Die NATO-Speerspitze: Nutzlos jenseits der Oder?
Die Speerspitze der NATO, die Very High Readiness Joint Task Force (VJTF), als schnelle Eingreiftruppe auf dem Gipfel der Allianz 2014 in Wales beschlossen, übt in diesen Tagen erneut ihre schnelle Verlegung. Die spanische Brigada de Infantería Ligera Brigada Ligera Aerotransportada (BRILAT) als Kern der VJTF hat es da etwas weiter als im Vorjahr der deutsche Gefechtsverband, der den VJTF-Kern stellte: Während die Deutschen vom Standort der Marienberger Jäger in Sachsen via Truppenübungsplatz Bergen vergleichsweise einfach zur Übung Noble Jump nach Zagan in Westpolen fahren konnten, müssen die Spanier für die Anreise zu Brilliant Jump am gleichen Ort ihr Material auf dem Seeweg transportieren, vor allem über den Hafen von Stettin.
Im Hinblick auf die VJTF-Übung und auf die neue NATO-Koordinierungseinheit, die NATO Force Integration Unit (NFIU) in Polen, waren in den vergangenen Tagen einige internationale Kollegen dort unterwegs. Und was der Kollege Sam Gad Jones von der Financial Times von seiner Reise nach Polen mitgebracht hat, dürfte der NATO gar nicht gefallen: Die Speerspitze, so berichtet er unter Berufung auf hochrangige Offiziere des Bündnisses, sei für die Abschreckung nach Osten quasi nutzlos:
Nato’s new “spearhead” rapid reaction force could not be deployed in eastern Europe if there was a war with Russia, according to the alliance’s own military assessments.
The “Very High Readiness Joint Task Force”, the 5,000-man centrepiece of the 2014 Nato summit and the package of measures it produced to counter Russian aggression, would be too vulnerable during its deployment phase to be used in Poland or the Baltic States, two senior Nato generals with close knowledge of the alliance’s logistical and military planning told the Financial Times. (…)
Russia’s decision to dramatically build up its forces in Kaliningrad — the Baltic enclave between Poland and Lithuania — and substantial military assets in its border territories mean the VJTF would be at risk of being overrun before it was even ready to fight if it tried to set up “east of the Oder [the line of Germany’s eastern border]”, says one of the generals.
Nun muss man dabei vermutlich auch im Auge halten, dass eine solche Einschätzung der VJTF ganz gut zu der polnischen Forderung passt, ständig und mehr NATO-Truppen dort und im Baltikum zu stationieren. Und es hat sicherlich auch mit der – hier ebenfalls diskutierten – Einschätzung zu tun, dass vergleichsweise wenig Soldaten der Allianz in diesen Ländern unterwegs sind, auch wenn ihre Zahl auf dem bevorstehenden NATO-Gipfel in Warschau im Juli voraussichtlich aufgestockt wird.
Ob die von der Financial Times berichtete Einschätzung für die weitere Entwicklung und Ausgestaltung der Speerspitze eine Rolle spielen wird, bleibt abzuwarten. Die Bundeswehr stellt sich ja auf die nicht so einfache Aufgabe ein, für 2019 als Beitrag zur VJTF nicht nur einen Gefechtsverband in verstärkter Bataillonsgröße mit rund 1.000 Soldatinnen und Soldaten, sondern eine ganze Brigade in Marsch setzen zu können.
Der Vollständigkeit halber noch die Mitteilung des NATO Joint Forces Command in Brunssum zur derzeit laufenden Übung der Speerspitze:
Exercise BRILLIANT JUMP 2016 phase II (Deployex – deployment exercise) will take place in the period 17-27 May 2016 in several locations in Poland, with the aim of training the Very High Readiness Joint Task Force (VJTF) to quickly deploy to an assigned area of operations following the activation of the NATO Response Force (NRF).
The exercise, led by the Allied Joint Force Command in Brunssum, will see elements of the VJTF Land component for 2016, consisting of the Spanish Brigade ‘BRILAT’, supported by a UK Battalion and an Albanian Company, relocate from their permanent bases to the designated ports and airports of embarkation, in order to rapidly deploy where needed.
This exercise is designed to practice planning, coordination and execution of the deployment of VJTF-Land elements, from their home location in Spain to the Zagan Military Training Area in Poland, in a time-critical response manner, in order to be ready for employment in the shortest time. Therefore starting from 17 May NATO troops and vehicles will move from the Szczecin port and the Wroclaw airport (being the assigned port and airport of disembarkation, respectively), as well as across the South-eastern Polish borders, towards the assigned training area in Zagan.
Also participating in the exercise with key-roles in command and control as well as in coordination and support: NATO Rapid Deployable Corps (Spain), Multinational Corps North-East (Poland), NATO Force Integration Unit (Poland) and several military Headquarters and units within Spain, Poland, the United Kingdom and Albania. (…)
The Very High Readiness Joint Task Force (VJTF) is composed of a land brigade – supported by air, sea and Special Forces – and is capable of deploying at very short notice when the sovereignty of any member of the Alliance is under threat. The VJTF is established on a rotational basis and throughout 2016 it will be led by Spain with the 7th Light Infantry Brigade “Galicia” being its core.
(Foto: Seetransport des Geräts der spanischen BRILAT – Foto BRILAT/Ministerio de Defensa)
@T.W.:
Die Skepsis bezüglich der VJTF findet sich auch im Bericht eines offenbar ebenfalls mitgereisten SZ-Redakteurs:
http://augengeradeaus.net/2016/05/lesestoff-fuers-wochenende-closing-natos-baltic-gap/comment-page-1/#comment-235923
Die Balten erwarten eine ständige Präsenz der NATO in Bataillonsstärke. Und das ist auch nachvollziehbar.
Irgendwie erinnert mich die Situation in den baltischen Staaten an die Situation von Berlin vor 30 Jahren. Definitiv nicht zu verteidigen. Also wieder eine solch schwierige Situation, die von der Glaubwürdigkeit der Abschreckung und der Drohung, für die baltischen Staaten Alles in die Waagschale zu werfen.
Die VJTF macht für die baltischen Staaten nur Sinn, in einem hybriden Szenario. Ansonsten würde sie tatsächlich nie in den baltischen Staaten ankommen. In einem grossen Szenario ist die Frage: was soll als Verstärkung unmittelbar nachfolgen?? Ist da was ausser US Truppen?
Die Brigade war m.E. bereits kommuniziert. War nicht sogar von einer Division die Rede? Es geht ja schlicht darum, Bündnisverteidigung wieder glaubhaft zu unterlegen. Dies zwar nicht im Sinne der Vorneverteidigung a la Perlenschnur wie zu Zeiten des kalten Krieges, aber m.W. mit vier Divisionen. So wurde es zumindest beim letzten Nato VtdgM-Treffen diskutiert. Nach Warschau werden wir schlauer sein.
naja, nutzlos ist ja nicht ganz korrekt als zitat, zu verwundbar, das trifft es schon eher. vorausgesetzt, man befände sich schon im krieg oder kurz davor. also liegt es daran, rechtzeitig genug den marschbefehl zu erteilen. dass diverse russlandfreundliche nato-partner diese zeitgerechte entscheidung verzögern könnten, ist in der tat bedenklich. und dass die nato in sachen ostsee maritim fast blank ist, würde mir als spanischem spitzenmilitär auch sorgen bereiten.
Die BRILAT war doch Leitverband bei TRIDENT JUNCTURE 2015 (TRJE15)? ‚war interessant.
Ich finde das ein Witz es ist für Übungen alles da DINGO Eagle Moderne lkw
aber im Ernst fall ist nichts da
weil man alles extra zusammen Sammelt
Dafür haben andere Btl so gut wie nichts mehr zu Üben
Im Grunde ist die Kleckerei mit diesen diversen internationalen NATO-Armeeeinheiten Geldverschwendung und führt zu gar nichts. Glaubt hier jemand ernsthaft, dieser zusammengewürfelte Haufen könnte es mit einer eingespielten russischen Brigade im Gefecht aufnehmen? Zur NATO-Politik sollte auch mal gehören, den Balten und Polen klar zu machen, dass auch sie einen nennenswerten Beitrag zu ihrer eigenen Verteidigung leisten müssen. Allein mal auf die Balten geschaut, hat von denen keine Armee Kampfpanzer oder Kampfflugzeuge. Das ist völlig inakzeptabel.
Der Abgeordnete Kiesewetter vertritt in einem Artikel aus dem April 2016 (http://link.springer.com/article/10.1007/s12290-016-0392-8#article-actions) die Gegenthese:
Die VJTF reicht aus.
Ein Seetransport einer schnellen Eingreiftruppe ist ein schlechter Witz, weil dieser niemals schnell genug aus Spanien im Baltikum eintreffen kann.
Und es fehlt jede Nato-Planung um im Falle eine russischen Angriffs auf Baltikum sofort mit einem Gegenangriff auf Königsberg zu beantworten.
@ Memoria: Herr Kiesewetter hat leider aktuell andere Probleme :-/ Und bezüglich des Artikels, naja… er hatte auch schon eine andere Auffassung vertreten :-(
@ Memoria
Was haben Sie erwartet – es kann eben nicht sein, was nicht sein darf. Gefolgt vom üblichen „EU-Geschwurbel“…
Memoria | 16. Mai 2016 – 20:23
USA hat ein echtes Problem das unseres wird
Wenn auch unsere Medien so tun wie Sie was zu sagen hätten in den USA
Ist die Realität 180 C anders rum
Nächste Präsi. D.Trum
Damit haben wir auch ein echtes
Den ohne USA gehen die Lichter aus in Europa
Die BRILAT ist übrigens luftbeweglich – aero transportable
http://www.ejercito.mde.es/unidades/Pontevedra/brilat/
https://es.wikipedia.org/wiki/Brigada_%C2%ABGalicia%C2%BB_VII
ist aber wohl vom Kernauftrag seit diesem Jahr anders gesetzt (?).
Zu Begriffen:
„Die Bundeswehr stellt sich ja auf die nicht so einfache Aufgabe ein, für 2019 als Beitrag zur VJTF nicht nur einen Gefechtsverband in verstärkter Bataillonsgröße …
Ein Gefechtsverband (GefVbd) ist per Definition immer ein verstärktes Bataillon (vstkBtl).
Der FhrGefVbd ist nach bisheriger TF (100/100, 100/900) (1) zugleich Truppenführer (TrFhr) mit entsprechenden Rechten, der Vbd zur Führung des Gefechts (Einsatz) verbundener Waffen (Kräfte) befähigt. Über die Zusammensetzung des GefVbd entscheidet der nächsthöhere TrFhr.
Im NATO-Bereich gilt die weitergehende Unterscheidung in
– battle group (BG, UK), gemischter GefVbd
– armored battalion task force (bat tf, US) oder auch schlicht „armor task force“.
Gefechtsverbände werden stets zeitlich begrenzt zur Erfüllung eines bestimmten, weitgehend selbständig zu erfüllenden Auftrags zusammengestellt und befohlen.
Abhängig von ihrer Zweckbestimmung tragen sie z.B. die Bezeichnung Angriffsverband, Verzögerungsverband, Vorausverband usw, usf. Abhängig vom Übungsszenar kämen für einen DEU GefVbd die Aufgabe Verzögerungsverband, ggf auch Sperrverband in Frage, wozu es aber einer starken Pionierkomponente bedürfte.
(1) Nach Inkraftsetzung der neuen TF wird es Änderungen geben, insbesondere auch hinsichtlich Definition und Aufgabenzuschnitt Truppenführer.
Ist wohl mal wieder an der Zeit an die Größen der Gefechtsstreifen zu erinnern.
Und dann einfach mal alle deutschen Kampftruppenbattaillone nebeneinander gereiht nachrechnen auf wieviel Kilometer Sicherungslinie (VRV/FLOT) man da kommt. Da bleibt am Ende des Abschnitts noch verdammt viel übrig ( https://de.wikipedia.org/wiki/Polen#Geographie ).
“ Allein mal auf die Balten geschaut, hat von denen keine Armee Kampfpanzer oder Kampfflugzeuge. Das ist völlig inakzeptabel.“
Das sind bitterarme Länder die sich so ein teuren Luxus wie Kampfpanzer oder gar Kampfflugzeuge nicht leisten können. Ungarn, Niederlande oder Belgien haben ja auch die Kampfpanzer aus Kostengründen abgeschafft.
O. Punkt | 16. Mai 2016 – 21:17:
Mit den derzeit in DEU verfügbaren TrTl des Heeres sind wir nicht mal in der Lage, Berlin zu verteidigen.
Alarich | 16. Mai 2016 – 20:53:
„USA hat ein echtes Problem das unseres wird
Wenn auch unsere Medien so tun wie Sie was zu sagen hätten in den USA
Ist die Realität 180 C anders rum
Nächste Präsi. D.Trum
Damit haben wir auch ein echtes
Den ohne USA gehen die Lichter aus in Europa“
Zu diesem Beitrag bitte ich Sie, werter Herr Wiegold, um eine Um- und Übersetzung.
Hans Schommer
Die NATO Staaten haben 927 Millionen Einwohner, Russland ca. 145 Millionen Einwohner. Die Wirtschaftskraft der NATO Staaten ist mehr als 15 x so groß wie die von Russland. Die Grundlagen für die Schaffung von Streitkräften, die Osteuropa verteidigen könnten b.z.w. abschreckend wirken, sind also vorhanden.
Allerdings ergeben die Zahlen allein noch keine effektive Verteidigung. Man muss schon wollen und sich anstrengen, ein wenig mehr „geistige Bündnisverteidigung“ als Grundlage könnte nicht schaden.
Hohenstaufen | 16. Mai 2016 – 22:01
Europa Größtes leiden ist doch es fehlen die Politiker
Die Europa vorran bringen und nicht ihren Loby dienen müssen
Wenn Europa scheitert liegt das nicht am Brexit oder Griechen pleite oder das Volk nicht richtig entscheiden kann
Wenn Europa wollte würde die Bw ganz anders mit Gerät Versorgt und man würde nicht dulten das der Puma einfach Verlängert wird von 2020 auf 2025
Aber das ist egal warum der letzte Puma erst 2025 kommt und nicht wie vorgesehen 2020
In den USA wurde am ende an der Zuverlässigkeit gegen GM und für Osko entschieden
Nun muss man dabei vermutlich auch im Auge halten, dass eine solche Einschätzung der VJTF ganz gut zu der polnischen Forderung passt, ständig und mehr NATO-Truppen dort und im Baltikum zu stationieren.
Exakt, Herr Wiegold. Das ist der Schlüssel des Verständnisses, nur darum geht es, sowohl was die Übung selbst angeht als auch die Kommentierung dazu.
Wirtschaftliche (Wieder-)annäherung der EU gegenüber Russland und gleichzeitig aktive militärische Präsenz, als ein (!) Baustein zur Möglichkeit zur Abschreckung gegen hybride Kriegsführungsträume Moskaus im Baltikum-ein weiterer Baustein ist die Verbesserung der sozioökonomischen Situation russischer und russischsprachiger Minderheiten im Baltikum, ist die wirtschaftliche Gesamtentwicklung des Baltikums, usw. Das sind diesbezüglich die Hausaufgaben Europas.
Also Maßnahmen, die der Obama-Administration nicht schmecken. Mit Donald Trump oder Hillary Clinton dürfte sich das effektiver und für alle Europäer offener ausgestalten lassen.
Und ja: das weiß man in Tallin, Riga, Vilnius genauso wie in Warszawa. Denn das strategische Gleichgewicht steht. Zeit die Ebene darunter adäquat auszugestalten und zurückzukehren zu einem Miteinander in Europa.
@Sachlicher
Die Herausforderung ist, daß unsere östlichen Nachbarn – insbesondere Polen – eine (Wieder-) Annäherung Deutschlands an Rußland überhaupt nicht goutieren.
Sachlicher | 16. Mai 2016 – 22:18
Meines Sie das mit Trump mit Putin die Lage besser würde ?
oder Versteh ich sie da Falsch ?
Nato’s new “spearhead” rapid reaction force could not be deployed in eastern Europe if there was a war with Russia …
Sorry, aber was für „Dumpfbacken“ haben das denn geurteilt?
Kann nur eine andere politische Absicht zugrunde liegen, nämlich das „continuing deploying“ argumentativ einzuleiten, denn
– die VJTF macht Sinn nur VOR Kriegsbeginn, wobei sich in solchen Fällen wie immer die Frage stellt, wirkt das pre-deploying eskalierend oder deeskalierend. Dauerbrennerthema im Kalten Krieg.
– die VJTF führt die Funktion eines Verzögerungsverbandes aus, sie erst bei Kriegsbeginn einzusetzen, Mumpitz. Sie käme natürlich kampfkräftig nie in die Einsatzräume!
– alles entscheidende Frage zum Einsatz ist der Zeitpunkt. Dieser Entschluss entscheidet ALLES. Aber, die Alarmierung und Herstellung der Einsatzbereitschaft MUSS bereits zuvor abgeschlossen sein.
Dieser Entschluss ist ein hoch politischer, zwischen Washington, Brussels etc, …!
@KPK
Also ein „Mobilisierungswettlauf“ wie 1914?
„st wohl mal wieder an der Zeit an die Größen der Gefechtsstreifen zu erinnern.
Und dann einfach mal alle deutschen Kampftruppenbattaillone nebeneinander gereiht nachrechnen auf wieviel Kilometer Sicherungslinie (VRV/FLOT) man da kommt. Da bleibt am Ende des Abschnitts noch verdammt viel übrig (“
Ich finde solche Bemerkungen nachgerade – Entschuldigung – lächerlich. So denkt, wer zuhause auf dem Computer googlemaps aufmacht und da Schlachtpläne erstellt.
Entscheidend ist doch nicht, wie viele – kampfbereite – Battalione wir haben, sondern welche Kräfte wir IM VERHÄLTNIS zu einem möglichen Gegner, an einem bestimmten Ort/Abschnitt in einer bestimmten Zeit mobilisieren können. Und da bin ich mit Blick auf Russland immernoch sehr entspannt. Auch wenn es manche hier noch immer nicht mitbekommen haben: das ist nicht mehr die alte Sovietarmee, das ist ein Schatten davon. Der westliche MB ist zahlenmäßig und von der Ausstattung den NATO-Kräften vollkommen unterlegen. Die Russen kriegen noch nicht mal Ihre Kaderstärke voll. Die Ausbildung ist schäbig. Die Transportmittel sind so überlastet (Bahn) bzw so wenige (Air), dass eine Konzentration der Kräfte so lange dauert, dass die NATO reichlich Vorwarnung hat. Nachführen aus anderen MBs ist schwierig und dauert. Innerhalb des westlichen MB kann auch nicht alles eingesetzt werden. Beispiel: niemand wird so bekloppt sein, die Brigade, die Murmansk und die Flotte deckt, nach Süden abzuziehen. Und Kaliningrad bedroht zwar die NATO lines, ist aber selber im Konfliktfall akut bedroht.
Also wenn wir alle unsere Battalione und die polnischen dazu einmal schräg durch Polen aufstellen, auf Ihrer Armchair-General-Google-Karte, ja, dann ist die Linie dünn. Aber gegenüber steht dann nicht mal eine Linie.
Im Übrigen: haben Sie mal eine russische Einheit von innen gesehen? Ich schon. Und da hält sich meine Ehrfurcht in engen Grenzen. Für mich ist es kein Zufall, dass die sich im Kaukasus, in Georgien und zuletzt in UKR so schwer tun.
Alarich | 16. Mai 2016 – 22:41:
„Meines Sie das mit Trump mit Putin die Lage besser würde ?
oder Versteh ich sie da Falsch ?“
Auch hier, werter Herr Wiegold, sollten Sie ein wenig deutlicher und präziser werden – meine ich jedenfalls.
(Sie wissen schon, was Sie Ihrer Leserschaft mit Ihrem Alarich zumuten?).
Hans Schommer
@Thomas Melber
Nein, damals waren hirnlose Chauvinisten am Ruder, auf allen Seiten. Und alle waren absolut vom eigenen Sieg überzeugt.
Nach den Erfahrungen im 20. Jhdt. und dem Wissen um das Atomare, sehe ich das keinesfalls.
Daher wird ja auch mit Verve das Hybride getestet, zunächst ja auch erfolgreich, am Don, auf der Krim.
Insofern wird eine politische Entscheidung kritischer denn je zuvor hinsichtlich Zeitpunkt und Gegnerwirkung.
Aber unsere politische Klasse steht ja in ständiger Übung, in der Entscheidungsfindung.
@Thomas Melber | 16. Mai 2016 – 22:36
1. Die Republik Polen gab im letzten Jahr erstmals in ihrer Geschichte die Rundumverteidigung zu Gunsten eines Schwerpunkts im Osten auf. Ein großer Vertrauensbeweis ggü. Deutschland. Denn wenngleich Polen sich wohl kaum hätte alleine gegen DEU und RUS verteidigen können, so sollte man dies dennoch werten und einordnen können, bitte.
2. Nochmal: Das von Polen mMn zu Recht eingeforderte strategische Gleichgewicht steht.
3. Nochmal: Plädierte und Plädiere ich, im Bereich der militärischen Maßnahmen, für eine hochbeweglichen Gefechtsverband (Brigade) im Baltikum mit der Befähigung zur hybriden Kriegsführung, eine enge Abstimmung mit den finnoskandinavischen Streitkräften in punkto Planung und das Aufrechterhalten des Air Policing.
4. Nochmal: Ich schrieb von wirtschaftlicher (Wieder-)annäherung der EU. Das schließt meines Wissens Polen und das Baltikum ein in meine Überlegungen. Dem innewohnend ist folglich der Respekt ggü. Polnischen und Baltischen Interessen.
5. Meine Zuneigung ggü. Polen, diesem wunderbarem Land, geht nicht soweit, dass ich von Warszawa deutsche Interessen, abgeleitet aus Notwendigkeiten, dominiert wissen will. Wir lösen das so, dass sich Polen im Lösungspaket wieder findet, natürlich, aber: Ein Verhärten der Konfrontation ist weder für Deutschland noch für Frankreich eine logische Option, somit letztendlich auch nicht für Polen nicht-schrille Töne des nationalistischen Flügels der PiS hin oder her.
6. Wie man in der EU mit Minderheiten umgeht bzw. umgehen sollte, muss ich hier bitte nicht weiter ausführen.
7. Sie können davon ausgehen, dass man in Polen weiß, wie die Messe gesungen wird. Und beide, Polen und Deutschland, können vom friedlichen Miteinander auf dem Kontinent Europa nur profitieren. Dass zum Miteinander auch Russland gehört, weiß man in Warszawa mindestens genauso wie in Berlin und Paris.
Sachlicher | 16. Mai 2016 – 23:10
alles in ihren Ehren
aber mit ihrer Meinung kann ich mich nicht an Vertrauen
den Wahlen anschaut von Herrn Trump
Mit seinen Gegner ( Raus damit ) meinen Sie wirklich
Das wenn Putin was tut was ihm nicht passt seine Kollerische Ader nicht zu einer Eskalation bringen wird
Herr O ist ein Schwächling die von Herr Trump kann zu Ehrensache führen
@Realpolitisch:
Erinnert mich an den „Koloss auf tönernen Füßen“.
Es gibt aber auch andere Sichtweisen:
https://russiandefpolicy.wordpress.com/2015/10/27/how-good-is-russian-electronic-warfare-part-i/
Man sollte die Russen nicht unterschätzen.
Russlands Luftlandeeinheiten hatten bisher meines Wissens keine Einheiten, die mit Kampfpanzern ausgestattet waren. Das ändert sich jetzt, in der 2. Jahreshälfte 2016 sollen Einheiten mit Kampfpanzern T-72B3 aufgestellt werden.
Luftlandeeinheiten sind keine defensiv ausgerichteten Truppen, wie ist die neue Ausrüstung mit schwerem Gerät zu interpretieren ? Hat das Auswirkungen auf die Kräfte im Baltikum ?
http://tass.ru/armiya-i-opk/3271754
@ Thomas Melber | 16. Mai 2016 – 22:50
Wie pi bereits einmal ausführte: Das Modell „Westalliierte in Berlin“. Taktisch hoffnungslos unterlegen, Westberlin aus militär-taktischer Sicht vollkommen uninteressant ( und ehrlicherweise aus moral-ethischer Sicht eher zur offenen Stadt zu erklären) und dennoch: groß genug um es bei sowjetischem Angriff so schmutzig werden zu lassen, dass a)politisch der Kriegseintritt aller NATO-Staaten erzwungen worden wäre und somit b)die strategische Absicherung über diesen Truppenkörper hervorragend gelang.
Nehmen Sie dazu die stichhaltigen Ausführungen von Realpolitik | 16. Mai 2016 – 22:54 und überlegen Sie sich bitte welch Riesenchance sich damit auf Stabilität bietet, sollten sich die russischen und z. T. russischsprachigen Menschen im Baltikum tatsächlich für hybride Elemente der Kriegsführung mobilisieren lassen-was eben grundsätzlich möglich ist, tatsächlich zu realen Ängsten im Baltikum führt.
Und das sehe ich schon als wichtig. Das bewerte ich als berechtigtes Zugeständnis an die Balten und Polen. Somit sehe ich es als ein Element, um die Voraussetzungen zu schaffen, das (die) Verhältnis (Verhältnisse) zu Russland zu normalisieren.
Den Rest muss die Politik leisten.
@ Hohenstaufen | 16. Mai 2016 –
Hat das Auswirkungen auf die Kräfte im Baltikum ?
Nein.
Hohenstaufen | 16. Mai 2016 – 23:25
Die bekommen Neue PzJg
T 72 haben die keine nur Leichte Kettenfahrzeuge darunter die neuen PzJg
http://goo.gl/8iwQcj
Da hier ja bereits wieder das übliche Panzerzählen einsetzt nich ein Hinweis auf ein paar Grundlagen:
https://nationsandstates.com/2016/05/14/nato-russia-and-the-gerasimov-doctrine/
Krieg ist ein Chamäleon – das wusste schon Clausewitz.
Die NATO-Bürokratie hingegen scheint nicht einmal ansatzweise anpasssungs- und innovationsfähig zu sein.
Rußland ist weiterhin der Meister der „vernetzten Sicherheit“ – trotz all der wachsenden wirtschaftlichen Probleme.
@ Hohenstaufen
Und dann kommen prompt the „globalist interventionists“ und jammern von wegen MENA und „crisis management“. Machen wir uns nichts vor: Die wenigsten NATO Mitglieder nehmen Russland als direkte Bedrohung wahr und würden Maßnahmen die Geld und Ressourcen kosten am liebsten vermeiden. Portugal, Spanien, Italien und Frankreich schauen mit Bauchschmerzen nach Süden und haben wenig Lust irgendwelche Truppenkontingente irgendwo im Osten zu stationieren. Auch die Briten tun nur das nötigste (dem eigenen Image wegen), schauen aber verstärkt in den Nahen und Mittleren Osten und was dort vor sich geht.
Die NATO ist also in Punkto Russland zweigeteilt – die direkt Betroffenen und die nicht betroffenen. Und letztere sind nochmal geteilt in „anderweitig beschäftigt“ und „am besten gar nichts, was wollt ihr von mir?“.
@Sachlicher
Und „wie genau“ sollten DEU Tr in einem hybriden Szenar aktiv werden? Welche Aufgaben kämen auf die Truppe zu?
Bitte bedenken Sie, daß im Einsatz immer noch deutsches Recht gilt, somit müssen hier erst einmal die juristischen und administrativen Voraussetzungen geschaffen werden.
Auch müßten entsprechende SOFAs / TAs (technical Agreements) u.a. für diese Fälle schon quasi unterschriftsreif ausgearbeitet sein.
@Hohenstaufen
Bezgl der T72 für die Luftlandetruppen: man muss wissen, dass die Lufttrabsportkapazitäten Russlands reichen, um vielleicht ein Battalion zu verlegen. Selbst wenn man alles nimmt, was sie haben, und unterstellt, dass gesicherte Landeplätze zur Verfügung stehen, dann vielleicht eins der Regimenter (oder Brigaden, die Bennennung bei den Russen ist etwas unübersichtlich) Offiziell haben die aber insgesamt 4 luftlande-Divisionen und 4 unabhängige luftlande-Brigaden (die Angaben dazu sind widersprüchlich,meiner Meinung nach ist das System bei den Russen, da öffentlich falsche Fährten zu legen)
Was macht man mit so viel Airborne ohne die Flügel dazu? Ich denke, denen ist auch aufgefallen, dass mit BMD1 motorisierte Infantrie, ohne luftbeweglich zu sein, ziemlich unnütz ist. Also ist es konsequent, die zu up-armour’n. Und T72 stehen ja genug rum.
Spannend für mich 2 Fragen:
1) wie arbeiten T72 mit BMDs sinnvoll zusammen?
2) sind das dann die angekündigten „neuen“ Panzerbrigaden?
@Realpolitik +1
Zumal mir immer noch keiner einen belastbaren strategischen Grund nennen konnte, WARUM Russland überhaupt das Baltikum angehen sollte. Die Kosten für die Ukraine sind schon verdammt hoch – welcher Gewinn (in Anbetracht der erwartbaren Kosten selbst wenn wir unter der Schwelle vom Thermonuklearkrieg bleiben) wäre für die Herren im Kreml bei einem Vorgehen gegen NATO-Staaten denn zu erwarten?
Und solange das so ist, ist alles andere „Panzerzählerei“ – die kann auch unterhaltsam und informativ sein, sollte aber das strategische Handeln nicht bestimmen, sonst rangiert man sich, schneller als man denken kann, in das schönste Sicherheitsdilemma rein…
Trennung
Wo wir gerade bei Panzerzählerei waren (ich gebe zu , dass sowas durchaus unterhaltsam ist…) und von der Ausstattung der russischen VDV-Verbände mit T-72B3 MBTs berichtet wurde: Die Inder haben mal T-72 in IL-76 verlegt. Das lief zwar einigermaßen abenteuerlich, aber es lief:
http://www.bharat-rakshak.com/IAF/History/1987IPKF/1033-Bewoor01.html
(Bei mir tauchen die Bilder aus dem Artikel nicht mit auf, aber wenn man India+T-72+IL-76 in die Suchmaschine des Vertrauens eingibt, findet man noch einige…)
Zwar wiegt der T-72B3 etwas mehr als die Version der Inder, aber mit neueren Versionen der IL-76 (angeblich jetzt 60 anstatt 40 t. max. Nutzlast) wäre da mittlerweile auch Luft nach Oben. Und die IL-76 kann auch auf ner besseren Wiese landen. Man stelle sich mal eine Bataillonskampfgruppe der russischen Fallschirmjäger mit nachgeführten MBTs vor (dafür dürften die Lufttransportkapazitäten der RUAF wohl gerade noch ausreichen).
Sozusagen das russische Äquivalent zur VJTF – nur mit MBTs… :)
Welches Problem hat der Russe im Ostseeraum ? Kaliningrad – very exposed.
Welches Problem hat die NATO im Ostseeraum ? Ungünstige Raum-, Zeitfaktoren für die Heranführung von Verstärkungskräften, sowie verwundbare kritische Infrastrukturen Land, Luft, See.
Lösung kann nicht eine massive Vowärtsstationierung von NATO-Kräften „Querbeet“ im Baltikum und Polen sein, weil a) zu teuer und b) Verdrängungseffekte in Sachen Absicherung Südostflanke, Südwestflanke.
Was ist also das Center of Gravity in Sachen Verteidigung gegen einen russischen Angriff ? Richtig: Kaliningrad und dessen infrastrukturelle Anbindung an Rußland, sowie der Finnische Meerbusen.
Frage also, wieviel und welche Kräfte benötigt man, um möglichst rasch Kaliningrad und den Finnischen Meerbusen effektiv zu blockieren und gleichzeitig verstärkungskkritische Infrastrukturen insbesondere in Polen/Litauen zu schützen ?
Den Finnischen Meerbusen macht man am schnellsten mit 3 Minenladungen B-52 dicht, Für Kaliningrad sollte 1 Ladung reichen. Egal ob die Baltische Flotte dann bereits ausgelaufen ist obder nicht, sie ist erst einmal neutralisiert. Und wenn erst einmal AEGIS ASHORE in Polen installiert ist, dann findet zusammen mit der NATO AIR DEF im Baltikum und in Polen auch luftseitig nix mehr statt in Sachen Kaliningrad.
Wenden wir uns also der Landseite zu. Hier sollte man 2 Fliegen mit einer Klappe schlagen: Vorrausstationierung von (leichten, mobilen) NATO-Truppen zur Sicherung kritischer Infrastrukturen (Points of Deembarcation of Reinforcements), die gleichzeitig als Tripwire-Forces in Polen, Litauen (Schwerpunkt) und ggflls Estland sowie Lettland dienen… dafür sollten 2 leichte Brigaden mehr als genug sein. Andererseits können diese 2 Brigaden seitens Rußland kaum als ernsthafte Bedrohung „vermarktet“ werden.
Das „Spiel“ mit Raum-, Zeit- und Kräften ist im östlichen Ostseeraum kein „Spiel“ mit Panzern und Stiefeln, aber das haben die Kontinentalspieltheoretiker weder in Polen noch in Deutschland so wirklich jemals verstanden.
Noch ein Aspekt: Die US-Army hat ein gewaltiges „If U don’t use it, U loose it“-Problem gerade mit Blick auf schwere, konventionelle Verbände. Die benötigen einen „Job“, damit das funding weiter fließt. Das Zeitalter der „massiv intervention“ geht so langsam zu Ende – hat sich auch als strategisch kontraproduzent erwiesen, könnte man meinen. Wo ist also die letzte „Arbeitsplatzsicherstellungsbaustellle“ für die US-Army ? Genau. Europa……..
@ADLAS
Panzer in der IL 76 eröffnen in der Tat spannende Möglichkeiten. Selbst wenn es nur ein Zug ist mit ein zwei Falli-Komapnien dazu, das reicht zumindest, um einen Verkehrsknotenpunkt /Flugplatz oä kurzzeitig zu halten, bis die Hauptkräfte herangeführt sind. Zumindest, so würde ich denken, in einem Szenario ohne fest HKL, mit sehr mobilen Operationen. Anders gesagt: das würde zu einer Krim-Operation passen. Allerdings ist meine Vermutung, dass da eher versucht wird, konventionell verlegbare Panzereinheiten zu schaffen. Die Russen, so hört man, hatten wohl Probleme, genügend kampfkräftige Einheiten für die Rotationen in der Ukraine bereitzustellen. Die luftmobilen Truppen sind bei denen verhältnismäßig gut ausgebildet und personell gut ausgestattet, mit Panzern wären die erste Wahl.
@klabautermann
Volle Zustimmung. Wir sehen einen Machtkampf der US Teilstreitkräfte. Die Navy bekommt wegen China jede Menge neuer Schiffe. Die Gesamtzahl soll wachsen. Der Senat hat ihr sogar verboten, alte Kreuzer außer Dienst zu stellen, etc. das kostet. Die AirForce bekommt Milliarden für F35, next Bomber, KC46. Und noch viel mehr, wenn demnächst die Minutemen-Nachfolge entschieden wird. Und was bekommt die Army? Das fragen sich wohl einige Generäle. Nur so lässt sich der umstrittene Auftritt von Milley neulich vor dem Armed Services Committee verstehen, denke ich.
@Realpolitik
Wer sich – so wie ich – einmal intensiv mit dem Thema US-MIK beschäftigt hat, der weiß eben auch, dass diese ewige 2%BIP-Forderung der USA nichts anderes ist als ein return-on-invest-scheme in Sachen Foreign Military Sales – bilateral und natürlich im Rahmen NATO. Und nun ist eben die US-Army dran, nachdem Navy und Airforce gerade auch im NATO-„Raum“ wunderbar von diesem Schema in den letzten 10 Jahren profitiert haben ;-)
Und natürlich sind 2% vom deutschen BIP deutlich mehr als 2% vom baltischen und polnischen BIP /SCNR
Wenn man betrachtet einen wie großen Anteil der VDV die Russen tatsächlich in Flugzeuge packen kann sollte man beachten, dass etwa die hälfte nicht für den Sprungeinsatz sondern für den Einsatz mit Hubschraubern gedacht sind.
Die Russen haben da ja auch die Kapazität jede Variante von BMD mit Besatzung nicht nur per Fallschirm abzusetzen sondern auch per Hubschrauber.
@ADLAS-Doe
„Zumal mir immer noch keiner einen belastbaren strategischen Grund nennen konnte, WARUM Russland überhaupt das Baltikum angehen sollte.“
Ganz einfach: Spaltung der NATO bis hin zur Selbstauslösung. Sehr risikoreich aber im Bereich des Möglichen.
Russland provoziert die NATO im Baltikum auf niedriger, hybrider Schwelle und schaut dann zu, wie die NATO sich bez. einer möglichen Reaktion zerlegt. Man eskaliert das hybrid immer weiter aber immer so, dass der nächste Schritt der NATO wie eine Eskalation ausschaut und kann dann zusehen, wie sich dann in den Parlamenten der Widerstand dagegen aufbaut.
Ich sage nicht, dass das eine Intention Russlands ist, aber es ist eine mögliche Option.
Die USA wollen deren Rüstungsausgaben nur wegen der November Wahlen anheben. Nach den Wahlen wird dann einiges wieder gestrichen werden. Die US Staatsfinanzen sind auch nicht mehr wirklich Gesund und ein Wirtschaftlicher Abschwung droht. Die Realitäten kennen sicher auch die US Abgeordneten. Glaube nicht, dass Obama in den USA den Politischen Rückhalt für sehr teure und langfristige Zusagen in Europa hat.
@Adlas
Ich bin völlig überrascht, dass Ihnen keine Gründe einfallen oder genannt worden sind:
-Revanchiste Nostalgie in Russland über die Sowjetunion
Aufgrund der früheren “ Größe“ inklusive Stalinverehrung von Teilen der Bevölkerung
-Machtanspruch der russischen Regierung, alle Russen zu vertreten und dabei auch militärische Mittel einzusetzen
-Wenn sich über Mittelverteilungskampf in den amerikanischen Streitkräften aufregen, dann könnte das Argument auch auf die russischen Streitkräfte angewendet werden: Wenn die Nato keine Bedrohung ist, dann kann man die Mittel kürzen oder umverteilen. (Friedensdividende ;)) Aber dies wollen Generäle nicht.
-Russische Propaganda zielt stark auf die baltischen Staaten.
-Der Preis ist hoch, weil hoch gemacht wird: Würde es keine Aufrüstung geben, dann wären die baltischen Staaten tatsächlich schutzlos
-Das Gefühl der russischen Regierung, von der Nato „eingekreist“ zu sein und durch Farbrevolutionen bedroht zu werden
All diese Gründe sind nicht immer rational nachvollziehbar oder schlichtweg falsch; aber so funktioniert Politik nicht. Die Russische Regierung verhält sich leider so, dass man annehmen kann, dass sie zumindest darüber nachdenkt, die. Baltischen Staaten militärisch anzugreifen.
Darauf muss man sich vorbereiten.
Denn wer den Frieden will, der rüstet für den Krieg.
@Snowparrot: Das sind für mich alles Gründe, die den derzeitgen Kurs der Russen (also Destabilisierung, Einmischung, Einflussnahme etc… im nahen (nicht nur europäischen) Ausland) nachvollziehbar machen, aber eben keinen Waffengang (auch nur nach dem Muster Ukraine) gegen NATO und EU-Mitglieder erwarten lassen.
Nochmal: Was würden die Russen dabei im Vergleich zu den möglichen Kosten gewinnen? Wenn es nur darum geht, per Waffengang der eigenen Bevölkerung die (vermeintliche) eigene Stärke zu demonstrieren, bieten sich andere Nachbarn außerhalb dieser Bündnisse an. Georgien und Azerbaijan etwa sollten sich durchaus Sorgen machen….
@Benedikt
Nun ja, die Aufrechterhaltung eines volkswirtschaftlich systemrelevanten MIK Land, See, Luft, Weltraum, Cyber und Nuklear, der einen global reach hat übersteigt mittlerweile die Belastungsgrenze der US-amerikanischen Volkswirtschaft – zumal der return-on-invest in die Sicherheit des Planeten Erde außerhalb der USA eine stark abnehmende Tendenz aufweist /SCNR
Nun versuchen auch die Scheichs aus der Öl-Petrodollar-Waffen-Falle auszubrechen – allen vorran die Saudis – und da sieht es eben nicht so gut aus mit der Konkurrenzfähigkeit der US-amerikanischen Industrie in Sachen Investitions- und Verbrauchsgüter, sowie natürlich Infrastrukturen – da gibt es jede Menge Konkurrenz.
Out-Sourcen kann man die Rüstungsindustrie auch nicht, wie erhalte ich also auf Dauer die „Arbeitsplätze“ eines solch gigantischen MIK, der nur sehr wenig realwirtschaftlichen return on invest erwirtschaftet.
Der MIK basiert im Prinzip auf der Formel „Eternal war for eternal pfofit“ und bekommt dann ein Problem, wenn sich kein Gegner findet, der sich auf einen Krieg mit den USA einläßt, auch keinen Kalten Krieg….und dieser Krieg gegen den Terror bringt auch nicht genügend return, um damit einen MIK dieser Spann-und Bandbreite im High-Tech-Segment zu finanzieren. Wer genau hinschaut, der wird merken, dass sich die USA konventionell auf dem Rückzug begeben haben und letztendlich versuchen ihre Sicherheitsgarantien „los zu werden“. Das macht von Japan, über KSA bis Polen natürlich einige Herrschaften sehr nervös (also die Frontstaaten-Paranoiker in Sachen China, Iran und Rußland), denn denen wird auf einmal klar, dass sie entweder konventionell und/oder sogar nuklear (was weder die USA noch Rußland oder China „zulassen“ werden) ihre Sicherheit in eigene Hände nehmen, oder einen Interessenausgleich mit den „pösen Puben“ anstreben.
Mal sehen, welche UBoote die Polen kaufen: die französischen mit den Marschflugkörpern oder die deutschen ;-)
Benedikt | 17. Mai 2016 – 11:52
Das ist aber sehr Pauschal
in den USA ist die Waffen Industrie Mächtiger
auch ein Herr Trump wird dann gesagt was er nicht kaufen darf und was er am ende doch Kaufen wird
es ist der kalte Krieg 2.0 der bringt Jobs und bringt Wahlgeld
Da kann er nicht sagen April April