A400M: Showdown im Parlament erst mal verschoben

Der Verteidigungsausschuss des Bundestages hat am (heutigen) Mittwoch vom Verteidigungsministerium einen Bericht zur Lage beim Problem-Flieger Airbus A400M angefordert – bis Mitte Juni, also in den nächsten vier Wochen. Darin soll es nicht nur um die in jüngster Zeit im Mittelpunkt stehenden Getriebeprobleme der Propellermaschine gehen, sondern auch um andere, nicht so erfreuliche Details wie der bislang noch fehlende Selbstschutz.

Dazu der Vorsitze des Ausschusses, der SPD-Abgeordnete Wolfgang Hellmich, im Gespräch mit Augen geradeaus!:

VertdgAusschuss_Hellmich_A400M_11mai2016     

 

Damit ist der Showdown, die Auseinandersetzung über die Frage, ob es denn aus Sicht von Parlament oder Ministerium ein vorstellbares Ende dieses Rüstungsprojekts geben könnte, erst einmal aufgeschoben.

Die Airbus-Tochter Airbus Defence& Space will offensichtlich auf jeden Fall an dem Projekt festhalten – hat allerdings heute gegenüber den Abgeordneten des Ausschusses einen taktischen Fehler gemacht. In einem Informationspapier für die Parlamentarier war von einem re-design des Getriebes, der Propeller Gear Box (PGB) die Rede, was eine weitere jahrelange Verzögerung der ohnehin verzögerten Auslieferung bedeuten würde.

Airbus Defence&Space besserte diese Information zwar umgehend nach: in einer Neufassung hieß es dann Anpassentwicklung des Getriebes (kein komplettes Re-Design). Für einige Abgeordnete kam die Nachbesserung zu spät: Der Begriff re-design, sagt einer von ihnen, ist damit in der Welt.

(Archivbild Oktober 2014: A400M-Testmaschinen am Montageort in Sevilla)