SPD-Positionspapier zur Personalstärke: Every man a rifleman
Es tut sich was bei der Personalstärke der Bundeswehr. Nachdem kürzlich (in groben Umrissen) Pläne der Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen für eine Aufstockung der Truppe bekannt wurden, haben die Verteidigungspolitiker der SPD-Bundestagsfraktion sich am (gestrigen) Donnerstag in einem Positionspapier ebenfalls für eine Erhöhung der Truppenstärke ausgesprochen. Allerdings nannte der kleinere Koalitionspartner keine konkreten Zahlen.
Das Papier wurde hier in den Kommentaren schon angesprochen (ich war bei den Panzern unterwegs und habe das deshalb gestern nicht aufgegriffen). Für die künftige Debatte sollte die SPD-Position aber nicht untergehen. Hier steht es im Original, hier die Pressemitteilung dazu.
Zwei Punkte mal herausgegriffen – zum einen die wesentliche Forderung:
Eine zeitnahe Erhöhung des Personalkörpers insgesamt ist unabdingbar, damit die Bundeswehr ihren heutigen und zukünftigen Aufgaben gerecht werden kann. Nach einer sorgfältigen Analyse werden wir die dann sichtbaren und notwendigen Maßnahmen unterstützen. Dies muss bereits im nächsten Bundeshaushalt mit einem deutlichen ersten Schritt abgesichert werden.
Mit anderen Worten: Da müsste schnell ein bisschen mehr Klarheit über die finanziellen Möglichkeiten kommen.
Und eine weitere, sehr grundsätzliche Forderung: Auch die SPD ist der Meinung: Every man a rifleman.
Die Verwendungsfähigkeit und eine grundsätzliche körperliche Leistungsfähigkeit von Soldaten sind auch weiterhin unabdingbar. Ob sich dieser Anspruch jedoch bei IT-Spezialisten auf dem gleichen Niveau wie bei aktiven Fallschirmjägern bewegen muss, wagen wir zu bezweifeln und sehen hier Nachsteuerungsbedarf und Möglichkeiten, eine wirklich aufgabengerechte Personalstruktur in der Bundeswehr zu entwickeln.
Trotzdem muss gerade die Zweitrollenfähigkeit Infanterist gestärkt werden. Der deutsche Soldat ist zuerst Kämpfer zu Fuß bevor er Spezialist seiner jeweiligen Truppengattung ist. Diese Fähigkeit ist ein besonderes Markenzeichen der Bundeswehr und sollte sich daher auch deutlicher in der Struktur widerspiegeln.
Klare Absage also an die IT-Spezialisten ohne körperliche Anforderungen. Eine für die Personalgewinnung bedeutsame Positionierung.
Randnotiz: Oberfähnrich Sanitätsoffiziersanwärter, weiblich. 1EA.
Genau Herr Schommer, aber ist nur OT
@A.Fischer
Herzlichen Glückwunsch! Im V-Fall werden Sie mit K98 losgeschickt. Auf Funk, Logistik, halbwegs präzise Artillerieunterstützung und ähnliches modernes Spezialgedöns können Sie ja offensichtlich verzichten.
@all
Tle der Kommt sind offens vom drngd Bed nach perm Abk befallen.
Macht es nicht unbedingt verständlicher.
Der Titel des Artikels stellt ja die Verbindung zum USMC her,
daher möchte ich als Infanterieoffizier in Anbetracht der bisherigen Diskussion gerne hierauf Bezug nehmen:
Aus meiner Sicht ist das entscheidende Merkmal des USMC mit seiner allgemeinen infanteristischen Ausbildung zu Beginn aller Laufbahn nicht die Formung von lauter Soldaten mit 2. Befähigung Infanterist, sondern die Schaffung eines gemeinsamen soldatischen Grundverständnisses mit der klaren Ausrichtung auf den Kampf.
Wenn jeder Soldat der Unterstützungstruppe der Bw sich als Teil des „Gefechts verbundener Waffen / Operation verbundener Kräfte “ verstehen würde, wäre der Kampftruppe schon viel geholfen.
Leider kursiert meiner Wahrnehmung zufolge auch aufgrund des Afghanistaneinsatzes in vielen Teilen der „gefechtsfernen“ Truppe „Feldlager- “ und Beamtendenken.
P.s.
Dass in der SPD anscheinend die Vorstellung existiert, die Infanterie sei querschnittlich nachtkampffähig ausgebildet und ausgerüstet lässt mich zudem etwas ratlos zurück.
Ich finde die Verwendung des Begriffes „infanteristisch“ ein wenig unglücklich gewählt. Infanterie ist mittlerweile, wie alle anderen militärischen Bereiche, ein ziemlich komplexer Teilbereich, und wie hier bereits zutreffend ausgeführt wurde, müssen schließlich bei der Ausbildung Prioritäten gesetzt werden. Mal davon abgesehen, dass ein nicht unerheblicher Teil der Truppe Ausrüstungsgegenstände wie gepanzerte Fahrzeuge, Nachtsehgeräte oder moderne Trageausstattung eher aus dem Internet als aus dem Dienstalltag kennt.
Was aber, zumindest im landgestützten Teil der Bundeswehr, verbessert werden könnte, ist die allgemeine Inübunghaltung der Soldaten. In Teilen der Truppe herrscht ein Bewusstsein, dass die Grundausbildung alle relevanten allgemein-militärischen Ausbildungsthemen vermittelt, was nicht der Fall ist. Auch nach Abschluss der GA muss der Soldat weiter ausgebildet und seine Kenntnisse weiter vertieft werden, was regelmäßige Schießvorhaben, Übungsplatzaufenthalte usw. angeht.
Laut Welt sehen die Eckwerte vor:
BMAS: +2,2 Mrd
BMI: +1 Mrd
BMUB: +800 Mio
BMFSJ: +450 Mio
Und das BMVg?
@ Werferfehler
Wir reden hier aber von richtigen Schutzweste, nicht von irgendwelchen lustigen Splitterschutzwesten von anno dazumal.
Mal Beitrag eines „IT-Idioten“ zu dem Thema.
Ich bin Offizier und ich bin als Softwareentwickler eingesetzt. Es dauert bei uns nach Zuversetzung zwei bis drei Jahre (vorweg stehen allgemeine Ausbildung, allgemeine Fachausbildung oder Studium), bis ein Teammitglied die nötige Erfahrung im komplexen Umfeld der jeweiligen Projekte hat, um effektiv arbeiten zu können.
Das Ganze ist im Weiteren auch ein Vollzeitjob.
Ich stimme im Weiteren jederzeit zu, dass jeder Soldat – egal in welcher Tätigkeit – dazu befähigt sein muss, seinen Job als Infaterist wahrnehmen zu können. Daher wird auch bei uns z.B. der Dienstsport und die entsprechende Ausbildung durchgesetzt.
ABER: Von einer entsprechenden Einheiten kann man schlicht und ergreifend – meiner Meinung nach – nicht annähernd das Niveau erwarten, dass die „regulären Kampftruppen“ haben. Das liegt schlicht und ergreifend daran, dass deutlich weniger Zeit für entsprechende Ausbildung und Sport zur Verfügung stehen (wobei ich der Meinung bin, dass üppig Sportzeit zur Verfügung steht).
Wird hier mehr Fokus auf entsprechende Ausbildung gelegt, ist der Fachauftrag nicht länger durchfürbar. Wir haben hier ohnehin eine fürchterlich dünne Personaldecke und kaum Regenerationsmöglichkeiten für neues Personal. Das kommt erschwerend hinzu.
Man sollte hierbei nicht vergessen, dass wir nicht den ganzen Tag die Füße hochlegen oder Dinge verkabeln (’n Kabel irgendwo reinstecken oder auch einen Server installieren kriegt wohl jeder auf die Reihe), sondern eben auch einer hochkomplexen Aufgabe nachgehen. Und da sitzt auch der eine oder andere Softwareentwickler, den man getrost als Genie bezeichnen kann – das sind allerdings üblicherweise nicht die top-infanteristen.
Wenn man diesen Weg also konsequent gehen möchte, dann müsste man – in meinen Augen – faktisch alle Bereiche outsourcen und den Fokus eben stärker auf die Kampftruppen legen.
Eine Vermischung halte ich in der Realität für schwerlich möglich. Zu einem besteht – wie gesagt – bereits eine dünne Personaldecke mit nur wenig Regenerationspotenzial und zum anderen blockt man eben jene „Genies“ durch härtere Bedingungen ab.
Man muss also abwägen, was man möchte und in welcher Ausprägung. Es hört sich erstmal super und einfach an „jeder ist in erster Linie Infanterist“ – der Realität sieht allerdings anders aus. Ich persönlich sehe kein Potenzial, die grüne Ausbildung bei uns zu intensivieren, ohne unseren Fachauftrag noch massiver zu gefährden.
@Django
Guter Kommentar, trifft zumindest aus meiner (natürlich auch nur subjektiven Sicht) den Ist-Zustand recht gut. U.a in den Einsätzen begegnet einem dieses Denken, die Trennung zwischen „kämpfender Truppe“ und „nichtkämpfender Truppe“, leider recht häufig. Es kann nicht sein, dass das „militärische“ alleine auf die Kampftruppe abgeschoben wird und manche Soldaten nicht einmal mehr in der Lage sind , bzw Willens sind, Sicherungsaufgaben zu übernehmen. Ob nun im Feldlager oder auch außerhalb. Die Grenzen sind und waren immer fließend, deshalb sollte man auch in der Lage sein, sich zumindest im Verband (Gruppe, Zug, sonstige Konstellation) auch verteidigen zu können.
Und bevor hier der Gedanke aufkommt, dass ich den Großteil des Heeres irgendwie herabsetzen möchte: Nein, ich kenne durchaus viele Kameraden aus anderen Truppengattungen, die eine sehr hohe Motivation auch in den Bereich der eigenen Infanterieausbildung haben, denen aber auch die allgemeinen und auch hier bereits genannten Probleme begegnen. Mehrarbeit in der Spezialisierung (eigentlichen Aufgabenbereich) durch Nichtbesetzung der Dienstposten, so dass für andere Ausbildung keine Zeit bleibt, Munitionsmangel für Schießvorhaben, betrifft alle Verbände, auch die Infanterie, aber auch Vorgesetzte, welche vielleicht eher den einfacheren Weg gehen (vergleiche die Lehre des USMC, wobei ich auch nicht sagen kann, ob es bei denen denn in der Realität wirklich auch besser ist), usw.. .
Ich meine, wenn seit einigen Jahren nicht mal mehr ein MG(3) (das MG4 wäre für viele leichter zu beherrschen) in der AGA, oder wie man es heute auch korrekt nennt, ausgebildet wird, geschweige denn sowas wie Handgranaten oder Panzerfaust, wie will man dann von zumindest Infanteristischen Grundlagen für die Allgemeinheit ausgehen?
Anspruch und Wirklichkeit klaffen da deutlich auseinander, siehe das SPD Papier.
Natürlich braucht z.B. der aufgeführte IT Soldat nicht die körperliche Fitness eines Fallschirmjägers (auch da gibt es traurige Negativbeispiele) zu haben. Der Schwerpunkt der Aus- und Weiterbildung sollte natürlich in den jeweiligen Spezialisierungen liegen. Aber man bekommt doch den Eindruck, dass die Bundeswehr bei der Nachwuchsgewinnung eher wert darauf legt, wie ein großes Industrieunternehmen wahrgenommen zu werden. Aber jeder, der sich entscheidet Soldat zu werden, sollte sich darüber im klarem sein oder wenigstens von seinem Arbeitgeber (>Bundeswehr) darauf Aufmerksam gemacht werden, dass diese Entscheidung im dümmsten Fall auch sowas wie Töten, eigene Verwundung oder ähnliches bedeuten kann.
„Emery man a rifleman“?…zur Zeit lieber eher „every man a sailor“. Man kann mal die Zahl der Soldaten im Auslandseinsatz gem. UdP/UdÖ auf die milOrgB runterbrechen: Davon sind 30% Marine, und das bei einem Anteil Marine an der Stärke SK von 10%…
1. INHALTLICH finde ich das, was die SPD möchte richtig, wenn man das „every soldier a rifleman“ –> in „jeder Soldat ein Kämpfer“ übersetzt
Dann passt es übrigens auch auf Lw, Marine, Sanität. Jeweils in der speziellen Ausprägung der TSK/San.
2. In der Formulierung ist es aber stümpferhaft! Wirklich Buschliga!
2a. Das Zweitrollenkonzept war ein reines Heereskonzept und für KFOR erfunden worden und ist bereits seit Jahren konzeptionell tot! Erstens weil der Hauptprotagonist im Heer schon LAAAANGE pensioniert ist (GenLt OttO), zweitens weil das Zweitrollenkonzept der steigenden Gefährdungslage in den Einsätzen nicht gerecht wurde und drittens weil es außerdem die fachliche Kompetenz der „Fehlfarben“ ruiniert hat.
2b. Ein Ausfluss des Scheiterns des Zweitrollenkonzepts ist übrigens die Erhöhung der Anzahl der „grünen“ Verbände.
2c. Es ist außerdem eine Beleidigung für die Infanterie. Als könnte man das komplexe, infanteristische Handwerk mal so „neben bei“ erlernen, nur weil man irgendwann einmal Grundausbildung absolviert hat. :(
Ich bin übrigens wirklich irritiert, ordnet die Bw nicht zumindest zu den großen Fraktionen jeweils einen Oberstlt ab?! So richtig mit Abordnung zum Ustg des BT und so?!
@elbranderos | 18. März 2016 – 19:42
Das was Sie meinen ist keine „Infaterieausbildung“ sondern Gefechtsdienst aller Truppen!
TRENNUNG
Das großartige (!) Werk Einsatznah/Kriegsnah Ausbilden“ viel einer Schmutzkampagne der Medien (hier konkret: „Kontraste“) und einem einkickenden General im Heeresamt zum Opfer. Der damalige Abteilungsleiter im Heeresamt und heutige Kdr AusbKdo untersagte die Nutzung. Stellte aber gleichzeitig eine Neufassung unter Berücksichtigung sowohl der Wehrmachtsbeispiele, als auch internationaler Beispiel aus allen Jahrzehnten/Jahrhunderten in Aussicht.
Passiert ist seit damals: NICHTS :(
TRENNUNG
@Kap’tän | 18. März 2016 – 20:25
“ Man kann mal die Zahl der Soldaten im Auslandseinsatz gem. UdP/UdÖ auf die milOrgB runterbrechen: Davon sind 30% Marine“
Ohne die TSK Marine herabsetzen zu wollen (die durchschnittlichen Abwesenheitstage eines „seefahrenden Marinierten“ sind beeindruckend), aber das was Sie hier als Auslandseinsatz bezeichnen hat nur wenig mit einem Auslandseinsatz nach Heeresdefinition gemein.
Genauso ist es !
Schön dass das nochmal ans Tageslicht geholt wird. Vielleicht der passende Mann für unsere Ankündigungsministerin.
@Koffer: Zweifellos ist ein Einsatz „nach Heeresdefinition“ anders (zumindest für die „Draussies“). Ich kenne aber nur relativ wenig Beispiele von Soldaten, die den Dienst quittiert oder bei Weiterverpflichtung abgewunken haben, weil es zu gefährlich war, sondern zumeist ist ständige, unplanbare Abwesenheit Auslöser für die Trennung von der Truppe. Und der Erhalt (motivierten) Personals, mit der hier debattieren Erhöhung der Truppe umso mehr, ist DIE strategische Herausforderung.
@Kap’tän | 18. März 2016 – 21:31
Kein Widerspruch von meiner Seite.
@Georg
Zitat „Wir haben immer noch ca. 20.000 Zivilbeschäftigte im Überhang gegenüber den angestrebten 55000 Soll-DP Umfang. Das SPD-Papier fordert ja auch, das Zivilbeschäftigte Soldatenstellen besetzen können (soweit ich das beim Überfliegen richtig gelesen habe).
Das würde also bedeuten, ein Zivilist kommt auf eine Wechselstelle (Soldat oder Zivil) und ein neu ausgebildeter Soldat kommt auf eine reine Soldatenstelle.“ Zitat Ende
…Zivilisten auf Soldatenstellen..na das guck ich mir an.
Sei es drum. Ich habe es von den „Personälern“ zwitschern gehört,
dass wir gar keine 178.000 Soldaten physisch haben.
Das ist wohl alles eine Frage der Statistik .
Die Zahl soll wohl eher bei nur 140.000 +- liegen.
Gerücht oder Wahrheit ? Ich weiss es nicht, aber vorstellbar ist mittlerweile alles…
@A.Fischer
Ohne das der Spezialgedöns Computer IT etc. funktioniert oder gar vom Gegner manipuliert wird, sind sie wahrscheinlich nur im bescheidensten Rahmen Kampf und Einsatzfähig.
Dann können sie hoffen, das die Melder noch die Brücke verlassen können und die Kaffeemaschine funktioniert.
@ Koffer | 18. März 2016 – 20:46:
“ … Das großartige (!) Werk Einsatznah/Kriegsnah Ausbilden“ viel einer Schmutzkampagne der Medien (hier konkret: „Kontraste“) und einem einkickenden General im Heeresamt zum Opfer. Der damalige Abteilungsleiter im Heeresamt und heutige Kdr AusbKdo untersagte die Nutzung. …“
Nennen Sie mal bitte einen Namen. Spindler oder Uhrig oder wer soll das verbrochen haben?
Hans Schommer
@ Seaking
Die Differenz dürften wohl die ca. 25.000 Soldaten sein, die früher auf Schülerstellen saßen und angeblich gibt es diese Stellen in der jetzigen Personalstruktur so nicht mehr. Also alle Fw-Regeneranten bis zur Versetzung auf Dienstposten. Alle Uffze auf ZAW-Ausbildung (bis zu 21 Monaten) usw.
Daneben gibt es bestimmt ein paar Tausend Soldatinnen im Mutterschafts- und Erziehungsurlaub und für diese Stellen gibt es keinen vollständigen Ersatz.
140.000 + aktive Soldaten, die in der Truppe und den Kommandobehörden vorhanden sind, scheint mir realistisch zu sein.
@ MS 19:40 Uhr
Vollste Zustimmung !
Was die „Kämpfer“ hier im Forum nicht wahrnehmen wollen, ist die Tatsache, dass man viele Spezialistentätigkeiten einfach nicht outsourcen kann, ohne einen Qualitätsverlust zu erleiden. Die Industrie bildet keine Spezialisten für ein bestimmtes Teilgebiet aus, die dann ein Berufsleben lang, dieses Spezialgebiet beackern.
Die Bundeswehr macht es, bei den IT-Spezialisten, den Sanitätern, den Schiffstechnikern, den Lw-Inst Technikern usw.
Dabei gibt es „begnadete“ Spezialisten in ihren Gebiet, vor denen die Industrie voller Neid großen Respekt hat. Die Wahrheit ist eben, ausgesprochene Fachleute, Spezialisten wachsen nicht auf Bäumen, die man mal eben für ein Projekt extern einkaufen kann, sondern die „wachsen“ durch eine durchgängige berufliche Beschäftigung mit einem Spezialgebiet und dabei ein persönliches Wachsen an den bewältigten Aufgaben. Dazu erfordert es aber einen Arbeitgeber, hier die Bundeswehr, die nicht nach „hire und fire“ Mentalität den OStGefr nach 8 Jahren entlässt anstatt ihn bei entsprechender Eignung in die Fw-Laufbahn zu übernehmen. Klar ist der dann ca. 28 Jahre alt, aber der hat in diesen Jahren ja auch entsprechende Erfahrung gesammelt.
Ein gutes Beispiel für solche Spezialisten ist auch das Systemunterstützungszentrum Eurofighter / Tornado in Manching. Ca. 220 Soldaten, davon ca. 150 studierte Offiziere.
Anstatt dass man diesen Leuten eine Fachlaufbahn anbietet, müssen die bei Interesse als Berufssoldaten die übliche Chef, Ämtertour machen. Der Erfolg ist natürlich, dass sich diese studierten Offiziere überlegen, ob es nicht klüger ist nach 13 Jahren Bw, die Straßenseite zu wechseln und bei Airbus Manching am Eurofighter weiter zu arbeiten.
Wenn sie einem Offizier und Softwareingenieur mit der Idee kommen, er solle geeignet sein einen Infantriezug im Einsatz zu leiten, so wie dies damals der GI Schneiderhan wohl angedacht hat, dann ist dies einfach lachhaft und Airbus freut sich über einen neuen Mitarbeiter.
Dies ist meiner Meinung nach ein Verschleudern von Humankapital in der Bundeswehr!
@DaStuffz
Du nennst Nutzertaetigkeiten, die jeder können muß / sollte – was aber oft nicht der Fall ist. Manche können weder ihre Dokumente speichern noch ihre Mails organisieren. Kennwörter sind Herausforderung, PKI böhmische Dörfer. Das ist Hausfrauen-IT. Sorry, liebe Hausfrauen.
Wovon ich rede ist Administration, Netzwertopologien, Planung von LAN vom LZK bis zu den einzelnen PC mit Hard- und Software, Betreuung von Serverfarmen etc.
Wieder einmal hat sich das denken der Kampftruppe durchgesetzt. IT-ler die zuerst Infanteristen sind. So ein Unfug. Die Bundeswehr, insbesonders die 3* Generäle die regelmäßig bzgl. FüUstg belogen werden, glauben echt dass es genügend Spezialisten gibt die den infanteristischen Kampf dem Bürojob bevorzugen. Traurig. Ich habe jetzt 2 Jahre Mangelverwaltung in einer Kampftruppenbrigade hinter mir und als Ergebnis bleibt: Die Kampftruppe bekommt was sie verdient: Kämpfer mit Buschtrommeln anstatt zeitgemäße Führungsfähigkeit im Verbund mit internationalen Partnern. Die Generale werden hoffentlich wissen was sie befehlen, FGG 6 ist ja stets vorhanden und funktioniert (Annahme).
1.
@A.Fischer
“ Hier vergessen offenbar einige das ihr ganzes spezialgedönst computer etc im V-Fall keinen interessiert.“
Dazu kann ich nur sagen, dass im V-Fall keine 185.000 Soldaten reichen werden. Wobei wir keine 185.000 Soldaten haben, viele im BFD sind und leider einige tausend Soldaten keinen 90/5 bestehen würden.
Zudem wird der V-Fall zuerst im Cyber- und Informationsraum stattfinden, umso wichtiger sind hierbei Spezialkenntnisse im Bereich IT, Weltraum, Nachrichten- und Drohnentechnik.
2.
Die Aussage: “Ob sich dieser Anspruch jedoch bei IT-Spezialisten auf dem gleichen Niveau wie bei aktiven Fallschirmjägern bewegen muss, wagen wir zu bezweifeln“ kommt daher, dass die FüUstgBtl nicht ausreichend IT-Ausstattung gemäß Soll/Org erhalten hatten und daher die Kommandeure die Soldaten mit infanteristischer Ausbildung beschäftigt haben. Qualitativ hohe Ausbildung genießen und kein Material zu haben um zu üben, führt nur dazu, dass die SAZ die Bundeswehr verlassen und die Bundeswehr die ITFw DP nicht besetzt bekommt.
3.
Die Bw braucht Fähigkeiten im Cyber und Informationraum, damit z.B. die CNO (ITler) der
kämpfenden Truppe z.B. 2 Stunden die Hoheit im Funknetz und Internet verschaffen können und damit die Kommunikation des Gegners lahmlegen bzw. gestört ist. Alle Verwendungen sind wichtig! Die kämpfende Truppe bleiben unsere Helden.
4.
Die IT Soldaten im Einsatz müssen natürlich eine höhere infanteristischer Ausbildung haben als ein IT Soldat im BITS oder FüUstgKdoBw. Dem Stimme ich zu.
5.
Viele von uns dürfen sich Soldat bezeichnen, obwohl diese Soldaten nur 5 Patronen mit einer P8 zur Übungshaltung im Jahr schießen dürfen. Viele von uns sind vielmehr Verteidigungsbeamte als Soldaten.
6.
Die Bundeswehr wird keine ITler bekommen, da ein nicht Bw-Angehöriger den Begriff “Führungsunterstützung“ alleine nicht verstehen wird, was das überhaupt mit IT zu tun hat.
7.
Die Bw muss Spezialisten Laufbahnen schaffen. Es gibt Offiziere die ich kennen gelehrt habe, deren Blut aus Nullen und Einsen bestehen und nicht vorhaben/vorhatten Disziplinarvorgesetzte zu werden. Diese Offiziere gehen leider aus der Bundeswehr raus bzw. sind gegangen, obwohl genau diese Offiziere in der Bundeswehr als Spezialisten benötigt werden.
Fakt ist, dass die Bundeswehr einen unheimlichen hohen Bedarf an Spezialisten (z.B. ITler und Sanitäter) hat und diese müssen nicht alle z.B. eine Verwendung als Disziplinarvorgesetzer durchlaufen. Das würde weitere Ressourcen im Bereich z.B. IT verschaffen. Interessant ist der weitere Weg im Bereich Cyber und Informationsraum, da ich nach dem Ansehen des Videos „die Anhörung des Verteidigungsausschusses zur „Rolle der Bundeswehr im Cyberraum““ vermute, dass eine neue Laufbahn in der Bundeswehr entstehen wird.
Nichts für ungut, aber ich kann dieses bon(?)mot „every man a rifleman“ nicht mehr hören. Erstens impliziert es, dass infanteristisches Handwerk „pille palle“ ist, die jeder Aktenschwengel so nebenbei, en passant, beherrscht. Absolut albern.
Des Weiteren impliziert es, dass Nicht-Infanterie-Truppenteile sich den ganzen Tag an den Zehen spielen und an Unterforderung leiden. Ich war Geschützzugführer und Batteriechef in einem Brigadeartilleriebataillon. Da kannte noch der Bataillonskommandeur der Kampftruppe „seinen“ Feuerunterstützungsoffizier und der Chef der Kampfkompanie „seinen“ Artilleriebeobachter. Gerade der Feuerunterstützungszug war das ganze Jahr über auf Achse. Die Geschützzüge zwar nicht in dieser Frequenz, aber hatten das ganze Jahr „Erklärbären“ für allen möglichen Sch*** abzustellen.
Heute hat die 1. PzDiv ein (1) Artilleriebataillon, dass drei (3) Brigaden artilleristisch auf Übung und Grundbetrieb zu „bedienen“ hat. Auch wenn ich nicht in diesem Lehrbataillon diene, so glaube ich kaum, dass man dort an Langeweile erkrankt – sofern denn Material in ausreichender Zahl vorhanden ist! Erst die Pflicht, dann die Kür – nicht umgekehrt.
Man tut ja gerade so als könne man Menschen ausbilden und dann würden sie ihren Job beherrschen!
Jeder Lw-Soldat hat eine Grüne Aisbildjng und bekommt vor dem Einsatz eine weiter Ausbildjn (Wache und Objektschutz) und glaubt hier jemand, das dieses Personal das dann beherrscht?
Zeitgleich wird im Moment die Fachausbildung mal wieder gekürzt und die durch wenig Übung und Einsatz beherrschen viele ihre Tätigkeit in der Erstverwendung nicht.
Warum sollte man einen Spezialisten für Lfz Technik als Objektschützer (auch ein Spezialisten) einsetzen?
Am Ende stellt man fest, dass Soldaten im Vergleich zu Zivilisten zu teuer sind, da sie kaum für ihre Fachverwendung zur Verfügung stehen und reduziert die Stellen.
Außer geordnete Selbstverteidigung in der Gruppe ist nichts nötig und das wird für die meisten schon eine Herausforderung.
@antenne | 19. März 2016 – 0:26
„Wieder einmal hat sich das denken der Kampftruppe durchgesetzt.“
Nein, wieder einmal haben sich die Soldaten durchgesetzt! Denn Kämpfer sein hat nichts mit Kampftruppe zu tun!
„IT-ler die zuerst Infanteristen sind.“
Nicht „Infanteristen“, denn dass ist ein aufwändige und umfangreiche Spezialisierung, die die wenigsten ITler „nebenbei“ hinbekommen würden.
Es geht um soldatisches Handwerk. Grundlagen eben!
Zitat: „Es geht um soldatisches Handwerk. Grundlagen eben!“
Ja, es geht um Grundlagen und deshalb führt der Slogan „Every man a rifleman“ am Ziel vorbei. Unter einem „rifleman“ verstehe ich einen Spezialisten der mehr kann als die Schulschießübungen mit dem G36 zu absolvieren. Die wiederum sollte aber auch der IT-Spezialist absolviert haben und in Übung bleiben.
Wie @ Zimdarsen schon schreibt, „außer der geordneten Selbstverteidigung in der Gruppe ist nichts nötig“ für den IT-Spezialisten, Lfz-Techniker usw.
Leider ist es so, dass man die Soldaten nicht mehr die Zeit, die materiellen Übungsmöglichkeiten und die Bewährungsaufstiege im Spezialistenumfeld gibt, um zu wirklichen Fachleuten in einem Spezial- oder Teilgebiet zu werden.
Da hilft es auch nichts wenn der InspLw fordert, die Ausbildung muss um 20 Prozent gekürzt werden und auf Nachfrage dann erklärt, so war das ja gar nicht gemeint, vor allen Dingen nicht nur auf die technische Ausbildung bezogen sondern auf Ausbildung allgemein.
Kürzung ist Kürzung und Kompetenzverlust ist Kompetenzverlust !
PS: Und wer glaubt, dass die Abschaffung des WaSysKdo Lw und die Verlagerung ins BAAINBw, sowie die Schaffung des LwTrpKdo kein „Brain-Drain“, kein gewaltiger Kompetenzverlust in Sachen Lfz-Technikmanagement war und ist, der glaubt auch, dass ein Zitronenfalter Zitronen faltet. :-)
Will der Mann ein Flugzeug fliegen, der von jemand mit Schmalspurausbildung gewartet wurde? Im Einsatz? Im Gefecht?
@Georg | 19. März 2016 – 9:57
„Ja, es geht um Grundlagen und deshalb führt der Slogan „Every man a rifleman“ am Ziel vorbei. Unter einem „rifleman“ verstehe ich einen Spezialisten der mehr kann als die Schulschießübungen mit dem G36 zu absolvieren.“
Sie übersetzen wörtlich korrekt, aber inhaltlich falsch.
Die inhaltlich korrekte Übersetzung wäre eher
„Jeder Soldat ist ein Kämpfer!“
„Die wiederum sollte aber auch der IT-Spezialist absolviert haben und in Übung bleiben.“
Eben. Er soll nicht Infanterist werden, aber er soll sein soldatisches Handwerk beherrschen.
Im Sinne des USMC:
What the phrase „Every Marine a Rifleman“ does mean is this:
•It means every Marine must qualify with his/her rifle at least once a year regardless of MOS.
•It means if needed any Marine regardless of job can stand a post such as convoy escort, guard duty, etc etc.
•It means if your position were overrun by the enemy, you could stand up and defend yourself and your position without being completely lost.
•It means at any time you can be made to do duties that are in the combat side of the USMC regardless of your job, with some refresher training of course.
•It means every Marine has some form of basic infantry training to fall back on if needed
Also nichts von wegen Infanterist, sondern
– beherrscht seine Waffe, das MG, kann HdGr werfen und PzFst abfeuern, und
– ist per Einstellung zum Beruf ein Kämpfer.
Wie häufig im effekthascherischen Diskurs: Aufmerksamkeit und starke Meinung gepaart mit tief greifender Ahnungslosigkeit, können andere Parteien auch.
@Klaus-Peter Kaikowsky | 19. März 2016 – 10:33
+1
„Trotzdem muss gerade die Zweitrollenfähigkeit Infanterist gestärkt werden. Der deutsche Soldat ist zuerst Kämpfer zu Fuß bevor er Spezialist seiner jeweiligen Truppengattung ist. Diese Fähigkeit ist ein besonderes Markenzeichen der Bundeswehr und sollte sich daher auch deutlicher in der Struktur widerspiegeln.“
Ich habe diesen Absatz ungefähr 10 mal gelesen und verstehe ihn immer weniger. Da man offenbar keine Vollausstattung für Ausbildung und Einsatz auf längere Sicht für die spezialisierten Waffengattungen hinbekommt (siehe PanzerBtl ohne Panzer) macht man nun aus der Not eine Tugend und konzentriert sich auf die strukturelle Stärkung einer Zweitrollen-Tugend: der gute, alte Infantrist ? Führen wir jetzt auch wieder Fußlappen ein und geben die Socken auf ? Erinnert mich an das Ende von WK i und WK ii, da hat man zig-tausende Marine- und Lw-Soldaten – die eben kein „Gerät“ mehr hatten – als „Hilfsinfantristen“ völlig sinnlos verheizt.
Irgendwas stimmt mit meinem Kalender nicht. da steht 2016 ?
Gehört am Rande dazu: Personalstrategie kommt im zweiten Halbjahr 2016, berichtet Bundeswehr aktuell – war das nicht eher erwartet?
@T.W.:
Komisch, am Montag war es noch Frühjahr:
http://augengeradeaus.net/2016/03/verteidigungsministerium-plant-angeblich-7-000-neue-planstellen-fuer-soldaten/#comment-230145
Aber wenn man jetzt eh kein Geld mehr hat, dann kann man sich ja mir all den Papieren eh mehr Zeit lassen.
Aber ist ja eh alles langfristig und nicht relevant für den Haushalt.
@T.Wiegold | 19. März 2016 – 11:31
Ich denke in der Tat, dass es etwas mit den von @Memoria angeführten Haushaltsfragen zu tun hat.
Wenn man die Strategie ins 2. HJ verschiebt, kann man ja – „auch wenn man gerne möchte“ – nicht mehr haushaltsrelevant für 2017 werden und 2017 wiederum wird durch den Wahlkampf geprägt sein und deswegen eh keine echte Veränderung bringen…
@Koffer:
Die RegPK vom Montag zeigte doch überdeutlich, dass man gar keinen Veränderungen in den nächsten Jahren vorsieht.
Man macht lieber Papiere, Maßnahmenpakete und Aktionspläne. Aber ohne jeden Anspruch etwas davon zeitnah umzusetzen oder gar zu beschleunigen:
http://augengeradeaus.net/2016/03/baellebad-maerz-2016ii/comment-page-2/#comment-230588
Die Leitung des BMVg simuliert nur noch Aktion und Fortschritt.
Das PzBtl 414 ist das beste Beispiel.
Unterkünfte, Attraktivität, Einsatzbereitschaft, Modernisierung, Vollausstattung, Cyber, etc. – nur noch Phrasen und Parolen.
… Und man darf gespannt sein, was angesichts der zu erwartenden neuen Flüchtlingswelle und den damit verbundenen Kosten von der angekündigten Steigerung des EP 14 übrig bleibt.
@Hans Dampf:
Die Steigerung des Verteidigungshaushaltes ist bereits jetzt Makulatur:
http://augengeradeaus.net/2016/03/baellebad-maerz-2016ii/#comment-230561
Da braucht man sich über neue finanzielle Herausforderungen keine Gedanken mehr machen.
Die Messe ist bereits gesungen.
Die Union hat die Bw endgültig abgewirtschaftet.
Bei aller Diskussion um „Every man a rifleman“ und der Darstellung Einiger zum Thema Spezialist und / oder Kämpfer, sollte man das SPD-Papier noch etwas weiter auswerten und diskutieren. Es sind neben einigen durchaus „schrägen“ Darstellungen und Ansichten auch einige interessante und verfolgenswerte Ansätze dabei:
Die durch die Truppe oftmals angemahnte Möglichkeit zur (Weiter-)Verpflichtung eigenen Personals vs Zentralisierung der Personalsteuerung ist ein erstrebenswerter Zustand.
Oder folgender Ansatz, der schon seit Jahrzehnten auf der Wunschliste der Angehörigen der Pendlerarmee ist:
Bei der nachfolgenden auch durch Fettdruck im Positionspapier hervorgehobenen Passage muss ich allerdings fragen, ob die Entwicklungen der letzten zwei Jahre spurlos an der SPD vorbeigegangen sind:
@T.W.:
Auch gestern war das BMVg in der RegPK der Ansicht, dass Entscheidungen im April getroffen werden:
„FRAGE: Herr Nannt, ich würde gerne auf das Personalkonzept bei der Bundeswehr zu sprechen kommen. Es war angekündigt worden, dass es noch im Frühjahr eine Kommunikation dazu geben solle, nachdem im Ministerium und in der Bundeswehr überprüft worden ist, was eventuell nötig sein könnte. Können Sie schon sagen, wann das kommuniziert werden wird?
Es gibt ja auch Forderungen in der SPD danach, mehr Personal einzustellen, und danach, dass das auch schon für den nächsten Bundeshaushalt relevant werden sollte. Können Sie dazu auch schon etwas sagen?
NANNT: Wir hatten dieses Thema ja schon am Montag in der Bundespressekonferenz. Herr Flosdorff hatte sich dazu ja schon ausführlich eingelassen. Der Stand ist wie folgt: Es gibt darüber noch keine Entscheidung. Die Untersuchungen laufen noch. Wir rechnen damit, dass wir im April Entscheidungen treffen werden. Zu allem Weiteren kann ich Ihnen noch nichts sagen. Wie gesagt: Herr Flosdorff hatte sich darauf eingelassen ich verweise noch einmal auf das Protokoll und gesagt, dass das eben auch eine langfristige Geschichte ist. Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass ich, weil die Untersuchungen noch laufen, dazu jetzt keine weiteren Einlassungen mache.
ZUSATZFRAGE: Zum Haushalt können Sie auch nichts sagen?
NANNT: Dazu sage ich nichts.“
Aber vielleicht muss man nach den Entscheidungen noch weitere Schritte und Aktionslisten über weitere Monate bis in die zweite Jahreshälfte hinein erarbeiten.
Hier noch die Details zum Solidarprojekt: http://www.spdfraktion.de/system/files/documents/uebersicht_solidarprojekt_eckwerte_2017.pdf
Somit ist keine Luft mehr da für – wie oben gefordert – haushaltsrelevante Anpassungen im Personalbereich der Bundeswehr.
SPD-Papier:
“ … Es ist nicht mehr der eine, hochintensive Einsatz im Fokus des deutschen militärischen Engagements, sondern es sind mehrere mittelgroße Einsätze, mehr Engagement für die VN, mehr parallele Einsatzstandorte im Ausland, etc. Auch dies muss sich mittelfristig auf die Struktur auswirken und zwangsläufig zu einer Stärkung der „Enabler“ (Log, FüUstg, FlgBetr) und Hochwertfähigkeiten (FlaRak, TrspHS) führen. …“
Diese Formulierung schließt den „hochintensiven Einsatz“ quasi aus – und genau dies ist m.E. unverändert falsch!
Hans Schommer
@ KPK
Vielen Dank für diesen aufschlussreichen Text! Wissen sie zufällig auch, von wann der ist?
Mich interessiert jetzt mal die reelle Umsetzung im USMC, und auch die Frage, wie die US Army das handhabt. Einigen Aussagen kann ich sofort zustimmen, wenn etwa gefordert wird, jeder Marine müsse mit seiner Handwaffe umgehen können oder sich im Falle eines Angriffs verteidigen können (gab’s da nicht mal in Taloqan eine Situation, in der nur noch sieben Soldaten der rückwärtigen Dienste im Lager waren, als die Meldung hereinkam, dass sich gewaltbereite Demonstranten zusammenrotten würden)?
Andere Aussagen stimmen mich eher stutzig. Sachen wie „convoy escort“ oder „duties that are in the combat side of the USMC“ lernt man nicht an einem Nachmittag. Hier ist dann die Frage, wie intensiv auch im Grundbetrieb eine Umsetzung dieses Konzeptes möglich wäre.
Insgesamt muss ich sagen, dass ich nach der Durchsicht aller Kommentare hier immer unentschlossener geworden bin, was ich von der Sache halten soll. Zustimmung, dass jeder Soldat auch kämpfen können muss, gewiss, nur weiß ich nicht, in welcher Form und wie intensiv.
@Stephan L.:
Die Army hat aktuell erhebliche Probleme bei den (infanteristischen) Grundfertigkeiten und versucht diese nun anzugehen:
http://www.armytimes.com/story/military/careers/army/2016/03/15/army-tackles-marksmanship-shortfalls-new-training-course/81545606/
@StephanL
Siehe http://www.futurejarheads.org/everymarinearifleman.htm im unteren Textdrittel
Zusätzlich viel Info zum Thema – Google -: every marine a rifleman
@ Memoria
Dankeschön. Man scheint das Problem der mangelhaften querschnittlichen Schießausbildung und -praxis ja erkannt zu haben und geht es jetzt an. Nun ist ja Schießausbildung nur ein Teil der Ausbildung, und eine Aussage von Capt. Pickett führt direkt zum Casus Knackus:
„After almost 15 years of war in Iraq and Afghanistan, “maybe we’d lost the essence of being able to focus on the basics“
Die Frage ist jetzt: Was sind denn nun die „Basics“?
@ KPK: Ah ja, vielen Dank!
@KPK
Danke, für die Darstellung der tatsächlichen Anforderungen der USMC an ihre Spezialisten. Koffer hat auch sofort die Seiten gewechselt, Dir applaudiert und seine eigenen Posts ad absurdum geführt!
@Antenne, ITOffz
So ist es!
1+
„Der deutsche Soldat ist zuerst Kämpfer zu Fuß bevor er Spezialist seiner jeweiligen Truppengattung ist.“
In Ermangelung von Schiffen, Panzern und Flugzeugen ist das wohl die Folge.
Aber es zeigt auch, wie wenig wissen was ein Kämpfer ist und kann.
In einer modernen Armee müssen alle in ihrer Erstverwendung top sein (da sind wir in vielen Bereichen schon lange nicht mehr). Soldat ist man nicht weil man Kämpfer zu Fuß sein muss. Soldat ist man per Gesetz und Kombattantenstatus. Was wollen wir mit 185 000 Fußsoldaten? Gebt den Objektschützern, Jägern, Grenadieren …… allen Kämpfern das beste Mat, genügend Pers, Gelegenheit für ausreichend Übungen und die nötige Unterstützung, dass ist was wir benötigen und kein letztes Aufgebot.
„Diese Fähigkeit ist ein besonderes Markenzeichen der Bundeswehr und sollte sich daher auch deutlicher in der Struktur widerspiegeln.“
Was bedeutet dieser Satz? Wie soll sich so etwas in der Struktur der Bw widerspiegeln?
Vor „Every Man a Rifleman“ sollte es erst mal „every Verteidigungspolitiker a Verteidigungsexperte“ heißen
;)
@JCR: Uneingeschränktes Bravo, und Ihre Forderung bitte quer und komplett durch die Hierachien!
JCR | 19. März 2016 – 19:55
„Vor „Every Man a Rifleman“ sollte es erst mal „every Verteidigungspolitiker a Verteidigungsexperte“ heißen;)“
Nix für ungut – aber dieser Beitrag Ihrerseits ist doch jetzt wirklich nur Sarkasmus pur.
Sie leben schon in der Wirklichkeit ?!?
Hans Schommer