Aufmarsch der US-Truppen in Osteuropa – über Norddeutschland

pk_garlstedt_online_kl

Der Aufmarsch von US-Truppen an der (Nord)Ostflanke der NATO wird konkret. Nachdem die U.S. Army bereits im November die genaueren Pläne für die Verlegung der 3rd Armored Brigade Combat Team, 4th Infantry Division (3/4 ABCT), aus Fort Carson, Colorado, bekanntgegeben hatte, machten US-Truppen und Bundeswehr am (heutigen) Dienstag klar: Deutschland spielt dabei eine ganz wesentliche Rolle – als logistische Drehscheibe. Nach dem Abzug der letzten US-Kampfpanzer aus Europa via Bremerhaven im Jahr 2013 sind die norddeutschen Häfen jetzt wieder das Tor für die Rückkehr des schweren Geräts der US-Truppen. Jeweils eine Kampfbrigade wird rotierend in Osteuropa eingesetzt – als Abschreckung gegenüber Russland.

Dazu gab es in der Logistikschule der Bundeswehr in Garlstedt bei Bremen eine gemeinsame Pressekonferenz des Kommandeurs der U.S. Army Europe, Generalleutnant Ben Hodges, und des stellvertretenden Inspekteurs der Streitkräftebasis, Generalleutnant Peter Bohrer (Foto oben). Garlstedt wird das Nervenzentrum für diese Logistikaufgabe.

Aus der Mitteilung der Streitkräftebasis dazu:

Die Streitkräftebasis übernimmt als militärischer „Servicepartner“ aller befreundeten und alliierten Nationen die Abwicklung einer reibungslosen Verlegung in und durch Deutschland. Die Streitkräftebasis nutzt bei dieser NATO-Operation den norddeutschen Raum als logistische Drehscheibe für den Transport von über 4.000 US-Soldatinnen und Soldaten mit ihren Fahrzeugen und ihrer Ausrüstung.

„Deutschland hat als Drehscheibe eine besondere Bedeutung, diese wollen wir wahrnehmen. Die Streitkräftebasis stellt dafür alle erforderlichen Fähigkeiten bereit“, betonte Generalleutnant Bohrer. Verlegt werden im Januar 2017 Kräfte der 3rd Brigade, 4th Infantry Division von Fort Carson, Colorado, USA nach Europa. Die Truppen dienen der verstärkten militärischen Präsenz in den osteuropäischen Ländern der NATO-Allianz.
Die Streitkräftebasis leistet hierfür den sogenannten „Host Nation Support“, also die Unterstützung befreundeter und alliierter Streitkräfte im eigenen Land. Sie stellt für die US-Armee Lagerkapazität und Betriebsstoffe, Unterkunft und Verpflegung, Instandsetzung, Transport- und Umschlag, Anlagen und Einrichtungen der Bundeswehr, Feldjägerunterstützung sowie die Transportsicherung innerhalb Deutschlands bereit. Die Streitkräftebasis unterstützt auch bei der Routenplanung einschließlich aller Freigaben und Genehmigungen beteiligter Behörden.
Die Operation Atlantic Resolve ist im Zusammenhang mit der verstärkten Präsenz der NATO in den osteuropäischen Partnerländern der Auftakt für eine Reihe weiterer Verlegungen. Noch im Januar wird im Rahmen der Operation „Bison Drawsko“ eine niederländische Brigade durch Deutschland Richtung Polen bewegt. Auch dabei übernimmt die Streitkräftebasis den Host Nation Support.
Etwa 900 Waggons mit militärischem Material werden per Eisenbahn von Bremerhaven nach Polen gebracht. Bildlich gesprochen entspräche dies einer Gesamtzuglänge von zirka zehn Kilometern. Dazu kommen ungefähr 600 Frachtstücke, die vom Truppenübungsplatz Bergen-Hohne ebenfalls per Bahn nach Polen transportiert werden. Knapp 40 Fahrzeuge werden direkt über die Straße von Bremerhaven nach Polen bewegt.

Das Verteidigungsministerium wollte offensichtlich nicht so gerne, dass dieser Termin mit dem US-General vorher bundesweite Aufmerksamkeit erregt, deshalb wurden vorsorglich nur regional Medien zu diesem Termin eingeladen. Allerdings dazu auch die Nachrichtenagenturen und zum Beispiel das ZDF, deshalb bleibt so was dann eben nicht regional:

(Foto: PIZ Streitkräftebasis)