelprächtige Fehlverhalten ist dann in der BILD nachzulesen und schon sieht man sich genötigt klare Zeichen zu setzen. Insofern habe ich, wenngleich ich die Haltung der oberen Führung regelmäßig nicht im Ansatz für akzeptabel halte, zumindest ein wenig Verständnis für die Motivation dahinter.
Die Ganzen Rahmenfaktoren, die hier regelmäßig abgesprochen werden, berücksichtigt ja kaum einer. Der gleiche Verein, der den Vorgesetzten als Opferlamm hinhängt fordert aber auch so Dinge, wie den Halbtagsdisziplinarvorgesetzten mit Stellenteilung… und da wird es dann wieder absurd.
@Elahan | 26. Juni 2017 – 8:11
„Dass manche „a.D.“ da eine andere Position haben liegt evtl daran, dass sie nicht mehr erfahren haben, was TdM alles so angerichtet hat (einschl. Dresdner Erlass)“
Ich bin mir nicht sicher, ob TdM (im Zusammenhang mit Führungskultur) wirklich schlimmes „angerichtet“ hat.
Wenn wir mal den Unmut in Bezug auf die „der Sack ist zu Diskussion“ und um „Aufmerksamkeit“ außer acht lassen, denn hier kann man m.E.n. genauso viele Argumente für sein Handeln wie gegen sein Handeln finden, dann war er ja eigentlich jemand, der dem Dienstweg und den zuständigen Vorgesetzten vertraut hat.
Zwar in der Außenwirkung uncharismatisch und in der Innenwirkung vielleicht zu bürokratisch, aber im Ergebnis jemand der die Armee als Armee akzeptiert hat und das schwierige Erbe seiner Vorgänger (überstürzte Abschaffung der Wehrpflicht) irgendwie unter Kontrolle bringen musste (bzw. damit Anfangen musste es unter Kontrolle zu bringen).
Gerade der Dresdner Erlass mit der Stärkung des GI hätte m.E.n. – wenn es einen charismatischen GI gegeben hätte – ein großer Schritt in die richtige Richtung sein können.
Ich bin zwar durchaus ein Anhänger von starken TSK (vor allem im Vergleich zu den unterstützenden milOrgBer ZSan, SKB und CIR), aber eine starke TSK muss doch nicht im BMVg eine „Botschaft“ haben. Ein guter und starker GI könnte hier doch viel besser den Gesamtblick haben..
Wenn ich mir den aktuellen GI ansehe, stelle ich mir immer die Frage ob er nicht ein perfekter GI in der „alten Zeit“ gewesen wäre. Also als er nur symbolischer 1. Soldat war und seine Hauptaufgabe die Beratung der Politik, aber eben nicht die Führung der Streitkräfte war…
Natürlich kann man TdM gerade diese Personalauswahl zum Vorwurf machen und hier wäre ich vielleicht sogar bei Ihnen, aber die Maßnahme an sich (Stärkung des GI) halte ich für richtig.
@Elahan | 26. Juni 2017 – 8:11
NACHTRAG
„Der Vorgesetzte trägt zunehmend für vieles die Schuld, muss sich verantworten, darf ab kaum noch was Entscheiden und dabei wird der Handlungsspielraum immer enger.“
Hier bin ich aber (leider) absolut bei Ihnen.
Durch zahlreiche kleine und große Maßnahmen wird der Handlungsspielraum der Vorgesetzten immer weiter eingeengt und das Prinzip „Führung ist unteilbar“ wird langsam zu einem reinen Lippenbekenntnis :(
Deswegen sehe ich auch die eingriffe von vdL in die Befehlskette als dramatisch für das innere Gefüge an und die angekündigte Überarbeitung der WDO bereitet mir GROSSE Sorge :(
@ Kerveros | 26. Juni 2017 – 8:51
„Was aber auch etwas mit der heutigen Medienlandschaft zu tun hat. Jedes mittelprächtige Fehlverhalten ist dann in der BILD nachzulesen und schon sieht man sich genötigt klare Zeichen zu setzen“
Daher bin ich im gewissen Maase dankbar, hier die Meinungen anderer zu diesem Themen verfolgen zu können. Dazu gehört meiner Auffassung nach auch, die Meinungen anderer zu akzeptieren, auch wenn ich sie nicht immer teile.
Abgesehen davon habe ich die Tage festgestellt, dass die website von SPON mit Werbung der Bundeswehr hinterlegt wird und auch im SPIEGEL Großflächig Werbung für die Bw freigeschaltet wurde.
Ich frage mich daher, wann diese beiden Medien wieder mit Exklusivwissen aus dem BMVg oder von UdL – ob „aufgehübscht“ oder nicht – die Öffentlichkeit informieren werden.
@ MA | 26. Juni 2017 – 10:36
Meiner Meinung nach eh „herausgeschmissenes“ Geld. Werbung ist dazu da eine Zielgruppe zu erreichen und bei dieser einen gewissen Effekt zu erreichen. Die Bw betreibt Personalwerbung. Welche Zielgruppe die Bw da beim Spiegelleser erreichen will kann ich bei bestem Willen nicht erkennen. Weder der potentielle Cyberkrieger, Luftfahrzeugtechniker noch Seemann werden wohl beim Spiegel-Abonnenten zu finden sein.
Da wären wohl die einschlägigen Auto-, Spiele- und Pferdezeitschriften schon eher das richtige Medium um diese Zielgruppe zu erreichen.
Von daher kann man bei diesem Deal auch böswillig sein und ein Quid pro Quo Deal vermuten. Der Spiegel druckt die Meinung des BMVg, dafür unterstützt das BMVg den Spiegel mit Werbeschaltungen.
@MA | 26. Juni 2017 – 10:36
„Abgesehen davon habe ich die Tage festgestellt, dass die website von SPON mit Werbung der Bundeswehr hinterlegt wird und auch im SPIEGEL Großflächig Werbung für die Bw freigeschaltet wurde.“
Da muss ich sowohl vdL, als auch Spiegel und SPON verteidigen.
Bei den großen Verlagshäusern ist es nahezu ausgeschlossen sich positive Berichterstattung zu kaufen. Und wenn, dann benötigt man deutlich mehr Volumen, als es die Bw für Werbung hat.
Es gibt natürlich einige persönliche Beziehungen vdL bzw. ihres Umfeldes zu diversen Verlagshäusern, aber dazu gehört zum einen nicht der Spiegel und zum anderen hat das nichts mit der Werbung zu tun…
@MA
Zu Ihrem letzten Punkt muss ich die Anmerkung machen: Das funktioniert noch in Deutschland, dass Redaktion und Anzeigenabteilung getrennt sind – jedenfalls bei den üblichen Publikumsmedien wie den beiden genannten. Deshalb sehe ich da nicht, dass ein Ministerium in der Lage wäre, mit seinem bisschen Werbegegeld die Meinung von Spiegel oder Bild zu kaufen.
@Wa-Ge | 26. Juni 2017 – 10:44
„Meiner Meinung nach eh „herausgeschmissenes“ Geld. Werbung ist dazu da eine Zielgruppe zu erreichen und bei dieser einen gewissen Effekt zu erreichen. Die Bw betreibt Personalwerbung. Welche Zielgruppe die Bw da beim Spiegelleser erreichen will kann ich bei bestem Willen nicht erkennen.“
Normalerweise wird durch die großen Zeitungen/Magazine (Spiegel, FAZ etc.) die sogenannte „Sekundärzielgruppe“ angesprochen (Eltern, Verwandte, Lehrer). Teilweise geht es auch ergänzend um eine allgemeine Arbeit am Image (Multiplikatoren bzw. neudeutsch „Influencer“).
Die Primärzielgruppe wird durch anderen Medien bedient.
Ausgenommen ist der höhere Dienst für die Wehrverwaltung, diese wird auch unmittelbar durch diese Publikationen erreicht. Aufgrund des in abosluten Zahlen geringen Personalbedarfs in diesem Bereich ist das aber nur ein geringer Nebenfaktor.
@Elahan | 26. Juni 2017 – 8:11
NACHTRAG
„Der Vorgesetzte trägt zunehmend für vieles die Schuld, muss sich verantworten, darf ab kaum noch was Entscheiden und dabei wird der Handlungsspielraum immer enger.“
+1 !
In meinem Bereich zeichnet sich das immer stärker ab. Materialverantwortung : 100%, Verfügungsgewalt: 0%, jedes Gerät unterliegt dem Einsatzvorbehalt des Kdos (Einsatz Einsatz, sondern auch Übungen und Unterstützungleistung, Nutzung für Ausbildung usw).
Personalverwantwortung: 100%, Möglichkeiten der Einwirkung: 50%. SBL werden durch vorgesetzte Dienststellen z.T. mit PK Abfragen gefüllt, FAZ nur mit ellenlanger Begründung, die oft trotzdem nicht zieht.
Stellungnahmen zu Weiterverpflichtungen, Versetzungen, Personalkaraussel werden vom BAPers häufig NICHT ausgewertet. Der Soldat wird trotzdem SaZ 25, obwohl Chef und Kdr Nein sagen. Hier gibt es eben andere Prioritäten. Aber hier verkommt man nur zum ausführenden Glied, aber mit 100% Verantwortung. Wehe, wenn etwas nicht klappt…
Aus sicht der Kdo-Behörden cool: Mikromanagement auf Sachbearbeiterebene mit 0% Verantwortung, weil die liegt ja im Verband.
Ich wüsste jetzt nicht, warum der SPON ein schlechteres Werbemedium als die BILD sein sollte.
Ich verstehe das Problem mit der Halbtagsstelle und der Verantwortung ist unteilbar nicht!
Ist ein Kompaniechef, Kapitän etc. 24/365 auf Posten und im Dienst?
Was macht sein Stellvertreter, seine Vertretung etc. wenn was passiert und dieser nicht vor Ort oder erreichbar ist?
Wobei Verantwortung eigentlich derjenige hat, der auch die Mittel und Möglichkeiten dieser gerecht zu werden.
@ThoDan | 26. Juni 2017 – 12:11
„Ich verstehe das Problem mit der Halbtagsstelle und der Verantwortung ist unteilbar nicht!
Ist ein Kompaniechef, Kapitän etc. 24/365 auf Posten und im Dienst?
Was macht sein Stellvertreter, seine Vertretung etc. wenn was passiert und dieser nicht vor Ort oder erreichbar ist?“
Sie verwechseln hier Vertretung bei Urlaub/Krankheit/Verletzung (welches immer möglich ist) mit Teilung der Führung (Halbtagsstelle).
Das eine funktioniert bei einem KpChef, das andere nicht.
@ThoDan | 26. Juni 2017 – 12:11
„Ich wüsste jetzt nicht, warum der SPON ein schlechteres Werbemedium als die BILD sein sollte.“
BILD und SPON liegen in unterschiedlichen Zielgruppen und unterschiedlichen Werbekategorien.
Man kann also nicht sagen, dass das eine „besser“ als das andere wäre. Die frage muss immer sein „für was besser“!
@Flieger | 26. Juni 2017 – 11:22
VOLLTREFFER! +1
Ich kann Sie beruhigen…nicht nur bei ihnen :-( …und das macht (manchen) Angst!
Wer sich auf den Kopf stellt, sieht Dinge anders…
Zum Thema Werbung:
die Anzeigen gehören in die Rubrik „Arbeitgebermarketing“ und damit geht es darum, die Bundeswehr als Arbeitgeber bekannt zu machen – Zielgruppe sind dabei nicht (nur) potenzielle Bewerber sondern auch deren Umfeld wie z.B. Eltern, Großeltern u.a. (die im übrigen bei der Berufswahl weiterhin eine entscheidende Rolle spielen).
Zum Thema Medien:
man kann es jetzt als Meinungspluralismus bezeichnen oder als Beliebigkeit – aber es fällt schon auf, dass auch die großen Publikationen bei den Themen nicht auf einer Linie bleiben. Der Spiegel hat bereits in beide Richtungen argumentiert (beim Thema „Pfullendorf“ pro BM’in, beim Thema „Tradition“ contra), ebenfalls die Welt.
Evtl. bleibt auch der Eindruck, dass es für beide „Lager“ gute Argumente gibt.
Und damit auch genug Grund, allen an der Diskussion Beteiligten respektvoll zu begegnen.
@Harry | 26. Juni 2017 – 12:28
„man kann es jetzt als Meinungspluralismus bezeichnen oder als Beliebigkeit – aber es fällt schon auf, dass auch die großen Publikationen bei den Themen nicht auf einer Linie bleiben. Der Spiegel hat bereits in beide Richtungen argumentiert (beim Thema „Pfullendorf“ pro BM’in, beim Thema „Tradition“ contra), ebenfalls die Welt.“
Gleiches gilt für DIE ZEIT…
Ein bißchen enttäuscht bin ich allerdings von der SZ. Die hat sich m.E.n. nicht mit Ruhm bekleckert…
@ ThoDan:
Was möchten Sie jetzt als Antwort hören? Der Grundsatz „Verantwortung ist unteilbar“ heißt genau das, was es heißt: Es gibt EINEN, der für seinen Bereich die Verantwortung trägt, weil er sie übertragen bekommen hat. Wenn der Chef erkrankt, auf Lehrgang oder im Urlaub ist, dann geht diese Verantwortung auf dessen Vertreter über, dann wird dieser mit der Führung beauftragt und nur dieser ist dann verantwortlich. Wie soll „Führen in Teilzeit“ praktisch aussehen? Wer schreibt z.B. die Beurteilung? Von A-M Chef 1, von N-Z Chef 2? Wer übt das Disziplinarrecht aus? Bei Dienstvergehen von 07:00 Uhr bis 11:30 Uhr Chef 1 und von 12:00 – 16:30 Uhr Chef 2? Das System Militär ist m.E.n. auf solche Spielereien nicht ausgelegt. Genau da kommen wir (mal wieder) an den Punkt, wo es um den pösen Begriff „sui generis“ bzw. „kein Beruf wie jeder andere“ geht. Da wird eher das ganze System kaputt gemacht, um Konzepte durchzudrücken, die im Zivilen vermutlich ebenso wenig funktionieren können, weil es auch dort um Verantwortung geht. Zumal „das System“, mit Verlaub gesagt, darauf ausgelegt sein muss, im Einsatz- und Kriegsfalle zu funktionieren, und da wird „Führen in Teilzeit“ noch alberner, als es im schnöden Papierkrieg an der Heimatfront auch schön wäre.
Und ja: Chef ist man 24/7/365. Genauso, wie man 24/7/365 Soldat ist. Wenn Theorie auf Wirklichkeit trifft.
@ThoDan | 26. Juni 2017 – 12:11
„Ich verstehe das Problem mit der Halbtagsstelle und der Verantwortung ist unteilbar nicht!“
Die Diskussion Dienstaufsicht in Zusammenhang mit Pfullendorf sollte eigentlich Antwort genug sein. Der Vergleich mit einem Stelv. hinkt ebenfalls, da Übergaben an den Stelv. „relativ“ selten erfolgen (Urlaubsphase/Lehrgang/…).
Generell:
Man kann von einem Disziplinarvorgesetzten eben nicht verlangen einerseits 24h erreichbar zu sein, diesem aber die Möglichkeit zu geben ab 12 Uhr die Verantwortung an eine andere Person zu übergeben bzw. sich dann abzumelden.
Ist jetzt ziemlich konstruiert aber gesetzt dem Falle um 11.30 ereignet sich ein Zwischenfall in der Kompanie, wer soll diesen nun bearbeiten? Der Vormittagschef? Der Nachmittags-Chef? Was ist mit „Außenterminen“? Wer soll die wahrnehmen? Einer/Beide, gar keiner? Wie soll man sich ein Gefechtsschießen vorstellen? Mitten am Tag wechselt der Leitende? Wie soll die Lehrgangsbeschickung ablaufen? Richten wir jetzt die doppelte Anzahl an Lehrgangsplätzen ein, damit jeder Chef auf die gleichen Lehrgänge geschickt werden kann?
Was ist mit Fällen wo beide anderer Meinung sind? Wer trifft da die Entscheidung? Und was passiert mit den Folgeverwendungen? Wenn ich plötzlich die Anzahl der Chefs deutlich erhöhe, wo packe ich die alle nach der Chefzeit hin?
Was mache ich generell, wenn eine ganze Kompanie/ das ganze Bataillon bzw. eine „kritische Masse“ eines Verbandes in Teilzeit gehen will? Melde ich die Bundeswehr dann bei der NATO ab?
Ich weise darauf hin, dass man auch zu einem gewissen Maße mit dem „Unwahrscheinlichen“ rechnen muss, d. h. wenn die Möglichkeit existiert, dann wird Sie auch wahrgenommen (irgendwann/irgendwo). D. h. vielleicht sollte ich mir Lösungen überlegen wie ich mit einem potentiellen Problem umgehen will bevor ich dieses Problem schaffe.
In Seedorf wurde/wird das SanZ durch eine in Teilzeit befindliche Ärztin geführt (die persönliche Situation lässt einen anderen Weg nicht zu), auch wenn dies nur ein „verwaltender“ Dienstposten ist (im Vergleich zu einer klassischen Einheit) gibt es da ordentlich Sand im Getriebe. Dafür kann aber die Person wenig, diese gibt sich viel Mühe und auch der Ihr unterstellte Bereich versucht alles mögliche, um so gut wie möglich zu funktionieren trotzdem merkt man einen Geschwindigkeitsunterschied.
Und hier ist die Krux, wenn aufeinander angewiesene Einheiten/Verbände in unterschiedlichen Geschwindigkeiten funktionieren (die Räder unterschiedlich schnell drehen), dann kommt es zwangsläufig irgendwann zu einem Schaden oder im extremen Fall zu einem Unfall.
Im Endeffekt ist es doch einfach, jeder Dienstposten muss fiskalisch mit Aufträgen (einem potentiellen Zeitansatz) hinterlegt und begründet werden. Wenn ich also von heute auf Morgen Diestposten identifizieren kann, die auch in der hälfte der Zeit Aufträge erfüllen können, dann kann ich die Dienstposten zusammenlegen.
@ Hans Dampf | 26. Juni 2017 – 12:39
„Und ja: Chef ist man 24/7/365. Genauso, wie man 24/7/365 Soldat ist. Wenn Theorie auf Wirklichkeit trifft.“
Mit diesem Denken passen Sie einfach nicht mehr in die Service GmbH, zu der Frau von der Leyen die Bundeswehr umbauen möchte.
„Das System Militär ist m.E.n. auf solche Spielereien nicht ausgelegt. Genau da kommen wir (mal wieder) an den Punkt, wo es um den pösen Begriff „sui generis“ bzw. „kein Beruf wie jeder andere“ geht.“
Da wird Ihnen Miss Management aber was anderes erzählen. Wahrscheinlich fehlt es Ihnen nur an Phantasie! ;-)
Sowohl der Ausgangsbeitrag, als auch die hiesigen Kommentare sind sehr interessant.
Bei manch einem vdL-Verteidiger bekomme ich den Eindruck eines Auftragsschreibers. Die vdL-Verurteiler erscheinen mir mehrheitlich authentisch. Die Wahlkampfpropagandisten im Stil eines Herrn Oppermann („Wahlkampf ist nicht das Hin- und Herwerfen von Wattebäuschen … schlechteste Verteidigungsministerin seit der deutschen Einheit“) scheinen noch nicht hier angekommen zu sein.
Als Kern des Problems sehe ich zwei Punkte:
1) Frau von der Leyen wird der Vorwurf gemacht, nur sich selbst zu dienen und nicht dem Ministerium und der Behörde, der sie vorsteht. Das Verteidigungsministerium ist für sie nur ein Sprungbrett für weiteres fortkommen, auf dem man kräftig rumtrampeln muss, um hoch hinauszufliegen.
Aus dieser Denkweise ist dann das unsägliche TV-Interview entstanden, indem sie die Truppe pauschal maßregelte und selbst offenbar überhaupt nicht merke, welchen unheilbaren Loyalitäts- und Vertrauensbruch sie damit gegenüber ihren Untergebenen begann.
2) Frau von der Leyen will eine andere Armee, als das die „althergebrachten“ Fachleute mit und ohne Lametta auf der Schulter für richtig halten. Für vdL soll die Bundeswehr ein Unternehmen wie jedes andere auch sein, dass mit Arbeitszeitrichtlinie, Flachbildfernsehern und Arbeitgeber-Kitas genug Anziehungskraft auf die Fleißigen und Klugen im In- und Ausland ausübt, dass man damit ausreichend qualifiziert ist, die Serviceaufträge für den Kunden Bundesregierung/Bundestag oder Subcontractor im Ausland abzuarbeiten, an die man die Soldaten wie PMCs für entsprechende (politische) Preise verhökert.
Dummerweise gibt es aber immer noch diejenigen, die den Soldatenberuf für eine Berufung halten, die Werte wie Loyalität, Ehre und eine Bindung an Recht und Freiheit der Bundesrepublik Deutschland erwarten und tatsächlich einen Unterschied zu anderen Jobs zum Kohle machen sehen. Als Soldat müsse man eben ein stabiles und kompatibles Narrativ im Kopf haben, dass eine Werteordnung voraussetzt, die nicht beliebig austauschbar ist. Geld darf in diesem Zusammenhang nicht der zentrale Beweggrund sein und die Bezahlung dient – wie einst überall im öffentlichen Dienst – nicht der Profitmaximierung sondern der angemessenen Alimentation des Staatsdieners.
Diese unterschiedlichen Sichtweisen kann man nicht unter einen Hut bringen. Entweder die Ministerin mit ihrer Denkschule geht oder die Vertreter der althergebrachten Denkschule müssen gehen.
Ich wage jedoch zu prognostizieren, dass man mit Frau von der Leyens Herangehensweise Landesverteidigung nicht organisieren kann, von einer glaubhaften Abschreckung kann man da schon gar nicht mehr reden, weil das Konstrukt der Bereitstellung von Sicherheit durch Abschreckung mit der Gedankenwelt von der Leyens nicht kompatibel ist.
Nicht zuletzt muss man anmerken, dass Frau von der Leyen in ihrem Tun durchaus den Willen von Frau Merkel umsetzt. Wäre dem nicht so, hätte sie schon lange ihre Entlassungsurkunde erhalten.
Mit dem, wofür die CDU in der Sicherheitspolitik zumindest bis vor ca. 12 Jahren stand, hat das zwar nichts mehr zu tun. Auch hier hat diese Volkspartei eine erstaunliche Metamorphose hinter sich.
Im operativ-taktischen Bereich ist „Führen aus einer Hand“ völlig unstrittig.
Aber im Bereich InFü ? Wie viele Vorgesetzte „verstecken“ sich hinter ihrem Bildschirmarbeitsplatz und tippen persönlich in SASPF an Beurteilungen herum, anstatt das „Händische“ zu delegieren an entsprechend ermächtigtes/ausgebildetes Stabspersonal und so persönliche Dienstzeit frei zu schaufeln um Dienstaufsicht unmittelbar an_m „Frau/Mann“ durchzuführen.
Im administrativen Bereich sind doch „Gewalten“ nicht an die Person gebunden sondern an den Dienstposten, allein schon deswegen kann man eben diese administrativen „Gewalten“ arbeitsteilig auf mehrere Dp verteilen – ganz im Gegensatz eben zum operativ-taktischen Bereich im Einsatz, wo die Führungsgewalt an die Person der Führers gebunden ist. Da schafft man es ja auch, den Führer von administrativen Aufgaben zu entlasten. Warum also nicht auch im Grundbetrieb ? Warum also z-Bsp. nicht die DS 1 aufteilen zwischen Einheitsführer und Kommandeur: der Einheitsführer hat nur noch Dienstziplinargewalt über die UO, über die Offze geht die DG an den StvKdr und der Kdr hat Stufe 2 über den gesamten Verband – und dazu ein entsprechend ausgestattetes und besetztes „Geschäftszimmer“.. Bei Beurteilunegen könnte man analog vorgehen. Nur ein kleines Denkmodell. Wenn wir wollen, dass InFü verbessert wird, dann müssen wir die Einheitsführer vom Bildschirmarbeitsplatz weg bekommen – ein Kommandant, der sich auch im Hafen beim Tagesdienst in seiner Kammer „versteckt“ und nicht durch die Betriebsräume und Unterkünfte seines Bootes „wandert“ und sich für seine „Lords“ interessiert, der verliert schlicht und einfach den zwischenmenschlichen Kontakt zu seiner Besatzung….und damit letztendlich das Vertrauen. Das hat auch nichts mit „Mißtrauen“ des Einheitsführer gegenüber seinen unterstellten Offz/UO zu tun, sondern sollte zur Normalität des Dienstes, der Menschenführung gehören. Und gerade neue Einheitsführer sollten sich solches Führungsverhalten zu eigen machen, denn „nobody is perfect“ – man kann immer menschlich und fachlich etwas dazu lernen in der „Truppenpraxis“. Also: mehr Teilnahme am Dienst und weniger formale Dienstaufsicht, dann gibt es vielleicht auch weniger „Denunziationen“ ;-)
@Hans Dampf
Beurteilungen: Wer sie schreibt ist weniger wichtig als wer bestimmt was drin steht.
D.h. sie waren 24/365 in der Einheit, und im Einsatz was soll die Einheit machen wenn ihr Chef „verlorengeht“.
In der Hinsicht dürfte ein „Halbtags“stellvertreter vielleicht sogar eine gute Gelegenheit sein zu lernen.
Was hätte ihr Stellvertreter bei einem Dienstvergehen gemacht, wären sie nicht zu erreichen gewesen?
Gut 60% meiner Arbeitszeit ist meine Betriebsführung far, far away, geht mit guter Kommunikation und Kritik/Feedback und da gibt es auch Sachen die gefährlich schiefgehen können.
Was macht ein Zugführer der im Einsatz 25 km weit vorne ist
@ Hans Dampf:
Mal unabhängig davon, dass dieses Thema hier absolut OT ist, haben Sie hoffentlich das Phrasenschwein in Griffweite.
Shared Leadership stellt auch zivile Führungskräfte vor Herausforderungen. Auch dort gibt es Personalverantwortung (inkl. personalrechtlicher Maßnahmen), Budgetverantwortung und operative Verantwortung – und auch dort endet Führung nicht um 16:00 Uhr sondern fordert Führungskräfte rund um die Uhr.
Und trotzdem probiert man neue Modelle – wie Shared Leadership – aus und hat in Teilen damit Erfolg.
Dass dies nicht in jeder Führungssituation passt und auch nicht im Einsatz muss dabei nicht besonders betont werden, aber man kann mit dem Totschlagargument „die Einsatzbereitschaft der Streitkräfte ist gefährdert“ nicht alles vom Tisch wischen.
@ all:
Und wenn der BEA GenInsp – um mal wieder die Kampfkurve zum Thema zu ziehen – nach seinem Besuch in Pfullendorf von mafiösen Strukturen spricht, abgesprochenen Aussagen, verfeindeten Lagern etc., dann richten diejenigen, die nun argumentieren
„Ich kann mir eigentlich auch nur schwer vorstellen, dass er (Richter) wie im Spiegel dargestellt berichtet hat. Nun gut, er ist zwar keine Vertrauensperson, aber dennoch ist Vertrauen auch Basis der Zusammenarbeit mit einem BEA. Von diesem Vertrauen dürfte er nun etwas eingebüßt haben,….“
einen größeren Schaden für die Einsatzbereitschaft der Streitkräfte an, da sie die Glaubwürdigkeit legitimer Führungsinstrumente dieser Bundeswehr in Frage stellen, nur weil ihnen deren Prüfergebnis nicht passt.
@Harry | 26. Juni 2017 – 14:04
„Dass dies nicht in jeder Führungssituation passt und auch nicht im Einsatz muss dabei nicht besonders betont werden, aber man kann mit dem Totschlagargument „die Einsatzbereitschaft der Streitkräfte ist gefährdert“ nicht alles vom Tisch wischen.“
Nach meiner Meinung widersprechen Sie sich hier gerade selbst. Wenn es im Einsatz nicht funktioniert UND zudem nicht querschnittlich anwendbar ist, dann ist es für die Streitkräfte nicht geeignet.
Diskutieren könnte man vielleicht über die Bereich in denen wir „zivil-vergleichbar“ sind, also die großen Ämter und vielleicht die KdoBeh. Denn auch wenn es bei einem KpFw/KpChef/BtlKdr natürlich nicht funktionieren kann, so könnte es vielleicht bei einem RefLtr oder DezLtr funktionieren.
Aber dann müsste man aus Gerechtigtkeitsgründen m.E.n. unterschiedliche Laufbahnen bzw. Beurteilungsgruppen aufmachen, denn A wäre dann nicht mehr mit B vergleichbar…
[Zitat BeaGenInsp „mafiöse Strukturen“]
„einen größeren Schaden für die Einsatzbereitschaft der Streitkräfte an, da sie die Glaubwürdigkeit legitimer Führungsinstrumente dieser Bundeswehr in Frage stellen, nur weil ihnen deren Prüfergebnis nicht passt.“
Es gibt hier zwei Möglichkeiten a) entweder hat es diese Aussage nicht gegeben, dann muss ihr auch widersprochen werden oder b) BG Richter hat keine Ahnung was Mafia bedeutet und hat sich vollkommen vergaloppiert mit einem unangemessenen und sogar ehrabschneidenden Vergleich. Im Fall a) liegt der Ball im Feld des BMVg um das richtig zu stellen und im Fall b) liegt der Fall im Feld BG Richter um sich zu entschuldigen.
Zugegebener Maßen gibt es theoretisch auch noch die Option c) (nämlich, dass es in Pfullendorf wirklich eine kriminelle Vereinigung gibt, aber solange das halte ich für so absurd, dass ich mich weigere das in Erwägung zu ziehen, solange nicht gerichtsfeste Argumente dafür auf den Tisch kommen).
@Harry | 26. Juni 2017 – 14:04
Sie vergleichen hier Äpfel mit Birnen: Hier geht es nicht darum, dass Budget und Disziplinare Verantwortung durch zwei unterschiedliche Personen geteilt werden sollte, sondern darum, dass bspw. die Budgetverantwortung durch zwei unterschiedliche Personen geteilt werden sollte. Solche Experimente in der freien Marktwirtschaft wären mir neu.
Bei der Debatte läuft es schlussendlich darauf hinaus, was passiert wenn die beiden Verantwortlichen unterschiedlicher Meinung sind, wer dann das letzte Wort hat. Entweder es gibt zwischen den beiden eine Hirarchie, dann ist die ganze Debatte obsolet. Oder beide sind gleichberechtigt, dann müsste es im Zweifelsfall per Konsensfindung (wie auch immer das laufen mag) erfolgen. Diese bedarf aber deutlich mehr Zeit. Ob dies im Tagesgeschäft praktikabel ist wage ich zu bezweifel.
Beurteilungswesen ist da ein einfaches Beispiel:
Chef A sagt: 8,0
Chef B sagt: 6,0
Was kriegt nun der Mann / die Frau? 8,0, 7,0 oder 6,0? Im Falle 7,0, was passiert wenn Chef A und B sich bis zum Stichtag nicht geeinigt haben, weil beide gute Gründe für Ihre Bewertung haben und niemand seinen Standpunkt ändern will? Wird der Soldat dann garnicht beurteilt?
@ ThoDan:
Ihre Fragen verstehe ich nicht – bzw. ich glaubte, sie beantwortet zu haben. Es gibt einen Führer/Chef/Kommandeur/Kommandierenden General. Wenn dieser ausfällt – wieso auch immer – übernimmt der Stellvertreter. Das Szenario Ausfall/Krankheit/Urlaub ist also abgedeckt und es obliegt dem Führer/Chef/Kommandeur/Kommandierenden General, seinen Stellvertreter derart „auf Stand“ zu halten, dass dieser auch nahtlos übernehmen kann. Es spricht übrigens auch nichts dagegen, bestimmte Dinge an seinen Stellvertreter zu delegieren, bzw. es ist ausdrücklich auch so erlaubt, z.B. bei disziplinaren Ermittlungen. Im Übrigen ist – zumindest heute, der Kopflastigkeit sei dank – der Dienstposten des Stellvertreters in nahezu allen Ebenen „hauptamtlich“ abgebildet und muss nicht mehr „nebenamtlich“ im Bedarfsfall ausgeübt werden (ZgFhr I für den KpChef, S3StOffz für den BtlKdr, G3 für BrigKdr etc.). Gab es früher in einer Kompanie Chef und Zugführer I (die einzigen beiden Offiziere in einer „normalen“ Kompanie), so gibt es heute derer mindestens 5: Chef A13, Kompanieeinsatzoffizier A12, Kompanieeinsatzoffizier A10, Zugführer I A11 und ZgFhr II A9G/10. Da müssen sie also nicht den ZgFhr I aus seinem eigenen „Laden“ herausreißen, um den Chef zu vertreten, da gibt es jemanden, über dessen Schreibtisch nahezu alles automatisch läuft, was die Kompanie betrifft, nämlich den KpEinsOffz. Dass dieser dann der Stellvertreter des Chefs ist, ist naheliegend.
@ Harry:
Ich habe mir erlaubt, auf die Frage von ThoDan einzugehen. Da das Thema „Führen in Teilzeit“ meiner Wahrnehmung nach ein klassisches von der leyensches ist, sehe ich da kein OT. Es reiht sich nahtlos ein in andere, wohlklingende Themengebiete, die sie ja so gerne beackert. Im Übrigens verwahre ich mich gegen den Vorwurf, ich hätte etwas vom Tisch gewischt. Es wäre Ihnen doch bestimmt ein einfaches gewesen, z.B. auf die beiden Problemfelder einzugehen, die ich skizziert habe und mir darzulegen, wie dies mit „shared leadership“ vereinbar sein soll. Der Verweis, dass dies außerhalb der Bundeswehr funktioniert, ist von der Systematik dasselbe wie „Wegwischen“. „Tut’s anderswo auch, also Ma** halten und machen!“. So einfach habe ich es mir jedoch nicht gemacht. Nach meinem Geschmack wird auch hier ein Problem konstruiert, das keines ist – bzw. das schlichtweg zum Militär dazugehört. Die Kompanie hat einen Chef, genauso, wie sie einen Spieß hat. Darauf stellt man sich ein. Da weiß man (hoffentlich), woran man ist. Und nicht „vormittags so, nachmittags so“.
In einem haben Sie recht: Dass man heute beim Begriff „Bundeswehr“ nicht mehr automatisch an „die Truppe“ denkt, sondern an alle möglichen anderen Organisationsformen, die mit dem eigentlichen „Militär“ nur noch recht vage etwas zu tun haben, führt dazu, dass man sich der Illusion hingibt, die Bundeswehr sei ein Unternehmen wie jedes andere auch. Ich halte davon nichts – und mein Eindruck ist, dass ich damit nicht allein stehe. Änderungen mit Sinn und Verstand, gern, aber nichts der Veränderung willen.
@ Hans Dampf:
„Es wäre Ihnen doch bestimmt ein einfaches gewesen, z.B. auf die beiden Problemfelder einzugehen, die ich skizziert habe und mir darzulegen, wie dies mit „shared leadership“ vereinbar sein soll“
– ich dachte, das hätte ich getan, also noch einmal ganz deutlich:
Um ein Dienstvergehen zu ahnden, muss ich als DV nicht daneben gestanden haben oder mich in der gleichen Zeitspanne im Dienst befunden haben. D.h. ein Vormittags-DV kann auch ein Nachmittags-Dienstvergehen ahnden, wenn er die disziplinare Verantwortung für die Buchstaben A bis K hat. Genau so wie ich derzeit auch Dienstvergehen ahnde, die nachts um 03:00 Uhr stattgefunden haben, obwohl ich da selbst nicht im Dienst war. Und eine Aufteilung auf mehrere TZ-DV ist dann genauso ungerecht oder gerecht wir z.Zt. wenn ich in der A oder B-Kp eingesetzt bin und daher einen anderen DV habe als mein Kamerad mit exakt dem gleichen Auftrag habe.
Für Beurteilungen analog anwendbar – wo ist das Problem??
PS: Die Bw ist kein Unternehmen wie jedes andere auch – und hat gleichzeitig eine Menge Nachholbedarf, was die Herausforderung kleiner und nicht größer macht. Und ja- das ist ein Anliegen der BM’in, bei dem sie sich (um wieder zum Thema zurück zu kommen) mit dem DBwV durchaus einig ist!!!
@Wa-Ge
Finde das einen recht merkwürdigen Ansatz:
Wer den ‚Spiegel‘ liest, ist zu clever für die Bundeswehr? Oder was wollen Sie damit sagen? Vielleicht eher, dass Sie keine Spiegelleser als Soldaten haben wollen? Tja, so läuft das aber nicht, glücklicherweise.
@Koffer | 26. Juni 2017 – 11:12
Das Prinzip ist mir bekannt, mir wäre aber neu, dass die Bw über ein Werbeetat fürs „Branding“ verfügt. (Kann aber durchaus sein, das will ich nicht abstreiten.)
Deswegen auch meine Verwunderung und Auslassung zu dem Thema.
Könnte aber natürlich auch sein, dass man die Mittel „kreativ umfunktioniert“, sprich nach dem Motto Personalwerbung der zweiten Ebene, auch wenn man eigentlich nur Branding bezwecken möchte.
Schließlich hat man ja auch schon Pizzakartons in Kasernennähe als Werbefläche für sich entdeckt gehabt.
@T.Wiegold 14:54 +1 (lag mir vorhin auch auf der Zunge….)